Sport + Mobilität mit Rollstuhl 09/2017
Spezialausgabe mit dem Schwerpunkt Kinder- und Jugendsport
Spezialausgabe mit dem Schwerpunkt Kinder- und Jugendsport
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Fotos: Klaus D. Herzog<br />
RÜCKBLICK<br />
»Gracias und bis<br />
zum nächsten Mal!«<br />
JORGE AUS TENERIFFA BLICKT AUF DIEI<br />
JUNI-FORTBILDUNG DER ROLLIKIDS ZURÜCK I<br />
Zur diesjährigen ›Juni-Fortbildung‹<br />
des Fachbereiches Kinder- und<br />
Jugendsport war extra ein Kollege<br />
vom Mar Y Sol aus Teneriffa angereist.<br />
In seinen etwas gekürzten<br />
Bericht blickt er begeistert auf die<br />
Fortbildung zurück. Übersetzt hat<br />
den Text Julia, die sehr gut spanisch<br />
spricht und auch während der Tage<br />
für Jorge dolmetschte.<br />
Als mich mein Freund Klaus D.<br />
Herzog bei einem seiner Besuche<br />
auf Teneriffa dazu einlud,<br />
an der Übungsleiterfortbildung<br />
für Kinder- & Jugend-<strong>Rollstuhl</strong>sport<br />
teilzunehmen, zweifelte ich keine Sekunde<br />
daran zu kommen. Ich war mir sicher, dass<br />
es zwei Tage voller Theorie, Praxis und Erfahrungsaustausch<br />
sein werden. Als Lehrer<br />
sehe ich immer die Notwendigkeit,<br />
meinen Horizont zu erweitern und so reiste<br />
ich voller Vorfreude nach Deutschland.<br />
Ich traf an der <strong>Sport</strong>hochschule Köln auf<br />
Annke Conradi<br />
(4.v.l.) (mehrfache<br />
Paralympics Teilnehmerin<br />
<strong>mit</strong> CP).<br />
zeigte den TeilnehmerInnen,<br />
wie<br />
man <strong>mit</strong> spezieller<br />
Technik,<br />
großem Einsatz<br />
und starken<br />
Willen sehr weit<br />
kommen kann.<br />
25 ähnlich interessierte Personen. Nach<br />
einer kleinen Vorstellungsrunde, ingen<br />
wir <strong>mit</strong> dem Teil ›Kleine Spiele‹ an, dessen<br />
Ziel es war, durch bekannte Spiele Praxiserfahrung<br />
weiter zu geben und im Anschluss<br />
mögliche Schwierigkeiten und Variationen<br />
der einzelnen Spiele herauszuarbeiten.<br />
Zu den Spielen zählten zum Beispiel<br />
das sogenannte ›Polizisten-‹ und das<br />
›Bären-Spiel‹ und viele andere mehr. Es ist<br />
unglaublich wie groß die Variationsmöglichkeit<br />
eines einzigen Spieles ist, sowie<br />
die Anpassungsformen, je nachdem welche<br />
Personen <strong>mit</strong>spielen, so dass alle in<br />
das Spiel <strong>mit</strong> einbezogen werden können.<br />
Der Kreativität und Phantasie sind keine<br />
Grenzen gesetzt. Mit diesen Abwandlungen<br />
kann der Schwierigkeitsgrad eines<br />
Spieles beliebig erhöht oder gesenkt werden,<br />
da<strong>mit</strong> sich z. B. auch Spieler <strong>mit</strong> größerer<br />
Beeinträchtigung in der Gruppe aufgehoben<br />
fühlen und im Spiel eine entscheidende<br />
Rolle spielen können. Andererseits<br />
gilt es auch die Spieler <strong>mit</strong> der<br />
größten Befähigung zu beachten, weshalb<br />
für diese Spieler komplexere Aufgaben zur<br />
Verfügung gestellt werden sollten. Ein<br />
weiterer wichtiger Faktor ist, dass die<br />
Spieler einer Gruppe eine Strategie entwickeln.<br />
Durch die Zusammenarbeit der Mitglieder<br />
jedes Teams, können die Strategien<br />
variiert werden und das Spiel bekommt<br />
eine ganz neue Dynamik.<br />
Bei dieser Fortbildung gab es nicht nur<br />
kleine Spiele und <strong>Mobilität</strong>straining, sondern<br />
auch Basketball, Fußball und<br />
Schwimmen. Ute Herzog zeigte verschiedene<br />
Techniken, um <strong>Rollstuhl</strong>basketball<br />
zu lernen und zu lehren. Es wurde deutlich,<br />
dass Teamwork hierbei unumgänglich<br />
ist. »Wer hat gesagt, man könne nicht<br />
Fußball im Sitzen spielen?« Es ist nur notwendig<br />
einige Regeln und das Spielfeld<br />
optimal auf die Teilnehmer anzupassen –<br />
und schon kann´s losgehen!<br />
Der krönende Abschluss der Fortbildung<br />
war für mich die Begegnung <strong>mit</strong><br />
Annke Conradi (mehrfache Paralympics<br />
Teilnehmerin <strong>mit</strong> CP). Sie als Expertin für<br />
Schwimmen zeigte uns, wie man <strong>mit</strong> spezieller<br />
Technik, großem Einsatz und starken<br />
Willen sehr weit kommen kann. Es<br />
war sehr beeindruckend und bereichernd<br />
den Sonntag <strong>mit</strong> Annke im Schwimmbad<br />
der <strong>Sport</strong>hochschule Köln zu verbringen.<br />
Sie erklärte uns ihre Technik und die Besonderheiten,<br />
die ihr Schwimmstil erfordert<br />
und wir konnten vom Beckenrand ihren<br />
Stil beobachten oder durften gemeinsam<br />
<strong>mit</strong> ihr um die Wette schwimmen.<br />
Bei dieser Fortbildung durfte auch der<br />
beliebte ›<strong>Rollstuhl</strong>führerschein‹ nicht fehlen,<br />
bei dem ein weiteres Mal Ute und<br />
Klaus ihre Lehrkünste bewiesen und uns<br />
diverse Techniken und Methoden lehrten,<br />
nicht nur für <strong>Rollstuhl</strong>fahrer, sondern<br />
auch für ihre Assistenten. Ihnen war es<br />
diesmal besonders wichtig nochmals auf<br />
die Besonderheiten beim Helfen an Treppen<br />
hinzuweisen.<br />
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