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THWJournal 2_17

THW Bayern, 2/2017

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THW<br />

Vor Ort brachte das Zusammenspiel<br />

aus Manpower und<br />

schwerem Gerät den Erfolg.<br />

Zahlreiche Getränkedosen<br />

und PET-Flaschen wurden mit<br />

Schaufeln oder per Hand in die<br />

Radlader-Schaufel geschlichtet<br />

und in einen bereitgestellten<br />

Container verfahren. Im Einsatz<br />

waren rund 30 Helfer der beiden<br />

Ortsverbände.<br />

Probleme stellten bei diesem<br />

Einsatz eine fehlende Rettungsgasse<br />

sowie zahlreiche Gaffer<br />

dar. Diese mussten erst von den<br />

Einsatzkräften aus der Einsatzstelle<br />

entfernt werden. Die Rettungsgasse<br />

wurde nach jedem<br />

Einsatzfahrzeug direkt wieder<br />

verschlossen.<br />

Fotos: Stefan Mühlmann<br />

50 Millionen Liter Wasser gepumpt<br />

THW-Einsatzkräfte der Ortsverbände<br />

Roth, Pfaffenhofen/Ilm<br />

und Treuchtlingen legten einen<br />

Abschnitt des Main-Donau-Kanals<br />

trocken.<br />

Nicht nur die Schleusen des<br />

Main-Donau-Kanals waren für<br />

Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten<br />

wasserlos. Auch<br />

die Trogbücke Meckenlohe,<br />

die die Ortsverbindungsstraße<br />

von Meckenlohe nach Harrlach<br />

überspannt, führte kein Wasser<br />

mehr. Doch anders als bei<br />

den Schleusen, bei denen das<br />

Wasser relativ einfach abfließen<br />

kann, erforderte die Trockenlegung<br />

der Überführung der<br />

Wasserstraße bei Meckenlohe<br />

den Einsatz massiver Pumpenleistung.<br />

Für diesen speziellen Fall waren<br />

die Spezialisten des THW<br />

gefordert. Unter der Organisation<br />

und Federführung des<br />

THW-Ortsverbandes Roth wurde<br />

dieser Abschnitt mit einem<br />

Großeinsatz binnen 24 Stunden<br />

ausgepumpt. Das Technische<br />

Hilfswerk musste dafür tief in<br />

seinen modularen Technikbaukasten<br />

greifen und unterschiedliche<br />

Fachgruppen mit schweren<br />

Spezialgerätschaften am<br />

Main-Donau-Kanal einsetzen.<br />

Allein die Hochleistungspumpen<br />

aus Roth verfügen über<br />

eine Pumpleistung von etwa<br />

15.000 Liter/Minute. Diese beeindruckende<br />

Pumpkapazität<br />

reichte jedoch nicht aus, um<br />

den engen Zeitplan des Wasserstraßen-<br />

und Schifffahrtsamtes<br />

Nürnberg (WSA) erfüllen zu<br />

können. So wurden im Vorfeld<br />

weitere Kapazitäten der<br />

THW-Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen<br />

aus Pfaffen hofen<br />

an der Ilm mit einer Pumpleistung<br />

von zusätzlich 40.000<br />

Liter/Minute hinzugezogen.<br />

Insgesamt galt es, die Menge<br />

von etwa 350.000 Badewannenfüllungen<br />

innerhalb von 24<br />

Stunden aus diesem Abschnitt<br />

der Wasserstraße zu pumpen.<br />

Dies wurde mit einer Minutenleistung<br />

erreicht, die in etwa<br />

zwei großen LKW-Tankwagen<br />

entspricht.<br />

Eine weitere logistische Herausforderung<br />

bestand darin, die<br />

Großpumpen netzunabhängig<br />

betreiben zu können. Dazu<br />

waren Stromaggregate mit insgesamt<br />

340 kVA Stromleistung<br />

nötig, die unter anderem aus<br />

dem THW-Ortsverband Treuchtlingen<br />

zur Verfügung gestellt<br />

wurden. Nach dem Einsetzen<br />

der jeweils fünfeinhalb Meter<br />

hohen Trennwände durch Taucher<br />

und Kräne des Wasserstraßen-<br />

und Schifffahrtsamtes<br />

wurde von Freitagnachmittag<br />

bis Samstagabend der etwa<br />

300 Meter lange Abschnitt des<br />

Main-Donau-Kanals von etwa<br />

30 THW-Kräften ausgepumpt.<br />

Das Gewicht der schweren<br />

Saug- und Druckschläuche sowie<br />

Stromkabel forderten die<br />

Einsatzkräfte dabei auch körperlich<br />

stark.<br />

Andreas Rieger, Thomas Gruber - reda<br />

Foto: Florian Illner<br />

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