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Mehr als eine Million akut mangelernährte Kinder<br />

sind in einem Teufelskreis von Mangelernährung und<br />

Cholera gefangen, warnt Save the Children: Die durch<br />

Mangelernährung ohnehin schon geschwächten Kinder<br />

haben ein dreifaches Risiko zu sterben, wenn sie an<br />

Cholera erkranken. Gleichzeitig sind Durchfallerkrankungen<br />

wie Cholera selbst ein Hauptgrund für Mangelernährung.<br />

Kinder, die <strong>aktuell</strong>e Epidemie überleben,<br />

sind trotzdem vom Hungertod bedroht. Unter den rund<br />

1 Mio. akut mangelernährten befinden sich fast 200.000<br />

Kinder, die an schwerer akuter Mangelernährung<br />

leiden, wie die neue Daten-Analyse der Kinderrechtsorganisation<br />

zeigt.<br />

„Nach zwei Jahren Krieg sind die Kinder in einem brutalen<br />

Kreislauf aus Hunger und Krankheit gefangen“,<br />

erklärt Tamer Kirolos, Länderdirektor von Save the<br />

Children Jemen. „Das ist einfach inakzeptabel. Unsere<br />

Teams kümmern sich tagtäglich um Babys und Kleinkinder,<br />

die nicht nur mangelernährt sind, sondern auch<br />

an Cholera leiden - beides Probleme, die eigentlich<br />

leicht zu lösen sind, wenn es die Möglichkeit medizinischer<br />

Grundversorgung gibt. Aber Krankenhäuser wurden<br />

zerstört, das Gesundheitspersonal der Regierung<br />

hat seit fast einem Jahr kein Geld mehr bekommen und<br />

die Lieferung lebensnotwendiger Hilfe wird blockiert.<br />

Wir und andere retten Leben, wo wir können und mit<br />

dem, was wir haben - aber wir brauchen dringend mehr<br />

Hilfe. Die Kinder dürfen diesen Konflikt nicht mit ihrem<br />

Leben bezahlen müssen.“<br />

Save the Children verstärkt daher die Aktivitäten im<br />

Jemen und schickt mehr Gesundheitsexperten in die<br />

am stärksten betroffenen Gebiete, einschließlich dem<br />

Distrikt Al Hali in Hodeidah, der die höchste Zahl an<br />

Cholera-Verdachtsfällen aufweist. In diesem Bezirk<br />

befinden sich außerdem geschätzte 31.000 Kinder, die<br />

wegen akuter Mangelernährung behandelt werden<br />

müssen. Das entspricht mehr als einem Viertel aller<br />

Kinder unter 5 Jahren im Jemen.<br />

Lamia, eine sechsfache Mutter aus Al Hali, hat zwei Kinder<br />

durch Cholera verloren. Ihre 10 Monate alte Tochter<br />

Arwa ist schwer mangelernährt. „Arwa geht es besser<br />

als vorher, als sie ihre Hände gar nicht mehr bewegen<br />

konnte und ihre Beine noch dünner waren als jetzt“,<br />

erzählt Lamia uns in einem der Save the Children-Behandlungszentren<br />

gegen Mangelernährung in Al Hali.<br />

„Arwa hat Glück, zwei meiner Kinder sind tot, auch mein<br />

jüngster Sohn. Er war erst zweieinhalb Monate alt und<br />

er hatte sehr starken Durchfall.“<br />

Im Jemen sind mehr als 425.000 Cholera-Verdachtsfälle<br />

bekannt, 1.900 Menschen sind bereits an der Krankheit<br />

gestorben. Der Anteil der Kinder unter 15 Jahren<br />

wächst sowohl bei den Neu-Infektionen (44%) als auch<br />

bei den Todesfällen (32%).<br />

Derzeit betreibt Save the Children 14 Cholera-Behandlungszentren<br />

und mehr als 90 Rehydrationstherapiestationen,<br />

die über das ganze Land verteilt sind. 160<br />

Tonnen zusätzliches Behandlungsmaterial ist auf dem<br />

Weg in den Jemen.<br />

Quelle: Save the Children Deutschland e.V.<br />

www.spanien<strong>aktuell</strong>.es - <strong>September</strong> <strong>2017</strong> 81

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