Fördergelder mutig nutzen - Landwirtschaftskammer Schleswig ...
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■ BAUERNBLATT l 17. November 2012 Bildung<br />
844 Mio. € für Bund, Länder und<br />
Kommunen.<br />
Der neue Minister für Wirtschaft,<br />
Arbeit, Verkehr und Technologie des<br />
Landes <strong>Schleswig</strong>-Holstein, Reinhard<br />
Meyer, hat sich eindeutig für eine<br />
tatkräftige künftige Tourismuspolitik<br />
ausgesprochen. Reinhard Meyer,<br />
dem die Entwicklung der Branche<br />
auch als Präsident des Deutschen<br />
Tourismusverbandes<br />
e.V. (DTV) sehr wichtig sein<br />
dürfte, appelliert an die Vermieter,<br />
dass sie im Wettbewerb<br />
um Gäste nur mit einem<br />
attraktiven Produkt und herausragender<br />
Qualität am<br />
Markt bestehen können. Die<br />
Landesregierung wird auch<br />
zukünftig in die Tourismus Agentur<br />
des Landes investieren, um das Marketing<br />
für das Land zu unterstützen<br />
und Projekte auf den Weg zubringen,<br />
die auf Gäste zielen, die auch<br />
außerhalb der Sommer-Saison die<br />
vielfältigen Schönheiten <strong>Schleswig</strong>-<br />
Holsteins kennenlernen wollen und<br />
gerne wiederkommen.<br />
Ein jeder landwirtschaftlicher Betrieb<br />
ist ein Unikat mit seinen ganz<br />
eigenen Stärken, aber auch Schwächen.<br />
Die Stärken des eigenen Betriebes<br />
zu erkennen, klar herauszuarbeiten<br />
und den Hof daraufhin<br />
umzustrukturieren, erfordert einen<br />
klaren Blick und eine gesunde Portion<br />
Mut. Hat man sich aber zu einem<br />
solchen Schritt entschieden, ist es<br />
gut, einen erfahrenen Partner mit<br />
ins Boot zu holen. Das Landesamt<br />
für Landwirtschaft, Umwelt und<br />
ländliche Räume <strong>Schleswig</strong>-Holstein,<br />
unterstützt jährlich Höfe mit<br />
den Geldern der EU und des Bundes,<br />
um ihnen bei der Planung neuer<br />
Geschäftsideen finanziell, aber<br />
auch beratend zur Seite zu stehen.<br />
Der Projektvielfalt sind kaum Grenzen<br />
gesetzt. So entstehen mit den <strong>Fördergelder</strong>n<br />
zum Beispiel wunderschöne,<br />
einladende Hof-Cafés vor ländlicher<br />
Kulisse, erholsame Ferienwohnungen<br />
für die ganze Familie mit Unterhaltungsprogramm<br />
auf dem Hof,<br />
einladende Hofläden mit Direkt-vermarktung<br />
und ansprechend frischem<br />
Angebot. Oft beginnt alles mit einer<br />
Idee und nicht selten vergehen Jahre<br />
bis zur tatsächlichen Umsetzung,<br />
weiß Jürgen Wolff vom Llur in Flintbek<br />
zu berichten.<br />
Die Ausrichtung auf die drei<br />
Zielgruppen des Landes: Familie,<br />
„Best Ager“ und anspruchsvolle<br />
Genießer wird auch zukünftig<br />
nach Abschluss der Förderperiode<br />
zur Neuausrichtung des Tourismus<br />
in <strong>Schleswig</strong>-Holstein bestehen<br />
bleiben –inpräzisierter und<br />
transparenter Form. Insbesondere<br />
Betriebe mit der „wunnerland“-Auszeichnung<br />
genügen schon jetzt hohen Qualitätsansprüchen.<br />
die Betriebe mit der „wunnerland*“-<br />
Auszeichnung der Tash<br />
werden davon auch in den nächsten<br />
Jahren profitieren. Gemeinsam<br />
bleibt uns die Anstrengung,<br />
weiter für qualitativ hochwertige<br />
Unterkünfte zu werben und zu<br />
sorgen, denn nur damit kann<br />
<strong>Schleswig</strong>-Holstein, neben der<br />
Lage zwischen den Meeren, punkten.<br />
Die Arbeitsgemeinschaft Urlaub<br />
auf dem Bauernhof ist auf einem<br />
sehr guten Wegund geht mit vielen<br />
guten Beispielen wie den klassifizierten<br />
Unterkünften und dem exklusiv<br />
für <strong>Schleswig</strong>-Holstein erscheinenden<br />
Katalog bauernhof* voran. Zudem<br />
profitieren die Vermieter<br />
mehr und mehr von den Vorzügen<br />
des noch jungen Internet<br />
Portals Landsichten.de:<br />
2013 ist hier die Einführung<br />
von Karten zu den Regionen<br />
geplant, die auf sogenannte<br />
POI’s (Point of Interest) rund<br />
um den Ferienhof hinweisen<br />
und dem Gast Ausflugsziele<br />
wie Bauernhof Cafés, Hofläden und<br />
Tierparks, aber auch Rad- und Reitwege<br />
anzeigen sollen.<br />
Petra Radtke<br />
Urlaub auf dem Bauernhof<br />
<strong>Schleswig</strong>-Holstein e.V.<br />
Tel.: 04331-94 53-5 82<br />
pradtke@lksh.de<br />
Einkommensalternativen retten manchen Betrieb<br />
<strong>Fördergelder</strong> <strong>mutig</strong> <strong>nutzen</strong><br />
Lern- und Erlebnisküche<br />
im Stall<br />
Bei Familie Fedder, des Gutes<br />
Schirnau in Bünsdorf war genau das<br />
der Fall. Es waren die kleinen Begegnungen<br />
des Alltags, die Anja Fedder<br />
auf die Idee brachten, ihren ehemaligen<br />
Stall zu der heutigen Lern- und<br />
Erlebnisküche umzubauen. Einmal<br />
war es der leckere Grünkohl, wel-<br />
cher die Besucherin einer Veranstaltung<br />
dazu veranlasste, mit Stift und<br />
Papier gewappnet, nach dem Rezept<br />
zu fragen. Ein anderes Mal war<br />
es die Klassenlehrerin des Sohnes der<br />
Familie Fedder,welche ihr Leid klagte<br />
und berichtete, dass sie für die<br />
Kinder eine Lokalität für einen Klassenausflug<br />
suche, wo die Kinder<br />
nicht schon wieder nur Finger Food<br />
bekämen.<br />
Familie Dose aus Hohenfelde nutzte die Fördermittel aus der Aktivregion, um<br />
in den Tourismus einzusteigen. Der alte Schweinestall wurde zu attraktiven<br />
Ferienwohnungen umgebaut.<br />
Neuer Katalog erschienen<br />
Der neue Katalog bauernhof* 2013<br />
ist kostenlos in der Geschäftsstelle<br />
des Vereins in der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
<strong>Schleswig</strong>-Holstein zu bestellen<br />
unter Tel.: 04331-94 53-582<br />
oder per E-Mail: sh@landsichten.de<br />
Der neue Katalog 2013 ist da.<br />
Damals wurde ein Raum des Hofes<br />
kurzerhand zur provisorischen Kochschule<br />
umfunktioniert, damit die gesamte<br />
Klasse hier miteinander eine<br />
Hauptmahlzeit mit Salat und anschließender<br />
Nachspeise gemeinsam<br />
zubereiten konnte. Es wurde zu einem<br />
Erlebnis, das noch nach Jahren<br />
gerne Erwähnung bei den Schülern,<br />
Lehrern und Eltern fand, denn gemeinsames<br />
Kochen schafft Nähe<br />
und verbindet. Zudem wissen heute<br />
viel zu viele Menschen nicht mehr,<br />
wie es schmeckt und wie schnell ein<br />
Gericht mit frischen Zutaten gekocht<br />
werden kann. Ein Leitsatz Anja Fedders,<br />
der zu einem Konzept wurde<br />
und sich heute in dem mittlerweile<br />
zur Lern- und Erlebnisküche umgebauten<br />
Schweinestall wiederfindet.<br />
Den Weg einer Kartoffel vom Feld,<br />
in die große, behindertengerechte<br />
Küche erleben Schulklassen und<br />
Ausflugsgruppen in ganz verschiedener<br />
Teilnehmerzahl und ganz verschiedenen<br />
Altersklassen.<br />
Manchmal muss es<br />
schnell gehen<br />
Dass umfassende Entscheidungen<br />
aber auch manchmal nahezu über<br />
Nacht gefällt werden müssen, weiß<br />
dahingegen Eva Dose zu berichten.<br />
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46 Bildung BAUERNBLATT l 17. November 2012 ■<br />
Auch sie und ihr Mann hatten<br />
durchaus mit der Idee geliebäugelt,<br />
irgendwann einmal die Tore<br />
ihres Hofes mit Meerblick für Touristen<br />
zu öffnen.<br />
Aber das sei Zukunftsmusik gewesen.<br />
Das jedoch änderte sich<br />
schlagartig, als eines Tages der Abnehmer<br />
der Ferkel des Erzeugers<br />
Dose verkündete, dass er aufgrund<br />
Betriebswachstums dauerhaft<br />
größere Abnahmemengen<br />
an Ferkeln bräuchte. Der komplet-<br />
te Betrieb hätte umgestellt werden<br />
müssen, um das leisten zu<br />
können.<br />
So wurde aus einer leisen Zukunftsmusik<br />
eine Fanfare mit Pauken<br />
und Trompeten, denn von<br />
dem Moment der Entscheidung,<br />
bis zur Fertigstellung hatte Familie<br />
Dose nur noch viereinhalb Monate<br />
Zeit, da die Förderfristen ausliefen.<br />
So wurde schnellstens entschieden,<br />
dass das Stallgebäude<br />
für einen Ausbau nicht den Ansprüchen<br />
genügen und abgerissen<br />
werden müsste.<br />
So wurde ein neues Gebäude<br />
gebaut, welches jedoch –sowar<br />
die Auflage des Bauamtes –den<br />
höfischen Charakter aufgreifen<br />
und erhalten müsste. Es war<br />
knapp –aber die sehr arbeitsintensive<br />
Zeit hat sich gelohnt. Heute<br />
betreibt Familie Dose drei gut<br />
gebuchte Ferienwohnungen in<br />
traumhafter Lage. Gerade haben<br />
sie neue Fördermittel beantragt,<br />
um noch einen Seminarraum und<br />
vier weitere Wohnungen auf ihrem<br />
Hof entstehen zu lassen.<br />
Sowohl Eva Dose als auch Anja<br />
Fedder wissen zu berichten, dass<br />
Sie sich bei Ihren Ansprechpart-<br />
nern das LLUR sowie die <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
durch angenehme<br />
und unbürokratische Beratung<br />
sehr gut aufgehoben fühlten.<br />
Natürlich muss man sich im Vorwege<br />
darüber im Klaren sein, dass<br />
man über alle Ausgaben, über die<br />
man zuvor Angebote eingeholt<br />
hat, auch Buch zu führen hat, aber<br />
dafür bekommt man ja auch Fördermittel<br />
und hier sei ein gewissenhafter<br />
Umgang selbstverständlich<br />
gibt Eva Dose Auskunft.<br />
Gut ausgestattete Ferienwohnungen in guter Lage sind nach wie vor eine attraktive<br />
Möglichkeit ein zusätzliches Einkommen auf dem landwirtschaftlichen<br />
Betrieb zu erwirtschaften.<br />
Die Fördermittel betragen 25 %<br />
der Nettokosten und sind 12 Jahre<br />
an das Projekt gebunden. Auch<br />
werden in gemeinsamer Zusammenarbeit<br />
zuvor Analysen über<br />
zum Beispiel einer möglichen<br />
Nachbarschaftskonkurrenz sowie<br />
eine Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />
betrieben werden.<br />
Bereits bei den ersten Überlegungen<br />
ist guter Rat nicht teuer,<br />
sondern wird gerne gegeben und<br />
ist nahezu unerlässlich!<br />
Ansprechpartner für Betriebe<br />
Ansprechpartnerinnen der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
für Einkommensalternativen<br />
auf dem Bauernhof<br />
sind:<br />
Gabriele Harms-Deisinger<br />
(Urlaub auf dem Bauernhof,<br />
Bauernhofcafés),<br />
Tel.: 04551-95 98-82<br />
Doris Baum<br />
(Urlaub auf dem Bauernhof,<br />
Reitpädagogik),<br />
Tel.: 04331-94 53-245<br />
Karin Reimers<br />
(Urlaub auf dem Bauernhof),<br />
Tel.: 04821-6 42 24<br />
Else von Ludowig<br />
(Direktvermarktung),<br />
Tel.: 04523- 99 18 14<br />
Heiderose Schiller<br />
(Bauernhofpädagogik),<br />
Tel.: 04331-94 53-244<br />
Gerhild Liehmann-Kress<br />
(Ernährung und Hygiene),<br />
Tel.: 04671-91 34 15<br />
Ansprechpartner des Llur sind<br />
in den Regionaldezernaten:<br />
Llur Husum: Norbert Limberg,<br />
Tel.: 04 61-804-300, E-Mail:<br />
norbert.limberg@llur.landsh.de<br />
Llur Flensburg: Jan-Nils Klindt,<br />
Tel.: 04 61-804-274, E-Mail:<br />
jan-nils.klindt@llur.landsh.de<br />
Llur Kiel: Jürgen Wolff,<br />
Tel.: 04347-704-636, E-Mail:<br />
juergen.wolff@llur.landsh.de<br />
Llur Lübeck: Axel Strunk,<br />
Tel.: 04 51-885-220,<br />
E-Mail: axel.strunk@llur.landsh.de<br />
Llur Itzehoe: Verena Boehnke,<br />
Tel.: 04821-66-22 00, E-Mail:<br />
verena.boehnke@llur.landsh.de<br />
Silke Thomsen<br />
freie Autorin<br />
„Miteinander Kochen ist für Schulklassen<br />
und auch Erwachsene ein besonderes<br />
Erlebnis. Anja Fedder vom<br />
Gut Schirnau bietet seit Sommer letzten<br />
Jahres attraktive Kochevents in ihrer<br />
neuen Kochschule an.<br />
Attraktive Fördermöglichkeiten über die Aktivregionen<br />
WerIdeen hat, und zusätzlich die Fähigkeit<br />
besitzt <strong>mutig</strong> und strukturiert neue<br />
Herausforderungen anzunehmen ist<br />
auf dem besten Wege mit einem neuen<br />
Betriebszweig erfolgreich zu sein.<br />
Das Land <strong>Schleswig</strong>-Holstein bietet attraktive<br />
Möglichkeiten, Investitionen in<br />
verschiedenen Bereichen über die Aktivregionen<br />
zu fördern. Vieles ist möglich.<br />
Man muss nur wissen wie. Die Bandbreite<br />
der förderfähigen Einkommensmöglichkeiten<br />
ist groß sei es Urlaub auf dem<br />
Bauernhof, Direktvermarktung, Bauernhofgastronomie,Bauernhofpädagogik<br />
und vieles mehr.<br />
In diesem Seminar geht es darum über<br />
Fördermöglichkeiten zu informieren<br />
und von Praktikern zu lernen, die in<br />
den Genuss von einer Förderung über<br />
die Aktivregion gekommen sind.<br />
Teilnehmerzahl: 15<br />
Dauer: 9bis 16 Uhr<br />
Referent: Jürgen Wolff, Llur<br />
Teilnehmerbeitrag: 60 €/Person bei Förderung, dieser Kurs<br />
wird aus Mitteln der EU (Eler),<br />
des Landes <strong>Schleswig</strong>-Holstein (Mlur)<br />
und der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
gefördert.<br />
Termin/Ort: 14. Februar 2013 auf Gut Schirnau<br />
bei Rendsburg<br />
Veranstalter: <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holstein<br />
Ansprechpartnerin: Heiderose Schiller, Tel.: 04331-94 53-244<br />
Anmeldung: <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holstein,<br />
Anja Urlaß, Tel.: 04331-94 53-212,<br />
E-Mail: aurlass@lksh.de