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THEMA<br />
Kultur & DIALOG<br />
LH Thomas Stelzer setzt sich für eine engere Zusammenarbeit der Einrichtungen ein<br />
Rund 400 Mitarbeiter der verschiedenen<br />
Kulturinstitutionen des Landes<br />
Oberösterreichs haben jüngst auf<br />
Einladung von Landeshauptmann<br />
Thomas Stelzer, Landesamtsdirektor<br />
Erich Watzl und Kulturdirektor Reinhold<br />
Kräter an einer Informationsveranstaltung<br />
im Linzer Landhaus teilgenommen.<br />
Zentraler Inhalt der Mitarbeiterveranstaltung<br />
war das anstehende und von LH Stelzer<br />
beauftragte Reformprojekt im Kulturbereich.<br />
Mehr Kooperation. Denn bekanntlich<br />
sollen die Kulturinstitutionen des Landes<br />
enger zusammenarbeiten, vor allem im<br />
Bereich von Aktivitäten wie dem Marketing<br />
oder dem Verkauf von Tickets, aber<br />
auch in der programmatischen Ausrichtung.<br />
Außerdem plant der Landeshauptmann,<br />
dass durch neue Schwerpunktsetzungen<br />
in den verschiedenen Häusern das<br />
Kulturangebot breitenwirksamer und<br />
kompakter präsentiert werden soll. So<br />
könnte laut einem Artikel der OÖN die<br />
Landesgalerie ins Schlossmuseum übersiedeln<br />
und mit diesem stärker verschränkt<br />
werden. Zudem sei angedacht,<br />
die Bestände mit jenen des städtischen<br />
Kunstmuseums Lentos zusammenzulegen.<br />
In dieser Hinsicht dürfte die fotografische<br />
Sammlung der Landesgalerie für<br />
das Lentos von großem Interesse sein. In<br />
den freiwerdenden Standort der Landesgalerie<br />
soll dann das Biologiezentrum<br />
nachrücken, das derzeit am Stadtrand beheimatet<br />
ist und seit längerem mit niedrigen<br />
Besucherzahlen kämpft. Der zentralere<br />
Standort könne mehr Aufmerksamkeit<br />
und damit ein größeres Besuchervolumen<br />
generieren. Zudem sei geplant, das Biologiezentrum<br />
inhaltlich an die Johannes<br />
Kepler Universität Linz zu knüpfen – mit<br />
dem Ziel, eine Art oberösterreichisches<br />
„Haus der Natur“ zu schaffen. Das derzeitige<br />
Quartier des Biologiezentrums in<br />
Linz-Dornach könnte verkauft werden.<br />
Eine offzielle Bestätigung der Pläne steht<br />
allerdings noch aus, wobei LH Stelzer die<br />
Gerüchte um eine Schließung der Landesgalerie<br />
bereits dementierte. Ziel der anstehenden<br />
Reformen sei es, Synergien zu heben,<br />
Zweigleisigkeiten in der Verwaltung<br />
abzustellen und mehr Publikumszuspruch<br />
zu erlangen. Auch in der Mitarbeiterversammlung<br />
betonte der Landeshauptmann,<br />
dass keine Kulturinstitution<br />
des Landes geschlossen wird. Die Mitarbeiter<br />
wurden von LH Stelzer auch über<br />
die geplante Kooperation mit der Stadt<br />
Linz im musealen Bereich informiert:<br />
„Auch wenn sich die Gespräche noch im<br />
Anfangsstadium befinden, so hat sich<br />
HINTERGRUND<br />
Ein Haus der Natur in Linz?<br />
Noch sind diesbezüglich keine Entscheidungen gefallen<br />
doch ein Zeitfenster für eine engere Zusammenarbeit<br />
mit der Stadt Linz geöffnet.<br />
Diese Gelegenheit möchte ich beim<br />
Schopfe packen.“ So liegt das erklärte Ziel<br />
auch darin, das Reformprojekt innerhalb<br />
eines Jahres auf Schiene zu bringen.<br />
Gesprächsbereit. Eine gewisse Verunsicherung<br />
herrscht unter den Künstlern,<br />
zumal auch Kürzungen des Kulturbudgets<br />
im Raum stehen. So ist es Anfang<br />
Oktober im Zuge einer Ausstellungseröffnung<br />
in der Landesgalerie zu einem Eklat<br />
gekommen, bei dem die Künstler Margit<br />
Greinöcker und Alexander Jöchl die Bühne<br />
plötzlich für sich beanspruchten und<br />
einen Offenen Brief der IG Bildende Kunst<br />
verlasen. An den Reaktionen im Publikum<br />
konnte man sehen, dass insbesondere angesichts<br />
der kursierenden Gerüchte Bedenken<br />
vorhanden sind. Kulturreferent<br />
und LH Thomas Stelzer stellte sich dieser<br />
Thematik sofort und versicherte, dass alle<br />
Beteiligten in diesen Prozess bestmöglich<br />
miteinbezogen werden.<br />
n<br />
Vorbild Salzburg. Derzeit liegt das Biologiezentrum etwas außerhalb der Stadt<br />
Linz und erfährt daher relativ wenig Aufmerksamkeit. Dies könnte sich durch eine<br />
Übersiedlung ändern. In Salzburg gehört das „Haus der Natur“ sogar zu den Top-<br />
Sehenswürdigkeiten. Allerdings handelt es sich dabei genau genommen um kein rein<br />
Naturkundliches Museum mit Sauriern und Aquarien etc., sondern auch um ein technisches<br />
Museum mit Möglichkeiten des Experimentierens und spielerischen Lernens.<br />
Die Nutzungsfläche für Ausstellungen in Salzburg beträgt auch 13.000 m 2 , während<br />
in der Landesgalerie 1.000 bis 1.200 m 2 zur Verfügung stehen. Jedoch kann man auf<br />
kleinerem Raum mit guten Ausstellungskonzepten sicher auch Begeisterung wecken.<br />
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