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Sport + Mobilität mit Rollstuhl 09/2017

Spezialausgabe mit dem Schwerpunkt Kinder- und Jugendsport

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DAMALS UND HEUTE III<br />

Birgit, Ü50 aus Köln<br />

Mein erstes Erlebnis <strong>mit</strong> den DRS-Rollikids<br />

Mit etwa neun Jahren habe ich den <strong>Rollstuhl</strong>sport<br />

kennen gelernt. Wir hatten eine der ersten Kinderrollstuhlsportgruppen<br />

in der Schule in Köln. Ansonsten<br />

haben wir <strong>Sport</strong> <strong>mit</strong> den Erwachsenen und<br />

der ganzen Familie gemacht – das hat auch Spaß gemacht.<br />

Mein Trainer beim <strong>Rollstuhl</strong>sport war ein<br />

Urgestein vom DRS: Horst Strohkendl. Als Kind war<br />

mir <strong>Rollstuhl</strong>sport und Tanzen sehr wichtig.<br />

Mein erster <strong>Rollstuhl</strong><br />

Es gab damals noch keine Kinderrollstühle und<br />

auch wenige <strong>Sport</strong>rollstühle. Mein erster <strong>Rollstuhl</strong><br />

(1976) hatte eine Rückenlehne bis weit über den<br />

Kopf und der ›<strong>Sport</strong>rollstuhl‹ hatte an beiden Seiten<br />

zehn Zentimeter mehr Sitzbreite.<br />

Ein großes Ereignis in meiner Kindheit<br />

Ich hatte als Kind das große Glück, in einem Spiel-<br />

ilm <strong>mit</strong>zumachen, das war sehr spannend und aufregend.<br />

Für die erste Verilmung der Vorstadtkrokodile<br />

wurde damals ein Junge gesucht, der gut<br />

<strong>Rollstuhl</strong> fahren konnte. Sie fanden mich, ein Mädchen,<br />

das durch das Training bei Horst sehr gut und<br />

sicher fahren konnte.<br />

Meine Lieblingssportart heute<br />

Ich habe verschiedene <strong>Sport</strong>arten<br />

ausprobiert, zunächst <strong>Rollstuhl</strong>basketball<br />

und dann viele Jahre lang Tanzen.<br />

Besonders gelegen hat mir das<br />

freie Tanzen oder auch ›Dance Ability‹.<br />

Intensiv und <strong>mit</strong> vielen Auftritten<br />

verbunden war das Tanzen in der<br />

Tanzgruppe Mobiaki an der <strong>Sport</strong>hochschule,<br />

später auch in der heute<br />

noch existierenden Gruppe DIN A 13.<br />

<strong>Sport</strong> im Erwachsenenalter ist leider<br />

weniger geworden. Meine<br />

Hobbys heute sind Musik, Tanzen<br />

und Lesen.<br />

| Birgit 2000<br />

Mein Beruf<br />

Ich bin Angestellte in einer Kommune und arbeite<br />

im pädagogischen Bereich <strong>mit</strong> Kindern, das ist<br />

schön und bietet immer wieder Überraschungen.<br />

Birgit<br />

Fotos: Ute Herzog, Privat<br />

Christoph, Ü30 aus Berlin<br />

Mein erstes Erlebnis <strong>mit</strong> den DRS-Rollikids und<br />

<strong>mit</strong> Ute und Klaus Herzog war der Mobi-Kurs vor 24<br />

Jahren. 1993 und 1994 zeigten mir Ute und Klaus<br />

erste Beispiele, was alles möglich ist, wie man <strong>mit</strong><br />

dem <strong>Rollstuhl</strong> fast alle Barrieren überwinden kann<br />

und welches Potenzial noch oben besteht.<br />

Zeitgleich habe ich <strong>mit</strong> dem Rennrollstuhlfahren<br />

beim SC Berlin begonnen und dort schon erste Kontakte<br />

zu <strong>Rollstuhl</strong>basketballern geknüpft. 2002<br />

nutzte ich diese Kontakte und wechselte zum <strong>Rollstuhl</strong>basketball<br />

zu Alba Berlin.<br />

Heute spiele ich<br />

immer noch Basketball,<br />

aktuell bei<br />

den Devils vom Pfeffersport<br />

in Berlin.<br />

Die spannende Sicht<br />

der Leitung kam in<br />

den letzten fünf Jahren,<br />

<strong>mit</strong> dem Trainerschein<br />

und Rehasportübungsleiter-<br />

schein, hinzu. Ein Team <strong>mit</strong> einem Trainerteam aufzubauen,<br />

ist eine ganz andere Herausforderung, als<br />

›nur‹ Spieler zu sein.<br />

Pfeffersport ist der größte Kinder- Jugend- und<br />

Inklusionsverein der Stadt und auch mein Arbeitgeber.<br />

Was damals Ute und Klaus mir als Kind gezeigt<br />

haben, versuche ich heute vielen anderen Kindern<br />

oder LehrerInnen im Bereich <strong>Sport</strong> und Inklusion<br />

in Kursen und Fortbildungen näher zu bringen. Kinderrollstuhlsport<br />

ist und bleibt die Basis für junge<br />

Menschen im <strong>Rollstuhl</strong>, in ein aktives und selbstbestimmtes<br />

Leben zu starten. Übungsleiter oder ältere<br />

Mitspieler sind hierbei <strong>mit</strong> Vorbildfunktion aktiv<br />

und können jungen Menschen viel zeigen.<br />

Neben diesen Erlebnissen, konnte ich auch an<br />

vielen anderen Projekten teilnehmen, wie beispielsweise<br />

als Autor am Buchprojekt ›Para-Normal-Lifestyle‹,<br />

der Dozentenfunktion an der Medical<br />

School Berlin oder dem Besuch des Bundespräsidenten<br />

<strong>mit</strong> Ute und Klaus.<br />

Danke Ute und Klaus für diesen damaligen gelungenen<br />

Start in ein aktives und selbstbestimmtes<br />

Leben.<br />

Christoph<br />

| Christoph 1994 auf einem Mobi-Kurs (o.l.) und 2013 <strong>mit</strong> Joachim<br />

Gauck, Ute Herzog und Friedhelm Julius Beucher.<br />

<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>09</strong>/<strong>2017</strong> 27

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