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Kölner Süden Magazin September 2017

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Sürth ist für den Autor Heimat: ob im Falderhof...<br />

seine Ideen und Inspirationen. Und<br />

von denen braucht er einige.<br />

Denn er steht nicht nur als Kabarettist<br />

mit mehreren verschiedenen<br />

Programmen auf der Bühne, sondern<br />

schreibt auch Sketche für andere,<br />

so zum Beispiel für die Stunksitzung.<br />

Damit nicht genug. Netenjakob<br />

ist auch als Roman-Autor höchst erfolgreich.<br />

Das jüngste Werk kam<br />

2016 heraus und heißt „Der Milchschaumschläger“.<br />

Wie in den beiden<br />

anderen Romanen auch beschreibt<br />

er darin auf höchst vergnügliche<br />

Weise, wie er mit seiner<br />

Frau Hülya daran scheiterte, in<br />

Köln ein Café erfolgreich zu führen.<br />

Jetzt soll im nicht gerade riesigen<br />

Sürth (10 850 Einwohner) neben<br />

drei Italo-Restaurants und einem<br />

Eis-Café auf der gleichen<br />

Straße ein weiteres Café eröffnet<br />

werden: „Ich glaube, ich werde<br />

den Inhabern mal ein paar nützliche<br />

Tipps geben“, meint Netenjakob<br />

lächelnd.<br />

Türkei als<br />

Dauerthema<br />

Ganz ernsthaft wird der sonst so<br />

gut aufgelegte und immer freundliche<br />

Comedian, wenn es um die<br />

aktuelle Politik der Türkei geht. Seine<br />

Erfahrungen nach den jüngsten<br />

Zwischenfällen und Verhaftungen:<br />

„Wenn ich früher auf der<br />

Bühne sagte: ,Meine Frau ist Türkin‘,<br />

dann war da so die Erwartung:<br />

,Oh, ja, jetzt wird’s multi-kulti.‘<br />

Wenn ich das heute sage, könnte<br />

man eine Stecknadel fallen hören:<br />

,Oh Gott, jetzt wird es ernst.‘ Netenjakobs<br />

elegante Art, den Druck<br />

vom Kessel zu nehmen: „Ich sage<br />

dann: „Meine Frau ist gegen die<br />

Todesstrafe – selbst wenn ich den<br />

Klodeckel nicht runterklappe.‘“<br />

Netenjakobs<br />

Highlights<br />

Schluss mit Politik: Zum Ende<br />

des Treffens zeigt Moritz Netenjakob<br />

noch seine Lieblingsorte in<br />

Sürth, die er bei seinen Spaziergängen<br />

gerne ansteuert. Zum Beispiel<br />

den Falderhof. Den gibt es schon<br />

seit dem Beginn des 13. Jahrhunderts.<br />

In den 1960er Jahren schien<br />

sein Ende nah. Doch dann wurde<br />

das historische Ensemble durch<br />

AKTUELL<br />

den Bildhauer Rudolf Peer und seiner<br />

Frau gerettet. Nach einem Besuch<br />

der Kirche St. Remigius führt<br />

Netenjakobs Weg zum Rheinufer:<br />

Einmal hochschauen nach Köln,<br />

einmal runter Richtung Bonn.<br />

Oder, um es in Moritz Netenjakobs<br />

Worten zu sagen: „Sürth, das ist der<br />

perfekte Stadt-Land-Kompromiss.“<br />

... oder am Rhein.<br />

<strong>Kölner</strong> <strong>Süden</strong><br />

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