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pdffesttest

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Bewohner melden sich zu Wort!<br />

Herr Dr. Albert Kaltenthaler kam schwer krank zu uns in die Pflegestation.<br />

Inzwischen ist er wieder „fit“ und bewohnt ein Appartement im Bauteil C.<br />

Er kümmert sich fortwährend um unsere Bibliothek. Ihm verdanken wir es,<br />

dass uns die Stadtbibliothek bei Bedarf mit Büchern und Hörbüchern<br />

beliefert.<br />

Wenn wir Rat und Hilfe brauchen, steht er uns und Mitbewohnern gern zur<br />

Seite. Auch an der Erstellung der Festschrift war er beteiligt. Von Herrn Dr.<br />

Kaltenthaler kommen immer gute Ideen, die zur Ausführung animieren.<br />

Vielen Dank dafür!<br />

Immer unterwegs – auch im Martin-<br />

Schalling-Haus<br />

Vor 72 Jahren Erholungspause vom Krieg –<br />

seit zwei Jahren stets im Blick<br />

Hat meine Beziehung zum Martin-Schalling-Haus<br />

nicht schon vor 72 Jahren begonnen? Es könnte<br />

sein, denn in meinen Erinnerungen findet sich<br />

folgender Brief vom 7. März 1945, kurz vor Ende<br />

des zweiten Weltkriegs, an meine Eltern in<br />

Schweinfurt: „Liebe Mama! Lieber Papa! Heute<br />

schreibe ich Euch aus Marktredwitz. Wir haben 12<br />

Stunden Aufenthalt, fahren heute Abend mit dem<br />

Fronturlauber weiter nach Berlin, nachdem wir<br />

gestern um 2 Uhr in Olmütz losgebraust sind. Es<br />

ist nur schade, dass wir in einem Transport von 15<br />

Mann fahren, sonst wäre ich bestimmt über<br />

Schweinfurt gekommen. Eben waren wir noch im<br />

Lazarett und haben warm gebadet, dann die<br />

Haare schneiden lassen. Wer weiß, wann man<br />

wieder dazu kommt. Ich komme mir vor wie<br />

neugeboren. Unser vorläufiger Bestimmungsort ist<br />

ein kleines Nest in der Mark Brandenburg. Meine<br />

Einheit die Division „Frundsberg“. Sobald es mir<br />

möglich ist, gebe ich wieder Nachricht. Euer<br />

dankbarer Albert. Grüße an alle Bekannten.“<br />

Damals konnte ich natürlich nicht ahnen, dass ich<br />

heute dieses Lazarett ständig betrachte, wenn ich<br />

aus meinem Wohnzimmerfenster im Martin-<br />

Schalling-Haus blicke. Als ich 1957 meine Tätigkeit<br />

bei Rosenthal begann, habe ich mir über meine<br />

erste Begegnung mit Marktredwitz im Jahr 1945<br />

keine Gedanken gemacht. Auch beim Umzug in<br />

die Martin-Luther-Straße vor zwei Jahren war mir<br />

nicht bewusst, dass meine Wohnung auf der Seite<br />

des früheren Lazaretts liegt.<br />

Erst bei einem Spaziergang durch den alten<br />

Friedhof, den heutigen Kirchpark, fand ich eine<br />

Erinnerungstafel mit folgendem Text: „Das<br />

ehemalige evangelische Schulhaus, heute<br />

Zentralschulhaus, wurde 1907/08 nach Plänen von<br />

Emil Leykauf aus München erbaut. Im<br />

Untergeschoss befand sich ein öffentliches Duschund<br />

Wannenbad. Während des Dritten Reiches<br />

wurde es in „Hans-Schemm-Schule“ umbenannt,<br />

am Ende des zweiten Weltkrieges diente es als<br />

Lazarett. Die stark gestiegenen Schülerzahlen der<br />

Nachkriegsjahre erforderten 1951 eine Erweiterung<br />

nach Norden. 1982 bis 1989 erfolgte eine<br />

umfassende Sanierung. Dabei wurden eine<br />

Pausenhalle im Winkel zwischen den Flügeln und<br />

im Osten der Trakt für die Fachräume angebaut.“<br />

Die Beziehung meiner Familie zum Martin-<br />

Schalling-Haus setzte sich fort, als vor 40 Jahren<br />

der erste Trakt des Senioren-Domizils entstand.<br />

Meine damals fast 90 Jahre alten Eltern konnten<br />

ihren Haushalt in Schweinfurt nicht mehr alleine<br />

führen, und Heimleiter Hahn teilte ihnen auf meinen<br />

Antrag sehr schnell eine der Zwei-Personen-<br />

Wohnungen im betreuten Bereich zu.<br />

Meine Eltern gewöhnten sich gut ein, denn sie<br />

hatten vorher schon mehrmals im Jahr viele<br />

Wochen in unserem Haus in der Amundsenstraße<br />

zugebracht und mit den Enkelkindern gespielt.<br />

Diese besuchten ihre Großeltern nun regelmäßig im<br />

Martin-Schalling-Haus und freuten sich über das<br />

Zusammensein. Zum Betreuungspersonal des<br />

Hauses gehörte damals schon die liebe Manuela<br />

Groh, die heute noch in Teilzeit in der<br />

Pflegeabteilung tätig ist.

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