WIR AUSGABE 3/2017
Das Mitgliedermagazin der Österreichischen Kinderfreunde
Das Mitgliedermagazin der Österreichischen Kinderfreunde
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
12 Rote Falken<br />
Her mit dem ganzen Leben !<br />
Als politische Jugendorganisation fordern auch<br />
die Roten Falken Österreich einmal mehr:<br />
Her mit dem ganzen Leben!<br />
Wir wollen mehr Gerechtigkeit, mehr Freiheit und<br />
mehr Zusammenhalt. Dabei sind für uns vor<br />
allem folgende Bereiche wichtig:<br />
Mobil sein ist nicht nur eine Frage der Freiheit,<br />
sondern eine Notwendigkeit<br />
Mobilität ist für alle Menschen ein Stück Freiheit aber in den meisten<br />
Fällen auch eine Notwendigkeit. Gerade im ländlichen Bereich,<br />
wo es so gut wie nie Universitäten gibt und Arbeitsplätze Mangelware<br />
sind, ist dies unabdingbar. Menschen, die ohne Auto oder Führerschein<br />
de facto nicht zu ihrem Arbeits- oder Ausbildungsplatz gelangen<br />
würden, müssen unterstützt werden. Die Etablierung der<br />
Führerscheinausbildung als Teil des Bildungssystems, würden wir<br />
für eine gute Maßnahme halten, um steigenden Kosten im Fahrschulbereich<br />
Einhalt zu gebieten und den Führerschein für alle Bevölkerungsschichten<br />
zugänglich zu machen. Es kann aber nicht unser<br />
Ziel sein nur den Individualverkehr zu fördern und unsere Umwelt<br />
somit noch mehr zu belasten. Vielmehr sollte in den Ausbau<br />
des öffentlichen Verkehrs investiert werden. Auch ein leistbares und<br />
flächendeckendes Öffi-Ticket für alle unter 26 Jahren wäre ein<br />
Schritt in die richtige Richtung.<br />
Leistbaren Wohnraum schaffen<br />
und Hürden im Vorfeld abbauen<br />
Die Mietpreise steigen und der Weg ins selbstständige Wohnen wird<br />
für junge Menschen immer schwieriger. Die Hürden beginnen hierbei<br />
meist schon vor dem Bezug einer Wohnung. MaklerInnenprovisionen<br />
sind für alle Wohnungssuchenden ein unverständliches<br />
Konzept. Für eine Dienstleistung zahlen zu müssen, die primär VermieterInnen<br />
zu Gute kommt, ist einfach unfair. Wir sind der Meinung,<br />
dass diese Provision von VermieterInnen getragen werden<br />
sollten, denn wer eine Wohnung vermieten kann, sprich Anlagevermögen<br />
besitzt, kann sich die MaklerInnengebühren im Normalfall<br />
auch leisten. Selbst im sozialen Wohnbau scheinen die Hürden im<br />
Vorfeld oft unüberwindbar. Wartezeiten auf eine Genossenschaftswohnung<br />
sind oft mehrere Jahre und die Kaution bedeutet gerade<br />
bei Neubauwohnungen einen erheblichen finanziellen Aufwand.<br />
Hier braucht es neue Konzepte, wie etwa Startwohnungen. Zudem<br />
kommt es gerade im Wohnungssektor immer noch zu Diskriminierungen<br />
von Menschen mit Migrationshintergrund. Es kann im Jahr<br />
<strong>2017</strong> einfach nicht sein, dass Menschen aufgrund ihres Namens<br />
(ihrer Herkunft bzw. der Herkunft ihrer Eltern) es noch schwerer<br />
haben, eine Wohnung zu finden. Als offenes und gerechtes Land<br />
müssen hier Maßnahmen ergriffen werden, dies zu unterbinden.<br />
Mitbestimmen zu können bedeutet<br />
Teilhabe in der Gesellschaft<br />
Wer glaubt, dass Kinder und Jugendliche nicht an Politik interessiert<br />
sind, der irrt sich gewaltig. Als Rote Falken wird uns jeden Sommer<br />
im Rahmen der Kinderrepublik in Döbriach das Gegenteil<br />
bewiesen. Junge Menschen wollen sich einbringen. Sie wollen<br />
mitbestimmen. Es mangelt aber oft an den notwendigen Informationen<br />
im Vorfeld und an altersadäquaten Formaten,<br />
Plattformen und Möglichkeiten zur Mitbestimmung. Wir<br />
fordern klar die Etablierung von politischer Bildung und<br />
Medienkompetenztrainings in den Schullehrpläne. Wir<br />
wollen, dass jede/r lernt geschichtliche und globale<br />
Zusammenhänge zu verstehen, sich über den Einfluss<br />
von Medien bewusst zu sein und Informationsquellen<br />
zu kennen bzw. überprüfen zu können. Dies ist für alle<br />
Menschen die Basis für die eigene Meinungsbildung und<br />
politische Selbstständigkeit. Es braucht außerdem neue