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Wir müssen<br />
seriös bleiben ...<br />
… nur, wenn der Test des Mazda MX-5 RF auf goldene Herbsttage trifft, ist das kaum zu schaffen<br />
Zu unserer Ehrenrettung, aber nicht<br />
vollständig, denn wir haben auch einen<br />
Kritikpunkt gefunden: Und zwar die<br />
mehr oder weniger inexistenten Ablagen.<br />
Ja, das war es dann auch schon wieder,<br />
mehr ist nicht. Der Rest ist einfach nur die<br />
pure Essenz an Endorphin-maximiertem<br />
Fahren, in unserem Fall von Linz in die<br />
Therme Geinberg. Die beeindruckende<br />
Tradition, welche der Mazda MX-5 in der<br />
Hinsicht vorzuweisen hat, setzt das aktuelle<br />
Modell locker fort. Mit dem Begriff „Ikone“<br />
ist zwar immer ein wenig vorsichtig umzugehen,<br />
dem MX-5 drücken wir diesen Stempel<br />
aber mit reinem Gewissen auf.<br />
Das gilt natürlich auch für den Retractable<br />
Fastback, kurz RF genannt. Er<br />
ist quasi Nachfolger des Hardtop-Modells,<br />
versteht sich selber aber als Targa-Variante.<br />
Eine mittlerweile sehr selten gewordene<br />
Spezies. Warum genau weiß man nicht.<br />
Uns wäre während der Testfahrten kein<br />
Mazda MX-5 RF Revolution Top<br />
Motor: 1.998 ccm, 4-Zylinder-Benziner<br />
Leistung: 160 PS<br />
Preis: ab 37.390 Euro<br />
nennenswerter Nachteil gegenüber dem<br />
klassischen Cabrio aufgefallen. Klar, Puristen<br />
werden entweder an zu wenig Frischluft<br />
oder zu viel Gewicht nörgeln, aber das<br />
gleicht insbesondere bei einer eh schon<br />
reduzierten Fahrmaschine wie dem MX-5<br />
einer Themenverfehlung.<br />
Alleine die technischen Daten sprechen<br />
schon für sich. 160 drehfreudige<br />
Benziner-PS stehen einem lächerlichen<br />
Eigengewicht von 1.130 Kilogramm gegenüber,<br />
Heckantrieb und der Inbegriff einer<br />
knackigen 6-Gang-Schaltung erhöhen den<br />
Speichelfluss. 17-Zoll-Alus, Bilstein-Sportfahrwerk<br />
und eine Sitzposition auf SUV-<br />
Radmutternhöhe sind weitere Insignien der<br />
Macht. Die reinen Fahrleistungen (0 – 100<br />
km/h in 7,5 Sekunden, 215 km/h Höchstgeschwindigkeit)<br />
sind ein Indiz für den gebotenen<br />
Fahrspaß. Das tatsächlich Erlebte<br />
können sie aber nur marginal vermitteln.<br />
Platz nehmen. Dreiteiliges Hardtop in<br />
13 Sekunden öffnen. Die Welt vergessen. So<br />
geschehen bei der ersten Ausfahrt. Und bei<br />
jeder Folgenden. Egal, ob Autobahn, Stadtgewusel,<br />
Tunneldurchfahrten oder hügeliges<br />
Hinterland, der Mazda MX-5 holt aus<br />
jeder Situation das Beste heraus. Eingebettet<br />
in hervorragenden Recaro-Sitzen und einem<br />
penibel verarbeiteten Interieur wurde<br />
jeder Kilometer zum reinen Genuss. In Sachen<br />
Fahrdynamik ist der MX-5 ein unfassbar<br />
talentierter Begleiter. Das viel zitierte<br />
Go-Kart mag einem in den Sinn kommen.<br />
Keine Kurve die nicht mit viel Verve genommen<br />
werden will, bei Bedarf mit einem<br />
leichten Heckschwung. Muss aber nicht.<br />
Tatsächlich ist das Leben ja nicht eine einzige<br />
Testfahrt. Schade eigentlich. Fahrspaß<br />
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