Herbst/Winter 2017/2018
2
Buch „ArtenSchatz“
veröffentlicht 3
Nachwuchs
bei den Zebras
4
Artenschutzstiftung
erwirbt Land
Editorial
Liebe
Besucherinnen
und Besucher,
mit der Eröffnung der
neuen Australien-Anlage
hat sich der Zoologische
Stadtgarten
wieder ein Stück weiterentwickelt. Neben einem
größeren Gehege gibt es dort jetzt auch die
Möglichkeit, den Kängurus direkt zu begegnen.
Die Tiere haben aber auch große Rückzugsräume.
Solche Veränderungen und Erneuerungen
werden wir auch in den kommenden Jahren
kontinuierlich vorantreiben. Das Hauptaugenmerk
liegt dabei immer auf dem Tierwohl und
der Verbesserung der Haltungsbedingungen.
Aktuell verfolgen wir zwei weitere Großprojekte.
Der Neubau der Luchsanlage auf dem
Lauterberg soll den Tieren einen naturnahen
Lebensraum bieten, in den die Besucher interessante
Einblicke bekommen.
Der Umbau der Elefanten-Außenanlage steht
ebenfalls an. Den Tieren in der „Altersresidenz
für Asiatische Elefantenkühe“ soll zukünftig
etwa der dreifache Platz zur Verfügung stehen.
Um den Platz optimal zu nutzen, wird eine
Wechselanlage entstehen. Wenn die Elefanten
gegen Abend in das Haus gehen, wird die Anlage
für die Flusspferde freigegeben, die somit
ebenfalls eine Lebensraumerweiterung erhalten.
Auch für die kommenden Jahre haben wir ambitionierte
Pläne für die weitere Umgestaltung
des Zoos. Es freut uns, wenn Sie uns auf diesem
Weg begleiten.
Herzlichst
Ihr
Dr. Matthias Reinschmidt
Zoodirektor
Neue Australienanlage mit Tier-Mensch-Begegnungen / GroSSe Naturvoliere
Direkt zu den Kängurus
M
it den kleinen Parma-
Kängurus, Lachenden
Hänsen, Schildsittichen, Maskenkiebitzen
und Inkakakadus
hat der Zoo Karlsruhe ganz
neue Tierarten bekommen –
alle aus Down Under. Sie leben
nun in der neuen Australien-
Anlage. Mit dabei sind auch
die Bennett-Kängurus, deren
bisheriges Gehege Teil der Gesamtanlage
ist.
Für die Besucher besteht jetzt
eine ganz besondere Art der
Tierbegegnung. Die beiden
Känguru-Arten können direkt
und ohne Abgrenzung erlebt
werden. Der neue Teil des Geheges ist wie etwa im Streichelzoo auf einem
Weg für die Besucher begehbar. Für die Tiere gibt es aber auch genügend
Rückzugsräume. Der Umbau des Geheges wurde zu großen Teilen von der
Volksbank Karlsruhe, mit der eine Partnerschaft besteht, finanziert.
Inkakakadus und Lachende Hänse
„In Australien sind in den Zoos und Tierparks die meisten Känguru-Gehege
begehbar. Das funktioniert sehr gut. Für die Tiere ist es zudem eine Abwechslung
und Beschäftigung. In Europa sind solche Gehege noch selten“, erläutert
Reif für die Insel
Kattas sollen umziehen
D
ie kleine Insel im Ludwigssee soll
künftig das neue Zuhause für die achtköpfige
Katta-Familie werden. Besucher sollen
über zwei Brücken auf die Insel gelangen, um
dort direkt Kontakt mit den Tieren aufzuneh-
Zoodirektor Dr. Matthias Reinschmidt:
„Wir haben mit der
Umsetzung dieser Idee auch für
uns Neuland betreten und sind
stolz auf das Resultat.“
Neben den Kängurus sind die
australischen Vögel in einer großen
Naturvoliere ein weiteres
Glanzlicht der Anlage. „Zu den
Inkakakadus habe ich eine besondere
Beziehung“, berichtet
Reinschmidt, der seine Doktorarbeit
über die Brutbiologie dieser
australischen Papageienart
geschrieben hat. Aber auch die
Lachenden Hänse, in Australien
werden sie Kookaburra genannt,
sind echte Stars unter den Vögeln. Mit ihren lauten Rufen, die an ein schallendes
Gelächter erinnern, erregen sie große Aufmerksamkeit.
Einblicke für die Besucher
men, die mitten in der Natur in einer begehbaren
Anlage frei leben können. Die Zoofreunde
Karlsruhe fördern das Projekt.
Wer die Umsetzung unterstützen möchte,
kann die Spendenbox im Affenhaus nutzen.
Spenden sind auch auf das Konto der
Zoofreunde mit dem Vermerk „Katta“ bei
der Sparkasse Karlsruhe Ettlingen, IBAN
DE43660501010009917451, möglich.
Die einzigartige australische Tierwelt wird damit noch weiter in den Fokus
der Besucher gerückt. Gleichzeitig wurde ein zentrales Gehege, das zuvor
nur wenig attraktiv gestaltet war, zu einem echten Hingucker umgestaltet.
„Wir wollen den Tieren abwechslungsreiche Gehege und gleichzeitig den
Besuchern schöne Einblicke bieten“, betont Reinschmidt.
zoo news
Elstner und Reinschmidt
veröffentlichen Buch
„ArtenSchatz“
wirbt für den
Erhalt der Natur
F
ernsehmoderator Frank Elstner und
Zoochef Dr. Matthias Reinschmidt haben
mit der Reihe „Elstners Reisen“ bereits
vier große Artenschutz-Dokus gedreht, die
im SWR gesendet wurden. Aus diesen Reisen
ist das Buch „ArtenSchatz" entstanden.
„Während einem meiner vielen Gespräche
mit Frank Elstner wollte er einmal „Artenschutz“
sagen. Er hatte sich jedoch versprochen
und heraus kam: Artenschatz. Ich war
sofort begeistert. Genau das ist es, was wir
auf unserer Erde haben und was wir bewahren
und hüten müssen: unseren Artenschatz“,
erläutert der Zoodirektor.
Ob Orang-Utans auf Borneo oder verwaiste
Elefanten auf Sri Lanka – neben den bedrohten
Tieren stehen ihre Beschützer im Fokus
des Buchs. Menschen, die mit Leidenschaft
und Herzblut für die Schönheit und Artenvielfalt
unseres Planeten kämpfen und uns
zeigen: Jeder kann etwas tun, jeden Tag,
überall. Im Buch gibt es auch ein Kapitel
über die Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe
und deren Projekte.
„ArtenSchatz“ ist im Buchhandel und online
erhältlich. Gebundenes Buch, 192 Seiten,
32-seitige Bildstrecke, ISBN: 978-3-
579-08696-5, 19,99 Euro.
Menschen im Zoo
Ein Urgestein im Oberwald
Robert Ruder ist Revierleiter im Tierpark Oberwald
GroSS und Klein direkt nebeneinander
Etruskerspitzmäuse neu im Zoo
er Zoologische Stadtgarten Karlsruhe
D zeigt das kleinste Säugetier der Welt direkt
neben dem größten Landsäugetier. Ein Pärchen
Etruskerspitzmäuse ist neu in ein Terrarium im
Dickäuterhaus eingezogen. Die im Mittelmeerraum
und in Teilen Asiens heimische Spitzmaus
gilt zusammen mit der Schweinsnasenfledermaus
als kleinstes Säugetier der Welt. Sie hat eine
Kopf-Rumpf-Länge von etwa vier Zentimetern
und wiegt nur wenig mehr als zwei Gramm. Das
Herz der Etruskerspitzmaus schlägt bis zu 1.500
mal pro Minute, und damit schneller als bei jedem
anderen warmblütigen Tier. Auch die Atemfrequenz
ist extrem hoch, in einer Minute sind
900 Atemzüge möglich. Die kleinen Insektenfresser
sind ständig in Bewegung und immer auf
der Suche nach Nahrung. Es handelt sich nicht um
Nagetiere, sondern um kleine Raubtiere. Im Zoo
Karlsruhe werden Adam und Eva, so die Namen
der beiden Spitzmäuse, in ihrem Terrarium direkt
neben den Elefanten präsentiert. Diese Kombination
ist weltweit einmalig. Die Spitzmaus-Anlage
ist eine Spende des Kreislandfrauenverbands
Karlsruhe.
V
on allen Tierpflegern ist er am längsten beim Zoo Karlsruhe. Robert Ruder begann 1973
seine Lehre mit 16 Jahren. Seitdem ist er dem Zoo treu. „Ich bin das Urgestein”, sagt er
scherzhaft über sich selbst. Auch nach so langer Zeit bereite ihm die Arbeit noch viel Freude.
Seit 1986 ist er im Tierpark Oberwald tätig, der Dependance des Zoos mitten im Wald. Kein
Strom und kein fließend Wasser gibt es dort, was die harte Arbeit eines Tierpflegers häufig
noch beschwerlicher macht.
Im Oberwald leben Tiere, die mit unserem Klima gut zurechtkommen, darunter Europäische
Elche, Trampeltiere, Wisente und Przewalski-Pferde, die letzte heute noch lebende Unterart
des Wildpferdes.
Diese Tiere waren
in der Natur völlig
ausgestorben.
Über Nachzuchten
von Zoos und
Wildparks konnten
jedoch schon
mehrmals kleine
Herden in der Mongolei
ausgewildert
werden. „Dass wir
uns da auch beteiligt
haben, war einer
der schönsten
Momente für mich.
Tiere aus verschiedenen
Gruppen
Robert Ruder mit den seltenen Przewalski-Pferden.
wurden bei uns zusammengeführt und zwei Wochen später für die Auswilderung verladen.
Heute leben Nachkommen unserer Pferde in der Wildnis“, erzählt Ruder voller Stolz.
Der schlimmste Moment für Ruder war im Dezember 1999 Orkan Lothar. Der Sturm verursachte
auch im Oberwald große Schäden. Zusammen mit seiner Kollegin war Ruder damals
mittendrin. „Alle Gehege wurden durch umstürzende Bäume zerstört, nur die Wisent-Anlage
blieb verschont“, erinnert er sich. Wie durch ein Wunder kamen aber weder Menschen noch
Tiere zu Schaden. Der Oberwald sei ein Stück besondere Natur für ihn: „Es ist ganz anders
als im Zoologischen Stadtgarten. Natur pur. Ich finde es wunderbar, dass der Zoo diese Dependance
unterhält.“
zoo news
Seit zehn Jahren
erster Nachwuchs bei den
Zebras im Zoo Karlsruhe
A
uf der Afrikasavannen-Anlage im Zoologischen
Stadtgarten Karlsruhe geht es rund.
Der schwarz-weiß-gestreifte Nachwuchs mischt
die Tiergemeinschaft mit Elenantilopen und Straußen
richtig auf. Es ist der erste Nachwuchs bei den
Zebras nach zehn Jahren. Bei den Besuchern sind
sie äußerst beliebt.
Alle vier Jungtiere wurden in den frühen Morgenstunden
direkt auf der Anlage geboren. Die Geburten
liefen ganz natürlich, als die Tierpfleger morgens
kamen, waren die Jungtiere schon da. „Zebras
bekommen ihre Jungen meist im Morgengrauen,
da in der Natur dann weniger Raubtiere unterwegs
sind“, erklärt Revierleiterin Karin Ruder. Dabei
habe es sich auch als sehr hilfreich erwiesen, dass
die Zebras nachts frei wählen können, ob sie im
Stall oder auf der Außenanlage sein möchten. „Die
Geburt auf Naturboden ist für die Mütter viel besser
als im Stall“, so Ruder: „Besonders schön ist,
dass die Mütter uns auch mit ihren Jungtieren auf
der Anlage akzeptieren, wir können ganz normal
zum Saubermachen in das Gehege. Wenn wir sie
in den Stall rufen, kommen sie mit den Jungtieren
zusammen rein.“ Dies sei ein ganz besonderer
Vertrauensbeweis gegenüber den Tierpflegern bei
Fluchttieren wie Zebras.
Schwarz-weiß-gestreifter
Nachwuchs
Komm in den Zoo
M
it zahlreichen Führungen und Veranstaltungen
vermitteln die Zoopädagogen
des Karlsruher Zoos spannendes Wissen
über die faszinierende Welt der Tiere und
über Arten- und Naturschutz.
„Für uns ist es wunderschön, wieder Nachwuchs
bei den Zebras zu haben“, freut sich Zoodirektor
Dr. Matthias Reinschmidt: „Wir haben nun eine
richtige Herde mit Jungtieren.“ Vier ausgewachsene
Steppenzebras waren 2016 aus dem Zoo Vivarium
Darmstadt nach Karlsruhe gekommen. Sie
bleiben so lange in Karlsruhe, bis in Darmstadt die
Anlage umgebaut ist. Von den vier Jungen werden
auch Tiere in Karlsruhe bleiben und die Herde auf
Dauer bereichern.
Keine Berührungsängste:
„Grethe“ mit Azubi
Anja Fielenbach.
Themenführungen für Kinder und Erwachsene
und für alle Interessensgruppen ermöglichen
eine intensive und lebendige
Begegnung mit den Tieren. Zahlreiche Sonderveranstaltungen,
Sonderführungen und
maßgeschneiderte Rundgänge gewähren interessante
Einblicke in die Vielfalt des Zoologischen
Stadtgartens Karlsruhe.
Neue Aras neben berühmtem Pippi-Langstrumpf-Papagei
Rosalindas Familie wächst
G
enerationen von Kindern kennen die Pippi-
Langstrumpf-Filme und damit auch den berühmten
Papagei Rosalinda aus der Folge „Pippi in
Taka-Tuka-Land“. Rosalinda heißt außerhalb des
Filmgeschäfts eigentlich Douglas und ist ein Männchen,
an den Namen hat sich der Hellrote Ara dennoch
gewöhnt. Im Zoo Karlsruhe hat der tierische TV-Star
seinen Altersruhesitz. Erst im vergangenen Sommer
wurde groß der 50. Geburtstag des Vogels gefeiert.
Nachdem er mit Rubin bereits eine neue Gefährtin bekommen
hat, sind jetzt zwei weitere Hellrote Aras in
den Zoo Karlsruhe eingezogen. „Wir wollen eine kleine
Rosalinda-Familie aufbauen“, berichtet Zoodirektor
Dr. Matthias Reinschmidt: „Alle möchten bei einem
Besuch im Zoo Rosalinda sehen, umso schöner, wenn
jetzt weitere Aras dazukommen.“ Die zwei jungen Papageien
wurden im Loro Parque auf Teneriffa nachgezüchtet
und vom Zoodirektor persönlich ausgesucht.
Auge in Auge mit Beo und Co.
Tiererlebniswelt Exotenhaus
Grethe ist der heimliche Star im Exotenhaus.
Der Beo ist sehr zutraulich, kommt direkt zu
den Tierpflegern – und auch zu den Besuchern
– geflogen. Diese können die Begegnung genießen,
sollen das Tier aber nicht füttern.
Seit das Exotenhaus vor mehr als zwei Jahren
seine Pforten öffnete, hat sich viel getan.
Nach wie vor entwickelt sich die Ganzjahresattraktion
mit mehr als 2.000 Tieren weiter
und es gibt immer Neues zu entdecken. Unangefochtene
Besucherlieblinge sind die beiden
Zweizehenfaultiere Paolo und Mathilda,
die schon seit der Eröffnung die Herzen der
Besucher erobert haben. Meist sind sie beim
Klettern an den gespannten Drähten unter
der Decke zu beobachten. Die anfangs noch
scheuen Weißkopfsakis sind mittlerweile zutraulicher
und springen wie die Lisztäffchen
frei in der großen Halle umher. Eine richtige
Großfamilie ist nach vier Zwillingsgeburten
aus den Zwergseidenäffchen geworden. Sie
leben zusammen mit mehreren Sittichen und
bilden eine fidele Lebensgemeinschaft. Die
Aquarien des Exotenhauses im Untergeschoss
bekamen ein Lifting. Nach der Umgestaltung
sind auch neue Fischarten hinzu gekommen.
Publikumsmagnet sind nach wie vor auch die
Fledermäuse. „Die begehbare Höhle kommt
bei den Besuchern super an“, sagt Zoochef Dr.
Matthias Reinschmidt.
zoo news
Großprojekt
in Ecuador
verwirklicht
D
Blick in
den noch
ursprünglich
bewaldeten
Teil des
Geländes.
ie Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe
hat ein 24 Hektar großes Gelände
in Ecuador erworben. Es besteht aus unberührtem
Wald, teilweise aber auch aus Weideflächen,
die wieder aufgeforstet werden
sollen. Mit diesem Projekt möchte die Stiftung
zum Erhalt der Biodiversität in dem
südamerikanischen Land beitragen. Dr. Clemens
Becker, Vorstand der Stiftung und Kurator
für Artenschutz beim Zoo Karlsruhe,
betont: „Es ist etwas ganz Besonderes und
bislang auch Einmaliges, dass ein Zoo mit
seiner eigenen Stiftung ein Gelände in einem
anderen Land erwirbt, um dort ganz aktiv
zum Schutz der Natur beizutragen.“
Das Grundstück liegt am Westhang der Anden
im Nebelwaldgebiet und grenzt an eine
Straße, die von Los Bancos zur Hauptstadt
Quito führt. Von dort zieht sich das Gelände
etwa 1,2 Kilometer in das Waldgebiet hinein.
Es liegt auf etwa 1.600 Höhenmetern,
eine Quelle und zwei Bäche sind auf dem
Grundstück zu finden. Die Topographie ist
wellig, es gibt sowohl flache Bereiche als
auch kleinere Steilhänge. Auf alten Baumriesen
wachsen zahlreiche Bromelien, Tilandsien
und Orchideen.
Bei ersten Beobachtungen und Erkundungen
konnten bereits mehr als 70 Vogelarten
festgestellt werden, darunter Kolibris, Papageien
und Tukane. Zudem wurden von
Biologen 18 Amphibien- und Reptilienarten
nachgewiesen. Auch die Insekten- und Spinnenvielfalt
ist groß, außerdem sind Tamanduas
(Ameisenbären), Zwergeichhörnchen
und eine heimische Wildschweinart anzutreffen.
Faultiere, Schlankbären, Gürteltiere,
weitere Vögel, Reptilien und Amphibien
sind aus dem direkten Umland bekannt.
„Ecuador ist eines der artenreichsten Länder
der Erde. Jedoch ist die Natur sehr stark
vom Raubbau durch den Menschen betroffen.
Viele Wälder werden einfach abgeholzt,
um Weideland zu gewinnen“, erklärt Becker:
„Wir werden den ursprünglichen Wald
schützen und das abgeholzte Teilstück wieder
neu bepflanzen.“
Mit der Aufforstung des bisherigen Weidelands
soll bald begonnen werden. Die Pflanzungen
sollen ausschließlich mit heimischen
Arten erfolgen. Darunter werden Bäume
wie Cascarillo, Lacre oder Tarqui sein. Es
soll auch darauf geachtet werden, dass es
trotzdem Plätze im Gelände gibt, auf denen
die Sonne bis zum Boden durchdringen
kann, was für viele Reptilienarten besonders
wichtig ist.
„Das Gelände ist mit seinen 24 Hektar zwei
Hektar größer als der Zoologische Stadtgarten.
Mit dem Projekt können wir den Artenschutzgedanken
des Zoos ganz konkret in
der Natur unterstützen. Es ist das Partnerprojekt
unseres Exotenhauses, das für Artenvielfalt
und Schutz von Lebensräumen steht.
Für uns ist das ein Meilenstein in der modernen
Neuausrichtung des Karlsruher Zoos“,
sagt Zoodirektor Dr. Matthias Reinschmidt.
Wer zur Finanzierung des Geländekaufs
in Ecuador sowie den Kosten für die nötige
Wiederaufforstung beitragen oder eines der
anderen Projekte der Artenschutzstiftung
Zoo Karlsruhe unterstützen möchte, kann
Spenden auf das Konto der Stiftung bei der
Volksbank Karlsruhe (IBAN DE07 6619
0000 0000 2121 21, BIC GENODE61 KA1)
einzahlen.
Artenschu
stiftuNg fördert progrAmme
Erhalt der indonesischen Kakadus
ie Zoologische Gesellschaft für Arten-
und Populationsschutz (ZGAP)
D
hat es sich zur Aufgabe gemacht, vor allem
die von der Ausrottung bedrohten Kakadu-
Arten zu erhalten. Das sind der indonesische
Gelbwangenkakadu (Cacatua sulphurea),
der Orangehaubenkakadu (Cacatua
sulphurea citrinocristata) aus Sumba sowie
den Rotsteißkakadu (Cacatua haematurophygia)
von den Philippinen. Es gibt Erhaltungszuchtprogramme
im Freiland sowie
gezielte Aufklärungskampagnen, die in den
Schulen beginnen.
Um auf das schleichende und von der Öffentlichkeit
kaum wahrgenommene Verschwinden
der Kakadus aufmerksam zu
machen, wurde als Zootier des Jahres 2017
der Kakadu ausgewählt. Die Proklamation
erfolgte im Zoo Karlsruhe im Beisein von
mehr als 40 Zoodirektoren und Tierparkleitern.
Bundesweit wurde in der Presse darüber
berichtet. Die Artenschutzstiftung Zoo
Karlsruhe unterstützt die Schutzprojekte
der ZGAP finanziell.
Ein Orangehaubenkakadu im Freiland.
Die weißen Kakadu-Arten sind über Indonesien,
Philippinen bis hin nach Neuguinea
und Australien verbreitet. Während die australischen Arten zum Großteil noch zahlreich vorhanden
sind, stehen einige der asiatischen Kakadu-Arten kurz vor der Ausrottung. Vor allem auf Inseln beheimatete
Arten haben nur ein natürlich beschränktes Verbreitungsgebiet. Sie sind deshalb durch
Störungen des Lebensraums besonders gefährdet. Abholzung der Wälder ist dabei der am stärksten
bedrohende Faktor.
Ausgewilderte Elefanten mit einem Senderhalsband.
Elefantenprojekt in Sri Lanka
D
as Waisenhaus für Elefanten-Jungtiere in
Udawalawe in Sri Lanka wird ebenfalls
von der Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe unterstützt.
Kennengelernt hat dieses Projekt der
Karlsruher Zoodirektor während seines Drehs mit
Frank Elstner in Sri Lanka für die Reihe „Elstners
Reisen”. In Udawalawe leben mehr als 40 Elefanten-Waisen
in einer großen, sozialen Gruppe. Die
Tiere werden aufgezogen, bis sie mehr als 900
Kilogramm wiegen. Erst dann sind sie stark genug,
um in Nationalparks ausgewildert zu werden.
Damit diese Wiederansiedlung auch gut nachzuverfolgen
ist, bekommt jeder Elefant ein Senderhalsband.
Etwa zwei Jahre bleibt es am Hals der
Zoo news
online
Tiere, dann wird es spröde und fällt ab. In diesen
zwei Jahren ist allerdings eine stetige Überwachung
der Tiere gewährleistet, die Wege der Tiere
werden nachverfolgbar. Dies sichert den Erfolg
der Wiederansiedlung. Rund 4.000 Euro kostet allerdings
ein einziges Satelliten-Halsband. Organisiert
wird dieses Projekt über den Kölner Zoo. Die
Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe beteiligte sich
bei der in der TV-Dokumentation gezeigten Auswilderung
von vier Elefanten und finanzierte ein
erstes Halsband. Durch eine großzügige Spende
von Klaus Gayko ist die Artenschutzstiftung Zoo
Karlsruhe nun in der Lage, vier weitere Sender zu
fi n a n z i e r e n .
Neuigkeiten gibt es auch online unter www.karlsruhe.de/zoo
und auf www.facebook.com/zoo.stadtgarten.karlsruhe.
Impressum
Herausgeber: Stadt Karlsruhe – Zoologischer Stadtgarten Karlsruhe · Konzept und Redaktion: Koppelstätter Media GmbH, Horst Koppelstätter (V.i.S.d.P.) · Texte: Timo Deible, Ariane Lindemann · Fotos: Zoologischer
Stadtgarten Karlsruhe (Timo Deible, Dr. Matthias Reinschmidt), Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe, Hanom Bashari © 2017: Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung der Redaktion.