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Hallo_Da bin ich _2708

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August 2017<br />

Wissenswertes<br />

fürjunge Familien<br />

Impfen le<strong>ich</strong>t gemacht<br />

Checkliste gibt eine Übers<strong>ich</strong>t über Termine und Co.<br />

in kleiner Piks kann<br />

Eschlimme Konsequenzen<br />

vermeiden: Dr.M<strong>ich</strong>ael Böswald<br />

istChefarzt derKinderund<br />

Jugendmedizin am<br />

St.-Franziskus-Hospital in<br />

Münster. Seit fast 30Jahren<br />

kümmert er s<strong>ich</strong> um die<br />

Kleinen und ihre Gesundheit<br />

und ein voll-<br />

Impf-<br />

ständiger<br />

schutz ist für<br />

ihn dabei unerlässl<strong>ich</strong>.<br />

So<br />

haben Masern,<br />

Mumps<br />

oder Hirnhautentzündungen<br />

keine<br />

Chance. Aber welche<br />

Schutzimpfung<br />

muss wann und vor allem<br />

wie oftgeimpftwerden? Alle<br />

w<strong>ich</strong>tigen Termine und<br />

Impfungen gibt’s in der<br />

Checkliste im Überblick:<br />

Ab der sechsten Woche:<br />

Impfung gegen Rotaviren:<br />

Der Lebend-Impfstoff wird<br />

Schluss mit den Mythen<br />

r. M<strong>ich</strong>ael Böswald ist<br />

DExperte, wenn es um die<br />

Gesundheit von Kindern<br />

und Jugendl<strong>ich</strong>en geht. Redakteurin<br />

Pia Schrell sprach<br />

mit ihm übers Impfen.<br />

Wieso istImpfensow<strong>ich</strong>tig?<br />

Dr.Böswald: Weil es die<br />

wirksamste Prävention ist,<br />

vor gefährl<strong>ich</strong>en Virus- und<br />

Bakterienerkrankungen zu<br />

schützen und zwar ganz ohne<br />

dafür Medikamente nehmen<br />

zu müssen. Denn gefährl<strong>ich</strong>e<br />

Komplikationen<br />

wie Hirnhautentzündungen<br />

oder spätere Unfruchtbarkeit<br />

könnten sovermieden<br />

werden. Ichhatte mal einen<br />

Patienten, der durch Windpocken<br />

sein Augenl<strong>ich</strong>t verloren<br />

hat. <strong>Da</strong>s wäre vermutl<strong>ich</strong><br />

n<strong>ich</strong>t passiert, wenn er<br />

geimpft gewesen wäre.<br />

Wenn s<strong>ich</strong> alle beispielsweise<br />

gegen Masernimpfenlassen<br />

würden, wärenauchdie<br />

fünf Prozent geschützt, die<br />

n<strong>ich</strong>t geimpft sind.<br />

Was, wenn ein Impftermin<br />

wegen Krankheit n<strong>ich</strong>t eingehalten<br />

werden kann?<br />

zwei- oder dreimal (je nach<br />

Hersteller) geimpft. Bis zum<br />

sechsten Lebensmonat sollte<br />

laut Dr. Böswald die Impfung<br />

abgeschlossen sein.<br />

Ab zweitem Lebensmonat:<br />

Eine Impfung mit<br />

Sechsfach-Impfstoff gegen<br />

Keuchhusten (Pertussis),<br />

Kinderlähmung<br />

(Polio), Diphtherie,<br />

Tetanus,<br />

Hepatitis-B,<br />

Haemophilus<br />

influenzae<br />

Typ b<br />

(Hib) und<br />

eine Impfung<br />

gegen Pneumokokken<br />

stehen an.<br />

„Pneumokokken und<br />

Hib können unter anderem<br />

Lungen- und Hirnhautentzündungen<br />

hervorrufen“,<br />

erklärt Dr. Böswald. Eine<br />

Impfung sei w<strong>ich</strong>tig und<br />

sinnvoll. Insgesamt viermal<br />

Dr.Böswald: Schnupfen ist<br />

kein Grund, der gegen eine<br />

Impfung spr<strong>ich</strong>t. Ein Grund<br />

dafür, den Termin zu verschieben,<br />

wäre nur Fieber<br />

über 39 Grad Celsius. Aber<br />

bei einem banalen Infekt<br />

darf trotzdem geimpft werden.<br />

Frühgeburtl<strong>ich</strong>keit ist<br />

übrigens auch kein Grund,<br />

diese Vorstellung begegnet<br />

mir in meiner tägl<strong>ich</strong>en<br />

Arbeit aber immer wieder.<br />

Wassagen Sie besorgten Eltern,<br />

die Angst vor Impfschäden<br />

haben?<br />

Dr.Böswald: Es gibt drei Mythen,die<br />

mirdazu einfallen.<br />

Mythos Nummer eins: Von<br />

der Keuchhusten-Impfung<br />

bekommen die Kinder<br />

Krampfanfälle. Dies konnte<br />

s<strong>ich</strong> in Studien n<strong>ich</strong>tbewahrheiten<br />

und stimmt n<strong>ich</strong>t.<br />

Mythos Nummer zwei: Von<br />

der Masern-Impfung bekommtman<br />

Autismus.Auch<br />

das ist wissenschaftl<strong>ich</strong><br />

haltlos und absoluter Unsinn.<br />

Mythos Nummer drei:<br />

Von der Hepatitis-B-Impfung<br />

wird Multiple Sklerose<br />

ausgelöst. Auch das stimmt<br />

n<strong>ich</strong>t. Mir ist w<strong>ich</strong>tig, dass<br />

Eltern, die solche Sorgen haben<br />

oder im Internet beispielsweise<br />

„Dr. Google“ gefragthaben,<br />

dies ihrem Kinderarzt<br />

ganz offen sagen.<br />

<strong>Da</strong>nn kann darüber gesprochen<br />

werden. Erist Experte<br />

und weiß, was zu tun ist.<br />

muss gegen Keuchhusten,<br />

Kinderlähmung, Diphtherie,<br />

Tetanus, Hepatitis-Bund<br />

Hib geimpft werden, damit<br />

ein vollständiger Schutz besteht.<br />

„Pneumokokken werden<br />

in der Regel dreimal geimpft“,<br />

sagt der Mediziner.<br />

Ab elftemLebensmonat:<br />

Die Impfung gegen Masern,<br />

Mumps, Röteln und Windpocken<br />

ist an der Reihe: Die<br />

Impfung erfolgt in zwei<br />

Etappen. Ab dem elften Lebensmonat<br />

sollte die erste<br />

Impfung erfolgen. „Nach<br />

vier bis sechs Wochen gibt<br />

es dann die zweite“, erklärt<br />

Dr. Böswald.<br />

Ab 13. Lebensmonat:<br />

Impfung gegen Meningokokken:<br />

„Die Impfung muss<br />

einmal erfolgen, dann bestehtein<br />

Impfschutz“, erläutertder<br />

Kinder-und Jugendarzt.<br />

Ab neun Jahren:<br />

„Mädchen sollten s<strong>ich</strong> unbedingt<br />

gegen Papillomaviren<br />

impfen lassen“, sagt Dr.<br />

Böswald. Die Viren können<br />

Gebärmutter-Halskrebs hervorrufen.<br />

Insgesamt müsse<br />

der Impfstoff zweimal gespritzt<br />

werden, damit eine<br />

Immunität gegeben sei.<br />

Wenn die Mädchen bei der<br />

Impfung älter als zwölf Jahre<br />

sind,müssen drei Impfdosen<br />

verabre<strong>ich</strong>t werden.<br />

„W<strong>ich</strong>tig ist, dass die Impfung<br />

vor dem ersten Geschlechtsverkehr<br />

erfolgt“,<br />

rät der Experte.<br />

Impfschutz auff<br />

rischen:<br />

Krankheit kennt keine Öffnungszeiten.<br />

Deshalb sind wir jede Nacht in über 1.400<br />

diensthabenden Apotheken für Sie da.<br />

Überall in Deutschland. Auch in Ihrer Nähe.<br />

<strong>Da</strong>rauf können Sie s<strong>ich</strong> verlassen.<br />

Impfu<br />

ngen vermeiden schlimme Konsequenzen und sind die<br />

beste Prävention, sagt Dr. M<strong>ich</strong>ael Böswald (kl. Foto l.).<br />

Fotos: Karl-Josef Hildenbrand/dpa, Köhler Fotografie Münster<br />

Diphtherie, Tetanus und<br />

Keuchhusten: mit fünf und<br />

zehn Jahren; Hepatitis-B,<br />

Hib und Kinderlähmung: alle<br />

zehn Jahre.<br />

Besondere Impfungen:<br />

„Wenn besondere Reisen<br />

anstehen, können besondere<br />

Impfungen nötig sein“,<br />

sagt Dr.Böswald. In solchen<br />

Fällen sei es ratsam, s<strong>ich</strong><br />

frühzeitig mit dem Kinderarzt<br />

in Ver<strong>bin</strong>dung zu setzen.<br />

(ps)<br />

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WIR SIND...<br />

da –auch nachts.

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