ReiterRevue-11-2017
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IMPRESSUM<br />
Früher versuchte man, durch das<br />
Einziehen von Seilen Entzündungen<br />
zu bekämpfen“, berichtet<br />
Professor Dr. Heidrun Gehlen<br />
von der Pferdeklinik der Freien<br />
Universität Berlin aus dem Gruselkabinett<br />
der Tiermedizingeschichte. Und<br />
erwähnt eine weitere, aus Tierschutzgründen<br />
mittlerweile verbotene Horrormethode:<br />
„Bei chronischen Sehnenschäden<br />
war das extrem schmerzhafte<br />
und zudem nutzlose Brennen weit verbreitet.<br />
Solche fragwürdigen Methoden<br />
haben wir zum Glück um Lichtjahre<br />
hinter uns gelassen.“<br />
Denn die Pferdemedizin hat vor allem<br />
in den vergangenen zwei Jahrzehnten<br />
bahnbrechende Fortschritte<br />
gemacht. Paradebeispiel Knochenbruch:<br />
Bedeutete er früher nicht selten<br />
das Todesurteil, so ist er heute dank der<br />
aus der Humanmedizin übernommenen<br />
und für Pferde weiterentwickelten<br />
Osteosynthese sehr viel häufiger heilbar.<br />
Bei dieser Operationsmethode<br />
fügt der Chirurg die Fragmente des gebrochenen<br />
Knochens mithilfe verschiedener<br />
Implantate, meist Metallschrauben<br />
oder -platten, in der anatomisch<br />
korrekten Position aneinander,<br />
sodass sie wieder zusammenwachsen<br />
können. Zwar lässt sich auch mit dieser<br />
OP-Technik nicht jede Fraktur heilen.<br />
So haben unter anderem Trümmerfrakturen<br />
oder Knochenbrüche in<br />
den oberen Beinabschnitten nach wie<br />
vor eine schlechte bis aussichtslose<br />
Prognose. „Aber dank der Osteosynthese<br />
ist es heute in vielen Fällen möglich,<br />
das Leben des Pferdes zu retten.<br />
Auch wenn die weitere sportliche Nutzung<br />
nicht immer gegeben ist, bedeutet<br />
das einen enormen Fortschritt“,<br />
betont Gehlen.<br />
Auch die Kolikchirurgie habe sich in<br />
den vergangenen Jahrzehnten wesentlich<br />
weiterentwickelt. Sie fügt hinzu:<br />
„Und zwar nicht nur, was die Operationstechniken,<br />
sondern auch, was das<br />
gesamte Management rund um die OP<br />
betrifft.“ Dazu zählt unter anderem,<br />
die Gefahr eines sogenannten paralytischen<br />
Ileus zu bannen. Hinter dem<br />
medizinischen Fachbegriff verbirgt<br />
sich ein durch eine Darmlähmung<br />
hervorgerufener, lebensbedrohlicher<br />
Darmverschluss – und damit eine<br />
Komplikation, die gerade nach Kolikoperationen<br />
relativ häufig droht. Bessere<br />
Behandlungsmöglichkeiten mit<br />
Prokinetika, sprich Medikamenten,<br />
die dafür sorgen, dass der Darm nach<br />
dem Eingriff so schnell wie möglich<br />
wieder in Bewegung kommt und arbeitet,<br />
tragen als eines von vielen Puzzleteilen<br />
dazu bei, dass die Überlebenschancen<br />
heute 80 bis 90 Prozent betragen.<br />
„Früher mussten viel mehr<br />
Pferde auf dem OP-Tisch eingeschläfert<br />
werden oder sind an den Spätfolgen<br />
des Eingriffs gestorben“, erklärt<br />
Gehlen.<br />
OP durchs Endoskop<br />
Einen großen Sprung nach vorne hat<br />
die Pferdemedizin auch dank der minimalinvasiven<br />
Chirurgie gemacht. Wie<br />
so vieles ursprünglich für die Humanmedizin<br />
entwickelt, setzt sie sich seit<br />
einigen Jahren auch in der Tiermedizin<br />
immer mehr durch. Der entscheidende<br />
Vorteil: Für die Operation genügen<br />
zwei kleine, wenige Zentimeter große<br />
Schnitte. Durch den ersten Zugang<br />
führt der Chirurg ein Endoskop mit<br />
Videokamera (Videoskop) ein, das von<br />
außen den Blick ins Körperinnere und<br />
damit die Sichtkontrolle während des<br />
Eingriffs erlaubt. Der zweite Zugang ist<br />
für die Operations-Instrumente bestimmt.<br />
Große Operationswunden,<br />
gravierende Haut- und Weichteilverletzungen<br />
lassen sich bei der minimalinvasiven<br />
Chirurgie also vermeiden. Ein<br />
klarer Vorteil für den Patienten, da sich<br />
für ihn sowohl die Belastung während<br />
des Eingriffs als auch die Erholungsphase<br />
danach drastisch verkürzt. Zum<br />
Einsatz kommt die minimalinvasive<br />
Chirurgie in der Pferdemedizin vor allem<br />
bei Eingriffen in Gelenken und<br />
Sehnenscheiden (Arthroskopie) sowie,<br />
mit zunehmender Häufigkeit, im<br />
Bauchraum (Laparoskopie). ><br />
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FOTO: UNIVERSITÄT BERLIN<br />
FOTO: PRIVAT<br />
FOTO: PRIVAT<br />
FOTO: PRIVAT<br />
FOTO: PRIVAT<br />
Prof. Dr.<br />
Heidrun Gehlen<br />
Die Leiterin der<br />
Abteilung Innere<br />
Medizin an der<br />
Pferdeklinik der<br />
Freien Universität Berlin ist<br />
zudem Vorsitzende des<br />
Ausschusses Forschung<br />
bei der Gesellschaft der Pferdemedizin.<br />
Dr. Janina<br />
Burk<br />
Die wissenschaftliche<br />
Mitarbeiterin<br />
des Veterinär-<br />
Physiologischen<br />
Instituts der Universität Leipzig<br />
forscht derzeit zur<br />
Stammzelltherapie.<br />
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Bereichsleitung Publikumsmedien:<br />
Dr. Thorsten Weiland<br />
Geschäftsführung:<br />
Prof. Dr. Colin<br />
Schwarzwald<br />
Der Leiter des<br />
Departments für<br />
Pferde an der Universität<br />
Zürich ist<br />
Hermann Bimberg (Sprecher), Werner Gehring, Malte Schwerdtfeger<br />
Medienproduktion:<br />
Anja Luszek-Hoffmann<br />
Druck<br />
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Vertrieb zum Handel:<br />
DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, 22773 Hamburg<br />
zudem Mitglied der Geschäftsleitung<br />
Tierspital.<br />
Verlag:<br />
Landwirtschaftsverlag GmbH, Hülsebrockstr. 2-8, 48165 Münster<br />
Briefanschrift: Landwirtschaftsverlag GmbH, Postfach 48084 Münster<br />
Dr. Petra<br />
Ohnemus<br />
Die Inhaberin der<br />
Pferdeklinik an<br />
der Rennbahn in<br />
Iffezheim ist stellvertretende<br />
Leiterin der Fachgruppe<br />
Pferdekrankheiten<br />
bei der Deutschen Veterinärmedizinischen<br />
Gesellschaft<br />
(DVG).<br />
Reiter Revue International erscheint monatlich.<br />
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