Kölner Süden Magazin September 2017
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Erfolgs-Autor<br />
Moritz Netenjakob<br />
zeigt sein Sürth<br />
Seite 8<br />
Starkes Veedel Meschenich<br />
Kölnberg ist<br />
Arrival-City<br />
Seite 10<br />
Brötchentaste beschlossen<br />
Kostenloses<br />
Kurzzeit-Parken<br />
Seite 11<br />
www.koelner-sueden-magazin.de<br />
Nr. 215<br />
09/<strong>2017</strong><br />
Seit 1999<br />
Ihr Monatsmagazin für<br />
Rodenkirchen, Bayenthal,<br />
Marienburg, Hahnwald,<br />
Hochkirchen, Immendorf,<br />
Rondorf, Godorf, Meschenich,<br />
Sürth und Weiss
RECHTSMAGAZIN<br />
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mit Tipps und Informationen rund um<br />
»Ihr gutes Recht« von Rechtsanwalt<br />
Michael W. Felser<br />
Arbeitnehmerüberwachung – was darf der Chef?<br />
Zunächst mal die gute Nachricht: Die meisten Chefs vertrauen<br />
ihren Arbeitnehmern und kontrollieren nie oder selten. Vereinzelt<br />
machen allerdings auch Fälle Schlagzeilen, bei denen Mitarbeiter<br />
gekündigt wurden, weil sie während der Arbeitszeit private<br />
Angelegenheiten erledigt haben oder zuviel Zeit im Internet,<br />
auf Facebook, mit Whatsapp oder Instagramm verbracht<br />
haben. Zwei aktuelle Entscheidungen zeigen Mitarbeitern aber<br />
auch Chefs Grenzen auf.<br />
Grundsätzlich gilt: Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps,<br />
wie schon die Oma wusste. Das hat sich auch im Zeitalter des<br />
Internets nicht geändert. Am Arbeitsplatz hat man zu arbeiten<br />
und nicht zu chatten oder zu surfen. Raucher wissen das seit<br />
einigen Jahren, Raucherpausen sind Privatvergnügen und werden<br />
nicht bezahlt. Warum sollte das beim Chatten, Tindern oder<br />
surfen anders sein?<br />
Soweit die arbeitsrechtliche Theorie – die meisten Chefs sind<br />
großzügiger und dulden gelegentliche private Aktivitäten am<br />
Arbeitsplatz. Solange man es nicht übertreibt. Verlassen sollte<br />
man sich auf die Großzügigkeit aber nicht, insbesondere, wenn man<br />
beim Chef auf der roten Liste der gefährdeten Mitarbeiter steht,<br />
wie die beiden vom Bundesarbeitsgericht und vom Europaischen<br />
Gerichtshof für Menschenrechte entschiedenen Fälle zeigen.<br />
Im vom Bundesarbeitsgericht jüngst entschiedenen Fall hatte ein<br />
Web-Entwickler eine Kündigung bekommen. Der Arbeitgeber<br />
hatte den Arbeitsplatzrechner des Mitarbeiters mit einem sogenannten<br />
Keylogger präpariert, der sämtliche Tastatureingaben<br />
aufzeichnet und Screenshots des Bildschirms speichert. Es bestand<br />
nämlich der Verdacht, dass der Entwickler während der<br />
Arbeitszeit unerlaubt und in einem großen Umfang anderen<br />
Aktivitäten als seiner eigentlichen Arbeit nachging.<br />
Dadurch wurde festgestellt, dass der Arbeitnehmer privat ein<br />
Raumschiff-Spiel programmierte und damit spielte. Ausserdem<br />
bearbeitete der Entwickler für das Logistikunternehmen seines<br />
Vaters Aufträge und entwickelte ein Tool dafür. Die Arbeitgeberin<br />
fand circa 6.000 E-Mails. Ausserdem soll der Mitarbeiter<br />
ohne Bezug zu seiner Arbeit im Internet nach Flugzeugen und<br />
Freizeitparks gesucht haben. Würden die Vorwürfe zutreffen,<br />
dürfte eine Kündigung wohl gerechtfertigt sein. Der Entwickler<br />
bestritt dies natürlich und behauptete, er habe das während seiner<br />
Pausen erledigt. Ob die Vorwürfe zutrafen, klärte das Bundesarbeitsgericht<br />
aber gar nicht. Die Bundesarbeitsrichter sahen<br />
in dem heimlichen Einsatz der Software durch die Arbeitgeberin<br />
ohne einen auf den Arbeitnehmer bezogenen konkreten, auf<br />
Tatsachen begründeten Verdacht einer Straftat oder anderweitigen<br />
schwerwiegenden Pflichtverletzung als einen unverhältnismäßigen<br />
und rechtswidrigen Eingriff in das Grundrecht des<br />
Klägers auf informationelle Selbstbestimmung aus Art. 2 Abs.<br />
1 i.V.m. Art. 1 Abs. 1 Grundgesetz (GG). Folge war ein Beweisverwertungsverbot<br />
- ohne die Aufzeichnungen des Keyloggers<br />
konnte der Arbeitgeber die Pflichtverstöße nicht beweisen.<br />
Die Kündigung war nach Ansicht aller Instanzen rechtswidrig. Die<br />
Vorinstanzen waren sogar der Meinung, dass der Einsatz eines<br />
Keyloggers selbst dann unzulässig wäre, wenn der Arbeitnehmer<br />
eine Zustimmung zur regelmäßigen Kontrolle des Arbeitsplatzrechners<br />
z.B. im Arbeitsvertrag oder Zusatzvereinbarungen<br />
gegeben hätte. Das Landesarbeitsgericht war der Ansicht, dass<br />
mildere Mittel auch in diesem Fall genutzt werden müssten, z.B.<br />
die Untersuchung des Arbeitsplatzrechners im Beisein des betroffenen<br />
Arbeitnehmers.<br />
Auf dieser Linie liegt auch eine aktuelle Entscheidung des Europäischen<br />
Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) vom 5.9.<strong>2017</strong>,<br />
der den Einsatz eines Keyloggers als menschenrechtswidrig ansah.<br />
Im Verfahren ging es um einen rumänischen Vertriebsingenieur,<br />
dem wegen privater Chats gekündigt worden war.<br />
Der EGMR sah in der Überwachung des Mitarbeiters eine Verletzung<br />
des Rechts auf Achtung des Privatlebens und der Korrespondenz<br />
(Art. 8 EMRK). Die Vorinstanz hatte dies noch anders<br />
gesehen, ebenfalls die rumänischen Gerichte, die der Arbeitnehmer<br />
zuvor erfolglos angerufen hatte. Der Ingenieur hatte<br />
den dienstlichen Yahoo Messenger Dienst auch privat genutzt,<br />
was verboten war. Der EGMR war der Meinung, dass der Arbeitgeber<br />
die Mitarbeiter über die eingesetzten Mittel zur Überwachung<br />
konkret informieren und auch den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit<br />
wahren muss.<br />
Fazit: Die private Nutzung von Internetdiensten bleibt grundsätzlich<br />
verboten, wenn sie nicht erlaubt ist. Trotzdem sind nicht<br />
alle technischen Überwachungsmaßnahmen erlaubt. Wer seine<br />
Arbeit nicht vernachlässigt wird sicher auch zukünftig nichts zu<br />
befürchten haben. Man sollte es aber nicht übertreiben, auch<br />
wenn es für Arbeitgeber nicht einfacher geworden ist, den Missbrauch<br />
der Arbeitszeit nachzuweisen. Arbeitgeber müssen beachten,<br />
dass nicht jeder Nachweis erlaubt ist.<br />
Rechtsanwalt Felser beschäftigt<br />
sich schwerpunktmäßig mit<br />
dem Kündigungsrecht und hat<br />
als einer der ersten Anwälte<br />
über die Kanzlei mit eigener<br />
Webseite im Internet (seit 1996)<br />
informiert. Als einer der ersten<br />
anwaltlichen Blogger (seit 2004)<br />
hat er zu aktuellen oder spannenden<br />
rechtlichen Themen<br />
mehr als 5000 Beiträge im<br />
Internet veröffentlicht.<br />
Zum Thema Kündigung und Arbeitnehmerüberwachung<br />
hat der<br />
Autor zahlreiche Interviews gegeben,<br />
u.a. für den WDR, Bild.de<br />
und andere Medien.<br />
2 <strong>Kölner</strong> <strong>Süden</strong>
Einfachmal!<br />
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Winterreifen <strong>2017</strong>/2018<br />
es dauert nicht mehr lange...<br />
Bereits bei Kaffeeonkeltempo<br />
von 50 km/h drohte unser Auto<br />
auf China-Pellen schwabbelnd<br />
und torkelnd aus der Pylonenreihe<br />
zu kreiseln, wo der Markenreifen<br />
noch locker fluffig durch den<br />
Parcour schwänzelt. Die Reifen<br />
der großen, bekannten Marken<br />
können sich solch miese Eigenschaften gar nicht leisten – Billigreifen aus<br />
Fernost schon.<br />
Der erste und der letzte Frost markieren die Periode der Reifen mit dem<br />
Schneeflockensymbol, denn nur Reifen mit dieser Markierung sind Winterreifen.<br />
Anfang Oktober geht es los und erst Ende<br />
April sind Sommerräder wieder angesagt. Eine<br />
schlechte Idee ist es, Winterreifen ganzjährig<br />
durchzufahren – in der Sommerwärme können sie<br />
echt nix und im nächsten Winter leisten sie auch<br />
wesentlich weniger, weil sie bei Hitze härter werden.<br />
Also: Murks. Junge Dinger kleben dabei besser<br />
auf der Fahrbahn als alte Modelle. Die DOT<br />
Nummer auf jedem Reifen macht das Herstellungsdatum des Reifens<br />
bekannt. Neue Reifen sollten<br />
jünger als zwei Jahre sein. Das<br />
empfohlene Limit beim Reifenalter<br />
liegt bei 6 Jahren. Selbst<br />
nach zwei Jahren merkt man<br />
besonders beim Winterreifen<br />
bereits eine deutlich schlechtere<br />
Haftung.<br />
Der Reifen-Druck und die Breite sind ruhig dieselben wie beim Sommerreifen.<br />
Früher hat man die Winterreifen<br />
dünn wie Trennscheiben gemacht<br />
und immer mehr Druck gegeben.<br />
Aber da gab es auch noch<br />
Wählscheiben, Cassetten,D-Mark,<br />
die Junior Tüte und Raider.<br />
Tag der offenen Tür<br />
Wie verhält sich eigentlich ein Schokokuss in 16.000 Meter Höhe,<br />
wie wird Lipgloss hergestellt und woraus setzt sich Haargel zusammen?<br />
Wie lötet man eine Blinkschaltung oder biegt einen Stifthalter? Wenn<br />
die Rhein-Erft Akademie Ihre Türen öffnet, lernen Sie die verschiedenen<br />
Facetten der Chemie und der Technik kennen. Informieren Sie sich über<br />
die vielfältigen Weiterbildungsmöglichkeiten, loten Sie Ihre Karrierechancen<br />
aus und gehen Sie den ersten Schritt hin zu einer aktiven, selbstbestimmten<br />
Gestaltung Ihrer beruflichen Zukunft. Besuchen Sie den „Tag<br />
der offenen Tür“ der Rhein-Erft Akademie am Samstag, den 7. Oktober.<br />
Wir machen Sie „Fit für die Zukunft“! Sie möchten in Ihrem Berufsleben<br />
weiterkommen? Sie ziehen eine Ausbildung oder ein Studium in Erwägung?<br />
Sie planen sich in einem Bereich weiterzubilden und eine höhere<br />
Qualifikationsstufe zu erreichen? Vielleicht unterstützen Sie Sohn oder<br />
Tochter bei der Berufsfindung und möchten sich über Studiums- oder<br />
Ausbildungsmöglichkeiten schlau machen? Für alle, die sich nun angesprochen<br />
fühlen, bietet die Rhein-Erft Akademie, am „Tag der offenen<br />
Tür“ am 7. Oktober von 10.00 bis 14.30 Uhr, die Möglichkeit sich über<br />
das gesamte Bildungsportfolio zu informieren. Auch für das leibliche<br />
Wohl der Gäste ist bestens gesorgt. Der Erlös der Schlemmertheke,<br />
Selbstgebackenes der Mitarbeiter der Rhein-Erft Akademie, wird dem<br />
eigens gegründeten sozialen Projekt „Pänz vun Kölle“ gespendet.<br />
Rhein-Erft-Akademie GmbH / Chemiepark Knapsack<br />
Tel.: 02233/48-6405 / www.rhein-erft-akademie.de<br />
#ufftata – Party in der<br />
ersten Sessionsnacht<br />
-Anzeige-<br />
4mm Mindestprofil sollte der Winterreifen<br />
haben – sonst schwimmt<br />
man schnell auf, wenn viel Schneematsch<br />
zu verdrängen ist. Dort, wo<br />
das Profil beginnt, gibt‘s eine winzige<br />
Schneeflockenmarkierung, daneben<br />
im Profil einen Steg, der<br />
4mm Profiltiefe zeigt. Liegt dieser<br />
frei, heisst es: goodbye! Und: hinten<br />
spielt die Musik – jedenfalls die<br />
der Fahrphysik. Egal, wo Ihr Auto<br />
angetrieben wird: die besseren Reifen<br />
gehören immer auf die Hinterachse.<br />
Hier muss das Auto stabil<br />
sein, wenn die Fahrt ungemütlich<br />
wird. Wie sich anfühlt, erleben Sie<br />
besser nur bei uns im Training…<br />
aber das wissen Sie ja schon.<br />
Fotos: adac<br />
Ihr Michael Tück vom<br />
ADAC Fahrsicherheitszentrum<br />
Rhein-Erft in Weilerswist<br />
Mit Foto – Copyright: Uwe Vogt<br />
Kölns älteste Karnevalsgesellschaft, die Grosse von 1823 geht neue Wege.<br />
Mit der Sessionseröffnungsfete #ufftata wagt sich die KG erstmals aufs Partyparkett<br />
– und dreht gleich am ganz großen Rad. Mit Kasalla, Bläck<br />
Fööss, Paveiern und Höhnern gehen gleich vier der kölschen Top-Bands<br />
an den Start im Theater am Tanzrbunnen. Mit erstklassigem DJ und den<br />
kölschen Spitzen-Bands nimmt die UFFTATA-Feierei kräftig Fahrt auf – und<br />
versammelt vor allem die jüngeren Jecken zwischen 20 und 40 und alle,<br />
die es gerne wild mögen, zum neuen Highlight in der ersten Sessions-Nacht<br />
des Jahres. Fastelovend meets Party – am 11.11. ab 19.30 Uhr im Theater<br />
am Tanzbrunnen. Tickets zum Preis ab 35 Euro zzgl. VVK-Gebühren gibt<br />
es bei D.S. Marketing an der Pingsdorfer Straße 87 in Brühl, Rufnummer<br />
02232 1508-18<br />
4<br />
<strong>Kölner</strong> <strong>Süden</strong>
Motiv: Künstlerin<br />
Katharina von Koschembahr
LEUTE<br />
11.11. –der Countdown<br />
läuft …<br />
… und wie, denn für den kölschen Countdown der Grossen von 1823<br />
e.V. am 11.11. im Tanzbrunnen gibt es nur noch Resttickets zu erwerben.<br />
Kein Wunder, denn die kölsche Sessionseröffnung gehört zum Besten, was<br />
der Karneval zu bieten hat. Bereits in den letzten Jahren war die Sessionseröffnung<br />
open Air mit 11.111 Besuchern restlos ausverkauft. Nun sind<br />
erneut nur noch wenige Tickets verfügbar. Kein Wunder, schließlich kann<br />
Moderator Linus wieder ALLE kölschen Spitzengruppen begrüßen, darunter<br />
natürlich auch Brings, Höhner, Paveier, Bläck Fööss, Kasalla,<br />
Cat Ballou und…und…und. Sichern Sie sich also die letzten Eintrittskarten<br />
zum Preis von 25 € (zzgl. VVK-Gebühr) bei D.S. Marketing an der Pingsdorfer<br />
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Foto: Niki Siegenbruck<br />
Es geht rund<br />
in Rodenkirchen<br />
„Rodenkirchen ist<br />
wieder voll da, gut<br />
erreichbar und alle<br />
Bauarbeiten sind nahezu<br />
abgeschlossen“,<br />
erklärt Wolfgang<br />
Behrendt am heutigen<br />
Tag zur Vorstandssitzung<br />
der Aktionsgemeinschaft<br />
Rodenkirchen<br />
e.V. Der Kreisverkehr<br />
und die Arbeiten<br />
in der Barbarastrasse<br />
sind abgeschlossen.<br />
Bürger und Besucher von Rodenkirchen haben<br />
den neuen Kreisel gut angenommen. Mit den Baumaßnahmen<br />
wurden auch neue Fahrradständer und einige neue Kurzparkplätze<br />
für die Kunden und Gäste geschaffen. Zum Abschluß<br />
der Arbeiten hat die Aktionsgemeinschaft beschlossen,<br />
die Kreuzung und die Barbarastrasse zusammen mit einem Gartenbau-Unternehmer<br />
mit einem einheitlichen Bepflanzungskonzept<br />
und neuen Blumenkübeln zu verschönern. „Hier gehen<br />
wir erst mal in Vorleistung und hoffen auf die eine oder<br />
andere Spende von Rodenkirchener Bürgern“, meint Wolfgang<br />
Behrendt. Die Bürgervereinigung Rodenkirchen hat bereits<br />
eine Beteiligung zugesagt.<br />
6 <strong>Kölner</strong> <strong>Süden</strong>
AKTUELL<br />
Der Autor und Kabarettist Moritz Netenjakob lebt bewusst im <strong>Kölner</strong> <strong>Süden</strong><br />
„Sürth ist der perfekte Stadt-<br />
Land-Kompromiss“<br />
Er hat den Schritt nie bereut: Vor zehn Jahren zog der Kabarettist, Comedy-Texter und Bestseller-Autor<br />
Moritz Netenjakob (47, „Macho Man“, „Der Boss“) von der <strong>Kölner</strong> City nach Sürth. Zusammen mit seiner<br />
Frau und Managerin Hülya ist er in dem südlichsten Stadtteil des linksrheinischen Kölns richtig heimisch<br />
geworden. Woran das liegt, erzählt er im „KÖLNER SÜDEN“. ■ CHRISTOF ERNST<br />
Moritz Netenjakob: „Selda,<br />
die Schwester meiner Frau gab uns<br />
den Tipp. Ich war erst dagegen, weil<br />
ich Sürth mit der Sürther Straße verwechselt<br />
hatte, und da wollte ich<br />
auf keinen Fall wohnen.“ Der Irrtum<br />
klärte sich rasch auf. Die beiden<br />
verliebten sich sofort in den Ort und<br />
das zum Kauf stehende Reihenhaus.<br />
Das war vor zehn Jahren noch<br />
günstig zu haben. Heute kosten<br />
diese Immobilien das Doppelte!<br />
Bewusste<br />
Entscheidung fürs<br />
Reihenhaus<br />
Bei Lesungen geht Moritz Netenjakob aus sich heraus<br />
Reihenhaus – ist das nicht gewöhnungsbedürftig?<br />
„Nein“, sagt<br />
Netenjakob, „das war eine bewusste<br />
Entscheidung, so richtig spießig<br />
mit Kirschlorbeer-Hecke. Wir finden<br />
das schön, dass in der Siedlung so<br />
eine Gemeinschaft ist.“ Das hat<br />
natürlich auch so seine Besonderheiten,<br />
wenn man sich an warmen<br />
Sommertagen nach draußen setzt.<br />
Der Autor: „Ich saß ich mit meiner<br />
Frau im Garten und sprach mit,<br />
wie ich dachte, gedämpfter Stimme<br />
über den anstehenden Urlaub.<br />
Am nächsten Tag meinte mein<br />
Nachbar: „Ach, ihr fahrt nach<br />
Menorca!“<br />
Her mit den<br />
neuen Ideen<br />
Aus solchen Begebenheiten<br />
zieht einer wie Moritz Netenjakob<br />
8<br />
<strong>Kölner</strong> <strong>Süden</strong>
Sürth ist für den Autor Heimat: ob im Falderhof...<br />
seine Ideen und Inspirationen. Und<br />
von denen braucht er einige.<br />
Denn er steht nicht nur als Kabarettist<br />
mit mehreren verschiedenen<br />
Programmen auf der Bühne, sondern<br />
schreibt auch Sketche für andere,<br />
so zum Beispiel für die Stunksitzung.<br />
Damit nicht genug. Netenjakob<br />
ist auch als Roman-Autor höchst erfolgreich.<br />
Das jüngste Werk kam<br />
2016 heraus und heißt „Der Milchschaumschläger“.<br />
Wie in den beiden<br />
anderen Romanen auch beschreibt<br />
er darin auf höchst vergnügliche<br />
Weise, wie er mit seiner<br />
Frau Hülya daran scheiterte, in<br />
Köln ein Café erfolgreich zu führen.<br />
Jetzt soll im nicht gerade riesigen<br />
Sürth (10 850 Einwohner) neben<br />
drei Italo-Restaurants und einem<br />
Eis-Café auf der gleichen<br />
Straße ein weiteres Café eröffnet<br />
werden: „Ich glaube, ich werde<br />
den Inhabern mal ein paar nützliche<br />
Tipps geben“, meint Netenjakob<br />
lächelnd.<br />
Türkei als<br />
Dauerthema<br />
Ganz ernsthaft wird der sonst so<br />
gut aufgelegte und immer freundliche<br />
Comedian, wenn es um die<br />
aktuelle Politik der Türkei geht. Seine<br />
Erfahrungen nach den jüngsten<br />
Zwischenfällen und Verhaftungen:<br />
„Wenn ich früher auf der<br />
Bühne sagte: ,Meine Frau ist Türkin‘,<br />
dann war da so die Erwartung:<br />
,Oh, ja, jetzt wird’s multi-kulti.‘<br />
Wenn ich das heute sage, könnte<br />
man eine Stecknadel fallen hören:<br />
,Oh Gott, jetzt wird es ernst.‘ Netenjakobs<br />
elegante Art, den Druck<br />
vom Kessel zu nehmen: „Ich sage<br />
dann: „Meine Frau ist gegen die<br />
Todesstrafe – selbst wenn ich den<br />
Klodeckel nicht runterklappe.‘“<br />
Netenjakobs<br />
Highlights<br />
Schluss mit Politik: Zum Ende<br />
des Treffens zeigt Moritz Netenjakob<br />
noch seine Lieblingsorte in<br />
Sürth, die er bei seinen Spaziergängen<br />
gerne ansteuert. Zum Beispiel<br />
den Falderhof. Den gibt es schon<br />
seit dem Beginn des 13. Jahrhunderts.<br />
In den 1960er Jahren schien<br />
sein Ende nah. Doch dann wurde<br />
das historische Ensemble durch<br />
AKTUELL<br />
den Bildhauer Rudolf Peer und seiner<br />
Frau gerettet. Nach einem Besuch<br />
der Kirche St. Remigius führt<br />
Netenjakobs Weg zum Rheinufer:<br />
Einmal hochschauen nach Köln,<br />
einmal runter Richtung Bonn.<br />
Oder, um es in Moritz Netenjakobs<br />
Worten zu sagen: „Sürth, das ist der<br />
perfekte Stadt-Land-Kompromiss.“<br />
... oder am Rhein.<br />
<strong>Kölner</strong> <strong>Süden</strong><br />
9
AKTUELL<br />
Cristian Robian (l.) und Ludger van Elten (r.) sind nah dran an den<br />
Problemen der Menschen in der „Arrival-City“ Meschenich.<br />
Starke Veedel – starkes Köln: Soziale<br />
Projekte in Meschenich werden unterstützt<br />
Kölnberg ist<br />
„Arrival-City“<br />
Mit dem Projekt „Starke Veedel – starkes Köln“<br />
möchte die Stadt Köln ausgewählte Sozialräume<br />
finanziell unterstützen: Das Geld soll in<br />
Infrastruktur, aber auch soziale Projekte investiert<br />
werden. Dafür mussten sich soziale Träger mit<br />
ihren Ideen für Gelder des Aktivierungsfonds<br />
bewerben. Unterstützt wird im Sozialraum<br />
„Meschenich-Rondorf“ unter anderem das Projekt<br />
„Willkommen und Ankommen in Köln“. ■ Dennis Müller<br />
Deshalb sind einige Statistiken, die<br />
Meschenich betreffen, trügerisch.<br />
„Wenn man sich die Zahlen anguckt,<br />
sieht man, dass zum Beispiel<br />
die Arbeitslosigkeit in Meschenich<br />
in den letzten Jahren immer gleich<br />
geblieben ist. Dazu muss man aber<br />
auch wissen, dass die durchschnittliche<br />
Verweildauer von Menschen<br />
im Dorf nur fünf Jahre beträgt“,<br />
sagt Ludger van Elten. Viele Neu-<br />
Meschenicher kommen an und ziehen,<br />
wenn sich ihre Lebens- und<br />
Einkommensbedingungen verbessert<br />
haben, weiter.<br />
Beratung und Hilfe bei<br />
praktischen Fragen<br />
Hier setzt das Projekt „Willkommen<br />
und Ankommen in Köln“ an.<br />
Cristian Roiban betreut die Initiative<br />
seit Anfang des Jahres. Es ist die<br />
Fortsetzung eines Vorgängerprojektes:<br />
Hauptziel ist die Arbeitsmarktintegration<br />
zuziehender Menschen.<br />
„Wer arbeitet wird besser integriert“,<br />
weiß Roiban, „viele, die<br />
neu nach Meschenich kommen,<br />
kennen sich nicht aus. Das liegt an<br />
kulturellen Differenzen, aber auch<br />
an ganz basalen Dingen.“ Wie fülle<br />
ich einen Antrag aus? Wo melde<br />
ich mich an? Antworten auf diese<br />
Fragen und weiterführende Beratung<br />
bietet Roiban in offenen<br />
Sprechstunden Montags und Donnerstags<br />
von 9 bis 16 Uhr und<br />
nach Vereinbarung in seinem Büro<br />
im Interkulturellen Zentrum am<br />
Kölnberg, Alte Brühler Str. 10, an<br />
(02232 965055,<br />
ikz-koelnberg@caritas-koeln.de)<br />
Der Kölnberg ist ein<br />
wichtiger Ort für Köln<br />
Mit der Arbeitsmarktintegration<br />
kann auch die Integration der gesamten<br />
Familie gelingen. „Wir<br />
schauen, welche Bedürfnisse der<br />
Menschen Priorität haben. Dann<br />
können wir einschätzen, zu welchem<br />
Arbeitgeber sie passen könnten“,<br />
erklärt Roiban. Hilfe zu Bewerbungsunterlagen,<br />
Jobcoaching,<br />
die Vorbereitung von Vorstellungsgesprächen<br />
oder die Begleitung<br />
zum Arbeitgeber – all das kann das<br />
Projekt „Willkommen und Ankommen<br />
in Köln“ unterstützen. Das<br />
Hauptproblem vieler Ankommender<br />
ist die Sprache. „Daher versuchen<br />
wir auch Deutsch- und Integrationskurse<br />
zu vermitteln, sodass<br />
die Menschen schnell niedrigschwellige<br />
Arbeit finden können.“<br />
Viele Menschen haben Angst, sind<br />
aber handwerklich geschult. „Wir<br />
versuchen diese Ängste zu nehmen<br />
und zu sagen: ‚Trau dich!’“, erklärt<br />
Roiban. Der Pädagoge und<br />
der Sozialraumkoordinator hoffen,<br />
dass das Projekt auch über 2018<br />
hinaus gefördert wird. „In der Stadtgesellschaft<br />
ist es angekommen,<br />
dass für diese Sozialräume mehr<br />
getan werden muss“, sagt Ludger<br />
van Elten. Denn wenn man in der<br />
Arrival-City nicht ansetzt, verlagert<br />
sich das Problem zusehends in die<br />
anderen Stadtteile. „Solche Orte<br />
sind wichtig für eine Millionenstadt.<br />
Wenn man hier langfristig und<br />
nachhaltig arbeitet, dann kann Integration<br />
auch gelingen“, so der<br />
Sozialraumkoordinator.<br />
Stadtteilfest in Meschenich<br />
Einmal im Jahr versammeln sich Meschenicher der verschiedensten<br />
Nationalitäten am Kölnberg (Alte Fischernicher Str.) um ihr Stadtteilfest<br />
zu feiern. Die verschiedenen Institutionen stellen unter der<br />
Schirmherrschaft von Bezirksbürgermeister Mike Homann ein abwechslungsreiches<br />
Programm für Jung und Alt auf die Beine. In<br />
diesem Jahr fand das Fest am 17. <strong>September</strong> statt.<br />
Im Caritas-Zentrum an der Meschenicher<br />
Kirche laufen die Fäden<br />
zusammen: Hier befindet sich die<br />
Sozialraumkoordination für den<br />
Satdtteil. „Wir möchten die Lebensbedingungen<br />
der Menschen verbessern“,<br />
sagt Ludger van Elten,<br />
Sozialraumkoordinator und Leiter<br />
des Caritas-Zentrums, „das erreichen<br />
wir durch Netzwerkarbeit, indem<br />
wir Menschen zusammen<br />
bringen, Ressourcen bündeln und<br />
somit Synergien schaffen. Wir stehen<br />
deshalb mit allen Akteuren, die<br />
für Meschenich wichtig sind, in Verbindung:<br />
Politik, Verwaltung, Wirtschaft,<br />
sozialen Trägern.“ Somit ist<br />
das Projekt „Willkommen und Ankommen<br />
in Köln“ im besten Sinne<br />
des Sozialraumkoordinators. Denn<br />
der Stadtteil Meschenich ist eine sogenannte<br />
„Arrival-City“: Ein Ankunftsstadtteil,<br />
der durch eine hohe<br />
Einwohnerfluktuation geprägt ist.<br />
10 <strong>Kölner</strong> <strong>Süden</strong>
AKTUELL<br />
Kostenlos Parken für eine Viertelstunde<br />
Brötchentaste für den <strong>Kölner</strong> <strong>Süden</strong><br />
Das 15-minütige kostenlose Parken soll das Einkaufen, zum Beispiel in der Maternusstraße attraktiver<br />
machen. ■ Hans Peter Brodüffel<br />
Geplant: Kostenloses Kurzzeit-Parken in der Maternusstraße<br />
In der Severinstraße gibt es die<br />
Brötchentaste schon seit Jahren<br />
und kommt bei Kunden und Händlern<br />
gut an. 15 Minuten freies Parken<br />
um mal schnell Aspirin in der<br />
Apotheke kaufen, am Kiosk die Zeitung<br />
oder eben beim Bäcker die<br />
Brötchen holen. Aufgrund der positiven<br />
Erfahrungen in der Südstadt<br />
will das Verkehrsdezernat die Brötchentaste<br />
mit Ausnahme der Innenstadt<br />
auf ganz Köln ausweiten. Die<br />
in Frage kommende Straße muss<br />
Teil eines Mittelzentrums sein und<br />
der Anteil der Geschäfte des täglichen<br />
oder kurzfristigen Bedarfs<br />
muss bei mindestens 30 Prozent liegen.<br />
Außerdem müssen die Stellflächen<br />
unmittelbar am Fahrbandrand<br />
vor den Geschäften liegen<br />
oder maximal durch einen Grünstreifen<br />
vom Gehweg getrennt<br />
sein.<br />
In Rodenkirchen soll es die Brötchentaste<br />
in der Maternusstraße<br />
geben. Ein neuer Parkscheinautomat<br />
mit der grünen Brötchentaste<br />
ist bereits installiert. Wolfgang Behrendt,<br />
Vorsitzender der Aktionsgemeinschaft,<br />
begrüßte die geplante<br />
Ausbreitung der Brötchentaste:<br />
„Das 15-minütige kostenlose Parken<br />
für eine schnelle Erledigung<br />
wäre im Sinne einer größeren Kundenfreundlichkeit.“<br />
Anlässlich der<br />
Fertigstellung des Kreisverkehrs<br />
Hauptstraße und der Maßnahmen<br />
in der Barbarastraße hat die Aktionsgemeinschaft<br />
übrigens kürzlich<br />
beschlossen, die Kreuzung und die<br />
Barbarastraße mit einem einheitlichen<br />
Bepflanzungskonzept und<br />
neuen Blumenkübeln zu verschönern.<br />
<strong>Kölner</strong> <strong>Süden</strong><br />
11
AKTUELL<br />
Die gebürtige Brühlerin Insa Thiele-Eich könnte zur ISS fliegen<br />
Vom Himmelreich ins Weltall?<br />
Früher wohnte sie in Brühl-Heide „Im Himmelreich“, noch vor 2020 könnte Insa Thiele-Eich als erste<br />
deutsche Astronautin in das Weltall fliegen. Die frühere Brühlerin und die <strong>Kölner</strong>in Nicola Baumann haben<br />
sich gegen 400 Bewerberinnen aus ganz Deutschland für das Finale der Initiative „Die Astronautin“<br />
qualifiziert und werden nun zur Astronautin für eine Forschungsmission auf der Internationalen<br />
Raumstation ISS ausgebildet. Der Haken: Nur eine kann das Rennen gewinnen.<br />
■ Hans Peter Brodüffel<br />
Insa Thiele-Eich wohnt heute in<br />
Königswinter und arbeitet als wissenschaftliche<br />
Koordinatorin am<br />
Meteorologischen Institut der Universität<br />
Bonn, wo sie Grundlagenforschung<br />
für eine verbesserte<br />
Wetter- und Klimavorhersage betreibt.<br />
Schwerpunkt ihrer Arbeit ist<br />
die Untersuchung von Austauschprozessen<br />
wie zum Beispiel den<br />
Wasser- und Energieaustausch zwischen<br />
Boden, Vegetation und<br />
Atmosphäre. Parallel untersucht sie<br />
in ihrer Doktorarbeit die Auswirkungen<br />
des Klimawandels auf Bangladesch.<br />
Im Rahmen ihrer vielfältigen<br />
Arbeitsbereiche war die 34-jährige<br />
mehrfach Gastwissenschaftlerin am<br />
National Center for Atmospheric<br />
Research in Boulder, USA. Zu ihren<br />
Hobbys gehören Klettern, Laufen,<br />
Marathonstaffeln, Fotografie sowie<br />
das Klavier spielen. „Ich habe die<br />
Konzerte im Treppenhaus von Schloss<br />
Augustusburg immer sehr genossen“,<br />
erinnert sich die ehemalige Mitarbeiterin<br />
der Brühler Schlosskonzerte,<br />
die auch in Brühl zur Schule gegangen<br />
ist. Gerne erinnert sie sich<br />
auch an „die schöne Seenlandschaft“<br />
der Schlossstadt. Ihre Konkurrentin<br />
ist die <strong>Kölner</strong>in Nicola<br />
Baumann, die als in Nörvenich<br />
stationierte Eurofighter-Pilotin der<br />
Bundeswehr den Luftraum über<br />
Deutschland und befreundeter<br />
NATO-Nationen überwacht. Geschwindigkeiten<br />
von mehr als<br />
2.000 km/h und Überschläge gehören<br />
für die 31-jährige Pilotin zum<br />
Alltag. Um ihren Traum von einer<br />
Karriere in der Raumfahrt näher<br />
zu kommen, studierte die leidenschaftliche<br />
Skifahrerin noch ein Fernstudium<br />
in Maschinenbau. Über<br />
das Auswahlverfahren darf Insa<br />
Thiele-Eich nur begrenzt erzählen,<br />
da sie der Schweigepflicht gegenüber<br />
dem Deutschen Zentrum für<br />
Luft- und Raumfahrt (DLR) unterliegt.<br />
„Bestandteil waren sowohl<br />
kognitive als psychologische Tests.<br />
Ebenso wurde Grundlagenwissen<br />
zu Mathematik, Physik und Englisch<br />
Insa Thiele-Eich könnte die erste deutsche Astronautin werden<br />
Vater Gerhard Thiele bei seinem Flug mit der Space Shuttle „Endeavour“ vor<br />
siebzehn Jahren<br />
12 <strong>Kölner</strong> <strong>Süden</strong><br />
Insas großes Ziel: Die Raumstation ISS – Außenposten der Menschheit<br />
und ihr größtes Technologieprojekt<br />
abgefragt. In einer weiteren dreitägigen<br />
Auswahlrunde wur -<br />
den wir von Kopf bis Fuß medizinisch<br />
getestet“, erzählt die<br />
Mutter von zwei Töchtern.<br />
Wie geht es nun weiter? „Die<br />
Ausbildung zur Astronautin<br />
beginnt voraussichtlich im<br />
Sommer. Zunächst geht es im<br />
August nach Russland zu Parabelflügen,<br />
dann folgen Tauchschein<br />
und Flugschein.“ Der<br />
Zweck eines Parabelflugs ist<br />
das Erreichen von Schwerelosigkeit<br />
oder die Simulation einer<br />
verminderten Schwerkraft.<br />
Die Internationale Raumstation<br />
ISS gilt als das größte Technologieprojekt<br />
aller Zeiten – ein<br />
Außenposten der Menschheit und<br />
ein fliegendes Labor mit exzellenten<br />
Möglichkeiten für Wissenschaft<br />
und Forschung. Die ISS wird derzeit<br />
unter anderem von Deutschland,<br />
den USA, Russland, Kanada<br />
und Japan betrieben. Mit der ISS<br />
verfolgt die DLR drei Ziele: Die Erforschung<br />
der Natur auf der Erde,<br />
neue Anwendungspotenziale in<br />
der Forschung und das Schaffen<br />
einer Grundlage für Langzeitmissionen<br />
zum Mond oder Mars.<br />
Was würde Insa Thiele Eich als<br />
Erstes machen, wenn sie die ISS<br />
betritt? „Sofort einen Blick auf die<br />
Erde werfen!“<br />
Familie mit<br />
Astronauten-<br />
Tradition<br />
„Astronaut“ hat in der Familie<br />
Thiele Tradition. Bereits vor siebzehn<br />
Jahren konnte Insas Vater<br />
Gerhard Thiele einen Blick vom<br />
All auf unseren Planeten werfen.<br />
Vom 11. bis 22. Februar 2000<br />
nahm er mit der „Endeavour“ an<br />
der „Shuttle Radar Topography<br />
Mission“ teil. Während der „Mission<br />
STS-99“ sammelte die Crew<br />
Datenmaterial, mit dem die erste<br />
dreidimensionale digitale Karte<br />
für den gesamten Globus erstellt<br />
wurde. Hat Vater Gerhard seiner<br />
Tochter Insa schon erste Astronauten-Tipps<br />
gegeben? „Stay calm<br />
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