31.07.2017 Aufrufe

oho #4 - Das Magazin des Fürstentums Liechtenstein

Das neue Liechtenstein-Magazin nimmt sie mit auf eine Entdeckungsreise durch Liechtenstein. In den Rubriken Kultur/Genuss, Natur/Freizeit, Wirtschaft/Bildung sowie Staat/Fürstenhaus gewähren wir Ihnen Einblick in die kleinen und grossen Geschichten des Mikrokosmos Liechtenstein. Der Themenschwerpunkt in dieser Ausgabe ist das Thema Bildung im Fürstentum Liechtenstein.

Das neue Liechtenstein-Magazin nimmt sie mit auf eine Entdeckungsreise durch Liechtenstein. In den Rubriken Kultur/Genuss, Natur/Freizeit, Wirtschaft/Bildung sowie Staat/Fürstenhaus gewähren wir Ihnen Einblick in die kleinen und grossen Geschichten des Mikrokosmos Liechtenstein. Der Themenschwerpunkt in dieser Ausgabe ist das Thema Bildung im Fürstentum Liechtenstein.

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Staat/Fürstenhaus<br />

Prinz Stefan (l.) und Walter Noser vom Verein Neues Lernen (2. v. l.)<br />

stellen im November 2016 Frau Daniela Schadt, Partnerin von<br />

Ex-Bun<strong>des</strong>präsident Gauck, das Projekt LieLa vor.<br />

es international verständlich ist, hat man beschlossen, das<br />

Projekt «<strong>Liechtenstein</strong> Languages» zu taufen. Da in <strong>Liechtenstein</strong><br />

bisher nur Fremdsprachen unterrichtet wurden, musste<br />

das Unterrichtsmaterial für Deutsch zuerst entwickelt werden.<br />

Dies geschah mit einem Fokus auf die Bedürfnisse der<br />

Flüchtlinge. Im Dezember 2015 gab es bereits den ersten<br />

Flüchtlingssprachkurs in Vaduz und ab Februar 2016 wurde<br />

«<strong>Liechtenstein</strong> Languages» in Deutschland eingeführt. Im<br />

April folgte Österreich und im Februar 2017 die Schweiz.<br />

Wie war es möglich, das Programm so schnell umzusetzen?<br />

Nach zwei Wochen können neue Sprachtrainerinnen und<br />

Sprachtrainer unsere Unterrichtsmethode alleine anwenden –<br />

auch ohne pädagogische Vorkenntnisse. Ab dem dritten Tag<br />

<strong>des</strong> Ausbildungskurses werden die auszubildenden Sprachtrainerinnen<br />

und Sprachtrainer in den Unterricht einbezogen<br />

und schon ab der zweiten Woche führen sie den Unterricht<br />

unter Überwachung der <strong>Liechtenstein</strong>er Mannschaft selbstständig<br />

durch. In den 13 Monaten, in denen es läuft, wurden<br />

über 150 Trainerinnen und Trainer in unserer Methode ausgebildet.<br />

Diese haben in dieser Zeit min<strong>des</strong>tens 3000 Flüchtlinge<br />

in die deutsche Sprache eingeführt. Wir ermuntern die<br />

ausgebildeten Trainer dann dazu, dass sie in ihren Institutionen<br />

weitere Trainer ausbilden und die Fähigkeit, mit «<strong>Liechtenstein</strong><br />

Languages» zu arbeiten, sich verbreitet und multipliziert.<br />

Daher wissen wir auch nicht, wie viele Menschen<br />

derzeit mit unserer Methode arbeiten.<br />

Wie unterscheidet sich «<strong>Liechtenstein</strong> Languages» von<br />

anderen Sprachlernprogrammen?<br />

Es geht darum, dass man eine Zweitsprache auf dieselbe Art<br />

und Weise vermittelt, wie wir unsere Muttersprache gelernt<br />

haben. Es ist ein anderes Lernen, wenn Sie einen Apfel in<br />

der Hand halten und reinbeissen und sich das Wort so in das<br />

Gehirn einprägt, als wenn Sie das Wort «Apfel» zuerst auf<br />

einer Wandtafel sehen mit allen korrekten grammatikalischen<br />

Formen. Die Methode zielt also auf das Sprechen und<br />

Verstehen ab und weniger auf Grammatik und Schreiben.<br />

Man bekommt diese Aspekte aber auch ein wenig mit. Wenn<br />

Sie in einer neuen Sprache relativ rasch ein Verständnis für<br />

das Akustische haben und sich selbst ausdrücken können,<br />

dann fällt Ihnen der nächste Schritt – Schreiben und Lesen<br />

zu lernen – sehr viel leichter, als wenn Sie direkt in die<br />

Grammatik einsteigen. Es ist aber kein Schwerpunkt und<br />

wird auch nicht geprüft. Es geht darum, Mut zu machen, zu<br />

sprechen. Darum funktioniert die Methode auch hervorragend<br />

für Analphabeten oder für Menschen, die in einer anderen<br />

Schrift schreiben. Auch als Schüler braucht man keine<br />

Vorkenntnisse, man spricht von der ersten Minute an in der<br />

Sprache, die man lernt. Über Gestik, Mimik, Pantomime und<br />

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