Festschrift
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Uns kann man gutfinden<br />
Sigwardsweg<br />
52<br />
Mit dem Sigwardsweg wurde am 5. September 2009 ein neuer<br />
Pilgerweg eröffnet, der auf die Amtszeit des Bischofs Sigward<br />
1120 bis 1140 am Dom zu Minden zurückgeht, eine Blütezeit des<br />
damaligen Bistums. Als hoch gebildeter und weitgereister Mann<br />
war er einflussreicher Berater des 1125 zum König und 1133 zum<br />
Kaiser des Heiligen Römischen Reiches gewählten Lothar von<br />
Supplingenburg. In dieser Zeit erbaute er sich eine Eigen- und<br />
Grabeskirche in Idensen, einem kleinen Vorwerk im Deister Vorland<br />
südlich des Steinhuder Meeres. Da er sich zu diesem Ort und<br />
seiner mit wertvollen Fresken ausgemalten Kirche besonders hingezogen<br />
fühlte, muss er diese Distanz sehr häufig zurückgelegt<br />
haben. Doch welchen Weg er dabei benutzte, weiß man heute<br />
nicht mehr so genau. Er dürfte den Weg aber auch dazu genutzt<br />
haben, Angelegenheiten des Bistums und seiner kirchlichen Einrichtungen<br />
zu regeln.<br />
Für den Weg von Minden<br />
nach Idensen boten sich zwei<br />
Trassen an, eine Südroute<br />
über Porta Westfalica,<br />
Bückeburg, Obernkirchen<br />
und Bad Nenndorf und eine<br />
Nordroute über Petershagen<br />
Richtung Nienburg und Rehburg-Loccum.<br />
Beide Trassen<br />
verbinden auf jeweils 5 Etappen<br />
zusammen 24 Pilgerstationen, herausragende Zeugnisse der<br />
Kirchengeschichte dieser Region. Beide Trassen repräsentieren<br />
aber auch eine vielfältige Landschaft aus Mittelgebirgen, Tiefebenen,<br />
Flussauen, lebendigen Städten und heiligen Orten. An ihren<br />
Polen zwischen dem Mindener Dom und der Sigwardskirche in I-<br />
densen entsteht ein Rundweg von etwa 170 km Länge.