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HS Modul 02 Grundlagen der Navigation

Interessierst Du Dich für Yachting und Boating? Und das weltweit...? Dann besuche einen Hochseescheinkurs bei der Schweizerischen Seefahrtschule. Dieses moderne Hochseeschein Coaching Modul zum Thema "Grundlagen der Navigation" kannst Du Dir als App auf Dein Ipad oder Tablet herunterladen. Für nur CHF 10.-. Mach den Schweizer Hochseeschein - am besten suchst Du Dir einen Kurs unter www.schweizerische-seefahrtschule.ch.

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So fühlen sich richtige Seemänner am Ru<strong>der</strong>:<br />

WIR SIND FAST MAGISCH VERBUNDEN MIT ALLEN<br />

ELEMENTEN UND DEM GANZEN KOSMOS


<strong>Navigation</strong>sarten im Überblick<br />

Terrestrische<br />

<strong>Navigation</strong><br />

<strong>Navigation</strong> mit Bezug zum Land. Orientierung mit Hilfe von festen Punkten an Land o<strong>der</strong> im<br />

Fahrwasser wie z.B. Bojen, Tonnen, Leuchtfeuern, markante Landmarken und viele mehr. Hilfsmittel<br />

sind: Kompass, Seekarte, Rapporteur, Log, Peilgeräte, Uhr und verschiedene Tabellen.<br />

Die Terrestrische <strong>Navigation</strong> ist die Basis <strong>der</strong> <strong>Navigation</strong> auf See. Sicherer Umgang ist daher<br />

für den Erwerb des Hochseescheins zwingend. Ein Grossteil dieses Kursmaterials widmet sich<br />

daher dieser <strong>Navigation</strong>sart. Auch wenn heutzutage die meisten Skipper mit elektronischen<br />

Hilfsmitteln navigieren, muss je<strong>der</strong> Seemann die Grundlage <strong>der</strong> <strong>Navigation</strong> auch ohne diese<br />

Hilfsmittel beherrschen.<br />

Astronomische<br />

<strong>Navigation</strong><br />

<strong>Navigation</strong> nach Gestirnen und Horizont (Sonne, Mond, Sterne). Hilfsmittel sind Sextant, eine<br />

genau Uhr und aktuelle Berechnungstafeln.<br />

Die Astronavigation ist die älteste <strong>Navigation</strong>sart und ideal für die Standortbestimmung auf<br />

hoher See, z.B. bei Ozeanüberquerungen. Für die Küstenfahrt ist sie ungeeignet, da die Genauigkeit<br />

nur ca. 3 Seemeilen beträgt. Bei bedecktem Himmel ist eine Standortbestimmung gar<br />

nicht möglich. Der grosse Vorteil <strong>der</strong> Astronavigation ist jedoch, dass sie auf <strong>der</strong> ganzen Welt<br />

ohne Elektrizität sicher anwendbar ist. Auf die Astronavigation mit Sextant, Uhr und Tabelle<br />

wird in diesem Kurs nicht weiter eingegangen. Buche bei Interesse den fundierten Astronavigationskurs<br />

des Hochseezentrums!<br />

Satellitennavigation<br />

Funknavigationsverfahren zur Standortbestimmung mit Hilfe von Satellitensignalen. Sie wird<br />

in <strong>der</strong> Luft, im Wasser und an Land für zivile und militärische Zwecke verwendet.<br />

GPS-Geräte sind heute auf Grund ihrer Genauigkeit und Bedienungsfreundlichkeit die meistverwendeten<br />

<strong>Navigation</strong>sinstrumente. Kaum jemand hat kein Navi im Auto und viele Freizeitskipper<br />

navigieren mit dem Kartenplotter des Schiffs, einem Laptop o<strong>der</strong> mittels App auf einem<br />

Tablet. Diese Hilfsmittel bieten nebst einer Vielzahl von Funktionen den grossen Vorteil, dass<br />

die genaue Schiffposition und <strong>der</strong> aktuelle Kurs über Grund (KüG) ohne Umrechnung permanent<br />

auf einer elektronischen Karte dargestellt wird. Im Kapitel 5 dieses Kursordners findest du<br />

ausführliche Informationen zur Satellitennavigation und zum verantwortungsbewussten<br />

Umgang damit.<br />

Funknavigation<br />

<strong>Navigation</strong> durch Funkpeilung mittels Sen<strong>der</strong> an Land o<strong>der</strong> auf See. Hilfsmittel sind: Radioempfänger<br />

mit drehbarer Antenne, Gonio-Anlagen, Karten über Küstenfunkstellen, „Nautischer<br />

Funkdienst“. Die klassische Funknavigation wurde in <strong>der</strong> Sportschiffahrt von <strong>der</strong> Satellitennavigation<br />

überholt, wir gehen in diesem Kurs nicht näher darauf ein.<br />

Loran C<br />

Funknavigationsverfahren, vor allem für die Berufsschifffahrt; basiert auf terrestrischen Sendeanlagen.<br />

Auch diese <strong>Navigation</strong>sart wurde zum Teil durch die Satellitennavigation verdrängt.<br />

In diesem Kurs wird nicht näher darauf eingegangen.<br />

Übrigens: Der Begriff "Seemann" (Mehrzahl: Seeleute) schliesst die Frauen ein. Der Begriff "Seefrau" wird kaum benutzt. Die Seefahrt<br />

bleibt also zumindest sprachlich eine Männerdomäne. Dies kommt daher, dass in <strong>der</strong> von Aberglauben durchsetzten Tradition <strong>der</strong> Seefahrt<br />

Frauen an Bord Unglück bringen sollen... :)


<strong>Navigation</strong>sarten im Überblick<br />

Nord- und Südpol<br />

Die Erde dreht sich pro Tag einmal um ihre eigene Achse. Die Punkte, an welchen diese<br />

Rotationsachse die Erdoberfläche durchstösst, bezeichnet man als Nord- und Südpol.<br />

Magnetischer Pol<br />

Geografischer Nordpol<br />

W<br />

Drehrichtung<br />

E<br />

Geografischer Südpol<br />

Die Pole<br />

Der geografische Nordpol ist <strong>der</strong> Punkt, auf den die senkrechten Linien auf <strong>der</strong> Seekarte<br />

ausgerichtet sind.<br />

Der geografische Südpol hat für den Sport-Navigator keine Bedeutung. Der Kompass zeigt<br />

auch auf <strong>der</strong> südlichen Halbkugel nach Nord.<br />

Der magnetische Pol ist <strong>der</strong> Nordpol des magnetischen Feldes <strong>der</strong> Erde. Zu ihm zeigt die<br />

Kompassnadel. Dazu mehr später im Kurs.


Längen - und Breitenkreise<br />

Die Position eines Punktes auf einer Kugel kann man am besten durch zwei Winkel beschreiben:<br />

einen horizontalen Winkel vom Zentrum <strong>der</strong> Kugel zum Punkt<br />

einem vertikalen Winkel vom Zentrum <strong>der</strong> Kugel zum Punkt<br />

Längenkreise<br />

Der horizontale Winkel vom Erdzentrum zu einer Position auf <strong>der</strong> Erdoberfläche wird LÄNGE<br />

genannt (engl. Longitude).<br />

Der Äquator bildet einen Kreis. Wenn wir ihn in 360 Grad unterteilen und jede dieser Markierungen<br />

mit dem Nord- und dem Südpol verbinden, erhalten wir 360 Halbkreise von einem Pol<br />

zum an<strong>der</strong>en. Diese Nord-Süd-Linien heissen Meridiane o<strong>der</strong> Längenkreise. Sie sind alle gleich<br />

lang. Zum merken: "Längenkreise sind alle gleich lang."<br />

Der Null-Meridian verläuft durch die Sternwarte<br />

von Greenwich bei London. Von dort aus gegen<br />

Osten folgen 180 weitere Längenkreise und nach<br />

Westen <strong>der</strong>en 179; zusammen mit dem Null-Meridian<br />

total 360 Längenkreise.<br />

Längenkreise / Meridiane<br />

Am unteren und oberen Rand <strong>der</strong> Karte wird also<br />

angegeben auf welchem westlichen o<strong>der</strong> östlichen<br />

Längenkreis man sich befindet.<br />

Breitenkreise<br />

Der vertikale Winkel vom Erdzentrum zu einer Position auf <strong>der</strong> Erdoberfläche wird BREITE<br />

genannt (engl. Latitude).<br />

Breitenkreise sind alle Kreise auf <strong>der</strong> Erde, die parallel<br />

zum Äquator liegen. Sie sind unterschiedlich<br />

lang, je näher bei den Polen umso kürzer. Der Äquator<br />

definiert die Breite Null. Von dort sind es zum<br />

Nordpol 90° (= 90 nördliche Breitenkreise) und<br />

zum Südpol ebenfalls 90° (= 90 südliche Breitenkreise).<br />

Am linken und rechten Rand <strong>der</strong> Karte wird also<br />

angegeben auf welchem nördlichen o<strong>der</strong> südlichen<br />

Breitenkreis man sich befindet.<br />

Wo auf <strong>der</strong> Erde sich <strong>der</strong> Nullmeridian befindet, ist eine willkürliche Entscheidung. Seit <strong>der</strong> Antike verlief <strong>der</strong> Nullmeridian durch die<br />

kanarische Insel Ferro (heute: El Hierro). Es war <strong>der</strong> westlichste Punkt <strong>der</strong> damals bekannten Welt. 1718 holten die Franzosen aus Prestigegründen<br />

den Null-Meridian nach Paris und legten ihn bei ihrer Sternwarte fest. Aus mindestens gleich ehrenhaften Gründen wurde jedoch 1884 <strong>der</strong><br />

Nullmeridian den Englän<strong>der</strong>n zugesprochen und durch die Sternwarte von Greenwich gelegt. Das hat irgendwas mit gewonnenen<br />

Seeschlachten, Ruhm und politischer Missgunst zu tun...


Das Koordinatensystem<br />

Breite und Länge<br />

eines Ortes<br />

Die Koordinaten geben an, auf welcher Seite und in welcher Entfernung ein Ort auf dem Globus<br />

vom Äquator und vom Nullmeridian liegt.<br />

60°<br />

N<br />

Schiffsort:<br />

Länge 030° 00' E<br />

060°<br />

W<br />

30°<br />

nördliche Breite<br />

0 - 90 Grad N<br />

0°<br />

0°<br />

Äquator<br />

030°<br />

E<br />

westliche Länge<br />

0 - 180 Grad W<br />

Die geographische Breite (auch Latitude)<br />

eines Ortes ist <strong>der</strong> vertikale Winkel, gemessen<br />

vom Äquator bis zum Ort, nach<br />

Nord o<strong>der</strong> nach Süd.<br />

S<br />

südliche Breite<br />

0 - 90 Grad S<br />

östliche Länge<br />

0 - 180 Grad E<br />

Die geografische Länge (Longitude)<br />

eines Ortes ist <strong>der</strong> horizontale Winkel,<br />

gemessen vom Null-Meridian nach<br />

Ost und West, bis zum Schnittpunkt<br />

mit dem Meridian über diesem Ort.<br />

Ort<br />

Ort<br />

Äquator<br />

Die Einteilung in ganze Grad wäre zu grobmaschig. Darum wird jedes Grad in 60 Minuten<br />

unterteilt und jede Minute wie<strong>der</strong>um in 60 Sekunden. Heute wird meist jedoch nicht mit<br />

Sekunden gerechnet, son<strong>der</strong>n man unterteilt die Minuten gemäss dem Dezimalsystem in<br />

Zehntel-, Hun<strong>der</strong>tstel- und Tausendstelminuten. Eine gebräuchliche Koordinate für einen<br />

Schiffstandort ist z.B.:<br />

Die Zahl nach dem Komma entspricht Tausendstelsminuten.<br />

Null-Meridian<br />

47°28,750'N 009°29,600'E (Standort des HOZ-Motorbootes im Rorschacher Hafen)<br />

= 47 Grad 28,750 Minuten nördliche Breite und 9 Grad 29,600 Minuten östliche Länge<br />

Wichtig: Um Flüchtigkeitsfehler zu vermeiden wird die Breite immer zweistellig und die Länge<br />

immer dreistellig geschrieben, auch wenn es die Zahl mathematisch gesehen nicht erfor<strong>der</strong>t:<br />

009° nicht 9°!


Die Seekarte<br />

Die Kartenprojektion<br />

Die Seekarte gibt uns die Abbildung eines Ausschnittes <strong>der</strong> 3D-<br />

Kugeloberfläche <strong>der</strong> Erde auf einer 2D-Papierfläche wie<strong>der</strong>. Das<br />

geht nicht ohne Verzerrungen. Es gilt eine Abbildungsart zu<br />

finden, die winkeltreu, flächentreu und massstabsgetreu ist.<br />

Keine Methode erfüllt alle diese Ansprüche auf dem<br />

ganzen Globus. Die Mercatorkarte kommt diesem Anspruch<br />

am nächsten, allerdings nur von 0° - 70° nördlicher<br />

und südlicher Breite. Eine Darstellung <strong>der</strong> Polregionen<br />

höher als 70° kann mit dem Mercatorentwurf nicht erfolgen.<br />

Hier kommt die gnomonische Karte zum Einsatz.<br />

Die Mercatorkarte<br />

Der Erdglobus wird entlang <strong>der</strong> Meridiane aufgetrennt. Die entstandenen linsenförmigen Stücke<br />

werden seitlich verzerrt, bis die Meridiane zu Geraden werden (= Plattkarte). In einem zweiten<br />

Schritt werden die Breitenkreise auseinan<strong>der</strong>gezogen, bis die abgebildeten Flächen wie<strong>der</strong> ihre<br />

ursprüngliche Form haben.<br />

90°<br />

60°<br />

90°<br />

60°<br />

60°<br />

030° 000° 030° 060°<br />

60°<br />

30°<br />

30°<br />

30°<br />

30°<br />

0°<br />

0°<br />

0°<br />

0°<br />

30°<br />

30°<br />

30°<br />

30°<br />

60°<br />

60°<br />

60°<br />

60°<br />

90°<br />

90°<br />

aufgetrennter Globus<br />

Plattkarte (Lambert)<br />

gerade Zylin<strong>der</strong>projektion<br />

Merkatorkarte<br />

Verzerrung errechnet<br />

Die handelsüblichen Mercatorkarte-Küstenkarten sind nur ein ganz kleiner Aussschnitt aus<br />

einer Weltkarte, deshalb ist die Verzerrung vom unteren zum oberen Kartenrand kaum messbar.<br />

Mercatorkarten sind winkeltreu, flächenähnlich (genügend für unseren Gebrauch) und<br />

massstabtreu (genügend für unseren Gebrauch).


Die Seekarte<br />

Die kürzeste Verbindung zweier Punkte auf <strong>der</strong> Erde ergibt sich, wenn man Ausgangsund<br />

Zielpunkt auf dem Globus mit einem Faden verbindet. Man nennt diese Verbindungslinie<br />

(kürzester Weg) auch Orthodrome.<br />

Orthodrome und<br />

Loxodrome<br />

Hier das Beispiel eines Fluges von Moskau nach New York. Der kürzeste Weg (Orthodrome)<br />

erscheint auf <strong>der</strong> Mercatorkarte als gebogene Linie. Die gerade Verbindungslinie auf <strong>der</strong><br />

Mercatorkarte (Loxodrome) ist hingegen in Wirklichkeit ein Umweg.<br />

60°<br />

Orthodrome<br />

50°<br />

Loxodrome<br />

40°<br />

070°<br />

060° 050° 040° 030° <strong>02</strong>0° 010° 000° 010° <strong>02</strong>0° 030°<br />

Merkatorkarte<br />

In <strong>der</strong> Küstenschiffahrt ist <strong>der</strong> Umweg <strong>der</strong> Loxodrome auf Grund <strong>der</strong> kurzen Distanzen<br />

vernachlässigbar klein und die terrestrische <strong>Navigation</strong> beruht auf den Loxodromen. Kurse<br />

können so als gerade Linien mit dem Lineal eingetragen und mit Anzahl Grad benannt werden.<br />

Einteilung <strong>der</strong><br />

Seekarten<br />

Übersichts- o<strong>der</strong> Überseglerkarten, z.B. Atlantik, Ostsee<br />

M = 1 : 12'000'000<br />

M = 1 : 1'500'000<br />

Segel- o<strong>der</strong> Übersichtskarten, z.B. Deutsche Bucht M = 1 : 600'000<br />

M = 1 : 300'000<br />

Küstenkarten M = 1 : 100'000<br />

Spezial- o<strong>der</strong> Son<strong>der</strong>karten M = 1 : 50'000<br />

Hafenpläne M = 1 : 20'000<br />

M = 1 : 10'000


Die Seekarte<br />

Der Gebrauch <strong>der</strong><br />

Seekarte<br />

Eine Seekarte enthält eine Fülle von Informationen über den entsprechende Meeresabschnitt:<br />

Wasserflächen (weiss) mit Tiefenlinien und Tiefenangaben, Flachwasser in Blautönen<br />

Landflächen (gelb) mit Höhenlinien und einzelnen vom Meer her gut sichtbaren Erhebungen<br />

(z.B. Türme, Burgen, Sendemasten, Bergspitzen), trockenfallende Gebiete (grün)<br />

Seezeichen<br />

Leuchtfeuer<br />

Unterwasserhin<strong>der</strong>nisse (grosse Steine, Seekabel, Wracks)<br />

Informationen zu Strömungen<br />

Verkehrstrennungsgebiete, Wasserstrassen, Sperrgebiete und Warnungen aller Art<br />

Längen- und Breitengrade, Massstab für Strecken, Angaben zur Missweisung<br />

Die Seekarten aus verschiedenen Län<strong>der</strong>n sind seit 1982 weitgehend vereinheitlicht. Die<br />

"Karte 1" (abgekürzt: INT 1) ist ein Nachschlagewerk für alle verwendeten Symbole und<br />

Abkürzungen.<br />

Meridian<br />

1 Seemeile<br />

Breitenkreis<br />

MASSSTAB 1:100'000<br />

BEMERKUNGEN<br />

HÖHEN UND TIEFEN IN METERN<br />

KARTENNETZ: Mercator-Abbildung<br />

POSITIONEN: World Geodetic System 1984 (WGS 84)<br />

GRUNDLAGEN: siehe <strong>Grundlagen</strong>übersicht<br />

ZEICHEN UND ABKÜRZUNGEN: siehe Karte 1 (INT 1)<br />

Beim Gebrauch einer Seekarte ist zu beachten:<br />

• Jahr <strong>der</strong> Ausgabe und Datum <strong>der</strong> Berichtigung<br />

• Masstab<br />

• Tiefenangaben in Metern o<strong>der</strong> Faden<br />

• nur mit Bleistift in <strong>der</strong> Seekarte arbeiten<br />

Vergleiche auf welchem geodätischem Referenzsystem die Karte beruht (meistens auf<br />

WGS84). Das GPS-Gerät muss das gleiche Referenzsystem verwenden, damit <strong>der</strong> Plotter mit<br />

<strong>der</strong> Karte überein stimmt.<br />

• auf feuchten Karten nie radieren<br />

• nur ganz trockene Karten im Kartentisch<br />

verstauen<br />

• Kartenzirkel nie in Seekarte einstechen, nur auflegen<br />

Wracks hat es verblüffend viele. Bitte keine weiteren mehr hinzufügen...!


Koordinaten, Position und Distenz<br />

Koordinaten eines<br />

Punktes bestimmen<br />

Standort in Seekarte bekannt – gesucht Koordinaten<br />

1. Horizontale Linie vom Ob zum nächsten Längenkreis ziehen (senkrecht zum Längenkreis).<br />

2. Auf dem Längenkreis die Distanz zum nächsten Breitenkreis in den Kartenzirkel nehmen.<br />

3. Am seitlichen Kartenrand diese Distanz vom gleichen Breitenkreis aus abtragen und Wert<br />

<strong>der</strong> Breite ablesen.<br />

4. Die Distanz vom Ob bis zum Längenkreis in den Kartenzirkel nehmen (Linie vom Punkt 1).<br />

5. Am unteren o<strong>der</strong> oberen Kartenrand diese Distanz vom gleichen Längenkreis aus abtragen<br />

und den Wert <strong>der</strong> Länge ablesen.<br />

Befindet sich ein Punkt in <strong>der</strong> Nähe des Kartenrandes kann die Länge o<strong>der</strong> die Breite direkt<br />

mit dem Rapporteur am Kartenrand abgelesen werden.<br />

40’<br />

o b<br />

35’<br />

Breite<br />

30’<br />

25’<br />

Länge<br />

54°<br />

20’<br />

45’ 50’ 55’<br />

5’ 10’<br />

11°<br />

Übung<br />

Koordinatenbestimmung<br />

Welche Koordinaten hat das Leuchtfeuer Casquets<br />

(westlich von Al<strong>der</strong>ney)?<br />

Du bist bei <strong>der</strong> Westquadranttonne Les Trois-Grunes<br />

(westlich von Carteret). Wie lautet deine Position?


Koordinaten, Position und Distenz<br />

Position in die<br />

Karte eintragen<br />

Koordinaten bekannt – Standort in Seekarte eintragen<br />

1. Die Distanz vom Wert <strong>der</strong> Breite bis zum nächsten Breitenkreis am seitlichen Kartenrand in<br />

den Zirkel nehmen.<br />

2. Diese Distanz auf einem Längenkreis in <strong>der</strong> Nähe des angenommenen Ortes vom gleichen<br />

Breitenkreis aus abtragen.<br />

3. Von dieser Markierung eine horizontale Linie (senkrecht zum Längenkreis) in Richtung des<br />

angenommen Ortes ziehen.<br />

4. Die Distanz vom Wert <strong>der</strong> Länge bis zum nächsten Längenkreis am unteren o<strong>der</strong> oberen<br />

Kartenrand in den Zirkel nehmen.<br />

5. Diese Distanz auf <strong>der</strong> horizontalen Linie (Punkt 3) vom gleichen Längenkreis aus abtragen.<br />

Dieser Punkt ist <strong>der</strong> Ob.<br />

Befindet sich ein Punkt in <strong>der</strong> Nähe des Kartenrandes kann die Länge o<strong>der</strong> die Breite direkt<br />

mit dem Rapporteur vom Kartenrand aus abgetragen werden.<br />

40’<br />

35’<br />

30’<br />

o b<br />

25’<br />

54°<br />

20’<br />

45’ 50’ 55’<br />

5’ 10’<br />

11°<br />

Übung<br />

Position eintragen<br />

Welche Wassertiefe wird angeben bei 49° 36,0'N 0<strong>02</strong>° 08,5'W?<br />

Du befindest dich auf Position 49° 41,6'N 001° 44,0'W.<br />

Welches Seezeichen ist in deiner Nähe?


Koordinaten, Position und Distenz<br />

Seemeilen<br />

messen o<strong>der</strong><br />

abtragen<br />

Die Distanz wird immer am seitlichen Kartenrand gemessen, und zwar immer ungefähr auf<br />

jener Breite, auf <strong>der</strong> die Seemeilen in <strong>der</strong> Karte abgemessen wurden.<br />

40’<br />

35’<br />

30’<br />

25’<br />

54°<br />

20’<br />

45’ 50’ 55’<br />

5’ 10’<br />

11°<br />

Lösungen<br />

Koordinatenbestimmung: 49°43,4'N 0<strong>02</strong>°22,6'W | 49°21,8'N 001°55,2'W<br />

Position eintragen: 36 | Nordquadranttonne


Der Rapporteur<br />

Kurs aus Karte<br />

herausmessen<br />

Richtung gegeben – gesucht Kurs<br />

1. In <strong>der</strong> Seekarte Ausgangspunkt mit Ziel verbinden – KüG.<br />

2. Rapporteur mit <strong>der</strong> Längsseite auf den eingezeichneten Kurs legen.<br />

Pfeilrichtung beachten!<br />

3. Drehbares Fenster (Raster) nach Norden ausrichten. Darauf achten, dass das Raster parallel<br />

zu einem Meridian verläuft.<br />

4. Wert in <strong>der</strong> Gradrose ablesen.<br />

40’<br />

35’<br />

30’<br />

25’<br />

54°<br />

20’<br />

45’ 50’ 55’<br />

5’ 10’<br />

11°<br />

Kurs auf Karte<br />

abtragen<br />

Übung<br />

Kurs messen und<br />

eintragen<br />

Kurs gegeben – Kurs in Karte eintragen<br />

4. Wert in <strong>der</strong> Gradrose beim Pfeil einstellen.<br />

3. Rapporteur so hinlegen, dass das Raster parallel zu einem Meridian gegen Norden ausgerichtet<br />

ist und die Kante beim Startpunkt (o<strong>der</strong> Zielpunkt) liegt.<br />

2. Entlang <strong>der</strong> Kante die Linie ziehen.<br />

Du willst von <strong>der</strong> Westquadranttonne Les Trois-Grunes<br />

(westlich von Carteret) zur etwa 7sm südlich von dir gelegenen<br />

Südquadranttonne Ecrevière gelangen.<br />

Wie lautet <strong>der</strong> Kurs über Grund (KüG)?<br />

Du bestimmst deine Position mit zwei Peilungen:<br />

Peilung 1 beträgt 288° (rwP) zur Westquadranttonne Les Trois-Grunes<br />

Peilung 2 beträgt 209° (rwP) zur Südquadranttonne Ecrevière<br />

Auf welcher Kartentiefe befindest du dich und wie ist <strong>der</strong><br />

Meeresboden an deinem Standort beschaffen?


Das Kursdreieck<br />

Richtung gegeben – gesucht Kurs<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

In <strong>der</strong> Seekarte Ausgangspunkt<br />

mit Ziel verbinden– KüG.<br />

Basis des Kursdreieckes (längere<br />

Seite) auf den eingezeichneten<br />

Kurs legen.<br />

Basis des zweiten Kursdreieckes<br />

an eine Seite des ersten legen.<br />

Erstes Dreieck zum nächstliegenden<br />

Meridian verschieben, bis <strong>der</strong><br />

Nullpunkt <strong>der</strong> Basis mit dem<br />

Meridian schneidet.<br />

5.<br />

Der Meridian, welcher durch den<br />

Nullpunkt und die Skala an <strong>der</strong><br />

Seite des Dreiecks geht, zeigt<br />

uns zwei Werte (Grade) des Kurses.<br />

Überlegen Sie sich, ob <strong>der</strong><br />

Kurs in östlicher Richtung 0°-180°<br />

o<strong>der</strong> in westliche Richtung 180°<br />

- 360° führt. Je nach Richtung<br />

des Kurses nehmen Sie den Wert<br />

unter o<strong>der</strong> über 180°.<br />

6.<br />

Wichtig: Das Kursdreieck muss<br />

immer so auf die Karte gelegt<br />

werden, dass die Ecke über <strong>der</strong><br />

Basis nach unten zeigt, d.h. die<br />

Ecke muss immer in die Richtung<br />

zwischen 90° - 270° zeigen.<br />

Kurs auf Karte<br />

abtragen<br />

Kurs gegeben – Abtragen in die Seekarte (umgekehrtes Vorgehen)<br />

1. Kursdreieck auf einem Meridian auf den gesuchten Kurs ausrichten.<br />

2. Zweites Kursdreieck an die Seite des ersten legen.<br />

3. Erstes Dreieck verschieben bis Basis durch Ausgangsort geht.<br />

4. Kurs mit Bleistift abtragen.<br />

Lösungen<br />

Kurs messen und eintragen:<br />

163° | ca. 5m, felsiger Meersgrund


Übung Koordinaten, Positionen uns Distanzen<br />

Benenne folgende<br />

Positionen<br />

1. Du bist eine halbe Meile nördlich von Cap Fréhel<br />

2. Westquadranttonne westlich von Granville<br />

3. Südquadranttonne "La Catheue" nordwestlich von Granville<br />

4. Du bist 1sm östlich <strong>der</strong> Ostquadranttonne "Blanchard" östlich von<br />

Sark<br />

5. Du bist im Saint Peter Port auf Guernsey (Mitte des Hafenbeckens)<br />

Wie weit ist es…<br />

6. Von Cap Carteret bis zur Westquadranttonne "Les Trois-Grunes"<br />

7. Luftlinie Flughafen Guernsey bis Flughafen Al<strong>der</strong>ney<br />

(Mitte des Symbols)<br />

8. Leuchtboje Fl(5)Y 20s, südwestlich von Saint-Helier bis<br />

Nordquadranttonne "Minquiers" (in südwestlicher Richtung)<br />

Trage in die<br />

Karte ein<br />

9. Du bist aus St. Malo ausgelaufen. Nach 2,5h bist du auf Position<br />

N48°44,1‘ W0<strong>02</strong>°22,3‘. Wie gross ist deine Distanz zum Lf auf<br />

Cap Fréhel?<br />

10. Du bist auf Position N49°01,0‘ W0<strong>02</strong>°14,6‘. Was liegt da unter<br />

dir? Wie gross ist die Distanz zum Hafen Saint-Helier auf Jersey?<br />

11. Du segelst auf Position N49°25,8‘ W001°55,2‘. Wie gross ist deine<br />

Distanz zur West-Quadranttonne „Plateau des Trois-Grunes“?<br />

12. Du segelst östlich von Sark und überträgst deine Position in die<br />

Karte: N 49°28,5‘ W0<strong>02</strong>°10,4‘. Welcher Kartenkurs bringt dich<br />

zur West-Quadranttonne westlich von Diélette?<br />

13. Du befindest dich exakt 1sm östlich des Lf „Grand Léjon“ (suche<br />

bei N48°45‘ W0<strong>02</strong>°40‘). Du willst zu Position N48°50,5‘ W0<strong>02</strong>°24,0‘<br />

segeln. Welchen Kartenkurs misst du?


Lösungen<br />

Benenne folgende<br />

Positionen<br />

1. Du bist eine halbe Meile nördlich von Cap Fréhel<br />

2. Westquadranttonne westlich von Granville<br />

3. Südquadranttonne "La Catheue" nordwestlich von Granville<br />

4. Du bist 1sm östlich <strong>der</strong> Ostquadranttonne "Blanchard" östlich von<br />

Sark<br />

5. Du bist im Saint Peter Port auf Guernsey (Mitte des Hafenbeckens)<br />

N48°41,8‘ W0<strong>02</strong>°19,1‘<br />

N48°49,7‘ W001°42,2‘<br />

N48°57,6‘ W001°42,2‘<br />

N49°25,3‘ W0<strong>02</strong>°15,7‘<br />

N49°27,3‘ W0<strong>02</strong>°32,0‘<br />

Wie weit ist es…<br />

6. Von Cap Carteret bis zur Westquadranttonne "Les Trois-Grunes"<br />

7. Luftlinie Flughafen Guernsey bis Flughafen Al<strong>der</strong>ney<br />

(Mitte des Symbols)<br />

8. Leuchtboje Fl(5)Y 20s, südwestlich von Saint-Helier bis<br />

Nordquadranttonne "Minquiers" (in südwestlicher Richtung)<br />

4,3sm<br />

22,2sm<br />

7,3sm<br />

Trage in die<br />

Karte ein<br />

9. Du bist aus St. Malo ausgelaufen. Nach 2,5h bist du auf Position<br />

N48°44,1‘ W0<strong>02</strong>°22,3‘. Wie gross ist deine Distanz zum Lf auf<br />

Cap Fréhel?<br />

10. Du bist auf Position N49°01,0‘ W0<strong>02</strong>°14,6‘. Was liegt da unter<br />

dir? Wie gross ist die Distanz zum Hafen Saint-Helier auf Jersey?<br />

11. Du segelst auf Position N49°25,8‘ W001°55,2‘. Wie gross ist deine<br />

Distanz zur West-Quadranttonne „Plateau des Trois-Grunes“?<br />

12. Du segelst östlich von Sark und überträgst deine Position in die<br />

Karte: N 49°28,5‘ W0<strong>02</strong>°10,4‘. Welcher Kartenkurs bringt dich<br />

zur West-Quadranttonne westlich von Diélette?<br />

13. Du befindest dich exakt 1sm östlich des Lf „Grand Léjon“ (suche<br />

bei N48°45‘ W0<strong>02</strong>°40‘). Du willst zu Position N48°50,5‘ W0<strong>02</strong>°24,0‘<br />

segeln. Welchen Kartenkurs misst du?<br />

3,7sm<br />

Wrack (PA)/ 11,1sm<br />

4sm<br />

069<br />

060


Der Kompass<br />

Der Flüssigkeitsmagnetkompass<br />

Auf Jachten ist <strong>der</strong> Flüssigkeitsmagnetkompass gebräuchlich. Die Flüssigkeit besteht aus einem<br />

Wasser-Alkohol-Gemisch o<strong>der</strong> aus gereinigtem Petroleum.<br />

Kugelkompass<br />

1<br />

8<br />

2<br />

5<br />

3<br />

4<br />

1 Kompassrose<br />

2 Steuerstrich<br />

3 Kompassgehäuse<br />

4 Pinne<br />

5 Stabmagnete<br />

6 Dehnungsplatte<br />

7 Einfüllstutzen<br />

8 Beleuchtung<br />

7<br />

Kompassbeleuchtung: schwaches weisses, grünes o<strong>der</strong> rotes Licht<br />

Achtung: bei Gleichstrom die Zuleitung verdrillen.<br />

Konstruktion<br />

Bei den Magnetkompassen enthält <strong>der</strong> aus magnetfreiem Metall hergestellte und oben mit<br />

Glasdeckel abgeschlossene Kompasskessel die wichtigsten Teile des Kompasses. Die Kompassrose<br />

mit Grad- und Stricheinteilung ruht drehbar mit einem Hütchen auf <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Mitte des<br />

Kesselbodens angebrachten Pinne, die zur Reibungsvermin<strong>der</strong>ung eine Stahl- o<strong>der</strong> Iridiumspitze<br />

besitzt. Die Magnete sind an <strong>der</strong> Unterseite <strong>der</strong> Rose <strong>der</strong>artig befestigt, dass sie parallel<br />

zur Nord-Süd-Richtung <strong>der</strong> Kompassrose liegen. Der Kompasskessel ist kardanisch aufgehängt<br />

und am Boden mit Blei beschwert, um eine möglichst ruhige horizontale Lage <strong>der</strong> Rose sicherzustellen.<br />

Im Innern des Kessels sind in <strong>der</strong> Mittschiffslinie Steuerstriche angebracht, die<br />

das Kurshalten erleichtern.<br />

Qualitätskontrolle<br />

Kompass auf den Tisch legen: Rose darf nicht länger als 3 Sekunden auspendeln.<br />

Kompass langsam drehen: Rose darf nicht mehr als 2 - 3° auspendeln (Schleppfehler).<br />

Kompass verschieben: Rose darf nicht schwappen.<br />

6<br />

Magnetkompass<br />

für Stahlschiffe<br />

Für Stahlschiffe kann <strong>der</strong> Magnetkompass mit Stahlkugeln von einem Fachmann richtig kompensiert<br />

werden.


Der Kompass<br />

Elektrischer Kompass<br />

(Fluxgate)<br />

Der leistungsfähige elektronische Kompass für Segel- und Motorjachten ist kombinierbar mit<br />

vielen Satellitennavigationsgeräten, Autopiloten und sonstigen elektronischen Systemen. Der<br />

Kompass wird ca. 2 Meter hoch am Mast montiert, die Übertragung zum Ru<strong>der</strong>stand erfolgt<br />

mit einer Spannung von 12 Volt. Fluxgate-Kompasse zeigen auch den magnetischen Pol an.<br />

Der Kreiselkompass<br />

Beim Kreiselkompass wird elektrisch ein Kreisel angetrieben, welcher dadurch die einmal eingenommene<br />

Richtung beibehält. Es entsteht somit keine Ablenkung und keine Missweisung<br />

(kommt in <strong>der</strong> Sportschifffahrt selten vor).<br />

Die Gradeinteilung<br />

des<br />

Kompasses<br />

Kompassrose mit Vollkreisteilung<br />

0° - 360°, meistens in 5° Schritten.<br />

Kompassrose eingeteilt in<br />

32 Kompass-Striche<br />

1 Strich = 11 1/4° (360° : 32)<br />

Die wichtigsten Gradzahlen:<br />

N = 0°/360° E = 90° S = 180° W = 270°


4 Gründe warum <strong>der</strong> Kompass “nie stimmt”<br />

Der Kompass und die Seekarte sind die meist verwendeten <strong>Navigation</strong>sinstrument in <strong>der</strong><br />

Schiffsfahrt. Die Seekarte ist ein Abbild <strong>der</strong> Wirklichkeit und stimmt (sehr genau). Der Kompass<br />

hingegen ist verschiedenen Störquellen ausgesetzt und stimmt eigentlich nie. Er hat seine<br />

Berechtigung, aber man kann den Kompasskurs nicht einfach in die Karte übertragen und<br />

umgekehrt. Du steuerst z.B. gemäss Kompass den Kurs genau 090. In Wirklichkeit fährt deine<br />

Jacht aber den Kurs 108. Als Navigator muss du wissen, welche Faktoren diese Abweichung<br />

verursachen und wie du sie einberechnen kannst um deinen genauen Kurs zu kennen.<br />

40’<br />

35’<br />

30’<br />

25’<br />

54°<br />

20’<br />

45’ 50’ 55’<br />

5’ 10’<br />

11°<br />

Es gibt 4 Gründe, warum <strong>der</strong> Kompasskurs nie mit dem Kartenkurs übereinstimmt:<br />

Ablenkung<br />

Missweisung<br />

Beschickung Wind<br />

Beschickung Strom<br />

grosse Metallgegenstände am Schiff wie Motor, Rumpf, elektrische<br />

Leitung und Magnetfel<strong>der</strong> von an<strong>der</strong>en Instrumenten lenken die<br />

Kompassnadel ab<br />

<strong>der</strong> Kompass zeigt zum magnetischen Nordpol, die Karte aber zum<br />

geografischen Nordpol. Diese Pole sind nicht identisch<br />

<strong>der</strong> Wind bewirkt eine seitliche Abdrift (bei Segel- und Motorbooten)<br />

wenn Strömung herrscht, dann wird die Jacht mit dem fliessenden<br />

Wasser in Richtung <strong>der</strong> Strömung versetzt


Die Ablenkung<br />

abhängig vom<br />

Schiffskurs<br />

Die Ablenkung (Deviation) auf den Steuerkompass ist <strong>der</strong> Winkel zwischen missweisend<br />

Nord und Kompass-Nord. Es ist die Summe aller von Eisenteilen und Instrumenten ausgehenden.<br />

Ablenkungseinflüsse auf unseren Schiffskompass.<br />

Die Grösse <strong>der</strong> Ablenkung ist vom jeweils anliegenden Kurs abhängig, weil das Zentrum<br />

<strong>der</strong> magnetischen Kraft irgendwo im Schiff liegt und kaum je genau mit dem Standort des<br />

Kompasses übereinstimmt.<br />

Wenn wir die Jacht aus dem Kurs, bei welchem die Ablenkung Null ist, um 360 Grad drehen,<br />

so wird die Ablenkung bei <strong>der</strong> Drehung von 10 Grad zu 10 Grad auf einen bestimmten<br />

(positiven) Wert anwachsen um nachher bis zum 180 Grad entgegengesetzten Kurs wie<strong>der</strong>auf<br />

Null abzufallen. Bei <strong>der</strong> weiteren Drehung ergeben sich dann ähnliche (negative) Werte.<br />

Stellen wir diesen idealen Verlauf graphisch dar, so erhalten wir eine sinusförmige Ablenkungskurve.<br />

Diesen idealen Verlauf beobachten wir aber meist nur bei Stahljachten. Bei Schiffen aus Kunststoff<br />

kann sich eine sehr einseitige Kurve ergeben, weil die Eisenteile und Instrumente nicht<br />

gleichmässig verteilt eingebaut sind.<br />

Wenn ein Kompass mehr als 10 Grad Ablenkung zeigt, dann sollte man ihn durch einen Fachmann<br />

kompensieren lassen. Dies ist in allen grösseren Häfen möglich.<br />

Die Ablenkungstabelle ist nicht Schnee von gestern! Überall dort wo man<br />

als Backup Lösung auf den Magnetkompass angewiesen ist, braucht es sie,<br />

z.B. im Cockpit mo<strong>der</strong>ner Linienflugzeuge.<br />

Ablenkungstabelle<br />

Für den Bordgebrauch arbeiten wir mit einer Ablenkungstabelle. Die Ablenkung wird meisten<br />

von 10 zu 10 Grad des Kompasskurses angegeben. Sie gilt natürlich nur für den Steuerkompass<br />

am bestimmten Platz auf dem betreffenden Schiff.<br />

Auf <strong>der</strong> nächsten Seite haben wir ein Beispiel einer solchen Ablenkungstabelle.


Ablenkungstafel für die Jacht „Goodhope“<br />

Magnetkompasskurs (MgK)<br />

Ablenkung<br />

Missweisen<strong>der</strong> Kurs (mwK)<br />

000 – 2<br />

010 + 1<br />

<strong>02</strong>0 + 3<br />

030 + 5<br />

040 + 7<br />

050 + 8<br />

060 + 9<br />

070 + 10<br />

080 + 10<br />

090 + 10<br />

100 + 9<br />

110 + 8<br />

120 + 7<br />

130 + 6<br />

140 + 6<br />

150 + 5<br />

160 + 4<br />

170 + 3<br />

180 + 2<br />

190 + 2<br />

200 + 1<br />

210 – 1<br />

220 – 2<br />

230 – 3<br />

240 – 4<br />

250 – 5<br />

260 – 6<br />

270 – 8<br />

280 – 9<br />

290 – 9<br />

300 – 10<br />

310 – 10<br />

320 – 9<br />

330 – 8<br />

340 – 6<br />

350 – 4<br />

360 – 2<br />

– +<br />

20 15 10 5 0 5 10 15 20<br />

Bei Zwischenwerten soll interpolliert, resp. auf - o<strong>der</strong> abgerundet werden,<br />

z.B. 164° = +4, 165° = +3, 352° = -4, 354° = -3, 358° = -2


Ablenkungstabelle erstellen<br />

Auf einem gut ausgerüsteten Fahrtenschiff darf man eine Ablenkungstabelle erwarten, auf<br />

einer Charterjacht hingegen wird dies äusserst selten <strong>der</strong> Fall sein. Will man eine eigene Ablenkungstabelle<br />

erstellen, so gibt es dazu verschiedene Möglichkeiten.<br />

Damit die Messung möglichst genau wird:<br />

Messung in möglichst ruhigem Wasser durchführen (ideal sind grosse Hafenbecken)<br />

klar erkennbare, stationäre Objekte für die Messung auswählen<br />

keine Strömung, keine Windabdrift<br />

Messung ca. 1 Minute lang machen (wegen Trägheit des Kompasses)<br />

mit Handpeilkompass<br />

Der Handpeilkompass unterliegt keiner Ablenkung. Wir können also den Wert des Handpeilkompasses<br />

mit dem Schiffskompass vergleichen und erhalten die Ablenkung.<br />

Richte das Schiff mit dem Bug genau auf ein stationäres, klar definiertes Objekt an Land o<strong>der</strong><br />

im Wasser aus. Während <strong>der</strong> Ru<strong>der</strong>gänger den Schiffkompass abliest, stellt sich ein Crewmitglied<br />

mit dem Rücken zum Mast und peilt das gleiche Objekt mit dem Handpeilkompass über<br />

den Schiffsbug. Vergleiche die zwei Werte:<br />

Steuerkompass<br />

(MgP)<br />

Ablenkung<br />

(Abl)<br />

Handpeilkompass<br />

(mwP)<br />

280° +4° 284°<br />

mit Deckpeilung<br />

Noch genauer geht's, wenn man das Schiff in eine Linie mit 2 stationären Objekten bringen<br />

kann (= Deckpeilung). Du siehst z.B. bei einer Hafeneinfahrt den Kirchturm genau hinter dem<br />

befeuerten Ende <strong>der</strong> Hafenmole. Dann steuere mit dem Bug eine Zeitlang genau auf das Ende<br />

<strong>der</strong> Hafenmole und den Kirchturm zu und lies den Wert von deinem Steuerkompass ab.<br />

Aus <strong>der</strong> Karte kannst du die Deckpeilung heraus messen. Eine Deckpeilung ist immer eine<br />

rechtweisende Peilung. Die Missweisung ist bekannt, also kannst du die missweisende Peilung<br />

errechnen. Wie<strong>der</strong>um ergibt nun die Differenz aus missweisen<strong>der</strong> Peilung und dem Kompasswert<br />

die aktuelle Ablenkung.<br />

Steuerkompass<br />

(MgP)<br />

Ablenkung<br />

(Abl)<br />

missweisende<br />

Peilung (mwP)<br />

Missweisung<br />

(Mw)<br />

rechtweisende<br />

Peilung (rwP)<br />

280° +4° 284° -2° 282°<br />

mit dem GPS<br />

Ein GPS-Gerät gibt immer den Kurs über Grund an. Wenn kein Strom herrscht und keine Windabdrift,<br />

dann ist dieser Kurs zugleich <strong>der</strong> rechtweisende Kurs. Somit lässt sich aus dem Vergleich<br />

GPS-Kurses mit dem Kompasswert die Ablenkung errechnen.<br />

Steuerkompass<br />

(MgK)<br />

Ablenkung<br />

(Abl)<br />

missw.<br />

Kurs<br />

(mwK)<br />

Missweisung<br />

(Mw)<br />

rechtw.<br />

Kurs<br />

(rwK)<br />

Beschick.<br />

Wind<br />

(BW)<br />

Kurs d.<br />

Wasser<br />

(KdW)<br />

Beschick.<br />

Strom<br />

(BS)<br />

Kurs über<br />

Grund<br />

(KüG)<br />

280° +4° 284° -2° 282° - 282° - 282°


Missweisung<br />

Der magnetische<br />

Pol<br />

Die Missweisung (Mw) o<strong>der</strong> Variation ist <strong>der</strong> Winkel zwischen geografischem und magnetischem<br />

Nordpol.<br />

Der magnetische Nordpol stimmt nicht mit dem geografischen überein. Der magnetische<br />

Nordpol lag im Jahr 2007 im Nordpolarmeer auf ca. 84°N 120°W. Er verschiebt sich pro Jahr<br />

um ca. 50km in nordwestlicher Richtung auf Russland zu.<br />

Die Missweisung<br />

o<strong>der</strong> Variation<br />

rechtweisend N<br />

missweisend N<br />

Die Missweisung hat an verschiedenen Orten <strong>der</strong> Erde verschiedene Werte. Die Mw<br />

än<strong>der</strong>t sich aber nicht nur von Ort zu Ort, son<strong>der</strong>n auch von Jahr zu Jahr, da <strong>der</strong> Magnetpol<br />

wan<strong>der</strong>t. Die Mw ist deshalb nur für das Bezugsjahr gültig. Für an<strong>der</strong>e Jahre wird sie mit <strong>der</strong><br />

jährlichen Än<strong>der</strong>ung errechnet. Diese Än<strong>der</strong>ung ist in <strong>der</strong> Missweisungsrose angegeben.<br />

Den Wert <strong>der</strong> Missweisung entnehmen wir <strong>der</strong> Rose, die sich auf <strong>der</strong> Seekarte befindet. Sind mehrere<br />

Missweisungsrosen ein gezeichnet, wird diejenige verwendet, welche unserem Standort am<br />

nächsten ist.


Beschickung Wind<br />

Windabdrift<br />

Durch Winddruck auf die Segelflächen und die Seitenflächen des Rumpfes und <strong>der</strong> Deckaufbauten<br />

wird das Schiff zur Seite gedrückt. Diese Windabdrift nennt man Beschickung Wind<br />

(BW). Man kann sie beobachten, wenn man rückwärts blickt und feststellt, dass die Blasenbahn<br />

nicht mit <strong>der</strong> Kiellinie des Schiffes übereinstimmt.<br />

Übrigens auch Motorboote haben eine Windabdrift. Im Unterschied zum Segelboot fehlt <strong>der</strong><br />

Kiel, <strong>der</strong> die Bahn stabilisiert.<br />

Peilpunkt für die Abdrift<br />

Wind<br />

O k<br />

Driftwinkel<br />

Blasenbahn<br />

BV<br />

MgK<br />

O b<br />

Tonne<br />

Bestimmung <strong>der</strong><br />

BW<br />

BW ist ein Wert, <strong>der</strong> für jedes Schiff verschieden ist und nur aus <strong>der</strong> Erfahrung gewonnen werden<br />

kann. Als Faustregel gilt für Segeljachten:<br />

Bsp. Du kreuzt hart am Wind bei 6 Bft. Dann wird die BW ca. 12° betragen.<br />

Wind wird immer nach <strong>der</strong> Richtung bezeichnet, WOHER ER KOMMT!!<br />

Ein Ostwind kommt aus Osten und bläst nach Westen. Er versetzt damit dein Schiff nach Westen.<br />

Die Vorzeichen<br />

<strong>der</strong> BW<br />

Die Vorzeichen <strong>der</strong> BW werden nach folgen<strong>der</strong> Regel gesetzt:<br />

KüG Kurs über Grund<br />

0<br />

BS<br />

KdW Kurs durchs Wasser<br />

BW<br />

rwK rechtw. Kurs<br />

W<br />

Strom<br />

Wind<br />

E<br />

270<br />

90


Beschickung für Strom<br />

Die Meeresströmungen werden durch verschiedene Faktoren erzeugt: unterschiedliche Salzgehalte,<br />

Erdrotation, Temperaturunterschiede, Winde und Gezeiten. In Ufernähe sind die Strömungen<br />

am stärksten durch die Gezeiten bestimmt.<br />

Die Richtung und Stärke <strong>der</strong> Strömungen in Abhängigkeit von den Gezeiten sind weitgehend<br />

bekannt, vorher bestimmbar und daher berechenbar. Ihre Auswirkungen auf den Schiffkurs<br />

und die Schiffsgeschwindigkeit wird geometrisch auf <strong>der</strong> Karte konstruiert. Dies wird ausführlich<br />

im Kapitel 4 besprochen und geübt.<br />

Die Vorzeichen <strong>der</strong> BS werden nach folgen<strong>der</strong> Regel gesetzt:


Kursumwandlungen<br />

"richtig" und<br />

"falsch"<br />

Der Magnetkompasskurs ist "falsch".<br />

Er ist verschiedenen Störfaktoren<br />

unterworfen und zeigt kaum je den<br />

aktuelle Schiffskurs an.<br />

Die Karte zeigt die verkleinerte<br />

Wirklichkeit und ist "richtig". Der<br />

Kurs über Grund auf <strong>der</strong> Karte ist<br />

<strong>der</strong> Kurs, den wir fahren o<strong>der</strong><br />

fahren möchten.<br />

Wenn wir Ablenkung, Missweisung, Beschickung Wind und Beschickung Strom kennen, können<br />

wir den Magnetkompasskurs in den Kartenkurs umrechnen und umgekehrt. Das geschieht<br />

in einer festgelegten Reihenfolge nach immer dem gleichen Schema.<br />

Magnetkompasskurs<br />

Ablenkung<br />

missweisen<strong>der</strong> Kurs<br />

Missweisung<br />

rechtweisen<strong>der</strong> Kurs<br />

Beschickung Wind<br />

Kurs durchs Wasser<br />

Beschickung Strom<br />

Kurs über Grund<br />

Mgk Abl Mwk Mw rwk BW KdW BS KüG<br />

Es gibt grundsätzlich das vertikale o<strong>der</strong> das horizontale Kursumwandlungsschema. Mit beiden kommt man zum Ziel, solange die Reihenfolge<br />

und die Vorzeichen stimmen. Hier benutzen wir das horizontale Schema, weil es so auch im HOZ Log-Buch Anwendung findet und zudem <strong>der</strong><br />

üblichen Schreibeweise von links nach rechts entspricht.


BS<br />

Begriffe <strong>der</strong> Kursverwandlung<br />

rwN<br />

mwN<br />

Mw<br />

MgN<br />

Abl<br />

MgK<br />

mwK<br />

rwK<br />

KdW<br />

KüG<br />

BW<br />

rechtvoraus(Kiellinie)<br />

Kurs durchs Wasser<br />

Kurs über Grund


Kursumwandlung in <strong>der</strong> Praxis<br />

In <strong>der</strong> Praxis beschränkt man sich auf eine leicht vereinfachte Umwandlungszeile. Lerne sie<br />

auswendig und wende sie konsequent an!<br />

falsch<br />

richtig<br />

MgK Abl Mw Bw BS KüG<br />

vom falschen zum richtigen Kurs mit den richtigen Vorzeichen!<br />

vom richtigen zum falschen Kurs mit den falschen Vorzeichen!<br />

Beispiel 1<br />

MgK --> KüG<br />

Du steuerst mit deiner Jacht den Kompasskurs genau 090. Welche KüG fährst du, wenn die<br />

Mw 4°W beträgt, ein Nordwind eine Abdrift von 7° bewirkt und dich ein Südstrom zusätzlich<br />

um 5° versetzt?<br />

falsch<br />

richtig<br />

MgK Abl Mw Bw BS KüG<br />

090 +10 -4 +7 +5 108<br />

Trage ein was du kennst:<br />

MgK = 090<br />

Abl für 90° aus Ablenkungstabelle (Jacht "Goodhope") = +10<br />

Mw = 4°W = -4<br />

Nordwind kommt von Norden, von Backbord, versetzt uns im Uhrzeigersinn, also +7<br />

Südstrom setzt nach Süden, nach Steuerbord, versetzt uns im Uhrzeigersinn, also +5<br />

Wir rechnen vom falschen zum richtigen Kurs, also mit den richtigen Vorzeichen.<br />

KüG = 108. Wir steuern MgK 090 aber fahren den KüG 108.<br />

Beispiel 2<br />

KüG --> MgK<br />

Bei gleichen Verhältnissen möchten wir den KüG von 090 fahren. Welchen MgK müssen wir<br />

steuern?<br />

falsch<br />

richtig<br />

MgK Abl Mw Bw BS KüG<br />

072 +10 / -10 -4 / +4 +7 / -7 +5 / -5 090<br />

Trage ein was du kennst:<br />

KüG = 090<br />

Südstrom setzt nach Süden, nach Steuerbord, versetzt uns im Uhrzeigersinn, also +5<br />

Nordwind kommt von Norden, von Backbord, versetzt uns im Uhrzeigersinn, also +7<br />

Mw = 4°W = -4<br />

Wir rechnen vom richtigen zum falschen Kurs, also mit den falschen (=umgekehrten)<br />

Vorzeichen bis und mit <strong>der</strong> Mw. Dies ergibt als Zwischenresultat den mwK = 082<br />

Abl für mwK = 82° aus Ablenkungstabelle (Jacht "Goodhope") = +10<br />

MgK = 072. Wir müssen Mgk 072 steuern, um den KüG 090 zu fahren.


Übung Kursumrechnungen<br />

MgK Abl Mw Bw BS KüG<br />

250 4°W - -<br />

356 3°O +11 +4<br />

3°W -8 - 227<br />

-4<br />

-4 +12 321<br />

003 -4 +9 +7<br />

-4<br />

-12 +7 358<br />

Ablenkung gemäss Ablenkungstabelle Jacht "Goodhope"


Lösungen Kursumrechnungen<br />

falsch<br />

richtig<br />

MgK Abl Mw Bw BS KüG<br />

250<br />

356<br />

242<br />

-5<br />

-3<br />

-4<br />

4°W<br />

-4<br />

3°O<br />

+3<br />

3°W<br />

-3<br />

- - 241<br />

+11 +4 011<br />

-8 - 227<br />

326 -9 -4<br />

-4 +12 321<br />

003 -1 -4 +9 +7 014<br />

007<br />

0 -4 -12 +7 358


Übungen Kursumwandlungen (ohne Stromdreieck)<br />

1.<br />

Auf einem Törn bist du in <strong>der</strong> Nähe des Cap de la Hague auf Position 49°44,6‘N 001°58,<br />

3‘W. Dein Ziel ist <strong>der</strong> Hafen von Cherbourg. Du nimmst darum Kurs auf die Mitte-Fahrwasser-Tonne<br />

nordwestlich des Hafens (49°43,2‘N 001°42,1‘W). Ein starker Nordwind bewirkt<br />

eine Abdrift von 12 Grad, es hat zur Zeit keine Strömung. Die Missweisung hast du auf 1°W<br />

berechnet. Welchen Kurs gibst du dem Ru<strong>der</strong>gänger durch?<br />

2.<br />

Du befindest dich bei <strong>der</strong> Westquadranttonne Desormes (49°18,9‘N 0<strong>02</strong>°18,0‘W). und willst<br />

zur Ostquadranttonne Blanchard (49°25,3‘N 0<strong>02</strong>°17,3‘W). gelangen. Welchen MgK musst<br />

du steuern, wenn ein leichter Wind aus SO bläst und eine Windabdrift von 5° bewirkt?<br />

Es herrscht kein Strom. Die Missweisung wird 4°W angenommen.<br />

3.<br />

Du bist vor <strong>der</strong> Hafeneinfahrt von Portbail auf Position 49°16,8‘N 001°46,5‘W und möchtest<br />

wie auf <strong>der</strong> Karte angegeben mit Kurs 042 in den Hafen einlaufen. Ein starker Nordwind<br />

bläst und bewirkt eine Abdrift von 15°. Zudem setzt <strong>der</strong> Flutstrom ein und bewirkt<br />

ein BS von +7°. Welchen MgK gibst du dem Ru<strong>der</strong>gänger an? (Mw wird mit 4°W angenommen).<br />

4.<br />

Ihr habt auf Guernsey im Saint Peter Port genächtigt. Am nächsten Tag läufst du aus dem<br />

Hafen aus und motorst zuerst nach S. Beim Saint Martin‘s Point setzt du die Segel und<br />

drehst Richtung Jersey ab. Dein Kompass zeigt Kurs 130 an. Es bläst ein frischer Wind aus<br />

WSW und versetzt dich um 12 Grad. Nach zwei Stunden fröhlichem segeln auf BB entdeckst<br />

du vor dir auf SB eine Westquadranttonne. Welchen KüG bist du effektiv gefahren? (Mw<br />

wird mit 4°W angenommen).<br />

5.<br />

Du befindest dich 1sm nördlich von Cap Fréhel auf Position 48°42,1‘N 0<strong>02</strong>°19,2‘W und<br />

steuerst mit MgK 068. Es herrscht kein Strom aber <strong>der</strong> Nordwind bewirkt eine Abdrift von<br />

10 Grad. Die Mw wird mit 4°W berechnet. Welchen KüG läufst du und in welchem Abstand<br />

wirst du die Nordquadranttonne Le Vieux Banc passieren?<br />

6.<br />

Du bist auf Position 48°54,0‘N 0<strong>02</strong>°19,1‘W und läufst mit 5,5kn einen MgK von 150. Die<br />

Mw sei 4°W. Der Südwind versetzt dich um 8 Grad, <strong>der</strong> einsetzende Nordstrom bewirkt<br />

eine Beschickung von 5 Grad. Wo bist du in 2h?


Übungen Kursumwandlungen (ohne Stromdreieck)<br />

1.<br />

falsch<br />

richtig<br />

MgK Abl Mw Bw BS KüG<br />

076 +10 -1 +12 - 097<br />

2.<br />

falsch<br />

richtig<br />

MgK Abl Mw Bw BS KüG<br />

012 +2 -4 -5 - 005<br />

3.<br />

falsch<br />

richtig<br />

MgK Abl Mw Bw BS KüG<br />

<strong>02</strong>0 +4 -4 +15 +7 042<br />

4.<br />

falsch<br />

richtig<br />

MgK Abl Mw Bw BS KüG<br />

130 +6 -4 -12 - 120<br />

5.<br />

6.<br />

0,4sm<br />

falsch<br />

richtig<br />

MgK Abl Mw Bw BS KüG<br />

068 +10 -4 +10 - 084<br />

falsch<br />

richtig<br />

MgK Abl Mw Bw BS KüG<br />

150<br />

+5 -4 -8 -5 138<br />

48°45,8‘N 0<strong>02</strong>°08,0‘W


Leuchtfeuer<br />

Leuchtfeuer waren seit <strong>der</strong> Antike bis in die Neuzeit die einzige Möglichkeit nachts in Küstennähe<br />

zu navigieren. Sie wurden aufwendig an z.T. entlegenen Küstenorten gebaut und waren<br />

über Jahrhun<strong>der</strong>te bemannt. Auch heute noch liefern sie klar sichtbare, daher gut peilbare<br />

<strong>Navigation</strong>spunkte für die Nachtfahrt.<br />

Kennung<br />

Jedes Leuchtfeuer (Lf) hat sein eigenes Lichtmuster, genannt Kennung. Zudem leuchtet häufig<br />

das gleiche Lf in unterschiedliche Richtungen in verschiedenen Farben. Diese Sektoren sind<br />

genau definiert und geben dem Seemann zusätzliche Information über seinen Standort. Häufig<br />

warnt <strong>der</strong> rote Sektor vor Untiefen o<strong>der</strong> einer gefährlichen Ansteuerung eines Hafens.<br />

Angaben zu den Leuchtfeuern findet man in Kurzform in <strong>der</strong> Seekarte und in ausführlicher<br />

Form im Leuchtfeuerverzeichnis. Hier ein Beispiel <strong>der</strong> Info zu einem Lf aus <strong>der</strong> Seekarte:<br />

Info in <strong>der</strong><br />

Seekarte<br />

Lf Saint Martin's Point (Südostspitze von Guernsey)<br />

Farbe weiss und rot in<br />

verschiedenen Sektoren<br />

(s. Karte)<br />

Das Muster wie<strong>der</strong>holt<br />

sich alle 10 Sekunden<br />

(= Wie<strong>der</strong>kehr)<br />

Das Licht ist auf einer Höhe<br />

von 15m über dem mittleren<br />

Spring-Hochwasser<br />

3 Blitze von je ca.<br />

1 Sekunde Länge<br />

Fl(3)WR.10s15m14M<br />

Horn(3)30s<br />

Beim unsichtigem Wetter gibt<br />

dieses Lf zusätzlich alle 30s 3<br />

Schallsignale<br />

Bei normalen meteo.<br />

Sichtverhältnissen ist das<br />

Licht max. 14sm weit<br />

sichtbar (= Tragweite)<br />

Info im<br />

Leuchtfeuerverzeichnis<br />

Nummer<br />

Int. Nr.<br />

Name<br />

Feuerträger (Höhe über Erdboden<br />

Breite<br />

Länge<br />

D e u t s c h l and – F lensb u r ger F ö r d e<br />

Kennung/Wie<strong>der</strong>k. Nenn-Tw. Höhe<br />

Zeitmaße Sektoren Bemerkungen<br />

00300 Kalkgrund Iso. WRG. 8 s 14/13/12 M 22 m<br />

C 1113 r., run<strong>der</strong> Turm mit 2 w. Bän<strong>der</strong>n,<br />

3 Galerien, flaches Dach (24 m),<br />

W 012°–062. R –084, W –100, R –120,<br />

W –131,5, G –157, W –164. R –190,<br />

angestrahlt W –252,6, G –258, W –265, R –292,<br />

54° 50’ N 009° 53’ E W –308, R –012°<br />

Horn Mo (FS) 30 s<br />

13,5+(16,5) s


Leuchtfeuer<br />

Feuer in <strong>der</strong> Kimm<br />

Kaum je einmal wird uns so eindrücklich bewusst, dass wir auf einer Kugel leben, wie wenn man<br />

nachts auf dem Meer auf ein Leuchtfeuer zusteuert. Während man sich noch unter dem Horizont<br />

befindet, sieht man in regelmässigen Zeitabständen die Strahlen des Lf am Nachthimmel<br />

über einem hinweg ziehen. Nach einiger Zeit wird das Auge des Beobachters vom klaren Licht<br />

des Lf getroffen. Dieser Moment nennt sich "Feuer in <strong>der</strong> Kimm" und gibt zuverlässig Auskunft<br />

über die aktuelle Entfernung zum Lf.<br />

Sichtweite<br />

Die Sichtweite eines Lf ist bedingt durch die Erdkrümmung und ist abhängig von <strong>der</strong> Höhe des<br />

Lf und von <strong>der</strong> Augenhöhe des Beobachters.<br />

Sichtweite<br />

Mit einer Formel lässt sich die Distanz zum Lf berechnen:<br />

( HöheLf + Augenhöhe ) 2.05 = Distanz in sm<br />

Tabellen ersparen uns die Rechnerei. Auf <strong>der</strong> "Geographical Range Table" (nächste Seite) kannst<br />

du die Distanz in sm direkt als Schnittpunkt von Augenhöhe und Höhe Lf ablesen.<br />

Übungen zur<br />

Sichtweite


Leuchtfeuer<br />

Lösungen zur<br />

Sichtweite<br />

1. 10,7sm (Tabelle), 10,8sm (Formel)<br />

2. 17,9sm (Tabelle), 18,0sm (Formel)<br />

3. ca. 118m (Tabelle), 116m (Formel)


Leuchtfeuer<br />

Tragweite<br />

Die Tragweite ist bedingt durch die Stärke <strong>der</strong> Lampe und ist abhängig von <strong>der</strong> Farbe des Lichts<br />

sowie von den Sichtverhältnissen. Die Tragweite ist meist grösser als die Sichtweite.<br />

Tragweite<br />

Sichtweite<br />

Nenntragweite<br />

Die Nenntragweite ist die Distanz, wie weit man das Licht des Lf bei einer meteorologischer<br />

Sicht von 10sm sehen kann (vorausgesetzt man kann das Licht auf Grund <strong>der</strong> Sichtweite sehen).<br />

Beachte: "meteorologische Sicht von 10sm" ist ein meteorologischer Fachbegriff und heisst<br />

nicht, dass man das Licht 10sm weit sehen kann.<br />

Im Lf Verzeichnis wird die Nenntragweite für die verschiedenen Farben eines Lf im Detail angegeben.<br />

In <strong>der</strong> Karte ist diese Information entwe<strong>der</strong> direkt bei <strong>der</strong> Lf-Beschriftung angegeben<br />

(z.B. St. Martin's Point Fl(3)WR.10s15m14M) o<strong>der</strong> aber bei den Kreissektoren, welche die verschiedene<br />

Farben kennzeichnen (z.B. Grosenz Point auf Jersey). Achtung: Die Kreissektoren bezeichnen<br />

nur die Winkel in denen das Licht in <strong>der</strong> entsprechenden Farbe sichtbar ist. Sie geben<br />

keine Auskunft darüber, wie weit man das Licht sehen kann. Die Nenntragweite ist auf den<br />

Kreisbögen beschriftet: W. 19M und R. 17M.!<br />

Berechnung <strong>der</strong><br />

akuellen Tragweite<br />

Die Nenntragweite muss auf die aktuellen meteorologischen Sichtverhältnisse umgerechnet<br />

werden. Dazu dient uns das "Luminous Range Diagram" (s nächste Seite).<br />

Die Nenntragweite des Lf trägst du auf <strong>der</strong> Skala am oberen o<strong>der</strong> unteren Rand des Diagramms<br />

ab. Dann gehe vertikal bis zu <strong>der</strong> Linie, die <strong>der</strong> jetzigen meteorologischen Sicht entspricht und<br />

lies links die aktuelle Tragweite ab.<br />

Übungen zur<br />

Tragweite


Leuchtfeuer<br />

Lösungen zur<br />

Tragweite<br />

1. Ja. Distanz = ca. 16sm, Nenntragweite = 19sm = aktuelle Tragweite 19sm<br />

2. 5,5sm<br />

3. Fl(2)R.15s


Leuchtfeuer<br />

Die Kennung<br />

(deutsch/englisch)<br />

F<br />

F<br />

Festfeuer<br />

Fixed<br />

Ubr.<br />

Unterbrochenes Feuer mit<br />

Einzelunterbrechung<br />

Oc<br />

Ubr.(2)<br />

Beispiel<br />

Oc(2)<br />

Ubr.(2+3)<br />

Beispiel<br />

Oc (2+3)<br />

Single-occulting<br />

Unterbrochenes Feuer mit<br />

Gruppen<br />

Group-occulting<br />

Unterbrochenes Feuer mit<br />

verschiedenen Gruppen<br />

Compoiste group-occulting<br />

Wie<strong>der</strong>kehr<br />

Wie<strong>der</strong>kehr<br />

Wie<strong>der</strong>kehr<br />

Glt.<br />

Gleichtaktfeuer<br />

Iso<br />

Isophase<br />

Wie<strong>der</strong>kehr<br />

Blz.<br />

Blitzfeuer mit Einzelblitzen<br />

Fl<br />

Single-flashing<br />

Wie<strong>der</strong>kehr<br />

Blz.(3)<br />

Beispiel<br />

Fl (3)<br />

Blz.(2+1)<br />

Beispiel<br />

Fl (2+1)<br />

Blk.<br />

Blitzfeuer mit Gruppen von Blitzen<br />

Group-flashing<br />

Blitzfeuer mit verschiedenen<br />

Gruppen<br />

Composite group-flashing<br />

Blinkfeuer<br />

Wie<strong>der</strong>kehr<br />

Wie<strong>der</strong>kehr<br />

LFI<br />

Long-flashing<br />

Wie<strong>der</strong>kehr<br />

Fkl.<br />

Q<br />

Fkl.(3)<br />

Beispiel<br />

Q (3)<br />

Funkelfeuer mit dauerndem<br />

Funkeln<br />

Continuous quick<br />

Funkelfeuer mit Gruppen von<br />

Funkeln<br />

Group quick<br />

Wie<strong>der</strong>kehr<br />

Fkl.unt.<br />

Unterbrochenes Funkelfeuer<br />

IQ<br />

Interrupted quick<br />

Wie<strong>der</strong>kehr


Leuchtfeuer<br />

Die Kennung<br />

(deutsch/englisch)<br />

SFkl.<br />

VQ<br />

Schnelles Funkelfeuer mit<br />

dauerndem Funkeln<br />

Continuous very quick<br />

SFkl.(3)<br />

Beispiel<br />

VQ (3)<br />

SFkl.unt.<br />

IVQ<br />

Schnelles Funkelfeuer mit<br />

Gruppen von schnellen Funkeln<br />

Group very quick<br />

Unterbrochenes schnelles<br />

Funkelfeuer<br />

Interrupted very quick<br />

Wie<strong>der</strong>kehr<br />

Wie<strong>der</strong>kehr<br />

U Fkl.<br />

UQ<br />

Ultra-Funkelfeuer mit dauerndem<br />

Ultra-Funklen<br />

Continuous ultra quick<br />

U Fkl.unt.<br />

Unterbrochenes Ultra-Funkelfeuer<br />

IUQ<br />

Interrupted ultra quick<br />

Wie<strong>der</strong>kehr<br />

Mo.(K)<br />

Beispiel<br />

Mo (K)<br />

Morsefeuer<br />

Morse Code<br />

Wie<strong>der</strong>kehr<br />

F.Blz.<br />

Festfeuer und Blitze (Mischfeuer)<br />

FFI<br />

Fixed and flashing<br />

Wie<strong>der</strong>kehr<br />

Wchs.w.r.<br />

AI.WR<br />

Wechselfeuer<br />

Alternating<br />

R W R W R W R<br />

Wie<strong>der</strong>kehr


R<br />

r.<br />

Leuchtfeuer<br />

beson<strong>der</strong>e Lf<br />

Leitfeuer zeigen durch einen Leitsektor und 2 Warnsektoren das Fahrwasser an.<br />

Leitsektor: Festfeuer weiss. Bleibe im weissen Sektor!<br />

Warnsektoren: Bb rot, Stb grün<br />

Richtfeuer bestehen aus Ober- und Unterfeuer.<br />

Wenn beide Feuer in Linie stehen, dann<br />

bewegt sich das Schiff in <strong>der</strong> Fahrwassermitte.<br />

Tipp: Folge dem unteren Feuer! Ist es rechts vom<br />

oberen Licht dann Ru<strong>der</strong> nach Steuerbord. Ist es<br />

links vom oberen Licht dann nach Backbord.<br />

Quermarkenfeuer markieren durch farbige<br />

Sektoren wichtige Punkte wie z. B. Fahrwas- -<br />

serän<strong>der</strong>ungen quer zum Kurs.<br />

Oberfeuer<br />

Unterfeuer<br />

Hafen<br />

Torfeuer sind Feuer gleicher Höhe und Kennung<br />

beidseits des Fahrwassers.<br />

Uferfeuer zeigen den Verlauf des Ufers an (z. B. Kanäle).<br />

Hafeneinfahrten haben auf Backbord Feuer rot und auf Steuerbord Feuer grün.<br />

F./F.<br />

Richtfeuer<br />

Ob-F.<br />

Oc/Ubr.<br />

Leitfeuer<br />

Torfeuer<br />

F./F.<br />

Feuer in Linie 044°<br />

F.R/F.r.<br />

F.G/F.gn.<br />

U-F.<br />

Oc./Ubr.<br />

Hafenfeuer<br />

R/r. W/w. G/gn.<br />

W/w.<br />

Quermarkenfeuer<br />

W/w.


Die Betonnung<br />

Feste Seezeichen<br />

Stangenzeichen<br />

Dalben<br />

Besen Bb Besen Stb Pricke Bb Spiere Stb Dalben Bb Dalben Stb<br />

Formen<br />

Schwimmende<br />

Seezeichen<br />

StumpftonneSpitztonne Kugeltonne Fasstonne Bakentonne Spierentonne<br />

Funktionen<br />

Leuchttonne Glockentonne Heultonne<br />

Lateralsystem A<br />

Backbord<br />

rot/gerade Zahlen/stumpf<br />

Fahrwasser<br />

Fahrwassermitte<br />

rot-weiss<br />

Steuerbord<br />

grün/ungerade Zahlen/spitz


Die Betonnung<br />

Betonnung im<br />

Lateralsystem<br />

Ansteuerungstonnen<br />

Ansteuerungstonnen tragen einen Namen.<br />

Einzelgefahr<br />

Backbordseite Mitte Steuerbordseite<br />

Betonnung für abzweigende und einmündende - Fahr<br />

wasser<br />

Son<strong>der</strong>zeichen<br />

Reeden, Sperrgebiete, Militär, Baggergebiet, Kabel<br />

Backbordseite<br />

Steuerbordseite<br />

Betonnung im<br />

Kardinalsystem<br />

System <strong>der</strong> Richtungsbezeichnung<br />

NW<br />

N<br />

NE<br />

Untiefe<br />

W<br />

E<br />

SW<br />

S<br />

SE<br />

Die Sunde<br />

Sunde sind Fahrwasser, in welchen von beiden Seiten eingelaufen werden kann. Es gilt immer<br />

die Nord- über West- bis Südeinfahrt als einlaufend. Wo die Betonnungs-richtung nicht eindeutig<br />

ist, sind in <strong>der</strong> Seekarte Richtungspfeile eingedruckt.<br />

130.2<br />

Betonnungsrichtung<br />

Unter <strong>der</strong> "festgelegten Betonnungsrichtung versteht man entwe<strong>der</strong> die Hauptrichtung bei <strong>der</strong> Ansteuerung eines Hafens, Flusses, einer Flußmündung o<strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>en Wasserstraße von See kommend o<strong>der</strong> die von <strong>der</strong> zuständigen Behörde ggf. in Abstimmung mit den Nachbarlän<strong>der</strong>n festgelegte Richtung. Prinzipiell<br />

soll sie im Uhrzeigersinn um Landmassen herum laufen.<br />

Direction of Buoyage<br />

The direction of buoyage is that taken when approaching a harbour from seaward or along coasts, the direction determinded by buoyage authorities, normally<br />

clockwise around land masses.<br />

Zeichen zeigt die Betonnungsrichtung an.<br />

Die Anwendung erfolgt dort, wo die Betonnungsrichtung<br />

nicht eindeutig ist.<br />

Symbol showing direction of buoyage where not obvious.<br />

Darstellung <strong>der</strong> Betonnungsrichtung in<br />

Karten mit mehrfarbigen Feuerkolorit.<br />

Symbol showing direction of buoyage on<br />

multicoloured charts.


Betonnung und Befeuerung<br />

Befeuerung im<br />

Lateralsystem<br />

Fahrwasser<br />

Backbord Fahrwassermitte Steuerbord<br />

Befeuerung für abzweigende<br />

und einmündende Fahrwasser<br />

Einzelgefahr<br />

Son<strong>der</strong>zeichen<br />

Befeuerung im<br />

Kardinalsystem<br />

NW<br />

N<br />

NE<br />

W<br />

E<br />

SW<br />

S<br />

SE


Beispiel einer Betonnung und Befeuerung<br />

Beispiel<br />

Wenn in einem Fahrwasser<br />

gefährliche Riffe,<br />

Sandbänke o<strong>der</strong> auch<br />

grosse Wracks liegen,<br />

wird es oft in ein Hauptfahrwasser<br />

für die Berufsschifffahrt<br />

und in ein<br />

Nebenfahrwasser für<br />

kleinere Wasserfahrzeuge<br />

unterteilt. Einzelne<br />

Tonnen übernehmen<br />

dann eine Doppelfunktion,<br />

indem sie z.B. für<br />

das Hauptfahrwasser<br />

auf Stb, für das Nebenfahrwasser<br />

aber auf Bb<br />

stehen. Bei schlechtem<br />

Wetter o<strong>der</strong> hohem Seegang<br />

sind solche Einfahrten<br />

sehr schwierig<br />

zu befahren.<br />

Darstellung in <strong>der</strong><br />

Seekarte


Die Distanzmessung<br />

Das Patentlog<br />

An einer Logleine wird ein Impeller im Wasser<br />

nachgeschleppt. Die Umdrehungen des Impellers<br />

werden mechanisch auf ein Zählwerk<br />

übertragen, das die versegelte Strecke misst<br />

(auch Geschwindigkeit). Ein Schlepplog leistet<br />

gute Dienste beim Ausfall von elektronischen<br />

Logsystemen, die heute auf Jachten üblich<br />

sind.<br />

Elektronische<br />

Logs<br />

Der Impeller ist meist fest unter dem Schiffsrumpf montiert. Elektrisch o<strong>der</strong> mechanisch werden<br />

die Umdrehungen auf ein Zählwerk übertragen. Das Log misst ausser <strong>der</strong> versegelten Strecke<br />

auch die Geschwindigkeit in Knoten (Seemeilen pro Stunde).<br />

95% <strong>der</strong> heute angebotenen Logs sind mit einem Paddelgeber -aus<br />

gerüstet. Diese werden immer wie<strong>der</strong> durch kleine Muscheln blockiert.<br />

Bei einem Aufenthalt von mehr als einer Woche im Hafen sollte deshalb<br />

<strong>der</strong> Impeller herausgenommen und mit dem untersten Teil in ein Glas<br />

mit etwas Essig gestellt werden, das die Muscheln auflöst.<br />

Wichtig: Auf einer Charterjacht muss am ersten Tag ausserhalb des<br />

Hafens das Log (und auch alle an<strong>der</strong>en Instrumente) geprüft werden.<br />

Schaufelrad-Geber Impeller-Geber Sensor-Geber<br />

– ungenau<br />

– wird leicht beschädigt<br />

– wird durch Muscheln blockiert<br />

– wird leicht beschädigt<br />

+ genau<br />

– Plastiksäcke bleiben hängen + sehr betriebssicher<br />

+ genau justierbar<br />

+ gut für hohe Geschwindigkeit (Motorboot)<br />

Das Relingslog<br />

Daraus ergibt sich eine denkbar einfache Methode um die Schiffgeschwindigkeit zu bestimmen.<br />

Eine genau bekannte Länge auf einem Schiff ist in <strong>der</strong> Regel die Schiffslänge. Jemand aus <strong>der</strong><br />

Crew wirft also ein Stück altes Brot beim Bug ins Wasser und du stoppst die Zeit bis das Brot<br />

am Heck des Schiffs vorbei treibt. Rechne: Schiffslänge x 2 geteilt durch Sekunden und schon<br />

hast du die Fahrt in kn.


Die Distanzmessung<br />

Lösungen zu<br />

Distanz und Fahrt<br />

1. 6,5sm : 11kn x 60 = 35Min, ETA = 1155<br />

2. 4,5kn<br />

3. 2100


Das zweite <strong>Modul</strong> ist geschafft. Packen wir das Dritte an.

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