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Auswanderer - Einwanderer - Stadt Oberhausen

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Unterhaltung/Kultur<br />

Schnee in London<br />

Schnee ist in London etwas sehr<br />

Seltenes, aber in diesem Winter<br />

gab es tatsächlich „Weiße Weihnachten.“<br />

Der Schnee lag zirka 10<br />

Zentimeter hoch und obwohl zwar<br />

die Hauptstraßen geräumt waren,<br />

herrschte auf den Fußwegen<br />

Chaos. Anscheinend gibt es dort<br />

keine Räumpflicht wie bei uns.<br />

Auch auf die Insel zu gelangen war<br />

vor Weihnachten gar nicht so einfach.<br />

Die Flughäfen Gatwick und<br />

Heathrow waren gesperrt und<br />

auch der Eurostar, der zwischen<br />

Paris und London verkehrende<br />

Zug, fuhr nicht. Nur der Flughafen<br />

Stansted, im Norden der <strong>Stadt</strong>,<br />

war geöffnet.<br />

Die Landschaft außerhalb Londons<br />

machte einen wunderbaren<br />

Eindruck mit den schneebedeckten<br />

Feldern und Wäldern. Wir beschlossen<br />

am 1. Weihnachtstag<br />

eine Wanderung durch den verschneiten<br />

Winterwald zu machen.<br />

Am Nachmittag fuhren wir mit dem<br />

Auto hinaus aufs Land. Der Wald<br />

sah wunderschön aus und wir fanden<br />

einen kleinen Parkplatz in<br />

dessen vorderem Teil.<br />

Eine Stunde lang wanderten wir<br />

auf den Wegen unter verschneiten<br />

Bäumen und genossen die frische<br />

Winterluft. Man musste allerdings<br />

bei jedem Schritt aufpassen, dass<br />

man nicht ausrutschte.<br />

Als wir zurück kamen, erwartete<br />

uns ein Problem: Der schneebedeckte<br />

Parkplatz war etwas uneben.<br />

Neben unserem Wagen<br />

standen in etwa zwei Meter<br />

Abstand weitere Autos und rechts<br />

hinter uns war ein Baum. Mein<br />

Schwiegersohn ließ den Motor an<br />

und wollte zurücksetzen, aber die<br />

Räder drehten nur durch und<br />

gleichzeitig rutschte das Auto, zur<br />

Seite, so dass wir befürchteten,<br />

gegen die anderen Wagen zu<br />

schlittern. Mit Winterreifen wäre es<br />

sicher einfacher gewesen, aber da<br />

die Winter in England gewöhnlich<br />

sehr mild sind, fährt man nur mit<br />

Sommerreifen. Wir nahmen sämtliche<br />

Fußmatten aus dem Wagen<br />

und legten sie hinter die Hinterräder.<br />

Sid gab vorsichtig Gas und<br />

fuhr einen Meter rückwärts. Immer<br />

wieder legten wir die Matten hinter<br />

die Räder und allmählich schafften<br />

wir es so zum Ausgang, der leicht<br />

abschüssig war, zu gelangen. Dort<br />

rutschte die schwere Limousine<br />

dann wie ein Schlitten hinab auf<br />

die Straße zu. Zum Glück kam<br />

gerade kein Auto dort vorbei,<br />

sonst hätten wir es glatt gerammt.<br />

So kamen wir mit dem Schrecken<br />

davon.<br />

Heute schon gelacht?<br />

Emanze<br />

Sarah geht ins erste Schuljahr.<br />

Die Lehrerin fragt nach<br />

Wörtern mit E. Sarah meldet<br />

sich. Als sie aufgerufen wird,<br />

sagt sie: „Emanze“!<br />

Die Lehrerin forscht nach:<br />

„Was ist denn eine Emanze?“<br />

Sarah antwortet prompt: „Die<br />

hat Haare auf den Zähnen und<br />

riecht unter den Achseln nach<br />

Schweiß!“<br />

RP<br />

KO<br />

Theater <strong>Oberhausen</strong><br />

Anfang des Jahres wagte Intendant<br />

Peter Crap mit einer Doppelpremiere<br />

ein seltenes Experiment.<br />

Sein Ensemble brachte nach paralleler<br />

Probenarbeit in doppelter<br />

Besetzung an zwei aufeinander<br />

folgenden Abenden „Waisen“ von<br />

Dennis Kelly und „Drei Schwestern“<br />

von Anton Tschechow auf<br />

die Bühne. Beides sind Stücke,<br />

die beunruhigen. Wie in einem<br />

Thriller zeigt „Waisen“ die Menschen<br />

im selbst geschaffenen Labyrinth,<br />

aus dem es kein Entkommen<br />

gibt. In der Öde ihres Alltags<br />

in der Provinz leben die „Drei<br />

Schwestern“ mit ihrem Traum,<br />

nach Moskau zu kommen. Als er<br />

immer mehr schwindet, erhebt<br />

sich die hoffnungslose Frage:<br />

„Wie schafft man es überhaupt zu<br />

leben?“ Auf diese Frage, die<br />

Tschechow in fast allen Bühnenwerken<br />

stellt, gibt das karnevaleske<br />

Ende der <strong>Oberhausen</strong>er<br />

Inszenierung nicht die angemessene<br />

Antwort.<br />

Eindrucksvoll ist jedoch die<br />

Leistung der Schauspieler in der<br />

Charakterdarstellung und im<br />

Ensemblespiel, ebenso die mobile<br />

wandelbare Bühnenkonstruktion<br />

beider Produktionen. Angemerkt<br />

werden soll auch, das den Aufführungen<br />

der Stücke jeweils eine<br />

halbe Stunde vor Beginn eine<br />

Einführung vorangeht, die Informationen<br />

zu Inhalt und Inszenierung<br />

bietet.<br />

Als weitere Premieren dieser Saison<br />

stehen „Iphigenie auf Tauris“<br />

von Johann Wolfgang von<br />

Goethe, eine Neufassung der<br />

„Carmen“ von Georges Bizet und<br />

der „Idiot“ von Fjodor M. Dostojewski<br />

auf dem Programm im<br />

Großen Haus.<br />

RP<br />

Wir für Euch 1/2011 11

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