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NO1 / <strong>2017</strong><br />
LIVINGLIFE<br />
&<br />
B A D E N - B A D E N<br />
MAGAZIN DER IMMOBILIEN REGIONAL AG · PRODUKTION: KOPPELSTÄTTER MEDIA GMBH<br />
ARCHITEKTUR · MENSCHEN · KUNST<br />
LIVING & LIFE
EDITORIAL<br />
LIEBE LESERINNEN,<br />
LIEBE LESER,<br />
Baden-Württemberg und Baden-Baden leben stark von Persönlichkeiten, die<br />
das Land und die Stadt voranbringen. Herausragende Menschen, die sich<br />
engagieren, die nach vorne blicken. Ich nenne Namen wie Frieder Burda,<br />
Wolfgang Grenke, Sigmund Kiener, Frank Marrenbach oder auch, etwas außerhalb,<br />
Europa-Park-Gründer Roland Mack, Tunnelbohrer Martin Herrenknecht<br />
und L'Tur-Gründer Karlheinz Kögel.<br />
Baden-Baden lebt natürlich immer noch von seiner Einbettung in eine grüne<br />
Landschaft mit einer einzigartigen Lichtentaler Allee, von den heißen<br />
Quellen, aber längst auch von der Kultur, wie dem unglaublich erfolgreichen<br />
Museum Frieder Burda oder dem Festspielhaus Baden-Baden. Mit unserem<br />
neuen Magazin „<strong>Living</strong> & <strong>Life</strong>“ lassen wir Sie ein wenig hinter die Kulissen<br />
von Architektur, Kunst und Lebensqualität in Baden-Baden blicken.<br />
Die Journalisten von „<strong>Living</strong> & <strong>Life</strong>“ haben mit dem legendären weltberühmten<br />
New Yorker Architekten Richard Meier gesprochen, der das Museum<br />
Frieder Burda gebaut hat. Das Redaktionsteam hat die Star-Geigerin<br />
Anne-Sophie Mutter getroen und wir haben uns auf dem Hofgut Fremersberg<br />
bei Reinhold Werkmann umgesehen, einer wundervollen 22 Hektar<br />
großen Naturoase in Baden-Baden. Hier lebte einst die berühmte Familie<br />
Siemens. Was nur noch wenige wissen: Der Leisberger Granit war phasenweise<br />
sehr en vogue und ist in Baden-Baden an vielen Stellen stadtbildprägend.<br />
Wir berichten über die Geschichte dieses besonderen Steins. Aber<br />
Historie allein reicht nicht aus, eine Stadt, eine Region braucht auch die<br />
Innovation, den Blick nach vorne, und so haben wir mit Professor Achim<br />
Menges gesprochen, der aus heimischem Holz spektakuläre Bauwerke schat.<br />
Viel Freude bei der Lektüre von „<strong>Living</strong> & <strong>Life</strong>“.<br />
Ihr<br />
MARTIN ERNST<br />
Vorstand, Immobilien Regional AG<br />
LIVING & LIFE 3
RUBRIK<br />
6<br />
16<br />
INHALT<br />
6<br />
BEGEGNUNG<br />
Interview mit dem New Yorker<br />
Architekten Richard Meier<br />
16<br />
HOFGUT<br />
FREMERSBERG<br />
Natur-Oase in Baden-Baden<br />
11<br />
VERANTWORTUNG<br />
für historische Bausubstanz<br />
Peter W. Kruse<br />
24<br />
MENSCHEN<br />
Kutscherin<br />
Sabrina Möller<br />
12<br />
EIN HAUS FÜR<br />
MEINE SAMMLUNG<br />
Frieder Burda<br />
26<br />
„AUGENDICHTUNG“<br />
Die Gönneranlage an der Oos<br />
14<br />
SIGMAR POLKE<br />
Geheimisvolle Gründe<br />
32<br />
ADAM & EVE<br />
Fitness in Rastatt<br />
46 44<br />
4 LIVING & LIFE
RUBRIK<br />
38<br />
64<br />
36<br />
NEWS<br />
Roomers Baden-Baden,<br />
Bernhard Wagener<br />
58<br />
ERNST & ERNST<br />
Interview mit Martin Ernst und<br />
Julia Ernst-Hausmann<br />
I M P R E S S U M<br />
HERAUSGEBER<br />
Martin Ernst, Vorstand<br />
Immobilien Regional AG<br />
38<br />
44<br />
46<br />
54<br />
ANNE-SOPHIE MUTTER<br />
Aus Liebe zur Musik<br />
TREPPEN<br />
Skulturen von Ann Wol<br />
DER LEISBERGER<br />
Roter Granit prägt das Stadtbild<br />
DIE BÄREN SIND LOS<br />
Kinderhort der<br />
Immobilien Regional AG<br />
64<br />
72<br />
74<br />
INNOVATIVES<br />
BAUEN MIT HOLZ<br />
Professor Achim Menges<br />
lernt von der Natur<br />
MENSCHEN<br />
Frank Marrenbach in São Paulo<br />
NATALIE LUMPP<br />
Kochen.Liebe.Wein.<br />
REDAKTION UND<br />
PRODUKTION<br />
Koppelstätter Media GmbH<br />
Friedrichstraße 2, 76530 Baden-Baden<br />
hok@koppelstaetter-media.de<br />
www.koppelstaetter-media.de<br />
Horst Koppelstätter (V.i.S.d.P.),<br />
Ariane Lindemann, Stefan Tolksdorf,<br />
Janina Beuscher, Pia Hart, Beate Scheibe<br />
Gestaltung: Sabine Ostholt<br />
Koordination: Judith Kirschner-Forcher<br />
TITELFOTO<br />
Blick aus dem Museum Frieder Burda<br />
Foto: Koppelstätter Media GmbH<br />
ANZEIGEN<br />
Judith Kirschner-Forcher<br />
kirschner-forcher@koppelstaetter-media.de<br />
Telefon: 07221-9737215<br />
FOTOS<br />
Koppelstätter Media GmbH, Immobilien Regional<br />
AG, Privat, Monika Zeindler-Eer, Michael Bode,<br />
Richard Meier & Partners Architects LLP, Museum<br />
Frieder Burda Baden-Baden, Barbara Klemm,<br />
Archiv Boiselle, iStockphoto, Gekko Group, Stefan<br />
Höderath (DG). Ana Frers (DG), Monika Höer,<br />
Bastian Achard, Galerie B, Klaus Schultes, ICD/<br />
ITKE Universität Stuttgart, Deutsche UNESCO-<br />
Kommission / Sarah Larissa Heuser, Oetker<br />
Collection, Shutterstock, Klaus Hennig-Damasko,<br />
Roland Halbe<br />
DRUCK<br />
www.kraft-premium.de<br />
© <strong>2017</strong><br />
Alle Rechte für Idee, Gestaltung,<br />
Texte, Fotos bei Koppelstätter Media GmbH.<br />
Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit<br />
Genehmigung der Chefredaktion.<br />
74<br />
LIVING & LIFE<br />
5
MUSEUM FRIEDER BURDA<br />
LICHT<br />
RAUM<br />
UND<br />
GESPRÄCH MIT DEM BERÜHMTEN<br />
NEW YORKER ARCHITEKTEN<br />
RICHARD MEIER ÜBER ANSICHTEN,<br />
BEWEGUNG UND STILLSTAND,<br />
DAS MUSEUM FRIEDER BURDA<br />
UND SEINE BEGEISTERUNG FÜR<br />
CÉZANNE UND PICASSO<br />
VON HORST KOPPELSTÄTTER<br />
ichard Meier (Jahrgang 1934) gilt als einer der ganz<br />
R großen Architekten dieser Zeit. Im Jahr 2001 gelang<br />
es dem Baden-Badener Kunstsammler Frieder Burda,<br />
Richard Meier für den Bau seines neuen Museums in der<br />
Lichtentaler Allee zu gewinnen. Das leuchtend weiße Gebäude<br />
sollte ein Meisterstück werden. Mehr als zwei Millionen<br />
Menschen haben das Museum mit seinen bedeutenden<br />
Kunstausstellungen inzwischen besucht und Baden-Baden<br />
als wichtige Kulturstadt eine internationale Aufmerksamkeit<br />
verschat. Wir sprachen mit Richard Meier.<br />
Weshalb spielt Licht eine so wichtige Rolle für Ihre Architektur?<br />
Richard Meier: Im Laufe der Zeit gab es so viele Dinge,<br />
die für meine Arbeit als Architekt und die Arbeit unserer<br />
Firma wichtig waren. Wir sehen uns jedes Projekt an und<br />
betrachten den Kontext – was es ist und was daraus werden<br />
kann – hinter der reinen Funktionalität. Wir denken über<br />
seinen öentlichen Charakter nach und wie dieser hervorgehoben<br />
werden kann und wie die Räume, die wir erschaf-<br />
6<br />
LIVING & LIFE
RUBRIK<br />
Hell und großzügig: das Entrée des Museum Frieder Burda.<br />
LIVING & LIFE 7
RUBRIK<br />
„Die Kerze“ von Gerhard Richter prägt die gleichnamige Ausstellung im Museum bis Ende Januar <strong>2017</strong>.<br />
fen, die Erfahrung beleben können, dort zu sein. Im Zuge<br />
der Entwicklung unserer ersten Projekte in elf Ländern ist<br />
es eine der größten Herausforderungen bei der Arbeit an<br />
so vielen verschiedenen Orten, Unterschiede zu verstehen<br />
– sowohl in kultureller Hinsicht als auch mit Blick auf die<br />
Einbindung in die Umgebung.<br />
Während meiner Dankesrede für den Pritzker-Preis im<br />
Jahr 1984 sagte ich ... ich beschäftige mich mit Licht und<br />
Raum, nicht abstraktem Raum, nicht maßstabslosem<br />
Raum, sondern Raum, dessen Anordnung und Denition<br />
mit Licht, menschlicher Dimension und mit der Kultur der<br />
Architektur verbunden ist. Architektur ist lebendig und beständig,<br />
weil sie uns umgibt. Sie beschreibt Raum – Raum,<br />
durch den wir uns bewegen, in dem wir existieren und den<br />
wir nutzen. Ich arbeite mit Volumen und Oberäche, manipuliere<br />
Formen im Licht, mit Änderungen von Dimensionen<br />
und Ansichten, mit Bewegung und Stillstand. In<br />
dieser Hinsicht könnte man sagen, dass mein Stil aus etwas<br />
besteht, das aus der Kultur heraus entsteht und doch zutiefst<br />
mit persönlicher Erfahrung verbunden ist. Doch um<br />
ein Gespür für meine Einbindung zu erhalten, muss man<br />
die Arbeit betrachten. Fast 30 Jahre später wird die Arbeit<br />
weiterhin durch diese Designphilosophie beeinusst.<br />
Was ist das Besondere am Museum Frieder Burda in Baden-Baden?<br />
Meier: Die wichtigste Eigenschaft der Innenräume ist ihre<br />
Oenheit und Transparenz. Sie werden von Tageslicht<br />
durchutet und durch die Verbindung mit der Natur um<br />
den Standort herum belebt. Die einzelnen Ebenen sind<br />
einfache, streng geordnete Studien der Balance zwischen<br />
Transparenz und Tageslicht und den verschiedenen Graden<br />
von Privatsphäre, die für das Museum erforderlich<br />
sind.<br />
8<br />
LIVING & LIFE
RUBRIK<br />
ICH ARBEITE<br />
MIT VOLUMEN<br />
UND OBERFLÄCHE,<br />
MANIPULIERE<br />
FORMEN IM LICHT,<br />
MIT ÄNDERUNGEN<br />
VON DIMENSIONEN<br />
UND ANSICHTEN,<br />
MIT BEWEGUNG<br />
UND STILLSTAND.<br />
RICHARD MEIER<br />
wurde 1934 in Newark, New Jersey geboren, studierte Architektur<br />
an der Cornell University in Ithaka, New York. 1963 machte er sich<br />
mit einem eigenen Büro in New York selbständig.<br />
Zu seinen bekanntesten Projekten zählen das Getty Center in Los<br />
Angeles, das High Museum of Art in Atlanta, das Museum für Angewandte<br />
Kunst in Frankfurt, die Zentrale von Canal Plus Télévision in<br />
Paris, das Museum für zeitgenössische Kunst in Barcelona und das<br />
Atheneum in New Harmony, Indiana. Weitere von Richard Meier &<br />
Partners Architects fertig gestellte Projekte sind die Stadthalle und<br />
Zentralbibliothek in Den Haag, das Museum für Radio und Fernsehen<br />
in Beverly Hills, Kalifornien, das Stadthaus Ulm, das Siemens-Forum<br />
in München und das Museum Frieder Burda in Baden-Baden.<br />
1984 wurde Richard Meier mit dem Pritzker Preis für Architektur ausgezeichnet,<br />
der als höchste Ehrung auf diesem Gebiet gilt.<br />
LIVING & LIFE 9
RUBRIK<br />
Sie sind selbst ein Freund der Kunst, welche Künstler schätzen Sie besonders?<br />
Meier: Da gibt es so viele, aber zu meinen Favoriten unter<br />
den Architekten und Künstlern gehören Le Corbusier, Alvar<br />
Aalto, Louis Khan, Mies van der Rohe, Frank Lloyd Wright,<br />
Luis Barragán, die russischen Konstruktivisten, die italienischen<br />
Rationalisten, Cézanne, Picasso und Kurt Schwitters.<br />
Wie ist Ihre Liebe zur Farbe Weiß entstanden?<br />
Meier: Unser Architekturbüro ist sehr bekannt für den<br />
Einsatz der Farbe Weiß. Architektonische Konzepte können<br />
durch die weiße Farbe deutlicher verstanden werden,<br />
und Trübung und Transparenz, Formen und Leere, Strukturen<br />
und Oberächen sind in einer weißen Umgebung<br />
besser wahrnehmbar. Sie sind klarer und bilden eine Beziehung<br />
zu einigen der Elemente, die in einem Gebäude<br />
immer vorhanden sind.<br />
Was raten Sie einem jungen Architekten, der noch ganz am Anfang<br />
seiner Berufslaufbahn steht?<br />
Meier: In der Architektur passiert zurzeit sehr viel. Die<br />
Menge an Innovationen und Kreativität ist außergewöhnlich<br />
und wir beobachten eine Rückkehr zur Suche nach<br />
Klarheit. Diese Entwicklung ndet nicht nur in Amerika<br />
statt, sondern auf der ganzen Welt. Die Kommunikation ist<br />
schneller denn je – sie sorgt wirklich für Wahrnehmung und<br />
Aufmerksamkeit auf Seiten der Architekten auf der ganzen<br />
Welt. Es wird danach gefragt, was für den Ort bedeutungsvoll<br />
und angemessen ist und wie architektonische Vorstellungen<br />
direkt und einfach zum Ausdruck gebracht werden<br />
können. Bei der virtuellen Architektur und allem Vergänglichen,<br />
wie „merkwürdigen“ Gebäuden, muss die Idee/Vorstellung,<br />
die dahinter steckt, Bedeutung haben und aussagekräftig<br />
sein. Sonst ist alles ideenlos, und wen kümmert das?<br />
Eine Sache nervt mich zudem gewaltig, das weiß jeder in<br />
diesem Büro aus erster Hand und ich sage es den Studenten<br />
bei jeder Gelegenheit. Alles wird am Computer gezeichnet,<br />
damit wir bestimmte Dinge schneller und hoentlich auch<br />
präziser machen können. Doch vielen Menschen – vor allem<br />
jenen, die gerade mit dem Studium fertig sind – mangelt<br />
es an Verständnis für Dimensionen. Und damit meine ich<br />
nicht nur die Dimension des Raumes, den sie am Computer<br />
zeichnen. Ich meine auch die Dimension einer Linie, die<br />
den Umfang dieser nung bestimmt. Wie groß ist diese<br />
Tür? Das hat in jeder Hinsicht mit Dimension zu tun – vom<br />
Gesamtkonzept bis hin zum letzten Detail. Viele werden sagen:<br />
„Ich messe das aus.“ Aber man sollte das nicht ausmessen<br />
müssen – man sollte wissen, was man zeichnet.<br />
10<br />
LIVING & LIFE
MUSEUM FRIEDER BURDA<br />
VERANTWORTUNG<br />
FÜR HISTORISCHE BAUSUBSTANZ<br />
D<br />
er Baden-Badener Architekt<br />
Peter Kruse war als „Architekt<br />
vor Ort“ von Richard Meier beauftragt,<br />
das Museum Frieder Burda<br />
zu realisieren. „<strong>Living</strong> & <strong>Life</strong>“ sprach<br />
mit Peter Kruse:<br />
Wie war die Zusammenarbeit mit Richard<br />
Meier und seinem Team? Was konnten Sie<br />
lernen?<br />
Peter Kruse: Natürlich war das vor<br />
15 Jahren eine großartige Herausforderung,<br />
mit einem der Weltstars der<br />
Architekturszene, obendrein eines persönlichen<br />
Favoriten aus Studienzeiten,<br />
zusammenzuarbeiten. Während auf<br />
der einen Seite – für einen jungen Architekten<br />
höchst beeindruckend – alles<br />
dem Entwurfsziel und seiner konsequenten<br />
Umsetzung untergeordnet<br />
wurde, waren die eigentlichen Arbeitsweisen<br />
überraschend ähnlich. Ein sehr<br />
kollegialer und freundschaftlicher Umgang<br />
hat bis heute zu regelmäßigen<br />
Kontakten geführt, wir haben auch an<br />
anderen Projekten zusammengearbeitet<br />
und sogar schon Mitarbeiter in das<br />
New Yorker Büro entsandt.<br />
Warum ist Baden-Baden ein ganz besonderer<br />
Platz für einen Architekten?<br />
Kruse: Unser traumhaft schönes<br />
Baden-Baden bezieht ja einen Teil<br />
seines Reizes auch aus seiner Architektur,<br />
was es schon aus diesem<br />
Grund zu einem außergewöhnlichen<br />
Betätigungsfeld macht. Dazu kommt<br />
die in weiten Bereichen noch intakte<br />
historische Bausubstanz, die uns eine<br />
besondere Verantwortung im Umgang<br />
mit ihr abverlangt. In diesem<br />
Spannungsfeld die richtige Mischung<br />
aus Erhalten, Erneuern und Ergänzen<br />
täglich neu zu denieren, macht<br />
den Kern des Besonderen an unserer<br />
Arbeit in Baden-Baden aus.<br />
Welche Projekte haben Sie aktuell in Arbeit<br />
und in der Planung?<br />
Kruse: Für mich, der ich einer alten<br />
Baden-Badener Handwerkerfamilie<br />
entstamme, liegt der besondere Reiz<br />
in der Gestaltung von alledem, was<br />
meine Heimat für unsere Gäste, von<br />
denen wir hier großteils leben, attraktiv<br />
macht. Nachdem Projekte, wie die<br />
Neugestaltung des großen Kurhaussaales<br />
oder die Erweiterung des Casinos<br />
abgeschlossen sind, beschäftigen<br />
uns aktuell Projekte in der Hotellerie,<br />
wie das Brenners Park Hotel oder das<br />
Großprojekt „Europäischer Hof“.<br />
Daneben gibt es Projekte, die meiner<br />
Verbundenheit zum Schwarzwald<br />
entgegen kommen, wie die „Anima<br />
Tierwelt“ in Sasbachwalden.<br />
PETER W. KRUSE<br />
ist 1964 in Baden-Baden geboren.<br />
Er studierte in Deutschland<br />
und den USA Architektur.<br />
1998 machte er sich mit<br />
dem Architekturbüro Kruse in<br />
Baden-Baden selbstständig.<br />
Inzwischen tragen viele öffentliche<br />
und private Bauten in der<br />
Kurstadt die architektonische<br />
Handschrift Kruses. Seine Tätigkeit<br />
am Museum Frieder Burda<br />
wurde mit der „Anerkennung<br />
zum Deutschen Architekturpreis“<br />
ausgezeichnet.<br />
LIVING & LIFE<br />
11
MUSEUM FRIEDER BURDA<br />
EIN HAUS<br />
FÜR MEINE SAMMLUNG<br />
FRIEDER BURDA<br />
ÜBER RICHARD MEIER<br />
UND DAS MUSEUM IN<br />
BADEN-BADEN<br />
chon in meiner Jugend drehte sich vieles um die Farbe.<br />
Mein Vater Franz Burda war Drucker und Verle-<br />
S<br />
ger. Er setzte sehr früh auf das Tiefdruckverfahren, welches<br />
die Voraussetzungen schate, Massenauagen in Farbe zu<br />
drucken. Die bildende Kunst spielte in meinem Elternhaus<br />
eine große Rolle. Mein Vater liebte die deutschen Expressionisten,<br />
wobei Ernst Ludwig Kirchner sein Lieblingsmaler<br />
war. Aber auch Informelle und Abstrakte weckten nach<br />
dem Krieg sein Interesse.<br />
Geprägt durch diese Impulse, ergab sich fast zwangsläug,<br />
dass mich die bildende Kunst Ende der 60er und Anfang<br />
der 70er Jahre fesselte. Der Beginn meiner Liebe zu Bildern<br />
lässt sich sehr genau zurückverfolgen: die Documenta<br />
1968. Dort entdeckte ich ein rotes Bild von Lucio Fontana<br />
mit drei Schlitzen. Dieses Bild hat mich derart fasziniert,<br />
dass ich es unbedingt kaufen musste. Das war gleichzeitig<br />
der Anfang meiner Sammlung. Schon bald hatte es mir<br />
ganz besonders der abstrakte amerikanische Expressionismus<br />
angetan. Es gelang mir, Werke von Malern wie Mark<br />
Rothko oder Jackson Pollock zu kaufen. Dass diese Bilder<br />
zu den Ikonen des abstrakten amerikanischen Expressionismus<br />
werden sollten, war mir in jenen Jahren nicht klar.<br />
Es war vielmehr mein Unterbewusstsein, das den Ausschlag<br />
gab. Immer wieder spielten starke Farben die entscheidende<br />
Rolle.<br />
Zunächst habe ich meine kleine Sammlung ohne festes<br />
Konzept erweitert. Nach Eugen Schönebeck kamen mit<br />
Gerhard Richter, Georg Baselitz und Sigmar Polke die<br />
wichtigsten Vertreter der deutschen Nachkriegskunst in<br />
die Sammlung. Gerhard Richter als Maler begeisterte<br />
mich von Anfang an. Es gibt wohl keinen zweiten Maler<br />
der Nachkriegszeit, dessen Werk eine so große Bandbreite<br />
zwischen Realismus und völliger Abstraktion umfasst.<br />
Im Laufe der Jahre wuchs die Sammlung um eine ganze<br />
Reihe von bekannten Künstlern: der späte Picasso und der<br />
deutsche Expressionismus, allen voran natürlich Kirchner,<br />
aber auch Beckmann. Gerade die Gegenüberstellung<br />
Beckmann – Picasso fand ich ausgesprochen reizvoll.<br />
ERST SPÄT DIE SKULPTUR ENTDECKT<br />
Relativ spät entdeckte ich die Begeisterung für Skulpturen.<br />
Plastiken von Lehmbruck, Picasso und Miró, aber auch von<br />
Baselitz, benden sich in der Sammlung. Skulpturen können<br />
ungeheuer ausdrucksstark sein. Auch Zeichnungen spielen<br />
für meine Sammlung eine große Rolle. Sigmar Polke, dessen<br />
Zeichnungen voller Witz und Ironie sind, und Arnulf<br />
Rainers frühes Zeichnungswerk sind umfangreich vertreten.<br />
Sicherlich wurde ich nicht als Sammler geboren. Es entwickelte<br />
sich mehr und mehr eine Leidenschaft. Als mir klar<br />
wurde, dass meine Sammlung zu groß und zu umfassend<br />
geworden ist, um sie für mich alleine zu behalten, begann<br />
eine lange und schwierige Phase der Überlegung: Was soll<br />
eines Tages mit diesen Werken geschehen? Verkaufen?<br />
Nein, dafür hat man nicht 30 Jahre lang gesammelt. Es ist<br />
außerdem für einen Sammler unendlich schwer, sich von<br />
Bildern zu trennen. Fast alle meine Bilder haben ja ihre<br />
eigene Geschichte in meinem Leben.<br />
Trotzdem ließ mich die Vorstellung, ein Haus für meine<br />
Sammlung zu bauen, nicht mehr los. 1996 präsentierte die<br />
Staatliche Kunsthalle Baden-Baden unter der Leitung von<br />
Jochen Poetter eine Ausstellung mit Teilen meiner Sammlung.<br />
Drei Maler: Richter, Polke, Rainer. Die Ausstellung<br />
12 LIVING & LIFE
RUBRIK<br />
Frieder Burda und Richard Meier bei der Ernung des Museums im ktober 200. Festgehalten von der vielfach preisgekrnten Fotogran Barbara Klemm.<br />
„Fast alle meine Bilder haben ja ihre eigene Geschichte in meinem Leben“<br />
war ein großer Erfolg. Damals wurde die Idee geboren,<br />
meine umfangreiche Sammlung in Baden-Baden anzusiedeln.<br />
Jochen Poetter brachte mir den Gedanken nahe, an<br />
die Staatliche Kunsthalle Baden-Baden anzubauen. Es bestand<br />
ja von Anfang an ein Plan, die 1909 von Hermann<br />
Billing fertiggestellte Kunsthalle zu erweitern. Die beiden<br />
Weltkriege verhinderten jedoch die Verwirklichung.<br />
Die Idee, an die Kunsthalle Baden-Baden anzuschließen,<br />
hat mich immer mehr begeistert. Die Möglichkeit eines solchen<br />
Dialoges von staatlicher und privater Institution ist<br />
eine einmalige Chance für beide Einrichtungen. Es ist das<br />
erste Mal, dass solch ein Ansatz in Deutschland, vielleicht<br />
sogar in Europa, realisiert wurde.<br />
Nach der grundsätzlichen Entscheidung für den Bau kam<br />
dann die schwierige nächste Aufgabe: Welcher Architekt<br />
soll bauen? Mit Richard Meier bin ich seit vielen Jahren<br />
bekannt. Ich habe seine Bauten, zum Beispiel das renommierte<br />
Getty-Museum in Los Angeles und das wunderbare<br />
Weishaupt-Forum in Schwendi, verfolgt und seine Architektur<br />
hat mich schon immer sehr beeindruckt. Richard<br />
Meier versteht es, sensibel mit der Natur umzugehen und<br />
seine Bauten mit dem Umfeld in Einklang zu bringen.<br />
Richard Meier, mit dem ich sowohl in New York als auch<br />
in Baden-Baden viele Gespräche über den geplanten Bau<br />
neben der Kunsthalle führte, hat am besten begrien, was<br />
ich für meine Sammlung will: Ein helles, kleines Museum,<br />
ein Kleinod, in dem meine Sammlung dauerhaft untergebracht<br />
werden kann. Es war auch klar, wie sensibel der<br />
Platz neben der Kunsthalle in der Lichtentaler Allee ist und<br />
dass sich der Bau von Richard Meier harmonisch in die<br />
Natur einfügen soll. Es ist gelungen. So wurde das moderne<br />
Museum Frieder Burda in Verbindung mit dem wunderbaren<br />
klassizistischen Bau der Staatlichen Kunsthalle<br />
Baden-Baden etwas Einzigartiges.<br />
Für mich ist mit der Errichtung dieses Museums ein großer<br />
Traum in Erfüllung gegangen. Das Museum soll auch in<br />
Zukunft vielen Menschen Freude bereiten. Baden-Baden<br />
wird an der Achse Karlsruhe, Straßburg, Basel eine weitaus<br />
größere Rolle in der bildenden Kunst spielen als bisher.<br />
Hier entstand ein Kunstzentrum mit Bedeutung weit über<br />
Baden-Württemberg hinaus.<br />
LIVING & LIFE 13
MUSEUM FRIEDER BURDA<br />
GEHEIMNISVOLLE<br />
GRÜNDE<br />
BILDER VON SIGMAR POLKE IM MUSEUM FRIEDER BURDA<br />
Sigmar Polke, Kartoelkppe Mao LBJ,1.<br />
14 LIVING & LIFE
SIGMAR POLKE<br />
as Museum Frieder Burda<br />
D zeigt vom 11. Februar bis 21.<br />
Mai <strong>2017</strong> Arbeiten des Künstlers Sigmar<br />
Polke. Zehn Jahre nach der Retrospektive<br />
Sigmar Polke im Museum<br />
Frieder Burda, die auf den Sammlungen<br />
Josef Froehlich, Reiner Speck<br />
und Frieder Burda basierte, soll nun<br />
auf das Werk des großen Malers unter<br />
dem Blickwinkel der „Geheimnisvollen<br />
Gründe“ seiner Malerei und der<br />
dazu kontrastierenden Liniengebilde<br />
eingegangen werden.<br />
Die Linien werden auf recht unterschiedliche<br />
Art „gewonnen“: durch<br />
Klebebänder, durch Bildvorlagen,<br />
durch Farbverläufe oder durch Übernahme<br />
herrlicher Arabesken Dürers<br />
oder Altdorfers. Die belebten Malgründe<br />
entstehen durch die Wahl des<br />
Materials (Stoe, Folien, Raster), wie<br />
durch „zauberhafte“ chemische Prozesse<br />
der Vermengung unterschiedlicher<br />
Chemikalien, Lacke oder Panzensäfte.<br />
Gegensätze, wie „gewollt“<br />
und eher „zufällig“, durchdringen<br />
und überlagern sich dabei ständig,<br />
wobei nie eindeutig entschieden ist,<br />
woher die bestimmende Kraft rührt.<br />
So stehen die Stobilder und Lackbilder<br />
den linearen Darstellungen bis hin<br />
zu den Schönheitslinien der „Schleifenbilder“<br />
sich umarmend gegenüber.<br />
Hochkarätige Leihgaben aus internationalen<br />
Sammlungen und Museen<br />
ergänzen die zahlreichen Exponate<br />
aus der Sammlung Frieder Burda.<br />
Sigmar Polke gilt als einer der wichtigsten<br />
international anerkannten<br />
Künstler Deutschlands, er ist 2010 im<br />
Alter von 69 Jahren gestorben. Das<br />
Museum Frieder Burda besitzt eine<br />
umfangreiche Sammlung von Polke-<br />
Kunstwerken.<br />
Noch als Student der Düsseldorfer<br />
Kunstakademie begründete Polke<br />
Sigmar Polke, B-Mode, 17.<br />
zusammen mit Gerhard Richter und<br />
anderen in ironischer Anlehnung an<br />
die sozialistische Staatskunst und in<br />
kritischer Auseinandersetzung mit<br />
der von der westlichen Warenwelt<br />
geprägten Pop Art den „Kapitalistischen<br />
Realismus“. In dieser Zeit<br />
entstehen die ersten Rasterbilder, in<br />
denen Polke die Konsum- und Freizeit-Verheißungen<br />
der Wirtschaftswunder-Zeit<br />
thematisiert. Durch<br />
die vergrößernde Übertragung von<br />
Zeitungsfotos auf Leinwände lässt er<br />
die Rasterpunkte vor dem Bildinhalt<br />
in den Vordergrund treten. Zwei verführerische<br />
„Freundinnen“ (1965/66)<br />
etwa oder ein traumhaftes „Interieur“<br />
(1966) werden so zu einer abstra-<br />
hierenden Struktur von ornamentaler<br />
Qualität.<br />
„Die unumstrittene Instanz der Moderne,<br />
das Museum of Modern Art<br />
in New York, widmete ihm als einem<br />
der ersten Deutschen 1999 eine Einzelausstellung<br />
mit frühen Arbeiten<br />
auf Papier. Zusammen mit Beuys,<br />
Richter, Baselitz und Kiefer war es<br />
Polke, der den bildenden Künsten in<br />
Deutschland wieder zu internationalem<br />
Renommee verhalf. Zuvor hatten<br />
eine solche Resonanz zu Lebzeiten<br />
lediglich Dürer, Holbein der Jüngere<br />
und Anfang des 17. Jahrhunderts<br />
Adam Elsheimer“, schreibt der Tübinger<br />
Kunstexperte Götz Adriani.<br />
WWW.MUSEUM-FRIEDER-BURDA.DE<br />
LIVING & LIFE<br />
15
RUBRIK<br />
16<br />
LIVING & LIFE
RUBRIK<br />
FREIHEIT<br />
WEITE<br />
UNABHÄNGIGKEIT<br />
SEHNSUCHT<br />
HORIZONT<br />
GLÜCK<br />
HOFGUT<br />
FREMERSBERG<br />
EINE NATUROASE MITTEN IN BADEN-BADEN<br />
LIVING & LIFE 17
RUBRIK<br />
VON HORST KOPPELSTÄTTER<br />
FOTOS: MONIKA ZEINDLER-EFLER<br />
as für ein Blick! Ein kurze Fahrt durch eine Birkenallee,<br />
dann önet sich das Tal der Oos mit<br />
W<br />
einem traumhaften Blick bis nach Lichtental und auf den<br />
Baden-Badener Hausberg Merkur. Auf der anderen Seite<br />
ist die Yburg zu sehen. Hier am Fuße des Fremersberges,<br />
an einem der schönsten Fleckchen von Baden-Baden, lebte<br />
einst die berühmte Familie von Siemens. Ursprünglich waren<br />
es ein paar landwirtschaftliche Gehöfte, bevor diese im<br />
19. Jahrhundert zum Hofgut Fremersberg zusammengelegt<br />
wurden. Es ist ein stattliches einzigartiges Anwesen mit<br />
22,5 Hektar Fläche geblieben. Ein Paradies, eine Oase mitten<br />
in Baden-Baden. Es könnte auch eine Idylle im Hochschwarzwald<br />
fern der Zivilisation sein. Riesige, teils uralte<br />
Bäume prägen die Atmosphäre. Auf den großzügigen<br />
Wiesen weiden einige Pferde, es sind reinrassige Schwarzwälder<br />
Füchse, die vom Hausherrn Reinhold Werkmann<br />
gezüchtet werden. Ein Bild, wie von einer leicht kitschig<br />
gestalteten Postkarte, so schön und doch pure Realität. „26<br />
Fohlen haben wir hier zur Welt gebracht“, erzählt Werkmann<br />
stolz, der seit Kindesbeinen ein großer Pferdeliebhaber<br />
ist und mit 17 Jahren hessischer Meister im Springreiten<br />
wurde. Die Pferde haben den Frankfurter zeitlebens<br />
nicht mehr losgelassen.<br />
Viele Jahre, in denen der erfolgreiche Bauträger und Projektenwickler<br />
beruich voll gefordert war, rückte diese Leidenschaft<br />
in den Hintergrund. Beim Anblick des Hofgutes<br />
Fremersberg kam dann das Thema Pferde sofort wieder<br />
auf: „Meine Frau Gisela wusste ohne Worte auf Anhieb,<br />
was ich dachte: Hier müssen Pferde her.“ Reinhold Werkmann<br />
wollte keine edlen Rennpferde, wie sie seine Vorgänger<br />
aufgezogen hatten, er wollte eine alte Schwarzwälder<br />
Pferderasse: den Schwarzwälder Fuchs, auch Schwarzwälder<br />
Kaltblut genannt. Das ist die älteste Pferderasse Baden-<br />
Württembergs. Der Ursprung, der bis ins Mittelalter zurückreichenden,<br />
rassetypisch fuchsfarbenen Kaltblutrasse,<br />
liegt im südlichsten Teil des Schwarzwaldes, in St. Märgen<br />
und Umgebung. Die Schwarzwälder Füchse sind noch im-<br />
18<br />
LIVING & LIFE
RUBRIK<br />
mer in ihrem Bestand bedroht und sind auf der „Roten Liste“<br />
gefährdeter einheimischer Nutztierrassen verzeichnet.<br />
Unterdessen wird die Zucht vom Pferdezuchtverband Baden-Württemberg<br />
betreut und mit sechs Hengstlinien in<br />
Reinzucht betrieben, so dass die alte Rasse erhalten werden<br />
kann. Allein Reinhold Werkmanns Zucht in Baden-<br />
Baden konnte maßgeblich dazu beitragen, dass die Zukunft<br />
dieser Pferde in Baden-Württemberg wieder gesichert ist.<br />
Werkmann arbeitete sehr eng mit dem baden-württembergischen<br />
Haupt- und Landgestüt Marbach zusammen,<br />
einer der berühmtesten Pferdezuchtstätten in ganz Europa.<br />
Inzwischen muss der Hausherr nach einer Erkrankung<br />
sein Engagement etwas zurückfahren. Viele der Schwarzwälder<br />
Pferde vom Hofgut Fremersberg stehen inzwischen<br />
wieder in Marbach und vier davon bei der Familie Weingärtner<br />
in der Geroldsauer Mühle. Heute empfängt den<br />
Besucher auf dem Hofgut vor dem zentralen Wohngebäude<br />
eine monumentale Stahlskulptur in der Form eines Pferdes,<br />
geschaen vom Bildhauer Lutz Ackermann.<br />
„Meine Frau Gisela wusste ohne<br />
Worte auf Anhieb, was ich dachte:<br />
Hier müssen Pferde her“<br />
Schwarzwälder Kaltblut.<br />
LIVING & LIFE 19
RUBRIK<br />
WIE KAM ES EIGENTLICH ZU DIESER GESCHICHTE – VON FRANKFURT-DIETZENBACH, DEM<br />
FIRMEN- UND WOHNSITZ DER WERKMANN-GRUPPE, DIE HEUTE VON REINHOLD WERK-<br />
MANNS SOHN ERFOLGREICH WEITERGEFÜHRT WIRD, BIS NACH BADEN-BADEN?<br />
Im Jahr 1999 kaufte Werkmann das zauberhafte und riesige<br />
Anwesen. Rückblickend erzählt er schmunzelnd, wie<br />
er sich bei einer Wanderung rund um Baden-Baden eines<br />
Tages in ein halb oenes Tor des Hofgutes reingeschlichen<br />
hatte, um sich das geheimnisvolle Gelände genauer anzuschauen.<br />
Schon bald traf er auf den Gärtner, der ihn kritisch<br />
befragte, was er er denn hier zu suchen habe. Werkmann<br />
erfand schnell eine Ausrede und sagte mit ernster Miene, er<br />
suche einen Platz, um sein Pferd unterzustellen. „Oh, das<br />
sei ausgeschlossen“, sagte der Gartenmeister streng mit einem<br />
Unterton der Empörung. Auch den Wunsch, sich auf<br />
dem Gelände etwas umzuschauen, wiegelte der Gartenmann<br />
rigoros ab. Dann kamen die beiden Fremden doch<br />
noch ins Plaudern, was den Gärtner zu dem Satz veranlasste:<br />
„Na ja, nächste Woche ist die Herrschaft auf Reisen,<br />
wenn Sie da noch mal zufällig vorbeikommen, kann ich<br />
Ihnen das Hofgut und die Gebäude von außen zeigen ...“<br />
Gesagt, getan. Reinhold Werkmann wanderte erneut an den<br />
Fuß des Fremersberges und sah als Fachmann, was er eigentlich<br />
nicht sehen sollte: Die Gebäude waren nicht mehr<br />
in sehr gutem Zustand. Lediglich das Gewächshaus, in dem<br />
rote Nelken gezüchtet wurden, war noch tipptopp in Schuss.<br />
„Oh“ , fragte er den Gärtner überrascht, „eine Nelkenzucht,<br />
ist denn das ein gutes Geschäft?“ „Nein, nein“, lachte der<br />
Gärtner, „das ist nur für das Revers unseres Herrn. Er steckt<br />
sich jeden Morgen eine frische rote Nelke an.“ Selbst gezüchtet.<br />
Übrigens auch am Bademantel, wenn er mal in die<br />
Sauna des Brenners Parkhotel ging. „Ach so“, sagte Werkmann<br />
staunend und dachte: seltsam, diese Baden-Badener.<br />
20<br />
LIVING & LIFE
RUBRIK<br />
„Na ja, nächste Woche ist die Herrschaft auf Reisen,<br />
wenn Sie da noch mal zufällig vorbeikommen, kann ich Ihnen<br />
das Hofgut und die Gebäude von außen zeigen ...“<br />
Es war ein sonniger Herbsttag. Er verließ das Gelände dennoch<br />
mit einem seltsamen Gefühl. Er sollte Recht behalten.<br />
Reinhold Werkmann war im richtigen Augenblick an der<br />
richtigen Stelle – was er natürlich zu dem Zeitpunkt nicht<br />
wissen konnte. Eine Erfolgsgeschichte zwischen Frankfurt<br />
und Baden-Baden.<br />
Hier am Fuße des Fremersberges hatte die berühmte Familie<br />
Siemens jahrzehntelang ihren Sitz, was heute kaum<br />
noch jemand in Baden-Baden weiß. Der Historiker Robert<br />
Erhard schreibt dazu: „Die Familie Siemens hatte schon im<br />
19. Jahrhundert Beziehungen zu Baden-Baden geknüpft.<br />
Werner von Siemens – nicht der berühmte, sondern sein<br />
Nee, besaß ab 1880 das Hofgut Mariahalden, das er später<br />
wieder verkaufte. Dann, im Jahr 1936 erwarb Friedrich von<br />
Siemens, der einzige Sohn aus zweiter Ehe des berühmten<br />
Werner von Siemens, das Hofgut Fremersberg. Er blieb bis<br />
zuletzt Aufsichtsratschef von Siemens und hatte über Jahre<br />
einen Sitz im Berliner Reichstag. Das Hofgut überstand<br />
Krieg und Besatzungszeit weitgehend unbeschadet. 1941<br />
starb Friedrich von Siemens. Seine Witwe verkaufte das<br />
Anwesen 1951 an den Zigarettenfabrikanten Eilebrecht-<br />
Kemena aus dem Saarland.“ Von der Familie Eilebrecht-<br />
Kemena wechselte der feudale Besitz dann kurz vor der<br />
Jahrtausendwende zur Unternehmerfamilie Werkmann.<br />
Zurück in die Gegenwart: Auf dem Hofgut weiden vor<br />
allem Kühe eines Landwirts in Winden. Manche der aufwendig<br />
renovierten Pferdestallungen stehen leer, so lange<br />
LIVING & LIFE 21
RUBRIK<br />
Gebäude ohne Bewohner.<br />
die Kaltblüter in Marbach sind. Reinhold Werkmann hatte<br />
nach dem Kauf des einzigartigen Hofgutes Zug um Zug<br />
alle Gebäude mit Millionenaufwand grundlegend und<br />
gleichermaßen mustergültig renoviert. Manche Komplexe<br />
wurden nach historischem Vorbild neu erbaut, weil sich<br />
die originale Bausubstanz als sehr schlecht erwies. Das gesamte<br />
Gelände musste auf private Kosten an die öentliche<br />
Kanalisation angeschlossen werden. Ebenso wurden die<br />
Freiächen für viel Geld in ihren alten, originalgetreuen<br />
Zustand versetzt. So ist die Wirkung geblieben, die einst die<br />
verschiedenen Bauernhöfe hatten. Urkundlich nden sich<br />
erste Hinweise auf zwei Höfe auf dem heutigen Gelände<br />
bereits im 17. Jahrhundert. Beide Höfe hatten sich zusammengeschlossen<br />
und die Grundstücksgrenzen stießen auf<br />
den Baden-Badener Stadtwald. So ist es bis heute geblieben<br />
– an der Katzensteinstraße.<br />
Trotz der umfassenden Modernisierungsmaßnahmen<br />
scheint die Zeit an diesem Fleckchen Erde stehen geblieben<br />
zu sein. Freilich hätte es auch anders kommen können: Im<br />
Laufe der Jahre – auch schon, bevor Reinhold Werkmann<br />
das Gelände übernahm – gab es immer wieder Pläne, einen<br />
Reiterhof zu errichten oder ein Businesszentrum und<br />
ein stattliches Hotel. Sogar ein neues Wohnviertel mit 120<br />
Wohneinheiten war in der Diskussion. Keiner der Pläne<br />
wurde Realität, der Zauber des Areals wurde bis heute erhalten.<br />
Die Euphorie, die Natur zu bewahren, trieb freilich<br />
auch seltsame Blüten. Am Ende wurde Werkmann nicht<br />
einmal die Umwidmung eines Pferdestalles in einige Wohnungen<br />
genehmigt. Das sind kuriose Auswüchse – vom<br />
einen Extrem ins andere. Reinhold Werkmann schüttelt<br />
den Kopf: „Ich verstehe diese Bürokratie nicht. Dabei wird<br />
doch Wohnraum dringend gebraucht. Die Stadt ist nicht<br />
einmal mit einer Nutzung durch die eigene Familie einverstanden.“<br />
Jetzt steht das Gebäude mit traumhaftem Blick<br />
seit zehn Jahren leer. Traumblick ohne Bewohner.<br />
Die Einfahrt zum Hofgut.<br />
22<br />
LIVING & LIFE
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MENSCHEN<br />
TRAUMJOB<br />
MIT ZWEI PFERDESTÄRKEN<br />
ahrelang hatte Sabrina Möller aus Weitenung einen sicheren<br />
Bürojob in der Stadtverwaltung Bühl, doch im<br />
J<br />
Juni 2015 hat sie ein völlig neues Leben in der Selbstständigkeit<br />
begonnen und den Pferdekutschendienst Baden-<br />
Baden übernommen. Als der langjährige Baden-Badener<br />
Pferdekutscher Artur Roth sie fragte, ob sie seine Nachfolge<br />
antreten wolle, gab es kein Halten mehr. Im Alter<br />
von sieben Jahren hat Sabrina Möller bei Artur Roth Reiten<br />
gelernt, seither war sie regelmäßig bei seinen Pferden.<br />
Ihr Großvater hatte in Müllhofen Pferde gezüchtet. Pferde<br />
sind ihre Leidenschaft.<br />
Jetzt hat sie neun Pferde im Stall am Ende der Gunzenbachstraße<br />
und muss jeden Morgen um 6 Uhr mit dem<br />
Füttern und Ausmisten beginnen. Und um ihren dreijährigen<br />
Sohn und den Ehemann kümmert sie sich natürlich<br />
auch. Doch Sabrina Möller ist glücklich, dass ihr Traum<br />
24 LIVING & LIFE
RUBRIK<br />
NIRGENDS FÄLLT DAS LEBEN LEICHTER ALS HIER,<br />
DER STREIT GEHT NUR UM DIE JAHRESZEIT, IN DER BADEN-BADEN SICH AM SCHÖNSTEN GIBT.<br />
Otto Flake (1880-1963)<br />
in Erfüllung gegangen ist und sie nun die Zügel in der<br />
Hand hat. Ihr Vorgänger Artur Roth war und ist eine Institution<br />
in der Kur- und Kulturstadt.<br />
Die Kutschfahrten durch Baden-Baden, meist durch die<br />
Lichtentaler Allee, sind vor allem bei Touristen aus dem<br />
arabischen Raum, aus Russland, China, Japan oder anderen<br />
Ländern sehr beliebt. Doch immer wieder fahren<br />
auch alteingesessene Baden-Badener mit Sabrina Möller<br />
und ihren zwei PS. „Kutschenfahren entschleunigt“, sagt<br />
die sympathische junge Frau und erzählt, welche Freude<br />
ihre Passagiere beim gleichtönigen Klang der Hufe in der<br />
Kutsche haben. Kutschenfans sind eigentlich alle Menschen,<br />
ob Jung oder Alt, ob Kinder oder verliebtes Paar.<br />
Aus der Kutsche sieht Baden-Baden gleich noch viel romantischer<br />
aus, als es ohnehin schon ist.<br />
WWW.KUTSCHFAHRTEN-BADEN-BADEN.DE<br />
LIVING & LIFE 25
BLAU IN DER KUNST<br />
EIN NOSTALGISCHES<br />
GARTENGEDICHT<br />
DIE „GÖNNERANLAGE“ AN DER OOS<br />
26 LIVING & LIFE
RUBRIK<br />
VON STEFAN TOLKSDORF<br />
FOTOS: MONIKA ZEINDLER-EFLER<br />
W<br />
ie sagte doch einmal Johann Wolfgang von<br />
Goethe: Gärten seien Augendichtung. Dieser<br />
Garten ist tatsächlich ein Gedicht – und zwar ein französisches.<br />
Der Gartengestalter Max Laeuger (1864-1952) hat aus<br />
seiner Vorliebe für die Gartenkunst der Vergangenheit,<br />
insbesondere für die der Renaissance und des Barock, nie<br />
einen Hehl gemacht. Sehr deutsch wirken in diesem Miniaturparadies,<br />
das einen strengen Kontrapunkt setzt zur<br />
lieblichen (englischen) Parknatur der nahen Lichtentaler<br />
Allee, allerdings die Brunnenguren. Der Bildhauer Joseph<br />
Flossmann hat sie entworfen, zwei liegende, halb<br />
entblößte Damen – zwischen Jugendstil und Neoklassizismus:<br />
Allegorien der Trink- und Badekur, eine Huldigung<br />
der Kurstadt Baden-Baden. So steht das Wasser<br />
auch im Zentrum dieses Laeuger-Gartens – seiner ersten<br />
Schöpfung für die Stadt an der Oos. Den raschen Fluss<br />
muss der Besucher überqueren, ehe er in den Rosenduft<br />
am rechten Ufer eintauchen kann.<br />
LIVING & LIFE 27
KUNST<br />
Die zierliche, von Hirschen und Putten ankierte Brücke<br />
erinnert an eine Norddeutsche, die Hamburgerin Josephine<br />
Sielcken. Sie lieh auch dem alles beherrschenden<br />
Brunnen ihren Namen, auf den der Besucher schnurgerade<br />
zusteuert. Aus zwei Schalen strömt das Wasser in<br />
ein quadratisches Bassin. Josephine Sielcken hat „ihren“<br />
Brunnen nicht mehr gesehen. Die erste Gattin des<br />
schwerreichen Kaeegroßhändlers Hermann Sielcken<br />
(1815-1917), die mit ihrem Mann zur Jahrhundertwende<br />
auf den Sauersberg gezogen war, wurde schon zwei Jahre<br />
vor Baubeginn in Bremen zu Grabe getragen.<br />
Nach der schönen Josephine wurde auch das neue städtische<br />
Entbindungsheim benannt, die spätere DRK-Klinik<br />
– eine weitere Stiftung ihres Mannes. Mit einer horrenden<br />
Spende wurde Sielcken tatsächlich auch zum „Gönner“<br />
des neuen Gartens an der Oos.<br />
Was jeder Baden-Badener, aber nur selten ein Auswärtiger,<br />
weiß: Seinen Namen hat das bezaubernde Geviert<br />
vom altverdienten, im Jahr des Baubeginns verstorbenen<br />
Oberbürgermeister Dr. Albert Gönner. Schon 1900, zum<br />
25. Dienstjubiläum des Mannes, der 32 Jahre lang die Geschichte<br />
der Stadt prägen sollte, wurde ihm zu Ehren auf<br />
dem Wiesengrund eine Eiche gepanzt. Damals war auf<br />
dem 1886 vom Heilig-Grab-Kloster erworbenen Gelände<br />
noch ein Garten im englischen Stil vorgesehen, zu dem<br />
es schon Entwürfe gab. Oder sollte man das Grundstück<br />
nicht doch lieber zum Villenbau frei geben? Im Stadtrat<br />
wurde lange diskutiert.<br />
28 LIVING & LIFE
BLAU IN DER KUNST<br />
JOSEPHINE<br />
DEN RASCHEN FLUSS MUSS DER BESUCHER<br />
ÜBERQUEREN, EHE ER IN DEN ROSENDUFT AM<br />
RECHTEN UFER EINTAUCHEN KANN<br />
LIVING & LIFE 29
BLAU IN DER KUNST<br />
DIE BRUNNENFIGUREN<br />
ZWEI LIEGENDE, HALB ENTBLÖSSTE DAMEN – ZWISCHEN JUGENDSTIL UND NEOKLASSIZISMUS<br />
Joseph Flossmann<br />
1909 bekam Max Laeuger, Professor an der Technischen<br />
Hochschule Karlsruhe und Gründer der Keramikwerkstatt<br />
Kandern, den Zuschlag das Votum des „Kaeebarons“<br />
gab den Ausschlag. Eine gute Wahl: Laeuger war ein wahres<br />
Multi-Talent. Er entwarf Möbel, Teppiche, Zeichnungen,<br />
Gemälde, Graken, betätigte sich schriftstellerisch – und<br />
gilt heute als wichtigster Wegbereiter der deutschen Kunstkeramik.<br />
Im Badischen Landesmuseum Karlsruhe sind 600<br />
seiner Arbeiten zu sehen. Als Gestalter öentlicher Gärten<br />
trat der Meisterkeramiker erst an der Oos auf den Plan –<br />
und seine streng geometrische Anlage machte in der Fachwelt<br />
Furore. Laeugers ursprünglicher Plan sah noch einen<br />
Baumbewuchs am Flussufer vor – zum Missvergnügen der<br />
Anwohner in der Ludwig-Wilhelm-Straße, die auf ihre<br />
schöne Aussicht nicht verzichten wollten. Man genießt sie<br />
auch von der Terrasse oberhalb des Bassins.<br />
War der Garten ursprünglich mit Sommerblumen bepanzt,<br />
präsentiert er sich nunmehr als wahres Rosenparadies:<br />
25.000 Exemplare und rund 400 Sorten Rosen:<br />
Beetrosen, Kletterrosen, Strauchrosen, Hochstammrosen,<br />
Trauerrosen mit so klangvollen Namen wie Schwanensee,<br />
Brennende Liebe, Caprice, Feuerzauber oder<br />
Gletscherfee. Schirmherr der ersten Rosenschau war<br />
kein Geringerer als Bundeskanzler Konrad Adenauer.<br />
Im selben Jahr, 1952, starb auch der Schöpfer des beliebten<br />
Gartens.<br />
Die Beschneidung seiner „Gönneranlage“ brauchte Max<br />
Laeuger nicht mehr zu erleben: Durch den Bau des benachbarten<br />
Bertholdbads verlor sie ihre ursprüngliche<br />
Symmetrie. Ein Besuch verzaubert nichtsdestoweniger<br />
auch heute noch. Der Bau des Gartens erinnert an das<br />
Entree eines Schlosses, doch bedarf es keines Gebäudes,<br />
um nostalgischen Charme zu entfalten.<br />
Hinter der Josephinenbrücke taucht man wirklich in eine<br />
andere Zeit ein!<br />
30 LIVING & LIFE
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RUBRIK<br />
ADAM & EVE<br />
<strong>2017</strong><br />
32<br />
LIVING & LIFE
FREIZEIT<br />
ADAM<br />
EVE<br />
AND<br />
24-STUNDEN-FITNESS<br />
VON JANINA BEUSCHER<br />
mmer schneller, eektiver und exibler müssen Arbeitskräfte<br />
in der Berufswelt heutzutage sein. Ständige<br />
I<br />
Veränderungen im Job sind für viele längst zur Realität<br />
geworden, Privates bleibt dabei oft auf der Strecke. Umso<br />
wichtiger ist ein körperlicher Ausgleich zu den Belastungen<br />
im Arbeitsalltag und um genau diese Zielgruppe zu erreichen,<br />
bietet das Fitnessstudio „adam&eve“ in Rastatt einen<br />
24-Stunden-Service an. Noch in aller Ruhe auf den Stepper<br />
nach Feierabend, Gewichte stemmen kurz vor Mitternacht<br />
oder ein powervolles Cardio-Training morgens um vier<br />
Uhr – „Zeitprobleme“ sind keine Ausrede für Sportmuel<br />
mehr. „Vor allem Schichtarbeiter der naheliegenden, großen<br />
Unternehmen wissen dieses Angebot zu schätzen“, sagt<br />
Studioleiter Andreas Patzt. Über 3.000 Kunden trainieren<br />
derzeit in der Rastatter Innenstadt bei „adam&eve“, das im<br />
November 2009 erönet hat.<br />
Eine weitere Besonderheit ist der Trainingsbereich nur für<br />
Frauen. Denn oft fühlen sich die Sportlerinnen, unabhängig<br />
vom kulturellen oder religiösen Hintergrund, in den gemischten<br />
Bereichen unwohl. „Männer verboten“, heißt es<br />
also in den separaten Räumen, die mit Cardio und Zirkel-<br />
Training-Geräten ausgestattet sind. „Frauen mögen auch<br />
besonders gerne das Training am Glute Builder, an dem<br />
man über 30 Übungen an einem Gerät machen kann“, sagt<br />
Patzt über die neueste Errungenschaft im Studio. Generell<br />
interessieren sich die Frauen eher für Kurse, während<br />
LIVING & LIFE 33
RUBRIK<br />
Training bei „adameve“.<br />
Männer das Training mit den Gewichten bevorzugen. Nach<br />
wie vor sei Zumba stark nachgefragt, wie Patzt sagt. Sport<br />
für jeden, wann immer er will: „Mit einem elektronischen<br />
Armband ausgestattet, können die Kunden das Studio rund<br />
um die Uhr betreten, sich an der Getränke-Bar bedienen<br />
oder die Schließfächer nutzen“, wie die Geschäftsführerin<br />
Julia Ernst-Hausmann erklärt. Zum Angebot gehören neben<br />
den unterschiedlichen Geräten auch diverse Kurse wie<br />
Yoga und Bauchtraining. Zusätzlich bietet das Studio eine<br />
kostenlose Kinderbetreuung, Ernährungsberatung und Angebote<br />
zu Themen wie „Fit im Alter“ an. Was es dagegen<br />
nicht gibt, ist ein Saunabereich – aus Kostengründen. Denn<br />
der „adam&eve“-Grundpreis liegt gerade einmal bei 19,90<br />
Euro im Monat. „Unser Konzept kommt an. Der Rastatter<br />
Kundenspiegel hat uns aufgrund der hohen Kundenzufriedenheit<br />
mit dem ersten Platz ausgezeichnet“, sagt Ernst-<br />
Hausmann. Rund 20 Männer und Frauen umfasst das Team<br />
von „adam&eve“ derzeit und es laufen die Vorbereitungen<br />
für eine zweite Filiale in Haueneberstein. Die Erönung des<br />
Studios, das unter anderem Kunden aus dem nahe gelegenen<br />
Elsass und dem Großraum Baden-Baden anlocken soll,<br />
ist im Sommer 2018 geplant.<br />
FITNESS-TIPP FÜR DEN RÜCKEN<br />
„Training im Fitnessstudio ist eektiv“, sagen die Rastatter<br />
Fitness-Experten. Denn hier werden Trainingspläne<br />
individuell und von ausgebildeten Coaches erstellt. Die<br />
Voraussetzungen und Wünsche des Sportlers sowie dessen<br />
Leistungsstand und eventuelle Einschränkungen<br />
stehen dabei im Mittelpunkt. Doch auch Zuhause kann<br />
Jedermann einfache Übungen durchführen. Ein großes<br />
Problem der Deutschen ist der Rückenbereich. Hier hilft<br />
schon die klassische Nackendrehung, bei der der Kopf<br />
langsam und bewusst nach vorne gesenkt und dann nach<br />
links und rechts gedreht wird. Eine aufrechte Sitzposition<br />
einnehmen und die Füße fest auf dem Boden verankern,<br />
gleichmäßiges Atmen nicht vergessen. Auch das bewusste<br />
„Langmachen“ des Nackens und Halses zwischendurch<br />
entspannt die oft angespannte Arbeitshaltung am<br />
Schreibtisch. Wer etwas mehr möchte, kann die Hände<br />
über dem Kopf zusammenfalten und sich langsam in die<br />
Länge strecken. Leichte Varianten nach links und rechts<br />
entlasten den Rückenbereich ebenfalls.<br />
INFO UND KONTAKT<br />
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NEWS<br />
„Baden-Baden hat ein Wahnsinns-Potential“<br />
INTERVIEW MIT DEM BADEN-BADENER UNTERNEHMER<br />
FRANZ BERNHARD WAGENER<br />
ie Baden-Badener Oberbürgermeisterin Margret<br />
D Mergen spricht von einem „weiteren Leuchtturm<br />
und einer neuen Willkommensadresse für Baden-Baden“:<br />
Das neue Designhotel Roomers ist zum Blickfang und<br />
Trepunkt an Baden-Badens Stadteinfahrt geworden.<br />
Sieben Jahre nach Erönung des Roomers in Frankfurt<br />
starteten Micky Rosen und Alex Urseanu, Eigentümer<br />
der Gekko Group, mit ihrer <strong>Life</strong>style-Marke Roomers in<br />
Baden-Baden.<br />
Grundstückseigentümer und Bauherr ist mit Franz Bernhard<br />
Wagener einer der führenden Einzelhandelsunternehmer<br />
der Stadt. „<strong>Living</strong>& <strong>Life</strong>” sprach mit Wagener.<br />
Weshalb haben Sie in Baden-Baden eine hohe Summe in den Bau des<br />
neuen Hotels Roomers investiert?<br />
Franz Bernhard Wagener: Baden-Baden ist die gepegteste,<br />
schönste und interessanteste Kleinstadt Deutschlands,<br />
mit der Infrastruktur einer mittleren Großstadt. Durch den<br />
fehlenden Industriebesatz leben viele Leistungsträger dieser<br />
Stadt primär von den Besuchern und Touristen. Ein<br />
vielseitiges Übernachtungsangebot verbessert also die Attraktivität<br />
und somit die Chancen aller Anbieter. Dies ist<br />
auch zum Nutzen der Bürger, denn wir können uns diese<br />
wunderschöne, aber kostspielige Stadt<br />
nur leisten, wenn entsprechende Steuereinnahmen<br />
dies zulassen.<br />
Wie verbindet sich das sehr moderne Hotel mit<br />
der Geschichte und Tradition Baden-Badens?<br />
Wagener: Hotelbauten sind immer<br />
Spiegel ihrer Entstehungszeit. Auch wenn wir auf modernistische<br />
Eekte verzichtet haben, so ist dieses Haus bewusst<br />
modern und anders als die Mitbewerber. Wir wollen<br />
die Vielseitigkeit verbessern, nicht den Wettbewerb<br />
steigern.<br />
Wie sehen Sie die Entwicklung Baden-Badens in den nächsten 20<br />
Jahren?<br />
Wagener: Baden-Baden hat ein Wahnsinns-Potential, um<br />
das wir von vielen Städten beneidet werden. Wenn es uns<br />
gelingt, diese Schätze wie zum Beispiel das Museum Frieder<br />
Burda, das Festspielhaus, das Casino, die Bäder oder<br />
unsere gepegten Parks den Menschen im Land ans Herz<br />
zu bringen, sehe ich für Baden-Baden eine gute Zukunft.<br />
Doch wir dürfen nicht erwarten, dass das von alleine geht.<br />
DAS GESPRÄCH FÜHRTE HORST KOPPELSTÄTTER<br />
36 LIVING & LIFE
Pakula & Fischer Architekten ist<br />
ein international tätiges Studio für<br />
Architektur & Design mit Sitz in<br />
Stuttgart.<br />
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Mit langjähriger Projekterfahrung<br />
von London über Baden-Baden<br />
bis Moskau verstehen wir die Vielfältigkeit<br />
der kulturellen Wertvorstellungen<br />
unserer Kunden im Bereich<br />
„Architectual Design“.<br />
Wir sind stark darin, Gebäude<br />
& Räume gemeinsam mit unseren<br />
Kunden entsprechend ihrer<br />
Anforderung zu entwickeln. Zusammen<br />
erarbeiten wir das große<br />
Ganze, um das ideale Gebäude für<br />
den jeweiligen Ort verwirklichen<br />
zu können.<br />
Unser oberstes Ziel: eine nachhaltige,<br />
zeitlose Gestaltung.<br />
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1710<br />
38 LIVING & LIFE
ANNE-SOPHIE MUTTER<br />
DIE STAR-VIOLINISTIN ANNE-SOPHIE MUTTER ENGAGIERT SICH<br />
BESONDERS FÜR DEN MUSIKALISCHEN NACHWUCHS<br />
aus liebe<br />
zur musik<br />
nne-Sophie Mutters große Liebe gilt – neben ihren<br />
A Kindern – der Stradivari, die sie seit 25 Jahren spielt,<br />
eine „Lord Dunn-Raven“. Diese Stradivari aus dem Jahr 1710<br />
habe ihr noch nie Liebeskummer bereitet, so die Stargeigerin.<br />
Wenn die Künstlerin auf Tournee geht, reist die Stradivari<br />
in einem Klimakoer mit, zwei Mal im Jahr wird sie gewartet.<br />
Dann wird vor allem der Lack erneuert, an der Stelle, an<br />
welcher der Corpus die Haut berührt. Das seltene Handwerk<br />
Geigenbau ist aber nicht nur Technik, sondern auch Kunst.<br />
Jede Geige ist mit kunstvollen Schnitzereien, Figuren und Ornamenten<br />
verziert. Jeder Geigenbauer hat ein eigenes Rezept<br />
und macht somit jedes Instrument zu einem Individuum.<br />
LIVING & LIFE 39
ANNE-SOPHIE MUTTER<br />
„Durch Musik lernen Kinder, sich zu konzentrieren“<br />
Ihre Karriere begann vor mehr als 30 Jahren unter dem<br />
großen Herbert von Karajan in Salzburg. Damals wurde<br />
sie als „Wunderkind“ gelobt, gerade einmal 13 Jahre<br />
alt. Mittlerweile ist Anne-Sophie Mutter gefeierte Star-<br />
Violinistin, reist um die Welt und setzt sich auch für Benezprojekte<br />
ein. Besonders der musikalische Nachwuchs<br />
liegt ihr am Herzen. Um jungen Menschen heute eine<br />
Förderung zu ermöglichen, gründete Mutter 1997 eine<br />
Stiftung, mit der sie weltweit junge, hochbegabte Solisten<br />
der Fächer Geige, Bratsche, Cello und Kontrabass unterstützt.<br />
Die jungen Musiker erhalten Kontakte zu bekann-<br />
ten Lehrern und Solisten, sie können an Meisterkursen<br />
teilnehmen und werden nanziell unterstützt. Doch nicht<br />
nur die Förderung der hochbegabten Musiker ist Anne-<br />
Sophie Mutter ein Anliegen, auch die musikalische Früherziehung<br />
in Kindergärten und Schulen ist der Trägerin<br />
des Bundesverdienstkreuzes sehr wichtig.<br />
Seit der Erönung des Festspielhaus Baden-Baden 1998 ist<br />
Anne-Sophie Mutter eng mit dem größten Konzert- und<br />
Opernhaus Deutschlands und der Stadt Baden-Baden<br />
verbunden. Seit Jahren ist sie Mitglied im Kuratorium des<br />
Anne-Sophie Mutter mit Nancy Zhou, die vom Freundeskreis der Anne-Sophie Mutter Stiftung gefördert und unterstützt wird.<br />
40 LIVING & LIFE
ANNE-SOPHIE MUTTER<br />
Festspielhaus Baden-Baden. Festspielhaus-Intendant Andreas<br />
Mölich-Zebhauser: „Anne-Sophie Mutter gehört zu<br />
den wichtigsten Künstlerinnen meines Programms. Sie<br />
kam schon ganz früh in dieses Haus und erkannte sein Potenzial.<br />
Es bedeutet für mich als Intendant sehr viel, dass<br />
diese Ausnahme-Künstlerin auf unserer Seite steht und<br />
uns auch immer ein Vorbild ist: ein Vorbild als Mensch<br />
und ein Vorbild als Künstlerin. Anne-Sophie Mutter gehört<br />
für mich zu den geradlinigsten Menschen, die ich<br />
kenne. Was sie anfasst, macht sie richtig und nimmt es<br />
wichtig. Sie hat uns viele wertvolle Anregungen gegeben –<br />
nicht zuletzt für die Förderung junger Künstlerinnen und<br />
Künstler sowie für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.<br />
Anne-Sophie Mutter bezeichnete sich selbst neulich<br />
als ein „Schwarzwaldmädel“ und das merkt man ihr an,<br />
wenn sie hier ist. Ich habe den Eindruck, es ist immer ein<br />
wenig ein „nach Hause kommen“. Für mich als Freund<br />
der zeitgenössischen Musik ist Anne-Sophie Mutter auch<br />
immer eine ermahnende Kollegin, diesen Programmbereich<br />
nie aus den Augen zu lassen.“ Im folgenden Interview<br />
spricht Anne-Sophie Mutter unter anderem über ihr<br />
musikalisches Engagement für Kinder.<br />
Was lernen Kinder über die Musik, durch das Hören und durch eigenes<br />
Musizieren?<br />
Anne-Sophie Mutter: Sie lernen, aufeinander einzugehen,<br />
und sie lernen Konzentrationsfähigkeit. Man weiß,<br />
dass Kinder, die früh Musikunterricht bekommen oder<br />
ein Instrument erlernen, später in der Schule auch bessere<br />
Noten schreiben. Durch gemeinsames Musizieren lernen<br />
die Kinder, sich in einer Gruppe ein- oder unterzuordnen,<br />
aber auch, wenn es nötig sein sollte, die Führung zu übernehmen.<br />
Ich glaube, dass sehr viele seelische und emotionale<br />
Bereiche durch die Musik abgedeckt werden. Die<br />
Musik bietet Kindern die Möglichkeit, ihre Emotionen auszuleben,<br />
sich selbst besser kennen und verstehen zu lernen.<br />
Sie sind selber Mutter zweier Kinder, haben einen Sohn und eine Tochter,<br />
die durch Sie natürlich mit Musik aufgewachsen sind. Worauf haben<br />
Sie bei der musikalischen Erziehung Ihrer Kinder geachtet?<br />
Mutter: Für mich war es sehr erstaunlich, wie wertfrei<br />
Kinder urteilen und wie völlig unbelastet sie an zeitgenössische<br />
Musik herangehen. Ich fand es immer wieder faszinierend,<br />
dass meine Kinder, die von klein an mit Musik<br />
aufgewachsen sind, diese als etwas besonders Spannendes<br />
empfanden. Dass sie eben nicht diese Hemmschwelle gegenüber<br />
zeitgenössischer Musik haben und auch nicht entwickelt<br />
haben, die wir Erwachsene oft in uns tragen. Ich<br />
habe sehr früh darauf Wert gelegt, dass sie die ganze Bandbreite<br />
des Repertoires kennen lernen. Übrigens ist meine<br />
Tochter nicht nur begeistert von klassischer Musik, sondern<br />
jetzt auch großer Fan von Hip-Hop und Rap. Das ist eine<br />
ganz normale Entwicklung. Ich bin deswegen auch gar<br />
nicht beunruhigt, da Mozarts Werke im 18. Jahrhundert<br />
auch als zeitgenössisch galten. Heute ist es nicht Mozarts<br />
Musik, die angesagt ist, sondern Hip-Hop und Rap. Das<br />
sind Ausdrucksformen der Teenagerjahre, und das ist sicherlich<br />
auch ein ganz wichtiges Ventil für sie.<br />
LIVING & LIFE 41
ANNE-SOPHIE MUTTER<br />
Wenn es zu Hause einmal nicht um Musik geht, worum geht es dann?<br />
Mutter: Es geht bei uns eigentlich nur ganz peripher um<br />
Musik. Es geht um die Schule, Freunde, Freizeit und Interessen.<br />
Das sind Themen, die eigentlich bei jeder Mahlzeit<br />
durchgekaut werden. Ich nde es auch sehr wichtig,<br />
dass man sich zu den drei Mahlzeiten am Tag trit. Dafür<br />
stehe ich jeden Morgen ganz früh auf, auch wenn ich<br />
erst spät nachts von einem Konzert zurückkomme, weil<br />
ich es sehr wichtig nde, dass ich präsent bin. Besonders<br />
weil ich einen Beruf habe, der mich um die ganze Welt<br />
jagt oder vielmehr, von dem ich mich um die ganze Welt<br />
jagen lasse. Gemeinsame Kulturreisen mit meinen Kindern<br />
sind mir auch besonders wichtig. Das sind natürlich<br />
im Rückblick Momente, die unglaublich eng zusammen-<br />
schweißen, die man teilt und an denen man gegenseitig<br />
wachsen kann.<br />
Wie oen sind Sie für musikalische Bereiche, die außerhalb der Klassik<br />
liegen?<br />
Mutter: Wenn es gute Musik ist, Musik, die auch das Beherrschen<br />
eines Instrumentes voraussetzt, wenn sie originelle<br />
Texte beinhaltet, wenn sie wirklich noch Inspiration enthält<br />
und nicht nur eine „Elektrogeburt“ darstellt, dann gibt<br />
es sehr vieles, was ich sehr spannend nde und was einfach<br />
wichtiger Ausdruck einer neuen Generation ist. Ich muss sagen,<br />
zu meiner Zeit sind Songs von den Rolling Stones wie<br />
„I can´t get no satisfaction“ von meiner Familie auch nicht<br />
mit großer Begeisterung goutiert worden.<br />
DAS GESPRÄCH FÜHRTE BEATE SCHEIBE<br />
WWW.ANNE-SOPHIE-MUTTER.DE<br />
WWW.DEUTSCHEGRAMMOPHON.COM<br />
WWW.FESTSPIELHAUS.DE<br />
FESTSPIELHAUS BADEN-BADEN<br />
Samstag, 28. Februar <strong>2017</strong>, 18 Uhr<br />
Anne-Sophie Mutter, Violine<br />
Lambert rkis, Klavier<br />
Recital mit Werken unter anderem<br />
von Mozart, Ravel und Poulenc<br />
Pngstmontag, . Juni <strong>2017</strong>, 19 Uhr<br />
Anne-Sophie Mutter und Mutter's Virtuosi<br />
Daniil Trifonov, Klavier<br />
Antonio Vivaldi „Die vier Jahreszeiten”<br />
und andere Werke<br />
42 LIVING & LIFE
RUBRIK<br />
LIVING & LIFE 43
RUBRIK<br />
Trap III, 20 1 2 cm, Formschmelze.<br />
WOHIN<br />
FÜHREN ALL DIE TREPPEN?<br />
ARBEITEN DER DEUTSCH-SCHWEDISCHEN<br />
KÜNSTLERIN ANN WOLFF<br />
ohin führen sie, all diese Treppen, eingelassen<br />
W in sanft schimmerndes Glas? Die Künstlerin<br />
Ann Wol bleibt immer in Bewegung, auch mit 80 Jahren.<br />
Intensiv widmet sie sich dem Thema Bewegung, sei<br />
es einzelner Menschen oder auch Gruppen: Menschen,<br />
die unterwegs sind. Sie formt Treppen aus Glas als ein<br />
Sinnbild des Lebens an sich: ein Auf und ein Ab, positiv<br />
wie negativ. Manche Stufen führen in die Zukunft, andere<br />
kommen aus der Vergangenheit, von unten gehen wir<br />
nach oben oder umgekehrt.<br />
In der „Galerie B” in Sinzheim werden Skulpturen gezeigt,<br />
die eine ganz neue architektonische Umsetzung<br />
ihres Themas in „Treppen“ darstellen. Einige Arbeiten<br />
aus der vorherigen Schaensphase, in der sie Menschen<br />
und Menschengruppen in Glas formte, sind ebenfalls zu<br />
sehen. Seit über 20 Jahren stellt die „Galerie B” Arbeiten<br />
von Ann Wol aus und begleitet deren Entwicklung.<br />
Ann Wol ist 1937 in Lübeck geboren, hat eine Ausbildung<br />
an der Hochschule für Gestaltung in Ulm absolviert und<br />
danach als Designerin in Schweden gearbeitet. Als eine der<br />
44<br />
LIVING & LIFE
ANN WOLFF<br />
Ann Wol.<br />
„King”, 20 cm, Formschmelze.<br />
ersten hat sich Ann Wol seit den 1960er Jahren intensiv<br />
mit Glas als künstlerischem Material beschäftigt und gilt<br />
als Pionierin der „Studioglas-Bewegung“. Seitdem hat sie<br />
die Faszination des Materials Glas nicht mehr losgelassen.<br />
Sie ist beeindruckt von der Transparenz, der Schwere<br />
und gleichzeitigen Leichtigkeit. Von 1993 bis 1998 lehrte<br />
Ann Wol als Professorin an der Hochschule für Bildende<br />
Künste in Hamburg. Die Künstlerin ist eine Wandlerin<br />
zwischen den Welten und Sprachen und lebt heute in<br />
Schweden.<br />
Ihre Treppen sind in Glasblöcken „gefangen“, zwar sichtbar,<br />
doch hinter Glas, einem grün oder bläulich schimmernden<br />
Glas, wie unter Wasser. Als könne man sie herausmeißeln<br />
und begehen, so stehen sie da, fest, sicher,<br />
beruhigend und doch: eine Einladung zur Bewegung, zum<br />
Betreten. Manche der Treppen sind skulptural aus dem<br />
Glas geformt, andere wie versteckt unter Hauben. Eine<br />
halbrunde Form ummantelt eine Treppe, die hineinführt<br />
und wieder hinaus. Ann Wol spielt subtil mit Perspektiven<br />
und Blickwinkeln. Alle Skulpturen wirken von jeder Seite<br />
aus verschieden und müssen unbedingt umrundet werden.<br />
Das schwedische Wort für Treppe heißt „trappa“, so wurden<br />
Ann Wols Treppen zu „traps“, englisch für „Fallen“.<br />
Auf der kleinen schwedischen Insel Furillen waren ihre<br />
Treppen-Skulpturen bereits früher zu sehen und bildeten<br />
einerseits einen spannenden Kontrast zu den verfallenen,<br />
rostenden Fabrikgebäuden ehemaliger Kalksteinindustrie,<br />
die wie vergessene Körper und nutzlose Skelette anmuten,<br />
aber auch eine zarte Symbiose mit der Natur darstellen.<br />
Jetzt werden diese Arbeiten erstmals in Deutschland ausgestellt.<br />
Ihre symmetrischen Stufen verlaufen ins Nichts. Ähnlich<br />
wie bei M.C. Escher, der seine Treppen als verwirrende<br />
Illusion in die Ewigkeit laufen lässt, schat auch Ann Wol<br />
mit ihren feinfühligen und doch teils imposanten Glasskulpturen<br />
eine verwirrende Vielschichtigkeit. Treppen, die sich<br />
selbst reektieren und das mit einer poetischen Funktion.<br />
Ann Wol erhielt zahlreiche internationale Preise, darunter<br />
1977 den bedeutenden Coburger Glaspreis, 1988 den Bayerischen<br />
Staatspreis, 2005 den Jurypreis des Toledo Museum<br />
of Art, 2008 den Award of Excellence der Smithsonian<br />
Renwick Collection Washington, USA, 2011 den Europäischen<br />
Kulturpreis der Stiftung „Pro Europa”, der erstmals<br />
an eine Schwedin ging. Ihre Arbeiten waren weltweit bereits<br />
in zahlreichen Einzelausstellungen zu sehen. Die schwedische<br />
Königsfamilie besitzt mehrere Werke von ihr.<br />
Ann Wols kraftvolle und zugleich sensible Skulpturen sind<br />
mal gurative, mal abstrakte Meisterwerke aus farbigem<br />
Glas und Transparenz. Gerade die jüngsten Arbeiten bestechen<br />
durch Intensität. Man möchte auf diesen Treppen ein<br />
Stück des Weges gehen, wohin auch immer er führen mag.<br />
WWW.GALERIEB.DE<br />
LIVING & LIFE 45
RUBRIK<br />
Der stillgelegte Leisberg-Steinbruch oberhalb Baden-Badens.<br />
DER LEISBERGER<br />
EIN STEIN VON GANZ BESONDERER NATUR<br />
46<br />
LIVING & LIFE
RUBRIK<br />
VON STEFAN TOLKSDORF<br />
FOTOS: MONIKA ZEINDLER-EFLER<br />
chon der Alte von Weimar fand das Höchste in der<br />
S Tiefe. In seiner Abhandlung „Über den Granit”<br />
schwärmt Goethe: „Ich fühle die ersten, festesten Anfänge<br />
unsers Daseins, ich überschaue die Welt, ihre schroeren<br />
und gelinderen Täler und ihre fernen fruchtbaren Weiden,<br />
meine Seele wird über sich selbst und über alles erhaben<br />
und sehnt sich nach dem nähern Himmel.“ Eine derart begeisterte<br />
Apotheose des Steins aus dem Mund des Großdichters<br />
mag seinen Teil dazu beigetragen haben, dass der<br />
Volksmund nicht selten Granit nennt, was unter den strengen<br />
Augen des Geologen kein echter Granit ist. Zum Beispiel<br />
der „Leisberger Granit”, den man bis in die 60er Jahre<br />
aus zwei nahe beieinander liegenden Steinbrüchen bei Geroldsau<br />
sprengte. Ein Stein, der wie kein anderer das Antlitz<br />
Baden-Badens prägte. So gewaltig waren dazumal die Detonationen,<br />
dass das Dach des Kapellchens am Heschmattweg<br />
regelmäßig ausgebessert und die Geroldsauer Straße bis zu<br />
zweimal am Tag komplett gesperrt werden musste.<br />
LIVING & LIFE 47
DER LEISBERGER<br />
ÜBER DEN GRANIT SCHWÄRMT GOETHE:<br />
„Ich fühle die ersten, festesten<br />
Anfänge unsers Daseins, ich überschaue<br />
die Welt, ihre schroeren<br />
und gelinderen Täler und ihre<br />
fernen fruchtbaren Weiden, meine<br />
Seele wird über sich selbst und über<br />
alles erhaben und sehnt sich nach<br />
dem nähern Himmel”<br />
Villa Stroh.<br />
Repräsentative Großbauten im Stil<br />
des deutschen Historismus, wie die<br />
Villa Stroh unten, die Villa in der<br />
Kaiser-Wilhelm-Straße oben und<br />
der Vincentischule rechte Seite,<br />
erhielten durch den Granit ihr edelrustikales<br />
Erscheinungsbild.<br />
48 LIVING & LIFE
RUBRIK<br />
LIVING & LIFE 49
RUBRIK<br />
Der Leisberger Granit prägt das Erscheinungsbild von Baden-Baden: das „Kindler-Haus“ in der Lange Straße.<br />
50<br />
LIVING & LIFE
DER LEISBERGER<br />
Der rostrote Baustein war begehrt bei den Reichen an der<br />
Oos. Repräsentative Großbauten im Stil des deutschen<br />
Historismus wie das Schloss Solms, die Villen Sirius,<br />
Stroh und Kann. Aber auch das Ludwig-Wilhelm-Stift<br />
und die Vincentischule erhielten durch ihn ihr edel-rustikales<br />
Erscheinungsbild. Doch wie gesagt: Ein lupenechter<br />
Granit ist der „Leisberger” nicht. Unter „Rhyolith”<br />
rmiert er in Geologenkreisen: Ein in seiner chemischen<br />
Zusammensetzung dem Granit durchaus artverwandtes<br />
vulkanisches Tiefengestein, mit feinkörnigen, grünen und<br />
braunen Kristallen, so genannten Piniten, aus Quarz,<br />
Feldspat und Biotit.<br />
WIE ENTSTEHT SEINE „LEBENDIGE”<br />
STRUKTUR?<br />
Sinkt die Temperatur in einer Magmakammer unter einem<br />
Vulkangebiet nur sehr langsam, bildet sich ein solch porphyrartiges<br />
Gefüge. Ganz allmählich wachsen die relativ<br />
großen Kristalle. Schießt bei einem Vulkanausbruch das<br />
Magma indes in die Höhe, kühlt diese Masse im Vulkanschlot<br />
oder nach Austritt rasch ab, wobei nur noch mikroskopisch<br />
kleine Kristalle entstehen, welche die Grundmasse<br />
des Gesteins bilden. So geschehen im Gebiet des heutigen<br />
Oberrheingrabens vor etwa 340 Millionen Jahren. 170<br />
Millionen Jahre lang blieb der rötliche Stein dann unter<br />
einer bis zu 250 Meter dicken Ablagerungsschicht verborgen<br />
und geriet erst „vor kurzem” – in der Zeit vor 50 und 25<br />
Millionen Jahren – beim Einbruch des Oberrheingrabens<br />
wieder an die Erdoberäche.<br />
Auch Gesteine wandern, wenn auch auf unvorstellbar<br />
langsame Weise. Irgendwann werden sie in ihrem unaufhaltsamen<br />
Kreislauf wieder im Erdinnern eingeschmolzen<br />
und transformiert. Einstweilen nden sie als Bausto<br />
einer vergleichsweise jungen Spezies Verwendung – wenn<br />
auch, in diesem Fall, für relativ kurze Zeit: Von Mitte des<br />
19. Jahrhunderts bis in die 60er Jahre des vergangenen<br />
Jahrhunderts war der Leisberger in Baden-Baden gefragt.<br />
Dann waren die zwei Steinbrüche zwischen Lichtental und<br />
Geroldsau weitgehend erschöpft.<br />
Haus Baden.<br />
Heute wird am Leisberg nur noch ausnahmsweise „Porphyr”<br />
gebrochen, letztmalig vom Bauunternehmer Martin<br />
Dietrich, der die Chance bekam, aus dem aufgegebenen<br />
Steinbruch zu Sanierungszwecken Steine zu brechen.<br />
Zwischen 2012 und 2014 führte er die zuvor als Halbleiterwerkstatt<br />
dienende Villa Stroh wieder ihrem früheren<br />
Zweck als Wohnbau zu und schloss die entstandenen Lücken<br />
in der Fassade mit zwei Kubikmetern original Leisberger.<br />
Für die heutige Fassadengestaltung sei ein solcher Naturstein<br />
zu kostspielig, weiß der Fachmann. Zwar nähme er<br />
sich sehr schmuck aus, sei aber nicht unbedingt ein idealer<br />
Lärmschutz. Überdies lässt sich der Leisberger aufgrund<br />
seiner Härte nur schwer bearbeiten und fand deshalb be-<br />
LIVING & LIFE 51
DER LEISBERGER<br />
vorzugt als Bossenstein Verwendung. Steinbildhauer Walter<br />
Grimm lebt und arbeitet in Sichtweite einer der zwei<br />
Steinbrüche. Schwelle und Eingang seines Hauses bestehen<br />
– natürlich – aus „Leisberger Granit”. Skulpturen oder<br />
Grabsteine aus diesem Material zu fertigen, käme dem gelernten<br />
Steinmetz hingegen nicht in den Sinn. Die besäßen<br />
eine für seinen Geschmack zu grobe Anmutung.<br />
Die Geschmäcker ändern sich. Dem jungen hessischen<br />
Fürsten Georg zu Solms-Braunfels war der Leisberger gerade<br />
recht, um seiner „Ritterburg” auf dem Friesenberg ein<br />
feudales Gepränge zu verleihen. Sicher war auch die kurze<br />
Distanz zum Steinbruch ein Argument. Die größte aller<br />
Baden-Badener Villen prunkt in hellem Rostrot. Schon<br />
zu Lebzeiten des Erbauers kam ihr altdeutscher Stil außer<br />
Mode. Der Fürst hielt sich nur selten auf seiner „Burg” auf<br />
und auch seine Witwe, eine Italienerin mit dem klangvollen<br />
Namen Donna Emanuela Gallone dei Principi di Tricase<br />
Moliterno, wurde mit dem steinernen „Drachen” nicht<br />
recht warm.<br />
Dass vor vier Jahren Teile des Torturms auf den Zufahrtsweg<br />
stürzten, hat indes nichts mit dem Leisberger<br />
zu tun, vielmehr mit dem Hausschwamm und mit morschen<br />
Balken.<br />
Am rostroten „Granit” beißt man sich noch weitere hundert<br />
Jahre die Zähne aus. Doch „schneidig” ist er, und er<br />
prägt ganz selbstverständlich das Erscheinungsbild einer<br />
Stadt, in der sich Vergangenheit und Gegenwart, Naturstein<br />
und Beton ganz selbstverständlich die Hände reichen.<br />
Schloss Solms.<br />
52 LIVING & LIFE
RUBRIK<br />
DIE<br />
BÄREN<br />
SIND<br />
LOS<br />
VON PIA HART<br />
FOTOS: MICHAEL BODE<br />
ie kleine Juliette streckt ihre Arme hoch über den<br />
D Kopf und ruft in ihrer unverkennbaren Kleinkinderstimme:<br />
„Arm. Bitte.“ Lachend nimmt Christina Meyhack<br />
die Zweijährige auf den Schoß, während die anderen sechs<br />
Kinder weiterhin der spannenden Geschichte lauschen.<br />
Was wie ein ganz normaler Morgen in einer Kinderkrippe<br />
klingt, stellt hier, bei den „Glücksbären“ in der Lichtentaler<br />
Straße, eine Seltenheit in der Kurstadt dar. Denn<br />
das Projekt, das oziell als „TigeR“ bezeichnet wird und<br />
für „Tagespege in anderen geeigneten Räumen“ steht,<br />
wurde 2013 von der Firma „Immobilien Regional AG“<br />
ins Leben gerufen.<br />
54 LIVING & LIFE
RUBRIK<br />
GLÜCKSBÄREN<br />
ATMOSPHÄRE<br />
VON DER FREUDE DER KINDHEIT UND JUGEND<br />
ERNÄHRT SICH UNSER GANZES LEBEN<br />
OTTO ERNST 1862–1926<br />
LIVING & LIFE<br />
55
RUBRIK<br />
„Wichtig ist uns, dass wir<br />
alle zusammen essen und so<br />
lange gemeinsam sitzen bleiben,<br />
bis jeder aufgegessen hat“<br />
Inhaber Martin Ernst und seine Tochter Julia Ernst-<br />
Hausmann möchten mit den „Glücksbären“ ihren Mitarbeiterinnen<br />
die Sicherheit geben, nach der Geburt<br />
auf eine qualizierte Kinderbetreuung in unmittelbarer<br />
Nähe zum Arbeitsplatz zurückgreifen zu können. Und<br />
somit benden sich die Räume der Einrichtung, in denen<br />
Kinder von drei Monaten bis drei Jahren von bis zu<br />
drei Tagesmüttern betreut werden, idealerweise direkt im<br />
zweiten Obergeschoss des Hauses. In enger Abstimmung<br />
zwischen Julia Ernst-Hausmann und Christina Meyhack<br />
ist die Zweieinhalb-Zimmer-Wohnung kindgerecht umgebaut<br />
und gestaltet worden: Neben einem Kreativraum,<br />
dem bunten Bällebad und Podesten, unter denen sich die<br />
ausziehbaren Bettchen für den Mittagsschlaf verstecken,<br />
erwartet den Nachwuchs auch eine Kinderküche sowie<br />
die obligatorische Spiel- und Bauecke. Und die Figuren<br />
aus dem „Dschungelbuch“ schlängeln sich lebensecht an<br />
den Wänden entlang.<br />
Ausüge auf den Marktplatz, in die Allee und die Spielplätze<br />
rund ums Kurhaus stehen natürlich auch auf dem<br />
täglichen Programm, zudem wird hier jeden Mittag von<br />
den Tagesmüttern frisch und hochwertig gekocht. Jede<br />
Menge Obst und Vesper-Schnitten für die Zwerge runden<br />
das umfangreiche Angebot ab. „Wichtig ist uns, dass<br />
wir alle zusammen essen und so lange gemeinsam sitzen<br />
bleiben, bis jeder aufgegessen hat“, erklärt Meyhack. „Das<br />
verstehen auch jüngere Kinder ganz schnell.“<br />
FLEXIBLE BETREUUNGSZEITEN<br />
Die Betreuungszeiten sind frei wählbar, orientieren sich<br />
aber im Grunde an den Arbeitszeiten des Immobilienbüros.<br />
Zwischen 7.30 Uhr und 17.30 Uhr können bis zu<br />
sieben Kinder gleichzeitig betreut werden. Da aber nicht<br />
alle Eltern die Vollzeitbetreuung in Anspruch nehmen,<br />
sind derzeit zehn Kleinkinder angemeldet, die sich die<br />
Betreuungsstunden teilen. In Planung ist derzeit, die Betreuung<br />
auch auf die Abendstunden und den Samstag<br />
auszudehnen.<br />
Werden nicht alle vorhandenen Plätze von den „Immobilien<br />
Regional AG“-Mitarbeiterinnen genutzt, können externe<br />
Kinder bei den „Glücksbären“ aufgenommen werden.<br />
56 LIVING & LIFE
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INTERVIEW<br />
ERNST ERNST<br />
UND<br />
58 LIVING & LIFE
INTERVIEW MIT DEM FIRMENCHEF DER IMMOBILIEN REGIONAL AG MARTIN ERNST<br />
UND SEINER TOCHTER JULIA ERNST-HAUSMANN ÜBER DIE LEBENSQUALITÄT<br />
IN BADEN-BADEN, DIE BESTE SUCHE NACH IMMOBILIEN, DAS ANGEBOT FÜR JUNGE<br />
FAMILIEN UND AUSLÄNDISCHE KUNDEN<br />
LIVING & LIFE 59
INTERVIEW<br />
Martin Ernst: Wobei die Cité, wo<br />
einst die französischen Streitkräfte<br />
waren, sich inzwischen zu einem<br />
Viertel mit vielen jungen Familien<br />
entwickelt hat. Das ist noch nicht genug,<br />
aber in der Cité leben immerhin<br />
inzwischen rund 5.000 Menschen.<br />
Wir brauchen wieder mehr Kitas und<br />
Kindergärten und Baden-Baden ist<br />
eigentlich wesentlich jünger als das<br />
Image.<br />
Warum ist Baden-Baden ein so beliebter<br />
Standort – auch bei der Nachfrage nach Immobilien?<br />
Martin Ernst: Baden-Baden hatte<br />
das große Glück, dass es zwischen<br />
1880 und 1910 von Vater und Sohn<br />
Bénazet zu großen Teilen so angelegt<br />
und geprägt wurde, wie wir es heute<br />
kennen. Die Crème de la Crème der<br />
damaligen Zeiten waren die Adelshäuser<br />
Europas. Die Bénazets verstanden<br />
es, diesen Herrschaften das<br />
zu bieten, was sie sich wünschten. So<br />
wurden das Theater in Baden-Baden,<br />
die Lichtentaler Allee, die Spielbank<br />
und die Iezheimer Rennbahn angelegt.<br />
Die Entwicklung der Stadt war<br />
beispielhaft. Genau dies empnden<br />
auch die Besucher unserer Stadt heute<br />
noch und fühlen sich deswegen automatisch<br />
wohl ...<br />
Julia Ernst-Hausmann: ... nicht zu<br />
vergessen die einzigartige Lage am<br />
Rande des Schwarzwaldes und die<br />
Nähe zum Elsass. Baden-Baden ist<br />
sehr grün und bietet für die Größe der<br />
Stadt unglaublich viel Kultur, vom<br />
Festspielhaus bis zum international<br />
beachteten Museum Frieder Burda.<br />
Was zeichnet ein gutes Immobilienunternehmen<br />
aus?<br />
Martin Ernst: Die gelebte Dienstleistung<br />
durch alle Hierarchien.<br />
Fehlt es in Baden-Baden an Wohnraum für<br />
junge Familien?<br />
Julia Ernst-Hausmann: Da wurde<br />
vieles über Jahre vernachlässigt. Das<br />
gilt für den Großteil von Baden-Baden.<br />
Heute müssen oftmals beide Elternteile<br />
arbeiten und trotzdem bleibt<br />
nach Abzug der laufenden Lebenshaltungskosten<br />
oft nur wenig übrig. Leider<br />
stehen die jungen Leute nach wie<br />
vor zu wenig im Fokus der Stadtplaner.<br />
Der Blick auf die jüngere Generation<br />
macht eine Stadt erst attraktiv<br />
und zukunftsfähig. Wir brauchen familienfreundliche<br />
Angebote.<br />
Was raten Sie einem Interessenten, der ein<br />
Haus in Baden-Baden erwerben will?<br />
Martin Ernst: Wichtig ist es, sich einen<br />
Überblick über den Immobilienmarkt<br />
zu verschaen, damit man ein<br />
eigenes Gefühl dafür bekommt, was<br />
man für seine in Gedanken existierende<br />
Wunschimmobilie bezahlen muss.<br />
Diesen Marktüberblick haben Einzelkämpfer<br />
nur selten. Der Kaunteressent<br />
sollte zu einem der Marktführer<br />
gehen und bei dem bleiben, bei dem<br />
er das beste Bauchgefühl hat.<br />
Julia Ernst-Hausmann: Es ist in<br />
jedem Fall besser, einen ortskundigen<br />
Fachmann zu Rate zu ziehen. Das<br />
macht sich am Ende bezahlt.<br />
Wie wird sich Baden-Baden in den nächsten<br />
Jahren entwickeln?<br />
Martin Ernst: Das Museum Frieder<br />
Burda und das Festspielhaus sind visionäre<br />
Bauten und Entwicklungen in<br />
unserer Generation, die Baden-Baden<br />
ein vollkommen neues Kulturimage<br />
verschat haben. Baden-Baden wird<br />
bei Kultur und Natur bei den Besuchern<br />
und Gästen punkten. Je älter<br />
man wird, umso mehr schätzt man<br />
diese Komponenten und freut sich<br />
darauf, wenn man dies Jahr für Jahr<br />
wieder erleben kann.<br />
Wie sehen Sie Baden-Baden als künftiges<br />
Tourismus- und Tagungsziel?<br />
Julia Ernst-Hausmann: Seit langem<br />
trit sich hier beispielsweise die<br />
60 LIVING & LIFE
ERNST & ERNST<br />
Rückversicherungsbranche einmal<br />
im Jahr, um die Policen für die weltweiten<br />
Katastrophen wie Hurrikans,<br />
Erdbeben und so weiter auszuhandeln.<br />
Diese Manager lieben die Stadt<br />
wegen der kurzen Wege. Man ist zu<br />
Fuß in wenigen Minuten bei jeder Besprechung.<br />
Quasi eine ganze Stadt als<br />
Konferenzzentrum. Baden-Baden ist<br />
ein Sehnsuchtsort zum Wohnen und<br />
zum Regenerieren. Der Schwarzwald<br />
mit seinen ausgezeichneten Möglichkeiten<br />
in Sachen Essen und Trinken,<br />
die Städte Basel, Straßburg, Frankfurt<br />
und Stuttgart liegen jeweils in<br />
Fahrdistanz von einer guten Stunde.<br />
Der Europa-Park in Rust als Besuchsmagnet<br />
für Familien ist 45 Minuten<br />
entfernt. Baden-Baden ist auf dem<br />
besten Weg, das Image eines Platzes<br />
nur für die ältere Generation abzulegen.<br />
Es muss ein Mix aus allen Interessen<br />
sein.<br />
Aus welchen Ländern kommen außerhalb von<br />
Deutschland die meisten Immobilienkäufer in<br />
Baden-Baden?<br />
Martin Ernst: Im Jahre 2005 verkauften<br />
wir die erste bedeutende Immobilie<br />
in der Kaiser-Wilhelm-Straße<br />
an einen Käufer aus den ehemaligen<br />
sowjetischen Staaten. Danach setzte<br />
ein richtiger Boom ein, der allerdings<br />
mit der politischen Abkühlung<br />
zwischen Vladimir Putin und Angela<br />
Merkel ein Ende fand. Das Interesse<br />
aus diesen Staaten ist ziemlich abgekühlt.<br />
Vereinzelt gibt es Käufer aus<br />
Frankreich, alle anderen europäischen<br />
Länder sind auf einem sehr<br />
niedrigen einstelligen Wert.<br />
Sie treen viele ausländische Besucher. Was<br />
schätzen diese besonders an Baden-Baden?<br />
Julia Ernst-Hausmann: Den sehr<br />
hohen Wohnwert und die absolute<br />
Ruhe in der Stadt. Es ist die Möglichkeit,<br />
sich zurückzuziehen, das grüne<br />
Baden-Baden – Sehnsuchtsort zum<br />
Wohnen und Regenerieren<br />
Baden-Baden und die Kultur zu genießen.<br />
Die Lichtentaler Allee ist auf<br />
ihre Weise weltweit einzigartig. Die<br />
Oos ießt mitten durch die Stadt. Wo<br />
gibt es schon eine Stadt, in die man<br />
mit ein oder zwei Ampeln vom Flughafen<br />
her kommt und die keine Staus<br />
hat? Geschätzt werden auch die kurzen<br />
Wege und nicht zu vergessen: das<br />
hohe Maß an Sicherheit.<br />
Was gefällt Ihnen persönlich besonders gut in<br />
Baden-Baden?<br />
Martin Ernst: Baden-Baden ist heute<br />
meine Heimat, hier sind meine drei<br />
Töchter geboren, hier leben meine<br />
Freunde. Hier wünsche ich mir noch<br />
möglichst viele Jahre, am liebsten<br />
Jahrzehnte, an Lebensqualität und<br />
Gesundheit.<br />
DAS GESPRÄCH FÜHRTE HORST KOPPELSTÄTTER<br />
LIVING & LIFE<br />
61
ERNST & ERNST<br />
IMMOBILIEN REGIONAL AG<br />
Das 1986 als Immobilien Regional GmbH gegründete Unternehmen<br />
startete als Kooperationspartner der Bausparkasse<br />
Schwäbisch Hall. Nur ein Jahr später löste sich diese Verbindung<br />
und der Weg in die selbstständige Maklertätigkeit war<br />
geebnet. Darüber hinaus begann das Unternehmen mit der<br />
Tätigkeit im Bereich der Hausverwaltung. 1993 wurde die<br />
GmbH in die Immobilien Regional AG umgewandelt.<br />
28 Jahre war die Immobilien Regional AG als eines der führenden<br />
Immobilienunternehmen der Region im Goldenen<br />
Kreuz in Baden-Baden ansässig, bevor es 2014 seine neuen<br />
Geschäftsräume einige Häuser weiter in der Lichtentaler<br />
Straße 33 bezog. Den Kauf und Verkauf von Wohn- und Geschäftsimmobilien<br />
wickelt die Immobilien Regional AG ausschließlich<br />
in der Region Mittelbaden ab – insbesondere in<br />
Baden-Baden, Bühl, Rastatt, Gernsbach und Gaggenau. Hier<br />
werden Grundstücke, Appartements, Wohnungen, Ein- und<br />
Mehrfamilienhäuser, Villen, Anwesen und Schlösser sowie<br />
Sonder- und Gewerbeimmobilien vermittelt.<br />
MAKLER<br />
Mit 30 Jahren Berufserfahrung gehört die Immobilien Regional<br />
AG zu den renommiertesten Immobilienspezialisten<br />
in der Region. Entscheidende Vorteile sind der hohe Erfahrungsschatz,<br />
die Zuverlässigkeit und die Kompetenz in der<br />
Beurteilung sowie eine diskrete, engagierte und persönliche<br />
Betreuung mit Transparenz und Offenheit. „Immobilienkauf<br />
ist Vertrauenssache“ – hinter dieser Binsenweisheit<br />
steckt mehr als nur ein Körnchen Wahrheit.<br />
OBJEKTMANAGER<br />
Die Betreuung von Wohnungseigentümergemeinschaften,<br />
Sondereigentumsverwaltung, Mietverwaltung und die<br />
Verwaltung von Gewerbeimmobilien erfolgt bei der Immobilien<br />
Regional AG durch qualifizierte Teams. So sind<br />
pro Team drei bis vier Mitarbeiter eingesetzt, die auch bei<br />
Krankheit oder in Urlaubszeiten ein lückenloses Arbeiten<br />
ermöglichen. Außerdem wird großen Wert auf eine optimale<br />
Ausbildung des Nachwuchses gelegt, der von Anfang<br />
an mit den Objekten, dem Verwaltungsbeirat und der ständig<br />
auf dem neuesten Stand gehaltenen Software vertraut<br />
gemacht und in die Abläufe eingebunden wird.<br />
Neben Werterhaltung, Wertsteigerung und Weiterentwicklung<br />
der technischen, energetischen sowie architektonischen<br />
Substanzen von Gebäuden, die unter anderem<br />
durch das Objektmanagement gewährleistet ist, hat die<br />
Immobilien Regional AG auch eine möglichst kostengünstige<br />
Verwaltung im Fokus. Über die rund 3.000 verwalteten<br />
Wohneinheiten ist die Immobilien Regional AG in der<br />
Lage, erstklassige Konditionen durch Verhandlungen mit<br />
Banken, Versicherungen und weiteren Firmen zu erzielen.<br />
WWW.IR-AG.EU<br />
62 LIVING & LIFE
Wohlfühlen<br />
ist einfach.<br />
Wenn man einen Immobilienpartner<br />
hat, der von Anfang<br />
bis Eigentum an alles<br />
denkt.<br />
www.spk-rastatt-gernsbach.de
RUBRIK<br />
64<br />
LIVING & LIFE<br />
Der Forschungspavillon auf dem Campus der Uni Stuttgart, der erstmals industrielle Nähtechniken<br />
für Holzkonstruktionen einsetzt, wurde im April 201 fertiggestellt.
RUBRIK<br />
VON DER NATUR LERNEN<br />
PROFESSOR ACHIM MENGES SCHAFFT<br />
SPEKTAKULÄRE BAUWERKE AUS HEIMISCHEM HOLZ<br />
LIVING & LIFE 65
RUBRIK<br />
66<br />
LIVING & LIFE
ARCHITEKTUR<br />
Forstpavillon Landesgartenschau Schwäbisch Gmünd links und unten.<br />
VON HORST KOPPELSTÄTTER<br />
Die Holzplattenkonstruktion<br />
des Forstpavillons links<br />
basiert auf konstruktiven<br />
Prinzipien des Plattenskeletts<br />
des Sand Dollar oben.<br />
A<br />
chim Menges lehrt als Professor<br />
an der Universität Stuttgart<br />
Architektur und gilt als einer der<br />
innovativsten Architekten in Europa.<br />
Menges holt sich viele Anregungen<br />
aus der Natur: Er ahmt die Bauweise<br />
von Wasserspinnen nach oder verwendet<br />
Erkenntnisse von Hummern,<br />
Seeigeln oder Käfern. Achim Menges<br />
ist mit vielen Preisen ausgezeichnet<br />
worden, unter anderem mit dem<br />
Kunstpreis der Berliner Akademie<br />
der Künste. In Baden-Württemberg<br />
sorgte Menges zuletzt durch seinen<br />
futuristischen Holzpavillon auf der<br />
Landesgartenschau in Schwäbisch<br />
Gmünd 2014 für Aufsehen.<br />
Dieser Forstpavillon ist ein Demonstrationsbau,<br />
der neue Methoden der<br />
digitalen Planung und robotischen<br />
Fertigung von Holzleichtbaukonstruktionen<br />
erforscht und vorstellt.<br />
„Robotik im Holzbau“ war das Stichwort.<br />
Es handelt es sich um das erste<br />
Gebäude, dessen Schalentragwerk<br />
aus Buchenplatten vollständig mit<br />
Robotern gefertigt wurde. Die neuartige<br />
Holzplattenbauweise ist zugleich<br />
eine innovative Architektur und eine<br />
ausgesprochen leistungsfähige, ressourcenschonende<br />
Schalenkonstruktion<br />
mit einer Materialstärke von gerade<br />
einmal 50 Millimetern.<br />
Achim Menges: „Im Vergleich zu<br />
technischen Konstruktionen besitzen<br />
natürliche Konstruktionen in der<br />
Tier- und Panzenwelt in der Regel<br />
wesentlich komplexere Formen und<br />
Strukturen. Aus der Natur lassen sich<br />
daher oft wirksame Prinzipien ableiten,<br />
die in die Gestaltung technischer<br />
Systeme übertragen werden können.<br />
Dabei entstehen nicht nur leistungsfähige<br />
und ressourcenschonende<br />
Holzbaukonstruktionen, sondern<br />
auch eine neuartige, ausdrucksstarke<br />
Architektur.“<br />
Noch eine andere geniale Beobachtung<br />
in der Natur: Der Fichten-Zapfen<br />
schließt und önet sich je nach<br />
Feuchtigkeit. Menges baute ein spektakuläres<br />
Wabenobjekt mit dem Titel<br />
„HygroScope“, das genau nach diesem<br />
Prinzip funktioniert. Das weltberühmte<br />
Museum für Zeitgenössische<br />
Kunst Centre Pompidou in Paris hat<br />
dieses Kunstwerk bereits im Jahr<br />
2012 in seine ständige Sammlung<br />
aufgenommen.<br />
LIVING & LIFE<br />
67
ACHIM MENGES<br />
„LIVING&LIFE“ SPRACH MIT PROFESSOR<br />
ACHIM MENGES ÜBER SEINE ARBEIT UND IDEEN<br />
Was können wir von den Baumeistern der Natur, den Tieren und Panzen, für unser Bauen lernen?<br />
Achim Menges: Wir versuchen die Prinzipien von biologischen Konstruktionen zu<br />
verstehen und diese in die Architektur zu übertragen. Zum Beispiel beobachten wir<br />
in der Natur oft, dass komplexe Formen zu sehr ezienten Strukturen führen. Ein<br />
„Mehr“ an Form erlaubt hier ein „Weniger“ an Material.<br />
Was fasziniert Sie am Material Holz und weshalb ist der Robotereinsatz so wichtig für den Erfolg?<br />
Menges: Holz an sich ist schon ein großartiger und besonders nachhaltiger Werksto.<br />
Wenn wir die Vorteile des Holzes – übrigens eines der ältesten Baumaterialien,<br />
die wir haben – mit den Möglichkeiten modernster Fertigungstechnologien und<br />
aus der Biologie abgeleiteten Entwurfsansätzen verbinden, können ganz neuartige<br />
Konstruktionen entstehen. Diese sind nicht nur architektonisch innovativ, sondern<br />
zugleich auch besonders leistungsfähig und materialsparend.<br />
Arbeiten Sie überwiegend mit heimischem Holz?<br />
Menges: In unserer Arbeit versuchen wir zwei regionale Besonderheiten zu verbinden:<br />
zum einen die Verwendung möglichst heimischer Hölzer, beispielsweise aus<br />
dem Schwarzwald, der einzigen im Südwesten vorkommenden natürlichen Ressource,<br />
und zum anderen die neuesten Erkenntnisse aus der Forschung und Technik<br />
am Hochtechnologie-Standort Baden-Württemberg.<br />
Können Sie uns das Prinzip des von Ihnen geschaenen bjektes HygroScope kurz erklären?<br />
Menges: Das Objekt HygroScope, das zur ständigen Sammlung des Centre Pompidou<br />
in Paris gehört, funktioniert wie ein Fichtenzapfen: In Abhängigkeit von der Luftfeuchte<br />
önet und schließt es sich vollkommen selbsttätig. Diese Bewegung entsteht<br />
aus dem spezischen Aufbau von Furnierverbundelementen. Dafür werden keine zusätzlichen<br />
technischen Systeme eingesetzt und auch keine Betriebsenergie verbraucht.<br />
Die eigentlich ganz einfachen Furnierverbundelemente sind zugleich Sensor, Motor<br />
und Bauteil. Hier funktioniert das Holz also als Maschine.<br />
Für welche Gebäude und welche Aufgabenstellung ist Ihre Art der Architektur besonders geeignet?<br />
Menges: Im ersten Schritt bieten sich viele Aufgabenstellungen an, in denen unsere<br />
Architektur bereits heute Vorteile aufweist. Zum Beispiel sind unsere Holzschalenkonstruktionen<br />
sehr leistungsfähige Leichtbausysteme. Sie bieten die Möglichkeit,<br />
bestehende Gebäude aufzustocken, auch wenn deren Fundamente nur geringe<br />
Mehrlasten aufnehmen können. So können in innerstädtischen Ballungszentren<br />
dringend benötigte neue Räume nachhaltig und architektonisch wertvoll erschlossen<br />
werden.<br />
Was würden Sie gerne mal in Baden-Baden bauen?<br />
Menges: Ein hochinnovatives, innerstädtisches Bauwerk, das sich in die historische<br />
Stadtstruktur einpasst, neue Möglichkeiten im Umgang mit dem Bestand aufzeigt<br />
und zugleich die Zukunft des Holzbaus verkörpert, wäre für Baden-Baden ganz<br />
sicher ein Gewinn und ein Projekt von großer Strahlkraft, auch weit über die Stadtgrenzen<br />
hinaus. Wo, wenn nicht hier, in der waldreichsten Stadt Deutschlands?<br />
Die Funktionsweise der<br />
Installation HygroScope ist<br />
von der Bewegung des Fichtenzapfens<br />
abgeleitet.<br />
DAS GESPRÄCH FÜHRTE HORST KOPPELSTÄTTER<br />
68 LIVING & LIFE
Der „HygroSkin“<br />
Pavillon FRAC<br />
Centre, rleans<br />
önet und schliesst<br />
sich mit dem Wetter,<br />
ohne dafür Elektronik,<br />
Mechanik oder<br />
Betriebsenergie zu<br />
benötigen.<br />
HYGROSCOPE<br />
2012, CENTRE POMPIDOU, PARIS<br />
LIVING & LIFE<br />
69
ARCHITEKTUR<br />
Die Leichtbaukonstruktion des Forschungspavillons<br />
besteht aus nur sechs Millimeter<br />
starken Platten und konnte aus gerade einmal<br />
zwei Kubikmetern Holz realisiert werden.<br />
PROFESSOR ACHIM MENGES<br />
geboren 1975, ist Architekt und Professor an<br />
der Universität Stuttgart, wo er das von ihm<br />
neu gegründete Institut für Computerbasiertes<br />
Entwerfen (ICD) seit 2008 leitet. Seit 2009 ist<br />
Achim Menges ebenfalls Gastprofessor an der<br />
Harvard Universität in Cambridge, USA.<br />
Achim Menges hat an der Architectural Association in London diplomiert.<br />
Dort lehrte und forschte er von 2002 bis 2009 als Studio Master<br />
des Emergent Technology and Design Programms und von 2003<br />
bis 2006 ebenfalls als Unit Master der Diploma Unit 4. Von 2005 bis<br />
2008 war er Professor für Formgenerierung und Materialisierung im<br />
Fachbereich Produktgestaltung an der HfG Offenbach.<br />
Die Praxis und Forschung von Achim Menges untersucht integrale,<br />
computerbasierte Entwurfsmethoden an der Schnittstelle von Architektur,<br />
computerbasiertem Entwerfen, robotischer Fertigung und<br />
Biomimetik. Achim Menges ist Autor einer Vielzahl wissenschaftlicher<br />
Publikationen und Bücher. Seine Forschungsarbeiten und<br />
Projekte wurden bisher in mehr als 50 Ländern veröffentlicht, mit<br />
mehreren internationalen Preisen ausgezeichnet, vielfach international<br />
ausgestellt und bilden Teil der ständigen Sammlung mehrerer renommierter<br />
Museen, so zum Beispiel des Centre Pompidou in Paris.<br />
70 LIVING & LIFE
MEDIA<br />
<br />
WWW.KOPPELSTAETTER-MEDIA.DE<br />
BADEN-BADEN<br />
KOMMUNIKATION I STRATEGIE I CORPORATE PUBLISHING
MENSCHEN<br />
EIN HAUCH VON BOSSA NOVA<br />
PALÁCIO TANGARÁ SÃO PAULO<br />
F<br />
rank Marrenbach bringt es auf den<br />
Punkt: „Baden-Baden ist zu jeder Jahreszeit<br />
fantastisch, die Stadt verfügt über ein<br />
erstklassiges Kulturangebot und die Lichtentaler<br />
Allee ist der grüne Salon.“ Frank Marrenbach<br />
muss es wissen. Seit vielen Jahren ist<br />
er Chef des legendären Brenners Park-Hotel<br />
und inzwischen leitet Marrenbach die Hotelgruppe<br />
„Oetker Collection“ und ist ständig<br />
in aller Welt unterwegs. Frank Marrenbach<br />
wurde 2016 zum Hotelier des Jahres gewählt. Gerade<br />
kehrt er aus São Paulo zurück und lacht: „Es ist auch unglaublich<br />
schön, wieder nach Baden-Baden zurückzukehren.“<br />
Jüngster Zuwachs der neun Luxushotels der Oetker<br />
Collection ist das Hotel Palácio Tangará in São Paulo. Es<br />
soll noch im ersten Halbjahr <strong>2017</strong> seine Tore<br />
für die Gäste önen. Ein spektakuläres Hotel<br />
mitten im Zentrum der brasilianischen Metropole,<br />
versteckt in der üppigen grünen Natur<br />
des Burle Marx Park. Der neue Hotelpalast<br />
lockt mit zeitgenössischem Luxus, einer<br />
hochmodernen Spa-Anlage und der Küche<br />
von Starkoch Jean-Georges Vongerichten.<br />
Das neue Luxushotel knüpft an die Glanzzeiten<br />
eines einstigen Privatpalastes an dieser<br />
Stelle in den 40er und 50er Jahren an. Damals entwickelte<br />
sich São Paulo zu einer hochmodernen Metropole,<br />
umweht von den beschwingten Klängen des Bossa Nova.<br />
Heute ist São Paulo mit mehr als 23 Millionen Einwohnern<br />
das Wirtschaftszentrum Nummer eins in Südamerika.<br />
72 LIVING & LIFE
ARCHITEKTUR. LEBEN.<br />
Unsere Visionen verbinden technische, wirtschaftliche,<br />
soziologische und ästhetische Faktoren und schaffen<br />
eine direkte Verbindung zwischen Mensch und<br />
Architektur. Wir planen und realisieren Ihre<br />
Bauvorhaben im privaten, öffentlichen und<br />
gewerblichen Raum und schaffen<br />
eine lebenswerte Umwelt.<br />
ARCHITEKTURBÜRO MÜLLER + HUBER, RAIFFEISENSTRASSE 9, 77704 OBERKIRCH<br />
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NATALIE<br />
NATALIE LUMPP<br />
ERHIELT FÜR „GRILL DEN HENSSLER“ DEN PUBLIKUMSBAMBI<br />
74 LIVING & LIFE
NATALIE LUMPP<br />
KOCHEN.<br />
LIEBE.WEIN.<br />
DIE BADEN-BADENER WEIN- UND GASTROEXPERTIN<br />
GENIESST EINE SEHR HOHE BELIEBTHEIT<br />
VON HORST KOPPELSTÄTTER<br />
ochen. Liebe. Wein. Was will man mehr? Kurz<br />
K und mit einem herzlichen Lachen kommt die<br />
Antwort der Baden-Badener Wein- und Gastroexpertin<br />
Natalie Lumpp auf die Frage, was denn ihre Projekte für<br />
<strong>2017</strong> seien. Zusammen mit Food-Bloggerin Kerstin Getto<br />
wird sie genau zu diesem Titel „Kochen. Liebe. Wein.“<br />
ein neues Buch herausbringen.<br />
Natalie Lumpp steckt ihre Nase einfach unglaublich gerne<br />
ins Glas, sie gehört seit vielen Jahren zu Deutschlands<br />
führenden Weinexpertinnen und man sagt ihr den siebten<br />
Sinn für Weine und für den „feinen Unterschied“ nach.<br />
Sie riecht und schmeckt die guten Weine, kennt ihre Nuancen<br />
und: sie kann darüber spannend, herzerfrischend<br />
ehrlich und bezaubernd berichten. Wer vermag schon die<br />
Geschmacksnoten der Weine so verständlich wie vielfältig<br />
zu beschreiben? Selbst der Altmeister unter den Zeichnern,<br />
Tomi Ungerer, ist ihrem Charme verfallen und illustrierte<br />
ihr Büchlein „Wein und mehr …“ mit hinreißenden<br />
Zeichnungen.<br />
Unterhaltsam bringt die gebürtige<br />
Freiburgerin ihr Wissen rüber. Ihre<br />
Begeisterung für das edle Getränk<br />
überträgt sich sofort auf die Zuhörer.<br />
Richtig bekannt geworden ist<br />
Natalie Lumpp als Jurorin in der<br />
TV-Sendung „Grill den Henssler“ bei VOX. Sie mag die<br />
Promis und die Promis mögen Natalie Lumpp. Reiner<br />
Calmund ist ein Freund geworden: „Ich habe eine Menge<br />
von Calli gelernt“, sagt Natalie Lumpp und fügt hinzu,<br />
beim Fußball natürlich … Und die hübsche Sommelière,<br />
die mit ihrem Mann und Sohn Jonas am Rand von<br />
Baden-Baden im Grünen lebt, ist immer bodenständig<br />
geblieben.<br />
Als freie Weinberaterin, Autorin und Moderatorin ist sie<br />
auf vielen Bühnen präsent. Auch bei der beliebten TV-<br />
Show „Quizhelden im Südwesten“ im SWR ist sie von<br />
Anfang an als für ihre erfrischende Herzlichkeit bekannte<br />
Jurorin dabei. Weinproben mit Natalie Lumpp gibt es auf<br />
dem Schi oder bei Festveranstaltungen. Auf Zypern begeisterte<br />
sie kürzlich beim großen Gourmetgipfel mit den<br />
besten Köchen Deutschlands, mit Drei-Sterne-Koch Harald<br />
Wohlfahrt sucht sie die Weine in der Dinner-Show<br />
Palazzo aus und beim berühmten Rheingau Gourmetfestival<br />
ist sie Moderatorin.<br />
Die quirlige Baden-Württembergerin ist aus der deutschen<br />
Weinbranche nicht mehr wegzudenken. Charmant<br />
überzeugt sie mit ihren Fähigkeiten. Sie gehört zu den<br />
ganz Großen der deutschen Weinszene. Als Sommelière<br />
arbeitete sie in renommierten badischen Spitzenbetrieben,<br />
angefangen bei der Traube Tonbach über das Hotel<br />
Bareiss bis hin zum Schlosshotel Bühlerhöhe.<br />
Ob Boris Becker, Plácido Domingo<br />
oder Nelson Mandela – viele internationale<br />
Stars haben sich von ihr schon<br />
edle Tropfen kredenzen lassen. Früh<br />
wurde die Fachpresse auf die sympathische<br />
Badenerin aufmerksam, die<br />
schon den Titel „Bester Sommelier<br />
Deutschlands“ erhielt. Kürzlich wurde ihr die „Schweizer<br />
Silberlorbeeren Medaille” für das Buch „Essen und Wein”<br />
verliehen. Absolutes Highlight ihrer Karriere bisher: Sie<br />
erhielt für „Grill den Henssler“ den Publikumsbambi. „Das<br />
hätte ich mir nie zu träumen gewagt“, lacht Natalie Lumpp<br />
und ist schon auf dem Sprung in Richtung Hamburg, wo<br />
die nächste Moderation wartet.<br />
WWW.NATALIE-LUMPP.DE<br />
LIVING & LIFE 75
TIPPS<br />
VON NATALIE LUMPP<br />
RESTAURANTS IN BADEN-BADEN<br />
Le Jardin de France<br />
TAPASBAR<br />
MONTE CHRISTO<br />
Als großer Liebhaber von Spanien tue ich mich mit den<br />
Tapasbars in Deutschland eher schwer, da sie nur selten<br />
den Originalen entsprechen. Eine große Ausnahme ist<br />
die Monte Christo Bar von Andreas Oster. Schon das<br />
Interieur mit den alten klassischen Kacheln an den Wänden<br />
versetzt Sie in den warmen Süden. Die Gerichte, wie<br />
„Mejillones en escabeche“ oder „Galtas de cerdo al Rioja“<br />
und „Tarta de Santiago“, bekommen Sie auch in San<br />
Sebastián nicht besser zubereitet. Die excellente Weinkarte<br />
mit den spanischen Kredenzen passt dazu wie das<br />
„i-Tüpfelchen“.<br />
WWW.MONTE-CHRISTO-BADEN-BADEN.DE<br />
Was wäre Baden-Baden ohne das passende<br />
Gourmet-Restaurant? Wie der Name schon<br />
verrät, erwartet Sie eine klassische französische<br />
Haute Cuisine. Das gebürtige Elsässer Ehepaar<br />
Sophie und Stéphan Bernhard ist schon seit 16<br />
Jahren mit einem Stern im Michelin ausgezeichnet.<br />
Unschlagbar ist das Drei-Gänge-Menü am<br />
Mittag zu 35 Euro! Ob souiertes Hühnerei,<br />
Entenlebervelouté und Herbsttrüel oder Steinbuttlet,<br />
Cocobohnen<br />
aus Paimpol, frische<br />
Perlinge, Sauce mit<br />
Garrigue-Düften –<br />
großes Kino!<br />
Neben Weinen aus der<br />
Region bietet Sophie<br />
Bernhard vor allem<br />
eine große Auswahl<br />
der französischen<br />
Gewächse. Sie schat<br />
eine gute Mischung zwischen Geheimtipps,<br />
beispielsweise von der Rhône, und den beliebten<br />
französischen Klassikern.<br />
WWW.LEJARDINDEFRANCE.DE<br />
RIZZI WINE BISTRO<br />
WWW.RIZZI-BADEN-BADEN.DE<br />
Das ist schon Kult in Baden-Baden! Ob Jung<br />
oder Alt – jeder fühlt sich in dem modernen<br />
Ambiente wohl. Im Sommer ist es natürlich ein<br />
Mega-Highlight, so mitten in der Lichtentaler<br />
Allee draußen zu sitzen. Moderne Loungemöbel<br />
vermitteln ein richtig mediterranes Flair.<br />
Entsprechend jung und ansprechend ist auch die<br />
Speisekarte gestaltet: tolle frische Sushi, angesagtes<br />
Superfood – wie Schwarzer Bio-Quinoa<br />
mit Perlingen, Romana-Tomaten, Passionsfrucht-Vinaigrette<br />
oder Rizzis Bouillabaisse –<br />
jeder kommt hier auf seine Kosten! Passend dazu ist auch die Weinkarte mit<br />
regionalen Spezialitäten, Klassikern aus Frankreich oder angesagten Weinen<br />
aus Italien bestückt.<br />
76 LIVING & LIFE
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76530 Baden-Baden<br />
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