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WIR Ausgabe 2/2017

Das Mitgliedermagazin der Österreichischen Kinderfreunde

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Foto: S. Hierner<br />

connect.Tandem<br />

vermittelt Patenschaften S. 15<br />

Das Mitgliedsmagazin der Kinderfreunde Österreich<br />

<strong>Ausgabe</strong> 2 | <strong>2017</strong><br />

FREUNDSCHAFT<br />

Kinder brauchen<br />

FreundInnen Seite 4<br />

wieder mit<br />

Thema<br />

Freundschaften<br />

fürs Leben<br />

Seite 6<br />

Gute nacht geschichten<br />

Freunde sein<br />

heißt…<br />

AKTUELL<br />

Seite 27<br />

k ind er<br />

in der Heftmitte<br />

Seite 11<br />

Digitale Freundschaft:<br />

Beziehung & Social Media<br />

termine Büchertipps rote falken elterncafé


2 Inhalt<br />

Das neue<br />

Brettspiel<br />

!<br />

Im Organisationsshop der Kinderfreunde erhältlich.<br />

Zu bestellen auf www.kinderfreunde.at oder per<br />

Mail an brettspiel@kinderfreunde.at


Inhalt 3<br />

Das nächste<br />

kommt im Oktober!<br />

16<br />

06<br />

Verliebt, verlobt, verheiratet<br />

04 | Kinder brauchen<br />

Freundschaften<br />

Freundschaft ist ein<br />

Schlüssel zur Welt<br />

06 | Freundschaften<br />

fürs Leben<br />

Elke und Knut, Amin und<br />

Stefan, Franz und Markus…<br />

12 | Pfingstlager in<br />

ganz Österreich<br />

Drei unvergessliche Tage<br />

voller Freundschaft<br />

08<br />

16 | Rote Falken<br />

Sommerlager,<br />

Falken.weiterdenken<br />

19 | Elterncafé<br />

Unser Kind hat die<br />

„falschen“ Freunde…<br />

22 | Bundesländer aktiv<br />

Neuigkeiten von den Kinderfreunden<br />

aus ganz Österreich<br />

24 | Neuigkeiten &<br />

Termine<br />

… was sich alles so tut<br />

So bunt und fröhlich war<br />

unser Pfingstlager :)<br />

Liebe Leserinnen,<br />

liebe Leser!<br />

Als wir für diese <strong>WIR</strong>-<strong>Ausgabe</strong> zusammen<br />

gesessen sind, haben wir nicht lange überlegt,<br />

als die Idee aufkam, Freundschaft zum<br />

Titelthema zu machen. Freundschaft! DAS<br />

KinderfreundeThema schlechthin: Wir<br />

KinderfreundInnen grüßen mit Freundschaft,<br />

wir versuchen Kindern FreundInnen<br />

zu sein, wir schaffen in unseren Ortsgruppen,<br />

bei unseren Feriencamps und bei unseren<br />

Veranstaltungen Räume, wo Kinder<br />

Freundschaften schließen können. Freundschaft<br />

ist als Thema, als pädagogische Haltung<br />

und nicht zu Letzt als politische Leitlinie<br />

allgegenwärtig in unserer Organisation.<br />

Freundschaft ist das Herz unserer Bewegung,<br />

unser Antrieb, das Kinderfreunde-<br />

Lebenselixier. Ja gut, und es ist auch einfach<br />

ein schönes Sommerthema. Wir hoffen jedenfalls,<br />

das Lesen macht dir genau so viel<br />

Spaß, wie uns das Schreiben und Gestalten<br />

dieses Heftes. Falls du noch mehr unserE<br />

FreundIn sein willst und dir die Wartezeit<br />

auf die nächste <strong>WIR</strong> verkürzen möchtest,<br />

dann schau‘ doch mal auf unserem facebook<br />

(Österreichische Kinderfreunde) oder<br />

Instagram Kanal (kinderfreunde) vorbei.<br />

Wir wünschen dir und deinen Kindern einen<br />

richtig tollen Sommer mit viel Sonne,<br />

Sand und Schleckeis.<br />

.<br />

Die <strong>WIR</strong>-Redaktion<br />

12<br />

Offenlegung und Impressum: (Nach § 25 Abs. 1 – 3 Mediengesetz)<br />

Die Zeitung „<strong>WIR</strong>“ berichtet über die Arbeit der Kinderfreunde in Österreich und präsentiert deren gesellschaftspolitische<br />

Positionen. Darüber hinaus liefert die Zeitung einen Überblick über sämtliche Dienstleistungsangebote der Österreichischen<br />

Kinderfreunde.<br />

Medieninhaber und Herausgeber: Österreichische Kinderfreunde, Bundesorganisation, 1010 Wien, Rauhensteingasse 5/5,<br />

Tel. 01/5121298, Fax 01/5121298/62, Homepage: http://www.kinderfreunde.at, E-Mail: kind-und-co@kinderfreunde.at<br />

Bundesvorsitzender: Christian Oxonitsch<br />

Mitglieder des Bundesvorstandes: Gertrude Bohmann, Josef Eichinger, Mario Ellmeier, Bruno Fußenegger,<br />

Alexia Getzinger, Simon Griessenböck, Friedrich Grundei, Josef Hieden, Sandra Kapuy, Andreas Kollross,<br />

Andrea Krischke-Bischof, Sieglinde Lesjak, Kurt Nekula, Inge Niederer, Andreas Posch, Peter Pumpler,<br />

Bettina Rehner, Cornelia Schmidjell, Roland Schwandner, Erich Wahl<br />

Bundesgeschäftsführer: Daniel Bohmann<br />

Redaktion: Bohmann, Blum, Gruber-Pruner, Hoor, Leeb, Moser, Müller, Rous, Schauer, Schöngruber<br />

Redaktionsadresse: Österreichische Kinderfreunde, Bundesorganisation, 1010 Wien, Rauhensteingasse 5/5<br />

Anzeigenverwaltung: Michaela Rous, Tel. 01/5121298/55<br />

Druck: Leykam Let’s Print, Bickfordstraße 21, 7201 Neudörfl<br />

Fotos: Österreichische Kinderfreunde, Stockfoto, Votava, S. Hackl<br />

Grafische Gestaltung & Layout: Magda Weyrer<br />

Einzelpreis: € 1,82, Jahresabonnement: € 8,72


4 Thema<br />

Kinder brauchen Freundschaft<br />

Warum sind wir eigentlich so fixiert auf Freundschaft, dass wir dem Thema die gesamte <strong>Ausgabe</strong><br />

der Zeitung widmen? Man könnte meinen, das hat Tradition, immerhin grüßen wir Kinderfreunde<br />

uns mit „Freundschaft“ und auch der Organisationsname macht uns zu Freundinnen<br />

und Freunden der Kinder. Eine Herleitung.<br />

Wenn bei den Kinderfreunden die Welt verändert wird, dann mit<br />

Hand, Hirn und Herz. Die Hand steht dafür, dass gemeinsam angepackt<br />

wird, Angebote für Kinder organisiert werden. Das Hirn<br />

steht dafür, dass stetig darüber nachgedacht wird, ob das, was wir<br />

tun auch unserem Ziel zuträglich ist, eine bessere Welt für Kinder<br />

zu schaffen, die unseren Werten entspricht. Und dann ist da noch<br />

das Herz: Es steht für Beziehung zwischen Menschen, die bei uns<br />

anders ist als überall anders. Sie steht für den Spirit, den wir leben,<br />

wie wir miteinander umgehen. Das ist schwer greifbar, aber<br />

oft ganz einfach zu spüren. Eine solche zwischenmenschliche Beziehung,<br />

die frei, gleich, gerecht, solidarisch, vielfältig und friedlich<br />

ist – also auf unseren Werten fußt – die bezeichnen wir als<br />

Freundschaft.<br />

Für viele Kinder ist das etwas ganz Besonderes. Natürlich erleben<br />

viele Kinder Freundschaft mit anderen Kindern, in der Schule, in<br />

ihrem Lebensumfeld und so weiter. Doch nur selten gibt es für sie<br />

erwachsene „Freunde“ außerhalb des Elternhauses, von denen sie<br />

ernst genommen werden. Erwachsene, die sich ohne berufliche<br />

Verpflichtung mit ihnen auseinandersetzen, die mit ihnen gemeinsam<br />

Spaß haben. Die ihre Meinungen und Bedürfnisse respektieren<br />

und die einen Raum schaffen, in dem diese Dinge etwas<br />

zählen. Die ihnen Werte vorleben und denen sie am Herzen liegen.<br />

Wer schon einmal erlebt hat, wie Kinder in einem solchen<br />

Umfeld wachsen, der weiß, dass das alles andere als banal ist.<br />

Freundschaft ist ein Schlüssel zur Welt. Freundschaft mit anderen<br />

Kindern, mit älteren, mit jüngeren und mit Erwachsenen. Wir können<br />

ihnen das bieten, weil das unser Verständnis einer besseren<br />

Welt ist. Kinder brauchen diese Freundschaft, Kinder brauchen<br />

Kinderfreunde.<br />

Daniel Bohmann<br />

Bundesgeschäftsführer der Kinderfreunde


Thema 5<br />

Ein<br />

Sommerinterview<br />

mit Herz<br />

Wenn sich jemand mit dem Thema Freundschaft<br />

auskennt, dann ist es wohl das Herz.<br />

Wie niemand anderer weiß es, wie man sich<br />

FreundInnen macht und diese behält.<br />

Wir haben das Herz zum Interview gebeten,<br />

um alles über Vanilleeis, Bankmanager und<br />

gute Freundschaften zu erfahren. Passend zu<br />

den sommerlichen Temperaturen, haben wir<br />

das Gespräch gleich im Freibad geführt.<br />

<strong>WIR</strong>: Herz, was heißt das eigentlich, FreundInnen-sein?<br />

Herz: Das ist etwas, das sich ganz schwer in Worte fassen lässt.<br />

Viel besser lässt sich Freundschaft einfach spüren. Wenn ich mit<br />

einer Freundin oder einem Freund zusammen bin, dann fühlt sich<br />

das an wie warme Schokoladesauce auf kühlem Vanilleeis. Himmlisch!<br />

Mit meinen FreundInnen versteh ich mich meistens ohne<br />

viele Worte, wir helfen einander und sind ehrlich zueinander.<br />

FreundInnen-sein, das ist ein bisschen wie Geschwister, nur freiwillig.<br />

<strong>WIR</strong>: Apropos Eis, was ist dein Lieblingseis?<br />

Herz: Doppellutscher! Weil man das so gut mit FreundInnen teilen<br />

kann.<br />

<strong>WIR</strong>: Was heißt Freundschaft in Bezug auf Erziehung?<br />

Herz: Ich mag ja das Wort Erziehung nicht so. Wohin sollen Kinder<br />

denn gezogen werden? Ich finde vielmehr, dass Erwachsene<br />

auch mit Kindern freundschaftlich sein sollen. Wenn wir Kindern<br />

auf Augenhöhe begegnen (was zugegebener Weise bei meiner<br />

Größe recht einfach ist, haha), wenn wir Kinder als eigenständige<br />

Personen ernst nehmen, respektvoll und liebevoll sind, dann<br />

ist das Freundschaft. Was gibt es Besseres?<br />

<strong>WIR</strong>: Hast du noch einen Expertinnenrat für unsere LeserInnen?<br />

Herz: Ja, seid lieb zueinander! Ach ja und noch was: Versuchen wir<br />

gerade jenen gute FreundInnen zu sein, die nicht so viele FreundInnen<br />

haben: zum Beispiel ÖVP-PolitikerInnen oder Bankmanager.<br />

Ich mein, wer mag die schon? Aber vielleicht wären sie viel<br />

weniger garstig, wenn sie auch mal Freunde hätten.<br />

<strong>WIR</strong>: Danke für das Interview und noch einen tollen Badetag!<br />

Herz: Danke euch und Freundschaft!<br />

Karin Blum


6 Thema<br />

Freundschaft<br />

verbindet<br />

Die Kinderfreunde und die Roten Falken sind mehr als bloß eine Familien- bzw. Jugendorganisation.<br />

Für viele Menschen wurde diese Organisation zur Heimat oder manchmal auch zur Familie.<br />

Im Laufe unserer Geschichte haben viele Personen die Kinderfreunde geprägt und umgekehrt.<br />

„Freundschaft“ ist dabei mehr als ein Gruß, Freundschaft ist die Motivation, warum wir das alles<br />

tun, und wir haben Spaß dabei. Weil wird nicht „KollegInnen“, sondern FreundInnen sind.<br />

Im folgenden Artikel wollen wir einige solcher Freundschaften vorstellen. Freundschaften, die es<br />

vermutlich ohne die Kinderfreunde nicht geben würde. Aber ohne diese Freundschaften würde<br />

es auch die Kinderfreunde bald nicht mehr geben, denn Freundschaft verbindet.<br />

Amin & Stefan<br />

Stefan Gabath ist seit ca. zwei Jahren bei den Kinderfreunden<br />

Salzburg in der Ferienaktion aktiv. Neben seinem Engagement<br />

im Sommer ist Stefan immer wieder bei anderen Aktionen der<br />

Kinderfreunde Salzburg als Mitarbeiter aktiv. So hat er auch<br />

Amin kennengelernt:<br />

Amin Rao ist ebenfalls vor ungefähr zwei Jahren zu den Salzburger<br />

Kinderfreunden gestoßen. Er kam vor gerade einmal drei<br />

Jahren aus Pakistan nach Österreich. Im Zuge eines Praktikums<br />

bei den Kinderfreunden ist er mit Stefan mit dem Spielbus nach<br />

Hallein gefahren. Diese Autofahrt und die folgenden Einsätze<br />

sollten der Beginn einer wunderbaren Freundschaft sein.<br />

Seitdem sind sie zusammen in der Stadt unterwegs, gehen zusammen<br />

am Wochenende aus und verbringen auch sonst viel<br />

Freizeit gemeinsam. Amin schneidet auch regelmäßig Stefans<br />

Vater und Bruder die Haare. Die beiden sind sich einig: „Ohne<br />

die Kinderfreunde hätten wir uns vielleicht zufällig getroffen,<br />

aber wir wären nie so gute Freunde geworden. Wir haben den<br />

Kinderfreunden viel zu verdanken und versuchen das auch bei<br />

unseren gemeinsamen Einstätzen zu vermitteln. Wir sind<br />

Freunde und haben Spaß bei unserer Arbeit. Das merkt man<br />

auch.“<br />

Daniela & Daniel<br />

Döbriach 1999: Daniel Bohmann war seit einigen Jahren zum<br />

ersten Mal wieder im Falkencamp, Daniela Leßmann aktive<br />

(Jung-)Helferin bei den Roten Falken Ottakring. „Komisch“ hat<br />

sie ihn gefunden, als sie ihn zum ersten Mal auf der Terrasse stehen<br />

sah. Ein paar verstohlene Blicke, ein paar gewechselte Worte,<br />

mehr waren es auf diesem Camp gar nicht. Doch als sie sich<br />

auf den nächsten Veranstaltungen der Wiener Falken immer<br />

wieder trafen, kamen sie ins Plaudern, später haben sie auch online<br />

die Nächte durchgechattet und irgendwann: verliebt.<br />

Ein paar Jahre später wurde er Vorsitzender der Wiener Falken,<br />

sie Landessekretärin, sie wurden nach und nach zu den jeweils<br />

wichtigsten Menschen im Leben des anderen: …verlobt. Inzwischen<br />

arbeitet sie bei den Wiener Kinderfreunden, er ist Bundesgeschäftsführer,<br />

verheiratet sind sie auch. Und aus den komischen<br />

Blicken im Falkenlager wurde am Ende Ernst. Oder besser<br />

gesagt Leo (1). Schon zwei Mal in diesem einen Jahr war Leo in<br />

Döbriach. „Komisch“, wird er sich denken, wenn er seine Eltern<br />

auf der Terrasse stehen sieht: So perfekt sie auch zusammenpassen<br />

– ohne Kinderfreunde und Rote Falken wären sie einander<br />

wohl nie begegnet. Dass es anders gekommen ist, darüber<br />

ist er besonders froh. Und die beiden natürlich auch.


Thema 7<br />

Elke & Knut<br />

Im Jahre 1993 besuchte eine Delegation der Österreichischen<br />

Falken die Bundeskonferenz der deutschen Falken in Berlin. Mit<br />

dabei als Teilnehmerin der österreichischen Delegation: Elke<br />

Probst. Dort traf sie auch den frischen SJ-Ring Leiter Knut Lambertin<br />

von den Kölner Falken. Und wie das halt so bei den Falken<br />

üblich ist, wurde es noch ein lustiger, geselliger Abend im<br />

Sinne der Völkerfreundschaft. Einige Jahre später feierte Elke<br />

mit einer Freundin Silvester in Köln. Die Adresse Knuts in der<br />

Tasche entschlossen sich die beiden „mal bei ihm anzuklopfen“.<br />

Und tatsächlich öffnete sich die Tür, den Knut war „eigentlich<br />

gar nicht nach Feiern zumute“ und blieb deswegen daheim. Aber<br />

wenn schon mal zwei Genossinnen aus Österreich vor der Tür<br />

stehen, dann kann man ja auch nicht Nein sagen. Und so wurde<br />

auch dieser Silvester ein lustiger, geselliger Abend im Sinne<br />

der Völkerfreundschaft. Und diese Freundschaft ist geblieben.<br />

Im Jahr 2016 gab es beim IFM-Camp in Reinwarzhofen ein Wiedersehen.<br />

Die Freude war groß und man beschloss im Dorfzentrum<br />

ein wenig über die alten Zeiten zu plaudern und es wurde<br />

wieder ein lustiger, geselliger Abend im Sinne der Völkerfreundschaft.<br />

Man vereinbarte für <strong>2017</strong> ein Treffen beim Festival des<br />

politischen Liedes im Europacamp am Attersee. Elke und Knut<br />

erlebten überraschenderweise auch im Europacamp einen lustigen<br />

und geselligen Abend im Sinne der Völkerfreundschaft.<br />

Und Dank der Kinderfreunde und der Falken wird es noch viele<br />

weitere lustige und gesellige Abende im Sinne der Völkerfreundschaft<br />

bei diversen internationalen Treffen und Veranstaltungen<br />

geben. Das nächste IFM-Camp kommt bestimmt. So ganz im<br />

Sinne der Völkerfreundschaft.<br />

Franz & Markus<br />

Franz Fuchsbauer und Markus Oberrauter kannten sich schon<br />

länger „vom Sehen“, bevor sie 2002 gemeinsam ihren Zivildienst<br />

bei den Kinderfreunden NÖ antraten. Beide waren „Quereinsteiger“<br />

bei den Kinderfreunden, beide haben ihre Wurzeln in der<br />

Sozialistischen Jugend NÖ. Gute Freunde waren sie trotzdem<br />

keine. Das sollte sich aber mit dem Zivildienst grundlegend ändern.<br />

Beide wurden mit dem Kinderfreunde-Virus infiziert und<br />

blieben nach dem Zivildienst ehrenamtlich der Organisation erhalten.<br />

Legendär sind nach wie vor jene Abende, wenn die beiden<br />

zu den Kasperlpuppen greifen und spontane Agitprop Stücke<br />

zum Besten geben oder historische Stücke von Anton Tesarek<br />

aufführen.<br />

Markus ist Vorsitzender der Ortsgruppe Böheimkirchen und<br />

Franz war noch jahrelang als Kasperlspieler und Ferienturnusleiter<br />

aktiv. Mittlerweile sind beide Familienväter und noch immer<br />

eng und gut befreundet. Kinderfreunde sind sie noch immer.<br />

So nahm Markus heuer erstmals mit seiner Frau Sandra<br />

und den beiden Töchtern Anna und Rosa am Pfingstlager teil<br />

und Franz wird mit seiner Frau Chadia und Tochter Alma beim<br />

Familienturnus in Döbriach dabei sein. Es gibt natürlich immer<br />

wieder gemeinsame Kinderfreunde-Erlebnisse, etwa das „Festival<br />

des politischen Liedes“, das beide seit Jahren besuchen oder<br />

die Aufbruch Tagung in Salzburg. Besondere Freude hatten die<br />

beiden, als Birgit Denk die Tagung moderierte. Auch hier eint sie<br />

ihre Bewunderung für diese großartige Künstlerin.<br />

Martin Müller & Daniel Bohmann


8 Thema<br />

Wir KinderfreundInnen haben<br />

in unserem Logo zwei Kinder im Herz.<br />

Was haltet ihr von dieser Variante?<br />

Freundschaft jedem<br />

Kind der Erde<br />

Wir KinderfreundInnen wünschen jedem Kind auf der Erde Freundschaft.<br />

Wir wünschen jedem Kind FreundInnen im selben Alter, aber natürlich auch<br />

Erwachsene, die sich freundschaftlich dem Kinde verbunden fühlen.<br />

Warum ist Freundschaft so wichtig?<br />

Was zeichnet eine gute Freundschaft aus?<br />

FreundInnen wollen füreinander nur das Beste.<br />

FreundInnen fühlen sich mit dem Herzen verbunden.<br />

FreundInnen freuen sich, wenn sie sich sehen.<br />

FreundInnen verbringen gerne Zeit miteinander.<br />

FreundInnen können ehrlich miteinander sein.<br />

FreundInnen sind sich ebenbürtig.<br />

Eine Freundschaft ist etwas von Dauer.<br />

Was könnten wir Kindern denn anderes wünschen, als dass sie<br />

unter FreundInnen, unter freundschaftlich Gesinnten leben?! Es<br />

scheint das idealste Umfeld zu sein, um sich gut entfalten zu können.<br />

All das hat auch etwas mit unseren Werten zu tun<br />

... mit Freiheit: Kindern Freiraum zu gewähren, und auch Selbstbestimmtheit.<br />

... mit Gleichheit: Alle Kinder ebenbürtig zu sehen und diese<br />

Gleichwertigkeit zu leben.<br />

... mit Vielfalt: Bei aller prinzipiellen Gleichheit vor allem die Unterschiedlichkeit<br />

aller Kinder wertzuschätzen.<br />

... mit Frieden: Kindern eine friedliche Welt zu schaffen und sich<br />

im Globalen aktiv für eine friedliche Welt für alle einzusetzen.<br />

... mit Gerechtigkeit: Es nicht zu dulden, dass Kinder aufgrund<br />

irgendwelcher Merkmale unterschiedliche Bedingungen und<br />

Chancen vorfinden.<br />

... mit Solidarität: Besonders mit jenen Kindern solidarisch sein,<br />

die aktuell von Ungerechtigkeit betroffen sind.<br />

Es wäre doch schön, wenn jedes Kind Menschen um sich hat, die<br />

es als FreundInnen sieht und die diese Freundschaft und auch die<br />

eben beschriebenen Werte lebt.<br />

Für uns KinderfreundInnen, die ja die Freundschaft schon im Namen<br />

haben, stellt sich die Frage, ob Erwachsene und Kinder FreundInnen<br />

sein können, oder ob hier die Rolle als Elternteil, GruppenleiterIn,<br />

PädagogIn, Opa oder Oma im Vordergrund steht und die<br />

Beziehung verändert.<br />

Wir denken: warum nicht? Je mehr wir uns in unserem Verhältnis<br />

zu Kindern als FreundInnen verstehen, desto eher wird ein vermeintliches<br />

„autoritäres Gefälle“ obsolet.<br />

Ja, Erwachsene haben einen Vorsprung in Sachen Erfahrungswerte,<br />

Fachwissen, Wissen über große Zusammenhänge. Dem gegenüber<br />

haben Kinder einen Vorsprung in Sachen Spontanität, Ungerechtigkeitsempfinden,<br />

Neugier, etc.<br />

Wie wäre es, eine Pädagogik der Freundschaft zu etablieren!<br />

Daniela Gruber-Pruner


Thema 9<br />

Ein aktuelles Facebook-Posting vom Juni <strong>2017</strong><br />

(Name des Kindes geändert)<br />

Neulich war Luis zum ersten Mal bei einem deutlich älteren Burschen<br />

(fast zehn) zum Spielen eingeladen. Etwas nervös war er<br />

ob dieses speziellen Anlasses.<br />

Gewissenhaft packt er einen Beutel mit seinen beeindruckendsten<br />

Spielsachen (aktuell sind das alte Masters-of-the-Universe-<br />

Action-Figuren, er nennt sie Friguren) und schaut sich nach einem<br />

Geschenk um – weil, wenn man wo eingeladen ist, macht<br />

es immer eine Freude, wenn man ein kleines Mitbringsel dabei<br />

hat. Er schaut und schaut. Sein Blick fällt auf eine Hand voll Kirschen,<br />

die er von einem Baum selbst gepflückt hat. Er nimmt<br />

drei. Eine für sich, eine für den Gastgeber, eine für dessen Mutter.<br />

Er wäscht sie unter der Wasserleitung im Bad und trocknet<br />

sie mit einem frischen Handtuch ab. Dann steckt er sie in seine<br />

kleine Hosentasche.Gleich als er an der Tür läutet und sein<br />

Freund ihm aufmacht, überreicht er das Gastgeschenk mit<br />

leuchtenden Augen. Der Große bedankt sich überraschend höflich.<br />

Das Treffen verläuft gut. Ich nehme ein vor Freude strahlendes<br />

Kind mit. An der Türe dreht er sich noch mal um:<br />

„Tschüüüüüüüüss! Und vergesst nicht, eure Geschenke zu essen.<br />

Die sind ganz frisch.“ Der Große lächelt und streichelt Luis<br />

zum Abschied über den wuscheligen Kopf.<br />

Manchmal, wenn ich arbeiten gehe oder Menschen auf der<br />

Straße beobachte oder durch meine Timeline scrolle, denk ich<br />

mir, die Welt ist schon ein übler Ort. Und nix kann ich dagegen<br />

tun.<br />

Aber wenn ich sehe, wie liebevoll Kinder mit einander umgehen,<br />

dann glaub ich wieder dran, dass auch ich noch was tun<br />

kann und dass alles gut wird.<br />

Beziehung statt Erziehung<br />

Pädagogik der Freundschaft in der Familie<br />

Wer Kinder hat, kennt sie, die Situationen, in denen man im besten<br />

Fall einfach nur davon laufen möchte und im schlechtesten Fall<br />

sein Kind an die nächste Wand picken möchte. Sprichwörtlich versteht<br />

sich. Ich spreche aus Erfahrung: Mein Kind zum Beispiel, herrliche<br />

terrible two, hatte gestern gezählte fünf Wutanfälle. Richtige<br />

Wutanfälle. Einmal hatte ihr Getränk die falsche Farbe, eine Stunde<br />

später brach die Katastrophe über uns, weil ich ein Stückchen<br />

Fleisch von ihrem Teller aß. Der Tag endete mit großem Geschrei<br />

und der Drohung wegzulaufen, weil sie ihr Pyjama nicht anziehen<br />

wollte. Solche Tage sind wirklich anstrengend und mein eigenes Erziehungsmuster<br />

würde mir vorgeben: selber schreien, schimpfen,<br />

drohen, bestrafen. So hab ich es gelernt. Aber so will ich es nicht.<br />

Ich gebe zu, es ist in Konfliktsituationen ein echter Kraftakt, nicht<br />

in alte Muster zu fallen. Und es gelingt nicht immer. Aber ich bin<br />

der tiefen Überzeugung, dass es wert ist, sich der Herausforderung<br />

zu stellen. Weil ich meinem Kind mit Achtsamkeit und auf Augenhöhe<br />

begegnen will. Weil ich der festen Überzeugung bin, dass<br />

schon der kleinste Mensch Respekt verdient. Weil ich die Bedürfnisse<br />

meines Kindes wahr- und ernstnehmen möchte und meine<br />

auch. Weil ich mir wie die größte Idiotin vorkomme, wenn ich mit<br />

ihr autoritär bin. Und weil jeder Konflikt eine Chance ist, dass wir<br />

uns miteinander entwickeln, dass wir noch näher zusammenwachsen<br />

und ein besseres Team werden.<br />

Wenn wir in unseren Familien Beziehung vor Erziehung stellen<br />

wollen, ist es wichtig, sich im Alltag immer wieder bewusst zu machen,<br />

dass wir die Erwachsene sind, wir sind dafür verantwortlich,<br />

mit unseren Kindern in gute, vertrauensvolle, freundschaftliche<br />

und authentischen Beziehungen zu treten. Let´s do it.<br />

Karin Blum<br />

Am betsen gemeinsam mit<br />

Freunden singen :)<br />

Freundschaft jedem Kind der Erde<br />

Text: Hans Dorenbusch<br />

Musik: Robert Götz<br />

Freundschaft jedem Kind der Erde,<br />

schwarz und gelb und rot und weiß.<br />

Freundschaft jedem, der in Fährde lebt<br />

auf unserm Erdenkreis.<br />

Freundschaft jedem wahren Wort,<br />

Freundschaft hin an jeden Ort,<br />

Über Meere, über Zonen, brüderlich den Millionen,<br />

Die des Friedens Reich erbaun.<br />

Auf gruppenstunde.at findest du das Notenblatt!


10 Thema<br />

Umfrage:<br />

Was haltet ihr von Freundschaft?<br />

f<br />

freunde<br />

ü<br />

BFF<br />

r<br />

!<br />

r<br />

e<br />

i m m<br />

Elena (9) und Livia (10) sind seit 6 Jahren<br />

Freundinnen; Nicole (8) haben sie auf<br />

dem Pfingstlager kennengelernt und<br />

seither sind die drei befreundet.<br />

<strong>WIR</strong>: Was bedeutet für euch Freundschaft?<br />

Livia: Dass man zusammenhält, dass man sich mag und dass man<br />

einander hilft.<br />

Elena: Dass man einander hilft und dass man zusammenhält.<br />

Nicole: Dass man sich hilft, dass man miteinander spielt und dass<br />

man aufeinander Rücksicht nimmt.<br />

Max und Raffi, beide 9 Jahre alt<br />

<strong>WIR</strong>: Hallo ihr zwei. Seid ihr Freunde?<br />

Max und Raffi: JAAA!<br />

<strong>WIR</strong>: Und wie habt ihr euch kennen gelernt?<br />

Max: Wir haben uns vor fünf Jahren beim Basketball zum ersten<br />

Mal gesehen und dann haben wir herausgefunden, dass wir nebeneinander<br />

wohnen. Und von da an haben wir uns immer am<br />

Nachmittag getroffen und miteinander gespielt.<br />

<strong>WIR</strong>: Seht ihr euch oft?<br />

Raffi: Ja, wir gehen jetzt auch in dieselbe Klasse und so sehen wir<br />

uns eigentlich jeden Tag.<br />

<strong>WIR</strong>: Warum ist Elena eine gute Freundin?<br />

Weil sie lieb ist, weil man mit ihr gut spielen kann, weil sie nett ist,<br />

weil man ihr vertrauen kann, weil sie immer gute Einfälle hat und<br />

weil sie die besten Purzelbäume machen kann.<br />

<strong>WIR</strong>: Warum ist Nicole eine gute Freundin?<br />

Weil man mit ihr alles machen kann, weil sie nett ist, weil sie offen<br />

für alles ist, weil man ihr vertrauen kann.<br />

<strong>WIR</strong>: Warum ist Livia eine gute Freundin?<br />

Weil man mit ihr alle Geheimnisse teilen kann, weil sie lieb ist, weil<br />

sie einen nicht auslacht, weil sie zu einem hält, weil man sich bei<br />

ihr für nichts genieren muss, weil man mit ihr schöne Dinge machen<br />

kann.<br />

<strong>WIR</strong>: Was habt ihr drei noch miteinander vor?<br />

Spielen, spielen, spielen!<br />

Und viiiiiiiiieeeeeeeel Spaß miteinander haben.<br />

<strong>WIR</strong>: Was findet ihr aneinander toll?<br />

Raffi: Ich finde an Max cool, dass er so gut in Basketball und in anderen<br />

Sportarten ist.<br />

Max: Ich mag an Raffi, dass er immer für mich Zeit hat, außer an<br />

den Wochenenden an denen er bei seinem Papa ist.<br />

<strong>WIR</strong>: Was macht einen guten Freund für euch aus?<br />

Max: Ein guter Freund lässt einen nicht im Stich, wenn man Hilfe<br />

braucht. Und er sagt eigentlich immer „Ja“, wenn man kommt und<br />

fragt, ob er Zeit hat.<br />

Raffi: Ein guter Freund sekkiert den anderen nicht.<br />

<strong>WIR</strong>: Findet ihr, dass man auch mit Mädchen befreundet sein<br />

kann?<br />

Max: Ja, ich hab viele Mädchen als Freundinnen, nur nicht in meiner<br />

Klasse. Und es gibt noch keines, das mir richtig gut gefällt.<br />

Raffi: Ja, ich find auch, dass man mit Mädchen befreundet sein<br />

kann. Aber für mich ist das noch nichts. :-)


Thema 11<br />

Welche soziale Medien<br />

verwenden Jugendliche?<br />

Quelle: Jugend-Internet-Monitor Österreich <strong>2017</strong><br />

WhatsApp<br />

93%<br />

Snapchat<br />

65%<br />

YouTube<br />

90%<br />

Facebook<br />

48%<br />

Instagram<br />

68%<br />

Quelle: Jugend-Internet-Monitor Österreich <strong>2017</strong><br />

Freundschaft bestätigt<br />

Der Einfluss sozialer Medien<br />

auf unsere Beziehungen<br />

WhatsApp, Instagram, Snapchat und co. Wir alle kennen eine Vielzahl an sozialen<br />

Netzwerken, die es uns ermöglichen, mit unseren Freundinnen und Freunden in<br />

Kontakt zu bleiben. Kinder und Jugendliche wachsen heute damit auf, für sie sind<br />

diese Netzwerke nicht mehr aus dem Leben wegzudenken.<br />

Auf Facebook befreundet<br />

Doch was bedeutet eine digitale Freundschaft? Ist sie gleichzusetzen mit einer Beziehung<br />

im realen Leben? Für viele Leute ist es kaum nachvollziehbar, warum junge Menschen<br />

stundenlang am Tag auf ihr Smartphone starren. Was auf diesem kleinen Bildschirm jedoch<br />

passiert, wird oft gar nicht bemerkt. Es geht darum, in Kontakt zu sein. Mit Freundinnen<br />

und Freunden, Klassenkameradinnen und Sportkollegen, mit den Eltern oder sogar<br />

den Lehrpersonen. Und das ist grundsätzlich nichts Negatives. Oft wird die digitale<br />

Realität genutzt, um über den eigenen Tag zu berichten, die kommenden Tage zu planen<br />

oder sich einfach nur über Interessen auszutauschen.<br />

Dabei geht es nicht selten auch um eine Selbstinszenierung, was verstärkt bei Plattformen<br />

wie Instagram oder Snapchat im Vordergrund steht. Denn die eigene Persönlichkeit<br />

ist heute nicht nur die, die am Esstisch oder im Klassenzimmer sitzt, sondern auch<br />

jene, die im Internet zu finden ist – und diese ist oft einfacher zu gestalten als die im<br />

realen Leben.<br />

Diese Selbstinszenierung ist gleichzeitig auch eine der großen Herausforderungen sozialer<br />

Medien, denn oft zeigt sie ein verzerrtes Bild unserer Gesellschaft und verstärkt Normen<br />

und Klischees. Sich selbst treu bleiben und authentisch sein, ist dabei sicher kein<br />

Kinderspiel.<br />

Bewusst sein und Bewusstsein schaffen<br />

Die Verwendung sozialer Netzwerke ist heute für Kinder und Jugendliche nahezu unumgänglich.<br />

Deshalb ist es umso wichtiger, einen verantwortungsvollen Umgang mit diesen<br />

Medien zu lernen.<br />

Die Möglichkeit, mit FreundInnen aus der ganzen Welt vom letzten internationalen Sommerlager<br />

in Kontakt zu bleiben, ist großartig – auch wenn uns am Ende klar sein muss,<br />

dass ein „Gefällt mir“ hier und ein Kommentar da noch keine vollständige Freundschaft<br />

ausmacht.<br />

Alexander Hoor<br />

Foto: Votava<br />

Christian Oxonitsch<br />

Bundesvorsitzender der<br />

Österreichischen Kinderfreunde<br />

Mein<br />

Kommentar<br />

So wie die Farbe Rot gehört der Gruß<br />

„Freundschaft“ ebenso zu uns Kinderfreunden.<br />

Aber dahinter steckt für uns mehr<br />

als bloße Tradition. Der Gruß „Freundschaft“<br />

war schon immer ein starkes Symbol.<br />

Als auch viele der KinderfreundInnen<br />

vor 80 Jahren gegen die Nationalsozialisten<br />

kämpften, diente er als Zeichen der Ablehnung<br />

totalitärer Ideologie. Diese Bedeutung<br />

haben wir uns bewahrt. Denn gerade rechten<br />

Hetzparolen und Heilsversprechen können<br />

wir damit auch heute noch Werte wie<br />

Solidarität und Gerechtigkeit gegenüberstellen.<br />

Mit „Freundschaft“ können wir nicht nur<br />

geistige Barrieren, sondern auch Landesgrenzen<br />

überwinden. Besonders die Kinderfreunde<br />

und die Roten Falken verbinden<br />

mit dem Wort viele schöne internationale<br />

Begegnungen. Nehmen wir das Falkencamp<br />

Döbriach, wo alljährlich Jugendliche<br />

aus ganz Europa aufeinandertreffen. Im<br />

Rahmen dieser Sommercamps wurden echte<br />

Freundschaften geschlossen, die bei vielen<br />

TeilnehmerInnen weit über das Jugendalter<br />

hinaus Bestand haben. Und so freuen<br />

wir uns auch heuer wieder, dass vom 15. bis<br />

29. Juli Kinder und Jugendliche aus vielen<br />

Ländern in unser Falkencamp kommen<br />

werden. In diese persönlichen Bindungen<br />

können wir auch für die Zukunft Hoffnung<br />

legen. Denn wer über die Grenzen hinaus<br />

Freundschaften pflegt, zieht keine Mauern<br />

hoch. Dass solche Werte gepflegt werden,<br />

hat uns in Europa und speziell innerhalb der<br />

Europäischen Union die längste Friedensperiode<br />

der Geschichte beschert.<br />

„Freundschaft“ ist und bleibt aber auch ein<br />

Wert, der unsere Bewegung eint und vorantreibt.<br />

Denn wir Kinderfreunde stehen für<br />

ein Miteinander. Nur gemeinsam können<br />

wir Ideen entwickeln, wie wir die Zukunft<br />

gerecht gestalten. Aus Erfahrung wissen<br />

wir, dass wir geeint am stärksten sind. Als<br />

KinderfreundInnnen, als GenossInnen – als<br />

FreundInnen. Freundschaft!


12 Aktuell Pfingstlager<br />

landes<br />

pfingstlager<br />

Feste der<br />

Freundschaft<br />

Landespfingstlager in ganz Österreich<br />

Von 3. bis 5. Juni fanden in ganz Österreich Landespfingstlager<br />

statt. Kleine und große WeltverbessererInnen stürmten die Zeltplätze<br />

oder Herbergen in Ober-Grafendorf, Brunn am Gebirge, Sekirn,<br />

Drobollach, Igls und Weißenbach, um gemeinsam drei unvergessliche<br />

Tage zu verbringen. Neben den toll organisierten<br />

Rahmenprogrammen stehen natürlich das gemeinsame Zelten<br />

und Erleben von Abenteuern im Mittelpunkt. So entstehen neue<br />

Freundschaften, die oftmals ein Leben lang halten. Unsere Falken<br />

Achim und Klaus sind durch ganz Österreich getourt und haben<br />

das Thema „Freundschaft“ genauer unter die Lupe genommen.<br />

Was die beiden herausgefunden haben, könnt ihr euch in einem<br />

Video auf der Facebookseite der Roten Falken Österreich ansehen.<br />

Außerdem haben die beiden ein paar KinderfreundInnen und Falken<br />

vor die Kamera geholt, denn es sind die individuellen alten<br />

und neuen Freundschaften, die unsere Organisation so unglaublich<br />

stark machen.<br />

Jakob, Benni, Helene, Bianca, Jojo, Christine und Nadine:<br />

Wenn FreundInnen im zentralen Pfila-Team gemeinsam<br />

anpacken…<br />

Ingrid und Elke - ein Herz und eine Seele.<br />

Beste Freundinnen für immer<br />

– Alexia und Barbara.<br />

Vier Freundinnen Ellena,<br />

Mara, Sophia und Kristin<br />

bereiten sich mental auf<br />

das Stationenspiel vor.<br />

Ihre Freundschaft reicht von Wien bis Innsbruck –<br />

Klaus und Raffaela.<br />

Sonne, Spielen und<br />

ganz viel Spaß :)<br />

Campen<br />

mit Freunden<br />

Manuel und Karli genießen<br />

den Tag am Faaker See.


Pfingstlager Aktuell 13<br />

Viele FreundInnen<br />

gibt es auch bei den<br />

Kinderfreunden<br />

Krieglach, die ihr<br />

Pfingstlager in Rauchenwart<br />

im Burgenland<br />

verbrachten.<br />

Manchmal können aus<br />

Freundschaften auch kleine<br />

Romanzen entstehen,<br />

wissen Kathi und Hannes.<br />

Schön War's! :)<br />

Man teilt vieles in einer Freundschaft. Flo und<br />

David zum Beispiel teilen sich den Friseur.<br />

Die Freundschaft zwischen Irman, Paul, Davide und<br />

Vanessa ist so stark, dass sie sogar gleiche Kapperl<br />

tragen.<br />

Am Pfingstlager kann so einiges<br />

passieren, doch gemeinsam<br />

sind Florian und Vincent<br />

für alles bereit.<br />

Angelo und Daniela finden Freundschaft<br />

bei den KF und RF absolut spitze.<br />

Ortsgruppenfreunde<br />

seit über 15 Jahren –<br />

Michael und Martin.<br />

Drei Generationen –<br />

eine innige Freundschaft:<br />

Heli, Luis und<br />

Achim.


14 Aktuell<br />

Tesarek<br />

Preis 2016<br />

Für 2016 sind viele interessante Projekte aus<br />

unseren Gruppen und Einrichtungen eingelangt.<br />

Die Jury hatte es nicht leicht, dennoch<br />

wurden drei Projekte ausgewählt. Der Tesarek<br />

Preis ist mit 1.000,- Euro dotiert und<br />

wird jährlich an drei Projekte aus unseren<br />

Ortsgruppen und Einrichtungen vergeben.<br />

Mils (Tirol)<br />

Linz (OÖ)*<br />

Liberty (Sbg)<br />

* Foto Jugendzentrum: Strauß/Stadtgemeinde Bischofshofen<br />

Kinderfreunde Mils (Tirol): Benefizaktion zu Gunsten<br />

der Flüchtlingshilfe der Gemeinde Mils<br />

In der Gemeinde Mils wurden Flüchtlinge aus Syrien und Afghanistan<br />

untergebracht. Darunter auch Familien mit kleinen Kindern.<br />

Die Kinderfreunde Mils organisiert eine große Benefizveranstaltung,<br />

bei der die Kinder der Ortgruppe eine Tombola betrieben.<br />

Auch die Flüchtlinge waren vor Ort. Es gelang Bekanntschaften zu<br />

knüpfen und Vorurteile abzubauen. Noch wichtiger als die Veranstaltung<br />

selbst, war die lange Vorbereitungs- und Planungsphase,<br />

die von intensiver Zusammenarbeit der Ortsgruppe mit den<br />

Flüchtlingen und anderen Institutionen geprägt war. Für die Ortsgruppe<br />

stellte so eine große Veranstaltung eine neue Erfahrung<br />

dar, die dazu führte, dass neue MitarbeiterInnen gewonnen wurden.<br />

Insgesamt wurden über 1000,- Euro an die Gemeinde übergeben.<br />

Die Kinder der Ortsgruppe waren die eigentlichen Auslöser für die<br />

Aktion, da diese als erster in Kindergarten oder Schule mit den<br />

Kinderflüchtlingen in Kontakt kamen und mehr über sie wissen<br />

wollten.<br />

Jugendzentrum Liberty (Salzburg):<br />

Berufstage & Jobbörse Bischofshofen<br />

Im Jugendzentrum Liberty fand im Mai 2016 eine Jobbörse statt,<br />

deren Erfolg das Team des JUZ dazu motivierte daraus eine dauerhafte<br />

Einrichtung zu schaffen. Nach und nach entstand im<br />

Liberty ein perfekt ausgestatteter „Jobroom“ mit allen nötigen<br />

Materialien wie PC, aktuellen Aushängen der offenen Lehrstellen<br />

und anderen hilfreichen Unterlagen. Das führte auch zu einer<br />

Kooperation mit dem AMS Bischofshofen. Seither ist jeden<br />

Dienstag „Jobbörse-Tag“ mit Mittagessen, Vorträgen von diversen<br />

Unternehmen, Personalverantwortlichen und MitarbeiterInnen<br />

des AMS Bischofshofen. Somit gibt man den Jugendlichen<br />

Sicherheit und holt sie dort ab, wo sie stehen. Besonderes Augenmerk<br />

legt man dabei auch auf Menschen, die im Arbeitsmarkt<br />

überfordert sind. Der Andrang zu diesen Treffen ist sehr groß. Es<br />

kamen zwischen 25 und 50 TeilnehmerInnen.<br />

Seit Mai 2016 konnte an zwölf Jugendliche eine Lehrstelle<br />

vermittelt werden, zwei tätigkeitslose Jugendliche wurden motiviert,<br />

sich beim AMS zu melden.<br />

Kinderfreunde Linz Schiffswerft (OÖ):<br />

Hauptversammlung wie sie uns gefällt<br />

Partizipation von Kindern ist ein großes Anliegen der Kinderfreunde.<br />

Doch bei unseren Gremien und im formalen Ablauf einer<br />

Ortsgruppe spielen Kinder oft eine zweitrangige Rolle. In der<br />

Gruppe Linz Schiffswerft haben sich die BetreuerInnen zwei Gruppenstunden<br />

lang mit den Kindern zum Thema „Hauptversammlung“<br />

auseinandergesetzt und gemeinsam mit den Kindern ein<br />

Konzept für eine Hauptversammlung ausgearbeitet. Zum ersten<br />

wurde der Termin der JHV zu einem Gruppenstundentermin ausgeschrieben.<br />

Das ermöglicht zeitlich die Teilnahme der Kinder.<br />

Auch beim Ablauf brachten die Kinder ihre Ideen ein. So wurde<br />

gemeinsam mit den Erwachsenen gesungen, gespielt und gegessen.<br />

Durch die vorangegangen Inputs bei den Gruppenstunden<br />

waren die Kinder bestens über die formalen Abläufe (Berichte,<br />

Wahlen etc.) informiert und stellten auch zwei JunghelferInnen<br />

aus ihren Reihen als KandidatInnen für den Vorstand auf. Diese<br />

wurden von den Mitgliedern gewählt und sind fortan als Stimmen<br />

der Jugend in diesem Gremium.<br />

Martin Müller<br />

Wir freuen uns auf eure Einreichungen für <strong>2017</strong>!<br />

www.kinderfreunde.at<br />

Entgeltliche Einschaltung


k i n d er<br />

Young<br />

Hearts<br />

Kinder, die die Welt verändern<br />

Dieses Mal: Assif<br />

Assif ist ein junger Afghane, der nach Deutschland flüchtete um dort<br />

Asyl (Schutz) zu finden. Er musste vier Jahre lang auf eine Entscheidung<br />

warten, ob er bleiben darf. Letztendlich sollte er nach Afghanistan<br />

deportiert (zwangsweise zurückgebracht) werden. Assif besucht eine<br />

Schule, hatte eine Lehrstelle in Aussicht und in diesen vier Jahren<br />

viele FreundInnen gefunden. Als die Polizei in seine Schule kam, um ihn<br />

abzuholen und nach Afghanistan abzuschieben, wussten seine SchulkollegInnen,<br />

dass dies seinen Tod bedeuten könnte. In vielen Teilen Afghanistans<br />

herrscht Krieg, beinahe jeden Tag sterben Menschen bei Terroranschlägen,<br />

viele junge Menschen die nach Europa geflüchtet sind, stehen<br />

auf sogenannten Todeslisten von terroristischen Gruppen wie Taliban.<br />

Aus diesem Grund haben Assifs FreundInnen versucht zu verhindern, dass<br />

der junge Afghane mitgenommen und in seine Heimat gebracht wird. Dafür<br />

haben sie eine Sitzblockade zwischen der Schule und dem Polizeiauto<br />

gemacht, sie haben die Information auf Facebook, Twitter und WhatsApp<br />

verbeitet, damit noch mehr Leute dazukommen. Als sie von der Polizei<br />

(teilweise ziemlich brutal) weggetragen wurden, haben sie spontan eine<br />

Demonstration gemacht. Die Verhaftung von Assif konnten sie damit leider<br />

nicht verhindern, aber sie haben eine große Diskussion angestoßen:<br />

Ist es richtig, dass die Polizei in die Schule kommt, um von dort junge<br />

AsylwerberInnen abzuholen und mit Zwang in ihre lebensgefährliche<br />

Heimat abzuschieben? Ist es überhaupt richtig, Menschen zur Rückkehr<br />

in ein Gebiet zu zwingen, in dem Krieg herrscht? Darf die Polizei mit<br />

Gewalt gegen SchülerInnen vorgehen, die versuchen ihren Freund zu retten?<br />

Und ganz wichtig: Diese SchülerInnen haben uns allen gezeigt, was<br />

echte Freundschaft und Solidarität ausmacht!<br />

eite 1


Das bin ich :) – Das sind wir !<br />

Name: Verena Alter: 10 Jahre<br />

Gruppe: Freundschaftskinder Ybbs<br />

Seit wann dabei: seit 2016<br />

Was taugt dir bei den Kinderfreunden/Falken am meisten?<br />

Zusammen spielen<br />

Coolstes Erlebnis bei den Kinderfreunden/Roten Falken?<br />

Dass wir Kürbis geschnitzt haben<br />

Wann hast du das letzte Mal die Welt verändert?<br />

jeden Tag<br />

Dein Motto: Sei so wie du bist und lass dir nichts<br />

sagen, was du nicht möchtest<br />

„Gestern Abend war<br />

Stromausfall!<br />

Kein Wlan! Kein Internet!<br />

Hab meine Familie kennen gelernt.<br />

Scheinen nette Leute zu sein.“<br />

Kleines Rätsel<br />

Wie heißt die große Abschlussprüfung<br />

an österreichischen Gymnasien<br />

und höheren Schulen?<br />

a) Pisa-Test b) Elch-Test c) Matura<br />

rat auf draht<br />

Hallo Rat auf Draht!<br />

Ich möchte unbedingt ein<br />

Haustier, aber meine Eltern<br />

verbieten es. Sie sagen, ich bin<br />

zu jung. Wie kann ich<br />

sie umstimmen?“<br />

Hallo! Ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn man sich so sehr<br />

ein Haustier wünscht. Ein Haustier kann ein richtig guter<br />

Freund sein, allerdings übernimmt man auch viel Verantwortung.<br />

Denn egal ob man gerade Lust hat oder nicht, um<br />

ein Haustier muss man sich verlässlich kümmern, da es ja<br />

z. B. immer Essen braucht. Manchmal sorgen sich Eltern,<br />

dass man das noch nicht so einschätzen kann und einfach<br />

das Interesse verliert.<br />

Du könntest nachfragen, was du noch lernen musst, um<br />

„alt“ genug für ein Haustier zu sein. Je nach Tier braucht<br />

die Pflege auch unterschiedlich viel Zeit. Vielleicht könnt<br />

ihr euch für eines entscheiden, das wenig Zeit braucht und<br />

wo du zeigen kannst, was als Haustierbesitzer in dir steckt.<br />

Oder du kannst bei Verwandten oder Nachbarn für einige<br />

Zeit die Tierpflege übernehmen, um zu zeigen, dass du das<br />

durchaus schon kannst. Ich wünsche dir viel Erfolg beim<br />

Argumentieren!<br />

Bei Problemen und Fragen sind wir unter der Notrufnummer 147 für dich da!<br />

eite 2<br />

Auflösung Rätsel:<br />

Matura


FrEche Finger-<br />

FREUndINnen<br />

Lustige Fingerpuppen sind schnell und einfach selbst gemacht.<br />

Tolle<br />

Basteltipps !<br />

Schritt 1 | Zeichne ein Tier oder eine Figur auf ein dickes Papier oder<br />

einen dünnen Karton.<br />

Schritt 2 | Zeichne zwei oder vier Löcher für deine Finger ein.<br />

Schritt 3 | Schneide deinen neuen Freund/deine neue Freundin aus<br />

und mal ihn/sie an. Du kannst sie auch mit Glitzer oder Perlen verzieren<br />

und zum Beispiel mit Wolle Mähne und Schwanz anbringen.<br />

Schritt 4 | Und los geht´s mit deinem kleinen Fingerpuppen-Theater.<br />

Regenbogen<br />

Einhorn<br />

Gutes<br />

Gelingen!<br />

BFF-Puzzle-Ketten<br />

Und so geht´s:<br />

Schritt 1 | Such dir zwei Puzzleteile von einem alten Puzzle, die zusammen<br />

passen.<br />

Schritt 2 | Mal sie mit Bastel- oder Acrylfarbe flächig an. Lass die<br />

Farbe trocknen und verzier die Teile mit einem Muster.<br />

Schritt 3 | Bohre jeweils ein kleines Loch in das Puzzleteil und fädle<br />

Ketten oder schöne Schnüre ein.<br />

Schritt 4 | Und jetzt schenke es deinem besten Freund oder deiner<br />

besten Freundin.<br />

eite 3


clara comix 2-17_Layout 1 26.06.17 14:30 Seite 1<br />

...eine neue<br />

Freundin<br />

CLARA-Comic Nr.: 4/2016<br />

CLARA-Comic Nr.: 2/<strong>2017</strong><br />

AHA!...<br />

Fam.<br />

Nicolic<br />

Ähhm..Hii..<br />

Hallo!<br />

Die schaut<br />

komisch aus,<br />

die HAARE...<br />

Beim<br />

Abendessen...<br />

Auf Claras Stiege ist<br />

eine neue Familie<br />

eingezogen<br />

Hast du das neue<br />

Mädchen schon<br />

kennengelernt?<br />

Die ist DOOF!<br />

Aber Clara, das<br />

kannst<br />

du doch<br />

gar<br />

nicht<br />

wissen!<br />

2 Wochen später...<br />

Oh nein,<br />

Mama<br />

kommt erst<br />

in 2 Stunden<br />

nach Hause<br />

...<br />

...und erst<br />

die BRILLE<br />

Komm<br />

doch<br />

zu mir<br />

!!<br />

Ich<br />

mag<br />

sie<br />

halt<br />

nicht!<br />

Clara hat sich versehentlich aus<br />

der Wohnung ausgesperrt...<br />

Ich bin Clara<br />

Ich mag<br />

Pizza!<br />

Ich hab am<br />

Knie ein<br />

Muttermal ...<br />

Ich auch<br />

...ich<br />

auch!<br />

...und ich die Niki<br />

Clara und Niki verstehen sich<br />

super und treffen sich jetzt<br />

jeden Tag<br />

Lieblingseis?<br />

Schoggi!!<br />

Ich war ziemlich doof! Niki ist<br />

cool und voll lieb - jetzt hab ich<br />

eine gute Freundin mehr!<br />

eite 4


«<br />

Aktuell 15<br />

Miteinander leben.<br />

Voneinander lernen.<br />

connect.Tandem vermittelt Patenschaften<br />

für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge<br />

Jugendliche, die es auf ihrer Flucht alleine bis nach Österreich geschafft<br />

haben, sind hier in einer besonders schwierigen Situation Viele aus der Gruppe hatten damit die erste Begegnung mit einem<br />

Familie kennen und fand schnell seinen Platz im Freundeskreis.<br />

angekommen. Oft warten sie lange auf die Klärung ihres Asylstatus<br />

und bis dahin müssen sie sich im völlig neuen Umfeld zu Recht rie und Qadir haben das gemeinsame Kochen (österreichisch und<br />

geflüchteten Menschen und konnten davon viel mitnehmen. Ma-<br />

finden und auch viele Hürden im Alltag meistern. Um unbegleiteten<br />

Burschen und Mädchen eine Perspektive zu<br />

nen der Sprachen (Deutsch und Farsi)<br />

afghanisch),„Gartln“ auf der Terrasse und das gemeinsame Ler-<br />

ermöglichen, werden mit dem Projekt connect.<br />

für sich gefunden. Der Austausch über<br />

Tandem Patenschaften organisiert.<br />

connect.Tandem geht jetzt in die zweite Runde.<br />

Marie (24) und Qadir (17) haben sich im letzten<br />

Jahr mit der Hilfe von connect.Tandem kennengelernt.<br />

Marie hat sich für eine Patenschaft für<br />

einen unbegleiteten minderjährigen Flüchtling<br />

in Wien entschieden, Infomodule besucht und<br />

Qadir dann im Rahmen eines Kennenlernfestes in seiner Unterkunft<br />

erstmals getroffen. Die Anfangsphase einer solchen Patenschaft<br />

ist nie einfach: Zwei Menschen, die vorher noch nichts<br />

miteinander zu tun hatten, sind plötzlich zusammengespannt<br />

und keineR der beiden weiß im Vorfeld, was auf ihn oder sie zukommen<br />

wird. Werden wir Gemeinsamkeiten finden? Können wir<br />

uns – möglichst gleichberechtigt – austauschen und voneinander<br />

lernen? Werden wir gerne Zeit miteinander verbringen? Marie und<br />

Qadir haben sich auf Anhieb sympathisch gefunden. Qadir fühlte<br />

sich anfangs in Österreich noch immer alleine, aber bei Marie<br />

und ihrem Freund konnte er sich langsam öffnen und über seine<br />

Familie und Flucht sprechen. Nach kurzer Zeit lernte er Maries<br />

Familie und Freunde kennen. Für alle Beteiligten war das eine<br />

wichtige Erfahrung. Qadir lernte eine „typisch österreichische“<br />

„Ich habe das Gefühl, dass er sich bei, oder ihr unterschiedliches Wissen und ihre<br />

mit mir sehr öffnet. Er ist wirklich jemand Erfahrungen ist für beide sehr interessant.<br />

Diese neue Freundschaft wird<br />

besonderes für mich.“<br />

auch nach dem Auslaufen des ersten<br />

connect.Tandem Durchgangs weiter<br />

Marie über ihren neuen Freund Qadir.<br />

bestehen.<br />

Im September vermitteln die Österreichischen<br />

Kinderfreunde mit connect.Tandem neue Patenschaften<br />

in Wien, anmelden kann man sich schon jetzt. Nach einem Schulungsprogramm<br />

lernen sich PatInnen und Jugendliche kennen.<br />

Für die Kinderfreunde ist es dabei besonders wichtig, dass auch<br />

die Burschen und Mädchen ihre Vorstellungen über ihre neue Bezugsperson<br />

bestmöglich im Vorfeld formulieren können, sie gut<br />

informiert sind und ihre Bedürfnisse im Zentrum stehen. Um die<br />

Phase des Kennenlernens für alle Beteiligten möglichst entspannt<br />

zu gestalten, treffen sich bei connect.Tandem anfänglich jeweils<br />

zwei Jugendliche und zwei Erwachsene gemeinsam. Durch diese<br />

Umsetzung des Projekts in Patenschafts-Duos freuen wir uns sehr,<br />

wenn befreundete oder verwandte Personen gemeinsam dabei<br />

sein wollen!<br />

Weitere Infos findest du unter www.connect.or.at.<br />

Laura Schoch<br />

Deine Spende für connect.döbriach <strong>2017</strong><br />

Ende Juli organisieren wir auch heuer wieder eine<br />

Ferienwoche für junge Flüchtlinge in Döbriach<br />

Für die Burschen und Mädchen, die ohne<br />

ihre Eltern flüchten mussten, ist es oftmals<br />

der erste Urlaub ihres Lebens. Sie<br />

haben mit connect.döbriach die Möglichkeit,<br />

sich von ihrem herausfordernden<br />

Alltag ein bisschen zu erholen, Neues<br />

kennen zu lernen, Sport zu machen,<br />

Freundschaften zu knüpfen und auch einfach<br />

nur Spaß zu haben und Jugendliche<br />

sein zu können.<br />

Wir brauchen<br />

deine Unterstützung!<br />

Mit einer Spende von € 40,– ermöglichst<br />

du einem Jugendlichen einen<br />

Ferientag.<br />

Vielen Dank!<br />

Kinderfreunde helfen!<br />

Das Spendenkonto mit Herz<br />

IBAN: AT46 2011 1297 4659 2800<br />

BIC: GIBAATWW<br />

Verwendungszweck: connect.döbriach


16 Rote Falken<br />

Internationales<br />

Sommerlager in Döbriach<br />

Wenn FreundInnen gemeinsam<br />

Das Zeichen Band der setzen, Freundschaft sind vom sie Falkencamp lauter! aus um die ganze Welt spannen<br />

Am 15. Juli ist es endlich wieder soweit: Die Falken kehren in ihre Heimat,<br />

das Falkencamp Döbriach zurück. Doch im heurigen Sommer reisen nicht<br />

nur die österreichischen Falken- und Kinderfreundegruppen nach Kärnten,<br />

sondern Gruppen aus England, Finnland, Weißrussland, der Türkei und sogar<br />

aus China. Gemeinsam werden sie zwei unvergessliche Wochen in<br />

Döbriach verbringen und dabei ihre internationale Freundschaft verstärken,<br />

leben und feiern. In einem vielfältigen pädagogischen Programm, im Rahmen<br />

der Kinderrepublik und im gemeinsamen Campalltag werden sie voneinander<br />

lernen, neue Freundschaften aufbauen und miteinander Spaß haben<br />

und den Sommer am Millstätter See genießen.<br />

Antifa-Seminar <strong>2017</strong><br />

Wenn FreundInnen gemeinsam<br />

Zeichen setzen, sind sie lauter<br />

Von 5. bis 7. Mai fand in St. Georgen an der Gusen, im<br />

oberösterreichischen Mühlviertel, das bundesweite Antifa-Seminar<br />

statt.<br />

Rund 60 Falken aus ganz Österreich übernachteten in<br />

der Neuen Mittelschule St. Georgen und verbrachten<br />

drei inhaltsreiche Tage. In zahlreichen Workshops befasste<br />

man und frau sich mit spannenden aktuellen<br />

Themen, wie zum Beispiel „Die neue Rechte international“,<br />

„Antisemitismus und Antiziganismus - damals und<br />

heute“, „Medien und Macht“ und „No Hate Speech“.<br />

Es wurden aber auch historische Orte in der Region besichtigt.<br />

Die Begehung des Stollens „B8 Bergkristall“<br />

zählt dabei zu einem der bewegendsten Programmpunkte.<br />

Hier wurden in der NS-Zeit Häftlinge aus dem<br />

KZ Gusen II zur Arbeit im Stollen und zur Produktion<br />

von Flugzeugteilen gezwungen. Ein Großteil von ihnen<br />

starb binnen weniger Wochen an den Folgen der<br />

schweren Arbeit und extremer Unterernährung.<br />

Mit dem heurigen Sommerlager wird wieder das Konzept der KUNI (=Kinderuniversität)<br />

in den Falkencampalltag integriert. Kinder und Jugendliche<br />

können ihre eigenen Fähigkeiten und Wissen an andere weitergeben und<br />

so enorm voneinander profitieren. Auch im zentralen pädagogischen Team<br />

ist nicht alles wie immer. Hier werden die Roten Falken von internationalen<br />

FreundInnen unterstützt – Alicia und Gemma aus Spanien, Romain aus Belgien,<br />

Nico aus Deutschland und David aus Schweden werden tatkräftig mitarbeiten<br />

und ihre Erfahrungen und Wissen einbringen. Die Falken beweisen<br />

mit ihrem heurigen Sommerlager einmal mehr, dass Freundschaft etwas ist,<br />

das über nationale Grenzen hinausgeht, Menschen verbindet und ihnen<br />

Kraft und Halt gibt und das freundschaftliche miteinander Reden und Tun<br />

etwas ist, bei dem jede und jeder nur gewinnen kann.<br />

Klaus Schöngruber<br />

Ein absolut positives Highlight war der Begegnungsabend<br />

mit einer vor Ort stattfindenden Jugendbegegnung.<br />

Gemeinsam mit Jugendlichen aus Polen und<br />

Italien verbrachten die Falken einen gemütlichen<br />

Abend mit Gruppenspielen, Lagerfeuer und Grillerei.<br />

Den Abschluss des Antifa-Seminars bildete traditionell<br />

die Teilnahme an der Befreiungsfeier in der Gedenkstätte<br />

Mauthausen, an der über 120 Falken und KinderfreundInnen<br />

teilnahmen. Beeindruckend war hierbei<br />

vor allem die hohe TeilnehmerInnen-Zahl der roten<br />

Jugendorganisationen. Gemeinsam setzten die<br />

befreundeten Organisationen ein starkes Zeichen gegen<br />

Nationalismus, Faschismus und rechte Hetze. Insbesondere<br />

beim Einzug auf den ehemaligen Appellplatz<br />

wurde jeder bzw. jedem klar, dass wir gemeinsam<br />

so viele sind, so viel erreichen können und zusammen<br />

eine starke und laut Stimme für eine offene,<br />

gerechte, friedliche und solidarische Welt sind.


Rote Falken 17<br />

Falken.weiterdenken<br />

Lasst<br />

die Jungen<br />

mitentscheiden!<br />

Bei der Bundeskonferenz der Roten Falken Österreich im November<br />

2016 wurde nicht nur ein neues Bundesteam gewählt, sondern<br />

auch das Schwerpunktthema der Roten Falken für die kommenden<br />

beiden Jahre präsentiert. „Wir sind gut im Planen und Durchführen<br />

von Veranstaltungen und Projekten, deren zentraler Inhalt die Partizipation<br />

von Kindern und Jugendlichen ist. Da sind wir wirklich<br />

gut. Aber wenn wir uns unsere eigenen Strukturen und Gremien<br />

ansehen, zeigt sich ein ganz anderes Bild,“ erklärt Bettina Rehner,<br />

Bundesvorsitzende der Roten Falken und betont weiters „Wir müssen<br />

uns die Frage stellen, warum Kinder und Jugendliche nicht in<br />

unseren Gremien sitzen und mitbestimmen oder das vielleicht gar<br />

nicht wollen!“ Falken.weiterdenken soll ein breit angelegter Prozess<br />

sein, der es ermöglichen soll, hindernde und förderliche Faktoren<br />

für Partizipation im Organisationsalltag zu ermitteln, um so die Beteiligung<br />

von jungen Menschen an organisationsinternen Entscheidungsprozessen<br />

nachhaltig verbessern zu können.<br />

Berufsbildung und Berufseinstieg<br />

für junge geflüchtete Menschen<br />

Winfried Moser und Marion Hackl vom Institut für Kinderrechte &<br />

Elternbildung haben am 19.5.<strong>2017</strong> einen Workshop zum Thema<br />

"Zugang zu Bildung und Beschäftigung von jungen geflüchteten<br />

Menschen" im Rahmen einer Tagung der Ustinov-Stiftung geleitet.<br />

Die TeilnehmerInnen waren bunt gemischt: SozialarbeiterInnen,<br />

ehrenamtliche FlüchtlingshelferInnen, WissenschafterInnen und<br />

junge Asylsuchende. Gemeinsam wurde vier Stunden diskutiert.<br />

Folgende Forderungen sind dabei entstanden:<br />

• Öffnung der Lehrausbildung sowie Lehrwerkstätten und Produktionsschulen<br />

für Asylsuchende<br />

• Aufhebung des sogenannten Bartenstein-Erlasses, der Asylsuchenden<br />

den Zugang zum Arbeitsmarkt weitgehend verwehrt<br />

• Öffnung der Ausbildungspflicht für alle Jugendliche (nicht nur für<br />

jene mit dauerhaftem Aufenthaltstitel)<br />

• Bildungsangebote, die auch in Quereinstiegssituationen und im<br />

Erwachsenenalter funktionieren<br />

• Erhöhung der Durchlässigkeit schulischer Ausbildungswege<br />

• eine begonnene Berufsausbildung soll für eine Abschiebung aufschiebende<br />

Wirkung haben (analog zur Ausbildungsduldung in<br />

Deutschland)<br />

• Asylsuchende, die eine Lehre machen, dürfen nicht aus der<br />

Grundversorgung fallen (ohne familiäres Netz ist die Lehrlingsentschädigung<br />

zu gering)<br />

• Mindestsicherung beim Besuch von Tagesschulen oder Entwicklung<br />

eines Stipendienwesen für die Sekundarstufe II<br />

• intensive monetäre und inhaltliche Unterstützung bei der Anerkennung<br />

von Schulabschlüssen schon während des Asylverfahrens<br />

• Schaffung individueller Voraussetzungen für den Zugang zu den<br />

oben genannten Ausbildungsformen, d.h. ausreichende und kostenlose<br />

Kurse für Deutsch bis B2-Niveau, für berufsspezifisches Fachvokabular<br />

sowie Basisbildungs- und Pflichtschulabschlusskurse<br />

• Angebote, in denen Basisbildung, Deutschunterricht und praxisorientierte<br />

Tätigkeiten verbunden werden (Ohne solche Angebote<br />

sind die Chancen auf eine Erwerbsbeteiligung für bildungsferne<br />

Flüchtlinge gering)<br />

• gut ausgebautes, mehrsprachiges Informations- und Beratungsangebot,<br />

das über Bildungssystem und Arbeitsmarkt berät und individuell<br />

begleitet<br />

Marion Hackl


18 Familien<br />

Kinderbuchklassiker,<br />

-<br />

die Freu(n)de machen<br />

Leseempfehlungen<br />

zum Thema<br />

Freundschaft<br />

Bücher sind wie gute FreundInnen: Sie machen uns Mut und trösten, lassen uns<br />

träumen und lachen und Abenteuer erleben. Besonders schön sind Bücher, in denen es um Freundschaft geht.<br />

Freunde<br />

Eric Carle, ab 3 Jahren<br />

Freunde beginnt märchenhaft:<br />

„Es waren einmal<br />

zwei Freunde, die immer<br />

zusammen waren.“ Die<br />

beiden spielen und lachen<br />

zusammen und teilen ihre<br />

Geheimnisse. Dann ist das Mädchen fort.<br />

Der Bub weiß: Er muss sie wiederfinden.<br />

Und so durchschwimmt er Flüsse, erklimmt<br />

Berge, durchstreift Wälder und<br />

reist mit den Wolken, um schließlich in<br />

einer Blumenwiese zu landen. Er pflückt<br />

einen großen Strauß… „und da stand<br />

seine Freundin!“. Eric Carle nimmt die<br />

Gefühle der Kinder ernst und zeigt, wie<br />

wichtig schon für kleine Kinder FreundInnen<br />

sind. Wer Die kleinen Raupe Nimmersatt<br />

mag, wird auch Freunde lieben.<br />

Ronja Räubertochter<br />

Astrid Lindgren, ab 8 Jahren<br />

Ronja, Räubertochter und<br />

Birk Borkasohn könnten<br />

unterschiedlicher nicht<br />

sein. Mitten im Wald, zwischen<br />

Graugnomen und<br />

Wilddruden, treffen sie<br />

eines Tages aufeinander. Doch anstatt<br />

sich zu bekämpfen, wie ihre Väter es<br />

von ihnen erwarten, werden die beiden<br />

FreundInnen. Heimlich, versteht sich!<br />

Und als sie entdeckt werden, bleibt ihnen<br />

nur die Flucht… Schließlich gelingt<br />

es Ronja und Birk, die verfeindeten<br />

Räubersippen ihrer Eltern zu versöhnen.<br />

Ronja Räubertochter handelt von<br />

Freundschaft und Familie, von Freiheit<br />

und Geborgenheit, von Gut und Böse<br />

und ist wohl eine der wunderschönsten<br />

Geschichten in der Kinderliteratur.<br />

Die rote Zora und<br />

ihre Bande<br />

Kurt Held, ab 11 Jahren<br />

Die Rote Zora ist die Anführerin<br />

einer Jugendbande<br />

von obdachlosen Kindern,<br />

die in einer Burgruine wohnen.<br />

Nachdem Branko beim<br />

Essenstehlen erwischt wurde,<br />

befreien sie ihn aus dem Gefängnis.<br />

Branko wird Mitglied in Zoras Bande. Die<br />

Kinder um Zora und Branko sind Ausgestoßene<br />

der Gesellschaft, die Erwachsenen<br />

des Dorfes stellen sich gegen sie.<br />

Doch innerhalb ihrer Bande halten sie<br />

fest zusammen und stehen füreinander<br />

ein. Die Rote Zora ist wirklich ein Klassiker,<br />

ist sie doch 1941 zum ersten Mal erschienen,<br />

und dennoch ist dieser geniale<br />

Jugendroman kein bisschen angestaubt.<br />

Karin Blum<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

Damit unsere Kinder in Europa<br />

eine starke Zukunft haben<br />

Ihre SPÖ-EU-Abgeordneten<br />

www.spe.at<br />

www.socialistsanddemocrats.eu<br />

Fraktion der Progressiven<br />

Allianz der Sozialdemokraten<br />

im Europäischen Parlament


?<br />

«<br />

Willkommen im<br />

Familien 19<br />

Elterncafé<br />

Immer wieder werden wir Kinderfreunde nach unserem Standpunkt<br />

zu aktuellen Themen gefragt. Wir versuchen hier Antworten zu<br />

finden. Hast du auch eine Frage rund um Kinder, Erziehung, Familie?<br />

Dann schreib uns deine Frage und wir bemühen uns um eine<br />

Antwort – von FreundInnen für FreundInnen!<br />

Fragen an: Österreichische Kinderfreunde, kind-und-co@kinderfreunde.at<br />

Liebes Kinderfreunde Team, wir brauchen euren Rat!<br />

Bis jetzt hatten wir mit unserem Sohn Rico (13) keinerlei<br />

Probleme. Doch seit er Teil dieser Clique ist, wo alle älter<br />

sind, benimmt er sich aufmüpfig, redet kaum mit uns und<br />

vernachlässigt seine Hausaufgaben. Wir haben das Gefühl,<br />

dass ihm seine neuen „Freunde“ nicht gut tun. Was sollen<br />

wir tun?<br />

Helga aus Wien<br />

Wir können Ihre Sorge gut verstehen, alle Eltern wollen ihre Kinder<br />

vor einem vermeintlich schlechten Einfluss schützen. Doch<br />

eine Tatsache, mit der sich alle Eltern abfinden müssen, ist dass<br />

ab einem bestimmten Alter die Eltern nicht mehr der Mittelpunkt<br />

des kindlichen Lebens sind, sondern die Freunde. Umso älter<br />

die Kinder werden, desto weniger Einfluss haben Eltern auf die<br />

Auswahl von diesen. Das ist auch gut so. Der heranwachsende<br />

Mensch will autonom werden und eigene Erfahrungen machen,<br />

auch hinsichtlich guter und weniger guter Freundschaften. Ganz<br />

gleich, ob einem die Freunde des eigenen Kindes „recht“ sind<br />

oder nicht, eine neutrale Haltung gegenüber dem Freundeskreis<br />

des Kindes ist sinnvoll. Gerüchte oder Äußerlichkeiten sollten<br />

außen vor bleiben. Ebenso wenig ist es hilfreich, die eigenen<br />

Werthaltungen zum Thema Freundschaft auf die Kinder- und<br />

Jugendbekanntschaften Ihres Sohnes zu übertragen. Haben Sie<br />

Vertrauen in Ihren Sohn und gehen Sie davon aus, dass Rico gute<br />

Gründe für genau diese Freundschaft hat. „Falsche“ Freunde zu<br />

verbieten ist kontraproduktiv. Wie bei vielen anderen Erziehungsthemen<br />

schaffen Verbote einen noch größeren Anreiz für das<br />

Verbotene. Je älter die Kinder sind, desto mehr drängen Verbote<br />

die Heranwachsenden in die Opposition. Aus Trotz entsteht ein<br />

„Kampfschauplatz“ zwischen Eltern und Jugendlichen ohne Gewinner.<br />

Die Folge ist häufig, dass die Beziehung zwischen Eltern<br />

und Kind leidet, weil die Kommunikation konfliktgeladen ist oder<br />

im schlechtesten Fall abbricht. Besser ist es, Ihrem Sohn zuzuhören<br />

und zu hinterfragen, was das Reizvolle an diesen Freunden<br />

ist. Die Antworten könnten sehr aufschlussreich sein. Darüber hinaus<br />

könnten Sie die neuen Freunde einmal zu sich nach Hause<br />

einladen und versuchen, diese persönlich kennen zu lernen.<br />

zu erzeugen. Hilfreich sind auch Maßnahmen, die das Selbstbewusstsein<br />

des Heranwachsenden stärken.<br />

Der beste Schutz für Rico ist eine gute Vertrauensbasis zu Ihnen<br />

als Eltern. Eine stabile Eltern-Kind-Beziehung stärkt das Selbstvertrauen<br />

und vermittelt Ihrem Sohn Sicherheit, vor allem in Zeiten<br />

von Unsicherheit. Wenn Rico das Gefühl hat, mit Sorgen zu Ihnen<br />

kommen zu können ohne bewertet zu werden, wird er sich mit<br />

Problemen vertrauensvoll an Sie wenden. Gleichzeitig führt ein<br />

starkes Selbstbewusstsein zur inneren Stärke, „Nein“ zu falschen<br />

Freunden und Handlungen zu sagen bzw. einem jugendlichen<br />

Gruppenzwang zu widerstehen.<br />

Zu guter Letzt: Erinnern Sie sich an Ihre eigene Kindheit und Jugend.<br />

Wer hat sich nicht mit den Eltern hin und wieder wegen der<br />

eigenen Freunde gestritten? Was haben Sie selbst alles als Jugendlicher<br />

gemacht, was Ihren Eltern Sorge bereitet hat? Manchmal<br />

relativieren sich dadurch die eigenen Ängste rasch.<br />

Bemerken Sie als Elternteil, dass es Ihrem Kind nicht mehr gut<br />

geht oder nehmen Sie kriminellen oder gefährlichen Einfluss<br />

wahr, sprechen Sie mit Rico darüber und teilen Sie ihm ihre Ängste<br />

und Sorgen mit. Als Elternteil sind Sie schließlich Garant für<br />

Erfahrungspotenzial und dieses sollten Sie Ihrem Sohn zugänglich<br />

machen. Es ist nicht zielführend, mit Sanktionen, Hausarrest<br />

etc. Druck aufzubauen. Stattdessen sollte auf Gespräche und<br />

Aufklärung gesetzt werden, wenn notwendig durch Besuch einer<br />

Erziehungsberatungsstelle, um beim Jugendlichen selbst Einsicht<br />

Gratiseinschaltung


20 Leben Familien<br />

Family<br />

Lessons<br />

Fu weg-Kreislauf mit 3 Jȧ . hrigen<br />

Bestechung in<br />

Aussicht stellen<br />

Kind setzt sich<br />

in Bewegung<br />

Kind sieht Vogel<br />

Geschichten aus dem Eltern-Alltag<br />

von Sylvia Kuba<br />

Die „Family Lessons“ erscheinen auf<br />

dem Blog sylviakuba.at. Sie zeigen<br />

das Leben unter Kindern in lustigen<br />

Statistiken und Grafiken. Weil Elternsein<br />

eben sauanstrengend, aber auch<br />

verdammt lustig ist. Und weil das Zusammenleben<br />

besser klappt, wenn<br />

man ab und zu über sich selber lacht.<br />

Kind trȯ . sten<br />

Ru .. ckzieher<br />

der Eltern<br />

Passanten trȯ . sten<br />

verlassenes Kind<br />

Kind weint<br />

Eltern deuten<br />

Weg an<br />

Kind wirft<br />

sich auf Boden<br />

Wenn du jetzt nicht<br />

sofort kommst<br />

(beliebige unrealistische<br />

Drohung einsetzen)<br />

Kind findet<br />

Blatt<br />

Kind steht<br />

"Kommst du?"<br />

Kind starrt<br />

versonnen in<br />

die Luft<br />

"Kommst du<br />

dann bitte."<br />

Kind schaut sich<br />

nachdenklich um<br />

"Hallo,<br />

Kommst du<br />

bitte weiter."<br />

sylviakuba.at<br />

Daddy Cool<br />

Paul (39) & Louis (10 Monate)<br />

Die ersten Laute, das erste Umdrehen, das erste Aufsetzen…<br />

Die Entwicklungsschritte meines Sohnes Louis miterleben zu<br />

dürfen, empfinde ich als großes Glück. Was ihm gestern noch<br />

nicht möglich war, kann am nächsten Tag schon ganz anders<br />

sein. Louis extremer Wille und Ehrgeiz die Welt zu erkunden<br />

begeistern mich jedes Mal aufs Neue.<br />

Und natürlich gibt es da diese magischen Momente.<br />

Beispielsweise das erste „bapbap“ oder wenn du feststellst,<br />

dass das Lächeln deines Kindes ganz genau dir gilt. Was mich<br />

an Louis besonders fasziniert, ist seine unbeschwerte Fröhlichkeit.<br />

Bereits kurz nach dem Aufwachen hat Louis ein Lächeln<br />

auf den Lippen und steckt mich und seine Mama mit<br />

seiner guten Laune an. Und auch sonst kommuniziert unser<br />

Sohn mit all seinen Mitmenschen offen und freundlich und<br />

zieht diese mit seiner Heiterkeit und seinem Lachen in seinen<br />

Bann. Ich wünsche mir für Louis, dass er sich diese Leichtigkeit<br />

sehr lange bewahrt!<br />

Für mich ist es selbstverständlich mein Kind in allen Lebenslagen<br />

zu begleiten. Ganz gleich ob es die Koliken zu Beginn<br />

waren, wo ich Louis Schmerzen mittels einer speziellen Tragetechnik<br />

lindern konnte, oder wenn er am Nachmittag müde<br />

wird und sich mit Geraunze gegen das Einschlafen sträubt<br />

und erst in meinem Arm, wo er sich sicher fühlt, seinen Weg<br />

ins Traumland findet. Durch viele Stunden Zweisamkeit in guten<br />

und weniger guten Zeiten hat sich eine innige Beziehung<br />

zwischen mir und Louis aufgebaut, wofür ich sehr dankbar<br />

bin. Papa-sein ist eine Herausforderung und manchmal ist es<br />

auch schwer. Und dennoch möchte ich keinen Moment davon<br />

missen. Denn was ich durch und mit Louis erleben und fühlen<br />

darf, lässt sich in keinerlei Worte fassen.


Familien 21<br />

Mama zu Finn (5):<br />

„Im April geht man noch nicht<br />

barfuß. Man geht in gar keinen<br />

Monaten mit ‚R‘ barfuß.“<br />

Ben: „Und warum im SommeRR?“<br />

Wenn die Sonne scheint und<br />

ich bin gut drauf<br />

Lena (5) will eine kurze Hose anziehen,<br />

jedoch wird von der Mutter dem<br />

Antrag nicht stattgegeben.<br />

Daraufhin analysiert die Fünfjährige:<br />

„Früher haben nur die Männer<br />

alles bestimmen dürfen. Jetzt die<br />

Mama. Aber bald wir Kinder.“<br />

Wir teilen sogar den Pulli :)<br />

Vater Franz und Tocher<br />

Alma (4) auf Radausflug.<br />

Am Gipfel eines kleinen Hügels<br />

sagt Alma zu Franz:<br />

“Endlich sind wir oben,<br />

ich dachte du wirst<br />

versterben.“<br />

„Am Mond können gar keine<br />

Menschen leben, bei Halbmond<br />

hätten die ja gar nicht<br />

Es ist sooo schön, mit dir gemeinsam<br />

in den Himmel zu schau‘n.<br />

genug Platz“, erklärt<br />

Ben (8 J.) seiner Lehrerin.


22 Leben<br />

Salzburg<br />

Frischer Wind bei den Salzburgern<br />

Das Herz der Kinderfreunde ist die ehrenamtliche Arbeit – auch diese muss sich ständig weiterentwickeln<br />

und wachsen, um den Geist der Zeit zu treffen. Deshalb sind wir sehr stolz, dass wir<br />

zwei neue Ortsgruppen in unserer Mitte begrüßen dürfen: Großgmain und Straßwalchen! Der<br />

jungen und motivierten Vorstandschaft liegt die direkte Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und<br />

deren Eltern besonders am Herzen. Erfolgreiche Ortsgruppenarbeit kann nur durch sehr viel<br />

ehrenamtliches Engagement stattfinden, und wenn wir alle an einem Strang ziehen. Viele tolle<br />

Ideen werden bereits ausgetüftelt, Kontakte werden geknüpft und Mitglieder geworben. Auch<br />

das erste Spielfest ist schon in Planung. Wir freuen uns auf viele kinderfreundliche Jahre mit euch!<br />

Mitarbeiterinnen der<br />

KF Großgmain und<br />

LGF Vera Schlager<br />

p<br />

Burgenland<br />

Kindertreffen der Kinderfreunde Baumgarten<br />

Einmal im Monat laden die Kinderfreunde Baumgarten die Kinder zu einem Aktivnachmittag in den Jugendraum<br />

der Gemeinde. Dabei wird immer drauf geachtet, dass die drei Elemente „miteinander spielen“,<br />

„sich kreativ mit verschiedenen Materialien auseinandersetzen“ und „miteinander kochen und essen“ ihren<br />

Fixplatz haben. Bei jedem Treffen gibt es ein Thema, das sich in<br />

allen Teilen des Nachmittags wiederfindet. Die Konzeption ist sehr<br />

erfolgreich und wird von vielen Kindern aus Baumgarten und den<br />

Nachbargemeinden gerne angenommen. Auf diese Weise gelingt es<br />

den Kinderfreunden in Baumgarten, die Kindergruppenarbeit bei den<br />

Kinderfreunden wieder attraktiv zu machen. Durch ein offenes Rahmenkonzept<br />

und hoch motivierte MitarbeiterInnen gibt es viele neue<br />

Ideen und dadurch steigende Attraktivität der Kinderfreunde.<br />

s<br />

Unser Kinderfreunde<br />

Österreich<br />

Niederösterreich<br />

„Erster regionaler Kinderkongress“<br />

war ein Riesenerfolg!<br />

Im Rahmen des Landespfingstlagers der Kinderfreunde NÖ in<br />

Ober-Grafendorf fand am Sonntag Nachmittag der „Erste<br />

regionale Kinderkongress“ statt.<br />

Mehr als 50 Kinder waren begeistert bei der Sache. Thema:<br />

Der faire Umgang mit Mensch und Natur. Die klugen<br />

Kinder-Köpfe erarbeiteten dutzende konkrete, bis hin auf<br />

Gemeindeebene umsetzbare Ideen und Vorschläge. Unterstützt<br />

wurden die Kids dabei von Kinderfreunde-PädagogInnen<br />

sowie ExpertInnen des Klimabündnisses. „Schon die Kleinsten<br />

haben gute Ideen und bringen tolle Vorschläge. Viel zu oft wird<br />

in Gesellschaft und Politik ‚über‘ bzw. ‚für‘ Kinder gesprochen. Viel zu<br />

selten aber kommen<br />

Kinder selbst zu Wort.<br />

Aber: Kinder-Beteiligung<br />

funktioniert!<br />

Und das Wichtigste:<br />

Kinder und Erwachsene<br />

haben dabei eine<br />

Riesenfreude!“, so die<br />

InitiatorInnen.<br />

Wien<br />

Bestnoten für Wiener Kinderfreunde-<br />

Kindergärten und Horte<br />

Mehr als 4.000 Eltern haben sich an der Elternbefragung in allen 156<br />

Kindergärten und Horten der Wiener Kinderfreunde beteiligt.<br />

Nicht nur die Beteiligung sondern auch das Ergebnis ist höchst erfreulich:<br />

Nach dem Schulnotensystem haben fast alle Frage-Bereiche<br />

einen Notendurchschnitt unter 1,8. Überragende 98 % der Eltern<br />

finden, ihr Kind ist bei den Kinderfreunden in guten Händen.<br />

Besonders schön ist die Bestätigung, dass die Wiener Kinderfreunde<br />

es hervorragend schaffen, die Kinderfreunde-Werte in ihren Kindergärten<br />

zu leben: 93 % aller Eltern sind der Ansicht, dass ihr Kind<br />

schon im Kindergarten oder<br />

Hort lernt, mit Menschen<br />

anderer Kulturen zu leben<br />

und respektvoll umzugehen.<br />

Neun von zehn Eltern<br />

geben an, dass die Kinderrechte<br />

und die Werte der<br />

Kinderfreunde in deren<br />

Kindergärten und Horten<br />

sichtbar gelebt werden.<br />

Foto: C.Edinger<br />

.


Leben 23<br />

Steiermark<br />

Gemeinsam forschen im Kindergarten!<br />

Was schwimmt im<br />

Wasser und was geht<br />

unter? Was treibt ein<br />

Windrad an? Und wie<br />

keimen eigentlich die<br />

Pflanzen um uns herum?<br />

Forschung und Wissenschaft<br />

– das steht diesen<br />

Frühjahr im Kindergarten<br />

Josef-Huber-Gasse der<br />

Kinderfreunde Graz im<br />

Zentrum. Die jungen EntdeckerInnen haben dabei die Chance, ihre<br />

Umwelt unter dem Jahresschwerpunkt „Die vier Elemente“ spielerisch<br />

kennenzulernen. Gemeinsam fördern die Kinderfreunde-PädagogInnen<br />

eigenständiges Erleben und Begreifen, machen spannende<br />

Experimente und animieren die Neugier der Kinder. Professionell betreut<br />

wird dieses Projekt vom Verein Arge-Kiwi, dessen WissenschafterInnen<br />

den Kindergarten regelmäßig besuchen<br />

– und vor allem als Vorbilder für<br />

die jungen Mädchen dienen!<br />

Geehrt wurde das Projekt mit<br />

einem Anerkennungspreis<br />

der Stadt Graz im Rahmen der<br />

GRAZIA Verleihung im Mai.<br />

Kärnten<br />

„Wertvoll<br />

und Großartig“<br />

– du bist<br />

stärker als du<br />

denkst<br />

Auf Initiative des Jugendzentrums<br />

„Come in“ und der Kinderfreunde<br />

Kärnten startete am 21. April das<br />

Projekt „Wertvoll und Großartig“. Inhalt<br />

dieser vierwöchigen Workshopreihe war<br />

die Vermittlung von Handlungswerten wie z.B.<br />

Geben, Toleranz, Integrität, Sparsamkeit, Respekt, Vertrauen,<br />

Ehrlichkeit, Verlässlichkeit uvm. Die Methodik der einzelnen<br />

Workshops beschränkte sich dabei auf interaktive Vorträge durch die<br />

Expertin und aktives Tun der Jugendlichen. Ziel dieser Workshopreihe<br />

war es, die Jugendlichen für alltägliche Situationen zu sensibilisieren<br />

und das Miteinander im gesellschaftlichen Prozess mit positiven Werten<br />

zu stärken. Am Ende des letzten Workshops konnten die Jugendlichen<br />

mit vielen<br />

positiven<br />

Erfahrungen<br />

ihre Umwelt<br />

mit anderen<br />

Augen betrachten.<br />

Tirol<br />

Telfs - neue Ortsgruppe in Tirol<br />

Die Idee und das Programm der Kinderfreunde hat uns so überzeugt<br />

und inspiriert, dass wir, Alexandra und Thomas Lobenwein<br />

sowie Annemarie Sakotnig, die Ortsgruppe Telfs gegründet haben.<br />

Wir haben unsere Gruppe bereits das erste Mal beim 1.Maifest in<br />

Telfs vorgestellt. Begeistert waren wir über die positive Resonanz<br />

von Kindern und Eltern. Es ist unglaublich, wie viele Menschen die<br />

Kinderfreunde kennen und ganz erstaunt waren, dass es in Telfs<br />

noch keine Ortgruppe gab. Wir<br />

sind jetzt dabei, ein Countryfest<br />

als Startveranstaltung der<br />

Kinderfreunde Telfs zu planen<br />

und freuen uns schon darauf,<br />

dort mit unseren neuen Mitgliedern<br />

und vielen Kinderfreunden<br />

zu feiern.<br />

vorarlberg<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

Wir freuen uns, dass vier Mitarbeiterinnen der Kinderfreunde Vorarlberg<br />

ihre pädagogischen Weiterbildungen erfolgreich abgeschlossen<br />

haben. Fünf weitere Pädagoginnen starten im Herbst die Lehrgänge.<br />

Das Land Vorarlberg bietet seit zwei Jahren Aus- und Weiterbildungen<br />

im Bereich der Kleinkinderbetreuung an. Durchgeführt werden diese<br />

von der Bildungsakademie Schloss Hofen, finanziert werden sie vom<br />

Land Vorarlberg, den Kinderfreunden Vorarlberg als Dienstgeberin<br />

sowie mittels Selbstbehalt der PädagogInnen.<br />

Wir gratulieren Nicole Rösler, Martina Dell-Osbel und Bettina Jäger!<br />

oberösterreich<br />

Dankefest<br />

Ein herzliches Dankeschön an<br />

unsere motivierten Betreuerinnen,<br />

dass sie diese Ausbildungen neben<br />

ihrer Arbeit absolviert haben und<br />

einen weiteren Beitrag für eine noch<br />

professionellere Begleitung der uns<br />

anvertrauten Kinder leisten.<br />

Am Freitag, den 19. Mai <strong>2017</strong>, fand in Marchtrenk das schon traditionelle<br />

Dankefest statt. Mit seinen Ehrungen ist es die Art, wie<br />

sich die Kinderfreunde bei aktiven Menschen für ihr Engagement<br />

bedanken. Menschen aus ganz Oberösterreich waren mit dabei. Zu<br />

jedem und jeder der Geehrten gab es von Simone Diensthuber, der<br />

Kinderfreunde-Geschäftsführerin, eine Laudatio, die vom beeindruckenden<br />

Engagement erzählte. An 13 Personen aus Kinderbetreuungseinrichtungen<br />

und Ortsgruppen wurde der Hermine<br />

Weinreb-Preis für langjährige pädagogisch-politische Tätigkeit verliehen.<br />

Den Anton Afritsch-Preis<br />

bekamen sieben MitarbeiterInnen<br />

und Vorstandsmitglieder der Ortsgruppen,<br />

den Hans Mandl-Preis<br />

erhielt Siegfried Wambacher von<br />

der Region Wels-Hausruck für seine<br />

langjährige Vorstandstätigkeit.


24 Aktuell<br />

Neuigkeiten & Termine<br />

Ferien*Start*Fest<br />

10. Juli <strong>2017</strong>, 15.00 bis 19.00 Uhr<br />

Dr. Hans Lechner-Park, Salzburg<br />

Spielbus auf Salzburgs Spielplätzen<br />

In den Ferien<br />

kinderfreunde.at/Bundeslaender/Salzburg/Unsere-Angebote/A.M.A.S<br />

Bibongo – die Kinderstadt <strong>2017</strong><br />

10. bis 14. Juli <strong>2017</strong><br />

Im GrazMuseum, Sackstraße 18, 8010 Graz<br />

für alle Kids zwischen 6 und 12 Jahren.<br />

Infos: bibongo.kinderfreunde-steiermark.at<br />

Spielplatzbetreuung<br />

Mai, Juni & September, jeden Samstag, Sonntag & Feiertag<br />

am Areal des Kinderfreunde Ferienhaus Hoch-Innsbruck, Innsbruck<br />

14.00 bis 18.00 Uhr, bei trockenem Wetter<br />

Info: 0512/580320-20, info@kinderfreunde-tirol.at<br />

Wasser.SpaSS.Tour<br />

Juli & August, jeweils von 14.00 bis 17.00 Uhr<br />

7. Juli & 10. August <strong>2017</strong>, Wasserspielplatz Wasserturm, 1100<br />

14. Juli & 18. August <strong>2017</strong>, Abenteuerspielplatz-Robinson-Insel, 1190<br />

21. Juli & 11. August <strong>2017</strong>, Wasserspielplatz Donauinsel, 1220<br />

27. Juli & 17. August <strong>2017</strong>, Helmut-Zilk-Park, 1100<br />

25. August <strong>2017</strong> (Ersatztermin), Abenteuerspielplatz-Robinson-Insel, 1190<br />

Infos: 01/40125-0 oder Facebook.com/KinderfreundeWien<br />

AlleinerzieherInnen-Wochenende<br />

30. September bis 1. Oktober <strong>2017</strong>,<br />

in Stummerberg im Zillertal<br />

Infos: 0512/580320<br />

Weitere<br />

Informationen<br />

findest du auf<br />

unserer Website:<br />

www.kinder<br />

freunde.at<br />

-lich Willkommen, Emil & Klara!<br />

Kinderfreunde machen Schule<br />

Mit dem in letzter Sekunde doch noch beschlossenen<br />

Schulreformpaket hat die ÖVP Bundesregierung<br />

zumindest einen kleinen Schritt in Richtung<br />

Restglaubwürdigkeit getan, auch wenn die düsteren<br />

Schatten des Vorwahlkampfs immer näher kommen.<br />

Natürlich sind wir Kinderfreunde nicht vollständig<br />

zufrieden mit dem, was gegen den Beton<br />

durchsetzbar war, der von vielen Seiten angerührt<br />

wurde. Doch ein Scheitern der Reform aus wahltaktischen<br />

Gründen wäre ein Skandal gewesen. Es<br />

ist kein Geheimnis, trotzdem halte ich es fest: Wir<br />

Kinderfreunde treten seit vielen Jahren für eine<br />

ganztägige gemeinsame Schule mit verschränktem<br />

Unterricht ein. Nicht als Schulversuch in wenigen<br />

Modellregionen, sondern flächendeckend und<br />

mit individueller Förderung für alle Kinder. Das alles<br />

will die ÖVP nicht umsetzen, zu sehr ist sie im<br />

Gymnasium verankert, einer Schulform der frühen<br />

Trennung, die dafür sorgt, dass Bildungschancen<br />

auch weiterhin vererbt werden. Die Reform ist ein<br />

kleiner Schritt in die richtige Richtung, weil zumindest<br />

in den Modellregionen gezeigt werden kann,<br />

dass das Gesamtschulmodell das richtige ist.<br />

Mit dem Autonomiepaket kommt auch mehr<br />

Gestaltungsspielraum zum Schulstandort. Dafür<br />

notwendig ist auch die Einbindung der SchulpartnerInnen,<br />

also neben den LehrerInnen auch den-<br />

SchülerInnen und Eltern. Zwischen diesen Gruppen<br />

werden harte Diskussionen geführt und es ist<br />

notwendig, die Beteiligten bestmöglich zu unterstützen.<br />

Bei den SchülerInnen machen das unsere<br />

FreundInnen von der aks mit sehr viel Einsatz<br />

und Know How - bei den Eltern sind es oft wir Kinderfreunde,<br />

die den handelnden Personen in den<br />

Elternvereinen zur Seite stehen: Bei der Vereinsarbeit,<br />

bei der Vernetzung, bei ihrer politischen Arbeit.<br />

Ihnen allen möchte ich Dank aussprechen für<br />

ihre wichtige, ehrenamtliche Arbeit, stellvertretend<br />

richte ich den Dank an den scheidenden Vorsitzenden<br />

des Dachverbands der Elternvereine Christian<br />

Morawek und wünsche seinem Nachfolger Karl<br />

Dwulit alles Gute für die Zusammenarbeit mit den<br />

Kinderfreunden!<br />

Wir freuen uns sehr, Emil und Klara in unserer großen Kinderfreunde-<br />

und Falkenfamilie begrüßen zu können. Die beiden haben<br />

es mit ihren Eltern Sabrina und Christoph sowie Betty und Gerhard<br />

wirklich sehr fein erwischt. Vielleicht werden Klara und Emil ja<br />

gemeinsam die Welt verändern oder bereits beim Sommerlager in<br />

Döbriach dabei sein. :)<br />

Die Kolleginnen und Kollegen aus dem Bundesbüro wünschen euch<br />

allen eine wunderbare aufregende Zeit zu dritt.<br />

Daniel Bohmann<br />

Bundesgeschäftsführer der<br />

Österreichischen Kinderfreunde


Leben 25<br />

Helga Bansch<br />

Achtung Ziesel<br />

Verlag Jungbrunnen <strong>2017</strong>, ISBN 978-3-7026-<br />

5909-7, ab 4 Jahren<br />

Am See herrscht<br />

friedliche Ruhe.<br />

Jeden Abend findet<br />

ein Konzert statt,<br />

an dem sich alle<br />

Tiere beteiligen.<br />

Doch eines Abends<br />

schlägt die Möwe<br />

Alarm: Sie hat ein<br />

Ziesel gesichtet!<br />

Die Tiere flüchten, so schnell sie können.<br />

Aber das Ziesel ist hartnäckig und kommt<br />

auch an den folgenden Abenden wieder.<br />

Die Seebewohner probieren alles Mögliche,<br />

um den Fremdling fernzuhalten, aber<br />

nichts hilft. Schließlich tüfteln sie einen<br />

Plan aus, um ihn endgültig zu vertreiben.<br />

Der Plan misslingt – aber dafür sagt das<br />

Ziesel endlich, warum es eigentlich da ist<br />

… Farbenfroh zeigt Helga Bansch, dass das<br />

Miteinander-Reden Vorurteile überwindet!<br />

Lizzy Hollatko<br />

Der Sommer der<br />

kleinen Manto<br />

Verlag Jungbrunnen <strong>2017</strong>, ISBN 978-3-7026-<br />

5911-0, ab 8 Jahren<br />

Mantos Tante bringt ihrer<br />

Nichte ein Kleid aus<br />

Athen mit. Manto wird<br />

es ab nun jeden Tag<br />

tragen und mit ihrer<br />

Freundin Eleni etwas<br />

tun, an das noch nie<br />

jemand gedacht hat.<br />

Damit will sie der Welt zeigen, wie gern sie<br />

sie hat. So wird die Marienstatue der Großmutter<br />

neu vergoldet, der Esel Orpheus<br />

kommt in den Genuss eines Ohrentanzes,<br />

die Hühner dürfen einen Ausflug machen,<br />

um einmal das Meer zu sehen, und am<br />

Ende wird sogar ein Käuzchen gezähmt.<br />

Fast könnte Manto über all dem vergessen,<br />

dass die Eltern so viel streiten und ihre<br />

englische Mutter Vorbereitungen trifft, um<br />

mit ihr die kleine griechische Insel zu verlassen.<br />

Verträumte und stimmungsvolle<br />

Sommerlektüre!<br />

Théo Guignard<br />

Labyrinthe<br />

Verlag Jungbrunnen <strong>2017</strong>, ISBN 978-3-7026-<br />

5910-3, ab 5 Jahren<br />

Verspielt, herausfordernd und fantasievoll<br />

sind die außergewöhnlichen Labyrinthe<br />

des französischen Illustrators. Auf jeder<br />

Seite bietet eine neue detaillierte Welt der<br />

ganzen Familie Spaß und Spannung – in<br />

unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden,<br />

wunderschön und vielseitig illustriert!<br />

Diese und weitere Bücher aus dem Verlag Jungbrunnen sind zu bestellen unter http://www.kinderfreunde.at/Shop2/Kinder-und-Jugendbuecher.<br />

Nachgelesen<br />

im Archiv<br />

„Freundschaft“ –<br />

ein Gruß geht um die Welt<br />

Wie der Gruß „Freundschaft“, der später in der gesamten sozialdemokratischen<br />

Bewegung in Österreich und in vielen Ländern<br />

Verbreitung fand, wirklich entstanden ist, das ist heute weitgehend<br />

unbekannt. In den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg herrschte<br />

Hunger und Not in Wien. Kinder spielten auf den noch unverbauten<br />

Wiesen der „Kreta“, wie das Elendsviertel rund um die Ankerbrotfabrik<br />

damals hieß. Mizzi Koch war eines dieser zweihundert<br />

Kinder. Eines Tages kam ein Mann – es war Max Winter – auf diese<br />

Wiese, rief die Kinder zusammen und lud sie alle ein, auf einen<br />

richtigen Sportplatz mitzukommen. Dann begann unter Mitwirkung<br />

der Kinderfreunde und unter tatkräftiger Mithilfe von Max<br />

Winter und seiner Gattin der Betrieb am Spielplatz.<br />

Ab Juli 1919 war es möglich, den Park des Theresianums während<br />

der Ferien als Spielplatz zu benützen. Meistens sangen die Kinder<br />

aus Favoriten zur Begrüßung. Die Kinder des 5. Bezirkes jedoch<br />

sagten beispielsweise nur „Guten Tag!“ und wollten gleich spielen.<br />

Den Favoritnern dauerte das Singen auch zu lang. So wurde unter<br />

den Kretakindern über einen passenden Gruß gesprochen,<br />

aber man konnte sich nicht einigen.<br />

Da dachte die damals dreizehnjährige Mizzi Koch in der Nacht<br />

angestrengt nach. Sie berichtete später: „Da wir doch alle Freunde<br />

waren, fiel mir ‚Freundschaft’ ein, und das kam mir einzig passend<br />

vor. Also beriet ich mich am nächsten Tag mit meiner Freundin<br />

Hilda. Sie war gegen ‚Freundschaft’ und meinte, ‚Kameradschaft’<br />

wäre besser. Eine Einigung war nicht zu erzielen. So schlug<br />

ich unserer Schar eine demokratische Abstimmung vor, bevor wir<br />

den Erwachsenen unseren Gruß mitteilen wollten. Und die Mehrheit<br />

wählte ‚Freundschaft’.“<br />

Mit diesem Gruß wurde<br />

Max Winter am Freitagabend<br />

begrüßt. Max Winter<br />

war sehr gerührt und Maria<br />

Koch wurde als die Urheberin<br />

des Grußes vorgestellt.<br />

Der Gruß gefällt ihm so gut,<br />

dass er ihn sofort für ganz<br />

Österreich einführt. Später<br />

absolvierte Maria Frank-<br />

Koch die Schönbrunner Erzieherschule,<br />

wurde Erzieherin<br />

bei den Kinderfreunden<br />

und leitete schließlich das<br />

Sonnenland Laaerberg.<br />

Mehr über diese Zeit in dem Buch ‚Das Rote Schönbrunn‘<br />

von Heinz Weiss.


26 Internationales<br />

Span the world<br />

with Friendship!<br />

Das Partner*innengruppenprojekt (PGP) der AG Internationales<br />

Über internationalen Austausch und Freundschaften begreifen wir,<br />

wie absurd Rassismus und Ausgrenzung und wie schön Solidarität<br />

und Freundschaft sind. Um das jetzt auch in unserer Gruppenarbeit<br />

zu verankern, möchten wir die Möglichkeit geben, österreichische<br />

mit internationalen, für jüngere Gruppen österreichische mit<br />

deutschsprachigen Gruppen zu vernetzen. Die Idee ist, miteinander<br />

zu skypen, Briefe hin und her zu schicken und vielleicht auch Projekte<br />

gemeinsam zu planen, sich auf Camps zu treffen und voneinander<br />

zu lernen.<br />

Wir wollen die Möglichkeit geben, dass sich alle Gruppen die wollen,<br />

mit einer internationalen Partner*innengruppe vernetzen<br />

können. Es ist spielend leicht, probiert es doch aus! :-)<br />

Start!<br />

So kommst du zu deiner Partner*innen-gruppe:<br />

Du möchtest am PGP<br />

Projekt teilnehmen?<br />

ja<br />

Hast du eine<br />

Gruppe oder bist Teil<br />

einer Gruppe?<br />

nein<br />

Meld dich bei uns!<br />

christina.schauer@kinderfreunde.at<br />

nein<br />

ja<br />

Versuchs nochmal!<br />

Formular ausfüllen:<br />

kinderfreunde.at/pgpformular<br />

In der nächsten Gruppenstunde<br />

Formular ausfüllen<br />

und Gruppenfoto machen<br />

nein<br />

Formular ausgefüllt?<br />

ja<br />

Gruppenfoto schicken an<br />

christina.schauer@kinderfreunde.at<br />

Warte auf eine<br />

Antwort von uns!<br />

nein<br />

Noch Fragen?<br />

Meld dich bei uns!<br />

christina.schauer@kinderfreunde.at<br />

ja


Leben 27<br />

Freunde sein heißt,...<br />

Es war einmal in einem weit entfernten Land, da lebten<br />

die Rinos. Das ganze Volk liebte Farben, weshalb<br />

alles um sie herum ganz bunt war. Was die Rinos außerdem<br />

liebten, waren ihre Freunde. Deshalb gab es<br />

ganz viele Feste, die sie gemeinsam feierten.<br />

Tho war ein besonders berühmter Rino. Er hatte nämlich<br />

ein großes, buntes Haus gebaut, in dem alle zum<br />

Feiern Platz fanden. Die Rinos waren dafür sehr dankbar<br />

und machten Tho des Öfteren Geschenke, um ihre<br />

Anerkennung zu zeigen.<br />

Eines Tages saß Tho gerade mit seinem Freund Mo<br />

beim Mittagessen, da kam ein alter<br />

Rino an den Tisch und überreichte<br />

Tho ein Geschenk. Obwohl<br />

ihm diese Dinge nicht so<br />

wichtig waren, war Tho gespannt,<br />

was sich in dem bunten Karton<br />

verbarg. Als er den Deckel öffnete, glitzerte ihm bereits<br />

etwas entgegen. Wenige Momente später hielt er einen<br />

wunderschönen bunten Umhang in seinen Händen.<br />

Die Augen der anwesenden Rinos weiteten sich beim<br />

Anblick des außergewöhnlichen Mantels! Tho war<br />

ganz überwältigt und bedankte sich herzlich bei dem<br />

alten Rino. Von diesem Augenblick an trug Tho den<br />

Mantel fast jeden Tag. Er war nicht nur wunderschön<br />

bunt, sondern schützte ihn auch vor Wind und Kälte.<br />

Eines Morgens, als Tho gerade seinen Mantel aus dem<br />

Schrank holen wollte, war dieser nicht an seinem Platz.<br />

Der schlaue Rino wunderte sich. „Wo kann der Mantel<br />

nur sein?”<br />

Verzweifelt rief er seinen Freund Mo zur Hilfe. Die<br />

beiden suchten das ganze Haus ab, doch der Mantel<br />

war nirgends zu finden. Da wurde Tho ganz traurig.<br />

„Der Mantel ist was ganz Besonderes für mich” erklärte<br />

er seinem Freund. „So einen hab ich mir schon<br />

gewünscht seit ich klein war.” Irgendwann gaben die<br />

beiden die Suche auf, und Mo ging bedrückt nach<br />

Hause. Als er dort angekommen war, öffnete er den<br />

Schrank und holte den Mantel heraus. Er war es<br />

„Freunde sein heißt,<br />

sich für den anderen zu freuen”<br />

nämlich gewesen, der ihn mitgenommen hatte. „Tho<br />

hat schon so viele Geschenke bekommen. Jetzt bin ich<br />

dran!” hatte Mo sich gedacht und den Mantel heimlich<br />

eingepackt. Jetzt drückte es ihn aber gewaltig im<br />

Bauch. „Freunde sein heißt, sich für den anderen zu<br />

freuen” hörte Mo beinahe die Stimme seiner Mutter<br />

flüstern. Er packte also den Mantel ein und machte<br />

sich noch einmal auf den Weg.<br />

Als Tho ihm die Tür öffnete und seinen Mantel sah,<br />

war er mehr als überrascht. „Du hast ihn genommen?<br />

Wieso?” fragte er erstaunt und auch etwas gekränkt.<br />

Mo senkte beschämt den Kopf.<br />

„Ich war wohl neidisch, weil du<br />

so viele schöne Sachen hast” versuchte<br />

er zu erklären. „Es tut mir<br />

leid. Ich weiß, es war nicht richtig”<br />

sprach Mo aufrichtig und<br />

hielt seinem Freund den Mantel hin. Dieser war ganz<br />

still geworden. „Freunde sein heißt, Fehler zu verzeihen”<br />

ging es Tho durch den Kopf. Das hatte er doch<br />

schon als kleiner Rino gelernt. Dankbar nahm er den<br />

Mantel zurück und hielt Mo die Tür auf. An diesem<br />

Abend sprachen die beiden noch lange miteinander<br />

und konnten sich danach noch ein wenig besser verstehen<br />

als zuvor. Sie einigten sich schließlich darauf,<br />

den Mantel abwechselnd zu tragen, damit sich keiner<br />

benachteiligt fühlte. Freunde zu sein heißt nämlich<br />

auch, Dinge zu teilen. Das wusste doch<br />

schon jeder kleine Rino!<br />

von Gudrun Kopp<br />

Kinder-, Jugend- und<br />

Familienpsychologin


Schöne Ferien<br />

in Sicht<br />

Natur, Spaß und Gemeinschaft erleben<br />

Die Kinderfreunde bieten Ferienaufenthalte für Kinder und<br />

Jugendliche von 4 - 16 Jahren: Camps, Auslandsreisen, Ferien<br />

zu Hause, Lernferien, Kreativferien und vieles mehr!<br />

P.b.b. GZ02 Z030918M<br />

Österreichische Kinderfreunde, Rauhensteingasse 5/5, 1010 Wien<br />

Infos<br />

Wien<br />

01/401 25/60<br />

Niederösterreich<br />

02742/2255/500<br />

Steiermark<br />

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Kärnten<br />

04254/500 34<br />

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Tirol<br />

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