07.11.2017 Aufrufe

WALLIS Magazine - Winter 2017/18

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

650 Sorten Walliser Wein lagern<br />

im Château de Villa. In der Vinothek<br />

können sie degustiert werden.<br />

Infos: www.chateaudevilla.ch<br />

WEIN<br />

Weinbauern zu den Ersten, die ihre<br />

Menge beschränkten, um besseren Wein<br />

zu produzieren.<br />

Doch Stillstand gab es nie, und auch<br />

heute warten neue Herausforderungen.<br />

«Die jungen Weinbauern achten mehr auf<br />

das jeweilige Terroir und suchen sich die<br />

genau dazu passende Rebsorte aus. Wie<br />

bereits erwähnt, ist sehr vieles möglich,<br />

das ist in etwa vergleichbar mit dem Burgund.<br />

Wir sollten von dieser Diversität<br />

profitieren.» Pochart ist aber auch überzeugt,<br />

dass eine neue Rebsorte Einzug<br />

halten wird: der Completer. Diese Sorte<br />

ist eigentlich alt, wurde aber lange nicht<br />

mehr angebaut, da sie zu viel Säure<br />

aufwies. Durch Selektion ist aus der<br />

ursprünglich aus dem Wallis stammenden<br />

Rebsorte nun eine Rebe entstanden, die<br />

heute vor allem im Bündnerland angebaut<br />

wird. «Die Traube ist kraftvoll, hat<br />

eine angenehme Säure und ist gehaltvoll.<br />

Durch den Klimawandel werden wir Rebsorten<br />

dieser Art brauchen», ist Pochart<br />

überzeugt. Einige Winzer wie Marie-Thérèse<br />

Chappaz oder die Kellerei Clos de<br />

Tsampéhro haben sie schon angebaut.<br />

«Der Walliser Weinbau ist dynamisch und<br />

veränderungsbereit», lobt Pochart.<br />

MAX POCHARTS LIEBLINGE<br />

Der Cornalin<br />

«Der Cornalin ist eine autochthone Rebsorte,<br />

also eine direkt von hier. Er ist<br />

etwas kapriziös und verlangt vom Weinbauern<br />

viel Arbeit. Wir nennen ihn auch<br />

roten Landwein. In den Fünfziger jahren<br />

war er fast verschwunden. Der Cornalin<br />

ist ein richtiger Walliser: etwas rustikal<br />

und wild, aber wenn man ein bisschen<br />

tiefer schürft, merkt man, dass er vollmundig<br />

und grosszügig ist. Dann entdeckt<br />

man auch das deutliche Kirscharoma.<br />

Der Wein begleitet weisses und<br />

rotes Fleisch sowie alle Walliser Trockenfleischspezialitäten.»<br />

Der Fendant<br />

«Der Ruf des Fendants hatte etwas<br />

gelitten, weshalb bei der grossen Um-<br />

stellung der Rebsorten in den Achtzigerjahren<br />

viele Stöcke vernichtet wurden.<br />

Aber der Fendant – aus Chasselas-<br />

Trauben – ergibt einen wunderbaren<br />

Wein für das gesellige Beisammensein.<br />

Er ist ein Wein, den man unter Freunden<br />

trinkt, ohne Chichi. Wir müssen ihm den<br />

Wert zurückgeben, den er verdient. Vor<br />

allem in einer Zeit, in der viele meinen,<br />

nur ganz hochklassige Weine konsumieren<br />

zu müssen.»<br />

Der Heida<br />

«Die Rebsorte Heida hat anbaumässig<br />

bei den Weissweinen den grössten<br />

Sprung nach vorne gemacht. Man nennt<br />

ihn auch Païen – heidnisch. Es ist ein<br />

Sauvignon Blanc, der auch unter dem<br />

Namen Traminer bekannt ist. Der Wein<br />

ist lebhaft und ziemlich trocken. Die<br />

Rebsorte ist sehr komplex und reicht im<br />

aromatischen Spektrum der Gewürznoten<br />

über fruchtig, exotisch bis hin zu<br />

mineralisch. Der Heida kann viele<br />

Gerichte begleiten, so auch Käse oder<br />

weisses Fleisch.»<br />

62

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!