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Credit Suisse bulletin, 2002/02

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EDITORIAL / INHALT<br />

<strong>Ordnung</strong> muss sein – und trotzdem<br />

«In der Schweiz ist alles so schön sauber<br />

und ordentlich.» Tausend Mal haben wir das<br />

im Ausland gehört. Und dutzende Male<br />

erlebt – ob auf der Autobahn in Chiasso, am<br />

Bahnhof in Basel oder am Flughafen<br />

Kloten: Die Schweiz macht einen Unterschied.<br />

Passgenaue Randsteine halten entlang<br />

jedem Nebensträsschen das Unkraut<br />

in Zaun. Kaum sind die letzten Guggen-<br />

Posaunen verstummt, fahren die ersten<br />

Putzkolonnen auf. Die Züge fahren zumeist<br />

pünktlich, und die Blechlawine schiebt sich<br />

in geordneten Bahnen durchs Land. Das ist<br />

die Schweiz.<br />

Andererseits bewundern wir entlang den<br />

Strassen in der Toskana die wild wuchernden<br />

Blumenhalden, nehmen in Südamerika<br />

die «Mañana-Mentalität» mit verklärter<br />

Gelassenheit hin und stimmen im Mietwagen<br />

munter ins Hupkonzert Madrids ein.<br />

Schön ist es auszubrechen aus dem ordentlichen<br />

Schweizer Alltag! Schön ist es aber<br />

auch heimzukehren. Denn wie sehr wir<br />

uns auch dagegen sträuben und darüber<br />

mokieren: <strong>Ordnung</strong> schafft Freiräume.<br />

Sei dies im Kinderzimmer zum Spielen, in<br />

der Tagesplanung für Hobbys oder in Form<br />

eines Urvertrauens, das nächtliche Stadt-<br />

Spaziergänge zulässt.<br />

<strong>Ordnung</strong> muss sein, aber nicht blindlings.<br />

Gerade gesellschaftliche oder auch politische<br />

<strong>Ordnung</strong>en überleben sich, müssen<br />

immer wieder hinterfragt und angepasst<br />

werden. Beispiele wie der Verkehrskreisel<br />

zeigen, dass ein vermeintliches Chaos<br />

besser funktionieren kann als die rigide<br />

<strong>Ordnung</strong> eines Lichtsignals. Wobei auch im<br />

Kreisel eine <strong>Ordnung</strong> mitfährt. Eine konstruktive<br />

<strong>Ordnung</strong> ordnet sich ständig<br />

selbst.<br />

Auch wir haben <strong>Ordnung</strong> gemacht und<br />

dem Bulletin in seinem 108. Jahrgang ein<br />

neues Aussehen beschert. Frischer und<br />

leserfreundlicher wollten wir es haben. Und<br />

zwar nicht nur im Schwerpunkt, sondern<br />

vor allem auch im wirtschaftlichen Teil. Also<br />

dort, wo die Experten der Credit Suisse<br />

die stetig wandelnde Wirtschaftsordnung<br />

unter die Lupe nehmen. Wir wünschen Ihnen<br />

viel Spass mit dem neuen Bulletin.<br />

Daniel Huber, Chefredaktor Bulletin<br />

Schwerpunkt: <strong>Ordnung</strong><br />

8<br />

08 … und Alltag Unterwegs mit Sisyphus<br />

14 … und Organisation Zirkus zeigt wies geht<br />

20 … und Chaos Seltsamer Attraktor lenkt komplexe Systeme<br />

22 … und Gesellschaft Alle Macht den Müttern<br />

26 … und Sicherheit Polizeikommandantin Ludwigs Visionen<br />

29 … und Geist Mandalas bringen Seelenfrieden<br />

Credit Suisse Bulletin 2-<strong>02</strong> 3

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