Augsburger Geheimnisse - Preview
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keineswegs das Ende des Rosshandels in der Stadt. Er habe nur nicht,<br />
wie bisher, ausschließlich am Rossmarkt stattgefunden, erklärt Eva<br />
Haberstock. „In diesem Zusammenhang gab es den Beruf des sogenannten<br />
Rosstäuschers.“ Der hatte eigentlich die Aufgabe, Täuschungen<br />
aufzudecken, die Gesundheit des Pferdes zu prüfen und die Rechtmäßigkeit<br />
des Kaufs zu beurkunden. Das half allerdings nicht immer,<br />
und oft war es genau andersherum. In einem „Decretum in Senatu“<br />
vom 17. Juli 1749 beklagte denn auch ein „Hoch Edler und Hochweiser<br />
Rath dieser des Heil. Röm. Reichs<br />
Freyen Stadt Augspurg“, er habe „einige<br />
Zeithero mißfällig wahrnehmen müssen,<br />
welchergestalten sowohl von einheimischen<br />
Burgeren Innwohnerein<br />
und Schutzverwandten als frembden<br />
anherokommenden Christen und Juden<br />
mit Kauff=Verkauff oder Vertauschung<br />
derer Pferden allerhand Mißbräuche/<br />
heimliche Contracte/Vervortheilung<br />
und Beschädigungen“ vorgefallen seien.<br />
Das habe nicht nur für Verkäufer und<br />
Käufer „hernachmals weitläuffige<br />
Irrungen und Processe“ verursacht,<br />
„sondern auch die Löbl. Burgermmeister-Aemter<br />
oder auch Ein hoch Edler<br />
und Hochweiser Rath (seien) mit<br />
beschwerlichen Klagen angegangen und<br />
belästiget worden.“ Will sagen: Tauschen<br />
und Täuschen wurde wohl nicht<br />
Heute steht der Reiter mit seinem Pferd immer sauber auseinandergehalten.<br />
etwas verlassen neben dem Fluss. Der steinerne Rossbub wurde im Jahr<br />
Früher herrschte um ihn herum jedoch<br />
1913 direkt neben der in jener Zeit noch<br />
reges Leben.<br />
erhaltenen gepflasterten Rampe aufgestellt,<br />
die zum Wasser hinunterführte.<br />
Eva Haberstock schildert die damaligen Gegebenheiten: „Das sah<br />
damals alles noch ganz anders aus!“ Auch die Gaststätte „Zum goldenen<br />
Kreuz“, bekannt unter dem Namen „Bachwirt“, habe zu jener Zeit<br />
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