Begrüßung der Anwesenden:
Begrüßung der Anwesenden:
Begrüßung der Anwesenden:
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Grußwort des Landesvorsitzenden Hans Nisblé anlässlich <strong>der</strong><br />
Ausstellungseröffnung „Lebensmuster“ am 02.10.2008 im Willy-Brandt-Haus<br />
<strong>Begrüßung</strong> <strong>der</strong> <strong>Anwesenden</strong>: (Senatorin für Justiz Gisela von <strong>der</strong> Aue,<br />
Justizministerin a.D. Frau Karin Schubert, Staatssekretärin Frau Iris<br />
Spranger, zugesagt hat auch Rainer Brückers Liste wird ggf. ergänzt)<br />
Viele von Ihnen kennen die Einrichtung IsA-K seit Jahren. Manche aus <strong>der</strong><br />
konkreten Klientinnen bezogenen Zusammenarbeit, einige als Berater und<br />
Sponsor und viele von Veranstaltungen, die die Einrichtung in den<br />
vergangenen Jahren in ihren Räumen durchgeführt hat.<br />
Die Fachreferentin <strong>der</strong> AWO für Straffälligen- und Wohnungslosenhilfe – Gisela<br />
Krüger – hat vor ca. 14 Jahren das Projekt IsA und im Jahr 2000 die<br />
Einrichtung IsA-K ins Leben gerufen.<br />
IsA-K ist ein Beschäftigungs- und Betreuungsprojekt mit 30 Plätzen für<br />
straffällig gewordene Frauen. In Berlin sitzen täglich bis zu 40 Frauen im<br />
Gefängnis, obwohl sie zu keiner Haftstrafe verurteilt worden sind. Ihre<br />
Straftaten sind Bagatelldelikte wie Schwarzfahren, Kleindiebstähle o<strong>der</strong><br />
Beleidigung. Die Strafbefehle lauten meist auf Geldstrafe. Wenn die<br />
verurteilten Frauen nicht zahlen können, weil sie bereits vom Existenzminimum<br />
leben und <strong>der</strong> Auffor<strong>der</strong>ung zur freien Arbeit nicht folgen, werden sie inhaftiert.<br />
Ganz häufig haften auch die Kin<strong>der</strong> mit, weil für die Zeit <strong>der</strong> Haftstrafe eine<br />
Heimunterbringung notwendig wird. Beispiel: Für drei Mal Schwarzfahren kann<br />
das Urteil lauten: 30 Tagessätze zu je 10 Euro. Konsequenz: 300 Euro zahlen<br />
o<strong>der</strong> 30 Tage unentgeltlich gemeinnützig arbeiten o<strong>der</strong> 30 Tage ins Gefängnis.<br />
Die zentrale Projektidee lautet von daher Vermeidung von<br />
Ersatzfreiheitsstrafen. Mit diesen integrierenden und stabilisierenden Hilfen<br />
wird <strong>der</strong> Haushalt des Landes Berlin durch die Vermeidung von erheblichen<br />
Haftkosten entlastet. Seit 2004 för<strong>der</strong>t die Senatsverwaltung für Justiz dieses<br />
Projekt folgerichtig jährlich mit Zuwendungen aus dem Landeshaushalt. Dank<br />
an die ehemalige Justizsenatorin Karin Schubert und die jetzige Senatorin<br />
Gisela von <strong>der</strong> Aue. Second Hemd erwirtschaftet die erfor<strong>der</strong>lichen<br />
Eigenmittel. Auch hier werden straffällige Frauen beschäftigt.<br />
2004 hat <strong>der</strong> damalige Bundeskanzler Gerhard Schrö<strong>der</strong> im Rahmen des<br />
bundesweiten Wettbewerbs „Startsocial“, für den er die Schirmherrschaft<br />
übernommen hatte, die Einrichtung und seine Mentorin Gisela Krüger mit dem<br />
Bundespreis ausgezeichnet.<br />
Heute steht aber nicht IsA-K im Focus unserer Betrachtung, son<strong>der</strong>n unsere<br />
ungeteilte Aufmerksamkeit richtet sich auf die künstlerischen Werke <strong>der</strong><br />
Frauen, die bei IsA-K ihre Geldstrafen ersatzweise abarbeiten.<br />
Dort sind sie nicht freiwillig. Für die meisten <strong>der</strong> Frauen ist es die einzige<br />
Alternative zur Verbüßung einer Ersatzfreiheitsstrafe.
Grußwort des Landesvorsitzenden Hans Nisblé anlässlich <strong>der</strong><br />
Ausstellungseröffnung „Lebensmuster“ am 02.10.2008 im Willy-Brandt-Haus<br />
Wenn ich mich so umsehe und die Exponate betrachte, fällt es mir schwer,<br />
diesen Zwang nachzuvollziehen. Die Arbeiten sind lebhaft und zum Teil<br />
farbenprächtig. Sie vermitteln Kreativität, Kraft, Farbgefühl und handwerkliches<br />
Geschick.<br />
Und das ist es, was die Ausstellung Lebensmuster bezweckt. Sie soll den<br />
Künstlerinnen selbst wie auch uns vor Augen führen, welch positives Potential<br />
in je<strong>der</strong> Frau steckt, auch wenn die Lebensbiographien und die <strong>der</strong>zeitige<br />
Lebenssituation ein an<strong>der</strong>es Bild zeichnen.<br />
Die Anleitung <strong>der</strong> engagierten ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen, Frau Primke<br />
und Frau Gottschalk, hat Fähigkeiten zu Tage geför<strong>der</strong>t, die ohne diese<br />
Unterstützung unerkannt geblieben wären.<br />
Das Willy-Brandt-Haus ist ein würdiger Ort für die Ausstellungseröffnung. Die<br />
För<strong>der</strong>ung von Chancengleichheit und Teilhabe ist ein alter und immer noch<br />
aktueller Anspruch sowohl <strong>der</strong> sozialdemokratischen Partei als auch <strong>der</strong><br />
Arbeiterwohlfahrt. Die Aktion Mensch hat unter diesen Themenbereich Geld<br />
zur Ausrichtung <strong>der</strong> Ausstellung zur Verfügung gestellt.<br />
Ich danke Adelheid Pollmann und Chantal Brückers für ihr ehrenamtliches<br />
Engagement bei <strong>der</strong> Organisation und Herrn Lehmann für die Gestaltung <strong>der</strong><br />
Ausstellung.<br />
Ich wünsche Ihnen Freude beim Betrachten <strong>der</strong> Arbeiten und angeregte<br />
Gespräche.