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1. Einleitung

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120 S IND M ÄDCHEN BESSER?<br />

schulische<br />

Kompetenz<br />

Primäre Merkmale<br />

Leistungsbereitschaft<br />

Noten<br />

Gymnasialübergang<br />

Eltern<br />

Nutzen-, Kostenund<br />

Erfolgserwartung<br />

Sekundäre Merkmale<br />

Bildungsaspirationen<br />

Geschlechterrollen<br />

Abbildung 16: Primäre und Sekundäre Merkmale beim Übergang auf das Gymnasium<br />

(Eigene Darstellung)<br />

Dieses Modell lässt sich ebenso auf Geschlechterunterschiede am Gymnasialübergang<br />

anwenden (DiPrete und Buchmann 2006; Becker und Müller<br />

2011). Da ich mich hier aber auf Geschlechter- und nicht Schichtunterschiede<br />

beziehe verwende ich statt Primären und Sekundären Effekten den<br />

Terminus Primäre und Sekundäre Merkmale.<br />

Aus der Perspektive Rationaler Wahl würden die Bildungsaspirationen<br />

in dem Maße geschlechtsspezifisch differieren, indem sich Kosten-, Nutzen-<br />

und Erfolgserwartungen der Eltern für Mädchen und Jungen unterscheiden<br />

(ΔBA). Im Hinblick auf die Geschlechterunterschiede der Bildungsaspirationen<br />

der Eltern spielen zusätzlich zum Rational-Choice<br />

Modell auch die Geschlechterrollenvorstellungen der Eltern eine entscheidende<br />

Rolle. Vertreten Eltern egalitäre Geschlechterrollen, dann sollten<br />

auch die Bildungsaspirationen für beide Geschlechter gleich hoch sein.<br />

Vertreten Eltern beispielsweise die Einstellung, dass Männer im Allgemeinen<br />

für das Einkommen der Familie Sorge tragen sollen und sich die<br />

Ehefrauen um die Kinder kümmern sollen, dann ist die Investion in die<br />

Bildung ihrer Töchter, aufgrund ihrer Wertestruktur, nicht rational.<br />

Die Geschlechterunterschiede am Gymnasialübergang (ΔÜ) ergeben<br />

sich aus dem Geschlechterunterschied bei den Noten (ΔN) und dem Geschlechterunterschied<br />

der Bildungsaspirationen (ΔBA) (Formel I). Wenn<br />

der Notenunterschied zugunsten der Mädchen dem Vorsprung der Jungen<br />

bei den Bildungsaspirationen entsprechen würde, dann ergäbe sich beim<br />

Gymnasialübergang kein Geschlechterunterschied (II).<br />

——————<br />

Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung erarbeiteten Datenbank zur Schulpolitik<br />

in den deutschen Bundesländern (bisher noch nicht veröffentlicht).

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