10.10.2017 Aufrufe

ebito_2015_01

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Lifestyle<br />

der aktiven Gemeindemitglieder rückläufig ist oder sich die<br />

Altersstrukturen und Bedürfnisse ändern. Überhaupt spielt<br />

das sich rasant ändernde gesellschaftliche Umfeld eine wichtige<br />

Rolle. So wollen wir unsere Pfarrgemeinde im Rahmen<br />

der Vorgaben des Bistums fit machen für die Zukunft, oder<br />

wie es Papst Johannes XXIII ausgedrückt hat: „Fenster und<br />

Türen weit öffnen und frische Luft herein lassen“. Letztlich<br />

möchten wir die Gemeindemitglieder motivieren und herzlich<br />

dazu einladen, aktiv mitzumachen, wo immer sie können und<br />

möchten und sie so in die Entwicklung der Pfarrgemeinde<br />

einbeziehen.<br />

Bereits seit November findet über das Internet eine Gemeindebefragung<br />

statt. Wie können die Gemeindemitglieder<br />

daran teilnehmen?<br />

Die Gemeindemitglieder können sowohl über einen ausgedruckten<br />

Fragebogen wie auch über einen Fragebogen im<br />

Internet teilnehmen. Der ausgedruckte Fragebogen liegt in<br />

beiden Kirchen aus und kann ausgefüllt in den Pfarrbüros in<br />

Südlohn und Oeding oder in den Kirchen abgegeben werden.<br />

Die Antworten werden dann von uns im Internet eingepflegt.<br />

Im Internet finden sie uns unter www.wir-fragen-heute.de bis<br />

etwa Mitte Januar <strong>2<strong>01</strong>5</strong>.<br />

Welchen Zweck hat die Gemeindebefragung?<br />

Mit der Gemeindebefragung möchten wir uns ein Bild von<br />

der Meinung unserer Gemeindemitglieder über Kirche allgemein,<br />

über die Pfarrgemeinde und pastoralen Angebote<br />

und das Glaubensleben vor Ort verschaffen. Auch nach Interessen<br />

und Wünschen wird gefragt, Kritik ist ausdrücklich<br />

erwünscht. Wir bieten damit den Gemeindemitgliedern die<br />

Chance, anonym und offen ihre Meinung zu äußern. Und<br />

da sprechen wir auch und besonders die an, die der Kirche<br />

und unserer Gemeinde distanziert gegenüber stehen. Damit<br />

die Umfrageergebnisse repräsentativ werden, ist es unser<br />

Bestreben, möglichst viele Menschen aus allen sozialen<br />

Schichten und Altersgruppen zu erreichen. In persönlichen<br />

Gesprächen nehmen wir immer wieder viel Engagement und<br />

Interesse wahr. Viele wertvolle Ideen und Phantasien, die<br />

unsere Pfarrgemeinde weiterbringen könnten, bleiben da im<br />

Verborgenen. Wir hoffen, dass wir über die Umfrage diese<br />

Quellen zum Sprudeln bringen können und ein deutliches<br />

Zeichen setzen können: Wir nehmen Euch ernst, Ihr seid uns<br />

mit jeder Äußerung, mit jeder Antwort, auch mit jeder Kritik,<br />

wichtig.<br />

Sie wollen vor allem Fernstehende und junge Menschen erreichen.<br />

Wie kam es zu der neuartigen Idee, eine Befragung<br />

über das Internet durchzuführen?<br />

Mit Blick auf die Altersstruktur und die Entwicklung der Kommunikationswege<br />

waren wir der Meinung, dass wir mit einer<br />

Befragung allein auf gedruckten Fragebögen nur einen<br />

relativ geringen Teil unserer Gemeindemitglieder erreichen<br />

werden. Auch der Umweltgedanke hat eine Rolle gespielt,<br />

Papier ist ein wertvoller Rohstoff, mit dem wir sparsam umgehen<br />

sollten. Die Nutzung des Internets gehört – nicht nur<br />

bei jungen Menschen – inzwischen fast schon zur täglichen<br />

Kommunikation. So haben wir uns entschlossen, die Befragung<br />

auch über das Internet zu ermöglichen und haben unter<br />

www.wir-fragen-heute.de den Fragebogen für alle zugänglich<br />

gemacht.<br />

Was können Sie bisher über die Resonanz sagen?<br />

Für eine Beurteilung ist es jetzt noch zu früh. Die Internetseite<br />

ist am 29.11.2<strong>01</strong>4 freigeschaltet worden. Nach letztem<br />

Stand (5.12.) wurden ca. 240 Fragebögen im Internet beantwortet<br />

(einschließlich einiger bereits erfasster Papier-Fragebögen).<br />

Vor dem Hintergrund, dass wir ca. 8.000 Gemeindemitglieder<br />

haben, ist das natürlich noch etwas mager. Aber<br />

die Aktion ist ja gerade erst angelaufen, wir hoffen, dass da<br />

noch ordentlich was kommt. Das Ergebnis soll ja möglichst<br />

repräsentativ sein und ein realistisches Bild der Gemeinde<br />

widergeben. Da können wir nur an alle Gemeindemitglieder<br />

appellieren, diese große Chance zu nutzen. Hier hat jeder<br />

und jede die Möglichkeit, einmal direkt die Zukunft der Pfarrgemeinde<br />

mit zu gestalten.<br />

Was wünschen Sie persönlich sich für die Zukunft der<br />

Pfarrgemeinde?<br />

Die Gemeinde ist das irdische Zuhause für unsere Seelen,<br />

unser innerstes und von Gott geschenktes Wesen. Das kann<br />

sie auch in Zukunft nur sein, wenn sie mit den Menschen<br />

lebt - und die Menschen mit ihr. Ein Wunsch von uns wäre<br />

es, dass sich unsere Gemeinde nach dem Vorbild der Urgemeinden<br />

von der versorgten zur sorgenden Gemeinde, von<br />

der fordernden zur dienenden und handelnden Gemeinde<br />

wandeln würde. Bischof Jacques Gaillot hat einmal gesagt:<br />

„Eine Kirche, die nicht dient, dient zu nichts.“ Kirche sind<br />

aber nicht die Institution oder die Kirchenführer, Kirche sind<br />

wir alle gemeinsam, das muss in vielen Köpfen vielleicht erst<br />

noch neu definiert werden. Wenn sich also etwas ändern<br />

soll, muss das von uns allen ausgehen. Jeder und jede kann<br />

mit seinem ganz eigenen Charisma dazu beitragen. Da geht<br />

es auch nicht um weltferne Ideale, sondern um ganz reale<br />

und konkrete Herausforderungen, denen wir uns hier im unmittelbaren<br />

Lebensumfeld zu stellen haben, wenn wir unser<br />

Christsein ernst nehmen. Wir wünschen uns, dass es uns<br />

gelingt, die Menschen davon zu überzeugen, dass es in unserer<br />

Gemeinde Raum für Visionen und Kreativität, auch für<br />

Experimente und neue, ungewöhnliche Ideen gibt und dass<br />

es auch Spaß macht, sich als Gemeinschaft im Glauben auf<br />

den Weg in die Zukunft zu machen. Die Freiheiten dazu haben<br />

wir mit dem II. Vatikanischen Konzil bekommen, unser<br />

jetziger Papst Franziskus hat diesen Faden wieder aufgenommen,<br />

das macht Mut. In ihm sehen wir unseren größten<br />

Unterstützer.<br />

<strong>ebito</strong> I 17

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!