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Handlungsleitfaden für Kommunen - Schleswig-Holsteinischer ...

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4 Wie gehe ich vor?<br />

Von der Erfassung zum Konzept<br />

Für die Funktionsanalyse wird am besten wie<br />

folgt vorgegangen:<br />

Zunächst konzentriert man sich auf die Funktionen<br />

des Weges (linke Spalte) und macht bei den rele-<br />

vanten Funktionen ein Bleistiftkreuzchen. Danach<br />

überlegt man mit welchen Fahrzeugen und in wel-<br />

cher Häufigkeit diese Funktionen erfolgen.<br />

Bei der Funktion „regionale Route“ sind bei den<br />

Radfahrern die gemäß Erlass beschilderten Kreisrouten<br />

einzutragen und bei „landesweite Route“<br />

sind die Strecken des landesweiten Radverkehrsnetzes<br />

gemeint. Informationen dazu erhält man bei<br />

der zuständigen Kreisverwaltung.<br />

Das Ergebnis spiegelt die subjektive Einschätzung<br />

vor Ort wieder und ist <strong>für</strong> diesen Zweck ausreichend.<br />

Es kann daraus kein objektiver Vergleich<br />

zwischen Gemeinden im gesamten Land abgeleitet<br />

werden.<br />

0 = kommt nicht / selten vor – alternativ lässt man<br />

dieses Feld frei<br />

1 = kommt vor<br />

= kommt häufig vor<br />

Auf das Eintragen von „0“ kann verzichtet werden.<br />

Beispiel: Der Weg hat die Funktion „Schulweg“.<br />

Dazu wird er stündlich vom Schulbus befahren<br />

(Häufigkeit ) und einige Schüler fahren mit dem<br />

Rad (Häufigkeit 1).<br />

Besondere Bedeutung kommt der Beurteilung<br />

der Nutzungsfrequenz durch landwirtschaftlichen<br />

Schwerlastverkehr zu, da die gestiegene Belastung<br />

durch die Landwirtschaft eine wesentliche Ursache<br />

<strong>für</strong> die schnell fortschreitende Verschlechterung<br />

vieler Wege ist. Bei der Einstufung kann die<br />

durch den Weg erschlossene landwirtschaftliche<br />

Nutzfläche wichtige Anhaltspunkte <strong>für</strong> Häufigkeit<br />

der Fahrten geben. Beispiel: Eine Straße, die über<br />

100 ha überwiegend mit Mais bestellte Fläche erschließt,<br />

ist pro Jahr mit ca. 1.600 Fahrten belastet,<br />

von denen ca. die Hälfte mit Fahrzeugen von 0<br />

bis 40 t Gesamtgewicht durchgeführt werden.<br />

4 Wie gehe ich vor?<br />

4.3 Von Wie der erhebe Erfassung ich den zumZustand Konzept der Wege?<br />

Vereinfachte Zustandsabschätzung<br />

Die vereinfachte Zustandsabschätzung erfolgt vor<br />

Ort. Dazu sollte der ausgewählten Streckenab-<br />

schnitt 4. Wie abgegangen erhebe oder ich mit dem den Fahrrad Zustand abge- der Wege?<br />

fahrenVereinfachte werden. Erfahrene Personen Zustandsabschätzung<br />

können auch<br />

durch langsames Befahren mit dem Pkw und mehrfaches<br />

Aussteigen zu einer Zustandsabschätzung<br />

gelangen. Die vereinfachte Das Erhebungsteam Zustandsabschätzung sollte mindestens erfolgt vor<br />

zwei Ort. Dazu Personen sollte umfassen, der ausgewählten die ihre Eindrücke Streckenabmiteinanderschnitt abgegangen abgleichen. oder Alle Streckenabschnitte mit dem Fahrrad abge- einer<br />

Gemeinde fahren werden. sollten Erfahrene von demPersonen gleichen Team können bearbei- auch<br />

tet durch werden, langsames um dieBefahren Abschätzung mit dem nicht Pkw durch und mehrunterschiedlichefaches Aussteigen Beurteilungen zu einer zuZustandsabschätzung beeinflussen. Es wird<br />

empfohlen, gelangen. von jedem Streckenabschnitt ein Foto<br />

<strong>für</strong> den Gesamteindruck und weitere Fotos von<br />

Schadstellen zu machen.<br />

Zu Beginn der Vor-Ort-Aufnahme ist die ausgemessene<br />

Wegbreite (in m) auf einem geraden<br />

Streckenabschnitt (außerhalb von Kurven und Einfahrten)<br />

zu ermitteln. Die Weglänge kann entweder<br />

durch Das Erhebungsteam Ausmessen an sollte der Karte mindestens oder durch zwei AbfahPerrensonen derumfassen, Strecke mitdie Km-Zähler ihre Eindrücke festgestellt miteinander werden.<br />

Aus abgleichen. den beiden Alle Streckenabschnitte Zahlen lässt sicheiner dannGemein im Anschlussde<br />

sollten dievon befestigte dem gleichen Wegfläche Team errechnen. bearbeitet wer-<br />

Für den, die um Zustandsabschätzung die Abschätzung nicht durch sind zunächst unterschied- <strong>für</strong><br />

alle liche drei Beurteilungen Bauweisenzu Angaben beeinflussen. zum Zustand der<br />

Bankette, Gräben und Gehölzen einzutragen.<br />

Länge (m) Breite (m) Fläche (qm) Baujahr<br />

1. Fotos machen<br />

3. Weglänge ermitteln<br />

Von jedem Streckenabschnitt ist ein Foto <strong>für</strong> Wegezustand<br />

den Die Weglänge kann entweder durch Ausmessen<br />

Gesamteindruck Für alle Bauweisen und auszufüllen<br />

weitere Fotos von Schad- an der Karte oder durch Abfahren der Strecke mit<br />

stellen Zustand zu machen. straßenbegleitender Die Foto-Nr. sind Gräben in den Erhe- Zustand Km-Zähler straßenbegleitender festgestellt werden. Gehölze Aus den beiden<br />

bungsbogen in Ordnung neben der Wege-Nr. Graben einzutragen. zugewachsen Zahlen in Ordnung lässt sich dann Lichtraumprofil im Anschluss zugewachsen<br />

die befestigte<br />

Zustand der Bankette Wegfläche (vgl. Kap. errechnen. 3.1.1)<br />

2. Wegbreite in Ordnungmessen hochgewachsen (S1) ausgefahren (S2) zu schmal (S3)<br />

Zu Beginn der Vor-Ort-Aufnahme ist die ausge- 4. Zustandsabschätzung der Bankette, Gräben<br />

messene Auf der zweiten Wegbreite Seite(in desm) Erhebungsbogens auf einem geraden wird •und viel, Gehölze mit einem hohen Schadensanteil von über<br />

Streckenabschnitt die Zustandsabschätzung (außerhalb von derKurven verschiedenen und Einfahrten)<br />

Bau-weisen zu ermitteln. vorgenommen. Je nach Bauweise sind<br />

30 % der Wegfläche bzw. Weglänge<br />

da<strong>für</strong> unterschiedliche Zustandsmerkmale wichtig. Nur bei der Bewertung der Bankette wird mit ande-<br />

Daher sind drei unterschiedliche Bewertungsraster Wegezustand ren Längenanteilen gearbeitet.<br />

entwickelt Für alle Bauweisen worden. Es auszufüllen ist jeweils nur der entspre- Bei der Einschätzung des Zustandsmerkmals „Risse“<br />

chende Zustand Abschnitt straßenbegleitender auszufüllen. Dabei Gräben gliedert / Entwässerung sich müssenZustand Flächenanteile straßenbegleitender geschätzt werden. Gehölze Bei<br />

die in Zustandseinschätzung Ordnung Graben / bei Mulde jedem ZustandsEntwässerungs- Längs- und in Querrissen Ordnung muss Lichtraumprofil die geschätztezu Länge<br />

merkmal in zugewachsen problem in Fläche umgerechnet werden. gewachsen Da<strong>für</strong> geht man<br />

• wenig, der Schadensanteil ist Zustand dann geringer der Bankette als davon (vgl. Kap. aus, dass 3.1.1) ein Riss jeweils beidseitig 0,5 m<br />

5 in % Ordnung der Wegfläche hochgewachsen<br />

bzw. Weglänge ausgefahren Fläche (S ) beeinträchtigt.<br />

zu schmal (S )<br />

• mittel, mit einem (S1) Schadensanteil von mehr als Die Abkürzungen neben dem jeweiligen Zustands-<br />

5 % und weniger als 30 % der Wegfläche bzw. merkmal weisen auf die jeweiligen Schadensbilder<br />

Für Weglänge die Zustandsabschätzung sind zunächst <strong>für</strong> in die Kap. Zustandsabschätzung 3.2 hin.<br />

der verschiedenen<br />

alle drei Bauweisen Angaben zum Zustand der Bauweisen vorgenommen. Je nach Bauweise<br />

Bankette, Gräben und Gehölzen einzutragen. sind da<strong>für</strong> unterschiedliche Zustandsmerkmale<br />

wichtig. Studie Daher „Wegesind mit Aussichten“ drei unterschiedliche – <strong>Handlungsleitfaden</strong> Bewer- 37<br />

5. Zustandsabschätzung der verschiedenen tungsraster entwickelt worden. Es ist jeweils nur<br />

4 Studie „Wege mit Aussichten“ – <strong>Handlungsleitfaden</strong><br />

Studie „Wege mit Aussichten“ – <strong>Handlungsleitfaden</strong> 4<br />

Bauweisen<br />

Auf der zweiten Seite des Erhebungsbogens wird<br />

der entsprechende Abschnitt auszufüllen. Dabei<br />

gliedert sich die Zustandseinschätzung bei jedem

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