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Ganz einfach gestickt<br />

Bianca Raggl aus Roppen verbindet<br />

Handwerk mit Individualität<br />

„Herzstickle“ nennt Bianca<br />

Raggl ihr kleines Unternehmen.<br />

Alle ihre Produkte liegen der<br />

Roppenerin am Herzen. Regionalität,<br />

Nachhaltigkeit und<br />

Qualität sind ihr dabei besonders<br />

wichtig. Werte, die die Roppenerin<br />

im Laufe ihres Berufslebens<br />

erst wiederentdecken musste,<br />

bevor sie den Schritt in die<br />

Selbstständigkeit wagte.<br />

„Im Grunde wurde mir das Talent<br />

zum Handwerken in die Wiege gelegt,“<br />

erzählt Bianca Raggl aus<br />

Roppen. Schon ihre Oma und ihre<br />

Mama haben den Beruf der<br />

Schneiderin gelernt. „Meine<br />

Mama hat die Schneiderei sogar in<br />

der Schwesternschule in Zams erlernt.<br />

Eine harte Schule, aber das<br />

Wissen hat sie sich bis heute bewahrt.“<br />

Zur Beurteilung von<br />

Stoff- und Verarbeitungsqualität<br />

holt Bianca Raggl öfters den Rat<br />

ihrer Mama ein.<br />

Eigene Wege<br />

Bianca Raggl hat noch sechs Geschwister.<br />

Ihre Mama hat sie alle als<br />

Kinder mit selbst genähten Kleidern<br />

ausgestattet. „Damals war das<br />

nicht sonderlich hipp. Gekaufte<br />

Sachen wären mir lieber gewesen.“<br />

Und auch der Handwerksunterricht<br />

konnte die Roppenerin damals<br />

nicht wirklich begeistern. Daher<br />

hat sie sich für einen komplett<br />

anderen Beruf entschieden und die<br />

Ausbildung zur Bürokauffrau erfolgreich<br />

abgeschlossen. Als alleinerziehende<br />

Mutter hat sie neben<br />

dem Bürojob noch in Abendkursen<br />

diverse kaufmännische Ausbildungen<br />

absolviert: „Das war schon<br />

eine stressige Zeit, ich wollte aber<br />

allen, besonders mir selbst, beweisen,<br />

dass ich es schaffe!“<br />

Bianca Raggl präsentiert stolz einen handgefertigten Zirbenpolster.<br />

Der Wunsch nach selbst hergestellten<br />

Dingen begann schlussendlich<br />

doch wieder zu wachsen.<br />

„Es ist eine kuriose Geschichte“,<br />

schmunzelt die heute 42-Jährige.<br />

Dass man handelsübliche Zier -<br />

pöls ter nicht oder nur schwer waschen<br />

kann, weil sie keinen eigenen<br />

Überzug für die Fülle haben,<br />

hat sie dazu bewogen, selbst Polsterüberzüge<br />

zu nähen. Die Zirbenpölster<br />

waren der nächste Schritt.<br />

„Traurig, aber wahr: Mit Zirbenpölstern<br />

wird viel Schindluder getrieben.<br />

Für viel Geld erhält man<br />

meist schlechte Qualität.“ Nicht<br />

so bei Bianca Raggl. Sie sucht sich<br />

heimische Zirbenbäume für die<br />

Späne ihrer Zirbenpölster selbst<br />

aus und lässt sie von ihrem Lebensgefährten<br />

hobeln.<br />

Werte wiederentdecken<br />

Allmählich entstand auch die Idee,<br />

die Pölster zu individualisieren.<br />

Drucke kamen für Bianca Raggl<br />

Reutte: Bäckerei Knittel im neuen Kleid<br />

Deutlich größer und moderner präsentiert sich seit<br />

wenigen Tagen die Bäckerei-Konditorei Knittel im<br />

Obermarkt in Reutte. Mit dem Kauf von „Turris<br />

Weinstube“ eröffnete sich für die Familie Michael<br />

und Elke Knittel die Chance, das Verkaufslokal zeitgemäßen<br />

Standards anzupassen sowie das Café<br />

Knittel vom ersten Stock in das Erdgeschoss zu verlegen.<br />

Nach den Plänen des Reuttener Architekturbüros<br />

Walch und Partner ist es gelungen, im Erdgeschoss<br />

eine durchgehende Geschäftsfläche zu errichten.<br />

Der einst trennende Hausflur zwischen den Haushälften<br />

Obermarkt 27 und 29 wurde integriert. Somit<br />

entstand eine funktionelle Einheit.<br />

Die neu gestaltete Fassade wertet das Gebäude, dessen<br />

Geschichte vor das Jahr 1777 zurückreicht, auf<br />

und ist eine Bereicherung für das Ortsbild.<br />

Das Café an diesem Standort ist ein Paradebeispiel<br />

für die Zentrumsbelebung und für das unternehmerische<br />

Denken der Fa. Knittel. Das Erbe von vielen<br />

Generationen wird mit dieser großen Investition weitergetragen<br />

und bildet eine solide Basis für die künftige<br />

Generation, die bereits in den Startlöchern<br />

steht.<br />

Fotos: Architektur Walch und Partner<br />

38 10. Oktober <strong>2017</strong>

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