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GO Reichenhall September 2017

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20 | KUNST<br />

Ein Meisterstück geht auf Reisen<br />

Stefan Birkel<br />

Dem 1966 in Bad <strong>Reichenhall</strong> geborenen<br />

Künstler Stefan Birkel liegt seit seiner<br />

frühestens Kindheit an das Talent zum<br />

Malen in den Adern. Bereits während seiner<br />

Schulzeit gewann er mehrere lokale<br />

Kunstpreise und setze seinen Erfolg mit<br />

zahlreichen weiteren Preisen und Auszeichnungen,<br />

wie dem Horst Babinsky<br />

Förderpreis, dem Euregio-Kunstpreis<br />

oder dem 1. Platz beim Symposium „Salz<br />

der Heimat“ in Berchtesgaden, fort.<br />

Birkels Stilrichtung ist dabei von einer<br />

Vielfalt geprägt: von Portraits über Drahtdrucke<br />

bis hin zu Bleistiftskizzen. Doch<br />

ein besonderer Stil, dem Birkel v.a. in seinem<br />

Zyklus „Sexualität und Gewalt“ treu<br />

bleibt, ist der Technoide Barock. Ein besonderes<br />

Merkmal von Birkel sind dabei<br />

Konturlinien, die dem Gemälde eine eigene<br />

Tiefe verleihen, indem sie bestimmte<br />

Distanzen anheben .<br />

An großformatigen und sehr zeitaufwendigen<br />

Bildern, wie beispielsweise „Die<br />

Unschuld“, welches Stefan Birkel 2002<br />

fertigstellte, arbeitet der Künstler teilweise<br />

über viele Monate bis hin zu mehreren<br />

Jahren. Neben einer ausgeprägten<br />

Vorstellungsgabe und viel Hintergrundwissen,<br />

benötigt es auch der richtigen<br />

Technik, um eine Grundidee schließlich<br />

umzusetzen. Ein solches großformatiges<br />

und äußerst aufweniges Bild wurde von<br />

Birkel vor kurzem fertiggestellt und geht<br />

nun auf Reisen zu seinem Auftraggeber<br />

nach Louisiana. „Jazz der Welt“ ist der Titel<br />

des Ölgemäldes und zeigt über 200<br />

sich tummelnde Figuren auf dem Jazzfestival<br />

in New Orleans. Mit den Arbeiten<br />

des sehr detailreichen Bildes begann<br />

der Künstler bereits 2014. Die Grundidee<br />

stammte dabei vom Auftraggeber selbst.<br />

Er wollte mit „Jazz der Welt“ ein Gegenstück<br />

zum bereits von Birkel gezeichneten,<br />

ebenfalls großformatigen Gemälde<br />

mit dem Titel „Mardi Gras“, welches den<br />

Faschingsdienstag in New Orleans zeigt.<br />

Um sich einen möglichst genauen Eindruck<br />

des Jazzfestivals zu verschaffen,<br />

besuchte Birkel sogar selbst das Spektakel<br />

in New Orleans.<br />

Die über 200 Figuren des Bildes entwarf<br />

Stefan Birkel zunächst überwiegend als<br />

separate Bleistiftskizzen, um Haltung,<br />

Gestik und Position genauestens auszuarbeiten.<br />

Über 3 Jahre benötigte Birkel<br />

schließlich für die Fertigstellung des<br />

Ölgemäldes. Ein weiteres halbes Jahr<br />

dauerte die Anfertigung des speziellen<br />

Rahmens, welcher von einem befreundeten<br />

Schnitzer Birkels in einem aufwendigen<br />

Verfahren hergestellt wurde. Die<br />

einzelnen Musikinstrumente, welche den<br />

Aluminiumrahmen umgeben, die einzeln<br />

geschnitzt und vergoldet oder versilbert<br />

und schließlich mit einem Stecksystem<br />

zusammengefügt. Der Entwurf des Rahmens<br />

stammte ebenfalls von Birkel.<br />

Per Post geht das großformaige Meisterstück<br />

nun auf die Reise nach Louisiana<br />

und in der Werkstätte von Birkel wird<br />

wieder etwas Platz frei, um mit den Arbeiten<br />

eines neues Kunstwerk zu beginnen.

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