Verwandeln Sie Ihre PDFs in ePaper und steigern Sie Ihre Umsätze!
Nutzen Sie SEO-optimierte ePaper, starke Backlinks und multimediale Inhalte, um Ihre Produkte professionell zu präsentieren und Ihre Reichweite signifikant zu maximieren.
ÖSTERREICHISCHE POST AG, PZ 17Z041047 P, FÜHRICHGASSE 8, 1010 WIEN 9 004524 129224<br />
05/2017 WWW.FALSTAFF.<strong>AT</strong><br />
€ 6,–<br />
05<br />
special<br />
LIVING<br />
TEPPICH-COUTURE BEST OF CHALETS<br />
JAN K<strong>AT</strong>H IM<br />
CHIC WOHNEN IN<br />
INTERVIEW<br />
DEN BERGEN<br />
05<br />
COSINESS ALERT<br />
FELL & KAMINE<br />
FÜR DEN WINTER<br />
BÜRO-DESIGN<br />
DAS OFFICE<br />
IM NEUEN LOOK<br />
LUST AUF DECOR<br />
EXTRAVAGANTE WOHNKULTUR FÜR GENIESSER
RIMADESIO.COM<br />
ARMIN HAUSBERGER AGENTUR - TEL +43 512 58071815 - OFFICE@ARMINHAUSBERGER.
THE SPIRIT OF PROJECT<br />
SCHIEBTÜR VELARIA, ABGEHAENGTES SIDEBOARD SELF BOLD, FACHBODEN EOS, LONG ISLAND TISCH DESIGN G.BAVUSO
RARITÄT IN DEN<br />
KITZBÜHELER ALPEN<br />
Einzigartiges Almhaus in absoluter Ruhelage<br />
mit atemberaubendem Berg-Panoramablick<br />
im Skigebiet Kitzbühel<br />
Alleinlage auf 1.400 m Seehöhe<br />
Freizeitwohnsitzwidmung<br />
Kaufpreis: € 4,5 Mio.<br />
Thomas Hopfgartner, MBA<br />
+43 664 53 15 300<br />
hl@livingdeluxe.com<br />
www.livingdeluxe.com<br />
Der wahre Luxus<br />
ist Raum.<br />
W Ö R T H E R S E E – W I E N – K I T Z B Ü H E L<br />
www.livingdeluxe.com
EDITORIAL<br />
EIN GROSSES DANKE<br />
FÜR 5 JAHRE LIVING<br />
Es ist eine nachgewiesene Erkenntnis, dass sich der Falstaff-Leser den besonders schönen<br />
Dingen des Lebens widmet. Dabei geht es ihm aber nicht nur um kulinarischen Genuss,<br />
Wein oder die Inspiration für eine Reise. Unsere treue Leserschaft interessiert sich ebenso<br />
für Interieur, Design, Architektur und Immobilien. Also lag es für mich nahe, exakt vor<br />
fünf Jahren, ein eigenes Falstaff LIVING mit genau diesen Schwerpunkten aus der Taufe zu<br />
heben. Ein anspruchsvolles Design-Magazin, das für Inspiration, Freude und jede Menge<br />
Ideen im gehobenen Wohnbereich sorgen soll. Wir wussten freilich nicht, wie sich LIVING<br />
entwickeln würde, denn schließlich war es in der österreichischen Medienlandschaft nicht<br />
der einzige Titel aus dem exklusiven Design-Sortiment. Umso schöner nun die Tatsache, dass<br />
es sich gelohnt hat! Vor wenigen Tagen baten wir zu einem LIVING-Design-Frühstück in<br />
erlesener Runde und präsentierten der Branche den erfreulichen Zuwachs des Magazins und<br />
die stetig steigende Akzeptanz am Markt.<br />
WIR VERSUCHEN, FREUDE AN DEN SCHÖNEN DINGEN<br />
DES LEBENS ZU VERMITTELN<br />
Deshalb darf ich mich hier an dieser Stelle bei all jenen Partnern aus der Wirtschaft bedanken,<br />
die von der Stunde null an an LIVING geglaubt und uns unterstützt haben. Ein großes Danke<br />
auch an unsere Design-affinen Leser und für das positive Feedback zu unserem Schaffen.<br />
Anna Z. aus Wien meinte jüngst in einem Schreiben: »LIVING ist für mich das Tor zur<br />
fantastischen Welt des Designs sowie der Architektur, und es vermittelt eine Sehnsucht nach<br />
einem Lebensgefühl, geprägt durch die schönen Dinge des Lebens.« Ein Kompliment, das<br />
schöner nicht sein könnte.<br />
Angelika Rosam<br />
Herausgeberin Falstaff<br />
Deshalb auch ein besonderes Dankeschön an mein LIVING-Team, das sich stets mit großem<br />
Einsatz um Präzision in der Recherche und einen guten Kundenservice bemüht.<br />
Foto: Ingo Pertramer<br />
Und MEIN größter Wunsch an Sie? Bleiben Sie uns als Leser gut gewogen, und lassen Sie<br />
sich weiterhin von LIVING von einer neuen Dimension aus der Welt des Designs inspirieren,<br />
abholen und viel Freude beim Lesen schenken.<br />
Herzlichst Ihre<br />
ANGELIKA ROSAM<br />
angelika.rosam@falstaff.at<br />
»LIVING vermittelt<br />
eine Sehnsucht nach<br />
einem neuen Lebensgefühl,<br />
geprägt durch<br />
die schönen Dinge<br />
des Lebens.«<br />
ANNA Z., LIVING-Leserin<br />
05 / 17 living<br />
falstaff<br />
5
04<br />
01<br />
01 04<br />
cover.indd 1 20.11.17 17:00<br />
INHALT<br />
05/2017<br />
9 2<br />
Unser Fotoshooting inszeniert<br />
Tableware für edle Feste zu Hause.<br />
5 EDITORIAL<br />
8 ICONS<br />
10 EXHIBITION-TIPP<br />
18 BRANCHENTELEGRAMM<br />
20 MY TASTE<br />
60 ART FIVE<br />
156 MY FAVORITE PROJECTS<br />
166 D<strong>AT</strong>ES TO KNOW<br />
168 BEZUGSQUELLEN<br />
169 IMPRESSUM<br />
COVER<br />
FOTO: KONRAD LIMBECK<br />
VISUAL CONCEPT & PRODUKTION:<br />
FLORENCE WIBOWO<br />
9 004524 9 004524 129224 129224<br />
ÖSTERREICHISCHE POST AG, PZ 17Z041047 P, FÜHRICHGASSE 8, 1010 WIEN 05/2017 WWW.FALSTAFF.<strong>AT</strong> € 6,–<br />
9 004524 129224<br />
special<br />
LIVING<br />
TEPPICH-COUTURE BEST OF CHALETS<br />
JAN K<strong>AT</strong>H IM<br />
CHIC WOHNEN IN<br />
INTERVIEW<br />
DEN BERGEN<br />
COSINESS ALERT<br />
FELL & KAMINE<br />
FÜR DEN WINTER<br />
BÜRO-DESIGN<br />
DAS OFFICE<br />
IM NEUEN LOOK<br />
LUST AUF DECOR<br />
EXTRAVAGANTE WOHNKULTUR FÜR GENIESSER<br />
72<br />
Wie der Designer<br />
Jan Kath Teppichen<br />
neues Leben<br />
einhaucht, erzählt<br />
er im LIVING-Talk.<br />
TRENDS<br />
14 DESIGNERS TO W<strong>AT</strong>CH<br />
Raw Edges und Neri & Hu<br />
im Porträt.<br />
16 EDITOR’S NOTEBOOK<br />
Must-haves für Designliebhaber.<br />
48 SCHÖN EINHEIZEN<br />
Feuer frei für die neuen Holzöfen.<br />
50 KUNSTTRIP BERLIN<br />
Ein Wochenende im Zeichen<br />
von Museen und Galerien. Plus:<br />
Adressen für den Weekend-Trip.<br />
22 GOOD FELLAS<br />
Interior mit Kuschelfaktor.<br />
24 RUG ’N’ ROLL<br />
Die Teppiche bringen Pep ins Haus.<br />
26 GUTER STAND<br />
Stehlampen mit Strahlkraft.<br />
28 BULB FICTION<br />
Glühbirnen für erhellende Momente.<br />
30 SCHLANGENLINIE<br />
Schlangenmotive sind angesagt<br />
wie schon lange nicht mehr.<br />
DESIGN<br />
64 IN DER HÖHLE DES BÄREN<br />
Im schönsten Chalet der Schweizer<br />
Alpen spielt beim Wohnen Kunst eine<br />
große Rolle.<br />
72 TEPPICH-COUTURE<br />
Der deutsche Teppich-Designer<br />
Jan Kath im Interview.<br />
78 AUSNAHMEN BRECHEN<br />
DIE REGELN<br />
Die niederländische Königin der<br />
Farben, Hella Jongerius, im Porträt.<br />
32 GUT GECHILLT<br />
Die Chaiselongue ist wieder da.<br />
82 GUCCI FÜR DAHEIM<br />
Guccis erste Home-Kollektion.<br />
6 4<br />
Die LIVING-Homestory führt diesmal in die<br />
Alpen. Konkret: ins Luxus-Chalet »Black Bear«.<br />
34 ARTHUR GEHT AN DIE DECKE<br />
Shootingstar Arthur Arbesser macht<br />
Decken für Hem.<br />
36 BÄDER ZUM WOHNEN<br />
Wie man Schlaf- und Badezimmer am<br />
besten miteinander vereint.<br />
40 SPIEL MIT DEM FEUER<br />
Heiße Kamin-Styles für jeden Raum.<br />
84 EVAS LIEBE ZU DESIGN<br />
Eva Padberg ist nicht nur Model,<br />
sondern gestaltet auch Mobiliar.<br />
86 SECHS GANZE WAHRHEITEN<br />
Rado ließ die »True« von Designern<br />
neu interpretieren.<br />
88 ALLES ÜBER FAKE<br />
Essay von Dr. Wolfgang Pauser.<br />
Fotos: Ian Ehm, Stephan Julliard, beigestellt<br />
6 falstaff living 05 / 2017
KULINARIK<br />
92 GLANZ & GLORIA<br />
Sie suchen den richtigen Rahmen<br />
für Ihr Dinner? Unser Tableware-<br />
Shooting bringt Inspiration.<br />
98 TABLEDECOR DE LUXE<br />
Glanzstücke der Tischkultur,<br />
die man haben sollte.<br />
100 SWEET ART<br />
Die Kunst zu backen wird<br />
zur Backkunst. Ein Lagebericht<br />
von der Süßspeisenfront.<br />
104 TIEF LUFT HOLEN<br />
Die besten Dekanter für<br />
Edeltropfen.<br />
106 ZIEHEN LASSEN<br />
Teapots, die den Fünf-Uhr-Tee<br />
zum Augenschmaus machen.<br />
108 KÜCHENKLASSIKER<br />
Die Eieruhr im Haushalt.<br />
110 SCHÖNESSEN<br />
Take-aways zum Hinsetzen<br />
und Niederknien.<br />
RESIDENCES<br />
114 EIN HOCH AUF DUBAI<br />
Bauboom im Wüstenemirat.<br />
120 SIGN<strong>AT</strong>URENSETZUNG<br />
Zwei Großprojekte am Wiener<br />
Hauptbahnhof.<br />
124 SONNWENDE IM WOHNEN<br />
Innovativ wohnen im<br />
Wiener Sonnwendviertel.<br />
128 ERFRISCHENDE ARBEITSWELTEN<br />
Büros, in denen jeder gerne arbeitet.<br />
134 KANTINENPARTY<br />
Betriebskantinen erfinden sich neu.<br />
138 BUDGETPOLITIK<br />
Wieso Low-Budget-Hotels<br />
auf Optik und Style setzen.<br />
142 CHALET IM SCHNEE<br />
Coole Alpendomizile für<br />
den Winterurlaub.<br />
148 LIVING SALON<br />
Wie wohnt man multifunktional?<br />
Drei Experten im Diskurs.<br />
22<br />
Schafwolle und Interior harmonieren perfekt.<br />
Vor allem im Winter. kellywearstler.com<br />
152 MY CITY<br />
Architekt Johannes Pilz<br />
über sein Rotterdam.<br />
INSPIR<strong>AT</strong>ION<br />
160 ROCK THE CASBAH<br />
Marrakesch-Style für zu Hause.<br />
164 EVENT-CLIPPINGS<br />
Vienna Art Week. Jan Kath bei<br />
Rahimi. 5 Jahre LIVING.<br />
170 MY KITCHEN<br />
Zu Gast in der Küche<br />
von Josef Floh.<br />
Jetzt auch Anlegerwohnungen!<br />
rottenschlager.com<br />
ZEIT FÜR‘S<br />
LEBEN.<br />
Mehr Zeit daheim.<br />
Eigentums- und Anlegerwohnungen<br />
Brühler Straße 73, A-2340 Mödling<br />
• Von 90-160 m 2<br />
• 3-5 Zimmer, provisionsfrei<br />
• Balkon oder Terrasse, großzügige<br />
Grünflächen<br />
• Absolute Ruhelage am Waldrand<br />
• Geheizter Außenpool, Fitnessraum,<br />
Wellnessbereich<br />
• Concierge Service<br />
• Tiefgarage<br />
Perfekter Rasen, sauberer Pool<br />
und komfortables Wohngefühl –<br />
einfach genießen, ganz ohne Arbeit.<br />
Kontakt: Silva Baghramian<br />
01/512 24 49Perchtoldsdorf<br />
eigentum@gartenpark-anninger.at<br />
A2<br />
A21<br />
Hinterbrühl<br />
www.gartenpark-anninger.at<br />
Mödling<br />
Donauufer-Autobahn<br />
Wien<br />
Tangente<br />
Berndorf
architektur / ICONS<br />
Foto: Mohamed Somji<br />
8 falstaff living 05 / 17
LOUVRE, SAADIY<strong>AT</strong> ISLAND IN ABU DHABI<br />
Wenn der Auftrag lautet, nicht weniger als ein neues, architektonisches Weltwunder zu schaffen, darf es<br />
schon einmal länger dauern. Nach etlichen, mehrjährigen Bauverzögerungen und Terminverschiebungen<br />
sollte nun eigentlich aber nichts mehr schiefgehen und der Louvre in Abu Dhabi eröffnet werden.<br />
Umgesetzt wurde das Megaprojekt vom französischen Stararchitekten Jean Nouvel, der das Gebäude mit<br />
Form und Sprache zweifelsfrei in der Gegenwart ansiedelt. Herzstück des »Wüsten-Louvres« ist die hochkomplizierte<br />
Kuppel, die eine Fläche von gut fünf Fußballfeldern überspannt, dabei aber lediglich von vier<br />
Säulen getragen wird. Sie ist übersät von unzähligen arabesken Öffnungen für Luft und Licht – das erzeugt<br />
im Innenraum des Museums ein überirdisches und prächtiges Spiel mit Licht, das sich förmlich seinen Weg<br />
durch das Dach brechen muss. Darüber hinaus formen 55 unterschiedliche Gebäude eine an die Medina<br />
angelehnte Museumsstadt. An der Eröffnung des Louvres nehmen übrigens hochkarätige Gäste teil:<br />
Neben Leonardo da Vinci unter anderem Henri Matisse und Pablo Picasso, die mit ihren Werken im<br />
ersten Universalmuseum der arabischen Welt vertreten sein werden. louvreabudhabi.ae<br />
05 / 17 living<br />
falstaff<br />
9
exhibition-tipp / 21ER HAUS<br />
Foto: Atelier Otto Mühl<br />
10 falstaff living 05 / 17
21ER HAUS: »GÜNTER BRUS – ICH BEWEGE MICH …«<br />
Günter Brus wird 80. Das Belvedere würdigt mit einer Ausstellung im 21er Haus das Schaffen<br />
des Wiener Aktionisten, der Anfang der 1960er-Jahre mit radikalen Positionen den menschlichen<br />
Körper in den öffentlichen Kunstdiskurs einführte. Im verschlafenen Nachkriegs-Wien<br />
waren die Brus’schen Aktionen ein echter Wachrüttler. Vor allem, da Brus Körper zur Metapher<br />
gesellschaftlicher Vorgänge stilisierte und sie so zur Projektionsfläche seiner Gesellschaftskritik<br />
machte. Die derart radikal formulierte Kritik führte Anfang der 1970er-Jahre ins Berliner<br />
Exil. Dort entstanden zahlreiche zeichnerische Zyklen und Theaterstücke. Die Retrospektive<br />
im 21er Haus zeichnet Brus’ künstlerische Entwicklung nach und stellt dabei Zusammenhänge<br />
und Querverbindungen seiner Performancekunst zu Zeichnungen, »Bild-Dichtungen« und<br />
Theaterprojekten her. Ein eigener Raum inszeniert Gemeinschaftsprojekte, die Brus mit Künstlerkollegen<br />
wie Dominik Steiger, Jörg Schlick und Arnulf Rainer realisiert hat.<br />
Ab 2. 2. 2018; belvedere.at<br />
WEITERE AUSSTELLUNGSTIPPS:<br />
ALBERTINA: »Meisterwerke der Architekturzeichnung«. Großartige Schau, die von Meisterhand<br />
gezeichnete Städtebilder und Entwürfe präsentiert; ab 15. 12. 2018, albertina.at.<br />
LEOPOLD MUSEUM: »Egon Schiele. Expression und Lyrik«. Zum 100. Todestag von Egon Schiele<br />
gibt die Ausstellung auch Einblick in Schieles Lyrikbegabung; ab 23. 2. 2018, leopoldmuseum.org.<br />
WIEN MUSEUM: »Otto Wagner«. Würdigung der Architektur und kühnen Umsetzungen des Wiener<br />
Visionärs, der die Moderne mit auf den Weg brachte; ab 15. 3. 2018, wienmuseum.at.<br />
05 / 17 living<br />
falstaff<br />
11
LUNE <br />
INTRODUCING A NEW<br />
PARADIGM IN MODULAR SOFAS<br />
FRITZHANSEN.COM<br />
SMART LIVING<br />
A-1070 Wien, Burggasse 7-9<br />
Tel: +43 1 535 25 05<br />
Fax: +43 1 535 24 04<br />
Mob: +43 664 50 212 58<br />
office@smartliving.co.at<br />
www.smartliving.co.at<br />
Gesellschaft für moderne Büround<br />
Wohngestaltung GmbH<br />
A-1010 Wien, Bauernmarkt 12<br />
Tel: +43 1 533 29 87<br />
wien@designfunktion.at<br />
www.designfunktion.at<br />
Reiter Wohn & Objekteinrichtung<br />
A-6830 Rankweil, Bundesstraße 102<br />
Tel: +43 5522 81770<br />
A-6040 Innsbruck,Haller Straße 201<br />
Tel: +43 512 24433-346<br />
office@reiterrankweil.at<br />
www.reiterrankweil.at
LIVING<br />
TRENDS<br />
36<br />
34<br />
22<br />
24<br />
GOOD FELLAS<br />
Neuer Stoff zum Kuscheln. Die<br />
schönsten Designs mit Fell. (S. 22)<br />
Fotos: Getty Images (1), Agape, Kelly Wearstler, Jansch, Maison Fire, beigestellt<br />
50<br />
40<br />
RUG ’N’ ROLL<br />
Teppiche, die mit Struktur und Muster<br />
Wohnatmosphäre schaffen. (S. 24)<br />
ARTHUR GEHT AN DIE DECKE<br />
Arthur Arbesser kooperiert mit dem<br />
Interior-Label Hem. (S. 34)<br />
BÄDER ZUM WOHNEN<br />
Die Badewanne im Schlafzimmer<br />
setzt sich langsam durch. (S. 36)<br />
SPIEL MIT DEM FEUER<br />
Die heißesten Kamine und Öfen<br />
für Ihr Zuhause. (S. 40)<br />
KUNSTTRIP BERLIN<br />
Unser Arty Weekend führt in die<br />
pulsierende Spreemetropole. (S. 50)
trends / PORTRÄTS<br />
Gute Strichführung Das Schüssel- und Vasen-Set<br />
»Printet« wurde für Swarovski gestaltet. Die Lampe<br />
»Concertina« (u.) lässt sich falten und stammt aus<br />
einer Kollektion für Louis Vuitton.<br />
Kein Ladenhüter Für das Ladensystem<br />
»Stack« wurden Raw Edges mit dem »Elle<br />
Decoration Design Award« prämiert.<br />
ERFINDERGEISTER<br />
Yael Mer und Shay Alkalay kommen aus Tel<br />
Aviv, studiert haben die beiden Designer unter<br />
anderem am Londoner Royal College of Art.<br />
Dort gründeten sie auch ihr Studio Raw Edges.<br />
Und mit dem sorgt das Duo, das auch privat<br />
liiert ist, seit einigen Jahren für frischen Wind<br />
in der Branche. Der spielerische Umgang mit<br />
Farben, Mustern und Formen, den die beiden<br />
41-Jährigen pflegen, stößt folgerichtig bei<br />
großen Marken auf Gegenliebe. Vor allem weil<br />
die Kreationen immer auch mit einem subtilen<br />
Sinn für Humor gewürzt sind. Das lieben<br />
Markenhäuser wie Kvadrat, Moroso oder Luis<br />
Vuitton, die regelmäßig um Kooperationen anfragen.<br />
Dem Pärchen wohnt zudem auch großer<br />
Innovationsgeist inne. Der zeigt sich nicht<br />
nur, wenn aus Filz, Papier und Tapetenrollen<br />
Möbel »geschneidert« werden. Mer und<br />
Alkalay entwickelten etwa eine neuartige Färbetechnik<br />
für Holz und entlocken mit dieser<br />
Methode dem Werkstoff neue Nuancen. Anstreichen<br />
wäre ja auch zu einfach für die zwei<br />
Querdenker, die für ihre Umfärbetechnik den<br />
renommierten »Wood Award« erhielten.<br />
DESIGNERS<br />
TO W<strong>AT</strong>CH<br />
RAW EDGES<br />
Yael Mer und Shay Alkalay<br />
(r.) kennen sich seit gemeinsamen<br />
Studienzeiten. 2007<br />
gründeten sie in London das<br />
Designstudio Raw Edges.<br />
Alltagstaugliche Zugänge,<br />
die niemals konventionell<br />
sind, zeichnen die Entwürfe<br />
der zwei 41-Jährigen aus.<br />
raw-edges.com<br />
Gemeinsam ist man auch im<br />
Kreativprozess weniger allein.<br />
Die zwei Designerpaare Raw<br />
Edges und Neri & Hu wissen<br />
das nur zu gut und bilden auch<br />
privat ein Team. TEXT MANFRED GRAM<br />
Fotos: PEDRO PEGENAUTE/Agape, Zhu Hai, beigestellt<br />
14 falstaff living 05 / 17
NERI & HU<br />
Das Ehepaar Lyndon Neri (47)<br />
und Rossana Hu (44) zählen<br />
zu Asiens Top-Stars in der<br />
Design-Branche. Eigentlich<br />
sieht sich das Duo, das sich<br />
beim Studium in den USA<br />
kennengelernt hat (Berkeley,<br />
Harvard, Princeton) als<br />
Architekten. Aber sie pflegen<br />
einen interdisziplinären Kreativansatz.<br />
Gearbeitet wird übrigens<br />
in London und Schanghai.<br />
neriandhu.com<br />
GLOBALDENKER<br />
Badefreuden<br />
Für den Bäderspezialisten<br />
Agape kreierten Neri & Hu die<br />
frei stehende Sockelwanne<br />
»Immersion«, die durch Höhe<br />
überzeugt und dennoch nicht<br />
wuchtig wirkt.<br />
Wer in einer immer komplexer werdenden Welt<br />
das interdisziplinäre Denken beherrscht und<br />
dabei auch noch global agiert, ist klar im Vorteil.<br />
Das asiatische Designer-Duo Lyndon Neri<br />
und Rossana Hu beherrscht diese Kunst.<br />
Konsequent bezeichnen sie daher ihre Studios<br />
in Schanghai und London als Design- und<br />
Forschungsbüro Neri & Hu. Bearbeitet werden<br />
vom Paar, das drei gemeinsame Kinder hat, die<br />
Bereiche Produktdesign, Interieur, Grafik und<br />
Architektur. Geht es um Design, bevorzugen<br />
die beiden ein Spiel mit den Gegensätzen. Sei<br />
es, dass Materialien wie Holz, Metall oder<br />
Kunststoff zusammengeführt werden oder<br />
klassischen Formensprachen kleine Extravaganzen<br />
verpasst werden. Was der 47-jährige<br />
gebürtige Philippiner und seine um drei Jahre<br />
jüngere Partnerin, die ursprünglich aus Taiwan<br />
kommt, gestalten, strahlt zudem eine gewisse<br />
Ruhe und Understatement aus. Gerade dieser<br />
Hang zum Leisen, zum diskreten Design ist es,<br />
was den Projekten und Produkten von Neri &<br />
Hu so eine ungeheure Magie verleiht. Man<br />
muss einfach hinsehen und bleibt daran haften.<br />
Hoch die Tassen<br />
Zum »Zisha Tea Set« gibt es auch passende<br />
Teekannen. Hier trifft schlichtes Design auf<br />
traditionelles Material.<br />
Kommunikation<br />
Arne Jacobsens berühmten<br />
Stuhl der Serie 7 haben<br />
Neri & Hu neu interpretiert und<br />
ein Duett daraus gemacht.<br />
05 / 17 living<br />
falstaff<br />
15
editor’s notebook<br />
Spieglein, Spieglein …<br />
Marcel Wanders ist<br />
bekannt dafür, nie halbe<br />
Sachen zu machen. Das<br />
Spiegel-Kunstwerk für<br />
Fiam ist hier keine Ausnahme.<br />
chaplins.co.uk<br />
Fast-Food-Wohntrends<br />
Mittlerweile hat das Design<br />
auch etwas für Gourmets<br />
übrig. Im Conran Shop gibt’s<br />
jetzt einen Burger zum<br />
Kuscheln. The new art of living.<br />
conranshop.co.uk<br />
Die originellsten News und Highlights<br />
aus dem Design-Kosmos – was uns<br />
gefällt, was uns bewegt und welche<br />
Objekte Kultcharakter garantieren.<br />
Cocktail Hour<br />
Plüschig gemütlich und formvollendet<br />
im Design: Der blassblaue<br />
Shell Chair garantiert bei Soirees<br />
den perfekten Single-Auftritt.<br />
artisanti.com<br />
Duft des Drachen<br />
Die legendäre Duftkerzenmanufaktur<br />
Diptyque hat ein<br />
neues Design in<br />
Auftrag gegeben:<br />
Der Künstler Philippe<br />
Baudelocque kreierte<br />
einen Drachen-<br />
Flakon mit rotem<br />
Duftwachs.<br />
diptyqueparis.eu<br />
Achtung, Leopard!<br />
Damit Frau nicht mehr<br />
mit unbequemen<br />
Umhängetaschen<br />
beim Biken das<br />
Gleichgewicht verliert,<br />
gibt’s jetzt die chice<br />
Leoprint-Fahrrad-<br />
Pockettasche.<br />
Infos unter<br />
honeyandtoast.co.uk<br />
Im Visier der Libelle<br />
Die originelle Lampe »Libellule« von<br />
Designer Vincent Darré darf als durchaus<br />
extravagantes Piece eingestuft werden.<br />
www.maisondarre.com/lampe-libellule/<br />
Immer wieder lockt der Pouf<br />
Ziemlich originell, was sich die Designerin<br />
Lorenza Bozzoli mit ihrer »Couture«-Kollektion<br />
ausgedacht hat. Die frisch-fröhlichen Poufs,<br />
drapiert in edlem Samt, strahlen in jedem Salon.<br />
bozzoli.com; luisaviaroma.com<br />
Fotos: beigestellt<br />
16 falstaff living 05 / 17
trends / NEWS-TICKER<br />
+++ BRANCHEN-<br />
TELEGRAMM<br />
Was kommt? Was ist en vogue?<br />
Wer designt mit wem und warum?<br />
No limits, so what? Ein kurzer<br />
Newsflash aus der Welt des Designs.<br />
+++ GEMURMEL IM MUSEUM. Noch alle Murmeln beisammen? Diese Frage stellt sich beim<br />
Anblick der neuen spektakulären Rauminstallation von Snarkitecture.<br />
Gemeinsam mit dem Modelabel COS hat das New Yorker Designstudio kürzlich seine neueste<br />
Ausstellung in Seoul eröffnet. Unglaubliche 100.000 Glasmurmeln flitzen in<br />
einem 400 Meter langen Metallgestell durch den Raum. Anders als üblich, ist<br />
Anfassen hier ausdrücklich erwünscht! +++<br />
+++ INTERIOR-DESIGN FÜR BELLO & CO. Der schwedische Möbelriese IKEA lässt nun die Herzen<br />
zahlreicher Haustierbesitzer höherschlagen. Und hoffentlich auch die ihrer Lieblinge.<br />
»Lurvig« heißt die Kollektion, die von Hundebetten, Korbmöbeln bis hin zu Sofas alles bietet,<br />
was Hunde und Katzen so zum Wohlfühlen brauchen. +++<br />
+++ MODE-MEKKA IM TRADITIONSCAFÉ Seit Ende August fungiert das frühere<br />
»Café Griensteidl« unter dem neuen Namen »Rien« als Mischung aus Kaffeehaus, Restaurant und Kultur-<br />
stätte. Am 9. November öffnete jetzt der temporäre Concept-Store »Rienna« im Karl-Kraus-Saal<br />
seine Tore. Gut 50 Designer bzw. Labels aus Wien präsentieren ihre Produkte. Bis Ende<br />
Jänner können noch Mode und Möbel »made in Vienna« erstanden werden. Infos unter rienna.at +++<br />
+++ THE RUG COMPANY FE<strong>AT</strong>. FARROW & BALL. Wie auf Wolken geht man auf den zwölf<br />
Teppichen, die aus der Partnerschaft zwischen Farrow & Ball mit The Rug Company<br />
entstanden sind. Gefertigt wurden sie von erfahrenen Webern in Nepal, die nur die feinsten Garne<br />
aus tibetischer Wolle und Seide dafür verwendet haben. Die zeitlosen Farbtöne<br />
passen sich mühelos dem Look einer jeden Einrichtung an. +++<br />
+++ FUTURE READING. Die Tianjin Binhai Library in China wird<br />
wohl nicht nur Leseratten anziehen! Entworfen wurde der futuristische Bau mit<br />
dem charakteristischen »Auge« vom niederländischen Architekturbüro MVRDV.<br />
Die entlang der Wände verlaufenden Terrassen-Regale beherbergen auf fünf<br />
Stockwerken 1,2 Millionen Bücher. +++<br />
Fotos: Ossip, beigestellt<br />
18 falstaff living 05 / 17
Möbel im Blut …<br />
… seit Neunzehnzwölf<br />
Wetscher Wohngalerien und Werkstätten, Zillertalstraße 30, Fügen / Tirol<br />
www.wetscher.com
my taste<br />
ROBERTO<br />
MINOTTI<br />
ROBERTO MINOTTI<br />
Die Geschichte des italienischen Möbelherstellers<br />
Minotti ist ein Paradebeispiel für<br />
wirtschaftlichen Erfolg, der über Generationen<br />
andauert. In den 1950er-Jahren formte<br />
Alberto Minotti einen kleinen Handwerksbetrieb<br />
zu einer Interior-Größe. Seine Söhne<br />
Renato und Roberto (Bild) sorgten dann für<br />
einen weiteren Aufschwung und verhalfen<br />
der Marke auch international zum Durchbruch.<br />
Heute zählt das Unternehmen zu den<br />
wichtigsten und erfolgreichsten Möbelherstellern<br />
der Welt. Gefragt nach seinem<br />
Erfolgsrezept, weiß der 63-jährige Italiener<br />
sofort eine Antwort: »Meines Erachtens<br />
sollte jedes Möbelstück und jedes Designobjekt<br />
Funktion, Schönheit, Qualität und<br />
Komfort in sich vereinen.« minotti.com<br />
Was lieben designaffine Menschen<br />
privat? Mit welchen Stücken<br />
umgeben sie sich, was hinterlässt<br />
Eindruck? Roberto Minotti hat<br />
uns seine fünf Favoriten verraten.<br />
»Panthella Floor<br />
Lamp« von Verner<br />
Panton »Eine Ikone aus<br />
den 1970er-Jahren. Ich<br />
bewundere die perfekte<br />
Ausgewogenheit<br />
zwischen Stiel und<br />
Lampenschirm.«<br />
»Chateau Marmont«<br />
»Kein anderes Hotel versprüht<br />
derart viel Geschichte und<br />
Charme wie das Haus<br />
am Sunset Boulevard.«<br />
»Lawrence« von Minotti<br />
»Mein Lieblingsstück aus unserem<br />
Unternehmen. Das multifunktionale<br />
Sofasystem ist zeitlos elegant. Es passt in<br />
jeden Raum und zu jedem Geschmack.«<br />
»Mies van der Rohe, Charles Eames und<br />
1950er-Jahre-Design haben meinen<br />
Geschmack beeinflusst und geprägt.«<br />
De Young Memorial Museum<br />
»Ich liebe dieses Museum, vor<br />
allem wegen der Natur, von der<br />
es umgeben ist. Die Architektur<br />
von Herzog & de Meuron und<br />
Fong & Chan Architects<br />
überraschte mich vom ersten<br />
Moment an. Hier ist alles<br />
perfekt ausbalanciert.«<br />
»Lounge Chair« von<br />
Charles und Ray Eames<br />
»Seit 1956 ein unschlagbares,<br />
großartiges Stück Design. Der<br />
Inbegriff eines Must-have.«<br />
»Design ist dann gelungen,<br />
wenn Proportionen und<br />
Balance stimmen.«<br />
Fotos: alamy (2), Getty Images (1), Minotti, Vitra, beigestellt<br />
20 falstaff living 05 / 17
Occhio LED: Energieeffizienzklasse A+<br />
occhio.de/mito
trends / COSY<br />
GOOD<br />
FELLAS<br />
Die Winterzeit lädt zur Cosiness. So<br />
sorgt der Griff zu Pelz und Fell auch<br />
indoor für Wärme und Gemütlichkeit.<br />
LIVING präsentiert das derzeit<br />
Trendigste auf dem Kuschelsektor.<br />
TEXT BARBARA BRANDTNER<br />
Schwungvoll Wer im Sessel »J. J.« von<br />
B & B Italia schaukelt, der kriegt den Kopf ganz<br />
schnell frei. Das Mongolenlammfell sorgt im<br />
Schaukelstuhl von Antonio Citterio für<br />
kuschelige Momente. archiproducts.com<br />
Ohren auf! Der Ohrensessel<br />
»Guelfo« von Opinion Ciatti Firenze<br />
ist aus Metall und grauem<br />
Kunstpelz. archiexpo.de<br />
Runde Sache Der graue Kunstfell-Pouf »Dotcom«<br />
entfaltet seine Wirkung vor allem in Kombination mit<br />
Leder-Lounge-Chairs. westwingnow.de<br />
Zottel-Look Auf dem Daybed »Anita«<br />
lässt sich gemütlich tagträumen.<br />
Kidassia-Ziegenfell bringt den<br />
Kuschelkick mit. francissulatana.com<br />
Fotos: beigestellt<br />
22 falstaff living 05 / 17
Voll im Trend Mit dem<br />
»Souffle Chair« macht<br />
man nichts falsch.<br />
Schafwolle (Shearling)<br />
ist zurzeit so angesagt<br />
wie schon lange nicht<br />
mehr. Die kurvige<br />
Formensprache<br />
bezaubert ebenfalls.<br />
kellywearstler.com<br />
Nimm Platz. Der Lounge-Sessel »The Lhassa«<br />
ist mit tibetanischem Lammfell überzogen.<br />
Wer darauf sitzt, fühlt sich umarmt.<br />
airborne.fr<br />
Gut gepolstert Ein Polster aus Nerz?<br />
Warum eigentlich nicht. Das italienische<br />
Nobel-Stricklabel Agnona macht’s<br />
jedenfalls möglich. agnona.com<br />
Ein Fell für alle Fälle Die braune<br />
Tagespelzdecke »Blaufuchs« von<br />
Pilati ist genau das Richtige für kleine<br />
Kuschelattacken zwischendurch.<br />
boulesse.com<br />
Richtig liegen Die Chaiselongue »Ciao<br />
Nicola da Cortina« von Mascheroni ist<br />
mit Schaffell bezogen und lässt sich<br />
elektrisch verstellen. mascheroni.it<br />
Coyote Nice Der »Caribou Lounge« wird<br />
in Brooklyn gefertigt. Der Fellüberwurf des<br />
Sessels, der perfekt in US-Chalets passt,<br />
stammt von Kojoten. sentientfurniture.com<br />
Fesche Frisur Claudia Melo ist für<br />
die flotte Sitzmöglichkeit »Air«<br />
verantwortlich. Unten Eisen, oben<br />
freche Zotteloptik. edilportale.com<br />
05 / 17 living<br />
falstaff<br />
23
trends / FARBENSPIELE<br />
1.<br />
RUG ’N’ ROLL<br />
2.<br />
Ob Afrika, Orient, Weltraum oder Geometrie – geht es<br />
um Teppiche, finden Designer Inspiration überall. LIVING<br />
hat die aufregendsten Teile gefunden, damit Sie schön<br />
auf dem Teppich bleiben können.<br />
3.<br />
4.<br />
6.<br />
1. Kontinentalverschiebung Die prächtigen<br />
Farben und Landschaften Afrikas dienten<br />
als Vorbild für den handgeknüpften Teppich<br />
»Chimbuka«. walterknoll.de 2. Ikonisch<br />
Inspiriert von Fliesen in einer alten maltesischen<br />
Kirche, besticht der »Bonavita«<br />
mit seinem Muster aus Blau und Grün.<br />
therugcompany.com 3. Seidenraupe Das<br />
Muster des edlen Teppichs »Brushstroke«<br />
von Star-Designer Elie Saab verbindet dezente<br />
Farben mit schimmernden Seidengarnen<br />
und erzielt damit einen sehr subtilen,<br />
dekorativen Effekt. eliesaab.com<br />
4. Für immer und ewig Die neue Kollektion<br />
»Vintage« von GEBA nimmt die Formen<br />
und Muster klassischer Orientteppiche auf<br />
und verwandelt sie in zeitlose Kunstwerke.<br />
geba.cc 5. Knalleffekt Der Teppich<br />
»Wawa Rug« von A Rum Fellow aus handgeknüpfter<br />
Wolle erfrischt mit seinem<br />
Design jeden Raum. arumfellow.com<br />
6. Reine Formsache Der Teppich »Adana«<br />
ist zu 100 Prozent aus Wolle und besticht<br />
durch seine gelungene Kombination aus<br />
geometrischen Formen und sanften Farben.<br />
boconcept.com 7. Ab ins All Das Design<br />
von »SPACE 89« vermittelt durch ein Meer<br />
aus weißen Leinenfäden auf glänzender<br />
Viskose die unendlichen Weiten des Weltraums.<br />
kymo.de<br />
5.<br />
7.<br />
Fotos: beigestellt<br />
24 falstaff living 05 / 17
olf-benz.com<br />
Rolf Benz MERA<br />
Design Beck Design<br />
Alle Stoffe. Ein Preis. Der günstigste.<br />
Das Sofaprogramm Rolf Benz MERA erhalten Sie bis zum 31.03.2018 in allen Stoffen der<br />
aktuellen Kollektion zum günstigsten Stoffpreis (= Preisgruppe 11). Weitere Informationen<br />
bei Ihren Rolf Benz Handelspartnern und unter rolf-benz.com<br />
Rolf Benz-Fuhrmann, 1010 Wien · Grünbeck Einrichtungen, 1050 Wien · Seliger bespoke furnishing, 1180 Wien · Raumdesign Schmircher, 2020 Hollabrunn · Möbel Karner,<br />
2230 Gänserndorf · Wohndesign Maierhofer, 2351 Wiener Neudorf · Winter die Einrichtung, 2540 Bad Vöslau · Einrichtungsstudio Scharfmüller, 3151 St. Pölten · Wimmer Wohnen,<br />
3542 Gföhl · D&J Schulmeister GmbH, Waldviertler Wohnwerkstatt, 3920 Groß Gerungs · Die Einrichtung Manzenreiter, 4040 Linz · Möbel See, 4053 Haid-Ansfelden ·<br />
Maschik Design + Wohnen, 4600 Wels · Wohnland Berger, 4810 Gmunden · Famler Einrichtungen, 5020 Salzburg · Möbel Laimer – Design + Handwerk, 5163 Mattsee ·<br />
Schiffer & Sams, 5351 Bad Ischl · Sendlhofer Handwerk + Design, 5630 Bad Hofgastein · Küchen und Wohnstudio Schwaiger, 5700 Zell am See · Hausberger, 6020 Innsbruck ·<br />
Wohndesign Freudling, 6263 Fügen / Tirol · Einrichtungshaus Aufschnaiter, 6380 St. Johann / Tirol · Einrichtungshaus Föger GmbH, 6405 Telfs-Pfaffenhofen · Ladenstein,<br />
8010 Graz · Spätauf – Möbel, Design & Handwerk, 8054 Graz · La Forma Werinos, 8230 Hartberg · Wohnanders - Heinrich Kaufmann, 8280 Fürstenfeld · Wohnbühne Anninger,<br />
8670 Krieglach · Wohnsinn Taferner, 8700 Leoben · Einrichtungshaus Schöffmann, 8750 Judenburg · Rutar, 9020 Klagenfurt · Rutar, 9500 Villach · K & B Unterlerchner, 9800 Spittal
trends / LEUCHTKRAFT<br />
GUTER<br />
STAND<br />
Galaktisch<br />
Das einzigartige Design der<br />
Leuchte »Heliacal« wurde<br />
vom heliakischen Aufgang,<br />
dem Erscheinen eines Himmelskörpers<br />
kurz vor Sonnenaufgang,<br />
inspiriert. fontanaarte.com<br />
Als flexible Lichtquellen und<br />
kleine Kunstwerke sorgen<br />
Stehlampen für erhellende<br />
Design-Momente im Raum.<br />
Eleganter Knicks<br />
Die Stehlampe »Dino« bringt mit<br />
gebogenem Messing-Pfosten und<br />
einem verstellbaren schwarzen<br />
Emaille-Schirm das Flair der 50er-<br />
Jahre zurück ins Wohnzimmer.<br />
flairhomecollection.com<br />
Swinging Sixties Inspiriert von den<br />
Leuchten der 60er-Jahre, kombiniert<br />
die »Chester« eine schlichte Edelstahlstruktur<br />
mit zwei Lampenschirmen<br />
aus satiniertem Kupfer.<br />
originalbtc.com<br />
Kurvendiskussion Mit der »Oxygen«<br />
haben die Designer Pio und Tito Toso eine<br />
vielseitige elegante Stehleuchte mit hochexklusivem<br />
Aussehen entworfen.<br />
linealight.com<br />
Multifunktional Die elegante Architektur<br />
mit offenem Rahmen vereint eine warme<br />
LED- Beleuchtung mit einladendem Stauraum<br />
für Bücher und integriertem USB-Anschluss.<br />
pablodesigns.com<br />
Hart trifft zart<br />
Die »Giant Raindrop« von<br />
Zephina wurde handgefertigt<br />
und präsentiert hochwertigen<br />
Industriecharme mit sehr<br />
filigraner Glasarbeit.<br />
outthereinteriors.com<br />
Blick in die Zukunft<br />
Die Stehlampe »Higgs« von<br />
Promemoria besticht durch<br />
ihre Struktur aus glänzendem<br />
schwarzem Chrom-Metall und<br />
der Lampenkugel aus Fumé<br />
und Ametista-Murano-Glas.<br />
promemoria.com<br />
Fotos: beigestellt<br />
26 falstaff living 05 / 17
Hocker<br />
gratis!<br />
Lounge-Sessel 808<br />
Aktion gültig bis 30.04.2018 . www.thonet.de<br />
Thonet Fachhandelspartner in Ihrer Nähe:<br />
Graz Mario Palli, www.mariopalli.com Innsbruck + Rankweil Reiter, www.reiterrankweil.at<br />
Linz + Salzburg AREA Handelsgesellschaft mbH, www.area.at Wien Behan + Thurm, www.behan-thurm.com<br />
Since 1819
trends / GLÜHFAKTOR<br />
1.<br />
BULB<br />
2.<br />
FICTION<br />
Glühbirne ist nicht gleich Glühbirne. Helle<br />
Design- und Kreativköpfchen haben die<br />
Leuchtkörper zum neuen It-Piece gemacht.<br />
6.<br />
3.<br />
4.<br />
5.<br />
7.<br />
1. Farbenspiel Die »E27 Pendant Lamp« mit großer Farbauswahl<br />
vereint Industrial Design mit skandinavischer Schlichtheit. muuto.com<br />
2. Strahlemann Plumens bauchige »003« leuchtet nach unten wie ein<br />
Spot und zur Seite beinahe wie eine Kerze. plumen.com 3. Diamond<br />
Fever Designer Eric Therner hat die Halogenlampe »Diamond Light«<br />
entworfen, die wie ein geschliffener, facettierter Diamant aussieht.<br />
thediamondlights.com 4. Into the woods Mit ihrem weichen,<br />
nordischen Design macht die »Bright Sprout« aus der alltäglichen<br />
Funktion eines Glühbirnensockels ein ästhetisches<br />
Erlebnis. nordic-tales.com 5. Königlich<br />
Die Pendelleuchte »King Edison«<br />
von Young & Battaglia verbindet die<br />
Schlicht heit einer Edsion-Glühbirne<br />
mit der Romantik und Pracht eines<br />
Kronleuchters. youngbattaglia.com<br />
6. Retrocharme Die »Voronoi« von TALA ist<br />
zwar im angesagten Retro-Style entworfen, bringt<br />
aber dank moderner LED-Technik viel Wärme in die Räume und<br />
spart gleichzeitig Energie. talaled.com 7. Juwelenglanz Die Glühbirne<br />
»Crystal Spot Light« ist außergewöhnlich und bringt jeden<br />
Raum mit ihrer juwelengleichen Ausstrahlung zum Funkeln. seletti.it<br />
8. Kristallklar Das Design der handgefertigten »Crystal Bulb« wurde<br />
von Whiskeygläsern und Dekantern inspiriert. leebroom.com<br />
8.<br />
Fotos: beigestellt<br />
28 falstaff living 05 / 17
Waschtisch MIENA by Anke Salomon<br />
kaldewei.com
trends / REPTILIEN<br />
Dinner mit Schlange<br />
Dieser in Handarbeit gefertigte Teller mit<br />
dekorativem Schlangenmotiv gehört zum<br />
dreiteiligen Set »Serpi« der Mailänder<br />
Keramikwerkstatt Paravicini. paravicini.it<br />
Bettgezischel<br />
Das »Green Snake Cushion<br />
Cover« von Rachel van Asch<br />
belebt mit seinem detailgetreuen<br />
Print jedes Sofa.<br />
vanasch.myshopify.com<br />
SCHLANGEN LINIE<br />
Ophiophobie nennen Psychologen die Angst vor Schlangen.<br />
Am besten behandelt man sie mit Konfrontationstherapie.<br />
LIVING hilft da gerne mit ausgewählten Designobjekten.<br />
Formvollendet<br />
Die »Green & Grey Snake Vase« von<br />
Daum ist mit ihrem außergewöhnlichen<br />
Design ein wahrer Eyecatcher.<br />
daum.fr<br />
Bissiger Kommentar<br />
Die Schlangenskulptur<br />
»Don’t Step on Me« ist aus<br />
Aluminium gegossen und<br />
trägt das Markenlogo von<br />
Diesel am Körper. seletti.it<br />
Kostbarer Anhang<br />
Das Armband »Serpenti« besteht aus<br />
massivem Gold mit 55 Diamanten im Marquiseschliff<br />
und 56 Rubinen. bulgari.com<br />
Stützenhilfe<br />
Die Buchstützen von L’Objet<br />
wurden aus ausgewählten<br />
Metallen und Limoges-Porzellan<br />
handgefertigt. eu.l-objet.com<br />
Tisch der Medusa<br />
Äußerst dekorativer<br />
Beistelltisch »Ofidia« der<br />
Designer-Brüder Fernando<br />
und Humberto Campana.<br />
1stdibs.com<br />
Fotos: beigestellt<br />
30 falstaff living 05 / 17
www.treca-interiors-paris.com<br />
DIE HAUTE COUTURE DES SCHLAFENS
trends / ENTSPANNUNG<br />
Facetime Gordon Guillaumier interpretiert<br />
das Sofa neu und verwandelt es in einen<br />
Raum für persönliche Beziehungen. Zwei<br />
Rückenlehnen spiegeln sich gegenseitig<br />
wider, während weiche Federkissen für<br />
viel Komfort sorgen. tacchini.it<br />
GUT GECHILLT<br />
Chaiselongue, Récamiere, Tagesbett –<br />
egal, wie es sich nennt, eines ist<br />
gewiss: Das trendy Möbel ist derzeit<br />
die angesagte Alternative zum Sofa.<br />
Kavalier in Rot Der Récamiere-Klassiker<br />
»Gaudi« bringt mit seinen sinnlichbarocken<br />
Rundungen spielerische Stilsicherheit<br />
und handwerkliches Geschick<br />
gekonnt zum Ausdruck. bretzshop.de<br />
Zeitreise »Emma« erinnert mit Verve an<br />
das viktorianische Zeitalter und den Geist<br />
jener Zeit, in der opulente Tagesbetten als<br />
Inbegriff von Stil und Klasse galten.<br />
munnadesign.com<br />
32 falstaff living 05 / 17<br />
Blau-Pause Angeblich betteten sich<br />
besonders gerne sinnliche und schlaue<br />
Frauen auf dem Sofa »Penelope«. Die<br />
Rückenlehne mit handgefertigten Capitonné-<br />
Quilten ermöglicht komfortables Sitzen.<br />
blacktiesofas.it<br />
Fotos: beigestellt
Black Beauty Die Chaiselounge »Manta« erlaubt<br />
unterschiedliche Sitzpositionen und sorgt damit<br />
stets für echte Entspannung. Die geschwungene<br />
Rückenlehne und die üppige Linienführung<br />
vereinen Eleganz und Komfort. arketipo.com<br />
Klassische Schönheit Das »Edwards«<br />
überzeugt durch seine immerwährende<br />
Aktualität. Die tiefe Knopfheftung an der<br />
Innenseite und die ruhige Oberfläche außen<br />
bilden einen schönen Kontrast. wittmann.at<br />
Design-Traum Die sehr puristische<br />
Chaiselongue »Luggage« von Minotti<br />
besteht aus hochwertigen Materialien wie<br />
Leder und ist eine perfekte Synthese aus<br />
Komfort und Eleganz. minotti.com<br />
Kunst-Stück Ursprünglich entwarfen Charles und Ray<br />
Eames den eleganten Liegesessel »La Chaise« für einen<br />
Wettbewerb des MoMA. Als Inspiration diente ein Werk<br />
des Bildhauers Gaston Lachaise. vitra.com<br />
Chamäleon Die »Recamiere<br />
Kay« von Christine Kröncke<br />
versprüht subtile Eleganz. Sie<br />
ist in unterschiedlichen Farben<br />
zu haben und passt sich so<br />
jedem Einrichtungsstil an.<br />
christinekroencke.net<br />
Musterknabe Alle Stücke<br />
der BANDAS-Kollektion können<br />
beliebig ausgetauscht werden.<br />
Die Sitzbezüge mit übergroßem Muster<br />
stammen von der Kultdesignerin Patricia Urquiola.<br />
patriciaurquiola.com<br />
Vogelkunde Die »Bird Chaise« ist mit ihrer<br />
ungewöhnlichen Form ein echter Blickfang.<br />
Die sanften Kurven fördern zudem eine<br />
reduzierte Silhouette. tomdixon.net<br />
Sitz der Götter Das asymmetrische<br />
Chaiselongue-Sofa »Zeus« punktet mit<br />
seinem fest gepolsterten Chassis, dessen<br />
Enden sich von der Basis nach außen<br />
erstrecken. Der hohe Rücken wirkt wie eine<br />
schützende Muschel. Cooles Spiel mit Form<br />
und alten Sitztraditionen. flexform.it<br />
05 / 17 living<br />
falstaff<br />
33
trends / DESIGNER<br />
Durchstarter<br />
Mit seinem Gespür für gute Stoffe<br />
und schöne Muster ist Arthur<br />
Arbesser auch in der Interior-Welt<br />
ein gern gesehener Gast.<br />
ARTHUR<br />
GEHT AN<br />
DIE DECKE<br />
Arthur Arbesser ist zurzeit die heißeste<br />
heimische Aktie am Modemarkt. Der<br />
Wiener wurde eben Kreativchef bei Fay.<br />
Er macht aber auch anderes. Decken<br />
für Hem zum Beispiel. TEXT MANFRED GRAM<br />
Es ist eine Erfolgsstory, die das schwedische<br />
Interior-Label Hem gerade<br />
schreibt. Gegründet vor drei Jahren,<br />
hat man sich in kürzester Zeit mit<br />
Möbel, Lampen, Teppichen und Wohnaccessoires<br />
einen Namen gemacht. Einerseits, da<br />
die Qualität und das Design der Stücke großartig<br />
sind, andererseits bietet man ein Preis-<br />
Leistungs-Verhältnis, das man auf diesem<br />
Level eher selten sieht. Das funktioniert deshalb,<br />
weil das Unternehmen Überproduktion<br />
vermeidet und auf Zwischenlagerung verzichtet.<br />
Zudem wird intensiv mit jungen Designern<br />
zusammengearbeitet, deren Stern im Begriff ist,<br />
so richtig am Firmament aufzugehen.<br />
MUSTERKNABE<br />
Bestes Beispiel: der Wiener Modemacher<br />
Arthur Arbesser. Der 33-Jährige macht gerade<br />
in der Modemetropole Mailand Karriere und<br />
wurde eben zum Kreativdirektor der Fashion-<br />
Marke Fay ernannt. Sein Stil, scheinbar<br />
Unvereinbares zusammenzuführen und dabei<br />
hochgradig Tragbares zu schaffen, sorgt in<br />
Fachkreisen schon länger für Furore. Kräftige<br />
Farben, ausdrucksstarke Muster, Dezenz,<br />
wenn es sein muss, und dabei nie wirklich<br />
langweilig sein, das ist Arbessers Credo. Das<br />
zieht er durch. Egal, ob er jetzt Ringel socken<br />
für Yoox, limitierte Flaschen für Absolut<br />
Vodka oder Wohnaccessoires entwirft. Für<br />
Hem kreierte der Shootingstar jedenfalls eine<br />
ganze Kollektion an Wolldecken.<br />
Als die Anfrage kam, zögerte der Wiener<br />
keinen Moment, denn Abstecher in die<br />
Möbelwelt wollte der Kreativgeist immer<br />
schon machen. »Interior interessiert mich<br />
sehr, weil ich wissen will, wie die Menschen<br />
leben und wohnen. Das muss übrigens nichts<br />
mit Geld zu tun haben. Es geht darum, wie<br />
man in seinem Zuhause Atmosphäre schafft«,<br />
erzählt er LIVING.<br />
Das Konzept von Hem, das in gewisser<br />
Weise Qualitätsdesign demokratisiert, passt<br />
besonders in Arbessers Weltsicht, der seinen<br />
Ausflug in den Interior-Kosmos verlängert.<br />
Anfang des nächsten Jahres kommt eine<br />
neue Kollektion mit Deckenentwürfen auf<br />
den Markt. Mustergültig.<br />
Cosiness aus Wolle<br />
Arthur Arbessers Decken für das<br />
skandinavische Interior-Label Hem<br />
gibt es auch online. hem.com<br />
Fotos: Getty Images (1), beigestellt<br />
34 falstaff living 05 / 17
ALLE FORMEN,<br />
EIN DESIGN<br />
DIE NEUE GROHE LINEARE-KOLLEKTION<br />
FÜR RUNDE UND ECKIGE BADEZIMMER-DESIGNS<br />
Die weltoffene Ästhetik von Lineare überzeugt durch ihre Gradlinigkeit und wirkt dennoch höchst einladend.<br />
Dem Konzept des Minimalismus folgend, ist Lineare ganz bewusst auf notwendige Elemente reduziert und erreicht<br />
so eine faszinierend schlanke Optik. Die Linie basiert auf dem Zusammenspiel von zwei einfachen geometrischen<br />
Figuren: Zylindrische Körper und schmale, rechteckige Formen von Griff und Auslauf verbinden sich zu einer<br />
einzigartigen harmonischen Komposition. grohe.at<br />
Jetzt erleben im neuen GROHE Live! Center in Wien<br />
Business Park Vienna • Wienerbergstr. 11/Ebene 1/Top 2 • 1100 Wien • T: 01/680 60 • E: livecenter-at@grohe.com<br />
Weitere Ausstellungen finden Sie unter: lineare.grohe.at
trends / BADEZIMMER<br />
BÄDER ZUM<br />
WOHNEN<br />
Aus der Wanne direkt ins Bett. Wohnbäder erobern<br />
kontinuierlich den Mainstream. LIVING zeigt, wie man<br />
aus viel Raum großzügige Wellness-Oasen macht.<br />
TEXT MANFRED GRAM UND ANJA KLEINSCHUSTER<br />
Inseltraum Die frei stehende<br />
Badewanne »Vieques« von Agape<br />
verdankt ihren Namen einer kleinen<br />
makellosen Insel in der Karibik<br />
und ist eine Hommage an die alten<br />
Wannen vergangener Zeiten. Sie<br />
besteht aus Stahl, die Innenseite<br />
ist weiß lackiert und steht so in<br />
reizvollem Kontrast zu ihrem dunkelgrauen<br />
Äußeren. agapedesign.it<br />
36 falstaff living 05 / 17
Großstadtdschungel Für alle, die den urbanen Lebensstil<br />
und die Großzügigkeit von Lofts genießen wollen, ist die<br />
neue Bademöbelserie von Pelipal genau richtig. Der<br />
moderne Industrial Look besticht durch geometrische<br />
Geradlinigkeit und Metallelemente. Die Kombinationsvielfalt<br />
hält für alle Bedürfnisse die richtige Lösung bereit.<br />
pelipal.de<br />
Offene, loftige Wohnlösungen, die<br />
aus separaten Zimmern entstanden<br />
sind, kennt man nur zu gut, wenn es<br />
darum geht, Ess-, Koch- und Wohnbereich<br />
verschmelzen zu lassen. Mittlerweile<br />
ist es keine Seltenheit mehr, dass Schlafzimmer<br />
und Bad zu einer großzügigen Einheit verbunden<br />
werden. Passiert das, spricht man von<br />
Wohnbädern, und dieser neue Lebensbereich<br />
eröffnet auch neue Gestaltungsmöglichkeiten.<br />
Verfügt man über die entsprechenden Räumlichkeiten,<br />
sind frei stehende Badewannen der<br />
Hingucker schlechthin und der Wellness-Hotspot<br />
in den eigenen vier Wänden. Aber es gibt<br />
auch einiges, das beachtet werden will, damit<br />
man mit der gewonnenen Platzfreiheit nicht<br />
baden geht. So sorgen etwa Paravents, Schiebetüren<br />
und clever eingesetzte Raumteiler für<br />
Privatsphäre. Ein Blick in die Badezimmerfantasien<br />
der Innenarchitekten zeigt, worauf<br />
es dabei ankommt.<br />
Fotos: beigestellt<br />
Pure Eleganz Die Badewanne »Siena« von<br />
Teuco überzeugt mit einwandfreier Präzision bei<br />
den Proportionen und verfügt über eine direkte<br />
Verbindung der Elemente. Das Design verzichtet<br />
auf alles Überflüssige, damit am Ende das<br />
Wesentliche bleibt: Essenz und Schönheit.<br />
teuco.de<br />
05 / 17 living<br />
falstaff<br />
37
trends / BADEZIMMER<br />
Klare Linie Das eigenständige<br />
Design der »Conoduo« von<br />
Kaldewei gipfelt in exzellentem<br />
Badekomfort für ein Gefühl von<br />
Ruhe und Klarheit. Architektonische<br />
und geometrische Elemente<br />
vereinen sich zu einer markanten<br />
Formgebung. kaldewei.de<br />
Black Beauty Inspiriert vom<br />
Transitional Style, zeichnet sich die<br />
»Vaia« von Dornbracht durch elegantes<br />
und zugleich progressives Design aus.<br />
Der dunkle, seidenmatte Farbton wirkt<br />
warm, weich, erdend und setzt einen<br />
archaisch anmutenden Akzent im Bad.<br />
dornbracht.com<br />
Fotos: beigestellt<br />
38 falstaff living 05 / 17
Geberit AquaClean Mera<br />
Das WC, das Sie mit Wasser reinigt.<br />
Einzig artig<br />
genial.<br />
Berührungslose<br />
WC-Deckel-<br />
Automatik<br />
Föhn<br />
TurboFlush-<br />
Spültechnik<br />
WhirlSpray-<br />
Duschtechnologie<br />
WC-Sitz-<br />
Heizung<br />
Geruchsabsaugung<br />
Orientierungslicht<br />
Mit Geberit AquaClean Mera erleben Sie ein völlig neues Gefühl von Frische<br />
und Sauberkeit: Das WC mit Duschfunktion reinigt den Po auf Knopfdruck mit<br />
einem warmen Wasserstrahl. Für mehr Hygiene und Wohlbefinden.<br />
→ www.geberit-aquaclean.at/mera oder 02742 401 400
trends / FEUERSTELLEN<br />
SPIEL MIT<br />
DEM FEUER<br />
Kamin und Ofen sind mittlerweile weit mehr<br />
als nur Wärmemacher. Im unterschiedlichsten<br />
Design und als optisches Raumhighlight integriert,<br />
verwandeln sie zur richtigen Zeit die eigenen<br />
vier Wände in gemütliche Wohlfühloasen.<br />
TEXT MANFRED GRAM<br />
Foto: Brunner<br />
40 falstaff living 05 / 17
GEGEN DIE WAND<br />
Genialität offenbart sich oft nicht auf den ersten Blick. Wenn<br />
Ofenprofi Sommerhuber aus dem oberösterreichischen Steyr<br />
das Kaminthema befeuert, muss man unbedingt einen zweiten<br />
und dritten Blick riskieren, damit man die ausgeklügelten Ideen<br />
als Ganzes versteht. Etwa wenn wie hier im Bild der Kachelkamin<br />
kompromisslos in der Wand verschwindet. Eine saubere,<br />
cleane Lösung, die auf Understatement setzt und dabei trotzdem<br />
das Holz schön knistern lässt. Die keramische Wärme erledigt<br />
dann den Rest. Fazit: Immer schön den Ofen flach halten.<br />
sommerhuber.com<br />
05 / 17 living<br />
falstaff<br />
41
trends / FEUERSTELLEN<br />
SOUL KITCHEN<br />
In Küchen ist es üblicherweise schon heiß genug. Dennoch: Auch hier<br />
machen sich lodernde Feuerstellen gut und sorgen für Beruhigung.<br />
Die wirken besonders, wenn die Kochstelle in einen offenen Wohnbereich<br />
übergeht. Die Fireboxen von Ecosmart Fire, die mit Bioethanol<br />
beheizt werden, drängen sich förmlich auf, wenn es darum geht, in<br />
Lebensräumen stimmige Atmosphäre zu schaffen. Vor allem in Küchen,<br />
da beim Verbrennen von Bioethanol keine zusätzliche Hitze entsteht.<br />
Fazit: If you can stand the heat, stay in the kitchen. ecosmartfire.com<br />
Foto: EcoSmart<br />
42 falstaff living 05 / 17
MY LIFE<br />
MY DESIGN LIFE<br />
DESIGN<br />
STORIES<br />
STORIES<br />
DESIGN, DAS IHRE WELT AUF DEN KOPF STELLT.<br />
Kochen, Essen, Wohnen, Schlafen mit italienischem Flair - für jeden Raum die perfekte Lösung.<br />
DESIGN, DAS IHRE WELT AUF DEN KOPF STELLT.<br />
Kochen, Essen, Wohnen, Schlafen mit italienischem Flair - für jeden Raum die perfekte Lösung.<br />
Monobrandstore: Monobrandstore: Spätauf GmbH<br />
Spätauf GmbH<br />
1010 WIEN. Franz-Josefs-Kai 1010 WIEN. Franz-Josefs-Kai 47<br />
47<br />
T +43 (0)1 - 533 T +43 56 (0)1 00<br />
- 533 56 00<br />
www.poliform-wien.at<br />
www.poliform-wien.at<br />
SHOWROOM SHOWROOM ÖFFNUNGSZEITEN<br />
ÖFFNUNGSZEITEN<br />
MO-FR 10:00-18:30<br />
MO-FR 10:00-18:30<br />
SA 10:00-16:00<br />
SA 10:00-16:00
trends / FEUERSTELLEN<br />
THE BIG EASY<br />
Innovation ist alles. Sicher, das Feuer wird man ebenso<br />
wenig neu erfinden können wie das Rad. Das heißt aber<br />
nicht, dass nicht optimiert werden kann. Haas & Sohn<br />
zeigen mit ihrem Kaminofen »Gastein« jedenfalls, wie<br />
Heiz-Erleichterung bei Kaminen im 21. Jahrhundert<br />
aussehen kann. Als erster Ofen in der Preisklasse bis zu<br />
1000 Euro verfügt das Heizgerät über die patentierte<br />
»Easy-Control«-Technologie. Dabei lassen sich alle<br />
Luftführungen mit lediglich einem Hebel steuern.<br />
Fazit: Wärme und Feuer schaffen auch Sicherheit.<br />
haassohn.com<br />
Foto: Haas+Sohn<br />
44 falstaff living 05 / 17
BODEN<br />
NEU<br />
GEDACHT.<br />
Designkunst<br />
•<br />
Robust, hochwertig<br />
und ökologisch<br />
•<br />
Warme und<br />
angenehme Haptik<br />
•<br />
Wasserbeständig und<br />
rutschfest<br />
•<br />
Reduziert Tritt- und<br />
Raumschall<br />
www.landegger.at/loris
trends / FEUERSTELLEN<br />
SCHLAFES BRUDER<br />
Öfen, die mit Bioethanol befeuert werden, leiteten ja einst eine<br />
kleine Revolution ein. Erstmals war es möglich, Kamine als<br />
Dekorationsobjekte im ganzen Haus aufzustellen, braucht man<br />
doch für den Betrieb keinen Schornstein, und alles verbrennt<br />
rußfrei. Ob Badezimmer, Küche oder Schlafzimmer – die guten<br />
Stücke können überall flackern und für Stimmung sorgen.<br />
Der Standkamin »Boheme« von Maisonfire fällt in dieser<br />
Hinsicht nicht aus dem Rahmen und erfreut durch Purismus.<br />
Fazit: Quadratisch, praktisch, gut. maisonfire.com<br />
Fotos: Maisonfire<br />
46 falstaff living 05 / 17
INTERNI TOSCANI<br />
»dall' Italia con amore per voi«<br />
ITALIENISCHE WOHNKULTUR<br />
Wer italienische Wohnkultur liebt, egal ob klassisch oder modern, hat mit INTERNI TOSCANI<br />
eine der besten Anlaufstellen der Stadt. Alle Möbel, die hier erstanden werden können,<br />
sind ausschließlich in Italien gefertigt. Zudem erfüllt das engagierte Team auch aus gefallene<br />
Möbelwünsche und bietet individuelle und maßgeschneiderte Wohnlösungen.<br />
INTERNI TOSCANI<br />
Lindengasse 16 + 28<br />
1070 Wien<br />
T: 01 5244062<br />
www.interni-toscani.at
trends / ÖFEN<br />
Brennmeister<br />
Die eingebauten Holzöfen von Stovax<br />
verfügen über die modernsten Clean-Burn-<br />
Verbrennungssysteme, wodurch<br />
besonders effizient verbrannt wird.<br />
stovax.com<br />
SCHÖN<br />
TV-Ofen?<br />
Mit seinen kompakten Linien und<br />
dem nostalgischen Retro-Design<br />
verschönert der »Dovre Vintage<br />
30« jeden Raum. dovre.co.uk<br />
EINHEIZEN<br />
Diese heißen Öfen sorgen zu Hause für<br />
Knisterstimmung. Damit schlagen Sie<br />
dem Winter garantiert ein Schnippchen.<br />
Edelbrand<br />
Der »E929 M-H« von Piazzetta<br />
ist ein modernes Modell, bei dem<br />
die edle Bearbeitung aus Majolika<br />
gut zur Geltung kommt.<br />
piazzetta.it<br />
Abhänger<br />
Die breite Öffnung des hängenden Kamins<br />
»T<strong>AT</strong>IANA 997« ermöglicht es dem Feuer,<br />
im gesamten Raum eine warme<br />
Atmosphäre zu schaffen. bordelet.com<br />
Modern Chic<br />
Schickes Design und weiche<br />
Linien zeichnen den Pelletofen<br />
»Nea« aus. Gut geeignet ist<br />
das Stück auch für moderne<br />
Passivhäuser. edilkamin.com<br />
Dauerbrenner<br />
Selbst ausgeschaltet verströmt der<br />
»P943 M Hermetic« dank Konvektor<br />
angenehme Wärme im Raum.<br />
piazzetta.it<br />
Dreifaltigkeit<br />
Der Kaminofen »Iris« bietet die Möglichkeit,<br />
das Feuer aus drei Sichtscheiben zu<br />
bewundern, und bietet zudem Stauraum<br />
für Holz. panadero.com<br />
Fotos: Shutterstock (1), beigestellt<br />
48 falstaff living 05 / 17
PARKETTMANUFAKTUR BY HARO / promotion<br />
Aus dem richtigen Holz geschnitzt<br />
Auch nach 150 Jahren ist das 1866 gegründete Unternehmen<br />
noch in Familienbesitz und ist heute dank<br />
innovativer Designs und ausgezeichneter Qualität<br />
Deutschlands führender Parketthersteller.<br />
Ganz bodenständig<br />
Die außergewöhnlichen Kreationen der »parkettmanufaktur by HARO« zelebrieren die hohe<br />
Kunst des Parketthandwerks und sind weit mehr als nur ein Boden.<br />
BEZAHLTE ANZEIGE Fotos: beigestellt<br />
Immobilien entwickeln sich<br />
immer mehr zu einem höchst<br />
beliebten Investment, weil sie für<br />
Wertbeständigkeit stehen.<br />
Noch »mehr Wert« erhalten die<br />
eigenen vier Wände durch die exklusiven<br />
wie individuellen Böden<br />
der »parkettmanufaktur by<br />
HARO«. Die hohe Kunst des Parketthandwerks<br />
bringt hier außergewöhnliche<br />
Kreationen hervor,<br />
die mehr sind als nur ein Boden.<br />
Ein Boden aus der »parkettmanufaktur<br />
by HARO« wertet<br />
nicht nur unter wirtschaftlichen<br />
Gesichtspunkten eine Immobilie<br />
auf, sondern inszeniert und prägt<br />
Räume gemäß der Persönlichkeit<br />
ihres Bewohners. Die XL-Dielen<br />
geben sich besonders großzügig.<br />
Auf dem warm schimmernden<br />
Eichenholz der Ureiche verlaufen<br />
natürliche Risse, die sorgfältig per<br />
Hand ausgefugt werden und so die<br />
Ursprünglichkeit des Bodens betonen.<br />
Wer den Kontrast liebt,<br />
schmückt sein Wohnzimmer mit<br />
dem Stirnholzparkett Carré. Das<br />
traditionelle Design gibt beispielsweise<br />
modernen Möbeln eine solide<br />
Grundlage.<br />
VON MEISTERHAND, GANZ<br />
INDIVIDUELL<br />
In der Meisterwerkstatt der<br />
»parkettmanufaktur by HARO«<br />
entstehen Böden mit hoher individueller<br />
Ausstrahlung, ganz nach<br />
den Wünschen des Kunden.<br />
Wurmlöcher, geschroppt mit dem<br />
Handhobel, strukturiert oder<br />
sägerau: mittels fast vergessener<br />
handwerklicher Techniken aus<br />
früheren Epochen erhalten die<br />
Parkettdielen individuelle Ober<br />
flächen. Die Achateiche kommt<br />
besonders extravagant daher: In<br />
Gold oder Silber gekalkt, zieht sie<br />
die Blicke auf sich. Der luxuriöse<br />
Metallic-Effekt entsteht durch<br />
speziell entwickelte hochwertige<br />
Naturöle, die ebenfalls per Hand<br />
aufgebracht werden.<br />
100 % DURCHVEREDELT,<br />
ZEITLOS SCHÖN<br />
Die Landhausdiele Eiche Barrique<br />
wiederum verleiht mit ihrer<br />
lebendigen Maserung auch einem<br />
puristischen Interieur eine warme<br />
Stimmung. Sie erhält ihre außergewöhnliche<br />
Optik mittels eines<br />
speziell entwickelten Produktionsverfahrens.<br />
Dabei wird der<br />
Deckbelag komplett durchgefärbt.<br />
Kratzer sind so kaum<br />
sichtbar.<br />
Das macht sie zum idealen<br />
Boden für Bereiche mit höherer<br />
Belastung sowie für Räume mit<br />
starker Sonneneinstrahlung, da<br />
sie wesentlich farbstabiler ist als<br />
beispielsweise unbehandelte<br />
Hölzer.<br />
Durch Innovation, viel Erfahrung<br />
und absolute Hingabe<br />
schafft die »parkettmanufaktur<br />
by HARO« nicht nur Lebensraum,<br />
sondern echte Lebensqualität.<br />
INFO<br />
Team Haro Wien<br />
Hamberger Flooring Austria GmbH<br />
1030 Wien, Baumgasse 79<br />
T: +43 1 7990333-0<br />
E-Mail: austria@haro.com<br />
parkettmanufaktur.de<br />
haro.com<br />
05 / 17 living<br />
falstaff<br />
49
trends / ARTY<br />
WEEKEND<br />
KUNST<br />
-T RIP<br />
BERLIN<br />
Immer neu, immer anders: Berlin ist keine perfekte Schönheit, aber<br />
immer aufregend, frech und edgy. Genau das macht die deutsche<br />
Haupt stadt zum perfekten Magneten für Kunst. Ein Wochenende auf<br />
den Spuren der Berliner Kunstszene führt auf einen Trip zu den<br />
großen Plätzen und verborgenen Winkeln der Metropole.<br />
TEXT MAIK NOVOTNY<br />
Foto: Getty Images<br />
50 falstaff living 05 / 17
Viel Platz, viel Freiheit, eine entspannte<br />
Toleranz, günstige Mieten<br />
und ein überbordendes Nachtleben.<br />
Kein Wunder, dass Berlin Künstler<br />
und Kunstinteressierte anzieht wie ein<br />
Magnet. Die Kunstszene ist dabei so vielfältig<br />
wie die Stadt selbst. Szenekieze, versteckte<br />
Nischen und gleich mehrere Stadtzentren.<br />
Provokant-Experimentelles findet sich hier<br />
ebenso wie Klassisches aus preußischen<br />
Sammlungen. Neon und Nofretete, Punk<br />
und Pergamonaltar, Theorie und Tanzperformance.<br />
Die Schwerpunkte verschieben<br />
sich ständig, weswegen der kunstinteressierte<br />
Besucher jedes Mal ein neues Berlin vorfindet.<br />
Das Urteil des Kritikers Karl Scheffler<br />
von 1910, die Stadt sei verdammt dazu,<br />
»immerfort zu werden und nie zu sein«, gilt<br />
auch heute noch. Wenn man sich auf dieses<br />
Werden einlässt, ist ein wild-aufregendes<br />
Wochenende auf den Spuren der Berliner<br />
Kunst garantiert. ><br />
Im Auge des Wirbelwinds<br />
Berlin schläft nie. Es ist Partyhauptstadt<br />
und Kunsthauptstadt –<br />
und meistens beides gleichzeitig.<br />
Nicht überraschend bei einer<br />
Metropole, die von ihrem ehemaligen<br />
Bürgermeister liebevoll als »arm,<br />
aber sexy« bezeichnet wird.<br />
05 / 17 living falstaff<br />
51
trends / ARTY<br />
WEEKEND<br />
>>> FREITAG<br />
Ab durch die Mitte: vom<br />
Hamburger Bahnhof zum<br />
Potsdamer Platz und auf<br />
den Spuren der Moderne<br />
im Herzen der Großstadt.<br />
><br />
Berlin ist eine ausufernde Stadt. Um nicht<br />
sofort die Orientierung zu verlieren, beginnen<br />
wir also am besten in der Mitte, am<br />
Hauptbahnhof. Neben dessen Gewühl aus<br />
Zügen, Menschen und Taxis, liegt etwas<br />
versteckt eine zweite Station. Durch den<br />
Hamburger Bahnhof fahren zwar schon seit<br />
1884 keine Züge mehr, dafür haben sich seine<br />
lichtdurchfluteten Hallen als Ort für zeitgenössische<br />
Kunst etabliert. Bis Januar 2018<br />
sind hier mit dem »Preis der Nationalgalerie<br />
2017« ausgezeichnete Werke zu sehen.<br />
Von dort geht unser Weg nach Süden, über<br />
die Spree und vorbei an Reichstag und Brandenburger<br />
Tor bis zum Potsdamer Platz. Mit<br />
seiner Hochhauskulisse und seinen Verkehrsströmen<br />
ist dieser heute wieder die großstädtischste<br />
Kreuzung der Stadt, wie sie es schon<br />
in den goldenen Zwanzigerjahren war. Nicht<br />
weit davon liegt der nach seinem Architekten<br />
benannte elegante Martin-Gropius-Bau. Hier<br />
stellten schon Paul Klee, Anish Kapoor und<br />
Ai Weiwei ihre Werke aus, heute wird er von<br />
den Berliner Festspielen mit wechselndem<br />
Plakativ<br />
Die Kunst hat viele<br />
Gesichter in Berlin,<br />
aber brav ist sie nie.<br />
Metropolis<br />
Der Potsdamer Platz<br />
ist ein idealer Ort, um<br />
in Berlin einzutauchen.<br />
Art Lovers<br />
Gegenwartskunst<br />
vor dem Hamburger<br />
Bahnhof.<br />
Programm kuratiert. Gropius’ Neffe Walter<br />
war später einer der wichtigsten Bauhaus-<br />
Architekten und entwarf das Bauhaus-<br />
Archiv, das sich gleich ein paar Ecken weiter<br />
findet. Wir durchqueren auf dem Weg dorthin<br />
das weitläufige Kulturforum an der<br />
Rückseite des Potsdamer Platzes. Dieses ist<br />
dank der Philharmonie und der Nationalgalerie<br />
schon ein Mekka der modernen<br />
Architektur, das Bauhaus-Archiv ist hier also<br />
genau am richtigen Platz. Es beherbergt unter<br />
seinen weißen Dächern die weltweit größte<br />
Sammlung von Bauhaus-Exponaten, von<br />
Zeichnungen und Dokumenten bis zum<br />
Avantgarde<br />
Erinnerungen an die<br />
Roaring Twenties<br />
im Bauhaus-Archiv.<br />
Privat archiv von Walter Gropius. Bis März<br />
2018 ist hier zudem eine Ausstellung über<br />
moderne Architektur in Chicago zu sehen.<br />
Wir bleiben stilecht und beschließen den<br />
Tag modern mit einem Drink in der coolen<br />
»Monkey Bar« im 10. Stock des »25hours<br />
Hotels« am Zoo mit Blick auf die City West.<br />
HAMBURGER BAHNHOF –<br />
MUSEUM FÜR GEGENWART BERLIN<br />
»Preis der Nationalgalerie 2017«, bis 14. 1. 2018<br />
Tipp: Die Werke von Beuys in der Dauerausstellung.<br />
smb.museum<br />
MARTIN GROPIUS BAU<br />
»Juden, Christen und Muslime. Im Dialog der<br />
Wissenschaften 500–1500«, 9. 12. 2017–4. 3. 2018<br />
berlinerfestspiele.de<br />
BAUHAUS-ARCHIV<br />
»New Bauhaus Chicago«, 15. 11. 2017–5. 3. 2018<br />
Tipp: Im Archiv stöbern! bauhaus.de<br />
Fotos: Getty Images (1), Thomas Bruns, Lehrter Straße 57, 10557 Berlin www.thomasbruns.com, Jansch, beigesetllt<br />
52 falstaff living 05 / 17
Archaisch<br />
Der babylonische<br />
Ishtar-Altar im<br />
Pergamonmuseum.<br />
Kunsttempel<br />
Die Museumsinsel<br />
an der Spree.<br />
>>> SAMSTAG<br />
Stadt der Gegensätze:<br />
von den Schätzen der alten<br />
Kunst auf der Museumsinsel<br />
zu den Off-Spaces am<br />
östlichen Rand.<br />
Das zweite Stadtzentrum nehmen wir uns am<br />
Samstag vor, und wir starten mit einer Reihe<br />
von Schwergewichten. Denn die Museumsinsel<br />
bildet nicht nur das historische Zentrum,<br />
sondern auch eines der dichtesten<br />
Kunstkonzentrate der Welt. Das Alte Museum<br />
und das kongenial restaurierte Neue<br />
Museum bilden das Kernstück des Areals mit<br />
ihren Sammlungen aus Kunst und Ethnologie<br />
(die Nofretete-Büste ist Pflicht!), das wuchtige<br />
Pergamonmuseum direkt daneben wurde<br />
um den riesigen, atemberaubenden Pergamonaltar<br />
herum gebaut. Wem nach diesem<br />
Marathon dann noch Luft bleibt, kann sich<br />
in der Alten Nationalgalerie mit der Ausstellung<br />
zu Rodin, Rilke und Hofmannsthal inspirieren<br />
lassen. Danach haben wir uns eine<br />
Pause redlich verdient. Die Straßen nördlich<br />
des Hackeschen Markts bieten eine Fülle<br />
kleiner Lokale, zum Beispiel das französischcharmante<br />
»Café Fleury«.<br />
Doch auch für seine selbst für Berlin hohe<br />
Dichte an Galerien ist der Kiez seit Jahren<br />
bekannt. Die Galerie Martin Mertens in der<br />
Linienstraße ist darunter eine der spannendsten<br />
und beherbergt seit 2016 auch einen Artist<br />
in Residence, der in der Galerie wohnt. Noch<br />
weiter weg von den Schwergewichten der<br />
Museumsinsel liegt das östliche Stadtviertel<br />
Weißensee mit seiner Kunsthochschule, auch<br />
hier hat sich eine Galerienszene etabliert. Die<br />
Galerie Sexauer in ihrer ruppigen alten Industriehalle<br />
ist wohl das denkbar schärfste Gegenstück<br />
zu den Kunsttempeln im Stadtzentrum.<br />
Wer dieses andere Berlin-Feeling noch eine<br />
Weile auskosten will, kann mit der Bierflasche<br />
in der Hand den Sonnenuntergang<br />
betrachten, wem nach Party zumute ist, der<br />
kann den Tag am Prenzlauer Berg oder in<br />
Friedrichshain zur Nacht werden lassen –<br />
oder zum Morgen.<br />
><br />
MUSEUMSINSEL<br />
»Rodin, Rilke, Hofmannsthal«, 17. 11. 2017–18. 3. 2018<br />
Tipp: Tickets vorher online reservieren!<br />
smb.museum<br />
Abstrakt<br />
Minimalismus von<br />
Jay Gard in der<br />
Galerie Sexauer.<br />
GALERIE MARTIN MERTENS<br />
»Katrin Bremermann«, 2. 12. 2017–6. 1. 2018<br />
Tipp: In der Gegend gibt es immer neue Galerien<br />
zu entdecken. martinmertens.com/en/<br />
GALERIE SEXAUER<br />
»Jay Gard«, ab 10. 11. 2017<br />
Tipp: Bei den Vernissagen trifft sich alles, was in<br />
Berlin wichtig ist. sexauer.eu<br />
Farbakzente<br />
Die Galerie Martin<br />
Mertens avancierte zum<br />
Hotspot in der Stadt.<br />
05 / 17 living<br />
falstaff<br />
53
trends / ARTY<br />
WEEKEND<br />
Monumental und digital<br />
Olympiastadion (l.) und Kunst von Carla<br />
Gannis in der DAM Gallery.<br />
>>> SONNTAG<br />
Der Westen und Kreuzberg:<br />
Architekturmonumente im<br />
Grünen, Entdeckungsreise<br />
durch die Hinterhöfe und<br />
Kunst in der Kirche.<br />
><br />
Etwas Kraft sollte man allerdings noch<br />
übrighaben, um am Sonntag fit in die dritte<br />
Runde zu gehen. Denn sportlich geht es zu<br />
im riesigen Oval des Olympiastadions weit<br />
im Berliner Westen. Sollten es die Temperaturen<br />
zulassen, lohnt auch ein Sprung ins<br />
Wasser des architektonisch nicht weniger<br />
bombastischen Olympiabades direkt daneben.<br />
Wer mehr auf moderne Leichtigkeit<br />
steht, kommt nebenan auf seine Kosten:<br />
Das 1957 errichtete, prachtvoll renovierte<br />
17-geschossige Corbusierhaus steht mitten<br />
im Grünen wie eine Fata Morgana aus Beton.<br />
Wer das Grün noch länger auskosten<br />
will, kann bei gutem Wetter einen der lauschigen<br />
Biergärten in Grunewald oder am<br />
Wannsee aufsuchen.<br />
Aber nicht zu lang, denn zum Schluss des<br />
Wochenendes lassen wir es noch einmal urban<br />
werden. Das multikulturelle Kreuzberg<br />
Sakrale Stille<br />
Die König Galerie in einer<br />
ehemaligen Kirche.<br />
hat sich immer noch eine charakteristische<br />
Berliner Mischung aus Herzlichkeit und Rauheit<br />
bewahrt, und auch die Kunst ist hier<br />
noch nicht zum Konsumprodukt avanciert.<br />
In einem der typischen Innenhöfe angesiedelt<br />
ist die sympathische DAM Gallery, die auf<br />
digitale Kunst spezialisiert ist – hier ist ab<br />
November 2017 die Soloausstellung der New<br />
Yorker Multimediakünstlerin Carla Gannis<br />
zu sehen. Am anderen Ende Kreuzbergs hat<br />
sich seit einer Weile die König Galerie in der<br />
ehemaligen Kirche St. Agnes etabliert, deren<br />
Betonarchitektur der Sechzigerjahre sich perfekt<br />
als atmosphärischer Rahmen für Kunst<br />
mit minimalistischem Einschlag eignet. Im<br />
November zeigt die Berlinerin Alicja Kwade<br />
ihre »Time-state-sculptures«. Im idyllischen<br />
Garten hinter der Kirche sind als Dauerausstellung<br />
Skulpturen vom Atelier van Lieshout<br />
und Erwin Wurm zu sehen.<br />
Das Wochenende lassen wir, da wir schon<br />
in der Gegend sind, in einer der vielen kleinen<br />
Bars in Kreuzberg ausklingen, wie etwa<br />
im »Möbel-Olfe« am Kottbusser Tor oder im<br />
»Mano Café« am Görlitzer Bahnhof.<br />
OLYMPIASTADION UND CORBUSIERHAUS<br />
Tipp: Aufzug fahren! Die Aussicht vom Glockenturm<br />
und vom Corbusierhaus ist toll.<br />
corbusierhaus-berlin.org<br />
DAM GALLERY<br />
»Carla Gannis«, 15. 11.–20. 12. 2017<br />
Tipp: Hier gibt es ausgezeichnete Bücher zu digitaler<br />
Kunst. dam-gallery.de<br />
KÖNIG GALERIE<br />
»Alija Kwade: Phase«, bis 26. 11. 2017<br />
Tipp: Zeit nehmen, um das Gebäude zu bewundern.<br />
koeniggalerie.com<br />
Fotos: Busam und Olympiastadion Berlin GmbH, Glenn Glover, Roman März, beigestellt<br />
54 falstaff living 05 / 17
Kunst im Blick<br />
Maike Cruse, Leiterin der art berlin,<br />
gilt als renommierte Kennerin der<br />
Kunstszene der deutschen Hauptstadt.<br />
wieder neue junge Galerien dabei, die junge<br />
Künstler repräsentieren, wie Gillmeier Rech,<br />
Leslie, Sandy Brown oder Lars Friedrich.<br />
Welche Stadtviertel sind für Kunstinteressierte<br />
zurzeit am spannendsten?<br />
Berlin-Mitte mit seinen großen Galerien ist<br />
nach wie vor sehr stark, auch wenn heute<br />
weniger darüber geredet wird. Die Potsdamer<br />
Straße und Schöneberg sind seit fünf Jahren<br />
sehr präsent, ebenso die Gegend um den<br />
Checkpoint Charlie in Kreuzberg. Neu hinzugekommen<br />
ist Charlottenburg. Die Galerien<br />
wählen sich die Orte entsprechend ihres Programms<br />
aus. Das kann ein Ladenlokal, ein<br />
Loft oder ein altes DDR-Heizkraftwerk im<br />
Hinterhof sein. Oder eine ehemalige Kirche,<br />
wie die König Galerie. Und noch dazu gibt es<br />
die 120 Projekträume – so viele wie wahrscheinlich<br />
in keiner anderen Stadt.<br />
»VIEL FREIHEIT,<br />
WENIGE REGELN«<br />
Sie haben jahrelang die art berlin<br />
contemporary (abc) organisiert, im Herbst<br />
2017 wurde die Kunstmesse art berlin gestartet.<br />
Was unterscheidet die beiden?<br />
Die abc war von den Galeristen getragen, sie<br />
war eher als Ausstellung gedacht, die Kunstwerke<br />
sind oft extra für die Ausstellung entstanden.<br />
Wir waren keine Kunstmesse im klassischen<br />
Sinn. Irgendwann war aber der Aufwand<br />
für die Galeristen zu hoch und die Veranstaltung<br />
dafür zu wenig kommerziell erfolgreich.<br />
Wir wollten also den nächsten Schritt<br />
gehen und brauchten dafür einen Kooperationspartner.<br />
Die Stadt Berlin hat sich nicht sehr<br />
interessiert gezeigt, also haben wir uns mit der<br />
Köln Messe zusammengetan und eine neue<br />
kommerziell ausgerichtete Veranstaltung, eine<br />
Kunstmesse, gegründet.<br />
Maike Cruse, Leiterin der Messe art berlin, über die<br />
Kunstmetropole Berlin INTERVIEW MAIK NOVOTNY<br />
LIVING: Berlin gilt als weltweiter Magnet für<br />
Künstler. Was macht die Stadt so besonders?<br />
MAIKE CRUSE: Seit Anfang der Neunzigerjahre<br />
ziehen die Künstler nach Berlin. Das liegt<br />
einerseits an den niedrigen Mieten, andererseits<br />
auch an der Freiheit der Stadt. Es gibt wenige<br />
Regeln hier, und das schätzen Künstler. Sie werden<br />
auch davon angelockt, dass andere Künstler<br />
und Kuratoren schon hier sind. Es hat sich<br />
eine Kreativwirtschaft mit enormer Kunstproduktion<br />
etabliert. Berlin ist weltweit der interessanteste<br />
Galerienstandort, weil die Galerien<br />
hier sehr nah an den Künstlern und daher inhaltlich<br />
ausgerichtet sind. Der Berliner Kunstmarkt<br />
ist jung und noch nicht besonders stark, aber das<br />
ändert sich. Seit einigen Jahren ziehen zahlreiche<br />
internationale Sammler hierher, und immer mehr<br />
junge Berliner beginnen, Kunst zu kaufen.<br />
Wie lebendig ist die Galerienszene?<br />
Sehr! Es kommen heute noch ständig neue, interessante<br />
Galerien dazu. Bei unseren Veranstaltungen,<br />
dem Gallery Weekend im April und der<br />
Kunstmesse art berlin im September, sind immer<br />
Ihr Fazit für die art berlin lautet wie?<br />
Es war spannend und ein außerordentlich<br />
erfolgreicher Neustart! Viele interessante<br />
Gäste, hohe Besucherzahlen, ein deutlicher<br />
Schritt nach vorne.<br />
Was würden Sie kunstinteressierten<br />
Besuchern empfehlen, die für drei Tage<br />
nach Berlin fahren?<br />
Natürlich die Messe und die dort ausgestellten<br />
Galerien! Von den etablierten Institutionen auf<br />
jeden Fall die Kunst-Werke in der Auguststraße,<br />
den Schinkel-Pavillon im Stadtzentrum und<br />
die Sammlung im Hamburger Bahnhof. Dazu<br />
eines der klassischen Museen und abends dann<br />
eines der vielen Theater oder die Oper. Und<br />
danach im »Berghain« tanzen gehen!<br />
<<br />
05 / 17 living<br />
falstaff<br />
55
trends / ARTY<br />
WEEKEND<br />
TIPPS & ADRESSEN<br />
Die Möglichkeiten, in Berlin sinnvoll seine<br />
Zeit zu verbringen, sind schier unendlich.<br />
Einige Hotspots für Kulinarik, Shopping,<br />
Kultur und einfach nur Fun präsentieren<br />
wir Ihnen in dieser exquisiten Liste.<br />
Danish Dynamite<br />
»The Stue« zählt mittlerweile zu den<br />
beliebtesten Hotels der Stadt. Einst war<br />
hier die dänische Botschaft untergebracht.<br />
HOTELS<br />
ADLON HOTEL*****<br />
Das legendäre Hotel in Berlin Mitte direkt neben dem<br />
Brandenburger Tor ist die Quintessenz der luxuriösen<br />
Unterkünfte.<br />
Under den Linden 77, 10117 Berlin<br />
T: +49 30 22610<br />
kempinski.com/de/berlin/hotel-adlon/<br />
GRAND HY<strong>AT</strong>T BERLIN*****<br />
Das exklusive Fünf-Sterne-Hotel bietet einen großen<br />
Wellnessbereich und einen Pool auf dem Dach. In den<br />
Sommermonaten können Sie auf der Terrasse des<br />
»Grand Hyatt« speisen.<br />
Marlene-Dietrich-Platz 2, 10785 Berlin<br />
T: +49 30 25531234, berlin.grand.hyatt.com<br />
ROCCO FORTE HOTEL DE ROME*****<br />
Direkt am Berliner Bebelplatz liegt das elegante<br />
»Hotel de Rome«. Marmorbäder und beheizte<br />
Mosaikböden veredeln das Package. Die Zimmer<br />
sind übrigens schallisoliert. Gut für den Schlaf.<br />
Behrenstraße 37, 10117 Berlin<br />
T: +49 30 4606090, roccofortehotels.com<br />
SOFITEL BERLIN KURFÜRSTENDAMM*****<br />
Das Art-déco-Gebäude von Jan Klehutes bietet einen<br />
Blick auf die Luxus-Einkaufsstraßen in Charlottenburg.<br />
Designerboutiquen und Kulturinstitutionen wie<br />
die Schaubühne sind in direkter Nähe.<br />
Augsburger Straße 41, 10789 Berlin<br />
T: +49 30 8009990, sofitel.com<br />
P<strong>AT</strong>RICK HELLMANN SCHLOSSHOTEL*****<br />
Ein privates Luxushotel im Stadtteil Grunewald. Das<br />
mit Designelementen von Karl Lagerfeld und Patrick<br />
Hellmann gestaltete Hotel ist ein wunderbarer<br />
Aufenthaltsort für Berlinbesuche.<br />
Brahmsstraße 10, 14193 Berlin<br />
T: +49 30 8958430, schlosshotelberlin.com<br />
Design in der Mitte<br />
Das »25hours Hotel« führt<br />
in Berlin-Mitte eines seiner<br />
schönsten Hotels. Ziemlich trendy.<br />
THE MANDALA HOTEL*****<br />
Stilvolle Studios und Suiten mit Kücheneinrichtungen.<br />
Das im Gault Millau gelistete Restaurant<br />
»Facil« lockt mit Top-Kulinarik.<br />
Potsdamer Straße 3, 10785 Berlin<br />
T: +49 30 590050000<br />
themandala.de<br />
WALDORF ASTORIA BERLIN*****<br />
Mondäne Atmosphäre im Art-déco-Stil. Lassen Sie<br />
sich im Guerlain Spa verwöhnen, und nehmen Sie<br />
sich anschließend eine Auszeit mit Panoramablick<br />
und ein Buch aus der Bibliothek im 15. Stock.<br />
Hardenbergstraße 28, 10623 Berlin<br />
T: +49 30 8140000,<br />
waldorfastoriaberlin.de<br />
DAS STUE*****<br />
Ehemalige Botschaft des Königreichs Dänemark.<br />
Heute ein schickes und modernes Luxushotel.<br />
Sie wohnen kaum einen Steinwurf vom Berliner<br />
Einkaufsboulevard Kurfürstendamm entfernt.<br />
Drakestraße 1, 10787 Berlin<br />
T: +49 30 3117220, das-stue.com<br />
WESTIN GRAND BERLIN*****<br />
Das Grandhotel im Beaux-Arts-Stil mit seiner<br />
30-Meter-Atrium-Lobby liegt zehn Gehminuten<br />
vom Brandenburger Tor am Großen Tiergarten.<br />
Friedrichstraße 158–164, 10117 Berlin<br />
T: +49 30 20270, westingrandberlin.com<br />
THE RITZ-CARLTON BERLIN*****<br />
Dieses schicke Luxushotel bietet Ihnen Zimmer<br />
mit Blick auf den Potsdamer Platz. Großartig: die<br />
französische Gourmetbrasserie.<br />
Potsdamer Platz 3, 10785 Berlin<br />
T: +49 30 337777<br />
ritzcarlton.com/Berlin<br />
REGENT BERLIN*****<br />
Die erlesenen Zimmer verzaubern mit Biedermeiermöbeln<br />
und Marmorböden. In der edlen Lobby-<br />
Lounge genießt man köstlichen Nachmittagstee.<br />
Charlottenstraße 49, 10117 Berlin<br />
T: +49 30 20338<br />
regenthotels.com/de/regent-berlin<br />
SHER<strong>AT</strong>ON BERLIN<br />
GRAND HOTEL ESPLANADE*****<br />
Das »Sheraton Berlin« ist eine Stadtoase mit<br />
elegantem Design und aufmerksamem Service<br />
direkt im Herzen des Kulturviertels der Stadt.<br />
Lützowufer 15, 10785 Berlin<br />
T: +49 30 254780, esplanade.de<br />
NHOW HOTEL BERLIN****<br />
Europas erstes Musik-Hotel liegt direkt am Ufer der<br />
Spree. Ein echter Designklassiker inmitten des ultratrendigen<br />
Szeneviertels Friedrichshain und Kreuzberg.<br />
Stralauer Allee 3, 10245 Berlin<br />
T: +49 30 2902990, nhow-berlin.com<br />
25HOURS HOTEL BIKINI BERLIN****<br />
Dieses stilvolle und trendige Hotel liegt am Bahnhof<br />
Zoologischer Garten und hat eine hervorragende<br />
Dachterrasse mit sensationellem Ausblick.<br />
Budapester Straße 40, 10787 Berlin<br />
T: +49 30 1201210, 25hours-hotels.com<br />
MOTEL ONE BERLIN MITTE**<br />
Am Moritzplatz gelegen, befindet sich das Design hotel<br />
»Motel One«. Thematisch ist das Hotel ganz dem Film<br />
gewidmet. Hier trifft Qualität auf fairen Preis.<br />
Prinzenstraße 40–42, 10969 Berlin<br />
T: +49 30 695671740, motel-one.com<br />
Kulinarischer Ankerpunkt<br />
Im Restaurant von Tim Raue wird<br />
auf höchstem Niveau gekocht.<br />
RESTAURANTS<br />
& CAFÉS<br />
RESTAURANT TIM RAUE<br />
German cook meets Asia. Inspiriert von der japanischen<br />
Küche, schafft es Tim Raue verlässlich<br />
auf die »World’s Best Restaurants«-Liste.<br />
Rudi-Dustschke-Straße 26, 10969 Berlin<br />
T: +49 30 25937930, tim-raue.com<br />
FACIL<br />
Berlins Oase der Esskultur. Zwei Michelin-Sterne hat<br />
die Gourmetküche im 5. Stock des »The Mandala<br />
Hotels«. Helles, elegantes Restaurant mit Glasdach,<br />
das im Sommer geöffnet wird.<br />
Potsdamer Straße 3, 10785 Berlin<br />
T: +49 30 590051234, facil.de<br />
FISCHERS FRITZ<br />
Chefkoch Christian Lohse verwöhnt seine Gäste im<br />
klassisch gediegenen Ambiente. Genießen Sie köstliche<br />
exklusive Fischgerichte, wie bretonischen Hummer<br />
oder Tsarskaya (ein Traum für Austern-Liebhaber).<br />
Charlottenstraße 49, 10117 Berlin<br />
T: +49 30 20336363, fischersfritz-berlin.de<br />
Fotos: Das Stue Berlin, Nils Hasenau, 25h, Bernd Brundert, beigestellt<br />
56 falstaff living 05 / 17
Ausgezeichnet<br />
Zwei Michelin-Sterne zieren die Küche im<br />
»Reinstoff«. Zurecht, wie man sieht.<br />
RESTAURANT SCHNEEWEISS<br />
Der Name ist Programm, denn Farbe kommt hier fast<br />
nur auf dem Teller vor. Käsespätzle de luxe und das<br />
typische Wiener Schnitzel mit lauwarmem Kartoffelsalat.<br />
Die Alpen lassen grüßen!<br />
Simplonstraße 16, 10245 Berlin<br />
T: +49 30 29049704, schneeweiss-berlin.de<br />
KUCHI KANT<br />
Ausgefallene panasiatische Küche. Sushi-Mainstream<br />
ist hier absolut out, Qualität zählt! Hühnchen mit<br />
Mohn und Mandarinen in der Frühlingsrolle, ein Muss<br />
für Asia-Fans!<br />
Kantstraße 30, 10623 Berlin<br />
T: +49 30 31507815<br />
kuchi.de<br />
RESTAURANT BORCHARDT<br />
Seit 1895 eine Instanz in der Berliner Küche, gilt das für<br />
seine Schnitzel und die edlen französischen Gerichte<br />
berühmte Restaurant auch als Prominententreff.<br />
Französische Straße 47, 10117 Berlin<br />
T: +49 30 81886262,<br />
borchardt-restaurant.de/de/home<br />
LONG MARCH CANTEEN<br />
Das schlicht-moderne Restaurant in Kreuzberg ist<br />
eines der hippsten chinesischen Lokale der Stadt mit<br />
hausgemachten Dim Sum und darauf abgestimmten<br />
Weinen.<br />
Wrangelstraße 20, 10997 Berlin<br />
T: +49 178 8849599<br />
longmarchcanteen.com<br />
SPINDLER RESTAURANT BERLIN<br />
Im stylischen Café-Restaurant mit weißen Ziegelwänden<br />
und Designermöbeln genießt man exzellentes<br />
Frühstück und gehobene deutsche Küche.<br />
Paul-Lincke-Ufer 42/43, 10999 Berlin<br />
T: +49 30 69598880, spindler-berlin.de<br />
MANI RESTAURANT<br />
Im edlen »Mani Restaurant« entführt Chefkoch<br />
Octavio Oses Bravo seine Gäste geschmacklich<br />
auf eine Kulinarikreise von Tel Aviv nach Paris.<br />
Hotel MANI, Torstraße 136, 10119 Berlin<br />
T: +49 30 5302808255<br />
amanogroup.de/de/eat-and-drink/mani-restaurant/<br />
NENI BERLIN<br />
Umgeben von schlichtem Holzmobiliar, hohen Glasfronten<br />
und mit Blick auf die Stadt, genießt man im<br />
»Neni Berlin« gehobene Fusionsküche mit orientalischen<br />
Einflüssen.<br />
25hours Hotel BIKINI Berlin<br />
Budapester Straße 40, 10787 Berlin<br />
T: +49 30 120221200, neni.at/restaurants/berlin/<br />
BURGERMEISTER SCHLESISCHES TOR<br />
Direkt unter den U-Bahn-Gleisen! Den Laden gab es<br />
schon bevor man in Berlin an jeder Ecke Burger essen<br />
konnte. Ein Muss für Fastfood-Liebhaber.<br />
U1 Schlesisches Tor, Oberbaumstraße 8, 10997 Berlin<br />
T: +49 30 23883840, burger-meister.de<br />
HEISING<br />
Vive la France! Direkt in der City neben dem Ku-Damm<br />
erwartet einen hier exquisite und klassische französische<br />
Küche. Konfierte Wachtel auf Paprikasauce und<br />
Burgunder-Weinbergschnecken zum Beispiel.<br />
Rankestraße 32, 10789 Berlin<br />
T: +49 30 2133952, restaurant-heising.de<br />
GRACE<br />
Designerin Dayna Lee eröffnete 2015 das Restaurant,<br />
das an New Yorker oder Londoner Townhouses<br />
erinnert. Goldene Säulen und grüne Samtsessel<br />
bilden einen perfekten Rahmen für gediegene<br />
Candlelight Dinner.<br />
Kurfürstendamm 25, 10719 Berlin<br />
T: +49 30 88437750, grace-berlin.com<br />
CORDOBAR<br />
Deutsch-österreichisches Weinrestaurant mit einem<br />
niederländischen Ex-Wiener Koch am Herd. Waal<br />
Sterneberg zaubert kreative und ungewöhnliche<br />
Snacks, die trotz allem himmlisch schmecken.<br />
Große Hamburger Straße 32, 10115 Berlin<br />
T: +49 30 27581215, cordobar.net<br />
REINSTOFF<br />
Mit zwei Michelin-Sternen und 18 Punkten im »Gault<br />
Millau«, ist das »Reinstoff« eine wahre Gourmet-<br />
Pilgerstätte in Berlin-Mitte.<br />
Schlegelstraße 26c, 10115 Berlin<br />
T: +49 30 30881214, reinstoff.eu<br />
AMRIT POTSDAMER PL<strong>AT</strong>Z<br />
Welcome to India! Vielseitige, feine und<br />
außergewöhn liche Speisen an sechs Standorten<br />
in Berlin. Gerichte und Cocktails, die verzaubern.<br />
Namaste.<br />
Ebertstraße 14/ Vossstraße, 10117 Berlin<br />
T: +49 30 22488288, amrit-restaurant.com<br />
RISTORANTE ESSENZA<br />
Im 103 Meter hohen Kolhoff Tower am Potsdamer<br />
Platz bietet das Restaurant italienisches Flair! Man<br />
zeigt auch Mut zum Experiment. Lust auf Black<br />
Pasta mit Wodka?<br />
Potsdamer Platz 1, 10785 Berlin<br />
T: 49 30 25796856, ristorante-essenza.de<br />
KANAAN – PRENZLAUER BERG<br />
Israelische und palästinensische Küche friedlich vereint.<br />
Wer keine Lust auf Fleischgerichte hat: Das von<br />
Oz Ben David und Jalil Debit geführte Restaurant ist<br />
ein Hochgenuss für Vegetarier.<br />
Kopenhagener Straße 17, 10487 Berlin<br />
T: +49 176 22586673, kanaan-berlin.de<br />
CAFÉ FLEURY<br />
Das kleine französische Café in Berlin-Mitte ist ein<br />
beliebter Treffpunkt für die ganze Nachbarschaft und<br />
verwöhnt mit hochwertigem Kuchen und Tartes nach<br />
original französischen Familienrezepten.<br />
Weinbergsweg 20, 10119 Berlin<br />
T: +49 30 44034144<br />
MÖBEL OLFE<br />
In den Räumlichkeiten eines alten Möbelgeschäftes<br />
werden reichlich polnisches Bier und Wodka ausgeschenkt.<br />
Wechselnde Veranstaltungen und DJs sorgen<br />
an jedem Abend der Woche für Abwechslung.<br />
Reichenberger Straße 177, 10999 Berlin<br />
T: +49 30 23274690, moebel-olfe.de<br />
MANO CAFÉ<br />
Das gemütliche Café lädt mit seiner Einrichtung<br />
aus Ästen, alten Sofas, Sesseln und Büchern zum<br />
Verweilen ein. Erfreuen können sich besonders<br />
Veganer an den Kaffeespezialitäten mit Sojamilch<br />
und dem veganen Kuchenangebot.<br />
Skalitzer Straße 46a, 10999 Berlin<br />
facebook.com/mano.cafe/<br />
GRILL ROYAL<br />
Sehen und gesehen werden, auch darum geht es im<br />
Szene-Restaurant »Grill Royal«. Hier gibt es Fleisch in<br />
diversen Cuts und Reifestadien. Aber auch Vegetarier<br />
kommen nicht zu kurz. Top-Weinkarte.<br />
Friedrichstraße 105B, 10117 Berlin<br />
T: +49 30 28879288, grillroyal.com<br />
KLUNKERKRANICH<br />
Es gibt Orte, die sind so nur in Berlin möglich. Der<br />
»Klunkerkranich« ist so einer. Eine coole Dachlocation,<br />
die einmal Club, Garten, Strandbar und Kulturort ist.<br />
Großartige Snackküche gibt es auch.<br />
Karl-Marx-Straße 66, 12043 Berlin<br />
T: 49 30 30881214, klunkerkranich.de<br />
BARS<br />
BECKETTS KOPF<br />
In rotes Licht getauchte, stylische Cocktailbar,<br />
die auch kleine Häppchen und kubanische Zigarren<br />
anbietet.<br />
Pappelallee 64, 10437 Berlin<br />
T: +49 30 44035880, becketts-kopf.de<br />
FIFTY COCKTAIL HEROES<br />
In der im Sommer 2017 eröffneten Bar genießt<br />
man in puristisch-stilvollem Ambiente Drinks<br />
mit klingenden Namen wie »Prenzlauer Boy« und<br />
»Mini Me Milk Punch«.<br />
Sredzkistraße 62, 10405 Berlin<br />
fiftybar.de<br />
LEBENSSTERN<br />
Im aparten Flair einer alten Villa serviert die Bar<br />
»Lebensstern« mit Rauchersalon und roten Wänden<br />
über 1800 Spirituosen.<br />
Kurfürstenstraße 58, 10785 Berlin<br />
T: +49 30 26391922, lebensstern-berlin.de<br />
REINGOLD<br />
Die Theke und die Wände schimmern in elegantem<br />
Gold, die Kellner tragen klassische Arbeitskleidung<br />
und servieren Martini-Cocktails, »Cosmopolitan«<br />
oder »Tom Collins«.<br />
Novalisstraße 11, 10115 Berlin<br />
T: +49 30 28387676, cms.reingold.de<br />
MONKEY BAR<br />
Der Weg zur 10. Etage des Bikini Hauses lohnt sich!<br />
Die umlaufende Dachterrasse der »Monkey Bar«<br />
bietet einen wirklich sensationellen Blick durch die<br />
bodentiefe Glasfront. »25hours Hotel Bikini Berlin«.<br />
Budapester Straße 40, 10787 Berlin<br />
T: +49 30 120221210, monkeybarberlin.de<br />
Sternstunden<br />
Die Bar »Lebensstern« ist in<br />
einer alten Villa untergebracht.<br />
Falstaff prämierte die Bar<br />
mit 95 Punkten.<br />
05 / 17 living<br />
falstaff<br />
57
trends / ARTY<br />
WEEKEND<br />
Kaufrausch<br />
Ein Shopping-Besuch im<br />
KaDeWe ist in Berlin Pflicht.<br />
DESIGN & SHOPPING<br />
KADEWE<br />
Das Kaufhaus des Westens bietet als größter<br />
Konsumtempel Europas auf mehr als 60.000 m 2 ein<br />
gehobenes Sortiment sowie Luxuswaren und einen<br />
erstklassigen Gourmetbereich.<br />
Tauentzienstraße 21–24, 10789 Berlin<br />
T: 49 30 21210, kadewe.de<br />
LP12 MALL OF BERLIN<br />
Bekannt als Leipziger Platz Quartier, mit über 270<br />
Shops und 1000 PKW-Stellplätzen. Highlight ist die<br />
überdachte Piazza mit Blick auf den Bundesrat.<br />
Leipziger Platz 12, 10117 Berlin<br />
T: +49 30 20621770, mallofberlin.de<br />
THE AMAZING CROCODILE DESIGN STORE<br />
Das Sortiment des Design Stores umfasst Möbel,<br />
Lampen, Gläser, Keramik, Textilien und Accessoires. Als<br />
Plattform für junges Design präsentiert The Amazing<br />
Crocodile Design Store zudem – ähnlich wie in einer Ausstellung<br />
– in Deutschland noch unbekannte Künstler.<br />
Rosa-Luxemburg-Staße. 49, 10178 Berlin<br />
amazing-crocodile.de<br />
DESIGNORT *LICHT, LAMPEN & LEUCHTEN*<br />
Lampen und Leuchten sind die Leidenschaft des<br />
Stores am Prenzlauer Berg. Die Stücke stammen<br />
von ausgewählten Herstellern und sind einzigartig.<br />
Oderberger Straße 42, 10435 Berlin<br />
designort-licht-lampen-leuchten.business.site<br />
SCHWESTERHERZ<br />
In dem liebevoll gestalteten Laden gibt es aufwendige<br />
Verpackungen, Dekorationen, besondere Geschenke,<br />
tolle Papiere und Schreibwaren von großen Firmen bis<br />
hin zu kleinen Designern.<br />
Gärtnerstraße 28, 10245 Berlin<br />
schwesterherz-berlin.de<br />
SÜPER STORE<br />
Im von Designerin Elisabeth Schotte und Künstlerin<br />
Vanessa Marangoni gegründeten Süper Store findet<br />
man inspirierende Alltagsobjekte, Mobiliar, Acces -<br />
soires und Schmuck, die das Leben verschönern.<br />
Dieffenbachstraße 12, 10967 Berlin, sueper-store.de<br />
VINTAGE GALORE<br />
Der kleine Laden hat sich zu einem Mekka für<br />
Liebhaber skandinavischen Mid-Century-Designs<br />
entwickelt. Eine kleine, aber feine Auswahl an Secondhand-Kleidungsstücken<br />
ergänzt das Sortiment.<br />
Sanderstraße 12, 12047 Berlin, vintagegalore.de<br />
WELCOME BERLIN<br />
Der Showroom in Berlin-Mitte verkauft ausgesuchte<br />
Möbelstücke aus etlichen Regionen Europas sowie<br />
stimmige Accessoires.<br />
Store City West, Lietzenburgerstraße 9a,<br />
10789 Berlin, welcome-berlin.com<br />
THE CORNER BERLIN<br />
Concept-Store The Corner am Gendarmenmarkt, der<br />
eine Auswahl exklusiver Damen- und Herrenmode<br />
sowie Accessoires internationaler Luxusmarken im<br />
Sortiment führt.<br />
Französische Straße 40, 10117 Berlin<br />
T: +49 30 20670940, thecornerberlin.de<br />
Erinnerungsort<br />
Daniel Libeskind hat das Jüdische<br />
Museum in Berlin entworfen.<br />
ARCHITEKTUR<br />
REICHSTAGSGEBÄUDE<br />
Das Reichstagsgebäude, geplant von Norman Foster,<br />
ist der Sitz des Deutschen Bundestages und eine der<br />
meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Berlins. Vor<br />
allem die gläserne Kuppel ist eine Attraktion.<br />
Platz der Republik 1, 11011 Berlin<br />
bundestag.de<br />
BERLINER FERNSEHTURM<br />
In nur 40 Sekunden liegt Ihnen die Hauptstadt<br />
zu Füßen! Im Berliner Fernsehturm erwartet die<br />
Besucher aus 203 Meter Höhe ein atemberaubender<br />
360-Grad-Blick über die Stadt.<br />
Panoramastraße 1A, 10178 Berlin<br />
tv-turm.de<br />
CHECKPOINT CHARLIE<br />
Er ist der Schauplatz diverser Thriller und Spionage-<br />
Romane: der Checkpoint Charlie.<br />
An der Ecke Friedrichstraße und Zimmerstraße<br />
erinnert der ehemalige Grenzübergang an den Kalten<br />
Krieg und das damals geteilte Berlin.<br />
Friedrichstraße 43–45, 10117 Berlin<br />
berlin.de/de/checkpoint-charlie<br />
POTSDAMER PL<strong>AT</strong>Z<br />
Auf der einstigen Leerfläche, durchzogen von<br />
der Berliner Mauer, ist nach dem Mauerfall ein<br />
lebendiges neues Stadtviertel entstanden. Ein<br />
Muss für jeden Berlin-Besuch, denn hier gibt es<br />
zahlreiche Restaurants, Kinos, Theater, Shoppingcenter<br />
und neue Architektur.<br />
Potsdamer Platz, 10785 Berlin<br />
T: +49 30 6883150, potsdamerplatz.de<br />
PARK AM GLEISDREIECK<br />
Der rund 26 Hektar große Park, bestehend aus dem<br />
Ostpark und Westpark, hat sich mit seinen vielseitig<br />
benutzbaren Freiflächen zu einem Lieblingsort für<br />
Berliner und Touristen entwickelt und bietet Platz für<br />
alle: Skater, Jogger, Spaziergänger, Picknick- und<br />
Sportfans.<br />
Möckernstraße 26, 10963 Berlin<br />
gruen-berlin.de/park-am-gleisdreieck<br />
Landschaftsarchitektur<br />
Der Park am Gleisdreieck ist<br />
eine gern benutzte Freifläche<br />
der Spreemetropole.<br />
MUSEEN &<br />
GALERIEN<br />
JÜDISCHES MUSEUM<br />
Das größte jüdische Museum Europas gibt dem<br />
Besucher in der historischen Dauerausstellung<br />
einen Überblick über 1700 Jahre deutsch-jüdischer<br />
Geschichte. Mit seinem vielfältigen Veranstaltungsprogramm<br />
ist das Museum ein lebendiges Zentrum<br />
für deutsch-jüdische Geschichte und Kultur.<br />
Lindenstraße 9–14, 10969 Berlin<br />
T: +49 30 25993300, jmberlin.de<br />
TANYA LEIGHTON GALLERY<br />
Das Ausstellungsprogramm der 2008 gegründeten<br />
Galerie reflektiert Meinungen, Praktiken sowie<br />
Leightons Assoziationen mit amerikanischem und<br />
britischem Experimentalkino, Künstlerfilm, Video,<br />
Performance und Konzeptkunst.<br />
Kurfürstenstraße 25, 10785 Berlin<br />
T: +49 30 221607770, tanyaleighton.com<br />
KRAUPA-TUSKANY ZEIDLER<br />
Seit Mitte September 2017 zeigt die von Nadine<br />
Zeidler und Amadeo Kraupa-Tuskany gegründete<br />
Galerie ihr junges Programm am neuen Standort in<br />
Berlin-Kreuzberg. Bis Jänner 2018 läuft die aktuelle<br />
Ausstellung »Sante Par Aqua« von Anna Uddenberg.<br />
Kohlfurter Straße 41/43, 10999 Berlin<br />
T: +49 30 68812710, k-t-z.com<br />
DDR MUSEUM<br />
Das DDR Museum zeigt Geschichte zum Anfassen.<br />
In einer Dauerausstellung berichtet das interaktive<br />
Erlebnis-Museum in Berlin-Mitte über das Leben<br />
und Aufwachsen in der DDR mit all seinen Facetten.<br />
Karl-Liebknecht-Straße 1, 10178 Berlin<br />
T: +49 30 847123731, ddr-museum.de<br />
GEMÄLDEGALERIE<br />
Die Gemäldegalerie besitzt eine der weltweit bedeutendsten<br />
Sammlungen europäischer Malerei vom 13.<br />
bis zum 18. Jahrhundert, die seit dem Gründungsjahr<br />
1830 systematisch aufgebaut und vervollständigt<br />
wurde. Meisterwerke aus allen kunsthistorischen<br />
Epochen, darunter Gemälde von van Eyck,<br />
Bruegel, Dürer, Raffael, Tizian, Caravaggio, Rubens,<br />
Rembrandt und Vermeer sind hier ausgestellt.<br />
Matthäikirchplatz, 10785 Berlin<br />
T: +49 30 266424242, smb.museum<br />
DEUTSCHER DOM<br />
Der Deutsche Dom bildet zusammen mit dem<br />
Schauspielhaus und dem Französischen Dom<br />
das prägende Gebäudeensemble des Gendarmenmarktes<br />
im Ortsteil Mitte. Die Dauerausstellung<br />
»Wege – Irrwege – Umwege« zeigt auf insgesamt<br />
fünf Etagen die historische Entwicklung des liberalen<br />
parlamentarischen Systems in Deutschland.<br />
Gendarmenmarkt 1–2, 10117 Berlin<br />
T: +49 30 22730431, berlin.de<br />
Fotos: KaDeWe, Jens Ziehe, Julien Lanoo<br />
58 falstaff living 05 / 17
EINE STARKE<br />
PARTNERSCHAFT.<br />
Zuhören. Und dabei Visionen, Träume aber auch Sorgen ernst nehmen. Sich ständig weiterentwickeln.<br />
Niemals stehen bleiben und als Teil eines starken Teams erster Ansprechpartner sein:<br />
Vor allem, wenn es um Ihre Zukunft geht!<br />
All das macht eine Bank zur Hausbank – Ihrer Hausbank!<br />
www.volksbank.at
1<br />
art five<br />
1. »Light Is What We See<br />
(1994/2007)«<br />
Steckerarbeit aus Glimmlampen,<br />
Verteiler stecker,<br />
Acrylglas und Edelstahl.<br />
120 x 50 x 10 cm<br />
BRIGITTE<br />
KOWANZ<br />
Speziell in LIVING:<br />
Persönlichkeiten<br />
und Kenner der<br />
Kunstszene verraten<br />
ihre Must-haves fürs<br />
Zuhause. Brigitte<br />
Kowanz zeigt uns ihre<br />
Design- und Kunst-<br />
Favoriten.<br />
4. »Party Lounge«<br />
Die »Party Lounge« wurde 1936 von<br />
Friedrich Kiesler zum Patent angemeldet.<br />
Die Lehne lässt sich umklappen, bis zu<br />
sechs Personen finden auf dem Sofa Platz.<br />
Wittmann produziert es noch heute.<br />
22. Bühnenelemente<br />
Als unabdingbar haben<br />
sich für Brigitte Kowanz<br />
klassische Bühnenelemente<br />
herausgestellt. Im Atelier<br />
wird darauf gearbeitet.<br />
4<br />
3. Stapeltisch<br />
Der Stapeltisch von Architekt und<br />
Mitbegründer der Wiener Werkstätte, Josef<br />
Hoffmann, gilt als Design-Klassiker.<br />
55. »Lichtgeschwindigkeit<br />
Sek/1m« (1989)<br />
Frühe Arbeit aus Leuchtstofflampen<br />
mit Lack.<br />
5 x 100 x 9 cm<br />
BRIGITTE KOWANZ<br />
Brigitte Kowanz lebt und arbeitet in Wien.<br />
Die 60-jährige Künstlerin und Professorin<br />
für angewandte Kunst beschäftigt sich<br />
intensiv mit Raum und Licht. 2017 bespielte<br />
sie den Österreich-Pavillon bei der Biennale<br />
in Venedig.<br />
Fotos: Alfred weidinger, Tobias Pilz, Matthias hermann, beigestellt<br />
60 falstaff living 05 / 17
ANDREASREIMANN<br />
www.andreas-reimann.com
SPECIAL EDITION 2017<br />
HÄSTENS TRIBUTE<br />
Exklusiv bis zum 30. Dezember 2017.<br />
HÄSTENS TRIBUTE<br />
IN TAUPE CHECK<br />
180 x 200 cm, inkl. BJ Topper,<br />
€ 7.490<br />
(zzgl. Kopfteil und Bettwäsche)<br />
Mit Hästens Tribute feiern wir unsere 165-jährige Tradition in der<br />
Bettenfertigung – die gelungene Kombination aus Handwerkskunst,<br />
Qualität und Ästhetik. Mit seinem frischen, modernen Taupe Check<br />
verleiht Hästens Tribute jedem Schlafzimmer zeitlose Eleganz.<br />
GEWINNEN SIE<br />
DIE INVESTITION FÜR IHR<br />
HÄSTENS BETT ZURÜCK<br />
GEWINNSPIEL<br />
*Beim Kauf eines<br />
Hästens Bettes in einem<br />
unserer Stores in Österreich<br />
vom 1. Sept. bis 30. Dez.<br />
2017<br />
WIEN HEINRICHGASSE 4, 1010 WIEN, T +43 (0)1 533 23 62 17, OFFICE@HASTENS-WIEN.<strong>AT</strong><br />
SALZBURG NEUTORSTRASSE 18, 5020 SALZBURG, T +43 (0)662 84 53 13, OFFICE@SCHEICHER.NET<br />
GRAZ STUBENBERGGASSE 2, 8010 GRAZ, T +43 (0)316 83 79 56, OFFICE@HASTENS-GRAZ.<strong>AT</strong><br />
*Ausgenommen Model Vividus. Nähere Informationen erhalten Sie in einem Ihrer Hästens Stores in Österreich.<br />
FULFILLING DREAMS SINCE 1852<br />
HASTENS.COM
LIVING<br />
DESIGN<br />
78<br />
82<br />
84<br />
86<br />
Fotos: Markus Jans, Philippe Nigro/RADO, SE7ENTYN9NE, André M. Hünseler | thinkingpixels.com, Stephan Julliard<br />
72<br />
64<br />
IN DER HÖHLE DES BÄREN<br />
Ein Besuch im wohl schönsten Chalet<br />
der Schweizer Alpen. (S. 64)<br />
TEPPICH-COUTURE<br />
LIVING traf Jan Kath, der mit seinen<br />
Teppichen neue Standards setzt. (S. 72)<br />
AUSNAHMEN BRECHEN<br />
DIE REGELN<br />
Die niederländische Design-Königin<br />
Hella Jongerius im Porträt. (S. 78)<br />
GUCCI FÜR DAHEIM<br />
Wie Alessandro Michele Gucci fürs<br />
Zuhause kreiert. (S. 82)<br />
EVAS LIEBE ZU DESIGN<br />
Topmodel Eva Padberg und ihre neue<br />
Kollektion. (S. 84)<br />
SECHS GANZE WAHRHEITEN<br />
Sechs Designer gestalteten die Rado<br />
»True« neu. (S. 86)
design / HOMESTORY<br />
IN DER HÖHLE<br />
DES BÄREN<br />
Cool as ice<br />
Das Chalet »Black Bear« in den Schweizer Alpen bildet eine perfekte<br />
Symbiose aus Stil und Kunst. Gewitzt zeigt sich der Kamin, der wie ein<br />
halbiertes Iglu wirkt und so den postmodernen Lebensentwürfen nicht<br />
nur symbolisch einheizt. Der Coffeetable ist ein Werk von Robert Stadler.<br />
64 falstaff living 05 / 17
Die Innenarchitektin Alexandra de Garidel-Thoron<br />
hat wohl das schönste Chalet in den Schweizer Alpen<br />
gestaltet. Kunst, Design und viel Gefühl für Interior<br />
fügen sich zu einem stimmigen Gesamtbild. LIVING<br />
war auf Hausbesuch und traf auf viel Geschmack.<br />
TEXT IAN PHILLIPS<br />
FOTOS STEPHAN JULLIARD<br />
05 / 17 living<br />
falstaff<br />
65
design / HOMESTORY<br />
Kreativ-Paradies<br />
Rund 600 Quadratmeter gab es zu<br />
renovieren und gestalten. Das dauerte vier<br />
Jahre. Ziel der Aktion: das schönste Chalet<br />
in der Schweiz zu schaffen. Mission erfüllt.<br />
66 falstaff living 05 / 17
Liebe zum Detail<br />
Bereits beim Eintritt in das Chalet bemerkt<br />
man die Liebe der Besitzer zu Kunst und<br />
Details. Das Glasfenster am Boden gibt den<br />
Blick zum Indoor-Pool frei. Die Skulptur<br />
stammt von Erfolgskünstler Tony Cragg.<br />
Bäriger Patron Innenarchitektin Alexandra de<br />
Garidel-Thoron vor der Plastik »Black Bear«<br />
von Xavier Veilhan. Das Kunstwerk ist<br />
Namenspatron für das Chalet.<br />
»Kunst soll vor allem den Alltag bereichern<br />
und nicht dazu dienen, um zu protzen.«<br />
ALEXANDRA DE GARIDEL-THORON Innenarchitektin<br />
M<br />
it Chalets konnte die Genfer<br />
Innenarchitektin Alexandra de<br />
Garidel-Thoron lange Zeit wenig<br />
anfangen. »Solche Projekte waren<br />
für mich nur dann interessant, wenn ich<br />
etwas Neues, Frisches schaffen konnte«, sagt<br />
sie. Hier, in den Schweizer Alpen, bot sich ihr<br />
nun auf 600 Quadratmetern die perfekte<br />
Gelegenheit dazu. Die Besitzer wussten, was<br />
sie wollten: das schönste Chalet in dieser<br />
herrlichen Umgebung – und Kunst sollte<br />
da rin eine wesentliche Rolle spielen. »Sie<br />
protzen nicht mit ihren Stücken wie manch<br />
andere Sammler«, erklärt Garidel-Thoron.<br />
»Sie lieben Kunst einfach, weil sie ihren ><br />
Hoch die Tassen<br />
Die Outdoor-Bar auf der<br />
großzügigen Terrasse<br />
stammt von Arik Levy.<br />
05 / 17 living<br />
falstaff<br />
67
design / HOMESTORY<br />
Holz in der Hütte Recyceltes, mit der Axt bearbeitetes Altholz<br />
wurde bei der Gestaltung der Räume vorwiegend verwendet.<br />
Die Treppe führt ins Wohnzimmer. Ein Geschoss tiefer ist die<br />
Installation »You Made Me Love You« von Tracy Emin platziert.<br />
»Der Umbau des Chalets nahm gut vier Jahre in Anspruch.<br />
Der ursprüngliche Zustand des Hauses ist am besten mit<br />
dem Wort schrecklich umschrieben. Kleine Fenster, winzige<br />
Räume und Gänge prägten das Chalet. Ein Labyrinth.«<br />
ALEXANDRA DE GARIDEL-THORON über die Renovierungsarbeiten am Chalet »Black Bear«<br />
><br />
Alltag bereichert. Diese Einstellung teile<br />
ich vollkommen.«<br />
Viele der gewählten Werke haben einen<br />
engen Bezug zu den Bergen. Zum Beispiel das<br />
Selbstporträt von Marina Abramovic im<br />
Esszimmer, das die Künstlerin vor rustikalem<br />
Dekor beim Zwiebelschneiden zeigt, oder<br />
auch eine Marmorskulptur von Tony Cragg,<br />
deren fließende Formen Garidel-Thoron an<br />
ein Schneegebilde erinnern: »Sie sieht aus, als<br />
hätte man sie von draußen aus dem Schnee<br />
geholt.« Vor dem Haus steht eine lebensgroße<br />
Plastik von Xavier Veilhan, die dem Chalet<br />
seinen Namen gab: »Black Bear«. »Ich<br />
liebe die moderne Qualität seines Werks«,<br />
sagt sie. »Er ist ein echter Pionier, was den<br />
Einsatz prismatischer Formen betrifft.«<br />
Der Umbau des Chalets nahm gut vier Jahre<br />
in Anspruch. Der ursprüngliche Zustand<br />
des Hauses war »schrecklich«, so Garidel-<br />
Thoron: ein italienisch angehauchtes Ambiente<br />
mit blauen Decken, gelben Schränken,<br />
vielen kleinen Fenstern und vielen winzigen<br />
Räumen und Gängen. »Man konnte sich<br />
Alt trifft Neu<br />
Immer wieder brechen<br />
witzige Design-Einfälle die Wohnstruktur<br />
auf. Die Arbeit an der Wand<br />
stammt von Jacob Hashimoto.<br />
68 falstaff living 05 / 17
Macht auf<br />
Bei der Gestaltung der Lebensräume wurde<br />
großer Wert darauf gelegt, dass man das<br />
hochalpine Flair sofort spürt. Kuhhaut, Felle,<br />
Pelze und viel Holz kamen dabei zum Einsatz.<br />
regelrecht verlaufen«, erinnert sie sich. »Es<br />
gab Gänge, die nirgendwohin führten – das<br />
reinste Labyrinth!« Besonders zufrieden ist<br />
sie mit der gelungenen Raumaufteilung. Die<br />
vergrößerten Räume bewahren sich dennoch<br />
ihre Intimität, und die Haupträume öffnen<br />
sich nun zur Umgebung und gewähren spektakuläre<br />
Aussichten auf die gegenüberliegenden<br />
Gipfel.<br />
BERGWELTEN<br />
Doch nicht nur die Kunstwerke verweisen<br />
auf die Bergwelt, auch das Interieur tut es.<br />
><br />
Bitte nicht weinen<br />
Bei Tisch trifft Rustikalität auf Kunst. Im<br />
Essbereich findet sich etwa ein Selbstporträt<br />
von Marina Abramovic, das sie<br />
beim Schneiden von Zwiebeln zeigt.<br />
Zimmer mit Aussicht<br />
Ursprünglich herrschten im<br />
Chalet labyrinthähnliche Zustände<br />
und wenig Licht. Dieses Manko<br />
wurde erfolgreich behoben.<br />
05 / 17 living<br />
falstaff<br />
69
design / HOMESTORY<br />
Playground<br />
Auch Kinder kommen im Chalet nicht zu<br />
kurz. Im Spielzimmer sitzen sie auf den<br />
»Clay Chairs« vom niederländischen<br />
Designer Marten Baas.<br />
Poolparty<br />
Der Indoor-Pool im Keller<br />
lässt dank Mosaikverkleidung<br />
Gletschergefühle hochkommen.<br />
><br />
»Man muss spüren, dass man in den<br />
Alpen ist – besonders bei Kunden wie diesen,<br />
die verschiedene Domizile haben«, betont die<br />
erfolgreiche Innenarchitektin. »Jedes muss<br />
stark in seiner Umgebung verwurzelt sein.«<br />
Für den Großteil der Wände und Decken<br />
wählte sie recyceltes Altholz, das mit der Axt<br />
bearbeitet wurde. Auch Kuhhaut, Felle und<br />
Pelze kamen zum Einsatz, und der Indoor-<br />
Lichtdurchflutung<br />
Großflächige Fenster geben auch<br />
im Badezimmer den Blick in die<br />
Schweizer Natur frei und sorgen<br />
für natürliche Lichtzufuhr.<br />
70 falstaff living 05 / 17
Erholsamer Schlaf<br />
Im Hauptschlafzimmer herrscht<br />
dezente Noblesse. Aber auch<br />
hier merkt man sofort die hochalpine<br />
Handschrift beim Interior.<br />
»Domizile müssen stark mit ihrer Umgebung verwurzelt sein.<br />
Beim Gestalten und Einrichten soll man daher sofort spüren,<br />
wo man sich befindet.«<br />
ALEXANDRA DE GARIDEL-THORON über ihre Philosophie<br />
Süße Träume<br />
Eisbären von Arik Levy lugen durchs<br />
Kinderzimmerfenster herein.<br />
Die Nachttischlampe wurde von<br />
India Mahdavi entworfen.<br />
Swimmingpool schimmert mit seiner blauen<br />
Mosaikverkleidung wie ein eisiger Gletscher.<br />
Einen ersten Blick auf den Pool erhascht man<br />
bereits im Eingangsraum durch eine Glasplatte<br />
im Boden. »Wenn man das Haus betritt,<br />
fühlt man sich gleich eingeladen, ins Wasser<br />
zu springen«, lacht Garidel-Thoron.<br />
Dazu kommen zwei Bären, Auftragsarbeiten<br />
des französischen Designers Arik Levy, von<br />
denen einer aussieht, als wäre er aus Fels. Der<br />
Kamin im Elternschlafzimmer wirkt hingegen<br />
wie »ein in der Mitte auseinandergeschnittener<br />
Iglu«. Davor steht ein Coffeetable von Robert<br />
Stadler, der an wild übereinandergestapelte<br />
Platten aus Schnee erinnert. Garidel-Thorons<br />
zweites Thema für das Chalet war die Liebe.<br />
»Ich bin eine echte Romantikerin«, sagt<br />
sie, »und es gibt überall kleine liebevolle<br />
Details.« Dazu zählen zum Beispiel eine<br />
Arbeit von Tracy Emin im Flur des Erdgeschosses,<br />
deren geschwungener Neonschriftzug<br />
den Satz »You Made Me Love You«<br />
bildet, und auch der löffelförmige Türklopfer<br />
am Elternschlafzimmer. »Für mich symbolisiert<br />
er den genießerischen Aspekt in einer<br />
intimen Beziehung.« Ihre Auftraggeber, die<br />
namentlich nicht erwähnt werden wollen,<br />
sind begeistert. »Es ist ein großartiger Ort«,<br />
schwärmen sie, »ein echtes Kunstwerk, auf<br />
das wir alle stolz sein können.«<br />
<<br />
05 / 17 living<br />
falstaff<br />
71
design / KARRIERE<br />
TEPPICH-<br />
COUTURE<br />
Der deutsche Designer Jan Kath verpasst dem<br />
verstaubten Image des Orientteppichs frischen<br />
Pep. Ob Blumen, Schriften, Ozeane oder ein<br />
pinker Hirsch – die modernen Kreationen<br />
verzaubern wie Märchen aus 1001 Nacht.<br />
INTERVIEW ANGELIKA ROSAM FOTOS IAN EHM<br />
Der Designer bei der Arbeit. Auch<br />
wenn es auf den ersten Blick gar<br />
nicht so aussieht: Er wirkt etwas<br />
nachdenklich, mustert genau seine<br />
Werke, die vor ihm gestappelt zu einem<br />
imposanten Teppichturm geschlichtet sind.<br />
Jan Kath, der die beinahe schon totgesagte<br />
Teppichwelt mit seinen neuen, innovativen<br />
Kreationen revolutionierte, kann zufrieden<br />
sein. In der dritten Generation führt der<br />
45-jährige gebürtige Deutsche aus Bochum –<br />
heute mit seiner eigenen Marke – das<br />
Familien unternehmen weiter in die Zukunft.<br />
Jung begonnen, mit einer unvergleichlichen<br />
Zielstrebigkeit und viel Mut für nicht Alltägliches,<br />
weiß der mit etlichen internationalen<br />
Awards gekürte Kreateur, worauf es in der<br />
Branche ankommt. Sich abheben, Neues ausprobieren,<br />
Trends setzen und dabei immer<br />
auf höchster Qualität beharren – lautet seine<br />
Devise, die ihm auf der ganzen Welt Erfolg<br />
und Respekt einbrachte.<br />
><br />
Wüstenblume<br />
Erdfarbene Teppichkreation aus der<br />
Kollektion »Erased Heritage« aus<br />
Wolle und Seide.<br />
jan-kath.de<br />
Fotos: Ian Ehm, Produktion: Florence Wibowo, beigestellt<br />
72 falstaff living 05 / 17
Am Teppich geblieben<br />
Jan Kath beim LIVING-Shooting im<br />
Teppich-Palais Szechenyi in der<br />
Wiener City. Trotz großen Erfolgs ist<br />
der Designer bescheiden geblieben.<br />
><br />
05 / 17 living<br />
falstaff<br />
73
design / KARRIERE<br />
><br />
Es gibt wohl keinen Markt, der nicht mit<br />
Jan-Kath-Teppichen bespielt wird – von den<br />
USA und Kanada über Asien bis ganz<br />
Europa. Man besitzt einen Showroom in<br />
New York und eigene Kath-Stores in Miami,<br />
Vancouver oder Berlin und Hamburg.<br />
Weiters besiegeln Verträge mit unzähligen<br />
Handelspartnern (wie in Österreich mit dem<br />
Familienunternehmen Rahimi & Rahimi in<br />
Wien) die Produktnachfrage.<br />
Seit dem Start vor 25 Jahren arbeiten heute<br />
rund 2500 Knüpfer für den Teppichmacher.<br />
Zwischen 100 und 450 Knoten kommen auf<br />
6,45 Quadratzentimeter (ein Quadrat-Inch).<br />
Während die Kreativwürfe am PC in Bochum<br />
entstehen und online in die Manufakturen in<br />
Nepal, Thailand, Indien oder Marokko<br />
übermittelt werden, setzt man bei der<br />
Fertigung auf Altbewährtes. Nach jahrhundertealten<br />
Traditionen wird in familiengeführten<br />
Werkstätten im Himalaja, in Agra,<br />
der alten Mogul-Hauptstadt Indiens, oder im<br />
Atlasgebirge Marokkos nach wie vor per<br />
Hand geknüpft. Die oberste Prämisse:<br />
Individualität für den Kunden, ein perfektes<br />
Service wie pünktliche Lieferung. Das gefällt<br />
und bringt eine vermögende Klientel:<br />
Arabische Königshäuser, Ex-US-Präsidenten,<br />
gefragte französische Fashionlabels und<br />
renommierte Brands aus dem Interieur-Bereich<br />
– um nur einige aus dem prominenten<br />
Kundenstock zu nennen – stehen mit ihren<br />
Aufträgen Schlange.<br />
Teppichgalerie<br />
Kath Store und Galerie in Berlin-Mitte.<br />
Wie Gemälde hängen die Teppich -<br />
kunstwerke hier an den Wänden.<br />
»Als ich vor 25 Jahren be gonnen<br />
habe, waren Teppiche out<br />
und uncool. Der Teppich hat<br />
keine Rolle im Interior-Bereich<br />
gespielt, es herrschte schon<br />
fast eine Antistimmung.«<br />
JAN K<strong>AT</strong>H über das anfängliche Teppich-Image<br />
If you can make it there …<br />
Der Jan-Kath-Showroom in New<br />
York. Im Szeneviertel Chelsea<br />
ist der Teppichmacher seit<br />
November 2011 vertreten.<br />
LIVING traf den Teppich-Couturier bei<br />
Rahimi & Rahimi in Wien zum Interview<br />
und staunte nicht schlecht über die Antriebskraft<br />
für eine große Karriere.<br />
LIVING: Wie sitzt es sich so auf einem so<br />
großen Stapel eigener Teppiche?<br />
JAN K<strong>AT</strong>H: Doch eigentlich sehr gut. Es sieht<br />
richtig cool aus.<br />
Hier liegen tatsächlich sehr viele Kunstwerke.<br />
Traditionelle Elemente treffen auf Contemporary<br />
Design. Dabei werfen Sie auch strenge<br />
Gestaltungsregeln über Bord. Sie haben fraglos<br />
die Teppichwelt revolutioniert.<br />
Als ich vor 25 Jahren begonnen habe, mich<br />
mit dem Teppichdesign in dieser noch kleinen,<br />
überschaubaren Industrie zu beschäftigen,<br />
ist es uns tatsächlich gelungen, den Teppich<br />
neu zu erfinden. Man muss sich vorstellen,<br />
dass Teppiche damals völlig out und<br />
ex trem uncool waren. Der Teppich hat keine<br />
Rolle im Interior-Bereich gespielt, und es<br />
herrschte schon fast eine Antistimmung.<br />
Aber Sie haben es geschafft, das eher<br />
negative Image zu drehen!<br />
Das geschah nicht von heute auf morgen. Es<br />
war ein langer Weg. Nach dem Zivildienst,<br />
also sehr jung, bin ich nach Indien gegangen,<br />
dann hat es mich nach Kathmandu, Nepal,<br />
verschlagen. Dort habe ich zufällig einen<br />
Lieferanten meiner Eltern getroffen, der dort<br />
eine Teppichwerkstatt betrieben hat und mich<br />
Fotos: LarsLangemeier.de, Ian Ehm, Produktion: Florence Wibowo; beigesetllt<br />
74 falstaff living 05 / 17
Das Interview in Wien<br />
LIVING-Chefredakteurin Angelika Rosam traf Jan<br />
Kath zum Gespräch über seinen Werdegang und<br />
seine beachtliche Karriere, die im Ruhrpott begann.<br />
Nepal-Impressionen<br />
Nepalesische Frauen beim Knüpfen<br />
der Teppiche. Meistens arbeiten sie<br />
noch in familiengeführten Betrieben.<br />
bat, für ihn vor Ort die Qualitätskontrolle zu<br />
übernehmen. Ich habe die Chance gewittert<br />
und schließlich nach einiger Zeit den Betrieb<br />
übernommen. Allerdings habe ich mich damals<br />
mehr um die technischen und organisatorischen<br />
Abläufe gekümmert und musste sehr<br />
schnell feststellen, dass ich ja eigentlich gar<br />
kein Designer bin. Mein Vater hatte mir mit 22<br />
bereits meinen Erbteil ausbezahlt, aber die<br />
Kosten für den Betrieb waren hoch, und ich<br />
konnte mir keinen Designer mehr leisten.<br />
Sondierung<br />
Die Wolle wird erst genau<br />
kontrolliert und aussortiert,<br />
bevor sie für das Knüpfen<br />
frei gegeben wird.<br />
So haben Sie selbst Hand angelegt?<br />
Genau. Ich war viel unterwegs. In Indien, in<br />
Tibet, der Mongolei. Die unterschiedlichen<br />
Kulturen haben fraglos meine Inspiration<br />
beflügelt. Dennoch hat es eigentlich fast zehn<br />
Jahre gedauert, bevor ich meine eigene Handschrift<br />
gefunden habe. Ich habe in mich<br />
gehört und mich gefragt: »Was finde ich<br />
cool?« So sind dann die Ideen gekommen,<br />
auch die Ideen der Überlagerung, des Wegrasierens.<br />
Und dann gab es natürlich eine<br />
Periode von vielen Kollektionen, die sehr<br />
unterschiedlich sind. Die Tradition spielte<br />
dabei immer eine Rolle, auch wenn die Teppiche<br />
letztendlich eine moderne Note tragen.<br />
Woher nimmt man so viele unterschiedliche<br />
Ideen?<br />
Ich bin wie ein Schwamm. Ohne dass ich es<br />
wirklich will, sauge ich Dinge auf. Inspira tion<br />
funktioniert für mich so, dass ich mit offenen<br />
Augen durchs Leben gehe. Auch habe ich das<br />
Gefühl entwickelt, Bewegungen und Richtungen<br />
zu erkennen. Und vielleicht bin ich mittlerweile<br />
auch in der Position, Trends selber zu<br />
setzen.<br />
Was macht Ihr Teppich-Design so speziell?<br />
Ich glaube, da spielen verschiedene Faktoren<br />
mit. Zum einen ist da der Hip-Faktor. Uns ist<br />
es gelungen, eine Marke zu kreieren, die auch<br />
Luxus vermittelt und Begehrlichkeiten weckt.<br />
Und das Phänomen, dass man eigentlich<br />
nicht mehr damit leben will, was Generationen<br />
vor uns schon durchexerziert haben, hat<br />
in vielen Kulturen eine große Bedeutung.<br />
Man muss natürlich auch Glück haben und<br />
zur richtigen Zeit am richtigen Ort die richtigen<br />
Leute treffen.<br />
><br />
05 / 17 living<br />
falstaff<br />
75
design / KARRIERE<br />
Auf der Couch<br />
Umgeben von einem stechend<br />
schönen Grün und harmonischen<br />
Blumenmustern bei Rahimi & Rahimi<br />
in der Spiegelgasse.<br />
><br />
Wie viele Kaths liegen eigentlich bei Ihnen<br />
zu Hause?<br />
Kein einziger. Nicht weil ich ihn nicht toll finde,<br />
aber ich brauche abends nach der Arbeit<br />
immer ein wenig Abstand vom Tagesgeschehen.<br />
Ich lebe in meiner Wohnung über dem<br />
Studio, über mein Wohnzimmer blicke ich<br />
direkt in den Showroom. Da sehe ich meine<br />
Teppiche, wann immer ich will.<br />
Pink is beautiful<br />
Showroom in Köln. Der Teppich<br />
mit dem Hirsch heißt »Gamba<br />
and Spice« (»Where Is Bambi«).<br />
Wie sind Sie sonst eingerichtet? Wie ist<br />
Ihr persönlicher Einrichtungsstil?<br />
Ich versuche, so wenig wie möglich mit Ballast<br />
zu leben, daher ist meine Einrichtung<br />
sehr modern, sehr reduziert. Statt Teppichen<br />
habe ich Betonböden. Ich brauche nicht viel,<br />
ich bin eher ein bescheidener Mensch. Denn<br />
weniger ist für mich mehr.<br />
Wie würden Sie den Gegenstand Teppich<br />
charakterisieren? Fällt er unter Accessoire<br />
oder Decorstück?<br />
Der Teppich soll toll gestaltet sein, eine<br />
tolle Ausstrahlung haben. Gleichzeitig soll<br />
man sich mit dem Stück wohlfühlen. Aber,<br />
um konkret zu werden: Ein Teppich ist für<br />
mich ein Gebrauchsgegenstand, auf dem das<br />
Leben tatsächlich wie auf einer Wohninsel<br />
stattfinden und passieren soll.<br />
Kann man einen Teppich auch falsch legen?<br />
Durchaus. Zunächst ist es einmal wichtig zu<br />
wissen, dass ein Teppich eine helle und eine<br />
dunkle Seite hat. Man bespielt mit einem Teppich<br />
eine ganze Dimension im Raum, und oft<br />
wird dabei unterschätzt, dass sich damit der<br />
ganze Raumcharakter ändert. Deshalb habe<br />
ich auch die Jan-Kath-App erfunden. Diese<br />
dient nicht zum Verkauf, sondern man kann<br />
sich mittels Foto von dem gewünschten Raum,<br />
das auf die App gespielt wird, die möglichen<br />
Platzierungen des Teppichs präsentieren lassen.<br />
Ein wunderbares Luxus-Tool für jeden<br />
Teppichkäufer. Was bedeutet Luxus für<br />
Sie persönlich?<br />
Meine eigenen Entscheidungen treffen zu<br />
können. Es ist ein Privileg, sein eigener Herr<br />
sein zu dürfen. Ich bin jetzt Mitte 40 – selbst<br />
wenn heute alles vorbei wäre, wäre ich<br />
glücklich, dieses Leben gelebt zu haben.<br />
»Der Teppich ist für mich ein<br />
Gebrauchs gegenstand, auf<br />
dem das Leben tat sächlich<br />
stattfinden soll.«<br />
JAN K<strong>AT</strong>H über die Wertigkeit des Teppichs<br />
<<br />
Fotos: Ian Ehm, Produktion: Florence Wibowo; © André M. Hünseler | thinkingpixels.com<br />
76 falstaff living 05 / 17
BERÜHRT MEHR<br />
ALS NUR<br />
DEN ASPHALT.<br />
Der neue Lexus LC<br />
Handgenähtes Interieur.<br />
Vollendete Form.<br />
5,0l V8 mit 477 PS.<br />
3,5l V6 Hybrid mit<br />
359 PS Systemleistung.<br />
Ein klassischer GT.<br />
Soulcrafted in Japan.<br />
Der Lexus LC –<br />
Seele in jedem Detail.<br />
LEXUS Wien Nord<br />
Keusch-Das Autohaus<br />
Lorenz Müller-Gasse 7-11, 1200 Wien<br />
Tel: +43 1 330 34 47-990, office@lexus-wien-nord.at<br />
www.keusch.com/lexus<br />
soulcrafted.lexus.at<br />
LEXUS AUSTRIA<br />
Normalverbrauch kombiniert: 6,4 – 11,6l/100km, CO2-Emission kombiniert: 145 – 267g/km. Symbolfoto.
design / PORTRÄT<br />
Fotos: Markus Jans, Jongeriuslab<br />
Zwischen Kunst und Design<br />
Hella Jongerius liebt Farben. In<br />
ihrem Berliner Atelier sinniert die<br />
Niederländerin über Farben und<br />
Formen.<br />
78 falstaff living 05 / 17
AUSNAHMEN<br />
BRECHEN<br />
DIE REGELN<br />
Hella Jongerius ist eine gefeierte Global Playerin<br />
des Designs. Gleichzeitig erfindet die Niederländerin<br />
Farben und Objekte, um die Spielregeln der Industrie<br />
immer wieder aufs Neue zu brechen. LIVING hat mit<br />
ihr über eine neue Ausstellung gesprochen.<br />
TEXT UWE KILLING<br />
Hella Jongerius kniet auf dem<br />
Boden, um sie herum Stapel von<br />
Stoffmustern. In allen Farben.<br />
Allein von den Grünschattierungen<br />
hat sie ein Dutzend vor sich<br />
auf einem großflächigen weißen Papier ausgelegt,<br />
um die kleinen Rechtecke besser verschieben<br />
zu können. »Das hier ist mein Lieblingsplatz«,<br />
sagt die Designerin über die<br />
oberste Etage ihres Berliner Studios gegenüber<br />
LIVING. Möbel gibt es kaum. Dafür<br />
viel Raum zum spontanen Ausbreiten.<br />
Das »Jongerius Lab«, ihr Labor, ist in einem<br />
alten Fabrikgebäude im Stadtteil Prenzlauer<br />
Berg untergebracht. Berliner Hinter hofaufbruchgeist<br />
also. Diesen aufrechtzuerhalten<br />
ist für die 54-jährige, weltweit arbeitende Niederländerin<br />
fundamental. »Ich möchte bei<br />
jedem Projekt im Grunde ganz von vorne<br />
beginnen«, sagt sie, »in dieser Hinsicht sind<br />
Farben in ihrer unerschöpflichen Vielfalt<br />
etwas Wundervolles.«<br />
GEGEN EINTÖNIGKEIT<br />
Eine Frau im Meer von Farben. Genauso<br />
be eindruckend wie ihre bunt-chaotische Fabriketage<br />
ist ein anderer Raum, der allein mit<br />
Metallregalen voller Vasen angefüllt ist. 300<br />
Stück, jede von ihnen trägt einen anderen Farbverlauf.<br />
Jongerius hat für jedes Unikat eine neue<br />
Mixtur erprobt, dabei Industrie lacke mit kaum<br />
mehr bekannten Farben gekreuzt. Wie man sie<br />
auf Gemälden alter Meister entdecken kann:<br />
mit all ihren Unebenheiten und individuellen<br />
Pigmenten.<br />
><br />
Blick hinter die Dinge<br />
Die Installation »A Search Behind<br />
Appearances« hat Hella Jongerius<br />
gemeinsam mit der Theoretikerin<br />
Louise Schouwenberg kreiert.<br />
05 / 17 living<br />
falstaff<br />
79
design / PORTRÄT<br />
Weitsicht<br />
Die »Delegate Lounge« im New Yorker<br />
UNO-Gebäude: Mit ihren Möbeln sowie dem<br />
Farb- und Raumkonzept schuf Jongerius dort<br />
eine kommunikationsfördernde Atmosphäre.<br />
MAHARAM ALS ERSTER KUNDE<br />
»Coloured Vases«, eine Installation von<br />
Jongerius aus dem Jahr 2010, ist gleichzeitig<br />
Credo ihrer Designphilosophie: »Neue Farben<br />
zu kreieren ist eine Reaktion gegen die globalisierte<br />
Industriefarbe, gegen dieses Establishment<br />
der Eintönigkeit.« Für Jongerius ist<br />
Farbe »eine Reflexion im Raum«. Sie verändert<br />
sich im Zusammenspiel mit Licht,<br />
Objekten und Materialien. So beruhen alle<br />
Textilien, Möbel oder Porzellanstücke, die<br />
Jongerius designt, auf dem Prinzip: gewohnte<br />
Empfindungen unterlaufen, um Ungewohntes<br />
zu schaffen. »Ihr revolutionärer Akt ist die<br />
Kritik an der Perfektion und die Suche nach<br />
Wegen, den Oberflächen wieder Leben einzuhauchen«,<br />
sagt Rolf Behlmann, ehemaliger<br />
CEO von Vitra, über Hella Jongerius. Für die<br />
Schweizer Premiummarke ist Jongerius seit<br />
2007 als Art-Direktorin tätig. Ihren ersten<br />
internationalen Auftrag erhielt die Designerin,<br />
die auf dem Land in der Nähe von Utrecht<br />
aufwuchs, von Maharam, dem US-Textilunternehmen<br />
mit großer Manu fakturtradition.<br />
Damals, im Jahr 1998, hatte sich Jongerius als<br />
»Eine Farbe allein ist gar nichts. Sie entsteht erst in<br />
Beziehung zu etwas anderem. Deshalb habe ich auch<br />
keine Lieblingsfarbe. Sie wechselt in jeder Minute.«<br />
HELLA JONGERIUS Designerin, Künstlerin und Farbphilosophin<br />
Mitglied des Design-Kollektivs »Droog<br />
Design« bereits einen Ruf als Rebellin<br />
er arbeitet. Sie habe sich nicht beworben,<br />
der Inhaber von Maharam sei nach Rotterdam<br />
gekommen, um sie im Atelier zu besuchen.<br />
»Die stören mich bei der Arbeit«, hat<br />
Jongerius damals gedacht. Und war doch<br />
beeindruckt, dass Maharam mit ihr – »dem<br />
Hippiemädchen aus den Niederlanden« –<br />
arbeiten wollte. 2008 verließ sie ihr Geburtsland,<br />
weil sie sich eingeengt fühlte. Sie wählte<br />
Berlin als Herausforderung – das Anonyme,<br />
das Studentische, die Internationalität.<br />
Neben ihren vielfältigen Auftragsarbeiten<br />
zieht es Hella Jongerius immer wieder in<br />
Museen, wo die leise, aber bestimmt auftretende<br />
Designerin ihre Arbeit einem öffentlichen<br />
Diskurs aussetzen möchte: »Gutes<br />
Reflexionen<br />
Farbe ist für Hella Jongerius vor allem<br />
eine Reflexion im Raum. Das Spiel mit diesen<br />
Reflexionen liebt die 54-Jährige.<br />
Fotos: Jongeriuslab, Magdalena Lepka, Frank Ouderman, Roel Van Tour<br />
80 falstaff living 05 / 17
Fadenschein<br />
Hella Jongerius denkt in ihren Arbeiten<br />
auch Stoffstrukturen mit. Das sorgt für<br />
Überraschungen. Etwa wenn im monochromen<br />
Fadenwulst das Wort »way« erscheint.<br />
Design steht immer im Zeitkontext, es kommuniziert<br />
mit dem Bekannten und Unbekannten.«<br />
Unter dem Titel »Beyond The New« zeigt die<br />
Pinakothek der Moderne in München bis<br />
September 2018 Installationen und Skulpturen,<br />
die Jongerius mit der Designtheoretikerin<br />
Louise Schouwenberg konzipiert hat.<br />
Welche Wirkung das Design von Hella<br />
Jongerius entfaltet, ist an einem zentralen Ort<br />
der Weltpolitik zu erleben: in der »Delegate<br />
Lounge« des UNO-Gebäudes in New York.<br />
Im Jahr 2013 erhielt die Niederländerin den<br />
Auftrag, den in den 50er-Jahren errichteten<br />
Raum zu modernisieren. Die frühere, in<br />
Braun gehaltene Strenge ist nun einer luftigen<br />
Atmosphäre gewichen, in der bunte »East<br />
River Chair«- Sessel mit ihrer berühmten<br />
»Polder-Bank« abwechselnd arrangiert sind.<br />
Die Glasfront ließ sie mit einem Vorhang aus<br />
300.000 Perlen verhängen. Gestaltet von den<br />
State of the Art<br />
»Beyond the New«: Die zehnmonatige Schau<br />
in München zeigt Installationen und Objekte,<br />
bei denen sich die Grenzen zwischen<br />
Handwerk, Kunst und Design verwischen.<br />
Objekten, dem Licht und den Bewegungen<br />
der Besucher, herrscht dort zu jeder Tages -<br />
zeit eine andere Atmosphäre. Transparenz<br />
und Offenheit: Ideale, denen sich die UNO<br />
und Hella Jongerius gleicher maßen verschrieben<br />
haben.<br />
<<br />
Hella Jongerius, geboren 1963, arbeitet<br />
nach Abschluss der Design Academy Eindhoven<br />
zunächst im Design-Kollektiv »Droog<br />
Design« (Amsterdam). Mit Gründung von<br />
Jongeriuslab begann Ende der 90er-Jahre<br />
ihr Aufstieg als Designerin und Konzeptkünstlerin<br />
von Weltrang, die Möbel, Textilien<br />
und Porzellan gestaltet. Sie arbeitet für Marken<br />
wie Danskina, Maharam, Swarovski, Vitra<br />
und IKEA. Profiliert hat sie sich insbesondere<br />
mit ihrer eigenen Farbphilosophie. Seit 2008<br />
lebt und arbeitet Jongerius in Berlin.<br />
Gegen Oberflächlichkeiten.<br />
Kaum eine andere Designerin und Künstlerin<br />
geht so genussvoll mit der Perfektion auf<br />
Konfrontationskurs wie Hella Jongerius.<br />
05 / 17 living<br />
falstaff<br />
81
design / DURCHSTARTER<br />
Exzessiver Output<br />
Alessandro Michele leitet seit 2015 die<br />
Kreativabteilung bei Gucci. Er entstaubte das<br />
Label und brachte frische Ideen ein. Etwa mit<br />
dem Launch einer eigenen Deko-Kollektion.<br />
Alessandro Michele hat das<br />
Luxus-Label Gucci in nur zwei<br />
Jahren umgekrempelt und<br />
wieder hip gemacht. Jetzt<br />
designt der Kreativ-Weirdo<br />
auch noch Interior.<br />
TEXT MANFRED GRAM<br />
GUCCI FÜR<br />
DAHEIM<br />
Ab und an passiert es, dass aus einer<br />
Notlösung unerwartet Großes entsteht.<br />
Als vor gut zweieinhalb Jahren<br />
der Mailänder Modeplayer<br />
Gucci die Chefdesignerin Frida Giannini feuerte,<br />
holte man Alessandro Michele vor den Vorhang.<br />
Der 45-jährige Italiener werkte bis dahin<br />
in der zweiten Reihe im Konzern und nützte<br />
seine Chance. »Mich faszinieren alle Formen<br />
des Wahnsinns«, gab der Römer zu Protokoll<br />
und krempelte die damals in der kreativen<br />
Bedeutungslosigkeit dümpelnde Marke um.<br />
Mit viel Glitzer und Satin und durchgeknallten<br />
Hommagen, wie etwa an die Technoszene der<br />
90er oder die italienische Renaissance. Das<br />
knallte und war eine Wiedergeburt des Modehauses,<br />
die sich auch trocken in Zahlen messen<br />
lässt: plus 20 Prozent Umsatz in zwei Jahren.<br />
Michele, das Provisorium, ist gekommen,<br />
um zu bleiben, und taucht mittlerweile in der<br />
renommierten »Time«-Magazin-Liste der 100<br />
einflussreichsten Persönlichkeiten der Welt auf.<br />
Sein Kumpel, Oscar-Preisträger und Gucci-<br />
Testimonial Jared Leto, verbeugt sich deshalb<br />
vor dem wirren Genie leicht schwülstig:<br />
»Menschen mögen Gucci nicht einfach nur, sie<br />
begehren es. Und das ist so, glaube ich, weil sie<br />
verstehen, dass Michele sein ganzes Herzblut<br />
in jede Sache einfließen lässt, der er sich widmet,<br />
und dass er mit uns eine ebenso flüchtige<br />
wie mächtige Zutat teilt – nämlich Liebe.«<br />
Fotos: Ronan Gallagher for Gucci, Gucci<br />
82 falstaff living 05 / 17
HOME BITTERSWEET HOME<br />
Diese Liebe teilt der Designer nun auch<br />
auf eine neue Weise mit den Label-Fans. Er<br />
lancierte vor Kurzem Gucci Décor, und diese<br />
Home Collection komprimiert in exklusiven<br />
Stücken die Philosophie und den Kosmos<br />
von Alessandro Michele. Kräftige, schrille<br />
Farben, traditionelle Muster, die in überdrehte<br />
Neoromantik kippen, und jede Menge<br />
Gucci-Tiere wie Schlangen und Tiger,<br />
Schmetterlinge, Bienen und Käfer. Egal, ob<br />
Sessel, Klapptisch, Paravent, Polster oder<br />
Wand tapeten, die wahlweise aus Papier,<br />
Vinyl oder Seide sind – nichts ist vor dem<br />
Entstauben von Traditionen sicher.<br />
Micheles Philosophie offenbart sich vor<br />
allem bei den kleineren Arbeiten seiner<br />
Kollektion. Sie sind aus Porzellan und werden<br />
von Richard Ginori, einer ehrwürdigen<br />
Porzellanmanufaktur in Florenz, produziert.<br />
Hochwertiges Handwerk trifft auf hochwertiges<br />
Design und treibt lustige Blüten, als<br />
Kerzenhalter oder wenn zu Räucherstäbchen,<br />
deren Duftnoten ebenfalls von Michele<br />
kreiert wurden, gleich der passende Porzellanhalter<br />
mitgeliefert wird.<br />
Zu haben sind die gute Stücke in Gucci-<br />
Boutiquen. Dort werden sie unkonventionell<br />
zwischen aktuellen Kollektionsteilen versteckt<br />
oder – profan, aber effektiv – online<br />
angeboten.<br />
Rauchwaren<br />
Alessandro Michele gab<br />
auch Räucherstäbchen in<br />
Auftrag. Den Duft kreierte<br />
er. Extrem stylish ist der<br />
passende Räucherstäbchenhalter<br />
mit dem Hirschkäfer<br />
aus Porzellan.<br />
Zurück zur Natur<br />
Fauna, Flora, bunte Farben –<br />
dazu alte Gucci-Muster neu<br />
interpretiert. Das kommt auch<br />
beim Heimdekor gut rüber. Egal,<br />
ob es sich um Zierpölster (o.)<br />
oder Serviertabletts (u.) handelt.<br />
Servierfertig<br />
Auf dem Metalltablett ringelt<br />
sich eine Königsnatter (u.).<br />
Das Porzellan, in dem die Duftkerzen<br />
stecken (l.), stammt von<br />
der Traditionsmanufaktur<br />
Richard Ginori.<br />
Bitte zu Tisch<br />
Den edlen Holzstuhl ziert eine<br />
darauf gestickte Biene. Der<br />
Klapptisch aus Metall nimmt den<br />
bei Designer Michele beliebten<br />
Tigerprint als Motiv auf.<br />
Wandschmuck<br />
Die Wallpapers, die Gucci seinen<br />
Kunden feilbietet, überzeugen auch<br />
durch interessante Materialverwendung.<br />
Vinyl, Seide und<br />
Papier kommen zum Einsatz.<br />
05 / 17 living<br />
falstaff<br />
83
design / VIP-DESIGNER<br />
Bunte Vielfalt<br />
In der neuen Eva Padberg Collection<br />
stehen vor allem Großmöbel für den<br />
Wohn-, Schlaf- und Essbereich im Fokus.<br />
Formvollendet<br />
Bei Padbergs<br />
Accessoires:<br />
Mix & Match<br />
macht das Leben<br />
bunt und froh.<br />
EVAS LIEBE ZU DESIGN<br />
Nicht selten entdecken Stars ihr Talent für Interior-Design.<br />
Für LIVING Anhaltspunkt genug, in jeder Ausgabe einen VIP-<br />
Designer vor den Vorhang zu holen. Diesmal: das deutsche<br />
Topmodel Eva Padberg. TEXT MANFRED GRAM & ANJA KLEINSCHUSTER<br />
An Talenten mangelt es Eva Padberg<br />
nicht. Die 37-jährige Deutsche<br />
re üssiert seit Jahren als Topmodel,<br />
gleichzeitig ist sie aber auch als<br />
Schauspielerin, Moderatorin und Songwriterin<br />
erfolgreich. Eine Multibegabung also. Da liegt<br />
der Schritt nahe, auch in benachbarten Kreativgefilden<br />
zu jagen. Unter dem Namen<br />
Schönheitsschlaf<br />
Bett aus massivem Mangoholz und einem verspielten<br />
Kopfteil aus lackiertem Rattan. Auch nicht schlecht,<br />
der Beistelltisch aus Glas und Metall (l.).<br />
Meeresrauschen<br />
Der Sessel »Edina«<br />
verzaubert mit dunkelgrünem<br />
Samtbezug.<br />
»Eva Padberg Collection by Ce’Nou &<br />
Home24« brachte das deutsche Topmodel nun<br />
gemeinsam mit Designerin Katja Will und<br />
Home24 seine zweite Möbelkollektion auf den<br />
Markt. »Mit dieser Kollektion wollten wir zeigen,<br />
dass man vor Kombinationen keine Angst<br />
haben muss«, erklärt Padberg. Das sieht man<br />
der Kollektion auch an. Hippiesker Boho-Chic<br />
trifft auf Industrial-Elemente und den derzeit<br />
sehr angesagten Skandi-Style.<br />
Das Gros der Stücke ist dabei in ehrlichen<br />
Naturtönen gehalten. Das trifft jedenfalls<br />
einen Nerv. Vor allem, weil der hier praktizierte<br />
Stilpluralismus nie in Beliebigkeit abgleitet.<br />
So gesehen, spiegelt sich darin die Persönlichkeit<br />
Padbergs, die sich bekanntlich angstfrei<br />
durch die zahlreichen Kreativfelder bewegt,<br />
wider. Mix & Match im Leben, Mix & Match<br />
beim Design. Egal, ob Körbe, Kerzenständer,<br />
Deko-Schalen oder Tisch und Bett – wichtig<br />
ist, eine natürliche Gemütlichkeit und warme,<br />
herzliche Ausstrahlung zu transportieren.<br />
Dafür sorgen vor allem Materialien wie Jute,<br />
Wolle, Leder, Rattan oder Samt. »Beim Gestalten<br />
geht es auch darum, Persönlichkeit auszudrücken<br />
und sich einen schönen Ort zu schaffen,<br />
an dem man leben kann, wie man will«,<br />
erklärt die Neo-Designerin ihren Ansatz.<br />
Fotos: Ce’Nou & Home 24/SE7ENTYN9NE<br />
84 falstaff living 05 / 17
WEIHNACHTSAKTION - DESIGN DEALS -15%<br />
23 SCHÖNE ANGEBOTE VON 1.–23.12. 2017<br />
DIE PERFEKTE GESCHENKSIDEE<br />
FRITZHANSEN.COM<br />
SMART LIVING<br />
A-1070 Wien, Burggasse 7-9<br />
Tel: +43 1 535 25 05<br />
Fax: +43 1 535 24 04<br />
Mob: +43 664 50 212 58<br />
office@smartliving.co.at<br />
www.smartliving.co.at<br />
Gesellschaft für moderne Büround<br />
Wohngestaltung GmbH<br />
A-1010 Wien, Bauernmarkt 12<br />
Tel: +43 1 533 29 87<br />
wien@designfunktion.at<br />
www.designfunktion.at<br />
Reiter Wohn & Objekteinrichtung<br />
A-6830 Rankweil, Bundesstraße 102<br />
Tel: +43 5522 81770<br />
A-6040 Innsbruck,Haller Straße 201<br />
Tel: +43 512 24433-346<br />
office@reiterrankweil.at<br />
www.reiterrankweil.at
SECHS GANZE<br />
WAHRHEITEN<br />
Rado bat sechs Designer, sich über die Kult-Uhr »True« des Hauses<br />
Gedanken zu machen. Das Resultat sind sechs limitierte Meisterstücke,<br />
die neue Wege in der Zeitabnahme gehen.<br />
Ausgangsuhr diente stets das<br />
Modell »True«. Je 1000 Uhren<br />
der sechs limitierten Editionen<br />
werden verkauft, jeweils ein<br />
Exemplar dürfen sich die Schöpfer<br />
der Uhren behalten. Gemein<br />
ist allen »True«-Modellen, dass<br />
sie mit einem ETA-Automatik-<br />
Kaliber mit 80 Stunden Gangreserve<br />
ausgestattet sind.<br />
FRISCHER BLICK<br />
»TRUE CYCLO«<br />
Der französische Designer<br />
Philippe Nigro setzt voll<br />
auf neue Schlichtheit,<br />
1740 Euro.<br />
Der amerikanische Innenarchitekt<br />
Sam Amoia wurde von »Vogue«<br />
als »einer der jungen Innenarchitekten,<br />
die Beachtung verdienen«,<br />
bezeichnet; kürzlich erhielt er den<br />
»Rising Talent Award« von der Pariser<br />
Messe Maison & Objet. Über<br />
seine »True Blaze« erzählte er uns:<br />
»Ich wollte ein schlichtes und dabei<br />
innovatives Objekt kreieren.<br />
Ein Design, das meine Ästhetik<br />
und meine persönliche Philosophie<br />
widerspiegelt. Das Ergebnis ist Innovation,<br />
gepaart mit Understate-<br />
ALEXANDER LINZ<br />
Der renommierte Uhrenfachjournalist und<br />
Autor schreibt in LIVING über aktuelle Zeitgeistströmungen<br />
auf dem Uhrensektor.<br />
ment. Es ist keine herkömmliche,<br />
sondern eine interessante und<br />
besondere Uhr, jedoch mit einem<br />
schlichten und zeitlosen Design.«<br />
Ähnlich auch der Zugang von<br />
Augustin Scott de Martinville,<br />
Grégoire Jeanmonod und Elric<br />
Petit von Big-Game. Die Arbeiten<br />
des Studios zeichnen sich durch<br />
W<br />
ie kein anderer<br />
Uhrenhersteller setzt<br />
Rado auf Design.<br />
Das Thema ist neben<br />
der Weltmarktführerschaft in<br />
Sachen Hightech-Keramik und<br />
einem langjährigen Engagement<br />
im Tennis ein festes Standbein der<br />
Marke. Mit der Erforschung,<br />
Fertigung und Verwendung von<br />
Keramik als Gehäuse- und Bandmaterial<br />
hat man Uhrengeschichte<br />
geschrieben. Rado hatte und hat<br />
in seinem Segment keinen ernst zu<br />
nehmenden Konkurrenten, also<br />
beinahe 100 Prozent Marktanteil.<br />
Industriedesigner Konstantin<br />
Grcic hat gerade die »Ceramica«<br />
neu gestaltet. Jetzt kooperierte<br />
Rado mit weiteren anerkannten<br />
und kreativen Persönlichkeiten.<br />
Im Rahmen der Vienna Design<br />
Week 2017 wurden sechs Unisex-<br />
Armbanduhren präsentiert. Als<br />
»TRUE SHADOW« Je nach<br />
Lichteinfall sieht man das<br />
Uhrwerk oder auch nicht.<br />
Das Design stammt von<br />
Kunihiko Morinaga,<br />
2140 Euro.<br />
Fotos: Rado, beigesetllt<br />
86 falstaff living 05 / 17
»TRUE FACE«<br />
Oskar Zieta liebt das<br />
Spiel mit Spiegelungen,<br />
2240 Euro.<br />
der Franzose Philippe Nigro, der<br />
Industriedesign in Lyon und Produkt-<br />
und Möbeldesign in Paris<br />
studierte und seit 1999 als unabhängiger<br />
Designer arbeitet. 2014<br />
wurde er von Maison & Objet als<br />
Designer des Jahres ausgezeichnet.<br />
Die »True Cyclo« ist sein Statement<br />
für die Uhrenwelt, und bei<br />
ihrer Gestaltung besann sich Nigro<br />
auf Fundamentales: »Es hat etwas<br />
sehr Beruhigendes, eine Automatikuhr<br />
zu tragen. Ein rein mechanisches<br />
Objekt, das uns Halt<br />
nischen Hochschule in Zürich gemacht,<br />
wo er als wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter in der Abteilung<br />
für Computer Aided Architectural<br />
Design arbeitete. Er wurde mit<br />
Designpreisen ausgezeichnet,<br />
darunter etwa der vom Rat für<br />
Formgebung verliehene »Deutsche<br />
Designpreis« und der »Red<br />
Dot Award«. Zietas Arbeiten<br />
wurden im Centre Pompidou in<br />
Paris und der Pinakothek der Moderne<br />
in München ausgestellt. Die<br />
»True Face« aus seiner Feder ist<br />
ihre Zugänglichkeit und ihren<br />
Charme aus und sind in erster Linie<br />
eines: nützlich. Über die »True<br />
Phospho« erzählten sie uns: »Die<br />
Schlüsselwörter für dieses Projekt<br />
waren Minimalismus und Leichtigkeit.<br />
Daher ließen wir für das<br />
Design eher Materialien weg, als<br />
welche hinzuzufügen. Uns gefällt<br />
der Kontrast zwischen der mattschwarzen<br />
Keramik und der phosphoreszierenden<br />
Superluminova-<br />
Beschichtung.« Nicht minder<br />
spannend ist der Uhrenentwurf<br />
meinem Design steckt, ist es, Dinge<br />
sichtbar zu machen, die ursprünglich<br />
unsichtbar waren. Es<br />
erinnert daran, wie man sich<br />
abends die Kleider auszieht und<br />
seinen Körper enthüllt.«<br />
REFLEXIONSARBEITEN<br />
Rainer Mutsch ist der österreichische<br />
Beitrag im »True«-Reigen.<br />
Mutsch hat Möbeldesign an der<br />
Dänischen Designschule in Kopenhagen<br />
und Produktdesign an der<br />
»TRUE STR<strong>AT</strong>UM«<br />
Rainer Mutsch lässt<br />
Ziffernblatt und Uhrenträger<br />
reflektieren, 2150 Euro.<br />
»TRUE BLAZE«<br />
Der amerikanische<br />
Innenarchitekt Sam<br />
Amoia hat diese Uhr<br />
gestaltet, 2240 Euro.<br />
ein fulminantes Formenspiel, wie<br />
er erörtert: »Das metallisch glänzende<br />
Ziffernblatt ist leicht konkav<br />
geschwungen und besteht aus<br />
einer dünnen Scheibe aus poliertem<br />
Edelstahl mit einem perfekt<br />
reflektierenden Finish. Die reflektierenden<br />
Eigenschaften des Ziffernblatts<br />
werden durch die mattgrauen<br />
Zeiger maximiert, die mit<br />
der roségoldenen Oberflächenbehandlung<br />
auf ihrer Unterseite<br />
einen anderen Farbton widerspiegeln.«<br />
in einer hypertechnologischen<br />
Welt gibt. Ich wollte ein Musterbeispiel<br />
für Schlichtheit umsetzen.<br />
Daher wählte ich für das Gehäuse<br />
einen dunklen matten Keramikfarbton.<br />
Er drückt die Eleganz, die<br />
organischen Eigenschaften und<br />
die Technologie des Materials am<br />
besten aus.«<br />
Nicht weit von dieser Position<br />
entfernt findet sich der polnische<br />
Architekt Oskar Zieta wieder.<br />
Zieta hat seinen Abschluss an der<br />
Schweizer Eidgenössischen Techdes<br />
japanischen Modedesigners<br />
Kunihiko Morinaga. Für Rado<br />
kreierte er die »True Shadow«,<br />
die sehr gewitzt auftritt: »Im Sonnenlicht<br />
erscheint das Ziffernblatt<br />
ganz schwarz und macht damit<br />
dem Namen der Uhr alle Ehre«,<br />
erzählt Morinaga. »Fällt kein UV-<br />
Licht auf die Uhr, verschwindet<br />
der Schatten über dem Ziffernblatt,<br />
und das Uhrwerk wird enthüllt.<br />
Die Philosophie, die hinter<br />
Universität der Künste in Berlin<br />
studiert. Mit seiner »True Stratum«<br />
wollte er die Darstellung der<br />
Zeit auf subtile Art und Weise hinterfragen.<br />
So ändert sich das Erscheinungsbild<br />
des Ziffernblatts<br />
abhängig von den jeweiligen<br />
Lichtverhältnissen, indem immer<br />
neue Lichtreflexe erzeugt werden.<br />
Sehr gelungen und sehr elegant.<br />
Auf Eleganz und eine hohen Anteil<br />
an Understatement setzt auch<br />
»TRUE PHOSPHO«<br />
Das Schweizer Designstudio<br />
Big-Game liebt<br />
Reduktion. 2240 Euro.<br />
05 / 17 living<br />
falstaff<br />
87
essay<br />
WOLFGANG PAUSER<br />
ALLES ÜBER FAK E<br />
Am Anfang war alles wahr und echt, am<br />
Ende ist alles künstlich und fake. Ist das die<br />
kürzeste Geschichte der Menschheit, die sich<br />
erzählen lässt? Und ist sie überhaupt wahr?<br />
»Trump sagt souverän<br />
die Unwahrheit und<br />
wirkt genau deshalb<br />
echt als Identifikationsobjekt.<br />
Nie zuvor hat<br />
eine öffentliche Person<br />
mehr von ihrer inneren<br />
Wahrheit gezeigt.«<br />
Fake ist in aller Munde.<br />
Wir danken dies Donald<br />
Trump. Dem Mann, der<br />
Fake News zur neuen<br />
Wahrheit erhoben hat, die nun<br />
der Weltpolitik die Richtung<br />
weist. Der Lügen »Alternative<br />
Fakten« getauft hat und demonstrative<br />
Unmoral erfolgreich als<br />
überlegene Moral verkaufen<br />
konnte. Daraus, ebenso wie aus<br />
Trumps Frisur und Wohnstil,<br />
könnten wir schließen, dass das<br />
Prinzip der Fälschung über das<br />
Realitätsprinzip den Sieg errungen<br />
hat. Doch auch das Gegenteil<br />
ist wahr, denn gewonnen hat<br />
Trump mit der Authentizität seiner<br />
Persönlichkeit: Unbeeindruckt<br />
von den vernünftigen Erfordernissen<br />
eines Erwachsenen-Ich,<br />
entfahren diesem Weltherrscher<br />
ungefiltert die Äußerungen und<br />
Handlungen eines narzisstischen<br />
Kleinkinds. Sein Wunsch ist ihm<br />
Befehl. Nie zuvor hat eine öffentliche<br />
Person mehr ihrer inneren<br />
Wahrheit gezeigt. Diese war es,<br />
die über die äußere Wahrheit<br />
triumphierte.<br />
Wahrheit ist eine Kategorie für<br />
Aussagen, Echtheit für Objekte.<br />
Trump sagt souverän die Unwahrheit<br />
und wirkt genau deshalb<br />
echt als Identifikationsobjekt.<br />
Die protzig antikisierenden<br />
Kitschmöbel seiner privaten<br />
Residenzen sind unecht, wenn<br />
man sie mit echten Antiquitäten<br />
vergleicht. Ob sie jedoch lügen,<br />
indem sie ernsthaft vorgeben,<br />
alte Möbel zu sein, muss bezweifelt<br />
werden. Einerseits, weil<br />
im amerikanischen Kontext<br />
einer neureich-hollywoodesken<br />
Selbstinszenierung ohnehin niemand<br />
glauben wird, es mit Echtem<br />
zu tun zu haben. Andererseits,<br />
weil aktuell in so gut wie<br />
allen Lebensbereichen der Fake<br />
vom Echten nicht mehr unterschieden<br />
werden kann, oder ihm<br />
gar den Rang abgelaufen hat.<br />
Während die Preise für Antiquitäten<br />
sinken, erfreuen sich Designobjekte<br />
wachsender Beliebtheit,<br />
die eine Vorgeschichte faken,<br />
ohne dabei auf Geschichte oder<br />
auch nur Geschichten zurückgreifen<br />
zu müssen. In der Jeans-Mode<br />
wie im Interieur hat der industriell<br />
gefertigte Shabby Chic alle<br />
Bezüge zu echten Vergangenheiten<br />
abgestreift. Weder der Glaube<br />
an den Wert eines Originals noch<br />
die nostalgische Sehnsucht nach<br />
einer zurückliegenden Epoche<br />
oder auch nur die ironisch gebrochene<br />
Erwärmung für die Kitschigkeiten<br />
der eigenen Kindheit<br />
sind nötig, um den zerkratzten<br />
und abgeblätterten Fabrikaten<br />
Bedeutung und Wert zu verleihen.<br />
Zerrissene Jeans behaupten gar<br />
nicht, vor dem Kauf lange getragen<br />
worden zu sein. Künstlich<br />
verschlissene Möbel beziehen<br />
sich nicht auf eine bestimmte<br />
Zeit oder einen bestimmten Stil.<br />
»Kontemporismus« heißt der<br />
neue Trend zu Spuren, die nir-<br />
Fotos: beigestellt<br />
88 falstaff living 05 / 17
gendwo hinführen. Sie zieren<br />
Anti-Antiquitäten, die uns von<br />
der Last einer unabänderlichen<br />
Geschichte und Bedeutung befreien.<br />
Erst durch die demonstrative<br />
Demontage von Vergangenheit<br />
und Zukunft wird es möglich,<br />
unsere Gegenwärtigkeit im<br />
Medienstrom absolut zu setzen.<br />
Pre-washed Jeans und Shabby<br />
Chic verschleifen die traditionelle<br />
Differenz von Original und Kopie,<br />
echt und fake. Diese neue<br />
Wertorientierung passt recht gut<br />
zu den Leittechnologien unserer<br />
Zeit. Der Computer ist im Funktionskern<br />
eine Kopiermaschine.<br />
Das Internet macht alles Vergangene<br />
gleichzeitig verfügbar. Die<br />
hohe Geschwindigkeit aller Übertragungen<br />
rückt die Gegenwärtigkeit<br />
ins Zentrum der Aufmerksamkeit.<br />
Social Media haben das<br />
Handy in einen dauerpräsenten<br />
Impulsgeber verwandelt, der hier<br />
und jetzt dialogisch Aufmerksamkeit<br />
spendet und einfordert,<br />
ohne dafür eines besonderen Inhalts<br />
der übertragenen Information<br />
zu bedürfen. Wir leben in einer<br />
Präsenzkultur, zu der das<br />
Vorher-Nachher-Schema von<br />
Original und Kopie nicht mehr<br />
passen will.<br />
Auch das Foto, einst wahrhaftige<br />
Lichtspur und Dokument<br />
des Vergangenen, ist seit Digitalkamera<br />
und Photoshop zu einem<br />
Medium legitimer Verfälschung<br />
geworden. Programme wie Snapchat,<br />
die betrachtete Fotos automatisch<br />
löschen, sind die deutlichsten<br />
Indikatoren einer verabsolutierten<br />
Gegenwart, die im<br />
Reiz-Reaktions-Schema kommuniziert<br />
und eben deshalb keinen<br />
Schaden nimmt, wenn sie Immergleiches<br />
wiederholt. Das Selfie<br />
braucht gar keine digitale Nachbesserung,<br />
um ein Fake zu sein.<br />
Wer sich mit Handystick bewaffnet<br />
allein oder in Gruppen abbildet,<br />
setzt ein falsches Lächeln auf<br />
und wirft sich in Jubelpose. Gemeinsam<br />
simuliert man, einen<br />
Spaß zu haben, vor dem man<br />
aber zugleich prinzipiell geschützt<br />
ist, während man am<br />
Trugbild arbeitet. Längst ist es<br />
alltäglich geworden, nicht nur<br />
die Außenwelt, sondern auch innere<br />
Affekte für mediale Effekte<br />
zu faken. Dass es sich bei einem<br />
guten Teil der Adressaten um unbekannte<br />
Freunde, Fake Follower,<br />
die zugekauft wurden, oder<br />
gar Likes spendende Roboter<br />
handelt, stört dabei nicht, sondern<br />
gehört essenziell zu Instagram.<br />
Einen Fake zu präsentieren<br />
und dafür gefaktes Lob zu ernten<br />
ist hinreichend befriedigend, weil<br />
im Vollzug dieser Geste der<br />
Wunsch nach dem Gespiegeltwerden<br />
schon ausagiert ist.<br />
Die Fake-Kultur ist der wahrhaftigste<br />
Spiegel einer Gesellschaft,<br />
die ihre Substanz, das<br />
Geld, von den realen Knappheiten<br />
entkoppelt hat. Kredite, die<br />
kein Erspartes weiterleihen, sondern<br />
aus purem Nichts geschöpft<br />
sind, lenken die Politik wie den<br />
Einzelnen, mehr auszugeben als<br />
man eingenommen hat, um mehr<br />
versprechen und als mehr als<br />
man ist erscheinen zu können.<br />
Der wachsende Abstand zwischen<br />
höchsten und niedrigsten<br />
Einkommen verdeutlicht sich in<br />
gegensätzlichem Fake-Verhalten.<br />
Der Begriff Stealth Luxury, abgeleitet<br />
vom Tarnkappenbomber,<br />
»Pre-washed Jeans<br />
und Shabby Chic<br />
verschleifen die traditionelle<br />
Differenz von<br />
Original und Kopie,<br />
echt und fake.«<br />
DR. WOLFGANG PAUSER war in den<br />
1990er-Jahren Kolumnist für DIE ZEIT.<br />
Seitdem analysiert er Produkte aus kulturwissenschaftlicher<br />
Perspektive im Auftrag<br />
von Unternehmen und Agenturen.<br />
bezeichnet den Trend bei Superreichen,<br />
der Allgemeinheit als ärmer<br />
erscheinen zu wollen, als<br />
man ist. Man verzichtet auf Produkte,<br />
die als teuer bekannt sind,<br />
und kauft teure Waren, die möglichst<br />
unauffällig sind. Nur untereinander<br />
kennt und erkennt<br />
man sich an eben diesem Stil.<br />
Umgekehrt gilt es als Zeichen<br />
der Armut, Reichtum faken zu<br />
müssen, sei es durch den Erwerb<br />
teurer Markenprodukte oder<br />
auch deren Fake-Version.<br />
Am Arbeitsplatz faken wir,<br />
ganz authentisch eine Familie<br />
zu sein, und nennen es »New<br />
Work«. Im Urlaub bereisen<br />
wir Orte, deren Einwohner<br />
uns abends vormachen, ein seit<br />
Generationen verschwundenes<br />
Brauchtum bis heute zu leben,<br />
oder auch Fake Sights, gefälschte<br />
Sehenswürdigkeiten wie Schloss<br />
Neuschwanstein in der chinesischen<br />
Provinz Liaoning. Wir<br />
hüllen schönheitsoperierte Körper<br />
in falsche Pelzmäntel, essen<br />
Steak aus Tofu, rauchen E-Zigaretten,<br />
trinken Kaffee mit Süßstoffpillen.<br />
Die wenig enthemmende<br />
Wirkung alkoholfreien<br />
Champagners können Männer<br />
wie Frauen am Ende des Abends<br />
immer noch mit einem Fake-<br />
Orgasmus kompensieren. Nur<br />
eines bleibt uns verschlossen –<br />
der Besuch jener Fake Events, die<br />
Firmen zwecks Marketing ohne<br />
Orts- und Zeitangaben<br />
auf Facebook ankündigen.<br />
Doch wer nun glaubt, es hätte<br />
das Echte und Wahre vor der Erfindung<br />
des Fakes gegeben, irrt.<br />
Zum Original wird etwas erst,<br />
sobald es gefälscht wurde.<br />
So galten etwa die gläsernen<br />
Schmucksteine der Firma<br />
Swarovski anfangs als falsche<br />
Brillanten. Erst seit auch diese<br />
gefälscht werden, nennt man sie<br />
»Original Swarovski Steine«, vor<br />
allem dort, wo sie einem Fake<br />
Produkt aufgeklebt werden, um<br />
diesem wenigstens im Detail ein<br />
wenig Echtheit zu verleihen.<br />
Dennoch gibt es sie, die vielbeschworene<br />
Authentizität – als<br />
Image einer Marke, die über<br />
lange Zeit wiedererkennbar und<br />
widerspruchsfrei kommuniziert.<br />
05 / 17 living<br />
falstaff<br />
89
Gastroqualität für zu Hause.<br />
Mit Gutscheincode<br />
#Meatwoch jeden Mittwoch<br />
für ausgewählte Produkte<br />
mindestens 10% Rabatt.<br />
www.wiesbauer-gourmet.at
LIVING<br />
KULINARIK<br />
104<br />
108<br />
92<br />
GLANZ UND GLORIA<br />
Unsere Fotostrecke zeigt, wie<br />
die richtige Tableware Festen den<br />
letzten Schliff verpasst. (S. 92)<br />
Fotos: Susanne Spiel, Riedel, Simonis, Vicky Heiler, beigestellt<br />
110<br />
106<br />
100<br />
SWEET ART<br />
Kuchenkünstler und Tortenartisten<br />
erobern den Mainstream. (S. 100)<br />
TIEF LUFT HOLEN<br />
Mit diesen Dekantern tun Sie Ihrem<br />
Wein Gutes. (S. 104)<br />
ZIEHEN LASSEN<br />
Teekannen, die der Liebe zum Design<br />
neue Wärme geben. (S. 106)<br />
KÜCHENKLASSIKER<br />
Was die Eieruhr so unvergänglich<br />
macht. (S. 108)<br />
SCHÖNESSEN<br />
Edel-Take-aways zum Niederknien<br />
und auch Hinsetzen. (S. 110)
kulinarik / SHOOTING<br />
GLANZ &<br />
GLORIA<br />
92 falstaff living 05 / 17
DER GOLDENE<br />
SCHNITT<br />
Handbemalte Tapete auf vergoldeter Seide inspiriert von architektonischen Elementen der 1960er von<br />
Fromental. Goldene Äpfel und Schmetterlinge von Belini. Deckelvase SECRET in Gold von Sieger by<br />
Fürstenberg. Weinglas mit Goldrand von Moser, gesehen bei Stamm. Dekorative vergoldete Ameisen,<br />
erhältlich im Concept Store Kramer & Kramer.<br />
Ein perfekt gedeckter Festtagstisch bildet den wichtigsten Rahmen für ein gelungenes<br />
Dinner. Nur wer diese hohe Kunst beherrscht, bleibt ein unvergesslicher Gastgeber. Mit<br />
viel Liebe zum Detail liefert unser LIVING-Shooting Inspirationen für außergewöhnliche<br />
Tafel-Inszenierungen und lässt dabei auch den künstlerischen Aspekt nicht außer Acht.<br />
FOTOS KONRAD LIMBECK<br />
VISUAL CONCEPT & PRODUKTION FLORENCE WIBOWO<br />
05 / 17 living<br />
falstaff<br />
93
kulinarik / SHOOTING<br />
KRISTALLKLAR<br />
Festlicher Glanz Luster »Metropolitan Sputnik« von J. & L. Lobmeyr. Kerzenleuchter<br />
von Lights of Vienna. Kugeldosen und Wasserkrug aus bleifreiem Kristallglas von<br />
Oswald Haerdtl, 1925, erhältlich bei J. & L. Lobmeyr. Prachtvolle Etagere Karaffe und<br />
Weingläser von Baccarat, gesehen bei Stamm. Silbertablett von Rozet & Fischmeister.<br />
Vintage-Perlenarmband gefertigt aus Platin mit Perlen und Diamanten bei Garbo.<br />
94 falstaff living 05 / 17
STYLIST PAUL P. ARENBERG ASSISTENT FILIP FISKA<br />
LOC<strong>AT</strong>ION ARTWERK STUDIO TABLEWARE AUGARTEN.COM,<br />
BELINI.<strong>AT</strong>. GARBO.CC, FILIP FISKA/FILIPFISKA@GMX.<strong>AT</strong>,<br />
FROMENTAL.CO.UK, FUERSTENBERG-PORZELLAN.COM,<br />
KRAMERUNDKRAMER.<strong>AT</strong>, LOBMEYR.<strong>AT</strong>, PORZELLANMANUFAKTUR.NET,<br />
ROZETUNDFISCHMEISTER.<strong>AT</strong>, SALAMANDER.<strong>AT</strong>, STAMM.<strong>AT</strong><br />
05 / 17 living falstaff<br />
95
kulinarik / SHOOTING<br />
96 falstaff living 05 / 17
BRUCHSTÜCKE<br />
Scherben bringen Glück – vierzig Kilo geschnittene Tellerfragmente der Porzellanmanufaktur Augarten<br />
sind Glück auf Vorrat. Tellerinstallation an der Wand der Kollektion Taste aus der Porzellanmanufaktur<br />
Reichenbach. Gigantische Kirsche, erhältlich im Concept Store Kramer & Kramer. Roter Tülltraum<br />
von Filip Fiska. Schwarze Mary-Jane-Lackschuhe von Moda di Fausto, gesehen bei Salamander.<br />
05 / 17 living falstaff<br />
97
kulinarik / TABLEWARE<br />
1.<br />
TABLEDECOR DE LUXE<br />
Geben Sie der Festtagstafel den letzten Schliff.<br />
LIVING hat die schönsten Glanzleistungen aus<br />
der Welt der Tischkultur für Sie recherchiert.<br />
2.<br />
3.<br />
5.<br />
4.<br />
Fotos: Sieger, beigestellt<br />
98 falstaff living 05 / 17
8.<br />
7.<br />
9.<br />
6.<br />
10.<br />
12.<br />
1. Goldfinger Auf den Innenflächen des<br />
anthrazitfarbenen Sets »Omnia Ritual«<br />
wird eine 24-karätige Goldauflage von<br />
Hand aufgetragen und feinpoliert. Jedes<br />
Teil des Sets ist somit ein echtes Unikat.<br />
fuerstenberg-porzellan.com<br />
8. Platzhalter Das mutige neue Design<br />
des Tischsets von Chilewich wurde von<br />
japanischen Holzschnitten inspiriert und<br />
ist der Bewegung von Wasser und Wellen<br />
nachempfunden. Perfekt für Tischinszenierungen<br />
aller Art. chilewich.com<br />
11.<br />
2. It‘s Teatime Das Teeset »Form« von<br />
Tom Dixon ist ein wahres Glanzstück<br />
aus poliertem Messing, das nicht nur<br />
beim Fünf-Uhr-Tee große optische Freude<br />
bereitet. Das Set besteht aus sechs<br />
Teilen. tomdixon.net<br />
9. Ägyptisches Licht Das alte Ägypten<br />
stand Pate für das Design der Vase<br />
»Louxor« von Baccarat. Diamant- und<br />
Fasenschliffe sorgen dafür, dass jedes<br />
Blumenbukett noch schöner wird.<br />
stamm.at<br />
3. Spritzige Symbiose Ein wahres<br />
Meisterstück sind die Martinigläser der<br />
französischen Glaskünstlerin Vanessa<br />
Mitrani. Der goldene Kegel als Stiel<br />
verzaubert wie ein Hütchenspiel.<br />
vanessamitrani.com<br />
10. Stylisch zum Quadrat Dank der<br />
Untersetzer aus 100 % Leder von<br />
Versace haben Kratzer auf dem Tisch<br />
keine Chance mehr. Natürlich ist auch<br />
das ikonische Medusa-Logo integriert.<br />
amara.com<br />
13.<br />
14.<br />
4. Rough Style Diesel verschönert<br />
unsere Tische jetzt auch mit Besteck<br />
wie dem Set »Quasar«, das aus Messing<br />
gefertigt ist. Es punktet vor allem mit<br />
seinem wohl dosierten Industrial Look.<br />
diesel.com<br />
11. Kleine Stichelei Diese Cocktail-Pins<br />
verleihen jeder Party einen Hauch Glamour.<br />
Die Metallnadeln sind in einem<br />
glänzenden Goldton gehalten, mit einer<br />
eleganten Kristallkugel als Krönung.<br />
amara.com<br />
5. Balance-Akt Die Schale »Échasse«<br />
steht, wie ihr französischer Name bereits<br />
andeutet, auf Stelzen. Sie wurde<br />
von Theresa Arns entworfen, die hierbei<br />
der Eleganz einer klassischen Bowl eine<br />
verspielte Note verleiht. connox.at<br />
12. Gut behütet Der »Pergament Check<br />
Mesh Dome« ist aus Edelstahl und hat<br />
ein Bronze-Finish. Der Blickfang für den<br />
Tisch hält definitiv Fliegen und andere<br />
Tierchen fern, die an Speisen nichts zu<br />
suchen haben. mackenzie-childs.com<br />
6. Shine a Light Die transparente Vase<br />
»I Shine« wurde von Eugeni Quitllet für<br />
Kartell gestaltet und erinnert an wertvolles<br />
Kristallglas. Das Dekor der Blumenvase<br />
interpretiert den Stil des Art<br />
déco auf moderne Weise. kartell.com<br />
13. Evergreen Im Jahr 2011 wurden die<br />
Gläser »Splendid« von Moser 100 Jahre<br />
alt. Das aufwendigste und bekannteste<br />
Design der Kristallerie wird mit edlem<br />
Facettenschliff in Szene gesetzt.<br />
moser–glass.com<br />
7. Schlichter Chic Aus massivem<br />
Messing gegossen sind diese grafischen<br />
Flaschenöffner. Perfekt als Küchenschmuck<br />
oder als funktionales Dekoobjekt<br />
auf dem Tisch.<br />
fortstandard.com<br />
14. Paradiesisch Das Besteck »Jardin<br />
d’Eden« von Christofle entführt in einen<br />
verschlungenen Paradiesgarten aus<br />
Blättern, Blumen und Schnörkeln, die<br />
sich über die gesamte Besteckfläche<br />
ziehen. christofle.com<br />
05 / 17 living<br />
falstaff<br />
99
kulinarik / FOOD DESIGN<br />
Back-Queen<br />
Sophia Stolz ist Österreichs Aushängeschild,<br />
wenn es um zuckersüße Kunstwerke geht.<br />
Inhaltlich ist bei der Wienerin alles möglich.<br />
Ihre Kunden sind glücklich. Auch weil sie<br />
unkonventionell ans Werk geht.<br />
cakeporntime.com<br />
Fotos: Vicky Heiler, beigesetllt<br />
100 falstaff living 05 / 17
SWEET<br />
ART<br />
Zuckersüßer Trend: Von New York<br />
über Paris bis nach Wien erlebt das<br />
Backen gerade ein kunstvolles Revival.<br />
TEXT MICHAEL PECH<br />
Alles voller Zucker und Schokolade.<br />
Das ist ihr Reich. Zwischen Mehl,<br />
aufgeschlagenen Eiern und bunten<br />
Tortenformen flitzt Sophia Stolz hin<br />
und her. Der Ofen glüht, und hinten lauert<br />
schon die Tortenverzierung – eine Madonna<br />
aus Plastik, ein Mitbringsel vom letzten Trip<br />
nach Las Vegas. Ihre Kreationen sind süß<br />
und verrückt wie sie selbst – und mittlerweile<br />
heiß begehrt. Die einen nennen es »Cake<br />
Art«, Sophia Stolz sagt »Cake Porn«.<br />
Eine »geile« Sache ist es allemal: Selbst<br />
gemachte Creme aus piemontesischen Haselnüssen<br />
oder feinster Erdbeerschaum – bis zu<br />
acht Schichten zählt ein süßes Meisterwerk<br />
der österreichischen Cake-Queen. Alles feinste<br />
Ware, Bio-Qualität. Zum Kunstobjekt<br />
werden die Torten aber erst durch die finale<br />
Draufgabe. »Ich lasse mich da durch meine<br />
Kunden inspirieren, so bekommt jede Torte<br />
ihren ganz individuellen und persönlichen<br />
Touch«, erzählt die Tortenkünstlerin. Mal<br />
setzt sie neben allerlei anderem Krimskrams<br />
eine Medikamentenschachtel und eine Spritze<br />
an die Spitze ihres Backwerks, mal ein<br />
Phallus-Symbol. »Es darf gerne auch dirty<br />
sein. Ich mag es, wenn meine Kunden nervös<br />
werden«, lacht sie. Ein Polaroid-Foto mit<br />
Seriennummer hält das vergängliche Kunstwerk<br />
für die Ewigkeit fest. Der Krimskrams<br />
bleibt als Andenken.<br />
><br />
Auf den Zahn gefühlt<br />
Ironie ist eigentlich nicht etwas, das<br />
man sich bei Kuchen erwartet.<br />
Sophia Stolz schafft auch diesen<br />
Back-Spagat, wenn sie Torten und<br />
Zahnprobleme thematisiert.<br />
05 / 17 living<br />
falstaff<br />
101
kulinarik / FOOD DESIGN<br />
Legendär<br />
In New York verschmolz Patissier<br />
Dominique Ansel den Donut mit<br />
einem Croissant zum Cronut. Der<br />
Rest ist jüngere Backgeschichte, auf<br />
den ein weltweiter Trend folgte.<br />
»Es geht immer um das Erlebnis und um die Geschichte, die ein<br />
Kunstwerk erzählt. Und was kann es Besseres geben als Kunst,<br />
die essbar ist. Somit sind wirklich alle Sinne bedient.«<br />
Geniestreich<br />
Ducasse-Schüler<br />
Cedric Grolet zauberte<br />
mit seiner süßen<br />
Hommage an den Rubik-<br />
Würfel ein Aromenpuzzle<br />
der Superlative.<br />
SOPHIA STOLZ Back-Künstlerin<br />
><br />
Wie jeder Künstler liebt auch Sophia Stolz<br />
die Reaktion des Publikums auf ihre Werke.<br />
Damit fügt sich die junge Wienerin in die<br />
Riege jener Zuckerbäcker, denen es längst zu<br />
wenig ist, allein die gierigen Gaumen ihrer<br />
Fans zu bedienen. Von New York bis Paris<br />
versüßt der neue Trend den Lifestyle der<br />
urbanen Naschkatzen: die Verschmelzung<br />
von Süßem mit Kunst.<br />
SÜSSER RUBIK-WÜRFEL<br />
In New York stehen sie bei Dominique Ansel,<br />
dem Erfinder der berühmten Cronuts, noch<br />
immer täglich Schlange, um an den begehrten<br />
Stoff zu kommen. Schneller geht es über seine<br />
Online-Boutique, die die Meisterwerke in<br />
Geschmack und Design wie »Pineapple<br />
Pear Tart« oder der »Matcha Mousse Cake«<br />
zum Bestellen für zu Hause bereithält. In<br />
Paris ist es Cedric Grolet, Patissier-Ikone in<br />
Diensten von Alain Ducasse im Luxushotel<br />
»Le Meurice«, der mit seinen Kreationen<br />
sowohl Gourmet- als auch Kunstkritiker<br />
begeistert. Sein Rubik-Würfel gilt gemeinhin<br />
als legendär: ein buntes Puzzle aus den unter-<br />
schiedlichsten Aromen von Zitrone,<br />
Passionsfrucht, Schokolade bis hin zu<br />
Pistazie, Erdbeere, Apfel und Veilchen –<br />
perfekt ausbalanciert, eine unglaubliche<br />
Harmonie für das Auge und den Gaumen.<br />
»Es geht immer um das Erlebnis und um<br />
die Geschichte, die ein Kunstwerk erzählt.<br />
Und was kann es Besseres geben als Kunst,<br />
die essbar ist. Somit sind wirklich alle Sinne<br />
bedient«, sagt Sophia Stolz und erinnert an<br />
den britischen Drei-Sterne-Koch Heston<br />
Blumenthal, der einst ein lebensgroßes<br />
Lebkuchenhaus voller süßer Versuchungen<br />
erschuf. Eine faszinierende Parallelwelt<br />
aus Zucker, in der Erwachsene zu Kindern<br />
werden.<br />
Es sind genau diese »verrückten« Visionäre<br />
wie Blumenthal, die immer wieder für<br />
neue Überraschungen sorgen und in jüngster<br />
Vergangenheit die Welt der Patisserie<br />
aufgewirbelt haben. Wie auch die beiden<br />
Künstler Baker’s Son und Scott Hove, die<br />
zuletzt die »Think Tank Gallery« in Los<br />
Angeles auf 7500 Quadratmetern in ein einziges<br />
Schloss aus Kuchen und Torten verwandelt<br />
haben, ein Kunstwerk aus Zucker,<br />
das sich bis unter die Decke erstreckte.<br />
»Ich will mit meinen Torten ins Museum«,<br />
sagt Sophia Stolz. Und das ist gar nicht einmal<br />
so weit hergeholt. Im vergangenen<br />
September waren ihre Werke bei der<br />
»Parallel Vienna« zu sehen, einer alternativen<br />
Messe für zeitgenössische Kunst. Noch<br />
backt sie ihre Kunstwerke in den eigenen<br />
vier Wänden. Eine eigene Bäckerei? »Niemals«,<br />
sagt sie. »Ich bin eine One-Woman-<br />
Show, die ihre Back-Orgien ganz alleine<br />
durchzieht. Wir werden sehen, in welche<br />
Cake-Sphären ich noch abhebe.«<br />
Begehbare Kunst zum Essen<br />
Die Künstler Baker’s Son und<br />
Scott Hove verwandelten die<br />
»Think Tank Gallery« in L.A.<br />
in ein Schloss aus Kuchen. <<br />
Fotos: Thomas Schauer, Pierre Monetta, beigesetllt<br />
102 falstaff living 05 / 17
Die Faszination Küche beginnt mit Miele.<br />
Ausgezeichnete Qualität trifft auf innovative Technologie und zeitloses Design: Mit<br />
Einbaugeräten von Miele wird Ihre Vision einer perfekten Küche Wirklichkeit. Erleben Sie<br />
langanhaltende Frische, genussvolle Zubereitungen und brillantes Geschirr Tag für Tag.<br />
Miele. Für das, was wir besonders lieben.<br />
Lassen Sie sich inspirieren und entdecken Sie den Ursprung des<br />
Außergewöhnlichen bei Ihrem Miele Händler und auf miele.at
kulinarik / KARAFFEN<br />
Von Hahnes Stolz Der Dekanter Kikeriki<br />
»Ayam Im Magnum chinesischen rot« von Horoskop Riedel ist<br />
eine 2017 Hommage das Jahr an das des Jahr Hahnes. des<br />
Hahns. Der Dekanter Die Doppelkantierfunktion<br />
»Ayam Magnum«<br />
entlockt würdigt jungen Weinen dieses ihr Ereignis. volles<br />
Potenzial. riedel.com<br />
TIEF LUFT<br />
HOLEN<br />
Zeig mir, wie du dekantierst, und ich sage<br />
dir, wer du bist. Dekanter sind längst zum<br />
Statussymbol bei Tisch geworden. Hier finden<br />
Sie Karaffen, die Wein mit Stil beatmen.<br />
Flaschengeist<br />
Dramatisch. Der<br />
»John Rocha Black<br />
Cut Decanter« vereint<br />
schwarzes Hochglanzglas<br />
mit einem<br />
Band aus markanten<br />
Schnitten, welche die<br />
klare Brillanz feinen<br />
Kristalls durchscheinen<br />
lassen.<br />
waterford.eu<br />
Alles im Fluss Mit seiner beinahe<br />
flüssig wirkenden Erscheinung zieht die<br />
»COBRA Carafe« von Georg Jensen bei<br />
Tisch gekonnt alle Blicke auf sich.<br />
georgjensen.com<br />
Designerstück<br />
Mit Schlichtheit und<br />
müheloser Eleganz bringt<br />
die Bande-Kollektion<br />
von Stardesignerin<br />
Vera Wang modernes<br />
Flair in jedes Zuhause.<br />
wedgwood.co.uk<br />
Rauchzeichen Dieses<br />
dreiteilige Set von Tom<br />
Dixon ist das perfekte<br />
Geschenk für jeden Weinliebhaber.<br />
Die rauchigen<br />
Farbakzente in Verbindung<br />
mit den geometrischen<br />
Formen bilden ein<br />
einzigartiges Gesamtbild.<br />
tomdixon.net<br />
Twist Dank der einzigartigen<br />
Form des Dekanters von<br />
Conundrum fließt der Wein in<br />
sanften Kaskaden hinab und<br />
erreicht dadurch ein besseres<br />
Geschmacksergebnis mit feinen<br />
Aromen. johnlewis.com<br />
Fotos: beigestellt<br />
104 falstaff living 05 / 17
Die BSH Gruppe ist eine Markenlizenznehmerin der Siemens AG<br />
Zusammen einzigartig: die Kochstelle,<br />
die Lüftung und der cookingClub.<br />
Unser Erfolgsrezept: das neue Siemens inductionAir System, eine hochwertige<br />
Induktionskochstelle und die Tipps aus dem Siemens cookingClub.<br />
siemens-home.bsh-group.com/at<br />
Mit dem direkten Einbau in die Kochstelle<br />
ermöglicht das inductionAir System mehr<br />
Planungsfreiheit in der Küche. Der Dunst<br />
wird bereits eingesogen bevor er aufsteigen<br />
kann. Bei den Siemens Kochfeldern mit<br />
varioInduktion können bei Bedarf zusätzlich<br />
Kochzonen hinzugefügt werden, um das<br />
Kochgeschirr gleichmäßig zu erwärmen.<br />
powerMove Plus teilt die Kochstelle auf<br />
Wunsch in drei Wärmezonen – alle Zonen<br />
werden mit dem dual lightSlider intuitiv<br />
mit nur einem Finger bedient.<br />
Mehr Informationen erhalten Sie bei Ihrem<br />
Fachhändler und auf www.siemens-home.<br />
bsh-group.com/at/inductionair-system<br />
Entdecken Sie jetzt die Siemens<br />
cookingClub Kochevents auf<br />
www.cooking-club.at<br />
Siemens. Die Zukunft zieht ein.<br />
www.mhk.at<br />
155 x IN ÖSTERREICH
kulinarik / TEA TIME<br />
1.<br />
ZIEHEN<br />
LASSEN<br />
2.<br />
Tee wärmt die Seele und hellt die<br />
Stimmung auf. Die schönsten Design-<br />
Teekannen, mit denen man die kalte<br />
Jahreszeit genussvoll beginnen kann.<br />
3.<br />
5.<br />
4.<br />
1. Aqua World Gut vier Jahre Kreativschaffen pulverte<br />
Designer Joey Roth in seinen »Sorapot«. Die Kanne ist<br />
ein heißes Teil. Man will den Tee darin förmlich für immer<br />
ziehen lassen. joeyroth.com 2. Tierisch gut Der<br />
»Cockatoo and Zebra Teapot« von Yvonne Ellen ist mit<br />
seinem außergewöhnlichen und verspielten Design ein<br />
Gesamtkunstwerk. yvonneellen.com 3. Kulturschock<br />
Die »Edge« von Skagerak aus Terrakotta verbindet<br />
antiken Charme mit skandinavischem Chic. skagerak.dk<br />
4. 1001 Nacht Der »Istanbul« lädt mit dem schimmernden<br />
Goldmuster auf kristallklarem Borosilikatglas<br />
zur orientalischen Teestunde. t2tea.com 5. China Town<br />
Aus schönem Knochenporzellan gefertigt, bringt die<br />
»Arris Accent Teekanne« raffinierten Stil in jedes<br />
Tischarrangement. wedgwood.co.uk 6. Clean Chic<br />
Dieses stilvolle und dennoch praktische Stück wurde<br />
von Naoto Fukasawa designt und ist Wasserkocher und<br />
Teekanne in einem. alessi.com 7. Wiener Original<br />
Der »Viennese Pot« bringt die Wiener Kunst des Silberschmiedens<br />
mit zeitgenössischem Design in<br />
Einklang. thomasfeichtner.com<br />
6.<br />
7.<br />
Fotos: beigestellt<br />
106 falstaff living 05 / 17
küchen-klassiker<br />
EIERUHREN<br />
S<br />
ie gehört in die Küche<br />
und irgendwie auch wieder<br />
nicht. Letztlich hat<br />
die Sand- oder Eieruhr<br />
vor allem eine wuchtige allegorische<br />
Bedeutungsebene. »Der<br />
Symbolgehalt einer Sanduhr ist<br />
das Wichtigste an ihr. Nirgendwo<br />
sonst sieht man so anschaulich,<br />
wie die Zeit verrinnt«, erklärt<br />
Michaela Martinek. Die Designerin,<br />
die an der Universität für angewandte<br />
Kunst unterrichtet, zeigt<br />
sich von Sanduhren begeistert und<br />
verwendet selbst eine, wenn sie ihren<br />
Studenten Aufgaben mit Zeitlimit<br />
stellt. »Die Sanduhr ist der<br />
Gegenschuss zum digitalen Mainstream«,<br />
so Martinek. »Durch<br />
ihre Doppelung hat sie zudem etwas<br />
Archetypisches. Selbst wenn<br />
man den Gegenstand verfremdet,<br />
erkennt man ihn noch.« Sand ist<br />
übrigens nicht hinterm Glas. Der<br />
würde verkleben. »Man verwendet<br />
heute winzige Glasperlen als<br />
Füllung. Früher rieselten auch<br />
ganz fein zerriebene Eierschalen<br />
von oben nach unten. Es gibt allerdings<br />
keinen Beleg dafür, dass<br />
deshalb das Synonym Eieruhr auftauchte«,<br />
so Martinek. Trotz des<br />
Comebacks der Sanduhren – in<br />
der Küche sind die Hingucker nur<br />
anachronistische Zierde. »Die<br />
Eieruhr hat vor allem das Manko,<br />
dass es keinen Signalton gibt,<br />
wenn die Zeit abgelaufen ist.<br />
Heute, wo jeder Backofen piepst,<br />
ist sie in der Küche obsolet.«<br />
Allerdings kann man so auch<br />
hemmungslos kreativ werden und<br />
mit Formen, Farben und Füllmaterialien<br />
Eieruhren neu erfinden.<br />
Wie ginge Miki Martinek so einen<br />
Prozess an? »Ich würde bei Glas<br />
als Hauptmaterial bleiben, mit<br />
Achse- und Achsenverschiebungen<br />
experimentieren, vor allem aber<br />
ein großes Augenmerk auf den<br />
Sand in der Uhr legen.«<br />
MICHAELA MARTINEK<br />
Michaela Martinek lehrt an der Universität<br />
für angewandte Kunst in Wien. Ihr Anliegen<br />
ist es, zeitgenössisches Design und Interior<br />
Design aus Österreich in seiner besonderen<br />
Qualität zu positionieren. In Michaela Martineks<br />
Entwürfen spielt vor allem die Beziehung<br />
des Menschen zum Gegenstand eine<br />
zentrale Rolle. Egal, ob sie einen Hocker mit<br />
edler Merinowolle überzieht oder für urbane<br />
Trendsetter ultraleichte, aber robuste Hängematten<br />
aus Papier fertigt: Die 55-Jährige<br />
steht mit ihrer Marke »design:mikimartinek«<br />
vor allem für die kreative Verbindung von<br />
Design und Designvermittlung, Kunst und<br />
Handwerk, Konzeption und Produktion. Einen<br />
guten Einblick in ihr Schaffen gibt es unter:<br />
mikimartinek.com<br />
»In einer Zeit, in der<br />
jeder Backofen piepst,<br />
wird die Eieruhr zum<br />
anachronistischen<br />
Ziergegenstand.«<br />
MIKI MARTINEK Designerin<br />
2007<br />
2009<br />
2011<br />
2012<br />
2007<br />
Auch der dänische Design-<br />
Spezialist Hay widmet sich<br />
der Sanduhr. Weiche, runde<br />
Formen sorgen für angenehme<br />
Optik. Je nach Modell<br />
ist das alles in verschiedenen<br />
Größen und Farben – sowohl<br />
beim Glas als auch beim<br />
Sand – zu haben.<br />
2009<br />
Früher, als Glas besonders<br />
wertvoll war, wurden an<br />
Sanduhren Schutzrahmen<br />
angebracht. An diese alte<br />
Tradition erinnert Seletti<br />
mit seiner Eieruhr-Serie.<br />
Guter Einfall: Die Rieselzeit<br />
des Sandes ist am Rahmen<br />
optisch hervorgehoben.<br />
2011<br />
Selbst nach einer digitalen<br />
Überarbeitung und Verfremdung<br />
lassen sich Sanduhren<br />
noch als solche erkennen,<br />
wie Techno-Designerin Gwen<br />
Frederick zeigt. Ihre digitale<br />
Eieruhr verfügt über Timer<br />
und Screen. Vorteil: Die Uhr<br />
hat ein Alarmsignal und ist<br />
natürlich sehr präzise.<br />
2012<br />
Rieselt der Sand von unten<br />
nach oben, spricht man von<br />
einer paradoxen Sanduhr.<br />
Sie ist mit einer zähen,<br />
dichten Flüssigkeit gefüllt,<br />
die leichteren Kügelchen<br />
steigen darin auf. Zudem<br />
wurde bei dieser Sanduhr<br />
von TFA Dostmann auch die<br />
Symmetrieachse verschoben.<br />
Fotos: Rita Newman, beigestellt<br />
108 falstaff living 05 / 17
Showrooms: Sankt Martin · Weinleiten 1 · Linz · Hauptstraße 12 · Vienna · Schubertring 4<br />
Hamburg · Große Bäckerstraße 3 · London · Goswell Road 104–110 · www.steininger-designers.at
schönessen<br />
GOURMET-<br />
TIPPS<br />
JOSEPH BISTRO, Wien<br />
2011 begann Josef Weghaupt unter der<br />
Marke »Joseph« ein nach alten Methoden<br />
hergestelltes Brot zu backen und eröffnete<br />
in der Wiener Innenstadt seinen ersten Brotshop.<br />
Ganz in Weiß gehalten und ausgestattet<br />
wie eine Mode -Boutique. Einige Jahre<br />
später folgte dann ein Bistro in der Landstraßer<br />
Hauptstraße (Bild) mit Patisserie<br />
und Brotshop. Das Ambiente wieder extra<br />
cool und minimalistisch. Die Küche liefert<br />
verschiedenste Edelhappen wie Burger, Beef<br />
Tatar und Currys – und ein täglich wechselndes<br />
Mittagsgericht. Weghaupts jüngster<br />
Coup: eine Bagelmanufaktur am Albertinaplatz,<br />
seine mittlerweile fünfte Location.<br />
Joseph Bistro<br />
Landstraßer Hauptstraße 4, 1030 Wien<br />
joseph.co.at<br />
HERBERT HACKER ist Chefredakteur<br />
des Falstaff-Magazins sowie des Falstaff<br />
Restaurantguides. In LIVING präsentiert<br />
er regelmäßig kulinarische Tipps für<br />
Feinschmecker und Gourmets.<br />
SIMONIS BASTEI 10, Wien<br />
Marco Simonis eröffnete vor einigen Jahren<br />
in der Dominikanerbastei einen kulinarischen<br />
Shoppingtempel für Foodies. Ein Delikatessenladen,<br />
in dem man auch essen kann.<br />
Zusätzlich werden noch Design- und Deko-<br />
Artikel verkauft. Alles hochwertig, edel und<br />
schön. Zu Mittag ist der Laden meist voll,<br />
denn was Simonis auftischt, ist von ausgesuchter<br />
Güte. Zu den Standards auf der<br />
Karte zählen die Bastei Basensuppe, ein<br />
klassisches Vitello tonnato oder Jahrgangssardinen<br />
aus der Dose. Die Karte mit warmen<br />
Gerichten wechselt täglich. Besonders<br />
empfehlenswert: die selbst gemachten<br />
Smoothies.<br />
Marco Simonis – Bastei 10<br />
Dominikanerbastei 10, 1010 Wien<br />
T: +43 1 5122010<br />
marcosimonis.com<br />
LINGENHEL, Wien<br />
Feinkostfanatiker Johannes Lingenhel<br />
stand lange Zeit hinter der Theke eines<br />
Käsegeschäfts am Wiener Naschmarkt.<br />
Bis er im Vorjahr in einem alten, schönen<br />
Haus in der Landstraßer Hauptstraße einen<br />
Delikatessenladen, eine eigene Käserei und<br />
ein kleines Restaurant eröffnete. Die Feinkostabteilung<br />
ist – wenig überraschend –<br />
absolut top, aber auch die Küche des Restaurants<br />
verdient Beachtung. Mit Gerichten<br />
wie Burrata mit Holunder, Gurke und<br />
Apfel, einem Schweinebauch mit Pulpo<br />
oder einem kross gebratenen Loup de Mer.<br />
Lingenhel<br />
Landstraßer Hauptstraße 74, 1030 Wien<br />
lingenhel.com<br />
Schnell gut essen?<br />
Das Angebot an hochwertigen<br />
Take-aways<br />
wird immer besser.<br />
Diese drei Lokale<br />
haben momentan<br />
wohl Wiens beste<br />
Edelsnacks und bieten<br />
ihren Gästen auch<br />
Platz zum Sitzen.<br />
Fotos: Ingo Pertramer, Cathrine Stukhard, Photo Simonis, Christof Wagner<br />
110 falstaff living 05 / 17
»Chanson N˚ 1 Angelique«<br />
Chanson N˚ 2 Claire«<br />
»Chanson N˚ 3 Juliette«<br />
»Chanson N˚ 4 Nathalie«<br />
MADE IN GERMANY<br />
Wir produzieren in Deutschland<br />
tettau-porzellan.de
WOHNEN MIT AUSBLICK<br />
10 LUXUSWOHNUNGEN IN WIEN DÖBLING<br />
Scheimpfluggasse 10, 1190 Wien<br />
COMING<br />
SOON<br />
Mehr Informationen unter<br />
+43 (0)2236 865 068 oder www.seestebau.at
LIVING<br />
RESIDENCES<br />
128<br />
148<br />
114<br />
142<br />
Fotos: Andreas Hafenscher/webnfoto.com, Lukas Ilgner, Yves Garneau, Shutterstock (1), Argus Darmika, James Newton Photographs<br />
138<br />
134<br />
EIN HOCH AUF DUBAI<br />
Ein Blick auf den aktuellen Bauboom<br />
im Wüsten-Emirat. (S. 114)<br />
ERFRISCHENDE ARBEITSWELTEN<br />
Worauf es ankommt, wenn heute neue<br />
Büroflächen geplant werden. (S. 128)<br />
KANTINENPARTY<br />
Der Trend zur High-End-Kantine setzt<br />
sich durch. Ein Buffetbericht. (S. 134)<br />
BUDGETPOLITIK<br />
Wie Hotelketten Design und guten<br />
Preis unter einen Hut kriegen. (S. 138)<br />
CHALET IM SCHNEE<br />
LIVING hat sich umgeschaut und die<br />
spannendsten Chalets zum Mieten<br />
für Sie entdeckt. (S. 142)<br />
LIVING SALON<br />
Drei Experten diskutieren über<br />
multifunktionales Wohnen. (S. 148)
esidences / EMIR<strong>AT</strong>E<br />
EIN HOCH<br />
AUF DUBAI<br />
Fotos: Shutterstock (1), Greenhouse Real Estate<br />
114 falstaff living 05 / 17
Dem Himmel nah<br />
Der Immomarkt in Dubai hat die Wirtschaftskrise<br />
sichtlich überwunden. Es wird gebaut<br />
und dabei geklotzt und nicht gekleckert.<br />
Jumeirah Lake Towers<br />
Wie ein fertiges Prestigeprojekt in Dubai<br />
aussieht, lässt sich anhand der Jumeirah<br />
Lake Towers gut demonstrieren. In wenigen<br />
Jahren Bauzeit entstand hier ein<br />
Stadtteil, der Wohn- und Bürohochhäuser<br />
umfasst. Zur Infrastruktur gehören auch<br />
Schulen, Spielplätze und Kindergärten.<br />
dmcc.ae<br />
Der neue Bauboom in der größten Stadt der Emirate<br />
lockt Investoren aus aller Welt an. An spektakulären<br />
Wohnprojekten mangelt es in Dubai derzeit nicht.<br />
TEXT ROBERT PRAZAK<br />
siedlungen umgewandelt und immer wahnwitzigere<br />
Großprojekte vorgestellt. Dubai ist<br />
der wahrscheinlich irrste Immobilienmarkt<br />
der Welt – und wer das nötige Kleingeld hat,<br />
hat die Qual der Wahl, welches Projekt für<br />
die eigenen Ansprüche infrage kommt.<br />
Aber was ist für ausländische Investoren<br />
besonders interessant – und wo könnten sich<br />
auch europäische Dubai-Fans eine Wohnung<br />
oder eine Villa zulegen, um diese selbst zu<br />
nutzen oder auch als Geldanlage zu verwenden?<br />
Da wären beispielsweise die Damac<br />
Hills, ein Projekt des Immobilienentwicklers<br />
Damac, der in den vergangenen Jahren gegenüber<br />
alteingesessenen Firmen wie Emaar<br />
bereits viel Boden gutgemacht hat. Man will<br />
eine Art Beverly Hills für Dubai schaffen.<br />
Riesige Villen und Luxusappartements sind<br />
geplant, allesamt mit protzig-skurrilen<br />
Namen ausgestattet wie Golf Vita Appartements,<br />
Beverly Hills Villas oder Paramount<br />
Villas. Protzig und skurril? Da fällt einem<br />
doch gleich Donald Trump ein. Der US-<br />
G<br />
ünstige Wohnungen, leistbare<br />
Wohnhäuser, vergünstigte Grundstücke<br />
– auf den meisten Immobilienmärkten<br />
der Welt wird die<br />
Nachfrage in den unteren Preissegmenten<br />
derzeit auf diese Weise angekurbelt. Kein<br />
Wunder, erfreuen sich doch Immobilien als<br />
Wertanlage wegen der niedrigen Zinsen<br />
großer Beliebtheit – aber eben auch bei Investoren<br />
mit überschaubarem Budget.<br />
In Dubai allerdings braucht man sich in<br />
dieser Hinsicht nicht allzu große Hoffnungen<br />
zu machen, das Angebot an günstigen Immobilien<br />
ist überaus bescheiden. Nachdem die<br />
Krisenjahre nach 2009 zu einem Einbruch<br />
der Investments und einem vorläufigen Ende<br />
des Baubooms geführt hatten, ist Dubai<br />
heute wieder einer der Hotspots für Luxuswohnungen<br />
und -häuser. An allen Ecken und<br />
Enden des Emirats werden neue, spektakuläre<br />
Wolkenkratzer hochgezogen, werden<br />
staubige Grundstücke von der Größe mittlerer<br />
österreichischer Städte in begrünte Wohn- ><br />
05 / 17 living<br />
falstaff<br />
115
esidences / EMIR<strong>AT</strong>E<br />
><br />
Präsident und Milliardär ist bei diesem<br />
Projekt nämlich ebenfalls an Bord. Die nach<br />
ihm benannten Villas kosten knapp 900.000<br />
Euro und sollen in rund vier Jahren bezugsfertig<br />
sein – also genau in dem Jahr, in dem<br />
seine politische Ära enden wird. Wer darauf<br />
lieber nicht wetten oder warten will: Die Paramount<br />
Villas sollen schon heuer fertig sein,<br />
sie kosten knapp eine Million Euro. Und<br />
wem das wiederum zu viel Geld für die unmittelbare<br />
Nachbarschaft mit Trump & Co.<br />
ist – Appartements sind ab rund 115.000<br />
Euro zu haben. Dann heißt es aber bis 2020<br />
warten.<br />
LEBEN IM TURM<br />
Von Damac wird ein weiteres spektakuläres<br />
Projekt mit Wohnimmobilien durchgeführt:<br />
Aykon City nennt sich das Vorhaben, eine<br />
Stadt in der Stadt zu errichten. Es handelt sich<br />
Damac Hills<br />
Luxusvillen und -wohnungen in der Nähe eines Golfplatzes von Donald Trump. Es besteht sogar die<br />
Möglichkeit, eine eigene »Trump-Villa« zu beziehen. Ab 115.000 Euro gibt es Appartements, ab rund<br />
900.000 Euro ist man bei Villen im Rennen. damacproperties.com<br />
konkret um sechs Türme, von denen vier bereits<br />
fertiggestellt wurden. Tower A beherbergt<br />
ein Hotel und Serviced Residences (also Appartements<br />
mit Hotelservice), der B-Turm<br />
ebenfalls Appartements mit Service, und im<br />
Tower C wird es frei verkäufliche Wohnungen<br />
geben. Im Turm D sind ausschließlich Büros<br />
vorgesehen. Interessant ist die Verkehrslage:<br />
Aykon City befindet sich im sogenannten Goldenen<br />
Quadranten an der Sheikh Zayed Road,<br />
der Hauptschlagader des autoverrückten Emirats.<br />
Ein weiteres Verkaufsargument ist die<br />
Aussicht auf die Skyline von Dubai, die vor<br />
allem nachts beeindruckend und bisweilen erschreckend<br />
ist. Und man kann sicher sein, dass<br />
sich diese Aussicht von Monat zu Monat ändert,<br />
denn Kräne gehören inzwischen zu Dubai<br />
wie die Hitze zum Sommer.<br />
DAS KLEINE IM GROSSEN<br />
Marasi Riverside nennt sich ein Projekt des<br />
Entwicklers Dubai Properties im Viertel<br />
Business Bay. Das Luxushochhaus liegt<br />
><br />
Aykon City<br />
Mit Aykon City entsteht auf sechs Türme verteilt eine<br />
Stadt in der Stadt. Vier Türme sind bereits fertiggestellt.<br />
Die Stadtstadt liegt an der wichtigsten Verkehrsstraße<br />
in Dubai. Neben Hotels, Wohnungen, Serviced Residences<br />
und Büros gibt es hier vor allem eine großartige<br />
Aussicht auf die pulsierende Metropole.<br />
damacproperties.com<br />
Fotos: beigesetllt<br />
116 falstaff living 05 / 17
TISCA TEPPICHMANUFAKTUR SEIT 1963<br />
MIT HAND UND HERZ<br />
Ein Teppich von TISCA steht manchmal gern im Vordergrund. Er kann sich aber<br />
auch zurücknehmen – ganz wie es der Raum verlangt. Und da die meisten unserer handgefertigten<br />
Schmuckstücke in vielen Farben, Strukturen und jeder Größe erhältlich sind, findet man<br />
immer den einen fürs Leben. Denn dafür sind sie gemacht. Mit großer Sorgfalt, mit Hand und Herz.<br />
Aus bester Schafschurwolle, für ein Zuhause zum Wohlfühlen.<br />
www.tiscarugs.com, search tiscarugs
esidences / EMIR<strong>AT</strong>E<br />
Marasi Riverside<br />
Luxuswohnhaus am Meeresarm, Wohnungen mit Luxusausstattung.<br />
Zentrale Lage und ausreichend Infrastruktur<br />
in der Umgebung. An Design wird bei der Ausstattung der<br />
Appartements nicht gespart werden. Detail am Rande: Hier<br />
wird es auch Wohnungen ab 60 Quadratmetern geben. Für<br />
Dubai-Verhältnisse durchaus eine Besonderheit. dp.ae<br />
direkt am Kanal, von den Balkonen der<br />
Wohnungen aus lassen sich Sehenswürdigkeiten<br />
wie der Burj Khalifa und in wenigen<br />
Jahren der Dubai Creek Tower bewundern, der<br />
dann das höchste Gebäude der Welt sein wird.<br />
Die zentrale Lage ist eines der Argumente für<br />
betuchte Käufer. In kurzer Zeit ist man bei der<br />
Metro oder im Geschäftsviertel. Noch wichtiger<br />
könnte aber die Innenausstattung der Appartements<br />
sein, denn beim Design soll nicht<br />
gespart werden. Die Preise stehen noch nicht<br />
fest, allerdings wird es auch kleinere Wohnungen<br />
ab circa 60 Quadratmetern zu kaufen<br />
geben – auch nicht alltäglich für Dubai.<br />
Eine Alternative zu den mehr oder weniger<br />
monströsen Vorhaben in und vor Dubai ist<br />
Tilal City, das so wie Aykon City eine eigene<br />
Stadt werden soll – allerdings nicht direkt in<br />
der Stadt selbst, sondern im Emirat Sharjah,<br />
das etwa eine Dreiviertelstunde Fahrt entfernt<br />
liegt. Dort profitiert man vom neuerlichen<br />
Bauboom in Dubai und hat bereits einige Investoren<br />
aus dem Ausland anlocken können.<br />
Die Besonderheit: Bei Tilal City wird auch die<br />
Möglichkeit geboten, Grund zu leasen und<br />
darauf zu bauen – etwas, das in Dubai fast nie<br />
gegeben ist. Jedenfalls soll das neue Gebiet in<br />
fünf Zonen aufgeteilt werden, eine davon ist<br />
für Wohnbauten und Geschäftslokale vorgesehen.<br />
Investitionen von Ausländern sind hier<br />
generell leichter möglich als in Dubai – insofern<br />
ist Tilal City eine interessante Alternative<br />
zu den Dubai-Projekten.<br />
Fix ist jedenfalls, dass der Bauboom in den<br />
Emiraten so rasch nicht abreißen dürfte, weil<br />
derzeit so viel Investorengeld nach sicheren<br />
und attraktiven Häfen sucht. Bleibt abzuwarten,<br />
wie sich Preise und Nachfrage in den<br />
nächsten Jahren entwickeln werden.<br />
<<br />
><br />
Tilal City<br />
Eine Alternative für Investoren ist das Projekt Tilal City<br />
im benachbarten Emirat Sharjah, rund 45 Minuten<br />
Autofahrt von Dubai entfernt. Es entsteht eine eigene<br />
Stadt, die mit allen City-Annehmlichkeiten aufwartet.<br />
Bonus: Für Ausländer sind hier Investitionen leichter zu<br />
tätigen als in Dubai.<br />
tilaluae.com<br />
Fotos: beigestellt<br />
118 falstaff living 05 / 17
GENUSSVOLL LEBEN UND WOHNEN IN WIEN / promotion<br />
Ein neues Stadtquartier<br />
entsteht<br />
Südwestlich der Siemens-Gründe entsteht eine neues Wohnviertel.<br />
Mit viel Mitbestimmungsrecht der zukünftigen Bewohner.<br />
lich belichtetes und belüftetes<br />
Stiegenhaus mit »Jokerflächen«<br />
zur freien Nutzungsbestimmung.<br />
Das Wohnungsangebot umfasst<br />
Zwei- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen<br />
in durchschnittlichen<br />
Größen von 54 bis 96 m² alle mit<br />
Balkon als private Freifläche.<br />
BEZAHLTE ANZEIGE Fotos: SchreinerKastler, SCN3: Wohnservice Wien/RGE<br />
Auf dem rund 8,2 ha<br />
großen Grundstück,<br />
südwestlich der<br />
Siemens-Gründe, entsteht<br />
in einem kooperativen<br />
Planungsverfahren ein neues<br />
Stadtquartier mit rund 1.240<br />
Wohnungen. Das Areal mit 11<br />
Bauplätzen verfügt über einen<br />
1,5 ha großen Park, zwei Quartiersplätze,<br />
Kindergarten, Nahversorger<br />
und ein Ärztezentrum.<br />
WOHNEN MIT SYNERGIEN<br />
Zielgruppe des Mitbestimmungsprojekts<br />
»wohn.syn.21« sind<br />
vorwiegend junge Familien bzw.<br />
Eltern mit Kindern, die sich aus<br />
dem gemeinschaftlichen Wohnen,<br />
Synergien für die Kinderbetreuung<br />
und Erziehung erwarten, sowie<br />
ältere Personen in der nachfamiliären<br />
und/oder nachberuflichen<br />
Lebensphase. Angefangen<br />
bei den verschiedenen Wohnungstypen<br />
und -größen, die in<br />
einem Wohnungskatalog zur<br />
Auswahl stehen, ist auch die Anlage<br />
selbst sowie die Gemeinschaftseinrichtungen<br />
im Haus<br />
kinderfreundlich konzipiert.<br />
Langfristig sollen die BewohnerInnen<br />
jedoch selbstorganisiert in<br />
einer harmonischen Nachbarschaft<br />
leben, in der Zusammenhalt<br />
und Austausch funktionieren.<br />
Denn Mitbestimmung fördert das<br />
Leben miteinander, verringert die<br />
Anonymität und stärkt somit<br />
auch das Sicherheitsgefühl.<br />
WOHNEN MIT SYNERGIEN<br />
Das partizipative Neubauprojekt<br />
»wohn.syn.21« besteht aus<br />
einem Gebäude beim Quartiersplatz<br />
und -park mit 75 Mitwohnungen<br />
mit Superförderung, davon<br />
25 SMART-Wohnungen. Geplant<br />
ist zusätzlich eine Wohngruppe<br />
»Generationenwohnen<br />
mit Kindern«, ebenfalls als Mitbestimmungsprojekt<br />
in der Anlage<br />
– die Vergabe erfolgt über den<br />
Bauträger. Erschlossen werden<br />
die Wohnungen über ein natür-<br />
INFO<br />
Wohnberatung Wien<br />
Guglgasse 7–9/Ecke Paragonstraße,<br />
1030 Wien<br />
Terminvereinbarung und Info:<br />
Montag bis Freitag, 7 bis 20 Uhr<br />
T: +43 1 24111<br />
www.wohnberatung-wien.at<br />
05 / 17 living<br />
falstaff<br />
119
esidences / INVESTMENT<br />
SIGN<strong>AT</strong>UREN-<br />
SETZUNG<br />
Die Signa Group errichtet mit The Icon Vienna und<br />
Parkapartments am Belvedere gleich zwei Großprojekte<br />
am Wiener Hauptbahnhof. Mit von der Partie ist der<br />
italienische Pritzker-Preisträger Renzo Piano.<br />
TEXT WOJCIECH CZAJA<br />
Foto: Signa, Siigna The Icon Vienna<br />
120 falstaff living 05 / 17
Zimmer mit Aussicht<br />
Die Icon-Türme neben dem Wiener Haupt bahn -<br />
hof ragen bis zu 88 Meter in den Himmel. Ent -<br />
sprechend fulminant ist der Ausblick. signa.at<br />
A<br />
us unserer Sicht ist dieses Gebäude<br />
die größte und wichtigste Landmark<br />
für den neuen Wiener Hauptbahnhof«,<br />
sagt Tobias Unterberg,<br />
Projektleiter und assoziierter Partner im<br />
Kölner Büro JSWD Architekten. »Es ist das<br />
erste Haus am Platz, mit einer aufregenden<br />
Architektur, einer bewusst inszenierten Fernwirkung<br />
und einer perfekten Anbindung an<br />
den Bahnhof.« Die gedeckten Fassadenfarben<br />
in Bronze, Platin und Champagner und<br />
die amorphe, poetische Form der drei abgerundeten,<br />
abgewaschenen Kieselsteine, so<br />
der Architekt, sollen der hier intendierten<br />
Exklusivität alle Ehre erweisen.<br />
BANKGEHEIMNIS<br />
Die Rede ist von The Icon Vienna. Der<br />
Name des dreiteiligen Turm-Ensembles<br />
neben der Bahnhofshalle könnte nicht treffender<br />
sein. Der Projektentwickler ebenso<br />
wenig. Hinter dem 88.000 Quadratmeter<br />
großen Geschäfts- und Bürokomplex verbirgt<br />
sich die Signa Group des Tiroler<br />
Großimmobilienmoguls René Benko. In den<br />
letzten Jahren hüllte er schon das Tuchlauben-Quartier<br />
in Betongold und verpasste<br />
der Wiener Innenstadt auf diese Weise eine<br />
neue, hochpreisige Handschrift. Nun ist der<br />
Hauptbahnhof an der Reihe.<br />
Und wie es scheint, mit Erfolg: Ein ganzes<br />
Jahr vor Fertigstellung ist The Icon Vienna<br />
bereits zu mehr als 50 Prozent vermietet. Zu<br />
den ersten Mietern mit langfristigem Mietvertrag<br />
zählen Merkur, das österreichische<br />
Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmen<br />
tpa sowie die Bawag P.S.K., die<br />
nächstes Jahr ihren Standort in Otto Wagners<br />
denkmalgeschützter Postsparkasse verlassen<br />
und in den Icon-Tower B ziehen wird.<br />
»Dass die Bawag P.S.K. als erster Großmieter<br />
Ende 2018 einziehen wird, beweist die<br />
hohe Attraktivität dieses Objekts«, erklärt<br />
Signa-Geschäftsführer Christoph Stadlhuber.<br />
Im Sommer wurde das Projekt an die Allianz<br />
Real Estate verkauft. Über den Kaufpreis<br />
wurde zwischen den Vertragsparteien Stillschweigen<br />
vereinbart. Der kolportierte<br />
Betrag liegt laut Signa jenseits der 500 Millionen<br />
Euro. Neben der direkten Anbindung<br />
an U-Bahn und S-Bahn wird die Bahnhofshalle<br />
und Shopping-Mall in den Sockel der<br />
Icon-Türme fortgeführt. Geplant sind Gastro-<br />
und Geschäftslokale, ein Anchor-Supermarkt<br />
sowie eine unterirdische Garage mit<br />
Auto- und Fahrradabstellplätzen und eigens<br />
eingerichteten Garderoben und Duschmöglichkeiten<br />
für die Pedalritter. In den Obergeschossen<br />
(9, 17 und 24 Etagen), die für bis<br />
zu 5700 Mitarbeiter zugeschnitten sind,<br />
erwarten einen rundum verglaste Büroflächen<br />
mit kontrollierter Lüftung, Betonkernaktivierung<br />
und doppelter Fassade mit Drei-<br />
Scheiben-Thermoverglasung.<br />
»Die Bürogeschosse haben wir bewusst so<br />
gestaltet, dass sie sowohl als Einzel- als auch<br />
als Großraumbüro nutzbar sind«, erklärt ><br />
05 / 17 living<br />
falstaff<br />
121
esidences / INVESTMENT<br />
Baumhaus<br />
Die Parkapartments am Belvedere umfassen<br />
346 Wohnungen und ein Boutiquehotel mit<br />
303 Zimmern. Die schlanken Stützen sind eine<br />
Reverenz an die Bäume im Schlosspark Belvedere.<br />
><br />
Armin Ebner vom Wiener Architekturbüro<br />
BEHF, der für den Entwurf gemeinsam<br />
mit JSWD verantwortlich zeichnet. »Vor<br />
allem aber haben wir alle nötigen Maßnahmen<br />
für die Zukunft getroffen. Bei Bedarf<br />
können die drei Türme ohne großen Aufwand<br />
jederzeit zu Serviced Apartments oder<br />
zu einem Hotel umfunktioniert werden.<br />
Funktionale Flexibilität ist heute wichtiger<br />
denn je – vor allem an einem so exklusiven<br />
Standort wie hier.«<br />
hinaus wird hier das von der Hyatt-Gruppe<br />
betriebene Lifestyle-Boutiquehotel »Andaz«<br />
(303 Zimmer) einziehen.<br />
»Architektur ist eine Brücke zwischen<br />
Erde und Luft«, sagt der 1937 in Genua<br />
geborene Architekt, zu dessen berühmtesten<br />
Projekten das Centre Pompidou (1977), The<br />
Shard London (2012) und das neue Whitney<br />
Museum of American Art (2015) zählen.<br />
»Ich glaube, dass jedes Haus eine andere<br />
Aufgabe zu erfüllen hat und deswegen auch<br />
anders aussehen muss.« Auch die Stelzenkonstruktion<br />
der 60 Meter hohen Parkapartments<br />
ist dem einzigartigen Standort<br />
geschuldet: In den schlanken, hohen Säulen<br />
finden sich die Bäume des Schweizergartens<br />
und des Schlossparks Belvedere wieder.<br />
Dieser Tage fand die Gleichenfeier statt. Die<br />
Fertigstellung der Park-Reminiszenz ist für<br />
Herbst 2018 geplant.<br />
<<br />
WOHNEN AUF STELZEN<br />
Um Wohnen geht es auch in den sogenannten<br />
Parkapartments am Belvedere, keine 500<br />
Meter entfernt. Die elegant aufgestelzten Türme<br />
am neuralgischen Zipfel zwischen Erste<br />
Campus, 21er Haus und Schweizergarten<br />
stammen aus der Feder des italienischen<br />
Pritzker-Preisträgers Renzo Piano und werden<br />
ebenfalls von der Signa Group entwickelt und<br />
errichtet. Die leichtgewichtigen Häuser, die<br />
neben der Bahntrasse zu schweben scheinen,<br />
umfassen 346 Wohnungen ab 46 Quadratmetern,<br />
wobei jede einzelne Wohneinheit mit<br />
einem privaten Freiraum in Form von Loggia<br />
oder Balkon ausgestattet ist. Die Selection<br />
Apartments in den obersten Etagen verfügen<br />
sogar über eine eigene Dachterrasse. Darüber<br />
Perspektivenreich<br />
Die 23 Signature-Apartments mit<br />
Dachterrasse stammen vom italienischen<br />
Stararchitekten Renzo Piano. signa.at<br />
Foto: Signa View Ost Belvedere Himmel hoch, Signa Belvedere<br />
122 falstaff living 05 / 17
Fragen Sie nach der Haushaltsversicherung mit Top-Heimvorteil. HDI Service-Center +43 (0) 50905-0 | Mo-Fr 7.30 - 17.00 Uhr | www.hdi.at<br />
ANZEIGE<br />
<strong>AT</strong>EMPAUSE<br />
Zu Hause ist nicht nur da, wo der Schlüssel passt.<br />
Zu Hause ist sehr viel mehr und in seiner Bedeutung so vielfältig, wie jeder<br />
Mensch einzigartig ist. Die eigenen 4 Wände sind unser persönlicher Freiraum,<br />
unsere kleine Welt.<br />
Hier geben wir den Ton an und können tun und lassen, was wir wollen. In welchem<br />
Ausmaß hängt natürlich davon ab, wer noch zu Hause ist...<br />
Türe zu und tief durchatmen<br />
Der Alltagsstress darf draussen bleiben. Nichts macht nach einem anstrengenden<br />
Tag den Kopf so frei, wie in Ruhe ein Bad zu genießen. Es lockert und lässt<br />
Anspannungen ganz rasch verfliegen. Manchmal bringt auch eine Tasse Tee - im<br />
Lieblingssessel genossen - die erhoffte Erfrischung.<br />
Private Fluchtburg<br />
Die brauchen wir alle und immer wieder. Einen Rückzugsort, wo niemand etwas<br />
von uns will, keiner uns anspricht und wir vielleicht einfach nur ins „Narrenkastl“<br />
schauen. Hauptsache, es tut uns gut und wir fühlen uns wohl.<br />
Schutz für Ihre 7 Zwetschken<br />
Gemietet, gekauft, renoviert und mitgewachsen - es steckt viel Geld, Arbeit und<br />
Liebe in einer Wohnung.<br />
Als Versicherer können wir leider nicht immer „alles wieder gut“ machen. Wir<br />
weisen aber gerne auf mögliche Risiken hin und beraten Sie bestmöglich, damit<br />
Sie optimal abgesichert sind.<br />
Fotos: ©fotolia.com
esidences / INNOV<strong>AT</strong>ION<br />
Fotos: Bruno Klomfar, Gerhard Hagen<br />
SONNWENDE IM<br />
124 falstaff living 05 / 17
Wasser für alle<br />
Das Schwimmbad im »Wohnzimmer<br />
Sonnwendviertel« ist zu einem<br />
beliebten Treffpunkt für den Bezirk<br />
geworden. win4wien.at<br />
Werkstatt im Haus? Wohnen<br />
in Gemeinschaft? Und eine<br />
frei stehende Badewanne mit<br />
Blick in die Sterne? In den<br />
kommenden Jahren werden<br />
im Sonnwendviertel einige<br />
innovative Wohnprojekte<br />
entstehen. TEXT WOJCIECH CZAJA<br />
WOHNEN<br />
Wie gelbe Blitze schießen die Brücken<br />
durch den Innenhof und<br />
verbinden auf diese Weise die insgesamt<br />
427 Wohnungen zu einer<br />
zusammenhängenden Stadt in der Stadt. Doch<br />
die wahren Vorzüge des »Wohnzimmers Sonnwendviertel«<br />
– so der offizielle Name der Wohnhausanlage,<br />
die mit dem Österreichischen Bauherrenpreis<br />
ausgezeichnet wurde – liegen im<br />
Inneren. Denn zur Ausstattung des vom Bauträger<br />
win4wien errichteten und von den Architekten<br />
Klaus Kada, Riepl/Kaufmann/Bammer, StudioVlay<br />
und Lina Streeruwitz geplanten Hauses<br />
zählen ein Fitnessraum, eine Kletterhalle, ein<br />
dreigeschoßiger Indoor-Spielplatz mit Rutschen,<br />
eine Gemeinschaftsküche, ein Mädchenzimmer,<br />
ein Jugend- und Musikzimmer, ein Kino, ein<br />
Theatersaal und eine Ausstellungsgalerie.<br />
Das Highlight jedoch ist das Kellerschwimmbad<br />
mit Wellness-Center und natürlichem Tageslicht<br />
von oben. Jeden Montag ist Frauentag.<br />
Vier Euro kostet der Eintritt. Vor allem von den<br />
muslimischen Bewohnerinnen und Anrainerinnen<br />
aus der Umgebung wird das Angebot rege<br />
genutzt. Mit dem Schwimmbad für alle hat die<br />
Lebensqualität im neuen Quartier im Hinterland<br />
des Wiener Hauptbahnhofs massiv zugenommen.<br />
Und in den nächsten Jahren sind<br />
noch deutlich mehr Impulse in diese Richtung<br />
zu erwarten. ><br />
05 / 17 living<br />
falstaff<br />
125
esidences / INNOV<strong>AT</strong>ION<br />
Wohnen und Arbeiten<br />
Im Wohnhaus »Mio« werden jene<br />
Wohnungsmieter bevorzugt, die<br />
hier auch ein Erdgeschoßlokal<br />
bespielen und betreiben möchten.<br />
mio.wien<br />
Alles was glänzt<br />
Architekt Rüdiger Lainer und UBM<br />
bereichern das Quartier Belvedere mit<br />
einem Wohnturm mit gold schimmernden<br />
Balkonbrüstungen. ubm.at<br />
LEBEN AM BAHNHOF<br />
Die beiden Architekturbüros feld72 und transparadiso<br />
planen für den Bauträger Die Wogen<br />
in Zusammenarbeit mit raum & kommunikation<br />
ein Quartiershaus mit unterschiedlichen<br />
Wohn- und Gewerbenutzungen. Die beiden<br />
Blockhäuser umfassen Mini-Garçonnièren,<br />
Wohnen im Cluster<br />
Die Baugenossenschaft Die Wogen plant mit feld72<br />
und transparadiso ein Quartiershaus mit Garçonnièren,<br />
Wohngemeinschaften und riesigen Cluster- Wohnungen.<br />
Eine Wien-Premiere. feld.72.at<br />
»Mit den beiden Quartiershäusern<br />
wollen wir den<br />
Bewohnern eine ganz neue<br />
Form des gemeinschaftlichen<br />
Wohnens anbieten.«<br />
HEINZ FELDMANN Vorstand Die Wogen<br />
Wohngemeinschaften und sogenannte Clusterwohnungen.<br />
Dabei besteht ein mehrere hundert<br />
Quadrat meter großer Wohncluster jeweils aus<br />
mehreren Mini-Apartments und einem kollektiven<br />
Wohn und Kochbereich. Das Modell wird<br />
in Wien erstmals realisiert.<br />
»Mit den beiden Quartiershäusern wollen<br />
wir den Bewohnerinnen und Bewohnern eine<br />
ganz neue Form des gemeinschaftlichen Wohnens<br />
anbieten«, sagt Heinz Feldmann, Vor stand<br />
der Baugenossenschaft Die Wogen. »Wir<br />
errichten die Wohnungen zwar ohne Förderung,<br />
aber dafür im Baurecht und können<br />
sie daher günstiger zur Verfügung stellen als am<br />
freien Markt.« Hinzu kommen mehrere anmietbare<br />
Erdgeschoßlokale sowie ein Souterrain<br />
für produzierendes Gewerbe. Damit wolle<br />
man das Handwerk wieder in die Stadt locken.<br />
Der Fokus richtet sich auf Industrie 4.0. Eine<br />
der Hauptinteressentinnen ist die Hightech-<br />
Werkstätte Happylab. Bis Ende des Jahres<br />
können sich noch Wohnungsinteressenten in<br />
den partizipativen Planungsprozess einbringen.<br />
Der Bezug ist für Herbst 2020 geplant.<br />
DER MARKT WÄCHST<br />
Auch bei vielen anderen Projekten werden<br />
moderne Wohn- und Architekturtypologien<br />
ausprobiert. Im Quartiershaus »Mio« (Bauträger<br />
Heimbau in Zusammenarbeit mit wohn-<br />
Fotos: Fran Mateos Architectural, ZOOMVP, Die Wogen, einszueins architekten<br />
126 falstaff living 05 / 17
Dachschlaraffenland<br />
»Gleis21« ist ein Holz-Beton-Haus<br />
mit allerlei exotischen und luxuriösen<br />
Nutzungen auf der gemeinschaftlichen<br />
Dachterrasse. gleis.21.wien<br />
bund consult) werden explizit jene Wohnungsmieter<br />
bevorzugt, die zugleich auch eine<br />
Gewerbe fläche anmieten möchten. Einer Vereinbarung<br />
von Stadt Wien und ÖBB zufolge<br />
dürfen die monatlichen Nettomieten für die<br />
Geschäfts lokale im Erdgeschoß bei maximal<br />
vier Euro pro Quadratmeter liegen.<br />
Im »QBC« (Quartier Belvedere Central)<br />
errichtet Architekt Rüdiger Lainer für die<br />
UBM einen Wohnturm mit gold farbenen<br />
Balkon brüstungen und kompakten Anlegerwohnungen<br />
zwischen 40 und 50 Quadratmetern.<br />
Geplante Fertigstellung ist Ende 2018.<br />
Und im Baugruppenhaus »Gleis21« des<br />
Bau trägers Schwarzatal planen die einszueins<br />
architekten eine Hybridkonstruktion aus<br />
Holz und Beton mit unterschiedlich großen<br />
Wohnungen, einem Restaurant, einem Veranstaltungsraum,<br />
einer Medienwerkstatt<br />
von Radio Orange und einem sogenannten<br />
»Dachschlaraffenland« mit Dachgarten,<br />
Bibliothek und gemeinschaftlicher Luxusbadewanne<br />
mit Blick in die Sterne. Wenn<br />
das keine guten Wohnaussichten sind …<br />
<<br />
BAUSTART ERFOLGT<br />
VERTRIEBSSTART ERFOLGT<br />
Symbolfoto, HWB: 18,89 kWh/m²a; fGEE 0,849 Symbolfoto, HWB: 25,95 – 27,24 kWh/m²a; fGEE 0,91<br />
IHR ZUHAUSE IN HIETZING<br />
Ihr ganz persönliches Platzl im Herzen von Hietzing: Mit kurzem<br />
Weg zum Wienerwald wird mit Mein Cottage 13 im 13. Bezirk ein<br />
moderner Neubau mit 16 Eigentums wohnungen errichtet.<br />
MITTEN IM GRÜNEN, NAH AN DER STADT<br />
Im 14. Bezirk Wiens entsteht auf einem weitläufigen Parkgrundstück<br />
eine private Wohnanlage mit 34 Eigentums wohnungen: die<br />
Penzinger Parksuites.<br />
16 Eigentumswohnungen<br />
1- bis 4-Zimmer-Wohnungen<br />
34 bis 109 m² Wohnfläche<br />
Garten-, Loggien-, Balkon-,<br />
und Dachterrassenwohnungen<br />
Separate Eigengärten<br />
34 Eigentumswohnungen<br />
2- bis 5-Zimmer-Wohnungen<br />
47 bis 125 m² Wohnfläche<br />
Garten-, Balkon-, und<br />
Dachterrassenwohnungen<br />
Weitläufiges Parkgrundstück<br />
www.meincottage13.at<br />
www.penzinger-parksuites.at<br />
Weitere Bauvorhaben im 13. und 23. Bezirk bereits in Planung.<br />
PROJECT Immobilien in Wien realisiert für Sie moderne Eigentumswohnungen in bevorzugten Lagen –<br />
provisions frei und schlüsselfertig. Ob eigenes Zuhause oder wert stabile Kapital anlage: vertrauen Sie auf<br />
unsere langjährige Erfahrung als Projekt entwickler und Bauträger von hochwertigen Neubauprojekten.<br />
01 212 30 07 0 · vertrieb.wien@project-immobilien.com<br />
05 / 17 living<br />
falstaff<br />
127
esidences / BÜROS<br />
HUTCHINSON<br />
Die Brünner Straße 52 war einst die Homebase des österreichischen<br />
Hausgeräteherstellers AEG. Heute dient das<br />
Gebäude als Zentrale des Mobilfunkanbieters Drei. Obwohl<br />
der Architektur der Stempel der Siebziger- und Achtzigerjahre<br />
noch deutlich anzusehen ist, entwickelte das Wiener<br />
Planungsbüro Tecno Office Consult ein Redesign mit<br />
frechen Farben und frischem Wind. Links und rechts des<br />
Korridors liegen die Büros und Serviceräume. tecno.at<br />
Fotos: Andreas Hafenscher/webnfoto.com, Sascha van der Werf<br />
128 falstaff living 05 / 17
ERFRISCHENDE<br />
ARBEITSWELTEN<br />
Die neue Arbeitskultur hat sich in der internationalen<br />
Office-Architektur niedergeschlagen. Ein Spaziergang durch<br />
die Welt der Kommunikation in den alten und neuen Hallen<br />
von IBM, Sky und Hutchinson. TEXT WOJCIECH CZAJA<br />
Es geht auch anders. So lautete der kommenen Bürogebäudes in der Brünner<br />
Werbeslogan bei der Fusionierung Straße 52 in Wien-Floridsdorf. Denn wo<br />
von Orange und Hutchinson zum einst traurig-graue Office-Zellen waren, erblüht<br />
das Büro nach dem Relaunch nun in<br />
neuen Mobilfunkanbieter Drei im<br />
Sommer 2013. Aktuell bezieht sich das Motto<br />
auf die Umbauphase des in die Jahre geneuen<br />
Farben und neuem Layout. »Wir haben<br />
14 CI-Farben in sämtlichen Schattierun-<br />
><br />
gen und Intensitäten«, sagt Peter Haupt,<br />
Senior Head für Einkauf, Logistik und Facility-Management<br />
bei Hutchinson, »und die<br />
finden sich auch in unseren neuen Büroräumlichkeiten<br />
wieder.«<br />
Doch das Gelb, Grün und Knallorange sind<br />
keineswegs nur eine Gute-Laune-Maßnahme,<br />
sondern auch eine Orientierungshilfe für die<br />
rund 1400 hier tätigen Mitarbeiter. Sowohl<br />
Farbpalette als auch Muster geben Auskunft<br />
über die genaue Lage am Areal, über die jeweilige<br />
Abteilung sowie über die genaue Funktion<br />
des sich hinter der Tür verbergenden<br />
Tetris als Orientierungshilfe<br />
In den alten Hallen wurde der industrielle Look mit<br />
offenen Leitungen und Lüftungs kanälen bewusst<br />
beibehalten. Die Teppich gestaltung weist den Weg<br />
zum nächsten Besprechungszimmer.<br />
05 / 17 living<br />
falstaff<br />
129
esidences / BÜROS<br />
IBM<br />
Georg Lippert errichtete das berühmte IBM-Bürogebäude am<br />
Donaukanal 1969. Das Arbeiten hat sich seitdem jedoch massiv<br />
gewandelt. Mit dem letzten Redesign hat IBM das Büro-Layout<br />
den neuesten Medien und Technologien angepasst. Zur DNA<br />
des Unternehmens gehören nun Lounges, Telefonzellen und<br />
offene Besprechungsbereiche in der Mittelzone. Die Farbwelt ist<br />
wie anno dazumal klassisch und gediegen. ibm.com<br />
BEDÜRFNISSE IM WANDEL<br />
Auch das IBM-Gebäude am Wiener Donaukanal<br />
wurde erst unlängst einem Redesign<br />
unterzogen. Das 1969 errichtete Bürohaus<br />
wurde mit Lounges, Phone Booths und informellen<br />
Meeting Areas aufgewertet. »Aufgrund<br />
neuer Devices und neuer Technologien<br />
hat sich die Arbeitsweise in den letzten Jahren<br />
massiv verändert«, sagt Rainer Christofori,<br />
Projektleiter im Bereich Real Esta te<br />
Strategy and Operations bei IBM. »Das hat<br />
natürlich auch Auswirkung auf die Arbeitskultur<br />
im Unternehmen. Aus diesem Grund<br />
haben wir uns entschieden, einen Teil<br />
><br />
><br />
Raums. »Der Bürokomplex wurde zwischen<br />
1975 und 1993 errichtet, und diese Architektursprache<br />
wollten wir nicht leugnen«,<br />
erklärt Ewald Stückler, Geschäftsführer der<br />
mit dem Umbau beauftragten TOC Tecno<br />
Office Consult. »Daher haben wir uns entschieden,<br />
den mal klassischen, mal industriellen<br />
Look beizubehalten und lediglich<br />
punktuelle Akzente zu setzen.«<br />
Während der straßenseitige Bürotrakt<br />
elegant und gediegen gehalten und lediglich<br />
mit wenigen Farbakzenten aufgefrischt wurde,<br />
erstrahlen die ehemaligen Lager- und<br />
Logistikhallen im rohen Industrial Look<br />
mit Tetris-Motiven am Teppich, alumi niumverklei<br />
deten Besprechungszimmern und<br />
offen geführten Leitungen und Lüftungskanälen<br />
an der Decke. »Wir wollten nichts<br />
beschönigen, sondern das Haus so zeigen,<br />
wie es ist«, erklärt Stückler. »Ich denke,<br />
dieser unmittelbare, authentische Ansatz<br />
entspricht ganz und gar dem Geist der<br />
Marke Drei.«<br />
SKY CENTRAL<br />
Herzstück des 160 Meter langen Sky-Campus in West-London<br />
ist die dreigeschoßige Mittelzone mit Sofas, Teeküchen und<br />
mehr als 30.000 Pflanzen. Hier können die rund 3500 Mitarbeiter<br />
des Fernsehsenders Sky privat und beruflich zusammenkommen.<br />
Die Anordnung ist luftig und hell, was auch daran<br />
liegt, dass die Erschließungsbereiche offen und transparent<br />
gestaltet sind und durch mehr als 400 Oberlichten mit Tageslicht<br />
versorgt werden. hassellstudio.com<br />
Fotos: Martin Czapka, Hufton+Crow<br />
130 falstaff living 05 / 17
Feiern Sie mit uns<br />
15 Jahre<br />
WOHNDESIGN MAIERHOFER<br />
mit vielen tollen<br />
Angeboten und<br />
Aktionen!<br />
JORI OVNI<br />
JORI SHIVA<br />
Möbel Design auf 2200m² im Raum Wien.<br />
Unsere Standorte:<br />
Stammhaus Wiener Neudorf<br />
Kompletteinrichtungen im 1200m² großen<br />
Schauraum mit Kompetenzzentrum der<br />
Marken Rolf Benz, Jori, Freifrau, Janua,<br />
Piure, Christine Kröncke, Haas und vielen<br />
mehr. Große Outdoormöbel Ausstellung<br />
mit Viteo, Weishäupl und Fischer.<br />
Wiener Straße 17, 2351 Wiener Neudorf<br />
TEL 02236 2050 02<br />
& Schlafsofa Store Graz<br />
Leben Sie freistil! Das junge Wohnen mit<br />
freistil Rolf Benz finden Sie nun auch bei<br />
uns in der steirischen Heimat neben den<br />
Highlights von Freifrau, Janua und Piure.<br />
Ebenfalls bei uns in Graz: Die Schlafsofas<br />
von Franz Fertig zum Ausprobieren!<br />
Leonhardstraße 10, 8010 Graz<br />
TEL 0660 200 65 35<br />
www.wohndesign-maierhofer.at<br />
& Schlafsofa Store Wien<br />
Die Kollektionen von freistil Rolf Benz,<br />
Freifrau, Janua, Piure, Gan Rugs, inszeniert<br />
mit ständig wechselnden Wohnbildern aus<br />
dem Gesamtsortiment, und ergänzt um die<br />
hochwertigen Schlafsofas von Franz Fertig<br />
mit vollwertiger Bettfunktion.<br />
Taborstraße 7, 1020 Wien<br />
TEL 0676 475 28 96<br />
Boxspringbetten Store Eisenstadt<br />
Unser Schlafstudio Eisenstadt ist spezialisiert<br />
auf die Original King Koil Boxspringbetten<br />
mit mehrlagigen Federkernmatratzen von<br />
Serta. Kommen Sie zum Probeliegen und<br />
entspannen Sie zusätzlich auf Relaxstühlen<br />
von Strässle, Varier und Jori.<br />
Fanny Elßlergasse 4/1, 7000 Eisenstadt<br />
TEL 0676 716 61 55<br />
office@wohndesign-maierhofer.at
esidences / BÜROS<br />
LENNE<br />
Der estnische Sportmodehersteller Lenne hat kürzlich sein Büro in<br />
einer alten, aufgelassenen Fabrik am Stadtrand von Tallinn bezogen.<br />
Die KAMP Arhitektid verwandelten den Raum in einen riesigen Open<br />
Space. Herzstück ist die Begegnungszone mit Teppich, Holz und Glas –<br />
und echten Baumstämmen. Die immergrünen Boten sind nicht nur ein<br />
Gruß von Mutter Natur, sondern auch ein Beitrag zu einem warmen,<br />
schützenden und rundum gemütlichen Ambiente. kamp.ee<br />
><br />
unserer Büros diesem Wandel anzupassen.«<br />
Der Umbau auf der vierten Etage in den<br />
Abteilungen von Global Business Services ist<br />
nun abgeschlossen. Nach einer Evaluierungsphase<br />
sollen weitere Geschoße folgen.<br />
Dass Kommunikation unter Kollegen ein<br />
immer wichtiger werdender Part ist, beweisen<br />
auch viele Projekte wie etwa in London, Tallinn<br />
und Rotterdam. Einen zentralen Bestandteil<br />
nimmt dabei immer wieder die<br />
gemeinsame Begegnungszone zwischen den<br />
Arbeitsplätzen ein. »Die Kommunikation und<br />
der Kontakt zu den Menschen ist eine zentrale<br />
Qualität des neuen Arbeitens«, sagt Felicity<br />
Roocke, Geschäftsführerin beim internationalen<br />
Interior-Gestalter Hassell. »Das wirkt sich<br />
auch auf die Office-Architektur aus.«<br />
Eines der beeindruckendsten Projekte von<br />
Hassell ist das Headquarter des britischen<br />
Fernsehsenders Sky in West-London. Das<br />
Haus gleicht einem luftigen, lichtdurchfluteten<br />
Flughafen. Zusätzlich zu klassischen<br />
Besprechungsräumen gibt es viele informelle<br />
Bereiche, wo sich die insgesamt 3500 Mitarbeiter<br />
im gemütlichen Rahmen treffen können.<br />
So mancher Meeting-Bereich ähnelt<br />
dabei einem Wohnzimmer. Die Revolution<br />
hat begonnen.<br />
132 falstaff living 05 / 17<br />
<<br />
IMD<br />
Das Rotterdamer Bauunternehmen IMD kaufte sich eine alte, leer<br />
stehende Stahlfabrik am Stadtrand von Rotterdam und ließ sie von<br />
Ector Hoogstad Architects in ein neues, attraktives Headquarter<br />
umbauen. Die Bürocontainer sind aus Stahl, Holz und transluzentem<br />
Polycarbonat gefertigt, die wie weiße und gelbe Bausteine in der<br />
Halle herumstehen. Dazwischen tut sich eine offene Landschaft mit<br />
Arena und diversen Sitz- und Pausenbereichen auf. An der Decke ist<br />
noch die Geschichte des Gebäudes lesbar. ectorhoogstad.com<br />
Fotos: Petra Appelhof, beigestellt
Wir entwickeln<br />
Werte<br />
Als Unternehmer sind wir auf profitable Chancen fokussiert.<br />
Wir investieren in unsere Immobilien, um Werte zu entwickeln,<br />
die die S IMMO auch in Zukunft tragen.<br />
www.simmoag.at/projekte
esidences / KANTINENDESIGN<br />
Gut essen<br />
Die Betreiber des Nobelasiaten<br />
»Mochi« führen am Erste Campus<br />
mit dem »Iki« eine Top-Kantine.<br />
iki-restaurant.at<br />
Fotos: Mato Johannik, Hans Adolfsson/Adolfsson & Partners<br />
134 falstaff living 05 / 17
Zu Tisch bei Spotify<br />
Essen kann man noch nicht streamen.<br />
Gut so, denn sonst gäbe es die schöne<br />
Kantine im Spotify-Hauptquartier<br />
von Adolfsson & Partners nicht.<br />
adolfssonpartners.se<br />
KANTINEN-<br />
PARTY!<br />
Immer mehr Unternehmen und Konzerne werten ihre<br />
Kantinen auf. Mit gutem Essen und hochwertigem Design.<br />
Gut so, denn das Auge isst bekanntlich ja mit.<br />
TEXT MANFRED GRAM<br />
MITARBEIT WOJCIECH CZAJA<br />
Die Headquarters und Bürokomplexe<br />
großer Unternehmen setzen<br />
in ihrer Außenwirkung zusehends<br />
auf Innovation und ein zukunftsgerechtes<br />
Erscheinungsbild. Man will seinen<br />
Angestellten am Arbeitsplatz Annehmlichkeiten<br />
bieten und ansprechende Orte schaffen.<br />
Das muss nicht unbedingt eine Rutsche sein,<br />
die in ein Ballbad mündet, wie in so manchem<br />
Start-up, das sich auf seinen Börsengang<br />
vorbereitet. Es reicht schon, wenn<br />
Dinge in den Fokus rücken, die lange<br />
stiefmütterlich behandelt wurden: wie die<br />
Betriebskantine. So beauftragte etwa der<br />
schwedische Streaming-Gigant Spotify in<br />
seinem Stockholmer Hauptquartier das Architekturbüro<br />
Adolfsson & Partners, einen<br />
Platz zu schaffen, an dem verspielte Kreativität<br />
und Arbeiten Hand in Hand gehen. Und<br />
die Architekten von Foster + Partners bringen<br />
in die Kantine des nagelneuen Headquarters<br />
von Bloomberg in London sogar einen<br />
Schuss Natur ein, mit einem lebenden, vertikalen<br />
Garten. Der sorgt auf seine Weise für<br />
angenehmes Betriebsklima.<br />
KANTINEN SUCHEN ÖFFENTLICHKEIT<br />
Die Kantine kann mehr sein als ein nach<br />
ranzigem Öl riechender Ort, an dem schnell<br />
im besten Fall mittelmäßiges Essen den Weg<br />
in die Mitarbeiterbäuche findet. Wie im<br />
»Iki«, am Campus der Erste Group. Die<br />
Luxuskantine wird vom Erste-Caterer EBR<br />
und den Machern des asiatischen Gourmetlokals<br />
»Mochi« betrieben. Das Resultat:<br />
Sowohl in der Udon-Schale als auch im gesamten<br />
Kantinenraum herrscht gediegener<br />
Minimalismus. Auffälligstes gestalterisches<br />
Element des »Iki« ist die offene Showküche<br />
hinter der Theke. In der Mitte des »Iki« hängen<br />
Dutzende stilisierte Messingluster von<br />
der Decke herab. Darüber ragt eine offene<br />
Galerie mit Graffiti-Kunstwerken empor.<br />
»Unser größtes Bestreben war, die Gestaltung<br />
auf das Wesentliche zu reduzieren und dem<br />
wunderbaren Panoramaausblick auf den<br />
Vorplatz unterzuordnen«, sagt Christian<br />
Heiss vom Wiener Architekturbüro Atelier<br />
Heiss. Ergänzt wird das Konzept von einem<br />
integrierten Take-away-Shop, von einer ansteigenden<br />
Coffeetable-Arena mit Blick<br />
><br />
05 / 17 living<br />
falstaff<br />
135
esidences / KANTINENDESIGN<br />
Begrünung<br />
Die neue Kantine im Bloomberg-<br />
Headquarter stammt, wie das<br />
ganze Haus, von Foster + Partners.<br />
fosterandpartners.com<br />
><br />
auf das gesamte Restaurant sowie von<br />
drei anmietbaren Private-Rooms auf der<br />
oberen Etage.<br />
Auch nicht schlecht ist die Betriebskantine,<br />
die Edel-Greißler Marco Simonis in einem<br />
Bürokomplex in der Modecenterstraße in<br />
Wien-Simmering kürzlich eröffnet hat. Er<br />
entstaubte ein altes Betriebslokal, riss Holzvertäfelungen<br />
runter, polierte den alten Terrazzosteinboden<br />
auf Hochglanz und nennt<br />
das Resultat »Die Kantine«.<br />
200 Personen können hier mit frischem<br />
Qualitätsessen abgespeist werden. Damit sich<br />
die Gäste wohlfühlen, hat man auf angenehme<br />
Haptik des Interiors geachtet und spielt<br />
Vogelgezwitscher über Lautsprecher ein. Die<br />
Türen von »Iki« und »Die Kantine« stehen<br />
übrigens jedem offen. Ein Kantinenkonzept,<br />
das sich à la longue durchsetzen wird – denn<br />
jeder isst zu Mittag gerne gut und schön.<br />
<<br />
Auf Hochglanz poliert<br />
Luxus-Greißler Marco Simonis<br />
hat in Wien-Simmering eine<br />
Betriebs kantine auf Vordermann<br />
gebracht. »Die Kantine« befindet<br />
sich in der Modecenterstraße.<br />
marcosimonis.com<br />
Fotos: James Newton Photographs, Die Abbilderei / Dieter Sajovic<br />
136 falstaff living 05 / 17
Urbanes Wohnen<br />
im Eigentum.<br />
RENNGASSE 1O, 1O1O WIEN<br />
DOORMAN • HAUSEIGENER SALON • GYM<br />
DESIGN BY 3XN ARCHITEKTEN<br />
VERMARKTUNG DURCH JP IMMOBILIEN<br />
+43 1 596 60 20<br />
www.No10.<strong>AT</strong>
esidences / HOTELS<br />
BUDGET POLITIK<br />
Budget-Hotels wie »Motel One« vereinen hochwertiges<br />
Design mit guten Preisen – kein Wunder, dass dieses<br />
Konzept in vielen Städten an Bedeutung gewinnt.<br />
TEXT ROBERT PRAZAK<br />
Gute Adresse<br />
Die Hotelkette »Motel One« betreibt in der<br />
Nähe der Staatsoper eines ihrer sechs Häuser<br />
in Österreich. Auf die noble Adresse wurde<br />
beim Design der Zimmer Rücksicht genommen.<br />
138 falstaff living 05 / 17
Like the price, love the design.« So<br />
lautet das Schlagwort der deutschen<br />
Hotelkette »Motel One«, die auch<br />
in Österreich mit derzeit sechs Häusern<br />
vertreten ist. Das sagt eigentlich schon<br />
alles über das Unternehmen: Günstige Preise<br />
und dennoch ansprechendes Design sind<br />
die Eckpfeiler der Strategie der Firmengründer<br />
Dieter Müller und Ursula Schelle-Müller,<br />
die 2000 ihr erstes Hotel in Offenbach<br />
am Main eröffneten. Heute gilt »Motel<br />
One« als einer der Vorreiter jenes Trends<br />
am Hotelsektor, der mit Budget-Hotels nur<br />
unzureichend beschrieben werden kann.<br />
Denn immer noch denken viele Reisende<br />
bei diesem Begriff an gesichtslose, austauschbare<br />
Hotels mit wenigen Sternen, die<br />
in verruchten Gegenden mit lieblos eingerichteten<br />
Zimmern um die preisbewusste<br />
Kundschaft buhlen.<br />
Schwerpunkt Cinema<br />
Vor wenigen Wochen eröffnete in<br />
Berlin das »Motel One Berlin-<br />
Upper West«. 580 Zimmer und<br />
viel Design brachte man unter.<br />
DESIGN DOMINIERT<br />
Dass Gäste auch bei kleinem Budget heute<br />
hohe Ansprüche an Komfort und Design stellen,<br />
war die wohl wichtigste Erkenntnis der<br />
»Motel One«-Gründer. In Zeiten von Airbnb<br />
erwartet man eben eine gewisse Individualität<br />
der Unterkunft, gerade bei Städtereisen. Wie<br />
das »Motel One« konkret macht, zeigt das<br />
Beispiel einer vor Kurzem erfolgten Hoteleröffnung<br />
in Freiburg: In der Stadt im<br />
Schwarzwald, rund 200 Kilometer von<br />
Bregenz entfernt, gibt es seit Kurzem ein Hotel<br />
dieser Kette mit rund 250 Zimmern, die pro<br />
Nacht ab 69 Euro kosten. Das Design wurde<br />
der Umgebung angepasst: Boden aus Eiche<br />
und Naturstein, silbern beschichtete Wände<br />
(wegen der Silberbergwerke), Holzschindeln<br />
und sanfte Beleuchtung sollen Naturromantik<br />
aufkommen lassen. Die 13 Kuckucksuhren –<br />
allesamt handgefertigte Unikate – in der Lobby<br />
unterstreichen das.<br />
Flug ins Reich der Träume<br />
Eines von weltweit 23 »Moxy<br />
Hotels« gibt es in der Nähe<br />
des Wiener Flug hafens. Die<br />
Kette engagierte Design-<br />
Experten, die eine neue<br />
Sachlichkeit umsetzten.<br />
Ein anderes Beispiel ist das neue »Motel<br />
One Berlin-Upper West«, das rund 580 Zimmer<br />
mit Preisen ab 79 Euro pro Nacht anbietet.<br />
Das Design-Motto lautet »Cinema« und<br />
ist, no na, auf die Filmstadt Berlin ausgerichtet.<br />
Das Ganze wurde unter anderem durch die<br />
Kooperation mit dem Ledermöbelspezialisten<br />
Baxter umgesetzt; es gibt eine Cinema-Lounge<br />
und historische Filmkameras. In den Zimmern<br />
selbst zieren Schauspielerporträts von Jim<br />
Rakete die Wände, es gibt Ledersessel von Freifrau<br />
und Stehleuchten von Artemide. Klingt<br />
cool, soll es auch sein – typisch Berlin eben.<br />
Das alles sind Details, die man so gar nicht mit<br />
günstigen Preisen verbindet – vielmehr waren<br />
es davor Ekelspannteppiche, funktionslose Beistelltische<br />
und 08/15-Kästen, die preisbewusste<br />
Reisende in Kauf nehmen mussten. Es<br />
erscheint daher gar nicht verwunderlich, dass<br />
»Motel One« weiter expandiert und zu den<br />
derzeit 60 Hotels mit 16.500 Zimmern ständig<br />
neue dazukommen. Auf 80 Hotels will die Kette<br />
anwachsen, in Österreich ist unter anderem<br />
ein neues Haus in Linz in Bau, auch Graz und<br />
Innsbruck sind bereits fix eingeplant. ><br />
Fotos: Franz Pflügl, Motel One<br />
»Die Zeiten von Ekelspannteppichen<br />
sind vorbei. Preisbewusste<br />
Reisende stellen<br />
heute hohe Ansprüche an<br />
Design und Komfort.«<br />
05 / 17 living<br />
falstaff<br />
139
esidences / HOTELS<br />
><br />
Andere wollen da nicht tatenlos zusehen.<br />
So kombiniert beispielsweise die »Marriott«-<br />
Kette mit ihren »Moxy Hotels« ebenfalls<br />
Design und Budget. Es wurden nach eigenen<br />
Angaben einige der weltbesten Design-Teams<br />
engagiert, deren vorrangige Aufgabe es war,<br />
die ganzen unnötigen Platzhalter aus den Zimmern<br />
zu verbannen und Platz für das wirklich<br />
Wichtige zu schaffen, zum Beispiel extragroße<br />
Betten. Weltweit gibt es derzeit 23 »Moxy<br />
Hotels«, eines davon in Österreich (»Moxy<br />
Airport Vienna«), im kommenden Jahr soll die<br />
Expansion kräftig vorangetrieben werden.<br />
Traditionell sind auch die »Ibis Budget«-<br />
Hotels eine Möglichkeit, vergleichsweise preisgünstig<br />
zu übernachten. »Ibis« ist die größte<br />
Hotelkette in Europa und gehört zum Accor-<br />
Konzern. Früher befanden sich die Budget-<br />
Häuser dieses Anbieters vor allem in gut<br />
erreichbaren, aber unattraktiven Lagen wie in<br />
Industriegebieten oder nahe der Autobahn –<br />
zunehmend dringen die Hotels aber auch in<br />
interessantere Innenstadtzonen vor. In Österreich<br />
gibt es in Wien zwei Hotels dieser Art,<br />
außerdem je eines in Graz und Salzburg.<br />
Etwas hochpreisiger, dafür ansprechender sind<br />
die Häuser der Marke »Ibis Styles«. Der<br />
Design-Faktor wird jedenfalls für Hotelketten<br />
mit einem hohen Anteil an Städtereisenden<br />
immer wichtiger, das haben auch andere<br />
Großanbieter längst erkannt: »Best Western«<br />
will mit seiner Marke »Vib« im Bereich der<br />
Urban-Boutique-Hotels Land gewinnen. Das<br />
Motto dabei: viel Design, viel Schick, wenig<br />
Schnickschnack – und niedrige Preise.<br />
DER MARKT WÄCHST<br />
Schein-Deko<br />
Die »B&B Hotels« haben in<br />
Europa 390 Standorte. Die<br />
Zimmer in der Banker-Stadt<br />
Frankfurt sind mit Geld tapeziert.<br />
Neue Ausgewogenheit<br />
Die Hotelkette »Ibis« hat mit der<br />
Marke »Ibis Styles« auch ein leicht<br />
kostenintensiveres Angebot. Auf<br />
Style legt man umso mehr Wert,<br />
wie das Hotel in Kuta auf Bali zeigt.<br />
Der Konkurrenzkampf wird dadurch jedenfalls<br />
noch härter, nicht nur wenn es um<br />
Wochenendreisen von Familien oder Freundesgruppen<br />
geht: Vorwiegend Geschäftsreisende<br />
mit Design-Ansprüchen haben beispielsweise<br />
die »B&B Hotels« im Visier, von<br />
denen es bereits 390 Standorte in Europa<br />
gibt, davon alleine 250 in Frankreich – was<br />
nicht verwunderlich ist, denn diese Marke<br />
gehört zu einer französischen Hotelgruppe.<br />
Minimalismus lautet hier das Grundkonzept,<br />
verzichtet wird unter anderem auf Restaurants<br />
oder bisweilen auch auf Rezeptionen –<br />
Check-in und Check-out werden vielfach am<br />
Automaten durchgeführt. Dafür können die<br />
Gäste sicher sein, dass sie modernes Design<br />
und funktionelle Annehmlichkeiten in den<br />
Zimmern vorfinden. Weil genau das offenbar<br />
tatsächlich gewünscht wird, will »B&B« in<br />
den kommenden Jahren kräftig expandieren,<br />
vor allem in Deutschland. So ist unter anderem<br />
ein Hotel in Magdeburg geplant.<br />
Ein etwas anderes Beispiel aus dieser Kategorie<br />
sind die »a-ja Resorts«, die zugleich<br />
den Beweis antreten wollen, dass die Zauberformel<br />
»Budget plus Design ist gleich Expansion«<br />
nicht unbedingt auf Städte konzentriert<br />
sein muss: Leistbarer Wellnessurlaub lautet<br />
das Motto dieser Kette, die derzeit zwar nur<br />
drei Hotels in Deutschland hat, für nächstes<br />
Jahr aber insgesamt sechs neue geplant hat.<br />
Die Besonderheit: Es gibt zwei Tarifklassen<br />
zur Auswahl, die entweder diverse Inklusivleistungen<br />
umfassen oder nur das Basisprogramm<br />
enthalten. Mit einem ersten Hotel in<br />
Zürich dringt »a-ja« nun auch in Städte vor.<br />
Uns kann das nur freuen: je mehr Konkurrenz,<br />
desto mehr Design.<br />
<<br />
Fotos: Agus Darmika, B&B Hotels, 25hours, Ruby Marie Hotel Vienna, Lenikus Hotels<br />
140 falstaff living 05 / 17
Postgeheimins<br />
Die Münchner Design-Hotelkette »Ruby« hat in<br />
Wien gleich drei Hotels am Start. Das »Ruby Lissi«<br />
in der Alten Post ist der neueste Zuwachs.<br />
Auf Expansionskurs<br />
Neben dem Museumsquartier in Wien<br />
hat sich »25hours« vor vier Jahren<br />
niedergelassen. Die Kette plant<br />
2018 eine Hoteleröffnung in Paris.<br />
LOW BUDGET –<br />
HIGH CLASS<br />
Der Wiener Hotelmarkt hat sich verändert. Mit spannenden<br />
Konzepten zu fairen Preisen locken Designhotels hippe Gäste an.<br />
TEXT MANFRED GRAM<br />
Paradigmenwechsel sorgen üblicherweise<br />
für Bruchlinien. In Zeiten von<br />
Airbnb und Sharing Economy hat<br />
sich auch das Hotelwesen stark verändert.<br />
Einerseits, weil man auf die<br />
neuen Gegebenheiten und die »private« Konkurrenz<br />
reagieren musste. Andererseits haben<br />
sich auch die Bedürfnisse und Wünsche der<br />
Städtereisenden modifiziert.<br />
Gute Aussichten<br />
Auf Design setzt auch das<br />
Wiener Boutique-Hotel<br />
»Lamée«. Die Rooftop-<br />
Bar des Hauses wurde<br />
2017 runderneuert.<br />
So entstanden in den letzten Jahren immer<br />
mehr neue Hotelmarken, die mit interessanten<br />
Konzepten junge Gäste ansprechen wollen. Mit<br />
Verve, denn als Nischenplayer wollen sich die<br />
neuen Hotels definitiv nicht etablieren. Das<br />
sieht man gut an den relativ jungen deutschen<br />
Hotelketten »25hours« und »Ruby«, die auch<br />
in Wien Häuser betreiben. Das Ziel, mit einem<br />
Top-Preis-Leistungs-Verhältnis Weekend-Tripster<br />
anzulocken, ist dasselbe, der Weg dorthin<br />
ein wenig unterschiedlich. »Ruby«-Gründer<br />
Michael Struck setzt dabei voll auf, wie er es<br />
nennt, »Lean Luxury«. Dabei sucht man sich<br />
eine gute Lage im Zentrum der Metropole und<br />
bietet dann Design und hochwertige Zimmer<br />
zu einem schlanken Preis. Roomservice und<br />
Minibar werden weggelassen. In kleinen Zimmern<br />
wird höchster Komfort geboten. Ein eigenes<br />
Hotelrestaurant gibt es nicht, dafür Bars,<br />
die fast rund um die Uhr geöffnet haben. Die<br />
Rechnung geht auf. Mittlerweile führt die<br />
»Ruby«-Kette drei Designhotels in Wien.<br />
DESIGN GEWINNT<br />
Auch für Mitbewerber »25hours«, seit vier<br />
Jahren in Wien vertreten, läuft das Hotelbusiness<br />
nicht schlecht. Nicht ganz so abgespeckt<br />
im Erscheinungsbild wie »Ruby«, macht sich<br />
das deutsche Unternehmen daran, Expansionspläne<br />
zu verwirklichen. Im Vorjahr wurden<br />
30 Prozent der Firmenanteile an die Accor-<br />
Hotels verkauft, 2018 eröffnet man die erste<br />
Dependance in Paris, Melbourne und Mumbai<br />
sollen folgen. Und je nach Stadt werden in gewohnter<br />
»25hours«-Manier die Zimmer einem<br />
Leitmotiv untergeordnet. Dabei arbeitet<br />
die Hotelkette traditionell mit hippen Innenarchitektur-<br />
und Designbüros zusammen und<br />
schafft den komplizierten Spagat zwischen<br />
Wiedererkennungswert und größtmöglichem<br />
Unterschied zu den Schwesterhotels der Kette.<br />
Design steht auch im Mittelpunkt des<br />
Wiener City-Hotels »Lamée«. Das Haus, das<br />
zum Immobilien-Universum des Wiener Investors<br />
Martin Lenikus gehört, war das erste<br />
nachhaltig gebaute Innenstadthotel. Ein<br />
grünes Luxushotel sozusagen, das Designanspruch<br />
und Ökobewusstsein unter einen Hut<br />
bringt. Dabei wird übrigens – auch das ist ein<br />
Erfolgsrezept – nicht nur auf Nächtigungsgäste<br />
gesetzt, das Restaurant »Bloom« und vor allem<br />
die farbenprächtige Rooftop-Bar sorgen für<br />
regen Besucherzuspruch. Man sieht: Der Hotelmarkt<br />
bewegt sich.<br />
05 / 17 living<br />
falstaff<br />
141
esidences / DOMIZIL<br />
CHALET<br />
IM SCHNEE<br />
Solide Schweizer Arbeit<br />
Das Chalet Aconcagua ist ein<br />
stimmiges Domizil in Zermatt. Im Mietpreis<br />
inbegriffen ist der Blick aufs Matterhorn.<br />
Zu buchen via 7heavens.ch<br />
Foto: Yves Garneau<br />
142 falstaff living 05 / 17
Von Kitzbühel bis Zermatt: Die Chalets der Nobel-<br />
Skiorte übertrumpfen sich mit einer neuen Dimension<br />
an Luxus und Design. LIVING gibt einen exklusiven<br />
Einblick in den Jetset-Lifestyle der Alpen.<br />
TEXT MICHAEL PECH<br />
05 / 17 living<br />
falstaff<br />
143
esidences / DOMIZIL<br />
CHALET ACONCAGUA, ZERM<strong>AT</strong>T<br />
Eines von sieben neuen Luxury-Chalets mit Blick auf das Matterhorn für acht<br />
Erwachsene und vier Kinder. Herzstück der vier Etagen auf 550 m 2 ist der Wohnbereich<br />
mit offenem Kamin in der Mitte. Ein Meisterwerk an Design, das hier Holz<br />
und feinstes Leder kombiniert, mit strahlendem Chrom und außergewöhnlicher<br />
Malertechnik an den Wänden. Außerdem: privates Kino, eigener Spa mit<br />
Hammam, Zigarrenlounge, Privatkoch etc. Preise verrät man keine. 7heavens.ch<br />
Es ist der jüngste Streich des russischen<br />
Milliardärs und Multi-Unternehmers<br />
Oleg Tinkoff. »Ich habe<br />
einige der talentiertesten Designer<br />
und Architekten engagiert, um den Luxus<br />
unserer einzigartigen Chalet-Kollektion<br />
neu zu definieren.« Gemeint ist damit russische<br />
Dekadenz mit Liebe zum Detail, die<br />
seine vier Chalets umfassende »Tinkoff<br />
Collection« prägt: Für die Stoffe wird echter<br />
Pelz verwendet, Kronleuchter und Stehlampen<br />
sind aufwendig mit Blattgold verziert,<br />
Privatkoch und Butler zählen zum Inventar.<br />
149.000 Euro pro Woche legt hin, wer sich<br />
die Annehmlichkeiten von Tinkovs »La<br />
Datcha Chalets« in Nobel-Skiorten wie<br />
Courchevel oder Val Thorens gönnen<br />
will – und gönnen kann.<br />
»Und das werden immer mehr«, sagt<br />
Andy Castle, Managing Director von »Ski<br />
In Luxury«, einer von wenigen exklusiven<br />
KITZBÜHEL LODGE, KITZBÜHEL<br />
Im obersten Stock des Kitzbühel Country Clubs startet die Luxus-Lodge in ihren<br />
ersten Winter. Buchen kann man sieben Suiten oder gleich die ganze Etage auf<br />
1000 m 2 für bis zu 26 Personen. Highlight ist die 200 m 2 große Terrasse mit Blick<br />
auf den Wilden Kaiser. Alle weiteren Wünsche erfüllt der Personal Assistant.<br />
Preise? Ab 675 Euro pro Nacht für die »Penthouse Lodge« (2 Personen) bis zu<br />
10.395 Euro für die gesamte Etage in der Hochsaison. kitzbuehel-chalet.com<br />
Fotos: Yves Garneau, Kitzbühel Country Club, beigesetllt<br />
144 falstaff living 05 / 17
CHALET LIGHTBOWNE, MÉRIBEL<br />
Ganz in der Nähe vom Ortskern in Méribel liegt dieses frisch<br />
renovierte Chalet in den französischen Alpen. Es verbindet Zeitgeist<br />
und alpinen Charme. Auf 430 m 2 sind sechs Suiten untergebracht,<br />
und es finden sich Add-ons wie ein beheizter Whirlpool, Sauna, ein<br />
Spa-Bereich mit Massageraum und eine gut bestückte Bibliothek.<br />
Üppig auch der Ess- und Wohnzimmerbereich für bis zu 14 Gäste. Ab<br />
24.000 Euro darf man es sich hier gut gehen lassen. skiinluxury.com<br />
CHALET LA D<strong>AT</strong>CHA, COURCHEVEL<br />
Opulenz auf 938 m 2 bietet das jüngste Projekt des russischen Geschäftsmanns Oleg Tinkov: Traditionelle<br />
Chalet-Elemente aus Holzvertäfelungen vereinen sich hier mit prächtigen Stoffen und Kronleuchtern, die mit<br />
Blattgold verziert sind. Zum Personal zählen unter anderem ein Chauffeur und ein mit drei Michelin-Sternen<br />
dekorierter Privatkoch. Diesen Luxus genießt man maximal zu zehnt, in der High Season für 149.000 Euro<br />
die Woche. ladatcha.com<br />
Reiseanbietern für – sagen wir mal so –<br />
nicht alltägliche Winterurlaube. »Die<br />
Nachfrage für Luxury Chalets steigt<br />
von Jahr zu Jahr. Dementsprechend<br />
erreichen auch die Ausstattungen immer<br />
neue Dimensionen. Die Gäste erwarten<br />
sich Superlative.« Indoor-Swimmingpools<br />
zählen inzwischen zu den Standards,<br />
ebenso wie Sauna und Whirlpool. Aktuell<br />
begehrt sind Chalets, die über ein priva -<br />
tes Entertainment-Center samt Kino<br />
verfügen. Wer die betuchten Gäste sind,<br />
><br />
05 / 17 living<br />
falstaff<br />
145
esidences / DOMIZIL<br />
><br />
darüber herrscht Stillschweigen. Sehr<br />
wohl aber verrät Andy Castle, woher sie<br />
kommen: »Aus dem arabischen Raum und<br />
aus dem Fernen Osten, speziell aus Hongkong.«<br />
Um den internationalen Jetset zu<br />
beeindrucken, setzt man in puncto Design<br />
und Architektur verstärkt auf Akzente<br />
abseits des traditionellen Chalet-Chics mit<br />
viel Edelholz und Alpen-Klimbim.<br />
Wie etwa im »7 Heavens«-Resort in<br />
Zermatt, für dessen sieben individuell eingerichtete<br />
Luxus-Chalets jeweils ein eigener<br />
internationaler Designer engagiert wurde. Für<br />
das Haus »Aconcagua« war dies der deutsche<br />
Einrichtungs- und Ausstattungsspezialist<br />
»diesigner«: »Wir haben eine progressive<br />
Materialgestaltung entwickelt. Dazu gehört<br />
unter anderem die Verwendung von Holz aus<br />
Eiche mit Kernrissen sowie von Luxusparkett<br />
mit einer speziellen Oberflächenveredelung in<br />
Anthrazit ebenso wie Chrom und Leder. Ein<br />
Design, das sich vom hochwertigen Chalet-<br />
Markt noch einmal absetzt.« Oder wie es Milliardär<br />
Oleg Tinkov formuliert: »Auch Luxus<br />
lässt sich immer wieder neu erfinden.«<br />
<<br />
CHALET MONET, COURCHEVEL<br />
Gediegener Luxus mitten im legendären, höchstgelegenen Ortsteil von Courchevel,<br />
bekannt auch als das Saint-Tropez der Alpen. Auf 600 m 2 und vier Stockwerken<br />
ver bindet dieses Chalet alpinen Stil mit zeitgenössischem Interieur. Für wohlige<br />
Wärme sorgt nicht nur die Holzarchitektur mit gedämpften Farbtönen, sondern auch<br />
der Kamin, der beheizte Innenpool oder der Hammam. Platz für zwölf Personen.<br />
Die Woche kostet zwischen 45.000 und 120.000 Euro. skiinluxury.com<br />
Fotos: beigestellt<br />
146 falstaff living 05 / 17
F I R S T K I T Z B Ü H E L<br />
THE REAL EST<strong>AT</strong>E COMPANY<br />
ENSEMBLE SEEBICHL STADTHAUS | KITZBÜHEL<br />
THE PEAK | JOCHBERG<br />
ALPINE SPIRIT | KITZBÜHEL<br />
HOF OBEREGG | RENTAL HOME | REITH<br />
FIRST WINTER SPECIALS<br />
№3<br />
FIRSTKITZBUEHEL.COM<br />
EXCLUSIVE MOBILITY<br />
PARTNER<br />
NEXT EDITION – №4:<br />
”SPRING FEELINGS”<br />
T +43 5356 666 04 | OFFICE@FIRSTKITZBUEHEL.COM
esidences / LIVING SALON<br />
Expertenrunde<br />
V. l. n. r.: Anne Catherine Fleith, Fidel Peugeot<br />
und Peter Ulm sprechen über die Zukunft<br />
flexibler Wohnkonzepte.<br />
148 falstaff living 05 / 17
Wie plant man<br />
alles in einem<br />
Früher gab es Zimmer, Küche,<br />
Kabinett. Aufgrund der steigenden<br />
Wohnkosten, aber auch der sich<br />
ändernden Wohn- und Lebensstile<br />
müssen die heutigen Gebäude und<br />
Wohnungen vielfach nutzbar sein.<br />
Ein Fachgespräch über den mystischen<br />
Begriff der Multifunktionalität.<br />
MODER<strong>AT</strong>ION UND TEXT WOJCIECH CZAJA<br />
FOTOS LUKAS ILGNER<br />
LIVING: Herr Peugeot, Ihr Büro<br />
heißt Walking Chair. Was können<br />
wir uns denn unter einem herumspazierenden<br />
Stuhl vorstellen?<br />
FIDEL PEUGEOT: Der Walking<br />
Chair ist kein richtiger Stuhl, sondern eher<br />
ein Kunstobjekt und ein Appell, ein State -<br />
ment, um das konstruktive Zusammenleben<br />
zwischen Mensch und Möbel zu fördern.<br />
Wir leben alle mit Tieren und pflegen zu<br />
ihnen eine sehr innige, persönliche Beziehung.<br />
Mein Büropartner Karl Emilio Pircher und<br />
ich setzen uns schon seit vielen Jahren dafür<br />
ein, auch zu unseren Einrichtungsgegenständen,<br />
die uns ja hautnah umgeben, eine<br />
Beziehung aufzubauen. Ein Stuhl kann<br />
eben nicht nur ein Stuhl sein, sondern auch<br />
ein guter Freund.<br />
Wie sind die Reaktionen der Menschen?<br />
PEUGEOT: Der Name und der gehende<br />
Stuhl rufen bei den Menschen immer<br />
wieder ein Lächeln und ein Lachen hervor.<br />
Mit dem Lachen öffnet sich das Herz, und<br />
alles ist möglich.<br />
In den Medien tauchen die Begriffe Flexibilität<br />
und Multifunktionalität immer öfter auf. Woher<br />
kommt das Bestreben, unsere Möbel, Räume,<br />
Wohnungen und Häuser mit so vielen unterschiedlichen<br />
Nutzungen auszustatten?<br />
PETER ULM: Wir leben in einer dramatisch<br />
schneller werdenden Halbwertszeit von Objekten.<br />
Früher hat man ein Wohn- oder Bürohaus<br />
für hundert Jahre errichtet. Heute ändern sich<br />
die Anforderungen an Lage, Größe und Ausstattung<br />
im Zehn-Jahres-Rhythmus. Das bedingt,<br />
dass die Häuser, die wir heute bauen, viel mehr<br />
können müssen als früher. Ein Bürogebäude<br />
muss mit wenig Aufwand zum Wohnhaus umgebaut<br />
werden können, ein Wohnhaus zum Hotel,<br />
ein Hotel zum Wohngebäude. Das heißt, wir<br />
müssen Häuser heute so planen, dass sie für<br />
mehrere Arten von Nutzung passend sind.<br />
ANNE C<strong>AT</strong>HERINE FLEITH: Wichtig ist auch<br />
die Nutzungsflexibilität in der eigenen Wohnung.<br />
Wohnen wird immer teurer, demzufolge<br />
werden die Wohnungen immer kleiner, und das<br />
wiederum bedeutet, dass die wenigen Quadratmeter,<br />
auf denen wir heute leben, viel mehr<br />
Funktionen abdecken müssen als früher. ><br />
05 / 17 living falstaff 149
esidences / LIVING SALON<br />
><br />
Können Sie ein Beispiel dafür nennen?<br />
ULM: Früher hatte man Zimmer, Küche, Kabinett.<br />
Jedes Zimmer hatte eine ganz bestimmte<br />
Funktion. Heute jedoch deckt ein Raum mehrere<br />
Funktionen gleichzeitig ab. Ich beispielsweise<br />
verbringe die meiste Zeit in der Küche.<br />
Die Küche ist bei uns zu Hause eben nicht nur<br />
Küche, sondern auch Wohnküche, in der wir<br />
kochen, essen, wohnen, reden und Zeit mit<br />
Freunden verbringen. Ich kenne aber auch<br />
Wohnungen, wo im Wohnzimmer plötzlich<br />
das Bett von der Decke herunterkommt oder<br />
aus einem Regal herausgezogen wird. Ganz<br />
generell geht es darum, auf wenigen Quadratmetern<br />
möglichst viel Wohngefühl zu erzeugen,<br />
ohne sich dabei in den Funktionen einzuschränken.<br />
PEUGEOT: Die Asiaten sind Profis darin. Da<br />
kann man sich noch viel abschauen. Eine<br />
25-Quadratmeter-Wohnung in Hongkong<br />
reicht mitunter für eine ganze Familie. Das ist<br />
Anne Catherine Fleith:<br />
»Beim Thema Flexibilität denkt man<br />
meist horizontal. Es geht aber auch um<br />
eine vertikale Flexibilität. Dieser Aspekt<br />
kommt beim heutigen Wohnen zu kurz.«<br />
150 falstaff living 05 / 17<br />
eine Frage der Kultur, der Gewohnheit, der<br />
Planungsintelligenz …<br />
ULM: … und vor allem der Kosten.<br />
Wie kriegt man als Architektin eine derartige<br />
Flexibilität in den Griff?<br />
FLEITH: Beispielsweise durch Raumhöhe. Bei<br />
Flexibilität denkt man meist horizontal, aber<br />
es geht auch um eine vertikale Flexibilität.<br />
Eine 25-Quadratmeter-Wohnung mit 2,50<br />
Meter Raumhöhe ist was ganz anderes wie<br />
eine 25-Quadratmeter-Wohnung mit vier oder<br />
fünf Meter Raumhöhe, wo man in die dritte<br />
Dimension ausweichen kann und – statt mit<br />
der Fläche – wirklich mit dem gesamten Raum<br />
arbeitet. Meiner Meinung nach kommt dieser<br />
Aspekt im heutigen Wohnen viel zu kurz.<br />
PEUGEOT: Für einen Architekten, Innenraumgestalter<br />
und Designer tut sich hier ein<br />
Paradies auf. Das Bett, das von der Decke<br />
heruntergelassen wird, ist da nur der Anfang.<br />
Mit der dritten Dimension tun sich wirklich<br />
spannende Dinge auf. Ich träume von einem<br />
Wohnhaus, in dem die Grenzen zwischen<br />
Boden, Wand und Decke verschwimmen und<br />
in dem man auch in der Höhe wohnen kann.<br />
Le Corbusier hat das in seinen Unité<br />
d’Habitation in Marseille beispielhaft vorgeführt.<br />
Da sind die niedrigen Räume 2,26<br />
Meter und die hohen Wohnzimmer fast fünf<br />
Meter hoch. Da lässt sich schon was tun!<br />
Das klingt gut. Die Realität schaut jedoch<br />
anders aus. Die meisten Wohnungen sind<br />
exakt 2,50 Meter hoch und keinen Zentimeter<br />
höher. Herr Ulm, was sagt der Projektentwickler<br />
dazu?<br />
ULM: Ja, da kann ich Ihnen leider nur recht<br />
geben. Die meisten Wohnungsentwickler und<br />
Wohnbauträger bauen niedrige Räume – mit<br />
dem Argument, dass niedrige Räume billiger<br />
in der Errichtung sind als hohe Räume. Leider<br />
ist das ein sehr kurzfristiges Denken.<br />
Wie geht die 6B47 mit Raumhöhe um?<br />
ULM: Wir bemühen uns immer wieder, erhöhte<br />
Raumhöhen anzubieten. Aber ich gestehe,<br />
mit vier oder fünf Metern haben wir bislang<br />
noch kein Projekt realisiert. Wir leben in einer<br />
Welt der Bauklassen und effizienten Flächenausnutzungen.<br />
Frau Fleith, am ehemaligen Gaswerk-Areal in<br />
Neu-Leopoldau planen Sie gerade ein Wohnhaus<br />
mit einem besonderen Nutzungsangebot<br />
in den Vorzimmern. Können Sie das<br />
Projekt kurz umreißen?<br />
Fidel Peugeot:<br />
»Multifunktionalität ist immer auch eine<br />
Multiästhetik. Das ist das Reizvolle daran.«<br />
FLEITH: Für den Bauträger Schwarzatal<br />
planen wir 65 geförderte Wohnungen, die<br />
zum Stiegenhaus hin raumhoch verglast sind.<br />
Sämtliche Wohneinheiten werden über eine<br />
Glastür mit anschließendem Fenster<br />
er schlossen. Dieses verglaste Vorzimmer<br />
ist eine Art Schaufenster, in dem sich die<br />
Bewohner privat und beruflich präsentieren<br />
können. Das kann ein Hobbyraum, ein<br />
Weinkeller, eine Bibliothek, ein kleines<br />
Mini-Friseurstudio oder einfach nur ein<br />
Raum für die Modelleisenbahn sein. Es<br />
geht um Selbstverwirklichung an dieser<br />
Schnittstelle zwischen privatem und halböffentlichem<br />
Raum.<br />
Eine schöne Idee. Doch was tun Sie, damit<br />
die Bewohner sich dann nicht vom Stiegenhaus<br />
abschotten?<br />
FLEITH: Dieses Projekt ist ein Experiment.<br />
Es richtet sich an junge Menschen und Familien,<br />
die bereit sind, etwas auszuprobieren.<br />
Aber klar ist: Wir können nur Angebote<br />
schaffen. Was die Leute dann daraus machen,<br />
ob sie offen wohnen oder lieber den Vorhang<br />
zuziehen oder die Jalousie herunterlassen,<br />
können wir nicht beeinflussen. Für mich wird
es bereits ein Erfolg sein, wenn einige wenige<br />
Menschen dieses Angebot annehmen.<br />
Herr Peugeot, Herr Ulm, was würden Sie persönlich<br />
mit so einem Bonusraum anfangen?<br />
PEUGEOT: Ich würde in diesem Schaufenster<br />
mein Musikstudio aufbauen.<br />
ULM: Bei mir wäre das ein Sport- und Fitnessraum.<br />
Sie würden in der Auslage wirklich sporteln?<br />
ULM: Natürlich! In jedem Fitnesscenter schaut<br />
einem jemand beim Training zu. Das würde<br />
mich überhaupt nicht stören.<br />
Multifunktionalität ist ein wichtiges Thema im<br />
Design. Sie haben schon einige spannende Projekte<br />
dazu entworfen. Wird die Nutzungsvielfalt<br />
im Alltag denn auch wirklich genutzt?<br />
PEUGEOT: Ja und nein. Und in den meisten<br />
Fällen können wir das gar nicht so genau<br />
sagen, weil wir von unseren Kunden dahingehend<br />
nur wenig Feedback bekommen. Eines<br />
meiner Lieblingsprojekte zu diesem Thema ist<br />
ein PET-Flaschen-Container für Vöslauer. Wir<br />
haben diesen Container so gestaltet, dass man<br />
ihn zugleich als Hocker oder als Barelement<br />
nutzen kann. Einmal für Zuhause, einmal eher<br />
für den Bürobereich sowie für Events und<br />
Veranstaltungen. Der Container ist weiß, der<br />
Deckel gelb – also in der typischen Farbe für<br />
Recycling-Kunststoff. Gerade in kleinen Wohnungen<br />
machen solche Möbel, die mehrere<br />
Funktionen abdecken, Sinn.<br />
Mittelganglösung zulässt und zweitens Freiräume<br />
in Form von Balkonen oder Loggien<br />
aufgrund des Denkmalschutzes nicht möglich<br />
sind. Das Wichtigste bei solchen Projekten ist<br />
immer, mit den Vorgaben und Vorschriften zu<br />
arbeiten – und nicht gegen sie.<br />
FLEITH: Wie kann man einen Altbestand<br />
umnutzen und ihn mit einem Thema wie dem<br />
temporären Wohnen aktivieren? Das klingt<br />
nach einem spannenden Projekt.<br />
PEUGEOT: Multifunktionalität ist immer<br />
auch eine Multiästhetik. Aber das ist ja auch<br />
das Reizvolle daran.<br />
Wir haben jetzt über Multifunktionalität<br />
in sämtlichen Facetten gesprochen. In der<br />
Gründerzeit war Multifunktionalität Standard<br />
in jedem einzelnen Gebäude. Haben wir die<br />
Nutzungsvielfalt im Laufe der Zeit verlernt?<br />
PEUGEOT: Die Wohnungen waren damals<br />
vielfach nutzbar. Und davon schwärmen wir<br />
DIE LIVING-SALON-<br />
GESPR ÄCHSPARTNER<br />
Anne Catherine Fleith studierte Architektur<br />
in Straßburg und Delft und ist Partnerin des<br />
2002 gegründeten Architekturbüros feld72<br />
mit Sitz in Wien. feld72 ist im Bereich Wohn-,<br />
Büro- und Bildungsbau tätig, entwickelt Projekte<br />
an der Schnittstelle zu Kunst im öffentlichen<br />
Raum und wurde für seine innovativen<br />
Ansätze bereits vielfach ausgezeichnet.<br />
feld72.at<br />
Fidel Peugeot ist Grafik- und Schriftdesi -<br />
gn er. Er arbeitete in renommierten Werbeagenturen<br />
im In- und Ausland, ehe er 2003<br />
in Wien gemeinsam mit seinem Partner Karl<br />
Emilio Pircher das Designstudio Walking<br />
Chair gründete. Seine Entwürfe verbinden<br />
Kunst, Design und Architektur in zumeist<br />
polyfunktionalen Objekten.<br />
walking-chair.com<br />
Peter Ulm ist Jurist und Betriebswirt im<br />
Bereich Immobilienwirtschaft. Seit 2011 ist er<br />
Vorstandsvorsitzender der 6B47 Real Estate<br />
Investors AG, die sich in Österreich, Deutschland<br />
und Polen auf außergewöhnliche, multifunktionale<br />
Projekt- und Stadtteilentwicklungen<br />
spezialisiert hat.<br />
6B47.com<br />
Derzeit arbeitet die 6B47 an der Revitalisierung<br />
des Philips-Hauses am Wienerberg.<br />
Wo früher gearbeitet wurde, entstehen nun<br />
135 Vorsorgewohnungen.<br />
ULM: Das Philips-Bürogebäude wurde 1964<br />
nach Plänen von Karl Schwanzer errichtet und<br />
ist eine der aufregendsten Stahlbeton-Konstruktionen<br />
dieser Zeit. Heute steht das Haus unter<br />
Denkmalschutz und lässt daher nur entsprechend<br />
behutsame Umbauten zu. Nun entstehen<br />
dort möblierte Wohnungen für Expats sowie<br />
für kurzfristige, wochen- und monatsweise<br />
Wohnnutzung. Wir haben das Projekt gemeinsam<br />
mit der Sans Souci Group entwickelt.<br />
heute immer noch. Aber ich warne davor, das<br />
alles zu romantisieren und zu verklären. Denn<br />
wir vergessen allzu gerne, dass darin sehr viele<br />
Menschen gewohnt haben und dass die Wohnungen<br />
nahezu unbeheizbar waren. Meistens<br />
ist man damals ins Kaffeehaus gegangen, um<br />
sich dort am Ofen zu erwärmen.<br />
FLEITH: Ich würde sogar so weit gehen zu<br />
sagen: Die Gründerzeitbauten sind in ihrer<br />
Struktur heute vielfältig und multifunktional<br />
nutzbar. Damals waren sie es nicht.<br />
Abschlussrunde: Von welcher Multifunktionalität<br />
träumen Sie?<br />
PEUGEOT: Natur und Liebe.<br />
FLEITH: Arbeiten und Werkstatt.<br />
ULM: Hobby und Beruf.<br />
Die Büroarchitektur der Sechzigerjahre hat<br />
ganz spezifische Standards. Wie geht man<br />
damit um?<br />
ULM: Wir haben uns das Objekt genau angeschaut<br />
und uns überlegt, für welche Zwecke es<br />
Peter Ulm:<br />
»Früher hatte man Zimmer, Küche, Und wo werden wir auf Multifunktionalität in<br />
Kabinett. Heute deckt ein Raum<br />
sich eignen würde. Große Wohnungen kommen<br />
Zukunft garantiert verzichten?<br />
mehrere Funktionen gleichzeitig ab.«<br />
nicht infrage, weil der Grundriss erstens nur eine ALLE UNISONO: Auf der Toilette. <<br />
05 / 17 living<br />
falstaff<br />
151
my city<br />
ROTTERDAM<br />
Noch verschmähen viele<br />
Touristen die Stadt zugunsten<br />
ihrer bunteren<br />
Schwester Amsterdam.<br />
Doch für Architekten besteht<br />
schon lange keine Zweifel, welche<br />
Stadt die spannendste der Niederlande<br />
ist: Rotterdam. Denn während<br />
Amsterdams enge Gassen inzwischen<br />
an Besuchermassen ersticken,<br />
baut Rotterdam unverdrossen<br />
weiter an der Zukunft.<br />
Auch den Wiener Architekten<br />
Johannes Pilz hat der Ruf aus der<br />
Stadt an der Maas ereilt. Deren<br />
tatkräftige Vitalität hat ihn sofort<br />
angesteckt. »Die Bewohner beschreiben<br />
Rotterdam gerne als die<br />
einzig wirkliche Stadt der Niederlande«,<br />
sagt Johannes Pilz. »Als<br />
Underdog gegenüber dem allzeit<br />
gefeierten Amsterdam durchzieht<br />
die Stadt ein gewisser Stolz, mit<br />
harter Arbeit ihren Weg zu beschreiten.«<br />
Geboren aus dem Geist der<br />
Moderne der 20er-Jahre und des<br />
Wiederaufbaus der 50er-Jahre,<br />
hat der Wille zum Neu-Denken<br />
und Neu-Bauen die Stadt nie losgelassen.<br />
Ihr offizieller Slogan<br />
lautet »Make it happen«, und<br />
MVRDV, das 1993 von Winy<br />
Maas, Jacob van Rijs und Nathalie<br />
de Vries in Rotterdam gegründete<br />
Büro, ist der perfekte Beweis<br />
dafür: Ihre ungewöhnlichen, oft<br />
provokanten, aber immer klug<br />
durchdachten Ideen sind längst<br />
eine globale Marke mit Projekten<br />
von Taiwan bis Wien. Ihre gestapelte<br />
Landschaft auf der »EXPO<br />
2000« sorgte ebenso für Aufsehen<br />
wie die Kombination von<br />
Markthalle, Wohnen und Kunst<br />
in ihrer Heimatstadt.<br />
So macht die jahrhundertelange<br />
Tradition der Handels- und Hafenstadt<br />
auch heute immer wieder<br />
das Unmögliche möglich. Make it<br />
happen.<br />
Mit seinem typischen<br />
Optimismus, das<br />
Neue zu probieren,<br />
verändert sich<br />
Rotterdam derzeit<br />
rasant und drängt<br />
sich nicht nur bei<br />
Touristen stärker ins<br />
Rampenlicht denn je.<br />
JOHANNES PILZ<br />
Der Wiener ist Projektleiter für<br />
den deutschsprachigen Raum beim<br />
renommierten Architekturbüro MVRDV.<br />
Nach seinem Studium an der TU Wien<br />
und der ETSA Barcelona arbeitete er bei<br />
namhaften Büros in Wien, bevor er 2013<br />
nach Rotterdam wechselte. mvrdv.nl<br />
LANDMARKS<br />
Erasmusbrücke<br />
»Als Verbindung über die Maas<br />
leitete die Brücke eine bauliche<br />
Entwicklung in Richtung Stadtsüden<br />
ein. Mit den dortigen<br />
Hochhäusern schafft sie eine<br />
Silhouette mit Vorbildcharakter.<br />
Und wenn sie für Boote<br />
aufklappt, eine spektakuläre<br />
Wartepause.«<br />
Entwurf: Ben van Berkel, 1996<br />
Van Nelle Fabrik<br />
»Die ehemalige Tabakfabrik<br />
Van Nelle ist Unesco-Weltkulturerbe<br />
und beeindruckt<br />
durch ihre gläserne Fassade.<br />
Heute bietet sie Raum für<br />
Messen und Büros.«<br />
Entwurf: Brinkman &<br />
van der Vlugt, 1931<br />
Markthal<br />
»Das neue Wahrzeichen<br />
der Stadt bringt Markt,<br />
Restaurants, Supermarkt<br />
und 228 Wohnungen unter<br />
ein Dach. Die Innenseite ziert<br />
eines der größten digitalen<br />
Kunstwerke der Welt.«<br />
Entwurf: MVRDV, 2014<br />
Timmerhuis<br />
»Eine Pixelwolke erweitert<br />
im Stadtzentrum das Haus<br />
aus den 50er-Jahren. Durch<br />
eine Stahlkonstruktion konnten<br />
flexible Grundrisse geschaffen<br />
werden, die u. a. das<br />
Rotterdam Museum und Büros<br />
beherbergen.« Entwurf: OMA/<br />
Rem Koolhaas, 2015<br />
Fotos: alamy, MVRDV/Daria Scagliola Stijn Brakkee, Sebastian Van Damme, beigestell<br />
152 falstaff living 05 / 17
Auf den Geschmack gekommen -<br />
sicher Anlegen in neu erbaute Wohnungen!<br />
FLAIR Wohnungspakete für Anleger<br />
im Süden von Wien - Bezirk Mödling - Neubau<br />
Top Kaufkraft laut GFK Studie *Jun 2017<br />
perfekte Grundrisse - 1A ausgestattet - sofort vermietbar<br />
Rendite ab 3,5%<br />
Ready to rent out:<br />
Beginn 2018<br />
Paket 1 verkauft<br />
Paket 2 rd. 1,58 Mio<br />
Paket 3 rd. 1,64 Mio<br />
Paket 4 rd. 1,62 Mio<br />
www.flair.at<br />
wohnen@flair.at<br />
FLAIR Bauträger<br />
01/662 73 72<br />
HWB 24,86 KLASSE A<br />
FÜR`S SELBERWOHNEN<br />
z.B. TOP 2.17<br />
sehr privates Penthouse<br />
mit Terrasse/Dachterrasse,<br />
lichtdurchflutet! 4 Zimmer /2 Bäder auf einer Ebene,<br />
360° Fernblick, inkl 2 Garagenplätze KP 684.000,-- €
promotion / THE AMBASSY PARKSIDE LIVING<br />
Auf gute Nachbarschaft<br />
THE AMBASSY PARKSIDE LIVING gilt als<br />
Prestigeprojekt im 3. Wiener Gemeindebezirk.<br />
154 falstaff living 05 / 17
Freiflächen<br />
Viele Freiflächen und große Glasfronten<br />
kennzeichnen THE AMBASSY PARKSIDE LIVING.<br />
THE AMBASSY: Wiens neueste<br />
Wohn-Oase im Botschaftsviertel<br />
Eines der besten Wohnprestigeprojekte Wiens steht kurz vor der Fertigstellung.<br />
BEZAHLTE ANZEIGE Fotos: A. C. C. Ziviltechniker<br />
Im Herzen des prestigeträchtigen<br />
Botschaftsviertels, wo die diplomatische<br />
Elite Wiens residiert, entsteht<br />
THE AMBASSY PARKSIDE<br />
LIVING. Mit naturnaher Atmosphäre,<br />
direkt angrenzend an die<br />
Innenstadt, zwischen Stadtpark und<br />
Modenapark gelegen, verbindet<br />
dieses Luxusobjekt neueste technische<br />
Ausstattung wie zum Beispiel<br />
modernste Raumlüftung und Kühlung<br />
mit sämtlichen Vorzügen urbanen,<br />
zeitgemäßen Wohnens.<br />
LUXURIÖS LOGIEREN IN DREI<br />
LIFESTYLE-K<strong>AT</strong>EGORIEN<br />
Wohnflächen zwischen 45 und 190<br />
m² zuzüglich Außenflächen werden<br />
in drei Lifestyle-Kategorien angeboten.<br />
Die Auswahl reicht von den<br />
SMART-Business-Wohnungen über<br />
Townhouses für Familien bis hin zu<br />
den Ambassador-Residenzen. Diese<br />
beeindruckenden Luxus-Penthouses<br />
im Dachgeschoß erlauben durch<br />
raumhohe Verglasung einen spektakulären<br />
Rundumblick mit Ausblick<br />
auf den Stadtpark und den Stephansdom.<br />
Die innovative Stufenbauweise<br />
ermöglichte echte Wohnjuwele<br />
mit Raumhöhen bis zu drei<br />
Metern ohne die sonst üblichen, ineffizienten<br />
Dachschrägen. Die so<br />
entstandenen großzügigen Terrassen<br />
sind von vielen Zimmern aus stufenlos<br />
begehbar. Genießen Sie den<br />
unverbauten Weitblick über Wien!<br />
FÜR ANSPRUCHSVOLLE<br />
KOSMOPOLITEN<br />
Die zukünftigen Bewohner dürfen<br />
sich aber nicht nur über die exklusive<br />
Lage freuen, auch die Serviceleistungen<br />
und die Ausstattung sind<br />
FACTS<br />
Factbox: THE AMBASSY PARKSIDE LIVING<br />
Eigentümer & Entwicklung: UDA urban development agency GmbH<br />
Architektur und Planung: ACC ZT GmbH<br />
Bauunternehmen: Baumeister Böhm (TeilGU), PSP Holz GmbH<br />
(Fassade), Small Wärme-, Klima- und Sanitäranlagen GmbH (Haustechnik),<br />
Kone AG (Aufzüge), Hainzl Industriesysteme GmbH (Elektro)<br />
Wohnnutzfläche (inkl. Freiflächen): 18.250 m²<br />
Baubeginn: September 2016<br />
Fertigstellung: Juni 2018<br />
Bauzeit: 22 Monate<br />
top: Neben einem maßgeschneiderten<br />
Premium-Concierge-Service<br />
und einem erstklassigen Sicherheitskonzept,<br />
verfügt THE AMBASSY<br />
PARKSIDE LIVING auch über<br />
einen geräumigen Konferenzraum,<br />
eine bequeme Club Lounge und<br />
XL-Garagenplätze mit Lademöglichkeit.<br />
Besonderes Highlight:<br />
Das hauseigene Privatkino bietet<br />
echte Heimkino-Atmosphäre! Denn<br />
hier heißt Wohnen: Residieren.<br />
INFO<br />
UDA<br />
urban development agency GmbH<br />
T: +43 1 365365<br />
E-Mail: living@theambassy.com<br />
Alle Informationen, Fotos<br />
und Videos unter<br />
www.theambassy.com<br />
05 / 17 living<br />
falstaff<br />
155
BERGGASSE 35<br />
Die Berggasse 35 – die ehemalige<br />
Centrale II des Staatstelephons – ist<br />
eines der spannendsten und exklusivsten<br />
Projekte. Aus dem großen Telegrafensaal<br />
entstehen zwei Wohnungen mit 500 m²<br />
und 600 m². Aufgrund der beeindruckenden<br />
Raumhöhe des Telegrafensaals, kann eine<br />
Wohnlandschaft auf zwei Ebenen, mit raumhohen<br />
Fenstern, die sich über zwei Etagen<br />
erstrecken, realisiert werden. Neben den<br />
Grand-Étage-Wohnungen ent stehen weitere<br />
29 Wohnungen in hochwertigster Ausstattung.<br />
Jene im Dachgeschoß mit einem atemberaubenden<br />
Blick über Wien.<br />
Die Lage im Servitenviertel ist fantastisch. In<br />
der Umgebung mit traditionellen Restaurants<br />
haben sich junge Cafés und angesagte Shops<br />
angesiedelt. Die Wiener Innenstadt ist nur<br />
einen Katzensprung entfernt. Der Donau -<br />
kanal bietet einen Mix aus Sport und Genuss.<br />
Für mich definitiv »a place to call home«.<br />
MY<br />
FAVORITE<br />
PROJECTS<br />
Faszination Immobilien:<br />
Drei Branchenprofis erzählen<br />
in LIVING, welche Projekte<br />
ihnen in Österreich besonders<br />
am Herzen liegen.<br />
MEINCOTTAGE 13<br />
Ein besonderes Neubauprojekt ist es für<br />
mich immer dann, wenn es uns gelingt,<br />
eine zentrumsnahe Lage mit grüner<br />
Umgebung zu kombinieren und genau an<br />
diesem Berührungspunkt etwas zu erschaffen,<br />
das verschiedene Zielgruppen gleichermaßen<br />
anspricht. So geschieht es im Neubau<br />
»MeinCottage 13 «, den wir im Herzen von<br />
Hietzing errichten. Mit einem intelligenten<br />
Grundrisskonzept und hochwertiger Ausstattung<br />
ist von Singles über Paare bis hin zu<br />
Familien für alle das richtige Zuhause dabei.<br />
Dafür sorgen auch Wohnungsgrößen vom<br />
kompakten Studio bis zur großzügigen Fünf-<br />
Zimmer-Wohnung. Gleichzeitig ist man schon<br />
nach wenigen Minuten bei der nächsten U-<br />
Bahn-, Bus- und Straßenbahnhaltestelle. Und<br />
wem die Umgebung noch nicht grün genug ist,<br />
der kann sich in den separaten Eigengärten,<br />
die ebenfalls auf dem Grundstück entstehen,<br />
als Hobbygärtner verwirklichen.<br />
REINHARD STIX<br />
Managing Partner<br />
Stix + Partner Immobilien<br />
GmbH; stix-partner.at<br />
MICHAEL SEEBERGER<br />
MSCRE, MSC<br />
Vorstand bei<br />
PROJECT Immobilien<br />
project-immobilien.at<br />
Fotos: ©TIRZA/ Tirza Podzeit, beigestellt<br />
156 falstaff living 05 / 17
THE SECRET GARDEN<br />
Die Realtrade Immobilien Vermittlung<br />
bietet ihren Kunden sehr hochwertige<br />
und luxuriöse Immobilienprojekte in<br />
Wien und Umgebung. Das spannendste<br />
Projekt ist im Moment definitiv »The Secret<br />
Garden« im ehemaligen Palais Pálffy in der<br />
Prinz- Eugen-Straße im 4. Bezirk. Das generalsanierte<br />
Gebäude mit modernem Dachgeschoßausbau<br />
in Innenhoflage besticht durch<br />
eine einmalige Privatsphäre mit bezauberndem<br />
Garten mitten in der Stadt. Räume mit Deckenhöhen<br />
von über vier Metern, eigene Spa-<br />
Bereiche in den Erdgeschoßwohnungen und<br />
Jacuzzi-Anschlüsse auf den Dachterrassen sind<br />
nur einige der Highlights. In einem ähnlichen<br />
Stil entsteht auch in der unmittelbaren Nachbarschaft<br />
in der Wohllebengasse das neue<br />
Projekt »New Prestige«, für das schon sehr<br />
bald der Verkaufsstart beginnt.<br />
MAG. ALEXANDER TEMMER<br />
Verkaufsleitung B2C-Team<br />
Realtrade Immobilien<br />
Vermittlungs GmbH<br />
realtrade-immo.at<br />
EDLER LIVING<br />
DIE KUNST ZU LEBEN<br />
Wir leben<br />
HÖCHSTE<br />
ANSPRÜCHE<br />
Überragend wohnen in 1040 Wien<br />
Zentrumsnah, mit unverbaubarem 360° Ausblick<br />
wird das exklusive Penthouse mit Dachterrasse<br />
höchsten Ansprüchen mehr als gerecht.<br />
Mag. Nicole Schuster<br />
01 512 76 90-410<br />
n.schuster@ehl.at<br />
www.wohnung.at
JETZT IM ABO!<br />
+ RIEDEL<br />
GLÄSER<br />
GR<strong>AT</strong>IS!<br />
Unser Vorteilsangebot für Sie:<br />
5 Ausgaben Falstaff LIVING um nur € 25,– * !<br />
Ihre Abo-Vorteile:<br />
• Kostenfreie Zustellung direkt zu Ihnen nach Hause<br />
• Keine Ausgabe mehr verpassen<br />
• 4 Riedel Gläser »O Wine Tumbler Riesling« kostenlos<br />
*inkl. € 5,– Versandgebühr Gläser.<br />
Bestellen Sie gleich:<br />
telefonisch unter T: 01 9042141-444 oder per<br />
E-Mail an abo@falstaff.at mit dem Betreff: 05/17<br />
Folgen Sie uns auch auf<br />
facebook.com/falstaff.living
LIVING<br />
INSPIR<strong>AT</strong>ION<br />
170<br />
160<br />
Fotos: Lukas Ilgner, Maison et Objet, NLXL/NizBizz, Johanna Pianka<br />
166<br />
ROCK THE CASBAH<br />
Wie Sie den angesagten<br />
Marrakesch-Style am besten<br />
zu Hause umsetzen. (S. 160)<br />
EVENT-CLIPPINGS<br />
Was war los? LIVING zeigt die<br />
Veranstaltungshighlights der<br />
letzten Wochen. (S. 164)<br />
D<strong>AT</strong>ES TO KNOW<br />
Was ist los? LIVING sagt, was Sie<br />
nicht verpassen sollten. (S. 166)<br />
MY KITCHEN<br />
Der gefeierte Top-Wirt Josef Floh<br />
zeigt uns seine Küche. (S 170)<br />
164
inspiration / MARRAKESCH<br />
ROCK<br />
THE CASBAH<br />
Wie holt man sich den Sehnsuchtsort Marrakesch in die eigenen<br />
vier Wände? Am besten mit subtiler Eleganz. Davon aber bitte<br />
reichlich. Exotischer Extravaganz ist keine Grenze gesetzt.<br />
TEXT BARBARA BRANDTNER<br />
1.<br />
Fotos: Lorenzo Pennati, beigestellt<br />
160 falstaff living 05 / 17
2. 3.<br />
4.<br />
1. Shabby Chic Das patinierte Wallpaper »Exa« von Designer Giovanni Pesce ist<br />
besonders effektvoll und zaubert ein sehr authentisches Marrakesch-Feeling an<br />
die Wände. wallanddeco.com<br />
2. Kastenwesen Der Schrank aus Mangoholz heißt zwar »Himalaya«, passt aber<br />
mit seinen handgeschnitzten Blumenmotiven perfekt zur Marokko-Mood.<br />
maisonsdumonde.com<br />
3. Theatralisch Die Tapete »Aldwych« wirkt durch ihre dramatische Blätteroptik<br />
in Gold, Jade und Ultramarin besonders wuchtig. Benannt ist sie nach dem<br />
berühmten Londoner Theater. cole-and-son.com<br />
4. Grafischer Streifzug Die Hexagon-Fliesen »Kimono B« in Erbsengrün mit<br />
Weiß respektive in Schwarz mit Weiß entfalten ihre Wirkung besonders in<br />
Küche und Bad. Vor allem längliche Abschnitte werden von diesen gestreiften<br />
Fliesen aufgewertet. marrakechdesign.se<br />
5. Traditionsbewusst Die Zementfliese »Centro Star« im typisch marrokanischen<br />
Motivmuster lässt kleine Räume größer wirken. Sie harmoniert perfekt<br />
mit modernen Accessoires. cletile.com<br />
6. Alles ist erleuchtet Die Hängelampen »Sufi« aus Messing und Nickel sind<br />
traditionell und modern zugleich. Eingearbeitete Lochmuster sorgen für tolle<br />
Schatteneffekte im Raum. archiexpo.de<br />
5.<br />
6.
inspiration / MARRAKESCH<br />
7. 8.<br />
11.<br />
7. Neo-Antik Das Wallpaper »TIN-06« aus der Serie<br />
»Brooklyn Tins Wallpaper« stammt von Merci.<br />
Es verströmt antikes, nordafrikanisches Flair und ist<br />
auch in Schwarz zu haben. nlxl.com<br />
8. Mustergültig Designerin Neisha Crosland hat den<br />
Teppich »Bamboo Trellis Blue« gestaltet. Er soll an ein<br />
Wandfresko erinnern. therugcompany.com<br />
9. Stimmungsaufheller Die Badezimmerfliesen<br />
»Marrakech« von Venus Ceramica weisen klassische<br />
Arabesk-Motive auf. Aus Feinsteinzeug gefertigt, sind sie<br />
in Matt oder Hochglanz erhältlich. venusceramica.com<br />
10 Zum Abheben Der Teppich »Bidjar Kingscross<br />
Hayat 1« von Kult-Teppichdesigner Jan Kath ist gelebte<br />
Tradition. Für die rot-weiße Optik sind Wolle und<br />
Seide verantwortlich. jan-kath.de<br />
11. Mich laust der Affe Die witzige Lampe »Macaque«<br />
bringt etwas Humor in jede Wohnung. Der kleine Affe<br />
mit Zebralampenschirm ist aus Porzellan gemacht<br />
und thront auf einem Block aus Messing.<br />
houseofhackney.com<br />
9.<br />
10.<br />
Fotos: designs under license by NLXL/NizBizz, beigesetllt<br />
162 falstaff living 05 / 17
WE ARE FAMILY!<br />
KOSTEN-<br />
LOS!<br />
Die Falstaff App Familie<br />
Mit den Falstaff Apps haben Sie die besten Adressen<br />
immer auf Ihrem Smartphone mit dabei.<br />
So funktioniert’s: Die Falstaff Apps stehen auf Google play<br />
und im App Store – Stichwortsuche »Falstaff« –<br />
kostenlos zum Download zur Verfügung.<br />
Folgen Sie uns auch auf<br />
facebook.com/falstaff.magazin<br />
Falstaff Apps<br />
www.falstaff.at
inspiration / RÜCKBLICK<br />
EVENT-CLIPPINGS<br />
Events, Messen, Präsentationen – LIVING zeigt die besten Design-Happenings aus der Szene.<br />
VIENNA ART WEEK UND DIE TECHNIK<br />
Im 13. Jahr ihres Bestehens beschäftigte sich die VIENNA ART WEEK mit Zukunftstechnologien<br />
und deren Einfluss auf die Kunst. Zwischen den Diskursen wurde aber auch gefeiert.<br />
Opening Party<br />
Im Dorotheum ging<br />
die Eröffnungsparty<br />
der VIENNA ART<br />
WEEK über die Bühne.<br />
Es war ein mehr<br />
als würdiges Fest.<br />
Diskussionsstoff Rege<br />
Publikumsbeteiligung im<br />
Dorotheum beim Talk über<br />
die Zukunft des Sammelns.<br />
Performance Die spanische<br />
Tänzerin Moon Ribas ließ sich<br />
zum Cyborg transformieren.<br />
Im MAK performte sie.<br />
Expertise<br />
Katarzyna Uszynska (Neuer Kunstverein<br />
Wien) u. Robert Punkenhofer<br />
(künstl. Leiter VIENNA ART WEEK).<br />
Innovation war das Thema der VIENNA<br />
ART WEEK. Unter dem Motto »Transforming<br />
Technology« wurden in über 200 Veranstaltungen<br />
die technologischen Aspekte in Alltag<br />
und Kunst hinterfragt. Neben der Eröffnungs -<br />
feier im Dorotheum sorgte vor allem der Auftritt<br />
der spanischen Tänzerin Moon Ribas im MAK<br />
für ein Highlight. Die Künstlerin, die ein Chipimplantat<br />
trägt, bezeichnet sich selbst als Cyborg.<br />
Erfreut Bettina Leidl (l.) vom Kunst<br />
Haus Wien u. Eva Blimlinger (Rektorin<br />
der Akademie der bildenden Künste).<br />
TEPPICH-REVOLUTION BEI ALI RAHIMI<br />
Contemporary Art trifft auf Tradition! Der deutsche Designer Jan Kath präsentierte im Palais<br />
Széchényi die neue Optik des Orientteppichs. Design-Experten trafen auf Teppich-Liebhaber.<br />
Ein ganzer Abend im Zeichen von Design – Ali<br />
Rahimi, Angelika Rosam und Martin Steininger<br />
luden zu einem interessanten Get-Together ins<br />
Wiener City-Palais Széchényi. Der renommierte<br />
Teppich-Designer Jan Kath reiste an, um zu erzählen,<br />
wie er dem verstaubten Image des Orientteppichs<br />
wieder Leben einhauchte. Die Gäste waren von den<br />
erfrischenden und originellen Kreationen des Teppich-<br />
Machers begeistert. Mit dem Designer parlierten<br />
interessiert: Elisabeth Gürtler, Marika Lichter, Michael<br />
Ehlmaier, Michael Neubauer u. v. m.<br />
Die Gastgeber Ali Rahimi (r.), LIVING-Chefin<br />
Angelika Rosam und Martin Steininger (ganz<br />
r.) luden Jan Kath (ganz l.) zur Design-Party.<br />
Fotos: Stefanie Starz, Starpix/Alexander Tuma, Lorenz Seidler, Johanna Pianka, eSeL.at, Labor Pixel Grain GmbH, VAW eSeL.at, beigestellt<br />
164 falstaff living 05 / 17
Insider Andrea Daum-<br />
Hübner (Juwelier<br />
Hübner, M.), Thomas<br />
Hahn (Signa, l.) und<br />
Angelika Rosam<br />
(Falstaff) waren vom<br />
japanischen Frühstück<br />
begeistert.<br />
Begeisterte LIVING-Fans Jochen Gold<br />
(Dotzauer Kristallleuchten) und Nadja<br />
Wipplinger (Wipro).<br />
Entspannt beim Fruchtsaft Andreas und<br />
Leonid Rath (J. & L. Lobmeyr) diskutierten<br />
über qualitative Tischkultur.<br />
Im Talk V. l. n. r.: Jasmin Kapp<br />
(Designfunktion), A. Rosam,<br />
Magdalena Wojtowicz (Vitra),<br />
G. Auinger (Themata Komm.)<br />
Branchen-Talk V. l. n. r.: Peter Syrch (AD<br />
Consult), Joachim Mayr (Mayr & Glatzl<br />
Innenarchitektur), Lisa Köstl (Identities).<br />
FALSTAFF LIVING<br />
WIRD 5 JAHRE<br />
Unterhielten sich gut Michaela<br />
Cholewa u. Thomas Hopfgartner<br />
(HL Living Deluxe Real Estate).<br />
Gesunder Kick.<br />
Michaela Cholewa<br />
(Falstaff), Jan Bobe<br />
(Hästens) und<br />
Constanze Steiner<br />
(Mocca Communi -<br />
cation Services).<br />
Bei Smoothies, Maki & Matcha-Croissants gratulierten<br />
Interior-Experten zum fünfjährigen Bestehen von LIVING.<br />
Die Branche traf sich zu einem Design-Frühstück im Nobel-Asiaten »Aï«, um LIVING<br />
zum fünfjährigen Jubiläum zu gratulieren. Angelika Rosam informierte über das<br />
erfreuliche und stetige Wachstum in den letzten fünf Jahren und die große Akzeptanz<br />
am Markt. Immobilien-Vertreter sowie Experten aus dem Design- und Interior-Bereich,<br />
wie Ewald Stückler (Behan & Thurm Tecno), Thomas Hahn (Signa), Johanna Seeber<br />
(Seeste Bau), Jan Bobe (Hästens Beds Germany) oder Gertraud Auinger (Themata<br />
Kommunika tion), unterhielten sich bei Köstlichkeiten aus der japanischen Küche.<br />
LIMITIERTE EDITION:<br />
LAURENT PERRIER CUVÉE<br />
ROSÉ- CHAMPAGNER IM KÄFIG.<br />
Seit über 40 Jahren ist die Laurent Perrier Cuvée eine<br />
der besten Referenzen für Rosé-Champagner. Ganze<br />
4 Jahre lagert der Wein auf der Hefe. Nur so entstehen<br />
die feine Mousse und die köstlichen Aromen von<br />
frischem Brioche und wilden, roten Beeren.<br />
Auf den roséschimmernden Champagner abgestimmt<br />
ist der Roségold-Ton des Käfi gs. Ein 3 cm hohes Podest<br />
mit „Laurent Perrier“-Schriftzug hebt die Bouteille<br />
effektvoll hervor. Nach Champagner-Genuss, bietet<br />
der Käfi g viele weitere Verwendungen – etwa als<br />
Hinguckerskulptur für Kerzen oder Rankpfl anzen.<br />
Champagne Laurent-Perrier Cuvée Rosé<br />
Alkoholgehalt: 12 Vol.-%, Säure ca. 4,2 g/l,<br />
Restzucker: 10,4 g/l, Naturkork. Enthält Sulfi te.<br />
Hersteller: Champagne Laurent-Perrier<br />
51150 Tours-Sur-Marne, Frankreich. EUR 79,95<br />
Best.-Nr: 223-568 (Literpreis: EUR 106,60)<br />
Bestellen leicht gemacht:<br />
www.proidee.at/aktion-falstaff<br />
T: 0810-900 696 (0,044 €/Min.)<br />
Exklusiv für Falstaff LeserInnen<br />
€ 15,– PRO-IDEE-Gutschein<br />
Gutschein-Nr.: 422101R Gültig bis: 31. 12. 2017<br />
Bitte die Gutschein-Nummer bei Ihrer Bestellung angeben.<br />
Natürlich können Sie Ihren 15-Euro-Gutschein auch im Internet<br />
unter www.proidee.at einlösen. Eine Barauszahlung ist nicht<br />
möglich. Der Gutschein ist für das gesamte Sortiment gültig<br />
und einmalig einlösbar. Mindestbestellwert 150,– Euro.
inspiration / TERMINE<br />
D<strong>AT</strong>ES TO KNOW<br />
Was kann die Stadt? Welche Termine sollten notiert werden? Ein kurzer Überblick über<br />
die wichtigsten Ausstellungen, Messen und Events in den kommenden Wochen.<br />
JÄNNER<br />
IMM Cologne<br />
1.<br />
15.–21. 1. 2018<br />
Die IMM Cologne ist die weltweit führende Möbelmesse.<br />
Rund 1200 Aussteller, internationale Designstars und<br />
kreative Newcomer aus über 50 Ländern zeigen die Trends<br />
des kommenden Jahres. Ein umfassendes Möbel- und Einrichtungsprogramm<br />
und innovative Designideen führen<br />
durch komplette Einrichtungswelten. Von Basics bis zum<br />
puren Luxus ist alles dabei. Als Businessevent, Trendbarometer<br />
und kreatives Ideenzentrum der Branche gibt die<br />
IMM Cologne mit ihren zahlreichen Events Impulse für<br />
das Interior Design von morgen. Ein echter Gradmesser.<br />
Koelnmesse GmbH, Köln; Hallen 2, 3, 5.1, 6–11<br />
imm-cologne.de<br />
4.<br />
Blickfang Hamburg<br />
6.<br />
2.–4. 2. 2018<br />
Mittlerweile ist die Designmesse Blickfang im deutschsprachigen<br />
Raum zu einem erfolgreichen Verkaufsmesse-<br />
Franchise gewachsen. Ableger der Messe gibt es u. a. in Köln,<br />
Basel, Zürich, Stuttgart und Wien. Das Konzept, dass Designer<br />
und Aussteller aus ganz Europa anreisen und direkt in<br />
Kontakt mit möglichen Käufern treten, kommt gut an. Auch<br />
weil ein Gremium der Veranstalter vorab Bewerbungen prüft,<br />
damit es an den Ständen keinen Ramsch zu kaufen gibt. Das<br />
wird auch Anfang Februar so sein, wenn der Blickfang-Tross<br />
in Hamburg Station macht. Wie üblich werden dann Kreativleistungen<br />
aus den Bereichen Möbel, Schmuck und Mode<br />
präsentiert. Das sorgt mitunter für kleine Kaufräusche.<br />
Deichtorstraße 1, 20095 Hamburg<br />
blickfang.com<br />
London Art Fair<br />
2.<br />
17.–21. 1. 2018<br />
In den letzten dreißig Jahren hat die London Art Fair Zu -<br />
gang zu außergewöhnlicher moderner und zeitgenössischer<br />
Kunst sowie Fachwissen über den sich verändernden Markt<br />
ermöglicht. Neben renommierten britischen und internationalen<br />
Galerien lädt die Messe im Januar 2018 nun schon<br />
zum 30. Mal Sammler und Besucher dazu ein, in mehr als<br />
100 Galerien große Namen der modernen britischen Kunst<br />
zu entdecken. Die London Art Fair ist die Eröffnung des internationalen<br />
Kunstkalenders, die man nicht verpassen darf und<br />
die ein tiefes Eintauchen in die aktuellen Strömungen der Gegenwartskunst<br />
ermöglicht.<br />
Business Design Center, 52 Upper Street, London<br />
londonartfair.co.uk<br />
Maison & Objet, Paris<br />
3.<br />
19.–21. 1. 2018<br />
Die Möbelmesse Maison & Objet findet zweimal jährlich in<br />
Paris statt. Der erste Termin ist vom 19. bis 21. Jänner 2018<br />
angesetzt. Die einflussreichsten High-End-Designermarken<br />
und Haushaltsgerätehersteller zeigen dann ihre neuesten<br />
Produkte und Ideen. Hier nicht vertreten zu sein, ist ein<br />
Fauxpas. Dementsprechend hoch ist der Andrang. Rund<br />
80.000 Besucher werden für die Maison & Objet erwartet,<br />
und die bekommen ein abwechslungsreiches Programm<br />
geboten, das für jede Deko-Persönlichkeit das passende<br />
Accessoire oder Haushaltsgerät bereithält. Für Kommunikation<br />
sorgen die zahlreichen Abendveranstaltungen.<br />
Paris Nord Villepinte – ZAC Paris Nord 2, 93420 Villepinte<br />
maison-objet.com<br />
3.<br />
Falstaff Bar & Spiritsgala, Graz<br />
4.<br />
30. 1. 2018<br />
Erlesener Spirits-Genuss bei einzigartigem Casino-Flair! Die<br />
Falstaff-Eventreihe »Falstaff on Tour« geht am 30. Jänner<br />
2018 in die nächste Runde. Gemeinsam mit dem Casino Graz<br />
wird zum exklusiven Spirits Tasting geladen. Die Gäste erwartet<br />
ein einzigartiges Programm und die Möglichkeit, mit<br />
der Welt der edlen Spirits und der kreativen Cocktails in<br />
Kontakt zu treten – und so alles über die neuesten Trends zu<br />
erfahren. Zur ausgiebigen Verkostung der edlen Destillate<br />
werden im stilvollen Ambiente des Casinos Graz kulinarische<br />
Köstlichkeiten gereicht. Zusätzlich kann man am Abend sein<br />
Glück im Casino herausfordern.<br />
Landhausgasse 10, 8010 Graz<br />
falstaff.at<br />
2.<br />
FEBRUAR<br />
Stockholm Design Week<br />
5.<br />
5.–11. 2. 2018<br />
Seit der ersten Stockholm Design Week im Jahr 2002 hat<br />
sich die Messe zu der wichtigsten Woche des Jahres für<br />
Scandinavian Design entwickelt. Alle, die mit Scandi-Chic<br />
in Verbindung stehen oder daran interessiert sind, treffen<br />
sich dort, knüpfen Kontakte und nehmen spannende<br />
Impulse und Inspiration mit nach Hause. Vom 5. bis 11.<br />
Februar 2018 findet die Stockholm Design Week erneut<br />
in Galerien, Showrooms, Museen, auf Dinnerpartys, After-<br />
Fair-Meetings und Vernissagen überall auf die Stadt verteilt<br />
statt. Mittlerweile hat sich die Messe zum absoluten Must<br />
für Architekten, Designer und Journalisten entwickelt,<br />
die tagsüber Trends aufstöbern und abends auf Partys in<br />
Stockholm zu finden sind.<br />
stockholmdesignweek.com<br />
5.<br />
MÄRZ<br />
Wohnen und Interieur<br />
7.<br />
10.–18. 3. 2018<br />
Von 10. bis 18. März 2018 geht Österreichs führende Messe<br />
für Wohntrends, Design, Accessoires, Home Entertainment<br />
und Garten-Highlights in ihre nächste Runde. Auf 55.000<br />
Quadratmeter Ausstellungsfläche machen gut 750 nationale<br />
und internationale Hersteller und Marken Wien zum Placeto-be<br />
für alle, die sich für Wohntrends und Design interessieren.<br />
Gezeigt werden u. a. kreative und individuelle Wohnlösungen,<br />
aber auch klassische Möbel. Einzigartig ist die<br />
Gliederung der Wohnen und Interieur in vier verschiedene<br />
Gefühlswelten. 3. Dieses außergewöhnliche Konzept, das dieses<br />
Jahr viele Neuerungen parat hat, macht die Veranstaltung<br />
zu einem ganz besonderen Erlebnis im Möbelfrühling.<br />
Messeplatz 1, 1021 Wien<br />
wohnen-interieur.at<br />
7.<br />
Fotos: beigestellt<br />
166 falstaff living 05 / 17
FÜR IHREN<br />
WOCHENENDTRIP!<br />
Das Falstaff »12 Gourmet-Weekends« Buch:<br />
»12 Gourmet-Weekends« aus der Falstaff-Edition entführt Sie in zwölf der schönsten Städte Europas –<br />
Paris, Rom, London, Barcelona, San Sebastián, Venedig, Lyon, Zürich, Hamburg,<br />
Stockholm, Kopenhagen und Wien.<br />
ZWÖLF<br />
STÄDTE AUF<br />
200 SEITEN!<br />
Ab sofort ist das »12 Gourmet-Weekends« Buch im ausgewählten Buchhandel<br />
zum Preis von € 39,90 erhältlich. (ISBN 978-3-902660-61-9)<br />
Oder direkt bestellen: www.falstaff.at/guides,<br />
T: +43 1 9042141-444 oder unter abo@falstaff.at<br />
Folgen Sie uns auch auf<br />
facebook.com/falstaff.magazin
ezugsquellen<br />
Schau genau<br />
Gucci macht jetzt<br />
auch Home-Dekor.<br />
gucci.com<br />
A<br />
A RUM FELLOW www.arumfellow.com<br />
ADOLFSSON & PARTNERS<br />
www.adolfssonpartners.se<br />
ADORINI www.adorini.de<br />
AGAPE www.agapedesign.it<br />
AGNONA www.agnona.com<br />
AIRBORNE www.airborne.fr<br />
AK 47 www.ak47design.com<br />
ALESSI www.alessi.com<br />
ALEXANDRA DE GARIDEL<br />
www.alexandradegaridel.com<br />
AMARA www.amara.com<br />
ARCHIEXPO www.archiexpo.com<br />
ARCHIPRODUCTS<br />
www.archiproducts.com<br />
ARKETIPO www.arketipo.com<br />
ARTEDONA www.artedona.com<br />
ARTHUR ARBESSER<br />
www.arthurarbesser.com<br />
ARTISANTI www.artisanti.com<br />
AUGARTEN www.augarten.com<br />
AYKON CITY<br />
www.damacproperties.com<br />
B<br />
BACCAR<strong>AT</strong> us.baccarat.com<br />
B&B HOTELS www.hotelbb.de<br />
BELINI www.belini.at<br />
BLACK TIE www.blacktiesofas.it<br />
BO CONCEPT www.boconcept.com<br />
BORDELET www.bordelet.com<br />
BOULESSE www.boulesse.com<br />
BRETZ SHOP www.bretzshop.de<br />
BULGARI www.bulgari.com<br />
C<br />
CAKEPORNTIME<br />
www.cakeporntime.com<br />
CHALET ACONCAGUA<br />
www.7heavens.ch<br />
CHALET LA D<strong>AT</strong>CHA<br />
www.ladatcha.com<br />
CHALET MONET www.skiinluxury.com<br />
CHILEWICH www.chilewich.com<br />
CHRISTINE KROENCKE<br />
www.christinekroencke.net<br />
CHRISTOFLE www.christofle.com<br />
CLETILE www.cletile.com<br />
COLE & SON www.cole–and–son.com<br />
COLIBRI www.colibri.com<br />
D<br />
DAUM www.daum.fr<br />
DIAMOND LIGHTS<br />
www.thediamondlights.com<br />
DIESEL www.diesel.com<br />
DIPTYQUE www.diptyqueparis.eu<br />
DORNBRACHT www.dornbracht.com<br />
DOVRE www.dovre.co.uk<br />
E<br />
ECO SMARTFIRE<br />
www.ecosmartfire.com<br />
ECTOR HOGSTAAD<br />
www.ectorhogstaad.com<br />
EDIL KAMIN www.edilkamin.com<br />
EDIL PORTALE www.edilportale.com<br />
ELIE BLEU<br />
www.boutique–eliebleu.com<br />
ELIE SAAB www.eliesaab.com<br />
EVA SOLO www.evasolo.com<br />
F<br />
FEED PET PURVEYOR<br />
www.feedpetpurveyor.com<br />
FELD72 www.feld72.at<br />
FERNANDO & HUMBERTO CAMPANA<br />
www.1stdibs.com<br />
FIAM www.fiamitalia.it<br />
FILIP FISKA filipfiska@gmx.at<br />
FLAIR www.flairhomecollection.com<br />
FLEXFORM www.flexform.it<br />
FONTANA ARTE<br />
www.fontanaarte.com<br />
FORTSTANDARD<br />
www.fortstandard.com<br />
FOSTER + PARTNERS<br />
www.fosterandpartners.com<br />
FRANCIS SUL<strong>AT</strong>ANA<br />
www.francissulatana.com<br />
FROMENTAL www.fromental.co.uk<br />
FÜRSTENBERG<br />
www.fuerstenberg-porzellan.com<br />
G<br />
GARBO www.garbo.cc<br />
GEBA www.geba.cc<br />
GEORG JENSEN<br />
www.georgjensen.com<br />
GLEIS21 www.gleis21wien<br />
H<br />
HAAS + SOHN www.haassohn.com<br />
HELLA JONGERIUS<br />
www.jongeriuslab.com<br />
HEM www.hem.com<br />
HEREND www.herend.at<br />
HOEF<strong>AT</strong>S www.hoefats.com<br />
HOME24 www.home24.at<br />
HONEY & TOAST<br />
www.honeyandtoast.co.uk<br />
HOTEL LAMÉE www.hotellamee.com<br />
25HOURS HOTEL<br />
www.25hours-hotels.com<br />
HOUSE OF HACKNEY<br />
www.houseofhackney.com<br />
I<br />
IBIS HOTELS www.ibis.com<br />
IBM www.ibm.com<br />
IKI www.iki-restaurant.at<br />
IVY LINE www.ivyline.co.uk<br />
J<br />
JAN K<strong>AT</strong>H www.jan-kath.de<br />
JOEY ROTH www.joeyroth.com<br />
JOHN LEWIS www.johnlewis.com<br />
JOSEPH BISTRO www.joseph.co.at<br />
JUMEIRAH LAKE TOWERS<br />
www.dmcc.ae<br />
K<br />
KALDEWEI www.kaldewei.de<br />
KAMP www.kamp.ee<br />
KARTELL www.kartell.com<br />
KELLY WEARSTLER<br />
www.kellywearstler.com<br />
KETTAL www.kettal.com<br />
KITZBÜHEL LODGE<br />
www.kitzbuehel-chalet.com<br />
KONSTANTIN GRCIC<br />
www.konstantin-grcic.com<br />
KRAMER & KRAMER<br />
www.kramerundkramer.at<br />
KYMO www.kymo.de<br />
L<br />
LA HACIENDA www.lahacienda.co.uk<br />
LEDERLEITNER www.lederleitner.at<br />
LEE BROOM www.leebroom.com<br />
LINEA LIGHT www.linealight.com<br />
LINGENHEL www.lingenhel.com<br />
L’OBJET eu.l-objet.com<br />
LOBMEYR www.lobmeyr.at<br />
LORENZA BOZZOLI DESIGN<br />
www.lorenzabozzoli.com<br />
M<br />
MACKENZIE CHILDS<br />
www.mackenzie-childs.com<br />
MAISON DARRÉ<br />
www.maisondarre.com<br />
MAISONS DU MONDE<br />
www.maisonsdumonde.com<br />
MAISONFIRE www.maisonfire.com<br />
MARASI RIVERSIDE www.dp.ae<br />
MARCO SIMONIS<br />
www.marcosimonis.com<br />
MARRAKECH DESIGN<br />
www.marrakechdesign.se<br />
MASCHERONI www.mascheroni.it<br />
MICHAELA MARTINEK<br />
www.mikimartinek.com<br />
MINOTTI www.minotti.com<br />
MIO www.mio.wien<br />
MORSØ www.morsoe.com<br />
MOSER www.moser-glass.com<br />
MOTEL ONE www.motel-one.com<br />
MOXY VIENNA AIRPORT<br />
moxy-hotels.marriott.com<br />
MUNNA www.munnadesign.com<br />
MUUTO www.muuto.com<br />
MVRDV www.mvrdv.nl<br />
N<br />
NERI & HU www.neriandhu.com<br />
NLXL www.nlxl.com<br />
NOBLEGO www.noblego.de<br />
NORDIC TALES www.nordic-tales.com<br />
O<br />
ORIGINAL BTC www.originalbtc.com<br />
OUT THERE INTERIORS<br />
www.outthereinteriors.com<br />
P<br />
PABLO DESIGNS<br />
www.pablodesigns.com<br />
PANADERO www.panadero.com<br />
PARAVICINI www.paravicini.it<br />
P<strong>AT</strong>RICIA URQUIOLA<br />
www.patriciaurquiola.com<br />
PAUL BUGGE www.paul-bugge.com<br />
PELIPAL www.pelipal.de<br />
PETER ULM www.6B47.com<br />
PIAZZETTA www.piazzetta.it<br />
PLUMEN www.plumen.com<br />
PORZELLANMANUFAKTUR<br />
www.porzellanmanufaktur.net<br />
PROJECT IMMOBILIEN<br />
www.project-immobilien.at<br />
PROMEMORIA www.promemoria.com<br />
R<br />
RACHEL VAN ASCH<br />
www.vanasch.myshopify.com<br />
RADO www.rado.com<br />
RALPH LAUREN www.ralphlauren.de<br />
RAW EDGES www.raw-edges.com<br />
REALTRADE IMMOBILIEN<br />
www.realtrade-immo.at<br />
RIEDEL www.riedel.com<br />
ROZET & FISCHMEISTER<br />
www.rozetundfischmeister.at<br />
RUBY SOFIE HOTEL<br />
www.ruby-hotels.com<br />
S<br />
SALAMANDER www.salamander.at<br />
SELETTI www.seletti.it<br />
SENTIENT FURNITURE<br />
www.sentientfurniture.com<br />
SIGNA www.signa.at<br />
SKAGERAK www.skagerak.dk<br />
SKY CENTRAL<br />
www.hassellstudio.com<br />
SOMMERHUBER<br />
www.sommerhuber.com<br />
STAMM www.stamm.at<br />
ST. DUPONT www.st-dupont.com<br />
STIX + PARTNER IMMOBILIEN<br />
www.stix-partner.at<br />
STOVAX www.stovax.com<br />
T<br />
T2 www.t2tea.com<br />
TACCHINI www.tacchini.it<br />
TALA www.talaled.com<br />
TECNO OFFICE CONSULT<br />
www.tecno.at<br />
TEUCO www.teuco.de<br />
THE RUG COMPANY<br />
www.therugcompany.com<br />
THOMAS FEICHTNER<br />
www.thomas-feichtner.com<br />
TILAL CITY www.tilaluae.com<br />
TOM DIXON www.tomdixon.net com<br />
U<br />
UBM www.ubm.at<br />
V<br />
VANESSA MITRANI<br />
www.vanessamitrani.com<br />
VENUS CERAMICA<br />
www.venusceramica.com<br />
VICTORINOX www.victorinox.com<br />
VIKTOR STEINWENDER<br />
www.viktorsteinwender.at<br />
VITRA www.vitra.com<br />
W<br />
WALKING CHAIR<br />
www.walking–chair.com<br />
WALL & DECO www.wallanddeco.com<br />
WALTER KNOLL www.walterknoll.de<br />
W<strong>AT</strong>ERFORD www.waterford.eu<br />
WEDGWOOD www.wedgwood.co.uk<br />
WESTWING www.westwingnow.de<br />
WITTMANN www.wittmann.at<br />
WIN4WIEN www.win4wien.at<br />
WOLFERTZ GMBH<br />
www.wolfertz–gmbh.com<br />
Y<br />
YOUNG & B<strong>AT</strong>TAGLIA<br />
www.youngbattaglia.com<br />
YVONNE ELLEN www.yvonneellen.com<br />
Foto: beigestellt<br />
168 falstaff living 05 / 17
IMPRESSUM<br />
05/2017<br />
ZEITSCHRIFT FÜR INTERIEUR<br />
UND ARCHITEKTUR<br />
Die in dieser Ausgabe veröffentlichten<br />
Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.<br />
Übersetzung, Nachdruck, Vervielfältigung<br />
und Speicherung in Datenverarbeitungs anlagen<br />
nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlags.<br />
Zitate aus Beiträgen dieser Ausgabe sind ausschließlich<br />
mit Angabe der Quelle gestattet.<br />
MEDIENINHABER<br />
Falstaff Verlags-GmbH<br />
REDAKTIONSORT<br />
DES MEDIENINHABERS<br />
Führichgasse 8, 1010 Wien<br />
T: +43 1 9042141<br />
F: +43 1 9042141-450<br />
redaktion@falstaff.at<br />
www.falstaff.at<br />
Gegenstand des Unternehmens<br />
ist die Heraus gabe, der Verlag<br />
und der Vertrieb von Zeitschriften<br />
und Druckwerken aller Art unter<br />
der Bezeichnung »Falstaff«.<br />
GESELLSCHAFTER DER<br />
FALSTAFF VERLAGS-GMBH<br />
Alle Informationen dazu auf<br />
www.falstaff.at<br />
HERAUSGEBER<br />
Wolfgang M. Rosam<br />
Angelika Rosam<br />
CHEFREDAKTION<br />
Angelika Rosam<br />
CHEF VOM DIENST<br />
Mag. Manfred Gram<br />
ART DIRECTOR<br />
Klaus Rauch<br />
PHOTO DIRECTOR<br />
Mag. Florence Wibowo<br />
FOTOREDAKTION<br />
fotoredaktion.at<br />
PRODUKTION/LITHO<br />
Konstantin Riemerschmid<br />
MITARBEITER DIESER AUSGABE<br />
Nadica Adana, Barbara Brandtner,<br />
DI Wojciech Czaja, Herbert Hacker,<br />
Uwe Killing, Anja Kleinschuster,<br />
Alexander Linz, DI Maik Novotny,<br />
Dr. Wolfgang Pauser, Michael Pech,<br />
Robert Prazak<br />
LEKTOR<strong>AT</strong><br />
Mag. Sandra Bak, Mag. Hans Grausgruber<br />
GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />
Mag. Elisabeth Kamper<br />
Wolfgang M. Rosam<br />
Mag. Michaela Cholewa<br />
GESCHÄFTSLEITUNG<br />
Prokuristin Mag. Alexandra Hajek<br />
(Leitung Finanzen)<br />
ANZEIGEN- & PROMOTIONKONTAKT<br />
Mag. Michaela Cholewa (Anzeigenleitung)<br />
Christiane Ceccarelli (Anzeigenkoordination)<br />
Mag. Stephanie Zsifkovits (Anzeigenkoordination)<br />
Eva Bohuslav (Lebensmittel, Getränke, Tourismus)<br />
Dkfm. Hans Berlisg (Wein)<br />
Martina Kummer (Tirol, Vorarlberg, Südtirol)<br />
Kinga Mohrent (Auto, Reisen, Hightech)<br />
Olivia Zazzara (Immobilien & Banken)<br />
Ricarda Posch-Steinacher (Lifestyle,<br />
Kultur, Versicherungen)<br />
Sara Zager (Interior, Steiermark, Kärnten)<br />
Claudia Plesser (Interior, Kosmetik, Shopping)<br />
anzeigen@falstaff.at<br />
DIRECT SALES<br />
Timotheus Lamberg (Leitung)<br />
VERTRIEB, ABOMARKETING & LESERSERVICE<br />
Birgit Niedl (Leitung Aboservice), DW 419<br />
abo@falstaff.at<br />
ARTDIRECTOR MARKETING & SALES<br />
Bernhard Halbritter<br />
RECHNUNGSWESEN<br />
Mag. Alexandra Hajek (Leitung Finanzen)<br />
Ulrike Schefberger (Leitung Buchhaltung)<br />
Mag. (FH) Martin Wimmer (Leitung Controlling)<br />
HERSTELLER<br />
Druckerei Berger<br />
Wiener Straße 80, 3580 Horn<br />
VERTRIEB<br />
Morawa Pressevertrieb GmbH & Co. KG<br />
Hackinger Straße 52, 1140 Wien<br />
DVR-Nummer: 06a9192<br />
Mitglied des Verbands<br />
Österreichischer Zeitungen<br />
www.falstaff.at/living-design<br />
DAS LIVING & DESIGN WEB-PORTAL<br />
AKTUELL:<br />
MODERN:<br />
SCHNELL:<br />
News und Trends aus der Interior-Design-,<br />
Architektur- und Kunst-Szene<br />
Elegantes Design, optimiert für Desktop<br />
UND Smartphone<br />
Kurze Ladezeiten und<br />
optimierte Suchfunktion<br />
Folgen Sie uns auch auf<br />
facebook.com/falstaff.magazin
MY KITCHEN:<br />
JOSEF FLOH<br />
Wien<br />
Das Landgasthaus »Floh« in Langenlebarn zählt zu einer der<br />
besten Adressen in der Region. Drei Falstaff-Gabeln (94 Punkte)<br />
zieren die Küche. Josef Floh, der den Familienbetrieb kulinarisch<br />
»schupft«, schafft es mit großer Präzision, Tradition und<br />
Innovation zu vereinen. Und zwar unaufgeregt. Der 46-jährige<br />
Vollblutgastronom übernahm das Haus vor gut 20 Jahren von<br />
seinen Eltern und wurde im Vorjahr zum »Wirt des Jahres«<br />
gekürt. Zusätzlicher Anreiz für eine kulinarische Landpartie ist<br />
die Weinkarte, die geboten wird. 2000 Dispositionen finden sich<br />
darauf – das dürfte Rekord in der Region sein. derfloh.at<br />
AUSGANGSPUNKT<br />
Die Küche ist für Josef Floh ein Kommunikationsort und<br />
Treffpunkt, bevor man in den offenen Wohnbereich entlassen<br />
wird. »Berufsbedingt koche ich relativ selten zu<br />
Hause. Außer Dienstag und Mittwoch, wenn unsere<br />
Gastwirtschaft Ruhetage hat«, gesteht der Herdprofi.<br />
FÜR KINDERGAUMEN<br />
Was Kinder gerne essen, weiß Josef Floh, Vater eines<br />
Buben und eines Mädchens. Die besten Rezepte versammelt<br />
er in seinen beiden Kochbüchern »Der kleine Floh 1«<br />
und »Der kleine Floh 2«. Was war sein Lieblingsessen als<br />
Kind? »Grießnockerlsuppe – aber ein Rezept dafür fehlt in<br />
den Büchern«. Guter Grund für einen dritten Band.<br />
REGIONAL UND NACH MASS<br />
»Unsere Küche wurde von einem befreundeten<br />
Tischler gestaltet«, erzählt Josef Floh. Der hat<br />
dafür Holz aus heimischen Wäldern verwendet.<br />
»Mir ist in allen Lebensbereichen wichtig zu wissen,<br />
wo die Dinge herkommen«. Dieser Gedanke<br />
spiegelt sich auch in der schlichten Brotbox<br />
wider. »Sie ist aus Zirbenholz, weil darin gut<br />
geführtes Brot noch länger frisch bleibt.«<br />
GUT GESCHMIERT<br />
Kräutersalz und Rapsöl sind für<br />
Josef Floh und seine Familie<br />
essenziell. »Wir geben das Salz<br />
auf einen Teller, gießen das<br />
gute Öl darüber und tunken die<br />
Mischung mit Brot auf. Einfach<br />
und großartig!«, zeigt sich der<br />
Gastronom begeistert. Tipp vom<br />
Chef: »Mit Distelöl funktioniert<br />
das Rezept ebenso gut.«<br />
START IN DEN TAG<br />
Morgens herrscht in der Küche der<br />
Familie Floh Hochbetrieb. In den Gläsern<br />
befinden sich selbst gemachtes Grenola<br />
und Crumbles, die dem Müsli morgens<br />
ordentlich Crunch geben. »Verfeinert<br />
wird alles gerne mit selbst gemachter<br />
Marmelade.«<br />
Fotos: Lukas Illgner, Jürgen Skarwan<br />
170 falstaff living 05 / 17
Vorher<br />
Ein Austausch.<br />
Viele Vorteile.<br />
Ein Austausch Ihrer alten Dachfenster sorgt nicht „nur“ für frische Optik. Die Weiterentwicklung in Bezug<br />
auf Technologie und Funktionalität verbessert die Wohnqualität im Dachraum signifikant. Schon ein<br />
einfacher, sauberer 1:1 Austausch bringt mehr Energieeffizienz, vergrößerte Glasfläche und damit mehr<br />
Behaglichkeit & Wohnkomfort in Ihr Zuhause. Zusätzliche Dachfenster sorgen für noch mehr Tageslicht,<br />
Luft & Ausblick und verleihen dem Raum ein Gefühl von Weite und Großzügigkeit.<br />
Mehr Infos unter www.velux.at/fenstertausch
#BornToDare<br />
PELAGOS