JAHRESBERICHT 2004 - Appisberg

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Unser Ausbildungsziel: Integration 2004 betrug der Vermittlungserfolg 29%, weit weniger als noch vor einigen Jahren. Trotz vermehrter Unterstützung bei der Stellensuche sinkt der Vermittlungserfolg kontinuierlich, obwohl ebenso viel Arbeit und Lernen, Ermutigung und Ermächtigung und nicht zuletzt Dutzende von Telefonaten hinaus in die Arbeitswelt, dahinter stehen. Erfolgreiche Integration ist eine gesellschaftspolitisch relevante Aufgabe, welche sich nur in der aktiven Zusammenarbeit aller Beteiligten lösen lässt. Dazu gehören: • Die IV – Stellen der verschiedenen Sozialversicherungsanstalten als unsere Auftraggeberinnen. •Die erwerbstätige Bevölkerung die durch die Sozialversicherungsabgaben die erstmalige Integration oder die Reintegration handicapierter Menschen finanziert. • Motivierte Versicherte die sich einen positiven Umgang mit ihrer Behinderung erarbeitet haben. • Wir als Institution, die im Auftrag der Invalidenversicherung Abklärung, Ausbildung und Begleitung im Integrationsprozess im geschützten Rahmen anbietet. Indem wir in der Abklärungsphase die praktischen Fähigkeiten und Fertigkeiten, die intellektuellen Voraussetzungen und die Interessen der Versicherten in Bezug setzen zu den Anforderungsprofilen der verschiedenen Berufsfelder und bei der Beurteilung die behinderungsbedingten Gegebenheiten mit einbeziehen. Indem wir in der Ausbildungszeit die Auszubildenden unter Berücksichtigung ihrer Einschränkungen, aber unter möglichst realitätsnahen Arbeitsbedingungen fördern und fordern und für eine neue Tätigkeit qualifizieren. Indem wir gegen Ende der Ausbildungszeit den Prozess der Stellensuche professionell begleiten. Und last but not least danken wir den • Firmen verschiedenster Grösse, vom Gewerbe- oder Dienstleistungsbetrieb bis zum Industriebetrieb, die uns einerseits als Kundinnen und Kunden Produktionsaufträge erteilen und sich für Realitätstrainings zur Verfügung stel- 6 Ausbildung Dauer Arbeitstraining 6 Monate Berufsvorbereitungsjahr len und andererseits auch bereit sind, Anstellungen nach Abschluss der Ausbildung anzubieten. Diese sind unter anderen: Trafag AG, Männedorf Pesa Wagen AG, Pfäffikon Netstal-Maschinen AG, Näfels DrM Dr. Müller AG, Männedorf OPO Oeschger AG, Kloten Tecan Schweiz AG, Männedorf Siemens Schweiz AG, Zug Brigel J. H. AG, Stäfa Kündig AG, Wetzikon Passam AG, Männedorf Rutschmann AG, Grüningen Sauter Bachmann AG, Netstal Grob Ernst AG, Männedorf Griesser Electronic AG, Dietlikon 1 /2 – 1 Jahr Interne Ausbildungen mit Fachunterricht Bauteilemonteur/in 1 Jahr CNC Bediener/in 1 Jahr CNC Facharbeiter/in 1 – 2 Jahre Elektronikverdrahter/in 1 Jahr Hilfsgärtner/in 1 Jahr Hilfskoch/Hilfsköchin 1 Jahr Hilfslagerist/in 1 Jahr Hilfsschreiner/in 1 Jahr Anlehren mit BBT-Anlehrausweis bzw.Grundbildung mit Attest* Elektronikbauteilemonteur/in 2 Jahre Gärtnereiarbeiter/in 2 Jahre Hauswartmitarbeiter/in 2 Jahre Hauswirtschaftliche/r Mitarbeiter/in 2 Jahre Holzbearbeiter/in 2 Jahre Kleingerätewart/in 2 Jahre Küchenassistent/in 2 Jahre Logistikpraktiker/in* 2 Jahre Metallbearbeiter/in 2 Jahre Lehren gem. BBT-Ausbildungsreglement, mit Fähigkeitszeugnis Betriebspraktiker/in 3 Jahre Elektropraktiker/in 3 Jahre Gärtner/in 3 Jahre Hauswirtschafter/in 3 Jahre Koch/Köchin 3 Jahre Mechapraktiker/in 3 Jahre Schreiner/in 4 Jahre Vorbereitung auf die eidg. Berufsprüfung Hauswart/in 2 Jahre PC/LAN-Supporter/-in SIZ 2 Jahre
Integration: Ein praktisches Beispiel Herr Robeli ist ein 24-jähriger Mann, der vor 12 Jahren mit seiner Familie aus dem Kosovo in die Schweiz gekommen ist. Er hat schnell und gut deutsch gelernt, 3 Jahre die Oberschule besucht, ein 10. Schuljahr gemacht und anschliessend eine 3-jährige Malerlehre mit Erfolg abgeschlossen. Nach einem Arbeitsunfall konnte er nicht mehr als Maler tätig sein. Im Frühjahr 2004 trat Herr Robeli zur modularen Abklärung (ModAk) bei uns ein. Es ging darum herauszufinden, in welche Richtung er seine berufliche Veränderung lenken solle. Wie er sich entschieden hat? Dazu möchte ich Ihnen einen Ausschnitt aus Herrn Robeli`s Erlebnisbericht nach der modularen Abklärung zitieren: «Mit grossem Interesse bin ich jeden Tag aus meinem Bett aufgestanden und war fit und konzentriert um meinen Berufsweg zu finden, es ist nicht umsonst, dass ich da bin. Ich habe verschiedene Arbeiten gemacht, die ich in meinem Leben noch nicht gemacht habe, diese Arbeiten habe ich mit Willen entgegen genommen, aber am liebsten habe ich mit Elektronik gearbeitet und dieser Berufsweg interessiert mich sehr. Ich will diesen Beruf vertiefen und eine Lehre in der Elektronik machen.» Die IV hat ihm eine berufliche Umschulung zugesprochen, allerdings nur das 1. Lehrjahr im geschützten Rahmen. Herr Robeli begann im Sommer 2004 mit der Lehre als Elektropraktiker. Er wusste, dass er nur für 1 Jahr im Appisberg bleiben konnte. So begannen wir bereits anfangs dieses Jahres mit der Suche nach einem Ort, wo er die Lehre abschliessen könnte. 7 Jahresausflug unserer «Jungmannschaft» Viele Telefonate wurden getätigt, viele Gespräche geführt mit potenziellen zukünftigen Lehrmeister – zunächst alle ohne Erfolg. Eines Tages im Februar 2005 erschien Herr Robeli bei mir im Büro. Er hat am Bahnhof jemanden getroffen, der jemanden kennt, der in der Firma X mit Lehrlingen zu tun hat. Er bat mich, dort mal anzurufen. Ich bin unerwartet schnell auf die «richtige» Person gestossen. Der Lehrlingsverantwortliche dieser Firma hatte sofort ein offenes Ohr. «Er möchte diesen jungen Mann gerne kennen lernen, er solle sich bewerben und werde dann wahrscheinlich zu einer Schnupperwoche eingeladen.» - So ist es gekommen. Bald darauf konnte Herr Robeli seine Kenntnisse und Fähigkeiten in dieser Firma eine Woche lang unter Beweis stellen. Zurück im Appisberg begann das grosse Hoffen. Er musste nicht lange Geduld haben, bereits nach 2 Tagen bekam er die Zusage für diese Lehrstelle! Es war ihm sehr bewusst, dass er grosses Glück gehabt hatte und er freute sich sehr. Manchmal geschieht es, dass man im richtigen Moment mit den richtigen Menschen Zukunftsweisendes einfädeln kann. Ich wünsche uns allen viele richtige Momente. Franziska Stuber-Lichtin Stellenvermittlung – Integration
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