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diesmal: Einwohnerforum – Peiner Kegelklub lädt ein – Bücherwurm ...

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14<br />

66 Jahre an der langen Leitung: Der Wasserturm<br />

auf dem Friedrich-Ebert-Platz<br />

Er gehört zum Stadtbild wie das Stahlwerk, das Rathaus<br />

oder die <strong>P<strong>ein</strong>er</strong> Festsäle: der Wasserturm auf dem Friedrich-<br />

Ebert-Platz.<br />

Ursprünglich wurde die Stelle, auf dem das Bauwerk entstand,<br />

„Pferdemarkt“ oder „Hengstmarkt“ genannt, der dort<br />

im 19. Jahrhundert regelmäßig abgehaltenen Jahrmärkte<br />

mit Pferdehandel wegen.<br />

Wohngebiet außerhalb der Innenstadt<br />

In den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts entstand<br />

im Bereich um den heutigen Friedrich-Ebert-Platz das erste<br />

geschlossene Wohngebiet außerhalb des historischen<br />

Innenstadtgebietes. Etwa um 1900 war die Bebauung der<br />

Straßen um den Platz beendet.<br />

Krankheitserreger im Brunnenwasser<br />

Der Wasserturm wurde 1888 in Betrieb genommen, um die<br />

<strong>P<strong>ein</strong>er</strong> Haushalte mit gesundem Wasser zu versorgen. Bis<br />

dahin mussten sich die Bewohner nämlich an den zahlreichen<br />

Brunnen in der Stadt bedienen. Dieses Wasser war<br />

allerdings nicht nur oft ungenießbar, sondern auch mit<br />

Krankheitserregern verschmutzt, wie man durch chemische<br />

Untersuchungen feststellte.<br />

Es gab auch viel zu wenig Wasser in der Stadt <strong>–</strong> besonders<br />

gefährlich, sollten Brände ausbrechen.<br />

Trinkwasserversorgung …<br />

1887 beschloss man <strong>ein</strong>e neue Trinkwasserversorgung: Am<br />

Fuße des Herzbergs sorgte <strong>ein</strong> reichlicher Grundwasserstrom<br />

für genügend Trinkwasser in bester Qualität. Dort<br />

wurden Brunnen angelegt und <strong>ein</strong> Maschinenhaus errichtet.<br />

Im Februar 1888 ging die neue Wasserleitung an das<br />

Netz. Erstmals wurde chemisch r<strong>ein</strong>es und bakterienarmes<br />

Trinkwasser vom Herzberg in die Stadt befördert.<br />

… von höchster Stelle<br />

Gleichzeitig nahm auf dem Friedrich-Ebert-Platz <strong>–</strong> der<br />

höchstgelegenen Stelle im Stadtkern <strong>–</strong> der Wasserturm s<strong>ein</strong>e<br />

Arbeit auf. Er war für den nötigen Leitungsdruck zuständig,<br />

speicherte überschüssiges Wasser und sicherte bei<br />

erhöhtem Verbrauch die Versorgung <strong>–</strong> zunächst für 218<br />

Haushalte, 1910 schon für 1250. Das Rohrnetz musste<br />

erweitert werden, neue Brunnen wurden gebohrt und 1908<br />

entstand <strong>ein</strong> weiterer Wasserturm <strong>–</strong> im Herzberg.<br />

Herzberg-Wasser bis 1954<br />

Noch bis 1954 wurden P<strong>ein</strong>es Bürger vom Herzberg aus<br />

mit Wasser versorgt. Heute sind die Stadtwerke und der<br />

Wasserverband für die Versorgung zuständig. Das Wasser<br />

kommt aus entfernteren Brunnen und neuerdings in manchen<br />

Bereichen aus dem Harz, die Wassertürme sind außer<br />

Betrieb. 1990 wurden sowohl der Friedrich-Ebert-Platz als<br />

auch der historische Wasserturm so restauriert, wie wir das<br />

Areal heute kennen.<br />

Wussten Sie schon, dass der Friedrich-Ebert-Platz<br />

1889 „Wilhelmsplatz“ nach dem deutschen Kaiser<br />

Wilhelm I hieß?<br />

1929 s<strong>ein</strong>en heutigen Namen nach „Friedrich Ebert“,<br />

dem ersten Präsidenten der Weimarer Republik<br />

bekam?<br />

in der NS-Zeit wieder „Wilhelmsplatz“ hieß?<br />

seit dem 6. Juli 1945 wieder s<strong>ein</strong>en 1929 verliehenen<br />

Namen trägt?<br />

Quelle: Seit 1888 auf dem Friedrich-Ebert-Platz:<br />

Der Wasserturm <strong>–</strong> historischer Markst<strong>ein</strong> zentraler<br />

Wasserversorgung in P<strong>ein</strong>e. Von Michael Utecht<br />

„Wenn der Brunnen trocken ist,<br />

schätzt man erst das Wasser.“<br />

Aus Arabien

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