FussbodenFuxx 01-14
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HERSTELLUNG VON DESIGNBELÄGEN<br />
›› Wie werden eigentlich<br />
Designbeläge hergestellt ?<br />
Kalanderverfahren<br />
Prinzip: Walze und Druck<br />
Mit dem Kalander entstehen normalerweise<br />
Bahnenbeläge. Um daraus einen Designbelag<br />
zu machen, muss er zu Fliesen oder Planken<br />
geschnitten und weiterverarbeitet werden.<br />
Rollenware<br />
Fliesen / Planken<br />
Frage:<br />
Wie werden eigentlich Designbeläge<br />
hergestellt?<br />
Antwort: Dazu müsst ihr erst einmal<br />
wissen, dass Designbeläge zu den elastischen<br />
Belägen gehören. Elastische Beläge sind<br />
Fußböden, die man mit der Hand biegen kann.<br />
Bei Parkett und Laminat geht das nicht, bei<br />
Keramik auch nicht. Teppichböden müssen<br />
wir dabei mal vergessen; die gehören zu den<br />
textilen Bodenbelägen, ebenso wie Nadelvlies.<br />
Zu den elastischen Belägen gehören hauptsächlich<br />
PVC, Linoleum und Gummi. Diese<br />
Beläge werden alle ähnlich hergestellt, meist<br />
mit einem Kalender. Ich erkläre Euch das mal:<br />
Ihr habt sicherlich schon einmal zugeguckt,<br />
wenn Kuchen gebacken wird. Dazu nimmt<br />
man zunächst einmal Butter, Zucker, Eier, Mehl<br />
und etwas Milch und knetet das Ganze so<br />
lange, bis man einen völlig einheitlichen Teig<br />
hat, bei dem die einzelnen Bestandteile nicht<br />
mehr zu erkennen sind. Und weil dieser Teig an<br />
jeder Stelle die gleiche Zusammensetzung hat,<br />
nennt man ihn homogen. So ist das bei PVC,<br />
Linoleum und Gummi auch, nur dass die einzelnen<br />
Bestandteile PVC, Weichmacher, Elastomere,<br />
Harze, Kork oder Holzmehl sind. Und weil<br />
der Bodenbelag auch noch eine Farbe haben soll,<br />
kommen noch Farbstoffe dazu. Beim<br />
Kuchenteig wird zum Beispiel Kakao zugefügt,<br />
damit er braun wird.<br />
Das Kalanderverfahren<br />
Mit dem Nudelholz wird der Teig im nächsten<br />
Schritt gleichmäßig ausgerollt, gewalzt.<br />
Walze und Druck – das ist der Kalander,<br />
wenn man das Verfahren auf den Fußboden<br />
überträgt. In der Industrie ist das Kalendern<br />
natürlich etwas komplexer. Der Belag wird<br />
zwischen mehreren Rollenpaaren hindurchgeführt,<br />
damit er völlig gleichmäßig wird.<br />
Oft werden auch mehrere Kalenderbahnen<br />
aufeinander gepresst zu einem dickeren<br />
Belag. Zur Stabilisierung kann auch ein Glasvlies<br />
dazwischen liegen. Bei Holzoptiken wird<br />
anschließend eine Bildfolie aufgelegt, mit einer<br />
weiteren PVC-Schicht abgedeckt und schließlich<br />
mechanisch geprägt, womit beispielsweise<br />
Holzporen imitiert werden.<br />
Das Pressverfahren<br />
Die nächste Art, elastische Beläge herzustellen,<br />
ist das Pressverfahren. Um uns das plastisch vorzustellen,<br />
gehen wir wieder in die Kuchenbäckerei<br />
und stellen uns vor, wir stechen aus dem<br />
gewalzten Teig Sternchen, Kreise oder andere<br />
Figuren aus; so werden zum Beispiel Plätzchen<br />
hergestellt. Da Sternchen oder Kreise als Fußboden<br />
nicht praktisch sind, wird der kalandrierte<br />
"Teig", den man in dieser Produktionsstufe "Fell"<br />
nennt, quadratisch oder rechteckig ausgestochen.<br />
Diese Teile werden anschließend in eine<br />
Presse gelegt und erhalten unter hohem Druck<br />
eine Oberflächenstruktur. Bei Designbelägen<br />
werden nicht nur verschiedene Schichten in die<br />
Presse gelegt, sondern auch noch eine Bildfolie,<br />
die mit einer weiteren PVC-Schicht abgedeckt<br />
wird. Der Pressbelag ist fertig.<br />
Es gibt noch eine andere Art, Pressbeläge<br />
herzustellen, die wird bei Designbelägen<br />
nach unserem Wissen aber nicht genutzt.<br />
Zurück zum Kuchen: Der Teig wird nicht gewalzt,<br />
sondern in eine rechteckige Kastenform<br />
gefüllt und im ganzen Stück gebacken.<br />
Wenn der Kuchen fertig und abgekühlt ist,<br />
24 Heft 1/ 2<strong>01</strong>4<br />
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