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ANSTOSS 2001 September

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Spaß hat, haben wir ja bereits (siehe 6.Abschnitt)<br />

festgestellt.<br />

Wenn man dies beachtet, wird man sich vielleicht<br />

selbst vorstellen können - vorausgesetzt, man hat<br />

so etwas schon einmal durchgezogen - dass dies<br />

abgesehen vom physischen Nutzen auch den gewünschten<br />

disziplinarischen Nutzen bringt, der während<br />

der tatsächlichen Durchführung zur benötigten<br />

Selbstsicherheit führen wird.<br />

- Kurzfristig -<br />

Als kurzfristige Maßnahme kann ich Ihnen noch mal<br />

den Trick aus dem 3. Abschnitt (geringe Angstempfindung)<br />

wiederholen. Es ging darum, dass wenn<br />

man sich bewusst so bewegt, als wenn man vor<br />

Selbstbewusstsein nur so strotzen würde - und das,<br />

obwohl man sich innerlich alles andere als selbstbewusst<br />

fühlt - sich dann alsbald auch das gewünschte<br />

innere Gefühl einstellen wird. Wenn man<br />

gerade sitzt hilft der Gedanke: “Ich bin auch richtig<br />

gut!” oder “Ich bin so gut wie jeder andere!” oder<br />

“Ich bin stolz auf das was ich kann!”<br />

- Langfristig -<br />

Langfristig ist es auch von erheblicher Bedeutung<br />

Erfolg zu haben. Es ist also Empfehlenswert sich<br />

realistische Ziele zu setzen, denn wer Erfolg hat,<br />

bekommt mit der Zeit auch automatisch, daß so dringend<br />

benötigte Selbstbewußtsein. Kurzfristige und<br />

realistische Ziele sind der Schlüssel um auch langfristig<br />

Erfolge einfahren zu können. Deshalb unbedingt<br />

den noch folgenden 14. Abschnitt der Zielsetzung<br />

beachten.<br />

Prof. Dr. Eberspächer benutzt im Zusammenhang<br />

des Selbstbewusstseins auch gern den Begriff der<br />

“Selbstkompetenz”. Denn wenn man sich selbst<br />

in einer Anforderungssituation als kompetent erachtet,<br />

dann verfügt man auch fast automatisch, über<br />

das notwendige Selbstbewusstsein diese Anforderungssituation<br />

erfolgreich zu bestehen. Dazu<br />

entwickelte er ....<br />

Die drei Varianten des “Kompetenzüberzeugungstrainings”<br />

1. Das Prognosetraining<br />

Beim Prognosetraining geht es darum, vor einer<br />

Trainingseinheit, als Sportler eine Prognose darüber<br />

abzugeben, ob das gesteckte Ziel erreicht werden<br />

kann. D.h., wenn z.B. Penalty (siehe 5.Kapitel) gespielt<br />

werden soll: Welche Serie, denkt der Sportler,<br />

kann er in einer bestimmten Anzahl von Versuchen<br />

erreichen? Z.B. mindestens 40. Auch vor einem<br />

Trainingsmatch mit einem anderen Sportler sollte<br />

man eine Aussage treffen, wie es etwa ausgehen<br />

wird (jeder für sich, kurz notiert). Am Ende hat man<br />

jedenfalls einen Erfolg oder Misserfolg und kann lernen<br />

damit umzugehen. Die persönliche Einschätzung<br />

sollte mit der Zeit auch immer realistischer<br />

werden. Nach diesem Training kann man jedenfalls<br />

sagen, ob man sich selbst, die Umstände oder den<br />

Gegner über- oder unterschätzt hat.<br />

2. Das Einmaligkeitstraining<br />

Wenn etwas im Training nicht geklappt hat, kann man<br />

es so lange wiederholen bis es funktioniert. Im Wettkampf<br />

geht das nicht, dort hat man nur einen Versuch.<br />

Einer der wesentlichsten Unterschiede also<br />

zwischen Training und Wettkampf. Um diese<br />

Wettkampfsituation auch im Training zu simulieren,<br />

wurde von Prof. Dr. Eberspächer das Einmaligkeitstraining<br />

entwickelt. Dazu wird eine Aufgabe, die für<br />

den jeweiligen Sportler zu bewältigen ist, gestellt.<br />

Mit der Prämisse, dazu nur einen Versuch zu haben.<br />

Danach hat man entweder einen Misserfolg zu<br />

09/<strong>2001</strong><br />

verarbeiten oder man erlebt einen Erfolg. Unabhängig<br />

davon wie es ausgegangen ist, wird das Training<br />

danach beendet. Damit die Wirkung des<br />

Einmaligkeitstrainings sich nicht mit der Zeit vermindert,<br />

weil man es zu oft macht, sollte darauf geachtet<br />

werden, eine solche Trainingseinheit nicht öfter<br />

als zweimal pro Woche zu machen.<br />

3. Prognose- und Einmaligkeitstraining mit Zeitverzögerung<br />

Das sind die oben erwähnten Trainingsformen mit<br />

dem Zusatz, dass, nachdem die Aufgabe besprochen<br />

wurde, ein späterer Zeitpunkt festgelegt wird<br />

(z.B. 20 Minuten), an dem die Leistung erbracht<br />

werden muss. Je länger die Zeitvorgabe ist, desto<br />

schwieriger gestaltet sich erfahrungsgemäß die<br />

Erbringung der Leistung. Diese Maßnahme soll dazu<br />

dienen, dem Wettkämpfer zu helfen, sich in einem<br />

Training<br />

bevorstehenden Spiel nicht durch innere (Gedanken)<br />

oder äußere (Bemerkungen) Widrigkeiten herausbringen<br />

zu lassen, bzw. damit umzugehen. Eine<br />

wettkampfnahe Trainingspraxis.<br />

à Jede einzelne Trainingsart führt jedenfalls zu einem<br />

- und zwar Selbstkompetenz!<br />

Es bleibt noch zu bemerken dass das Maß an Selbstvertrauen,<br />

das eine Person besitzt, ein Zeichen dafür<br />

ist, wie man innerlich über sich selbst denkt. Es ist<br />

also sinnvoll, sich lang- und kurzfristig über sich<br />

selbst positivere und optimistischere Gedanken anzueignen.<br />

Gedanken wie: “Ich schaffe das schon!”<br />

oder “Es wird schon gut gehen” oder “Wenn ich meine<br />

täglichen Aufgaben erfülle, kann ich auch langfristig<br />

alle meine Ziele erreichen” oder einfach “Ich<br />

bin gut!”...etc. etc.<br />

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