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City-Magazin Ausgabe 2017-11

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THEMA<br />

Kultur & DIALOG<br />

LH Thomas Stelzer setzt sich für eine engere Zusammenarbeit der Einrichtungen ein<br />

Rund 400 Mitarbeiter der verschiedenen<br />

Kulturinstitutionen des Landes<br />

Oberösterreichs haben jüngst auf<br />

Einladung von Landeshauptmann<br />

Thomas Stelzer, Landesamtsdirektor<br />

Erich Watzl und Kulturdirektor Reinhold<br />

Kräter an einer Informationsveranstaltung<br />

im Linzer Landhaus teilgenommen.<br />

Zentraler Inhalt der Mitarbeiterveranstaltung<br />

war das anstehende und von LH Stelzer<br />

beauftragte Reformprojekt im Kulturbereich.<br />

Mehr Kooperation. Denn bekanntlich<br />

sollen die Kulturinstitutionen des Landes<br />

enger zusammenarbeiten, vor allem im<br />

Bereich von Aktivitäten wie dem Marketing<br />

oder dem Verkauf von Tickets, aber<br />

auch in der programmatischen Ausrichtung.<br />

Außerdem plant der Landeshauptmann,<br />

dass durch neue Schwerpunktsetzungen<br />

in den verschiedenen Häusern das<br />

Kulturangebot breitenwirksamer und<br />

kompakter präsentiert werden soll. So<br />

könnte laut einem Artikel der OÖN die<br />

Landesgalerie ins Schlossmuseum übersiedeln<br />

und mit diesem stärker verschränkt<br />

werden. Zudem sei angedacht,<br />

die Bestände mit jenen des städtischen<br />

Kunstmuseums Lentos zusammenzulegen.<br />

In dieser Hinsicht dürfte die fotografische<br />

Sammlung der Landesgalerie für<br />

das Lentos von großem Interesse sein. In<br />

den freiwerdenden Standort der Landesgalerie<br />

soll dann das Biologiezentrum<br />

nachrücken, das derzeit am Stadtrand beheimatet<br />

ist und seit längerem mit niedrigen<br />

Besucherzahlen kämpft. Der zentralere<br />

Standort könne mehr Aufmerksamkeit<br />

und damit ein größeres Besuchervolumen<br />

generieren. Zudem sei geplant, das Biologiezentrum<br />

inhaltlich an die Johannes<br />

Kepler Universität Linz zu knüpfen – mit<br />

dem Ziel, eine Art oberösterreichisches<br />

„Haus der Natur“ zu schaffen. Das derzeitige<br />

Quartier des Biologiezentrums in<br />

Linz-Dornach könnte verkauft werden.<br />

Eine offzielle Bestätigung der Pläne steht<br />

allerdings noch aus, wobei LH Stelzer die<br />

Gerüchte um eine Schließung der Landesgalerie<br />

bereits dementierte. Ziel der anstehenden<br />

Reformen sei es, Synergien zu heben,<br />

Zweigleisigkeiten in der Verwaltung<br />

abzustellen und mehr Publikumszuspruch<br />

zu erlangen. Auch in der Mitarbeiterversammlung<br />

betonte der Landeshauptmann,<br />

dass keine Kulturinstitution<br />

des Landes geschlossen wird. Die Mitarbeiter<br />

wurden von LH Stelzer auch über<br />

die geplante Kooperation mit der Stadt<br />

Linz im musealen Bereich informiert:<br />

„Auch wenn sich die Gespräche noch im<br />

Anfangsstadium befinden, so hat sich<br />

HINTERGRUND<br />

Ein Haus der Natur in Linz?<br />

Noch sind diesbezüglich keine Entscheidungen gefallen<br />

doch ein Zeitfenster für eine engere Zusammenarbeit<br />

mit der Stadt Linz geöffnet.<br />

Diese Gelegenheit möchte ich beim<br />

Schopfe packen.“ So liegt das erklärte Ziel<br />

auch darin, das Reformprojekt innerhalb<br />

eines Jahres auf Schiene zu bringen.<br />

Gesprächsbereit. Eine gewisse Verunsicherung<br />

herrscht unter den Künstlern,<br />

zumal auch Kürzungen des Kulturbudgets<br />

im Raum stehen. So ist es Anfang<br />

Oktober im Zuge einer Ausstellungseröffnung<br />

in der Landesgalerie zu einem Eklat<br />

gekommen, bei dem die Künstler Margit<br />

Greinöcker und Alexander Jöchl die Bühne<br />

plötzlich für sich beanspruchten und<br />

einen Offenen Brief der IG Bildende Kunst<br />

verlasen. An den Reaktionen im Publikum<br />

konnte man sehen, dass insbesondere angesichts<br />

der kursierenden Gerüchte Bedenken<br />

vorhanden sind. Kulturreferent<br />

und LH Thomas Stelzer stellte sich dieser<br />

Thematik sofort und versicherte, dass alle<br />

Beteiligten in diesen Prozess bestmöglich<br />

miteinbezogen werden.<br />

n<br />

Vorbild Salzburg. Derzeit liegt das Biologiezentrum etwas außerhalb der Stadt<br />

Linz und erfährt daher relativ wenig Aufmerksamkeit. Dies könnte sich durch eine<br />

Übersiedlung ändern. In Salzburg gehört das „Haus der Natur“ sogar zu den Top-<br />

Sehenswürdigkeiten. Allerdings handelt es sich dabei genau genommen um kein rein<br />

Naturkundliches Museum mit Sauriern und Aquarien etc., sondern auch um ein technisches<br />

Museum mit Möglichkeiten des Experimentierens und spielerischen Lernens.<br />

Die Nutzungsfläche für Ausstellungen in Salzburg beträgt auch 13.000 m 2 , während<br />

in der Landesgalerie 1.000 bis 1.200 m 2 zur Verfügung stehen. Jedoch kann man auf<br />

kleinerem Raum mit guten Ausstellungskonzepten sicher auch Begeisterung wecken.<br />

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