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Jahresbericht 2017

Ordentlichen Mitgliederversammlung der Verein Hamburger Spediteure am 06. April 2017

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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2017</strong><br />

12<br />

So haben wir dann auch die Entscheidung des Gerichts<br />

mit Enttäuschung zur Kenntnis nehmen müssen, dass<br />

der Schierlings-Wasserfenchel schützenswerter sein<br />

soll als die Zukunftsfähigkeit eines der bedeutendsten<br />

Wirtschaftsbereiche Deutschlands und damit die Arbeitsplätze<br />

hunderttausender Menschen in der Metropolregion<br />

Hamburg.<br />

Aber bei aller Kritik an der rechtsprechenden Gewalt<br />

muss man sich immer wieder vor Augen halten, dass<br />

die Gesetze, über die wir uns heutzutage gern echauffieren,<br />

nicht von Gerichten, sondern von Parlamentariern<br />

gemacht werden. Und diese sind sich offenbar<br />

immer seltener der Tragweite ihrer Beschlüsse bewusst.<br />

So wurde 2010 von der Hamburger Bürgerschaft die<br />

„Stiftung Lebensraum Elbe“ ins Leben gerufen. Diese<br />

Stiftung hat den Zweck, zur Verbesserung des ökologischen<br />

Zustands der Elbe beizutragen. Ausgestattet<br />

wurde diese Stiftung mit einem Startvermögen von<br />

10 Millionen Euro und der Aussicht auf eine jährliche<br />

Zuwendung in Höhe von fünf Prozent des eingenommenen<br />

Hafengelds. Seit 2010 müssen somit insgesamt<br />

rund 24 Mio. Euro in die Stiftungskassen geflossen sein.<br />

Mit dieser Stiftung vertraute die Bürgerschaft offenbar<br />

darauf, die beteiligten Umweltverbände z.B. im Hinblick<br />

auf eine Fahrrinnenanpassung ruhig stellen zu können.<br />

Ein frommer Wunsch und wie sich gezeigt hat, auch ein<br />

fataler Irrglaube. So hat diese Stiftung das angesammelte<br />

Geld u.a. dafür verwendet, um den Schierlings-<br />

Wasserfenchel zu züchten, zu vermehren und dann<br />

entlang der Elbe neu anzusiedeln.<br />

Wenn es nicht so traurig wäre, müsste man über so viel<br />

Ironie lachen. Der Hafen bringt das Geld auf, mit dem<br />

anschließend eine Pflanze gezüchtet und an der Elbe<br />

ausgebracht wird, um dann von einem Gericht zu hören,<br />

dass genau diese Pflanze so schützenswert ist, dass<br />

der Hafen…. aber lassen wir das. Schon Lenin wusste:<br />

„Die Kapitalisten werden uns noch den Strick verkaufen,<br />

mit dem wir sie aufknüpfen.“ Im Endergebnis hat<br />

die never-ending-story von der Fahrrinnenanpassung<br />

der Elbe deutlich zu Tage treten lassen, dass die bürokratischen<br />

Hürden, die von Infrastrukturprojekten<br />

in Deutschland übersprungen werden müssen, inzwi-

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