Auswanderer - Einwanderer - Stadt Oberhausen
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Gesellschaft/Kultur<br />
<strong>Auswanderer</strong> - <strong>Einwanderer</strong> Erkenntnis<br />
Durch die Jahrhunderte sind deutsche<br />
Bürger ausgewandert in die<br />
große weite Welt.<br />
Die Deutschen an die Wolga, die<br />
Deutschen ins Sudetenland, die<br />
Deutschen nach Süd-West-Afrika.<br />
In Nordamerika sind die Soldaten,<br />
die der Herrscher von Kassel im<br />
Freiheitskrieg an die Engländer<br />
verkauft hat, um sich sein Schloss<br />
auf der Wilhelmshöhe zu bauen,<br />
bei Friedensschluss im neuen<br />
Land geblieben. In Brasilien gibt<br />
es heute noch Gebiete, wo man<br />
deutsche Dialekte hören kann.<br />
Warum haben sie die Heimat verlassen?<br />
Sie haben sich in fremden<br />
Ländern eine Lebensmöglichkeit<br />
erhofft, die sie im Heimatland nicht<br />
hatten.<br />
<strong>Auswanderer</strong>? - <strong>Einwanderer</strong> in<br />
eine unbekannte Welt, in der sie<br />
mit ihren Vorstellungen und Idealen<br />
leben wollten. Sicherlich haben<br />
sie die Sprache des Landes<br />
gelernt, in dem sie jetzt dann lebten<br />
und die Sitten und Gebräuche<br />
der neuen Welt übernommen, aber<br />
das Heimweh ließ sie lange Zeit<br />
am Altgewohnten festhalten.<br />
Europa mit all seinen wirtschaftlichen<br />
Möglichkeiten ist heute für<br />
viele Menschen aus fernen<br />
Ländern die Hoffnung auf eine<br />
Zukunft, die sich in ihren Heimatländern<br />
nicht erfüllen kann. Wir im<br />
Ruhrgebiet leben in einer großen<br />
Gemeinschaft friedlich zusammen.<br />
Unsere Väter und Mütter sind hierher<br />
gezogen, weil Bergbau und<br />
Stahlindustrie Arbeit und Brot versprachen.<br />
Mit Beginn des „Wirtschaftswunders"<br />
haben wir in anderen Ländern<br />
um Arbeiter geworben und<br />
sie sind gekommen. <strong>Auswanderer</strong><br />
8 Wir für Euch 1/2011<br />
aus ihrer Heimat - <strong>Einwanderer</strong> in<br />
unsere Heimat. Sie haben auch<br />
ihre Sitten und Gebräuche mitgebracht<br />
und ihre Sprachen.<br />
„Als einen nicht messbaren Gewinn“<br />
bezeichnete der Präsident<br />
der Nürnberger Bundesanstalt für<br />
Arbeit Stingl 1982 die Arbeit der<br />
Ausländer für die Bundesrepublik<br />
( Zitat Spiegel: 43/2010 ).<br />
Von den Erkenntnissen anderer<br />
Völker haben wir doch durch die<br />
Jahrhunderte auch profitiert.<br />
Unser Zahlensystem haben wir<br />
von Arabern übernommen, unsere<br />
Buchstaben von den Römern. Die<br />
berühmten Universitäten in Toledo<br />
und Cordoba wurden von den<br />
Mauren gegründet.<br />
Unser erstes Wissen von der<br />
Anatomie des Menschen haben<br />
wir von den Ägyptern, das philosophische<br />
Gedankengut von den<br />
Griechen. Jesus wurde von einer<br />
jüdischen Mutter geboren. Alle<br />
drei monotheistischen Religionen<br />
berufen sich auf den Stammvater<br />
Abraham.<br />
Damit wir <strong>Auswanderer</strong> - <strong>Einwanderer</strong><br />
miteinander reden und voneinander<br />
lernen und uns auf diese<br />
Weise verstehen können, um eine<br />
Gemeinschaft zu werden, müssen<br />
wir eine Sprache sprechen, jeweils<br />
die Sprache des <strong>Einwanderer</strong>landes.<br />
Es hilft niemandem, von den<br />
Problemen des Anderen zu sprechen,<br />
um von den eigenen Problemen<br />
abzulenken. Probleme<br />
lösen wir nur gemeinsam.<br />
GM<br />
Mein Freund,<br />
Du willst die Welt verändern?<br />
Glaub mir,<br />
so einfach geht das nicht!<br />
Bevor „Du“<br />
damit angefangen,<br />
verändert die Welt<br />
erst einmal „Dich“.<br />
Wo sind die edlen Ziele,<br />
die Du Dir einst gesetzt.<br />
Wie schnell kam die<br />
Erkenntnis,<br />
dass es sich ohne diese<br />
viel besser leben lässt?<br />
Gutes tun,<br />
den Nächsten lieben,<br />
andern helfen in der Not,<br />
stets Gerechtigkeit zu üben –<br />
war das ein zu karges Brot?<br />
Ellenbogen zu gebrauchen,<br />
Härte, Rücksichtslosigkeit,<br />
nur davon wird<br />
der Schornstein rauchen,<br />
das allein erscheint gescheit.<br />
Mein Freund,<br />
Du willst die Welt verändern,<br />
doch hältst Du Dich<br />
dafür zu klug,<br />
das überlässt Du<br />
getrost den Dummen,<br />
sagst,<br />
davon gibt es doch genug.<br />
EH