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oho #4 - Das Magazin des Fürstentums Liechtenstein

Das neue Liechtenstein-Magazin nimmt sie mit auf eine Entdeckungsreise durch Liechtenstein. In den Rubriken Kultur/Genuss, Natur/Freizeit, Wirtschaft/Bildung sowie Staat/Fürstenhaus gewähren wir Ihnen Einblick in die kleinen und grossen Geschichten des Mikrokosmos Liechtenstein. Der Themenschwerpunkt in dieser Ausgabe ist das Thema Bildung im Fürstentum Liechtenstein.

Das neue Liechtenstein-Magazin nimmt sie mit auf eine Entdeckungsreise durch Liechtenstein. In den Rubriken Kultur/Genuss, Natur/Freizeit, Wirtschaft/Bildung sowie Staat/Fürstenhaus gewähren wir Ihnen Einblick in die kleinen und grossen Geschichten des Mikrokosmos Liechtenstein. Der Themenschwerpunkt in dieser Ausgabe ist das Thema Bildung im Fürstentum Liechtenstein.

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<strong>oho</strong><strong>#4</strong><br />

gasthaus Sareis im <strong>Liechtenstein</strong>er Malbun führt. Im Haus<br />

duftet es nach frisch gebackenem Kuchen, draussen schwirren<br />

die ersten Schmetterlinge, Spielzeug im Garten. Sie geniesst<br />

ihre neue Aufgabe als Grossmutter. Vor bald 40 Jahren, 16-jährig,<br />

kam Elfriede aus Südtirol nach <strong>Liechtenstein</strong>. Hier hat sie<br />

geheiratet und zwei Kinder grossgezogen. Elfriede – eines von<br />

sieben Geschwistern, den Vater früh verloren – lernte schon<br />

als Mädchen das Kochen, Anpacken und Mithelfen im elterlichen<br />

Hof im Vinschgau. Bei Kaffee und Kuchen erzählt sie:<br />

Von ihrer ersten Stelle im Café Sele, von ihrer Zeit als<br />

Kellnerin in Splügen, 21 Jahre lang habe sie das Restaurant<br />

Schneeflucht in Malbun geführt, seit 1982 immer wieder<br />

sporadisch in der Pfälzerhütte ausgeholfen, bis sich 2002 die<br />

Gelegenheit ergeben habe, diese als Pächterin zu übernehmen.<br />

Seither verbringt sie jeden Sommer dort, in dieser besonderen<br />

Berghütte zuoberst im Naaftal, an der Lan<strong>des</strong>grenze zu Österreich<br />

und der Schweiz. Ins Tal herunter komme sie in dieser<br />

Zeit kaum. Wer nun an ungetrübte Romantik denkt, irrt. «Hüttenwirtin<br />

sein ist kein Schleck», sagt sie geradeheraus. «Du<br />

musst körperlich fit sein, anpacken und improvisieren können,<br />

brauchst aber gleichzeitig Fingerspitzengefühl, um mit allem<br />

und jedem klarzukommen». Kein Problem für Elfriede Beck.<br />

Sie hat schon manch Unmögliches gemeistert. Sechs Meter<br />

hohe Schneemauern, gefrorene Wasserleitungen oder 15 tschechische<br />

Touristen, die nach einem Unwetter ihr Lager in der<br />

Gaststube aufgeschlagen und alles kreuz und quer zum Trocknen<br />

aufgehängt haben. «Den Geruch kannst du dir nicht vorstellen».<br />

Sie lacht. Dies seien die Ausnahmen. So wie sie selbst,<br />

seien auch ihre Gäste in den Bergen entspannt und «viel zufriedener<br />

als im Tal». Woran das liegt? «An der frischen Bergluft<br />

natürlich», weiss Elfriede. Jeder, der auf die Hütte komme,<br />

habe körperlich etwas geleistet, habe sich seinen Most oder die<br />

legendäre Bergsteigerpfanne – eine ihrer Spezialitäten – redlich<br />

verdient.<br />

Wird es ihr nie zu viel? Vermisst sie ihre Freundinnen im<br />

Tal, wenn sie wochenlang oben auf der Hütte ist? Ein bisschen<br />

schade finde sie schon, dass die sozialen Kontakte mit der Zeit<br />

verloren gehen, sagt sie. «Aber man muss es nehmen, wie es<br />

ist». Und findet sie doch einmal Zeit für einen Spaziergang<br />

oder um den Sonnenuntergang in Ruhe zu geniessen, ist die<br />

Welt sowieso in Ordnung.<br />

Elfriede Beck<br />

Was wollten Sie als Kind von Beruf werden?<br />

Daran kann ich mich nicht mehr erinnern.<br />

Was ist Ihnen von Ihrer Ausbildung am meisten geblieben?<br />

Meine ersten Erfahrungen in der Gastronomie als junges<br />

Mädchen in Meran.<br />

Was würden Sie gerne noch einmal lernen?<br />

Es ist gut so, wie es ist.<br />

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