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Kärnten bewegt 48 10 StadtnachrIchtEn StadtnachrIchtEn Projekt „Kärnten bewegt 2010“ Rund um Kärnten an nur einem Tag (18. und 19. September 2010) Bei der Alpenvereinsjugend tut sich so einiges in diesem Jahr! Ein besonderes Highlight wird die Umrundung Kärntens an nur einem Tag sein! Wie ist das möglich? Die 45 Tagesetappen des Kärntner Grenzweges mit rund 800 Kilometern werden dazu auf alle Jugendsektionen der Alpenvereinsjugend Kärnten aufgeteilt. Sie marschieren gemeinsam los und treffen sich am nächsten Tag bei uns in Mauthen zur Projektpräsentation und zum gemeinsamen Feiern dieses einmaligen Projektes der Jugend. Wir laden alle dazu herzlich ein! Von Sepp Lederer und Hans Jury Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Villach Damit nicht nur Naturbegeisterte an diesem Event partizipieren können, wird für den Technik-Freak in Zusammenarbeit mit der FH Villach ein „Real-Time-Tracking“ eingerichtet. Dabei statten wir möglichst jede Gruppe mit einem GPS-tauglichen Mobiltelefon aus, dessen Signale man in Echtzeit über die Homepage auf unserer digitalen Kärnten–Landkarte verfolgen kann. Unsere Homepage findet ihr unter: www.kaernten-bewegt.at 1 Abschnitte – Tagesetappen Weil Kärnten 16 Alpenvereinssektionen besitzt, wurde der Grenzweg in gleich viele Abschnitte unterteilt und an die einzelnen Sektionen vergeben. Diese wurden wieder auf 45 Tagesetappen erweitert. Die einzelnen Etappen versprechen so einiges – sanfte Gebirge sind ebenso dabei wie hochalpine Touren in den 3000ern. Auch eine Glocknerbesteigung mit Bergführern ist dabei! Nachbarländer sind eingeladen Weil die Wegabschnitte teilweise auch durch die angrenzenden Regionen unserer Nachbarländer, wie die Provinzen Belluno und Friaul-Julisch-Venetien, durch Slowenien, Salzburg, Osttirol und die Steiermark, führen, sind unsere dortigen Freunde zur Tour eingeladen worden und werden auch mitmachen. <strong>Gmünd</strong> • Nr. 2 / August 2010
StadtnachrIchtEn StadtnachrIchtEn A u s G m ü n d s v e r g a n g e n e n T a g e n Erinnerungen des Oberrichters Johann Stützl, der den Brand am 13. September 1820 in der Unteren Vorstadt miterlebte. „Ob schon der höchste Gott halt alles in der Hut Ist doch des Menschen Fleiß hiezu auch trefflich gut.“ Dieses Motte steht am Beginn des Feuerbeschauprotokolls, das unter Bürgermeister Andree Martin Hueber im Jahre 1757 begonnen wurde. Den ersten Kontrollgang am 21. Februar 1757, unternahmen auf der Sonnseite der Stadtschreiber (sein Name wurde nicht angegeben), Valentin Koller und Joseph Genser; das Team der Schattseite bestand aus Johann Christoph Lang, Peter Klampferer und Thomas Krangler. Es gab zwei Beanstandungen, beim Kern auf der Sonnseite waren Rauchfang und Dampfloch voll mit Russ, beim Riemer auf der Schattseite war der Kamin nicht gekehrt worden. Wenige Monate später heißt es, dass „an der Sonn- und Schattenseiten ein würkhlicher unfleiss verspühret“ worden ist und „auf viellen orthen noch keine pottingen mit Wasser hergestellet worden“ sind. Besonders wurde die schlampige Arbeit des Rauchfangkehrers beanstandet. Die Rüge, die allen Beteiligten erteilt wurde, zeigte beim nächsten Kontrollgang ihre Wirkung: es gab keine Beanstandungen. Es war aber ein ständiges Ringen um die Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen. Es gab Holz zum Trocknen auf und neben dem Herd, hölzerne Herdtürchen, falsch angebrachte Rauchabzüge und immer wieder kleinere Brände. Es gab nur einen Rauchfangkehrer, der von Spittal aus im ganzen Tal unterwegs war und fallweise seine Kehrtermine nicht einhalten konnte, aber viele Kamine wurden auch von den Hausbesitzern gekehrt – oder eben nicht. Einem Maurer, der sich „trotzig erzeiget“ hat und der Kommission mitteilte, er würde kehren, wenn es ihm passt, wurde ein einstün- diger Arrest angedroht, ein anderer Hausbesitzer durfte ab 8 Uhr abends nicht mehr heizen, „um seine Küche vor der Feuersgefahr besser zu versichern“. Am 14. September 1772 gab es eine wichtige Neuerung. Der Landeshauptmann hatte verordnet, dass alle Rauchfänge durch den Rauchfangkehrer zu kehren sind. Bei der an diesem Tage durchgeführten Kontrolle war auch der Rauchfangkehrer anwesend und dieser schloss mit den Besitzern, die bisher Feuer! Es brennt! Einen original erhaltenen und funktionstüchtigen Backofen gibt es noch beim vlg. Großglanzer in Eisentratten. Die Öffnung im Boden erleichterte das Arbeiten. selbst gekehrt hatten, schriftliche Verträge über eine viermalige Kehrung pro Jahr ab mit der Verpflichtung, stark benützte Feuerstellen auch öfter zu reinigen. Eine wesentliche Besserung war bei den nachfolgenden Kontrollen allerdings nicht feststellbar. Nach wie vor gab es schlecht oder gar nicht gekehrte Kamine, defekte Rauchabzüge und desolate Feuerstellen, die trotz Aufforderung nicht repariert wurden. Es stellte sich auch heraus, dass manche der damaligen schliefbaren Kamine zu eng waren und nur geputzt werden konnten, wenn der Rauchfangkehrer „einen Buben“ mithatte. Der große Stadtbrand vom 12. Februar 1792 kommt im Feuerbeschauprotokoll nicht vor, vom Dezember 1771 bis Dezember 1772 gibt es keine Eintragungen. Ausführlich beschrieben wird aber der Brand in der Unteren Vorstadt im Jahre 1820. Darüber berichtet Oberrichter Stützl: „Den 13. September 1820 ist bei Ignaz Sattler, Kary-Schmied in der Vorstadt, Vormittag um 10 1/4 Uhr in der Schmiede das Feuer ausgebrochen, ein starker Wind wehte aus südwestlicher Richtung über die Stadt.“ Eine halbe Stunde später begann der große Peitler Mayrhof zu brennen, kurz darauf brannte auch der Färber-Mayrhof. Die Menschen stiegen auf die Dächer, um die „Feuerfunken abzutödten“. „Wie weit und wirksam die Feuerfunken geschleudert wurden, ist aus dem zu schließen, da der große herrschaftliche Mayrhof hinter dem Schlosse, auf den wohl niemand dachte, dass er auch gefährdet sein solle, auch dadurch entzunden wurde, denn ein tückischer Funke muss sich um das Schloss oder darüber her gewunden haben und nachmittag stand der große, schöne Mayrhof, mit allen dem, was die Pacht-Partheien von der Schlossleiten dort eingefechset haben, in Flammen und somit fand sich das Städtchen von hinten und vorn mit Feuer bedroht. Gegen fünf Uhr abends ging ich in die Vorstadt besehen, wo schon alles in Asche gelegt sich befand, einige Verunglückten standen zerweint, manche auch von Feuer beschädigt am Platzl vor dem Färber. Des Josef Lang Schmieds Weib, welches ganz allein zu Hause war, ist halb verbrannter im Ofenloch <strong>Gmünd</strong> • Nr. 2 / August 2010 49
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