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05/2017 WWW.FALSTAFF.<strong>AT</strong><br />

€ 6,–<br />

05<br />

special<br />

LIVING<br />

TEPPICH-COUTURE BEST OF CHALETS<br />

JAN K<strong>AT</strong>H IM<br />

CHIC WOHNEN IN<br />

INTERVIEW<br />

DEN BERGEN<br />

05<br />

COSINESS ALERT<br />

FELL & KAMINE<br />

FÜR DEN WINTER<br />

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EDITORIAL<br />

EIN GROSSES DANKE<br />

FÜR 5 JAHRE LIVING<br />

Es ist eine nachgewiesene Erkenntnis, dass sich der Falstaff-Leser den besonders schönen<br />

Dingen des Lebens widmet. Dabei geht es ihm aber nicht nur um kulinarischen Genuss,<br />

Wein oder die Inspiration für eine Reise. Unsere treue Leserschaft interessiert sich ebenso<br />

für Interieur, Design, Architektur und Immobilien. Also lag es für mich nahe, exakt vor<br />

fünf Jahren, ein eigenes Falstaff LIVING mit genau diesen Schwerpunkten aus der Taufe zu<br />

heben. Ein anspruchsvolles Design-Magazin, das für Inspiration, Freude und jede Menge<br />

Ideen im gehobenen Wohnbereich sorgen soll. Wir wussten freilich nicht, wie sich LIVING<br />

entwickeln würde, denn schließlich war es in der österreichischen Medienlandschaft nicht<br />

der einzige Titel aus dem exklusiven Design-Sortiment. Umso schöner nun die Tatsache, dass<br />

es sich gelohnt hat! Vor wenigen Tagen baten wir zu einem LIVING-Design-Frühstück in<br />

erlesener Runde und präsentierten der Branche den erfreulichen Zuwachs des Magazins und<br />

die stetig steigende Akzeptanz am Markt.<br />

WIR VERSUCHEN, FREUDE AN DEN SCHÖNEN DINGEN<br />

DES LEBENS ZU VERMITTELN<br />

Deshalb darf ich mich hier an dieser Stelle bei all jenen Partnern aus der Wirtschaft bedanken,<br />

die von der Stunde null an an LIVING geglaubt und uns unterstützt haben. Ein großes Danke<br />

auch an unsere Design-affinen Leser und für das positive Feedback zu unserem Schaffen.<br />

Anna Z. aus Wien meinte jüngst in einem Schreiben: »LIVING ist für mich das Tor zur<br />

fantastischen Welt des Designs sowie der Architektur, und es vermittelt eine Sehnsucht nach<br />

einem Lebensgefühl, geprägt durch die schönen Dinge des Lebens.« Ein Kompliment, das<br />

schöner nicht sein könnte.<br />

Angelika Rosam<br />

Herausgeberin Falstaff<br />

Deshalb auch ein besonderes Dankeschön an mein LIVING-Team, das sich stets mit großem<br />

Einsatz um Präzision in der Recherche und einen guten Kundenservice bemüht.<br />

Foto: Ingo Pertramer<br />

Und MEIN größter Wunsch an Sie? Bleiben Sie uns als Leser gut gewogen, und lassen Sie<br />

sich weiterhin von LIVING von einer neuen Dimension aus der Welt des Designs inspirieren,<br />

abholen und viel Freude beim Lesen schenken.<br />

Herzlichst Ihre<br />

ANGELIKA ROSAM<br />

angelika.rosam@falstaff.at<br />

»LIVING vermittelt<br />

eine Sehnsucht nach<br />

einem neuen Lebensgefühl,<br />

geprägt durch<br />

die schönen Dinge<br />

des Lebens.«<br />

ANNA Z., LIVING-Leserin<br />

05 / 17 living<br />

falstaff<br />

5


04<br />

01<br />

01 04<br />

cover.indd 1 20.11.17 17:00<br />

INHALT<br />

05/2017<br />

9 2<br />

Unser Fotoshooting inszeniert<br />

Tableware für edle Feste zu Hause.<br />

5 EDITORIAL<br />

8 ICONS<br />

10 EXHIBITION-TIPP<br />

18 BRANCHENTELEGRAMM<br />

20 MY TASTE<br />

60 ART FIVE<br />

156 MY FAVORITE PROJECTS<br />

166 D<strong>AT</strong>ES TO KNOW<br />

168 BEZUGSQUELLEN<br />

169 IMPRESSUM<br />

COVER<br />

FOTO: KONRAD LIMBECK<br />

VISUAL CONCEPT & PRODUKTION:<br />

FLORENCE WIBOWO<br />

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9 004524 129224<br />

special<br />

LIVING<br />

TEPPICH-COUTURE BEST OF CHALETS<br />

JAN K<strong>AT</strong>H IM<br />

CHIC WOHNEN IN<br />

INTERVIEW<br />

DEN BERGEN<br />

COSINESS ALERT<br />

FELL & KAMINE<br />

FÜR DEN WINTER<br />

BÜRO-DESIGN<br />

DAS OFFICE<br />

IM NEUEN LOOK<br />

LUST AUF DECOR<br />

EXTRAVAGANTE WOHNKULTUR FÜR GENIESSER<br />

72<br />

Wie der Designer<br />

Jan Kath Teppichen<br />

neues Leben<br />

einhaucht, erzählt<br />

er im LIVING-Talk.<br />

TRENDS<br />

14 DESIGNERS TO W<strong>AT</strong>CH<br />

Raw Edges und Neri & Hu<br />

im Porträt.<br />

16 EDITOR’S NOTEBOOK<br />

Must-haves für Designliebhaber.<br />

48 SCHÖN EINHEIZEN<br />

Feuer frei für die neuen Holzöfen.<br />

50 KUNSTTRIP BERLIN<br />

Ein Wochenende im Zeichen<br />

von Museen und Galerien. Plus:<br />

Adressen für den Weekend-Trip.<br />

22 GOOD FELLAS<br />

Interior mit Kuschelfaktor.<br />

24 RUG ’N’ ROLL<br />

Die Teppiche bringen Pep ins Haus.<br />

26 GUTER STAND<br />

Stehlampen mit Strahlkraft.<br />

28 BULB FICTION<br />

Glühbirnen für erhellende Momente.<br />

30 SCHLANGENLINIE<br />

Schlangenmotive sind angesagt<br />

wie schon lange nicht mehr.<br />

DESIGN<br />

64 IN DER HÖHLE DES BÄREN<br />

Im schönsten Chalet der Schweizer<br />

Alpen spielt beim Wohnen Kunst eine<br />

große Rolle.<br />

72 TEPPICH-COUTURE<br />

Der deutsche Teppich-Designer<br />

Jan Kath im Interview.<br />

78 AUSNAHMEN BRECHEN<br />

DIE REGELN<br />

Die niederländische Königin der<br />

Farben, Hella Jongerius, im Porträt.<br />

32 GUT GECHILLT<br />

Die Chaiselongue ist wieder da.<br />

82 GUCCI FÜR DAHEIM<br />

Guccis erste Home-Kollektion.<br />

6 4<br />

Die LIVING-Homestory führt diesmal in die<br />

Alpen. Konkret: ins Luxus-Chalet »Black Bear«.<br />

34 ARTHUR GEHT AN DIE DECKE<br />

Shootingstar Arthur Arbesser macht<br />

Decken für Hem.<br />

36 BÄDER ZUM WOHNEN<br />

Wie man Schlaf- und Badezimmer am<br />

besten miteinander vereint.<br />

40 SPIEL MIT DEM FEUER<br />

Heiße Kamin-Styles für jeden Raum.<br />

84 EVAS LIEBE ZU DESIGN<br />

Eva Padberg ist nicht nur Model,<br />

sondern gestaltet auch Mobiliar.<br />

86 SECHS GANZE WAHRHEITEN<br />

Rado ließ die »True« von Designern<br />

neu interpretieren.<br />

88 ALLES ÜBER FAKE<br />

Essay von Dr. Wolfgang Pauser.<br />

Fotos: Ian Ehm, Stephan Julliard, beigestellt<br />

6 falstaff living 05 / 2017


KULINARIK<br />

92 GLANZ & GLORIA<br />

Sie suchen den richtigen Rahmen<br />

für Ihr Dinner? Unser Tableware-<br />

Shooting bringt Inspiration.<br />

98 TABLEDECOR DE LUXE<br />

Glanzstücke der Tischkultur,<br />

die man haben sollte.<br />

100 SWEET ART<br />

Die Kunst zu backen wird<br />

zur Backkunst. Ein Lagebericht<br />

von der Süßspeisenfront.<br />

104 TIEF LUFT HOLEN<br />

Die besten Dekanter für<br />

Edeltropfen.<br />

106 ZIEHEN LASSEN<br />

Teapots, die den Fünf-Uhr-Tee<br />

zum Augenschmaus machen.<br />

108 KÜCHENKLASSIKER<br />

Die Eieruhr im Haushalt.<br />

110 SCHÖNESSEN<br />

Take-aways zum Hinsetzen<br />

und Niederknien.<br />

RESIDENCES<br />

114 EIN HOCH AUF DUBAI<br />

Bauboom im Wüstenemirat.<br />

120 SIGN<strong>AT</strong>URENSETZUNG<br />

Zwei Großprojekte am Wiener<br />

Hauptbahnhof.<br />

124 SONNWENDE IM WOHNEN<br />

Innovativ wohnen im<br />

Wiener Sonnwendviertel.<br />

128 ERFRISCHENDE ARBEITSWELTEN<br />

Büros, in denen jeder gerne arbeitet.<br />

134 KANTINENPARTY<br />

Betriebskantinen erfinden sich neu.<br />

138 BUDGETPOLITIK<br />

Wieso Low-Budget-Hotels<br />

auf Optik und Style setzen.<br />

142 CHALET IM SCHNEE<br />

Coole Alpendomizile für<br />

den Winterurlaub.<br />

148 LIVING SALON<br />

Wie wohnt man multifunktional?<br />

Drei Experten im Diskurs.<br />

22<br />

Schafwolle und Interior harmonieren perfekt.<br />

Vor allem im Winter. kellywearstler.com<br />

152 MY CITY<br />

Architekt Johannes Pilz<br />

über sein Rotterdam.<br />

INSPIR<strong>AT</strong>ION<br />

160 ROCK THE CASBAH<br />

Marrakesch-Style für zu Hause.<br />

164 EVENT-CLIPPINGS<br />

Vienna Art Week. Jan Kath bei<br />

Rahimi. 5 Jahre LIVING.<br />

170 MY KITCHEN<br />

Zu Gast in der Küche<br />

von Josef Floh.<br />

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Mödling<br />

Donauufer-Autobahn<br />

Wien<br />

Tangente<br />

Berndorf


architektur / ICONS<br />

Foto: Mohamed Somji<br />

8 falstaff living 05 / 17


LOUVRE, SAADIY<strong>AT</strong> ISLAND IN ABU DHABI<br />

Wenn der Auftrag lautet, nicht weniger als ein neues, architektonisches Weltwunder zu schaffen, darf es<br />

schon einmal länger dauern. Nach etlichen, mehrjährigen Bauverzögerungen und Terminverschiebungen<br />

sollte nun eigentlich aber nichts mehr schiefgehen und der Louvre in Abu Dhabi eröffnet werden.<br />

Umgesetzt wurde das Megaprojekt vom französischen Stararchitekten Jean Nouvel, der das Gebäude mit<br />

Form und Sprache zweifelsfrei in der Gegenwart ansiedelt. Herzstück des »Wüsten-Louvres« ist die hochkomplizierte<br />

Kuppel, die eine Fläche von gut fünf Fußballfeldern überspannt, dabei aber lediglich von vier<br />

Säulen getragen wird. Sie ist übersät von unzähligen arabesken Öffnungen für Luft und Licht – das erzeugt<br />

im Innenraum des Museums ein überirdisches und prächtiges Spiel mit Licht, das sich förmlich seinen Weg<br />

durch das Dach brechen muss. Darüber hinaus formen 55 unterschiedliche Gebäude eine an die Medina<br />

angelehnte Museumsstadt. An der Eröffnung des Louvres nehmen übrigens hochkarätige Gäste teil:<br />

Neben Leonardo da Vinci unter anderem Henri Matisse und Pablo Picasso, die mit ihren Werken im<br />

ersten Universalmuseum der arabischen Welt vertreten sein werden. louvreabudhabi.ae<br />

05 / 17 living<br />

falstaff<br />

9


exhibition-tipp / 21ER HAUS<br />

Foto: Atelier Otto Mühl<br />

10 falstaff living 05 / 17


21ER HAUS: »GÜNTER BRUS – ICH BEWEGE MICH …«<br />

Günter Brus wird 80. Das Belvedere würdigt mit einer Ausstellung im 21er Haus das Schaffen<br />

des Wiener Aktionisten, der Anfang der 1960er-Jahre mit radikalen Positionen den menschlichen<br />

Körper in den öffentlichen Kunstdiskurs einführte. Im verschlafenen Nachkriegs-Wien<br />

waren die Brus’schen Aktionen ein echter Wachrüttler. Vor allem, da Brus Körper zur Metapher<br />

gesellschaftlicher Vorgänge stilisierte und sie so zur Projektionsfläche seiner Gesellschaftskritik<br />

machte. Die derart radikal formulierte Kritik führte Anfang der 1970er-Jahre ins Berliner<br />

Exil. Dort entstanden zahlreiche zeichnerische Zyklen und Theaterstücke. Die Retrospektive<br />

im 21er Haus zeichnet Brus’ künstlerische Entwicklung nach und stellt dabei Zusammenhänge<br />

und Querverbindungen seiner Performancekunst zu Zeichnungen, »Bild-Dichtungen« und<br />

Theaterprojekten her. Ein eigener Raum inszeniert Gemeinschaftsprojekte, die Brus mit Künstlerkollegen<br />

wie Dominik Steiger, Jörg Schlick und Arnulf Rainer realisiert hat.<br />

Ab 2. 2. 2018; belvedere.at<br />

WEITERE AUSSTELLUNGSTIPPS:<br />

ALBERTINA: »Meisterwerke der Architekturzeichnung«. Großartige Schau, die von Meisterhand<br />

gezeichnete Städtebilder und Entwürfe präsentiert; ab 15. 12. 2018, albertina.at.<br />

LEOPOLD MUSEUM: »Egon Schiele. Expression und Lyrik«. Zum 100. Todestag von Egon Schiele<br />

gibt die Ausstellung auch Einblick in Schieles Lyrikbegabung; ab 23. 2. 2018, leopoldmuseum.org.<br />

WIEN MUSEUM: »Otto Wagner«. Würdigung der Architektur und kühnen Umsetzungen des Wiener<br />

Visionärs, der die Moderne mit auf den Weg brachte; ab 15. 3. 2018, wienmuseum.at.<br />

05 / 17 living<br />

falstaff<br />

11


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LIVING<br />

TRENDS<br />

36<br />

34<br />

22<br />

24<br />

GOOD FELLAS<br />

Neuer Stoff zum Kuscheln. Die<br />

schönsten Designs mit Fell. (S. 22)<br />

Fotos: Getty Images (1), Agape, Kelly Wearstler, Jansch, Maison Fire, beigestellt<br />

50<br />

40<br />

RUG ’N’ ROLL<br />

Teppiche, die mit Struktur und Muster<br />

Wohnatmosphäre schaffen. (S. 24)<br />

ARTHUR GEHT AN DIE DECKE<br />

Arthur Arbesser kooperiert mit dem<br />

Interior-Label Hem. (S. 34)<br />

BÄDER ZUM WOHNEN<br />

Die Badewanne im Schlafzimmer<br />

setzt sich langsam durch. (S. 36)<br />

SPIEL MIT DEM FEUER<br />

Die heißesten Kamine und Öfen<br />

für Ihr Zuhause. (S. 40)<br />

KUNSTTRIP BERLIN<br />

Unser Arty Weekend führt in die<br />

pulsierende Spreemetropole. (S. 50)


trends / PORTRÄTS<br />

Gute Strichführung Das Schüssel- und Vasen-Set<br />

»Printet« wurde für Swarovski gestaltet. Die Lampe<br />

»Concertina« (u.) lässt sich falten und stammt aus<br />

einer Kollektion für Louis Vuitton.<br />

Kein Ladenhüter Für das Ladensystem<br />

»Stack« wurden Raw Edges mit dem »Elle<br />

Decoration Design Award« prämiert.<br />

ERFINDERGEISTER<br />

Yael Mer und Shay Alkalay kommen aus Tel<br />

Aviv, studiert haben die beiden Designer unter<br />

anderem am Londoner Royal College of Art.<br />

Dort gründeten sie auch ihr Studio Raw Edges.<br />

Und mit dem sorgt das Duo, das auch privat<br />

liiert ist, seit einigen Jahren für frischen Wind<br />

in der Branche. Der spielerische Umgang mit<br />

Farben, Mustern und Formen, den die beiden<br />

41-Jährigen pflegen, stößt folgerichtig bei<br />

großen Marken auf Gegenliebe. Vor allem weil<br />

die Kreationen immer auch mit einem subtilen<br />

Sinn für Humor gewürzt sind. Das lieben<br />

Markenhäuser wie Kvadrat, Moroso oder Luis<br />

Vuitton, die regelmäßig um Kooperationen anfragen.<br />

Dem Pärchen wohnt zudem auch großer<br />

Innovationsgeist inne. Der zeigt sich nicht<br />

nur, wenn aus Filz, Papier und Tapetenrollen<br />

Möbel »geschneidert« werden. Mer und<br />

Alkalay entwickelten etwa eine neuartige Färbetechnik<br />

für Holz und entlocken mit dieser<br />

Methode dem Werkstoff neue Nuancen. Anstreichen<br />

wäre ja auch zu einfach für die zwei<br />

Querdenker, die für ihre Umfärbetechnik den<br />

renommierten »Wood Award« erhielten.<br />

DESIGNERS<br />

TO W<strong>AT</strong>CH<br />

RAW EDGES<br />

Yael Mer und Shay Alkalay<br />

(r.) kennen sich seit gemeinsamen<br />

Studienzeiten. 2007<br />

gründeten sie in London das<br />

Designstudio Raw Edges.<br />

Alltagstaugliche Zugänge,<br />

die niemals konventionell<br />

sind, zeichnen die Entwürfe<br />

der zwei 41-Jährigen aus.<br />

raw-edges.com<br />

Gemeinsam ist man auch im<br />

Kreativprozess weniger allein.<br />

Die zwei Designerpaare Raw<br />

Edges und Neri & Hu wissen<br />

das nur zu gut und bilden auch<br />

privat ein Team. TEXT MANFRED GRAM<br />

Fotos: PEDRO PEGENAUTE/Agape, Zhu Hai, beigestellt<br />

14 falstaff living 05 / 17


NERI & HU<br />

Das Ehepaar Lyndon Neri (47)<br />

und Rossana Hu (44) zählen<br />

zu Asiens Top-Stars in der<br />

Design-Branche. Eigentlich<br />

sieht sich das Duo, das sich<br />

beim Studium in den USA<br />

kennengelernt hat (Berkeley,<br />

Harvard, Princeton) als<br />

Architekten. Aber sie pflegen<br />

einen interdisziplinären Kreativansatz.<br />

Gearbeitet wird übrigens<br />

in London und Schanghai.<br />

neriandhu.com<br />

GLOBALDENKER<br />

Badefreuden<br />

Für den Bäderspezialisten<br />

Agape kreierten Neri & Hu die<br />

frei stehende Sockelwanne<br />

»Immersion«, die durch Höhe<br />

überzeugt und dennoch nicht<br />

wuchtig wirkt.<br />

Wer in einer immer komplexer werdenden Welt<br />

das interdisziplinäre Denken beherrscht und<br />

dabei auch noch global agiert, ist klar im Vorteil.<br />

Das asiatische Designer-Duo Lyndon Neri<br />

und Rossana Hu beherrscht diese Kunst.<br />

Konsequent bezeichnen sie daher ihre Studios<br />

in Schanghai und London als Design- und<br />

Forschungsbüro Neri & Hu. Bearbeitet werden<br />

vom Paar, das drei gemeinsame Kinder hat, die<br />

Bereiche Produktdesign, Interieur, Grafik und<br />

Architektur. Geht es um Design, bevorzugen<br />

die beiden ein Spiel mit den Gegensätzen. Sei<br />

es, dass Materialien wie Holz, Metall oder<br />

Kunststoff zusammengeführt werden oder<br />

klassischen Formensprachen kleine Extravaganzen<br />

verpasst werden. Was der 47-jährige<br />

gebürtige Philippiner und seine um drei Jahre<br />

jüngere Partnerin, die ursprünglich aus Taiwan<br />

kommt, gestalten, strahlt zudem eine gewisse<br />

Ruhe und Understatement aus. Gerade dieser<br />

Hang zum Leisen, zum diskreten Design ist es,<br />

was den Projekten und Produkten von Neri &<br />

Hu so eine ungeheure Magie verleiht. Man<br />

muss einfach hinsehen und bleibt daran haften.<br />

Hoch die Tassen<br />

Zum »Zisha Tea Set« gibt es auch passende<br />

Teekannen. Hier trifft schlichtes Design auf<br />

traditionelles Material.<br />

Kommunikation<br />

Arne Jacobsens berühmten<br />

Stuhl der Serie 7 haben<br />

Neri & Hu neu interpretiert und<br />

ein Duett daraus gemacht.<br />

05 / 17 living<br />

falstaff<br />

15


editor’s notebook<br />

Spieglein, Spieglein …<br />

Marcel Wanders ist<br />

bekannt dafür, nie halbe<br />

Sachen zu machen. Das<br />

Spiegel-Kunstwerk für<br />

Fiam ist hier keine Ausnahme.<br />

chaplins.co.uk<br />

Fast-Food-Wohntrends<br />

Mittlerweile hat das Design<br />

auch etwas für Gourmets<br />

übrig. Im Conran Shop gibt’s<br />

jetzt einen Burger zum<br />

Kuscheln. The new art of living.<br />

conranshop.co.uk<br />

Die originellsten News und Highlights<br />

aus dem Design-Kosmos – was uns<br />

gefällt, was uns bewegt und welche<br />

Objekte Kultcharakter garantieren.<br />

Cocktail Hour<br />

Plüschig gemütlich und formvollendet<br />

im Design: Der blassblaue<br />

Shell Chair garantiert bei Soirees<br />

den perfekten Single-Auftritt.<br />

artisanti.com<br />

Duft des Drachen<br />

Die legendäre Duftkerzenmanufaktur<br />

Diptyque hat ein<br />

neues Design in<br />

Auftrag gegeben:<br />

Der Künstler Philippe<br />

Baudelocque kreierte<br />

einen Drachen-<br />

Flakon mit rotem<br />

Duftwachs.<br />

diptyqueparis.eu<br />

Achtung, Leopard!<br />

Damit Frau nicht mehr<br />

mit unbequemen<br />

Umhängetaschen<br />

beim Biken das<br />

Gleichgewicht verliert,<br />

gibt’s jetzt die chice<br />

Leoprint-Fahrrad-<br />

Pockettasche.<br />

Infos unter<br />

honeyandtoast.co.uk<br />

Im Visier der Libelle<br />

Die originelle Lampe »Libellule« von<br />

Designer Vincent Darré darf als durchaus<br />

extravagantes Piece eingestuft werden.<br />

www.maisondarre.com/lampe-libellule/<br />

Immer wieder lockt der Pouf<br />

Ziemlich originell, was sich die Designerin<br />

Lorenza Bozzoli mit ihrer »Couture«-Kollektion<br />

ausgedacht hat. Die frisch-fröhlichen Poufs,<br />

drapiert in edlem Samt, strahlen in jedem Salon.<br />

bozzoli.com; luisaviaroma.com<br />

Fotos: beigestellt<br />

16 falstaff living 05 / 17


trends / NEWS-TICKER<br />

+++ BRANCHEN-<br />

TELEGRAMM<br />

Was kommt? Was ist en vogue?<br />

Wer designt mit wem und warum?<br />

No limits, so what? Ein kurzer<br />

Newsflash aus der Welt des Designs.<br />

+++ GEMURMEL IM MUSEUM. Noch alle Murmeln beisammen? Diese Frage stellt sich beim<br />

Anblick der neuen spektakulären Rauminstallation von Snarkitecture.<br />

Gemeinsam mit dem Modelabel COS hat das New Yorker Designstudio kürzlich seine neueste<br />

Ausstellung in Seoul eröffnet. Unglaubliche 100.000 Glasmurmeln flitzen in<br />

einem 400 Meter langen Metallgestell durch den Raum. Anders als üblich, ist<br />

Anfassen hier ausdrücklich erwünscht! +++<br />

+++ INTERIOR-DESIGN FÜR BELLO & CO. Der schwedische Möbelriese IKEA lässt nun die Herzen<br />

zahlreicher Haustierbesitzer höherschlagen. Und hoffentlich auch die ihrer Lieblinge.<br />

»Lurvig« heißt die Kollektion, die von Hundebetten, Korbmöbeln bis hin zu Sofas alles bietet,<br />

was Hunde und Katzen so zum Wohlfühlen brauchen. +++<br />

+++ MODE-MEKKA IM TRADITIONSCAFÉ Seit Ende August fungiert das frühere<br />

»Café Griensteidl« unter dem neuen Namen »Rien« als Mischung aus Kaffeehaus, Restaurant und Kultur-<br />

stätte. Am 9. November öffnete jetzt der temporäre Concept-Store »Rienna« im Karl-Kraus-Saal<br />

seine Tore. Gut 50 Designer bzw. Labels aus Wien präsentieren ihre Produkte. Bis Ende<br />

Jänner können noch Mode und Möbel »made in Vienna« erstanden werden. Infos unter rienna.at +++<br />

+++ THE RUG COMPANY FE<strong>AT</strong>. FARROW & BALL. Wie auf Wolken geht man auf den zwölf<br />

Teppichen, die aus der Partnerschaft zwischen Farrow & Ball mit The Rug Company<br />

entstanden sind. Gefertigt wurden sie von erfahrenen Webern in Nepal, die nur die feinsten Garne<br />

aus tibetischer Wolle und Seide dafür verwendet haben. Die zeitlosen Farbtöne<br />

passen sich mühelos dem Look einer jeden Einrichtung an. +++<br />

+++ FUTURE READING. Die Tianjin Binhai Library in China wird<br />

wohl nicht nur Leseratten anziehen! Entworfen wurde der futuristische Bau mit<br />

dem charakteristischen »Auge« vom niederländischen Architekturbüro MVRDV.<br />

Die entlang der Wände verlaufenden Terrassen-Regale beherbergen auf fünf<br />

Stockwerken 1,2 Millionen Bücher. +++<br />

Fotos: Ossip, beigestellt<br />

18 falstaff living 05 / 17


Möbel im Blut …<br />

… seit Neunzehnzwölf<br />

Wetscher Wohngalerien und Werkstätten, Zillertalstraße 30, Fügen / Tirol<br />

www.wetscher.com


my taste<br />

ROBERTO<br />

MINOTTI<br />

ROBERTO MINOTTI<br />

Die Geschichte des italienischen Möbelherstellers<br />

Minotti ist ein Paradebeispiel für<br />

wirtschaftlichen Erfolg, der über Generationen<br />

andauert. In den 1950er-Jahren formte<br />

Alberto Minotti einen kleinen Handwerksbetrieb<br />

zu einer Interior-Größe. Seine Söhne<br />

Renato und Roberto (Bild) sorgten dann für<br />

einen weiteren Aufschwung und verhalfen<br />

der Marke auch international zum Durchbruch.<br />

Heute zählt das Unternehmen zu den<br />

wichtigsten und erfolgreichsten Möbelherstellern<br />

der Welt. Gefragt nach seinem<br />

Erfolgsrezept, weiß der 63-jährige Italiener<br />

sofort eine Antwort: »Meines Erachtens<br />

sollte jedes Möbelstück und jedes Designobjekt<br />

Funktion, Schönheit, Qualität und<br />

Komfort in sich vereinen.« minotti.com<br />

Was lieben designaffine Menschen<br />

privat? Mit welchen Stücken<br />

umgeben sie sich, was hinterlässt<br />

Eindruck? Roberto Minotti hat<br />

uns seine fünf Favoriten verraten.<br />

»Panthella Floor<br />

Lamp« von Verner<br />

Panton »Eine Ikone aus<br />

den 1970er-Jahren. Ich<br />

bewundere die perfekte<br />

Ausgewogenheit<br />

zwischen Stiel und<br />

Lampenschirm.«<br />

»Chateau Marmont«<br />

»Kein anderes Hotel versprüht<br />

derart viel Geschichte und<br />

Charme wie das Haus<br />

am Sunset Boulevard.«<br />

»Lawrence« von Minotti<br />

»Mein Lieblingsstück aus unserem<br />

Unternehmen. Das multifunktionale<br />

Sofasystem ist zeitlos elegant. Es passt in<br />

jeden Raum und zu jedem Geschmack.«<br />

»Mies van der Rohe, Charles Eames und<br />

1950er-Jahre-Design haben meinen<br />

Geschmack beeinflusst und geprägt.«<br />

De Young Memorial Museum<br />

»Ich liebe dieses Museum, vor<br />

allem wegen der Natur, von der<br />

es umgeben ist. Die Architektur<br />

von Herzog & de Meuron und<br />

Fong & Chan Architects<br />

überraschte mich vom ersten<br />

Moment an. Hier ist alles<br />

perfekt ausbalanciert.«<br />

»Lounge Chair« von<br />

Charles und Ray Eames<br />

»Seit 1956 ein unschlagbares,<br />

großartiges Stück Design. Der<br />

Inbegriff eines Must-have.«<br />

»Design ist dann gelungen,<br />

wenn Proportionen und<br />

Balance stimmen.«<br />

Fotos: alamy (2), Getty Images (1), Minotti, Vitra, beigestellt<br />

20 falstaff living 05 / 17


Occhio LED: Energieeffizienzklasse A+<br />

occhio.de/mito


trends / COSY<br />

GOOD<br />

FELLAS<br />

Die Winterzeit lädt zur Cosiness. So<br />

sorgt der Griff zu Pelz und Fell auch<br />

indoor für Wärme und Gemütlichkeit.<br />

LIVING präsentiert das derzeit<br />

Trendigste auf dem Kuschelsektor.<br />

TEXT BARBARA BRANDTNER<br />

Schwungvoll Wer im Sessel »J. J.« von<br />

B & B Italia schaukelt, der kriegt den Kopf ganz<br />

schnell frei. Das Mongolenlammfell sorgt im<br />

Schaukelstuhl von Antonio Citterio für<br />

kuschelige Momente. archiproducts.com<br />

Ohren auf! Der Ohrensessel<br />

»Guelfo« von Opinion Ciatti Firenze<br />

ist aus Metall und grauem<br />

Kunstpelz. archiexpo.de<br />

Runde Sache Der graue Kunstfell-Pouf »Dotcom«<br />

entfaltet seine Wirkung vor allem in Kombination mit<br />

Leder-Lounge-Chairs. westwingnow.de<br />

Zottel-Look Auf dem Daybed »Anita«<br />

lässt sich gemütlich tagträumen.<br />

Kidassia-Ziegenfell bringt den<br />

Kuschelkick mit. francissulatana.com<br />

Fotos: beigestellt<br />

22 falstaff living 05 / 17


Voll im Trend Mit dem<br />

»Souffle Chair« macht<br />

man nichts falsch.<br />

Schafwolle (Shearling)<br />

ist zurzeit so angesagt<br />

wie schon lange nicht<br />

mehr. Die kurvige<br />

Formensprache<br />

bezaubert ebenfalls.<br />

kellywearstler.com<br />

Nimm Platz. Der Lounge-Sessel »The Lhassa«<br />

ist mit tibetanischem Lammfell überzogen.<br />

Wer darauf sitzt, fühlt sich umarmt.<br />

airborne.fr<br />

Gut gepolstert Ein Polster aus Nerz?<br />

Warum eigentlich nicht. Das italienische<br />

Nobel-Stricklabel Agnona macht’s<br />

jedenfalls möglich. agnona.com<br />

Ein Fell für alle Fälle Die braune<br />

Tagespelzdecke »Blaufuchs« von<br />

Pilati ist genau das Richtige für kleine<br />

Kuschelattacken zwischendurch.<br />

boulesse.com<br />

Richtig liegen Die Chaiselongue »Ciao<br />

Nicola da Cortina« von Mascheroni ist<br />

mit Schaffell bezogen und lässt sich<br />

elektrisch verstellen. mascheroni.it<br />

Coyote Nice Der »Caribou Lounge« wird<br />

in Brooklyn gefertigt. Der Fellüberwurf des<br />

Sessels, der perfekt in US-Chalets passt,<br />

stammt von Kojoten. sentientfurniture.com<br />

Fesche Frisur Claudia Melo ist für<br />

die flotte Sitzmöglichkeit »Air«<br />

verantwortlich. Unten Eisen, oben<br />

freche Zotteloptik. edilportale.com<br />

05 / 17 living<br />

falstaff<br />

23


trends / FARBENSPIELE<br />

1.<br />

RUG ’N’ ROLL<br />

2.<br />

Ob Afrika, Orient, Weltraum oder Geometrie – geht es<br />

um Teppiche, finden Designer Inspiration überall. LIVING<br />

hat die aufregendsten Teile gefunden, damit Sie schön<br />

auf dem Teppich bleiben können.<br />

3.<br />

4.<br />

6.<br />

1. Kontinentalverschiebung Die prächtigen<br />

Farben und Landschaften Afrikas dienten<br />

als Vorbild für den handgeknüpften Teppich<br />

»Chimbuka«. walterknoll.de 2. Ikonisch<br />

Inspiriert von Fliesen in einer alten maltesischen<br />

Kirche, besticht der »Bonavita«<br />

mit seinem Muster aus Blau und Grün.<br />

therugcompany.com 3. Seidenraupe Das<br />

Muster des edlen Teppichs »Brushstroke«<br />

von Star-Designer Elie Saab verbindet dezente<br />

Farben mit schimmernden Seidengarnen<br />

und erzielt damit einen sehr subtilen,<br />

dekorativen Effekt. eliesaab.com<br />

4. Für immer und ewig Die neue Kollektion<br />

»Vintage« von GEBA nimmt die Formen<br />

und Muster klassischer Orientteppiche auf<br />

und verwandelt sie in zeitlose Kunstwerke.<br />

geba.cc 5. Knalleffekt Der Teppich<br />

»Wawa Rug« von A Rum Fellow aus handgeknüpfter<br />

Wolle erfrischt mit seinem<br />

Design jeden Raum. arumfellow.com<br />

6. Reine Formsache Der Teppich »Adana«<br />

ist zu 100 Prozent aus Wolle und besticht<br />

durch seine gelungene Kombination aus<br />

geometrischen Formen und sanften Farben.<br />

boconcept.com 7. Ab ins All Das Design<br />

von »SPACE 89« vermittelt durch ein Meer<br />

aus weißen Leinenfäden auf glänzender<br />

Viskose die unendlichen Weiten des Weltraums.<br />

kymo.de<br />

5.<br />

7.<br />

Fotos: beigestellt<br />

24 falstaff living 05 / 17


olf-benz.com<br />

Rolf Benz MERA<br />

Design Beck Design<br />

Alle Stoffe. Ein Preis. Der günstigste.<br />

Das Sofaprogramm Rolf Benz MERA erhalten Sie bis zum 31.03.2018 in allen Stoffen der<br />

aktuellen Kollektion zum günstigsten Stoffpreis (= Preisgruppe 11). Weitere Informationen<br />

bei Ihren Rolf Benz Handelspartnern und unter rolf-benz.com<br />

Rolf Benz-Fuhrmann, 1010 Wien · Grünbeck Einrichtungen, 1050 Wien · Seliger bespoke furnishing, 1180 Wien · Raumdesign Schmircher, 2020 Hollabrunn · Möbel Karner,<br />

2230 Gänserndorf · Wohndesign Maierhofer, 2351 Wiener Neudorf · Winter die Einrichtung, 2540 Bad Vöslau · Einrichtungsstudio Scharfmüller, 3151 St. Pölten · Wimmer Wohnen,<br />

3542 Gföhl · D&J Schulmeister GmbH, Waldviertler Wohnwerkstatt, 3920 Groß Gerungs · Die Einrichtung Manzenreiter, 4040 Linz · Möbel See, 4053 Haid-Ansfelden ·<br />

Maschik Design + Wohnen, 4600 Wels · Wohnland Berger, 4810 Gmunden · Famler Einrichtungen, 5020 Salzburg · Möbel Laimer – Design + Handwerk, 5163 Mattsee ·<br />

Schiffer & Sams, 5351 Bad Ischl · Sendlhofer Handwerk + Design, 5630 Bad Hofgastein · Küchen und Wohnstudio Schwaiger, 5700 Zell am See · Hausberger, 6020 Innsbruck ·<br />

Wohndesign Freudling, 6263 Fügen / Tirol · Einrichtungshaus Aufschnaiter, 6380 St. Johann / Tirol · Einrichtungshaus Föger GmbH, 6405 Telfs-Pfaffenhofen · Ladenstein,<br />

8010 Graz · Spätauf – Möbel, Design & Handwerk, 8054 Graz · La Forma Werinos, 8230 Hartberg · Wohnanders - Heinrich Kaufmann, 8280 Fürstenfeld · Wohnbühne Anninger,<br />

8670 Krieglach · Wohnsinn Taferner, 8700 Leoben · Einrichtungshaus Schöffmann, 8750 Judenburg · Rutar, 9020 Klagenfurt · Rutar, 9500 Villach · K & B Unterlerchner, 9800 Spittal


trends / LEUCHTKRAFT<br />

GUTER<br />

STAND<br />

Galaktisch<br />

Das einzigartige Design der<br />

Leuchte »Heliacal« wurde<br />

vom heliakischen Aufgang,<br />

dem Erscheinen eines Himmelskörpers<br />

kurz vor Sonnenaufgang,<br />

inspiriert. fontanaarte.com<br />

Als flexible Lichtquellen und<br />

kleine Kunstwerke sorgen<br />

Stehlampen für erhellende<br />

Design-Momente im Raum.<br />

Eleganter Knicks<br />

Die Stehlampe »Dino« bringt mit<br />

gebogenem Messing-Pfosten und<br />

einem verstellbaren schwarzen<br />

Emaille-Schirm das Flair der 50er-<br />

Jahre zurück ins Wohnzimmer.<br />

flairhomecollection.com<br />

Swinging Sixties Inspiriert von den<br />

Leuchten der 60er-Jahre, kombiniert<br />

die »Chester« eine schlichte Edelstahlstruktur<br />

mit zwei Lampenschirmen<br />

aus satiniertem Kupfer.<br />

originalbtc.com<br />

Kurvendiskussion Mit der »Oxygen«<br />

haben die Designer Pio und Tito Toso eine<br />

vielseitige elegante Stehleuchte mit hochexklusivem<br />

Aussehen entworfen.<br />

linealight.com<br />

Multifunktional Die elegante Architektur<br />

mit offenem Rahmen vereint eine warme<br />

LED- Beleuchtung mit einladendem Stauraum<br />

für Bücher und integriertem USB-Anschluss.<br />

pablodesigns.com<br />

Hart trifft zart<br />

Die »Giant Raindrop« von<br />

Zephina wurde handgefertigt<br />

und präsentiert hochwertigen<br />

Industriecharme mit sehr<br />

filigraner Glasarbeit.<br />

outthereinteriors.com<br />

Blick in die Zukunft<br />

Die Stehlampe »Higgs« von<br />

Promemoria besticht durch<br />

ihre Struktur aus glänzendem<br />

schwarzem Chrom-Metall und<br />

der Lampenkugel aus Fumé<br />

und Ametista-Murano-Glas.<br />

promemoria.com<br />

Fotos: beigestellt<br />

26 falstaff living 05 / 17


Hocker<br />

gratis!<br />

Lounge-Sessel 808<br />

Aktion gültig bis 30.04.2018 . www.thonet.de<br />

Thonet Fachhandelspartner in Ihrer Nähe:<br />

Graz Mario Palli, www.mariopalli.com Innsbruck + Rankweil Reiter, www.reiterrankweil.at<br />

Linz + Salzburg AREA Handelsgesellschaft mbH, www.area.at Wien Behan + Thurm, www.behan-thurm.com<br />

Since 1819


trends / GLÜHFAKTOR<br />

1.<br />

BULB<br />

2.<br />

FICTION<br />

Glühbirne ist nicht gleich Glühbirne. Helle<br />

Design- und Kreativköpfchen haben die<br />

Leuchtkörper zum neuen It-Piece gemacht.<br />

6.<br />

3.<br />

4.<br />

5.<br />

7.<br />

1. Farbenspiel Die »E27 Pendant Lamp« mit großer Farbauswahl<br />

vereint Industrial Design mit skandinavischer Schlichtheit. muuto.com<br />

2. Strahlemann Plumens bauchige »003« leuchtet nach unten wie ein<br />

Spot und zur Seite beinahe wie eine Kerze. plumen.com 3. Diamond<br />

Fever Designer Eric Therner hat die Halogenlampe »Diamond Light«<br />

entworfen, die wie ein geschliffener, facettierter Diamant aussieht.<br />

thediamondlights.com 4. Into the woods Mit ihrem weichen,<br />

nordischen Design macht die »Bright Sprout« aus der alltäglichen<br />

Funktion eines Glühbirnensockels ein ästhetisches<br />

Erlebnis. nordic-tales.com 5. Königlich<br />

Die Pendelleuchte »King Edison«<br />

von Young & Battaglia verbindet die<br />

Schlicht heit einer Edsion-Glühbirne<br />

mit der Romantik und Pracht eines<br />

Kronleuchters. youngbattaglia.com<br />

6. Retrocharme Die »Voronoi« von TALA ist<br />

zwar im angesagten Retro-Style entworfen, bringt<br />

aber dank moderner LED-Technik viel Wärme in die Räume und<br />

spart gleichzeitig Energie. talaled.com 7. Juwelenglanz Die Glühbirne<br />

»Crystal Spot Light« ist außergewöhnlich und bringt jeden<br />

Raum mit ihrer juwelengleichen Ausstrahlung zum Funkeln. seletti.it<br />

8. Kristallklar Das Design der handgefertigten »Crystal Bulb« wurde<br />

von Whiskeygläsern und Dekantern inspiriert. leebroom.com<br />

8.<br />

Fotos: beigestellt<br />

28 falstaff living 05 / 17


Waschtisch MIENA by Anke Salomon<br />

kaldewei.com


trends / REPTILIEN<br />

Dinner mit Schlange<br />

Dieser in Handarbeit gefertigte Teller mit<br />

dekorativem Schlangenmotiv gehört zum<br />

dreiteiligen Set »Serpi« der Mailänder<br />

Keramikwerkstatt Paravicini. paravicini.it<br />

Bettgezischel<br />

Das »Green Snake Cushion<br />

Cover« von Rachel van Asch<br />

belebt mit seinem detailgetreuen<br />

Print jedes Sofa.<br />

vanasch.myshopify.com<br />

SCHLANGEN LINIE<br />

Ophiophobie nennen Psychologen die Angst vor Schlangen.<br />

Am besten behandelt man sie mit Konfrontationstherapie.<br />

LIVING hilft da gerne mit ausgewählten Designobjekten.<br />

Formvollendet<br />

Die »Green & Grey Snake Vase« von<br />

Daum ist mit ihrem außergewöhnlichen<br />

Design ein wahrer Eyecatcher.<br />

daum.fr<br />

Bissiger Kommentar<br />

Die Schlangenskulptur<br />

»Don’t Step on Me« ist aus<br />

Aluminium gegossen und<br />

trägt das Markenlogo von<br />

Diesel am Körper. seletti.it<br />

Kostbarer Anhang<br />

Das Armband »Serpenti« besteht aus<br />

massivem Gold mit 55 Diamanten im Marquiseschliff<br />

und 56 Rubinen. bulgari.com<br />

Stützenhilfe<br />

Die Buchstützen von L’Objet<br />

wurden aus ausgewählten<br />

Metallen und Limoges-Porzellan<br />

handgefertigt. eu.l-objet.com<br />

Tisch der Medusa<br />

Äußerst dekorativer<br />

Beistelltisch »Ofidia« der<br />

Designer-Brüder Fernando<br />

und Humberto Campana.<br />

1stdibs.com<br />

Fotos: beigestellt<br />

30 falstaff living 05 / 17


www.treca-interiors-paris.com<br />

DIE HAUTE COUTURE DES SCHLAFENS


trends / ENTSPANNUNG<br />

Facetime Gordon Guillaumier interpretiert<br />

das Sofa neu und verwandelt es in einen<br />

Raum für persönliche Beziehungen. Zwei<br />

Rückenlehnen spiegeln sich gegenseitig<br />

wider, während weiche Federkissen für<br />

viel Komfort sorgen. tacchini.it<br />

GUT GECHILLT<br />

Chaiselongue, Récamiere, Tagesbett –<br />

egal, wie es sich nennt, eines ist<br />

gewiss: Das trendy Möbel ist derzeit<br />

die angesagte Alternative zum Sofa.<br />

Kavalier in Rot Der Récamiere-Klassiker<br />

»Gaudi« bringt mit seinen sinnlichbarocken<br />

Rundungen spielerische Stilsicherheit<br />

und handwerkliches Geschick<br />

gekonnt zum Ausdruck. bretzshop.de<br />

Zeitreise »Emma« erinnert mit Verve an<br />

das viktorianische Zeitalter und den Geist<br />

jener Zeit, in der opulente Tagesbetten als<br />

Inbegriff von Stil und Klasse galten.<br />

munnadesign.com<br />

32 falstaff living 05 / 17<br />

Blau-Pause Angeblich betteten sich<br />

besonders gerne sinnliche und schlaue<br />

Frauen auf dem Sofa »Penelope«. Die<br />

Rückenlehne mit handgefertigten Capitonné-<br />

Quilten ermöglicht komfortables Sitzen.<br />

blacktiesofas.it<br />

Fotos: beigestellt


Black Beauty Die Chaiselounge »Manta« erlaubt<br />

unterschiedliche Sitzpositionen und sorgt damit<br />

stets für echte Entspannung. Die geschwungene<br />

Rückenlehne und die üppige Linienführung<br />

vereinen Eleganz und Komfort. arketipo.com<br />

Klassische Schönheit Das »Edwards«<br />

überzeugt durch seine immerwährende<br />

Aktualität. Die tiefe Knopfheftung an der<br />

Innenseite und die ruhige Oberfläche außen<br />

bilden einen schönen Kontrast. wittmann.at<br />

Design-Traum Die sehr puristische<br />

Chaiselongue »Luggage« von Minotti<br />

besteht aus hochwertigen Materialien wie<br />

Leder und ist eine perfekte Synthese aus<br />

Komfort und Eleganz. minotti.com<br />

Kunst-Stück Ursprünglich entwarfen Charles und Ray<br />

Eames den eleganten Liegesessel »La Chaise« für einen<br />

Wettbewerb des MoMA. Als Inspiration diente ein Werk<br />

des Bildhauers Gaston Lachaise. vitra.com<br />

Chamäleon Die »Recamiere<br />

Kay« von Christine Kröncke<br />

versprüht subtile Eleganz. Sie<br />

ist in unterschiedlichen Farben<br />

zu haben und passt sich so<br />

jedem Einrichtungsstil an.<br />

christinekroencke.net<br />

Musterknabe Alle Stücke<br />

der BANDAS-Kollektion können<br />

beliebig ausgetauscht werden.<br />

Die Sitzbezüge mit übergroßem Muster<br />

stammen von der Kultdesignerin Patricia Urquiola.<br />

patriciaurquiola.com<br />

Vogelkunde Die »Bird Chaise« ist mit ihrer<br />

ungewöhnlichen Form ein echter Blickfang.<br />

Die sanften Kurven fördern zudem eine<br />

reduzierte Silhouette. tomdixon.net<br />

Sitz der Götter Das asymmetrische<br />

Chaiselongue-Sofa »Zeus« punktet mit<br />

seinem fest gepolsterten Chassis, dessen<br />

Enden sich von der Basis nach außen<br />

erstrecken. Der hohe Rücken wirkt wie eine<br />

schützende Muschel. Cooles Spiel mit Form<br />

und alten Sitztraditionen. flexform.it<br />

05 / 17 living<br />

falstaff<br />

33


trends / DESIGNER<br />

Durchstarter<br />

Mit seinem Gespür für gute Stoffe<br />

und schöne Muster ist Arthur<br />

Arbesser auch in der Interior-Welt<br />

ein gern gesehener Gast.<br />

ARTHUR<br />

GEHT AN<br />

DIE DECKE<br />

Arthur Arbesser ist zurzeit die heißeste<br />

heimische Aktie am Modemarkt. Der<br />

Wiener wurde eben Kreativchef bei Fay.<br />

Er macht aber auch anderes. Decken<br />

für Hem zum Beispiel. TEXT MANFRED GRAM<br />

Es ist eine Erfolgsstory, die das schwedische<br />

Interior-Label Hem gerade<br />

schreibt. Gegründet vor drei Jahren,<br />

hat man sich in kürzester Zeit mit<br />

Möbel, Lampen, Teppichen und Wohnaccessoires<br />

einen Namen gemacht. Einerseits, da<br />

die Qualität und das Design der Stücke großartig<br />

sind, andererseits bietet man ein Preis-<br />

Leistungs-Verhältnis, das man auf diesem<br />

Level eher selten sieht. Das funktioniert deshalb,<br />

weil das Unternehmen Überproduktion<br />

vermeidet und auf Zwischenlagerung verzichtet.<br />

Zudem wird intensiv mit jungen Designern<br />

zusammengearbeitet, deren Stern im Begriff ist,<br />

so richtig am Firmament aufzugehen.<br />

MUSTERKNABE<br />

Bestes Beispiel: der Wiener Modemacher<br />

Arthur Arbesser. Der 33-Jährige macht gerade<br />

in der Modemetropole Mailand Karriere und<br />

wurde eben zum Kreativdirektor der Fashion-<br />

Marke Fay ernannt. Sein Stil, scheinbar<br />

Unvereinbares zusammenzuführen und dabei<br />

hochgradig Tragbares zu schaffen, sorgt in<br />

Fachkreisen schon länger für Furore. Kräftige<br />

Farben, ausdrucksstarke Muster, Dezenz,<br />

wenn es sein muss, und dabei nie wirklich<br />

langweilig sein, das ist Arbessers Credo. Das<br />

zieht er durch. Egal, ob er jetzt Ringel socken<br />

für Yoox, limitierte Flaschen für Absolut<br />

Vodka oder Wohnaccessoires entwirft. Für<br />

Hem kreierte der Shootingstar jedenfalls eine<br />

ganze Kollektion an Wolldecken.<br />

Als die Anfrage kam, zögerte der Wiener<br />

keinen Moment, denn Abstecher in die<br />

Möbelwelt wollte der Kreativgeist immer<br />

schon machen. »Interior interessiert mich<br />

sehr, weil ich wissen will, wie die Menschen<br />

leben und wohnen. Das muss übrigens nichts<br />

mit Geld zu tun haben. Es geht darum, wie<br />

man in seinem Zuhause Atmosphäre schafft«,<br />

erzählt er LIVING.<br />

Das Konzept von Hem, das in gewisser<br />

Weise Qualitätsdesign demokratisiert, passt<br />

besonders in Arbessers Weltsicht, der seinen<br />

Ausflug in den Interior-Kosmos verlängert.<br />

Anfang des nächsten Jahres kommt eine<br />

neue Kollektion mit Deckenentwürfen auf<br />

den Markt. Mustergültig.<br />

Cosiness aus Wolle<br />

Arthur Arbessers Decken für das<br />

skandinavische Interior-Label Hem<br />

gibt es auch online. hem.com<br />

Fotos: Getty Images (1), beigestellt<br />

34 falstaff living 05 / 17


ALLE FORMEN,<br />

EIN DESIGN<br />

DIE NEUE GROHE LINEARE-KOLLEKTION<br />

FÜR RUNDE UND ECKIGE BADEZIMMER-DESIGNS<br />

Die weltoffene Ästhetik von Lineare überzeugt durch ihre Gradlinigkeit und wirkt dennoch höchst einladend.<br />

Dem Konzept des Minimalismus folgend, ist Lineare ganz bewusst auf notwendige Elemente reduziert und erreicht<br />

so eine faszinierend schlanke Optik. Die Linie basiert auf dem Zusammenspiel von zwei einfachen geometrischen<br />

Figuren: Zylindrische Körper und schmale, rechteckige Formen von Griff und Auslauf verbinden sich zu einer<br />

einzigartigen harmonischen Komposition. grohe.at<br />

Jetzt erleben im neuen GROHE Live! Center in Wien<br />

Business Park Vienna • Wienerbergstr. 11/Ebene 1/Top 2 • 1100 Wien • T: 01/680 60 • E: livecenter-at@grohe.com<br />

Weitere Ausstellungen finden Sie unter: lineare.grohe.at


trends / BADEZIMMER<br />

BÄDER ZUM<br />

WOHNEN<br />

Aus der Wanne direkt ins Bett. Wohnbäder erobern<br />

kontinuierlich den Mainstream. LIVING zeigt, wie man<br />

aus viel Raum großzügige Wellness-Oasen macht.<br />

TEXT MANFRED GRAM UND ANJA KLEINSCHUSTER<br />

Inseltraum Die frei stehende<br />

Badewanne »Vieques« von Agape<br />

verdankt ihren Namen einer kleinen<br />

makellosen Insel in der Karibik<br />

und ist eine Hommage an die alten<br />

Wannen vergangener Zeiten. Sie<br />

besteht aus Stahl, die Innenseite<br />

ist weiß lackiert und steht so in<br />

reizvollem Kontrast zu ihrem dunkelgrauen<br />

Äußeren. agapedesign.it<br />

36 falstaff living 05 / 17


Großstadtdschungel Für alle, die den urbanen Lebensstil<br />

und die Großzügigkeit von Lofts genießen wollen, ist die<br />

neue Bademöbelserie von Pelipal genau richtig. Der<br />

moderne Industrial Look besticht durch geometrische<br />

Geradlinigkeit und Metallelemente. Die Kombinationsvielfalt<br />

hält für alle Bedürfnisse die richtige Lösung bereit.<br />

pelipal.de<br />

Offene, loftige Wohnlösungen, die<br />

aus separaten Zimmern entstanden<br />

sind, kennt man nur zu gut, wenn es<br />

darum geht, Ess-, Koch- und Wohnbereich<br />

verschmelzen zu lassen. Mittlerweile<br />

ist es keine Seltenheit mehr, dass Schlafzimmer<br />

und Bad zu einer großzügigen Einheit verbunden<br />

werden. Passiert das, spricht man von<br />

Wohnbädern, und dieser neue Lebensbereich<br />

eröffnet auch neue Gestaltungsmöglichkeiten.<br />

Verfügt man über die entsprechenden Räumlichkeiten,<br />

sind frei stehende Badewannen der<br />

Hingucker schlechthin und der Wellness-Hotspot<br />

in den eigenen vier Wänden. Aber es gibt<br />

auch einiges, das beachtet werden will, damit<br />

man mit der gewonnenen Platzfreiheit nicht<br />

baden geht. So sorgen etwa Paravents, Schiebetüren<br />

und clever eingesetzte Raumteiler für<br />

Privatsphäre. Ein Blick in die Badezimmerfantasien<br />

der Innenarchitekten zeigt, worauf<br />

es dabei ankommt.<br />

Fotos: beigestellt<br />

Pure Eleganz Die Badewanne »Siena« von<br />

Teuco überzeugt mit einwandfreier Präzision bei<br />

den Proportionen und verfügt über eine direkte<br />

Verbindung der Elemente. Das Design verzichtet<br />

auf alles Überflüssige, damit am Ende das<br />

Wesentliche bleibt: Essenz und Schönheit.<br />

teuco.de<br />

05 / 17 living<br />

falstaff<br />

37


trends / BADEZIMMER<br />

Klare Linie Das eigenständige<br />

Design der »Conoduo« von<br />

Kaldewei gipfelt in exzellentem<br />

Badekomfort für ein Gefühl von<br />

Ruhe und Klarheit. Architektonische<br />

und geometrische Elemente<br />

vereinen sich zu einer markanten<br />

Formgebung. kaldewei.de<br />

Black Beauty Inspiriert vom<br />

Transitional Style, zeichnet sich die<br />

»Vaia« von Dornbracht durch elegantes<br />

und zugleich progressives Design aus.<br />

Der dunkle, seidenmatte Farbton wirkt<br />

warm, weich, erdend und setzt einen<br />

archaisch anmutenden Akzent im Bad.<br />

dornbracht.com<br />

Fotos: beigestellt<br />

38 falstaff living 05 / 17


Geberit AquaClean Mera<br />

Das WC, das Sie mit Wasser reinigt.<br />

Einzig artig<br />

genial.<br />

Berührungslose<br />

WC-Deckel-<br />

Automatik<br />

Föhn<br />

TurboFlush-<br />

Spültechnik<br />

WhirlSpray-<br />

Duschtechnologie<br />

WC-Sitz-<br />

Heizung<br />

Geruchsabsaugung<br />

Orientierungslicht<br />

Mit Geberit AquaClean Mera erleben Sie ein völlig neues Gefühl von Frische<br />

und Sauberkeit: Das WC mit Duschfunktion reinigt den Po auf Knopfdruck mit<br />

einem warmen Wasserstrahl. Für mehr Hygiene und Wohlbefinden.<br />

→ www.geberit-aquaclean.at/mera oder 02742 401 400


trends / FEUERSTELLEN<br />

SPIEL MIT<br />

DEM FEUER<br />

Kamin und Ofen sind mittlerweile weit mehr<br />

als nur Wärmemacher. Im unterschiedlichsten<br />

Design und als optisches Raumhighlight integriert,<br />

verwandeln sie zur richtigen Zeit die eigenen<br />

vier Wände in gemütliche Wohlfühloasen.<br />

TEXT MANFRED GRAM<br />

Foto: Brunner<br />

40 falstaff living 05 / 17


GEGEN DIE WAND<br />

Genialität offenbart sich oft nicht auf den ersten Blick. Wenn<br />

Ofenprofi Sommerhuber aus dem oberösterreichischen Steyr<br />

das Kaminthema befeuert, muss man unbedingt einen zweiten<br />

und dritten Blick riskieren, damit man die ausgeklügelten Ideen<br />

als Ganzes versteht. Etwa wenn wie hier im Bild der Kachelkamin<br />

kompromisslos in der Wand verschwindet. Eine saubere,<br />

cleane Lösung, die auf Understatement setzt und dabei trotzdem<br />

das Holz schön knistern lässt. Die keramische Wärme erledigt<br />

dann den Rest. Fazit: Immer schön den Ofen flach halten.<br />

sommerhuber.com<br />

05 / 17 living<br />

falstaff<br />

41


trends / FEUERSTELLEN<br />

SOUL KITCHEN<br />

In Küchen ist es üblicherweise schon heiß genug. Dennoch: Auch hier<br />

machen sich lodernde Feuerstellen gut und sorgen für Beruhigung.<br />

Die wirken besonders, wenn die Kochstelle in einen offenen Wohnbereich<br />

übergeht. Die Fireboxen von Ecosmart Fire, die mit Bioethanol<br />

beheizt werden, drängen sich förmlich auf, wenn es darum geht, in<br />

Lebensräumen stimmige Atmosphäre zu schaffen. Vor allem in Küchen,<br />

da beim Verbrennen von Bioethanol keine zusätzliche Hitze entsteht.<br />

Fazit: If you can stand the heat, stay in the kitchen. ecosmartfire.com<br />

Foto: EcoSmart<br />

42 falstaff living 05 / 17


MY LIFE<br />

MY DESIGN LIFE<br />

DESIGN<br />

STORIES<br />

STORIES<br />

DESIGN, DAS IHRE WELT AUF DEN KOPF STELLT.<br />

Kochen, Essen, Wohnen, Schlafen mit italienischem Flair - für jeden Raum die perfekte Lösung.<br />

DESIGN, DAS IHRE WELT AUF DEN KOPF STELLT.<br />

Kochen, Essen, Wohnen, Schlafen mit italienischem Flair - für jeden Raum die perfekte Lösung.<br />

Monobrandstore: Monobrandstore: Spätauf GmbH<br />

Spätauf GmbH<br />

1010 WIEN. Franz-Josefs-Kai 1010 WIEN. Franz-Josefs-Kai 47<br />

47<br />

T +43 (0)1 - 533 T +43 56 (0)1 00<br />

- 533 56 00<br />

www.poliform-wien.at<br />

www.poliform-wien.at<br />

SHOWROOM SHOWROOM ÖFFNUNGSZEITEN<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

MO-FR 10:00-18:30<br />

MO-FR 10:00-18:30<br />

SA 10:00-16:00<br />

SA 10:00-16:00


trends / FEUERSTELLEN<br />

THE BIG EASY<br />

Innovation ist alles. Sicher, das Feuer wird man ebenso<br />

wenig neu erfinden können wie das Rad. Das heißt aber<br />

nicht, dass nicht optimiert werden kann. Haas & Sohn<br />

zeigen mit ihrem Kaminofen »Gastein« jedenfalls, wie<br />

Heiz-Erleichterung bei Kaminen im 21. Jahrhundert<br />

aussehen kann. Als erster Ofen in der Preisklasse bis zu<br />

1000 Euro verfügt das Heizgerät über die patentierte<br />

»Easy-Control«-Technologie. Dabei lassen sich alle<br />

Luftführungen mit lediglich einem Hebel steuern.<br />

Fazit: Wärme und Feuer schaffen auch Sicherheit.<br />

haassohn.com<br />

Foto: Haas+Sohn<br />

44 falstaff living 05 / 17


BODEN<br />

NEU<br />

GEDACHT.<br />

Designkunst<br />

•<br />

Robust, hochwertig<br />

und ökologisch<br />

•<br />

Warme und<br />

angenehme Haptik<br />

•<br />

Wasserbeständig und<br />

rutschfest<br />

•<br />

Reduziert Tritt- und<br />

Raumschall<br />

www.landegger.at/loris


trends / FEUERSTELLEN<br />

SCHLAFES BRUDER<br />

Öfen, die mit Bioethanol befeuert werden, leiteten ja einst eine<br />

kleine Revolution ein. Erstmals war es möglich, Kamine als<br />

Dekorationsobjekte im ganzen Haus aufzustellen, braucht man<br />

doch für den Betrieb keinen Schornstein, und alles verbrennt<br />

rußfrei. Ob Badezimmer, Küche oder Schlafzimmer – die guten<br />

Stücke können überall flackern und für Stimmung sorgen.<br />

Der Standkamin »Boheme« von Maisonfire fällt in dieser<br />

Hinsicht nicht aus dem Rahmen und erfreut durch Purismus.<br />

Fazit: Quadratisch, praktisch, gut. maisonfire.com<br />

Fotos: Maisonfire<br />

46 falstaff living 05 / 17


INTERNI TOSCANI<br />

»dall' Italia con amore per voi«<br />

ITALIENISCHE WOHNKULTUR<br />

Wer italienische Wohnkultur liebt, egal ob klassisch oder modern, hat mit INTERNI TOSCANI<br />

eine der besten Anlaufstellen der Stadt. Alle Möbel, die hier erstanden werden können,<br />

sind ausschließlich in Italien gefertigt. Zudem erfüllt das engagierte Team auch aus gefallene<br />

Möbelwünsche und bietet individuelle und maßgeschneiderte Wohnlösungen.<br />

INTERNI TOSCANI<br />

Lindengasse 16 + 28<br />

1070 Wien<br />

T: 01 5244062<br />

www.interni-toscani.at


trends / ÖFEN<br />

Brennmeister<br />

Die eingebauten Holzöfen von Stovax<br />

verfügen über die modernsten Clean-Burn-<br />

Verbrennungssysteme, wodurch<br />

besonders effizient verbrannt wird.<br />

stovax.com<br />

SCHÖN<br />

TV-Ofen?<br />

Mit seinen kompakten Linien und<br />

dem nostalgischen Retro-Design<br />

verschönert der »Dovre Vintage<br />

30« jeden Raum. dovre.co.uk<br />

EINHEIZEN<br />

Diese heißen Öfen sorgen zu Hause für<br />

Knisterstimmung. Damit schlagen Sie<br />

dem Winter garantiert ein Schnippchen.<br />

Edelbrand<br />

Der »E929 M-H« von Piazzetta<br />

ist ein modernes Modell, bei dem<br />

die edle Bearbeitung aus Majolika<br />

gut zur Geltung kommt.<br />

piazzetta.it<br />

Abhänger<br />

Die breite Öffnung des hängenden Kamins<br />

»T<strong>AT</strong>IANA 997« ermöglicht es dem Feuer,<br />

im gesamten Raum eine warme<br />

Atmosphäre zu schaffen. bordelet.com<br />

Modern Chic<br />

Schickes Design und weiche<br />

Linien zeichnen den Pelletofen<br />

»Nea« aus. Gut geeignet ist<br />

das Stück auch für moderne<br />

Passivhäuser. edilkamin.com<br />

Dauerbrenner<br />

Selbst ausgeschaltet verströmt der<br />

»P943 M Hermetic« dank Konvektor<br />

angenehme Wärme im Raum.<br />

piazzetta.it<br />

Dreifaltigkeit<br />

Der Kaminofen »Iris« bietet die Möglichkeit,<br />

das Feuer aus drei Sichtscheiben zu<br />

bewundern, und bietet zudem Stauraum<br />

für Holz. panadero.com<br />

Fotos: Shutterstock (1), beigestellt<br />

48 falstaff living 05 / 17


PARKETTMANUFAKTUR BY HARO / promotion<br />

Aus dem richtigen Holz geschnitzt<br />

Auch nach 150 Jahren ist das 1866 gegründete Unternehmen<br />

noch in Familienbesitz und ist heute dank<br />

innovativer Designs und ausgezeichneter Qualität<br />

Deutschlands führender Parketthersteller.<br />

Ganz bodenständig<br />

Die außergewöhnlichen Kreationen der »parkettmanufaktur by HARO« zelebrieren die hohe<br />

Kunst des Parketthandwerks und sind weit mehr als nur ein Boden.<br />

BEZAHLTE ANZEIGE Fotos: beigestellt<br />

Immobilien entwickeln sich<br />

immer mehr zu einem höchst<br />

beliebten Investment, weil sie für<br />

Wertbeständigkeit stehen.<br />

Noch »mehr Wert« erhalten die<br />

eigenen vier Wände durch die exklusiven<br />

wie individuellen Böden<br />

der »parkettmanufaktur by<br />

HARO«. Die hohe Kunst des Parketthandwerks<br />

bringt hier außergewöhnliche<br />

Kreationen hervor,<br />

die mehr sind als nur ein Boden.<br />

Ein Boden aus der »parkettmanufaktur<br />

by HARO« wertet<br />

nicht nur unter wirtschaftlichen<br />

Gesichtspunkten eine Immobilie<br />

auf, sondern inszeniert und prägt<br />

Räume gemäß der Persönlichkeit<br />

ihres Bewohners. Die XL-Dielen<br />

geben sich besonders großzügig.<br />

Auf dem warm schimmernden<br />

Eichenholz der Ureiche verlaufen<br />

natürliche Risse, die sorgfältig per<br />

Hand ausgefugt werden und so die<br />

Ursprünglichkeit des Bodens betonen.<br />

Wer den Kontrast liebt,<br />

schmückt sein Wohnzimmer mit<br />

dem Stirnholzparkett Carré. Das<br />

traditionelle Design gibt beispielsweise<br />

modernen Möbeln eine solide<br />

Grundlage.<br />

VON MEISTERHAND, GANZ<br />

INDIVIDUELL<br />

In der Meisterwerkstatt der<br />

»parkettmanufaktur by HARO«<br />

entstehen Böden mit hoher individueller<br />

Ausstrahlung, ganz nach<br />

den Wünschen des Kunden.<br />

Wurmlöcher, geschroppt mit dem<br />

Handhobel, strukturiert oder<br />

sägerau: mittels fast vergessener<br />

handwerklicher Techniken aus<br />

früheren Epochen erhalten die<br />

Parkettdielen individuelle Ober­<br />

flächen. Die Achateiche kommt<br />

besonders extravagant daher: In<br />

Gold oder Silber gekalkt, zieht sie<br />

die Blicke auf sich. Der luxuriöse<br />

Metallic-Effekt entsteht durch<br />

speziell entwickelte hochwertige<br />

Naturöle, die ebenfalls per Hand<br />

aufgebracht werden.<br />

100 % DURCHVEREDELT,<br />

ZEITLOS SCHÖN<br />

Die Landhausdiele Eiche Barrique<br />

wiederum verleiht mit ihrer<br />

lebendigen Maserung auch einem<br />

puristischen Interieur eine warme<br />

Stimmung. Sie erhält ihre außergewöhnliche<br />

Optik mittels eines<br />

speziell entwickelten Produktionsverfahrens.<br />

Dabei wird der<br />

Deckbelag komplett durchgefärbt.<br />

Kratzer sind so kaum<br />

sichtbar.<br />

Das macht sie zum idealen<br />

Boden für Bereiche mit höherer<br />

Belastung sowie für Räume mit<br />

starker Sonneneinstrahlung, da<br />

sie wesentlich farbstabiler ist als<br />

beispielsweise unbehandelte<br />

Hölzer.<br />

Durch Innovation, viel Erfahrung<br />

und absolute Hingabe<br />

schafft die »parkettmanufaktur<br />

by HARO« nicht nur Lebensraum,<br />

sondern echte Lebensqualität.<br />

INFO<br />

Team Haro Wien<br />

Hamberger Flooring Austria GmbH<br />

1030 Wien, Baumgasse 79<br />

T: +43 1 7990333-0<br />

E-Mail: austria@haro.com<br />

parkettmanufaktur.de<br />

haro.com<br />

05 / 17 living<br />

falstaff<br />

49


trends / ARTY<br />

WEEKEND<br />

KUNST<br />

-T RIP<br />

BERLIN<br />

Immer neu, immer anders: Berlin ist keine perfekte Schönheit, aber<br />

immer aufregend, frech und edgy. Genau das macht die deutsche<br />

Haupt stadt zum perfekten Magneten für Kunst. Ein Wochenende auf<br />

den Spuren der Berliner Kunstszene führt auf einen Trip zu den<br />

großen Plätzen und verborgenen Winkeln der Metropole.<br />

TEXT MAIK NOVOTNY<br />

Foto: Getty Images<br />

50 falstaff living 05 / 17


Viel Platz, viel Freiheit, eine entspannte<br />

Toleranz, günstige Mieten<br />

und ein überbordendes Nachtleben.<br />

Kein Wunder, dass Berlin Künstler<br />

und Kunstinteressierte anzieht wie ein<br />

Magnet. Die Kunstszene ist dabei so vielfältig<br />

wie die Stadt selbst. Szenekieze, versteckte<br />

Nischen und gleich mehrere Stadtzentren.<br />

Provokant-Experimentelles findet sich hier<br />

ebenso wie Klassisches aus preußischen<br />

Sammlungen. Neon und Nofretete, Punk<br />

und Pergamonaltar, Theorie und Tanzperformance.<br />

Die Schwerpunkte verschieben<br />

sich ständig, weswegen der kunstinteressierte<br />

Besucher jedes Mal ein neues Berlin vorfindet.<br />

Das Urteil des Kritikers Karl Scheffler<br />

von 1910, die Stadt sei verdammt dazu,<br />

»immerfort zu werden und nie zu sein«, gilt<br />

auch heute noch. Wenn man sich auf dieses<br />

Werden einlässt, ist ein wild-aufregendes<br />

Wochenende auf den Spuren der Berliner<br />

Kunst garantiert. ><br />

Im Auge des Wirbelwinds<br />

Berlin schläft nie. Es ist Partyhauptstadt<br />

und Kunsthauptstadt –<br />

und meistens beides gleichzeitig.<br />

Nicht überraschend bei einer<br />

Metropole, die von ihrem ehemaligen<br />

Bürgermeister liebevoll als »arm,<br />

aber sexy« bezeichnet wird.<br />

05 / 17 living falstaff<br />

51


trends / ARTY<br />

WEEKEND<br />

>>> FREITAG<br />

Ab durch die Mitte: vom<br />

Hamburger Bahnhof zum<br />

Potsdamer Platz und auf<br />

den Spuren der Moderne<br />

im Herzen der Großstadt.<br />

><br />

Berlin ist eine ausufernde Stadt. Um nicht<br />

sofort die Orientierung zu verlieren, beginnen<br />

wir also am besten in der Mitte, am<br />

Hauptbahnhof. Neben dessen Gewühl aus<br />

Zügen, Menschen und Taxis, liegt etwas<br />

versteckt eine zweite Station. Durch den<br />

Hamburger Bahnhof fahren zwar schon seit<br />

1884 keine Züge mehr, dafür haben sich seine<br />

lichtdurchfluteten Hallen als Ort für zeitgenössische<br />

Kunst etabliert. Bis Januar 2018<br />

sind hier mit dem »Preis der Nationalgalerie<br />

2017« ausgezeichnete Werke zu sehen.<br />

Von dort geht unser Weg nach Süden, über<br />

die Spree und vorbei an Reichstag und Brandenburger<br />

Tor bis zum Potsdamer Platz. Mit<br />

seiner Hochhauskulisse und seinen Verkehrsströmen<br />

ist dieser heute wieder die großstädtischste<br />

Kreuzung der Stadt, wie sie es schon<br />

in den goldenen Zwanzigerjahren war. Nicht<br />

weit davon liegt der nach seinem Architekten<br />

benannte elegante Martin-Gropius-Bau. Hier<br />

stellten schon Paul Klee, Anish Kapoor und<br />

Ai Weiwei ihre Werke aus, heute wird er von<br />

den Berliner Festspielen mit wechselndem<br />

Plakativ<br />

Die Kunst hat viele<br />

Gesichter in Berlin,<br />

aber brav ist sie nie.<br />

Metropolis<br />

Der Potsdamer Platz<br />

ist ein idealer Ort, um<br />

in Berlin einzutauchen.<br />

Art Lovers<br />

Gegenwartskunst<br />

vor dem Hamburger<br />

Bahnhof.<br />

Programm kuratiert. Gropius’ Neffe Walter<br />

war später einer der wichtigsten Bauhaus-<br />

Architekten und entwarf das Bauhaus-<br />

Archiv, das sich gleich ein paar Ecken weiter<br />

findet. Wir durchqueren auf dem Weg dorthin<br />

das weitläufige Kulturforum an der<br />

Rückseite des Potsdamer Platzes. Dieses ist<br />

dank der Philharmonie und der Nationalgalerie<br />

schon ein Mekka der modernen<br />

Architektur, das Bauhaus-Archiv ist hier also<br />

genau am richtigen Platz. Es beherbergt unter<br />

seinen weißen Dächern die weltweit größte<br />

Sammlung von Bauhaus-Exponaten, von<br />

Zeichnungen und Dokumenten bis zum<br />

Avantgarde<br />

Erinnerungen an die<br />

Roaring Twenties<br />

im Bauhaus-Archiv.<br />

Privat archiv von Walter Gropius. Bis März<br />

2018 ist hier zudem eine Ausstellung über<br />

moderne Architektur in Chicago zu sehen.<br />

Wir bleiben stilecht und beschließen den<br />

Tag modern mit einem Drink in der coolen<br />

»Monkey Bar« im 10. Stock des »25hours<br />

Hotels« am Zoo mit Blick auf die City West.<br />

HAMBURGER BAHNHOF –<br />

MUSEUM FÜR GEGENWART BERLIN<br />

»Preis der Nationalgalerie 2017«, bis 14. 1. 2018<br />

Tipp: Die Werke von Beuys in der Dauerausstellung.<br />

smb.museum<br />

MARTIN GROPIUS BAU<br />

»Juden, Christen und Muslime. Im Dialog der<br />

Wissenschaften 500–1500«, 9. 12. 2017–4. 3. 2018<br />

berlinerfestspiele.de<br />

BAUHAUS-ARCHIV<br />

»New Bauhaus Chicago«, 15. 11. 2017–5. 3. 2018<br />

Tipp: Im Archiv stöbern! bauhaus.de<br />

Fotos: Getty Images (1), Thomas Bruns, Lehrter Straße 57, 10557 Berlin www.thomasbruns.com, Jansch, beigesetllt<br />

52 falstaff living 05 / 17


Archaisch<br />

Der babylonische<br />

Ishtar-Altar im<br />

Pergamonmuseum.<br />

Kunsttempel<br />

Die Museumsinsel<br />

an der Spree.<br />

>>> SAMSTAG<br />

Stadt der Gegensätze:<br />

von den Schätzen der alten<br />

Kunst auf der Museumsinsel<br />

zu den Off-Spaces am<br />

östlichen Rand.<br />

Das zweite Stadtzentrum nehmen wir uns am<br />

Samstag vor, und wir starten mit einer Reihe<br />

von Schwergewichten. Denn die Museumsinsel<br />

bildet nicht nur das historische Zentrum,<br />

sondern auch eines der dichtesten<br />

Kunstkonzentrate der Welt. Das Alte Museum<br />

und das kongenial restaurierte Neue<br />

Museum bilden das Kernstück des Areals mit<br />

ihren Sammlungen aus Kunst und Ethnologie<br />

(die Nofretete-Büste ist Pflicht!), das wuchtige<br />

Pergamonmuseum direkt daneben wurde<br />

um den riesigen, atemberaubenden Pergamonaltar<br />

herum gebaut. Wem nach diesem<br />

Marathon dann noch Luft bleibt, kann sich<br />

in der Alten Nationalgalerie mit der Ausstellung<br />

zu Rodin, Rilke und Hofmannsthal inspirieren<br />

lassen. Danach haben wir uns eine<br />

Pause redlich verdient. Die Straßen nördlich<br />

des Hackeschen Markts bieten eine Fülle<br />

kleiner Lokale, zum Beispiel das französischcharmante<br />

»Café Fleury«.<br />

Doch auch für seine selbst für Berlin hohe<br />

Dichte an Galerien ist der Kiez seit Jahren<br />

bekannt. Die Galerie Martin Mertens in der<br />

Linienstraße ist darunter eine der spannendsten<br />

und beherbergt seit 2016 auch einen Artist<br />

in Residence, der in der Galerie wohnt. Noch<br />

weiter weg von den Schwergewichten der<br />

Museumsinsel liegt das östliche Stadtviertel<br />

Weißensee mit seiner Kunsthochschule, auch<br />

hier hat sich eine Galerienszene etabliert. Die<br />

Galerie Sexauer in ihrer ruppigen alten Industriehalle<br />

ist wohl das denkbar schärfste Gegenstück<br />

zu den Kunsttempeln im Stadtzentrum.<br />

Wer dieses andere Berlin-Feeling noch eine<br />

Weile auskosten will, kann mit der Bierflasche<br />

in der Hand den Sonnenuntergang<br />

betrachten, wem nach Party zumute ist, der<br />

kann den Tag am Prenzlauer Berg oder in<br />

Friedrichshain zur Nacht werden lassen –<br />

oder zum Morgen.<br />

><br />

MUSEUMSINSEL<br />

»Rodin, Rilke, Hofmannsthal«, 17. 11. 2017–18. 3. 2018<br />

Tipp: Tickets vorher online reservieren!<br />

smb.museum<br />

Abstrakt<br />

Minimalismus von<br />

Jay Gard in der<br />

Galerie Sexauer.<br />

GALERIE MARTIN MERTENS<br />

»Katrin Bremermann«, 2. 12. 2017–6. 1. 2018<br />

Tipp: In der Gegend gibt es immer neue Galerien<br />

zu entdecken. martinmertens.com/en/<br />

GALERIE SEXAUER<br />

»Jay Gard«, ab 10. 11. 2017<br />

Tipp: Bei den Vernissagen trifft sich alles, was in<br />

Berlin wichtig ist. sexauer.eu<br />

Farbakzente<br />

Die Galerie Martin<br />

Mertens avancierte zum<br />

Hotspot in der Stadt.<br />

05 / 17 living<br />

falstaff<br />

53


trends / ARTY<br />

WEEKEND<br />

Monumental und digital<br />

Olympiastadion (l.) und Kunst von Carla<br />

Gannis in der DAM Gallery.<br />

>>> SONNTAG<br />

Der Westen und Kreuzberg:<br />

Architekturmonumente im<br />

Grünen, Entdeckungsreise<br />

durch die Hinterhöfe und<br />

Kunst in der Kirche.<br />

><br />

Etwas Kraft sollte man allerdings noch<br />

übrighaben, um am Sonntag fit in die dritte<br />

Runde zu gehen. Denn sportlich geht es zu<br />

im riesigen Oval des Olympiastadions weit<br />

im Berliner Westen. Sollten es die Temperaturen<br />

zulassen, lohnt auch ein Sprung ins<br />

Wasser des architektonisch nicht weniger<br />

bombastischen Olympiabades direkt daneben.<br />

Wer mehr auf moderne Leichtigkeit<br />

steht, kommt nebenan auf seine Kosten:<br />

Das 1957 errichtete, prachtvoll renovierte<br />

17-geschossige Corbusierhaus steht mitten<br />

im Grünen wie eine Fata Morgana aus Beton.<br />

Wer das Grün noch länger auskosten<br />

will, kann bei gutem Wetter einen der lauschigen<br />

Biergärten in Grunewald oder am<br />

Wannsee aufsuchen.<br />

Aber nicht zu lang, denn zum Schluss des<br />

Wochenendes lassen wir es noch einmal urban<br />

werden. Das multikulturelle Kreuzberg<br />

Sakrale Stille<br />

Die König Galerie in einer<br />

ehemaligen Kirche.<br />

hat sich immer noch eine charakteristische<br />

Berliner Mischung aus Herzlichkeit und Rauheit<br />

bewahrt, und auch die Kunst ist hier<br />

noch nicht zum Konsumprodukt avanciert.<br />

In einem der typischen Innenhöfe angesiedelt<br />

ist die sympathische DAM Gallery, die auf<br />

digitale Kunst spezialisiert ist – hier ist ab<br />

November 2017 die Soloausstellung der New<br />

Yorker Multimediakünstlerin Carla Gannis<br />

zu sehen. Am anderen Ende Kreuzbergs hat<br />

sich seit einer Weile die König Galerie in der<br />

ehemaligen Kirche St. Agnes etabliert, deren<br />

Betonarchitektur der Sechzigerjahre sich perfekt<br />

als atmosphärischer Rahmen für Kunst<br />

mit minimalistischem Einschlag eignet. Im<br />

November zeigt die Berlinerin Alicja Kwade<br />

ihre »Time-state-sculptures«. Im idyllischen<br />

Garten hinter der Kirche sind als Dauerausstellung<br />

Skulpturen vom Atelier van Lieshout<br />

und Erwin Wurm zu sehen.<br />

Das Wochenende lassen wir, da wir schon<br />

in der Gegend sind, in einer der vielen kleinen<br />

Bars in Kreuzberg ausklingen, wie etwa<br />

im »Möbel-Olfe« am Kottbusser Tor oder im<br />

»Mano Café« am Görlitzer Bahnhof.<br />

OLYMPIASTADION UND CORBUSIERHAUS<br />

Tipp: Aufzug fahren! Die Aussicht vom Glockenturm<br />

und vom Corbusierhaus ist toll.<br />

corbusierhaus-berlin.org<br />

DAM GALLERY<br />

»Carla Gannis«, 15. 11.–20. 12. 2017<br />

Tipp: Hier gibt es ausgezeichnete Bücher zu digitaler<br />

Kunst. dam-gallery.de<br />

KÖNIG GALERIE<br />

»Alija Kwade: Phase«, bis 26. 11. 2017<br />

Tipp: Zeit nehmen, um das Gebäude zu bewundern.<br />

koeniggalerie.com<br />

Fotos: Busam und Olympiastadion Berlin GmbH, Glenn Glover, Roman März, beigestellt<br />

54 falstaff living 05 / 17


Kunst im Blick<br />

Maike Cruse, Leiterin der art berlin,<br />

gilt als renommierte Kennerin der<br />

Kunstszene der deutschen Hauptstadt.<br />

wieder neue junge Galerien dabei, die junge<br />

Künstler repräsentieren, wie Gillmeier Rech,<br />

Leslie, Sandy Brown oder Lars Friedrich.<br />

Welche Stadtviertel sind für Kunstinteressierte<br />

zurzeit am spannendsten?<br />

Berlin-Mitte mit seinen großen Galerien ist<br />

nach wie vor sehr stark, auch wenn heute<br />

weniger darüber geredet wird. Die Potsdamer<br />

Straße und Schöneberg sind seit fünf Jahren<br />

sehr präsent, ebenso die Gegend um den<br />

Checkpoint Charlie in Kreuzberg. Neu hinzugekommen<br />

ist Charlottenburg. Die Galerien<br />

wählen sich die Orte entsprechend ihres Programms<br />

aus. Das kann ein Ladenlokal, ein<br />

Loft oder ein altes DDR-Heizkraftwerk im<br />

Hinterhof sein. Oder eine ehemalige Kirche,<br />

wie die König Galerie. Und noch dazu gibt es<br />

die 120 Projekträume – so viele wie wahrscheinlich<br />

in keiner anderen Stadt.<br />

»VIEL FREIHEIT,<br />

WENIGE REGELN«<br />

Sie haben jahrelang die art berlin<br />

contemporary (abc) organisiert, im Herbst<br />

2017 wurde die Kunstmesse art berlin gestartet.<br />

Was unterscheidet die beiden?<br />

Die abc war von den Galeristen getragen, sie<br />

war eher als Ausstellung gedacht, die Kunstwerke<br />

sind oft extra für die Ausstellung entstanden.<br />

Wir waren keine Kunstmesse im klassischen<br />

Sinn. Irgendwann war aber der Aufwand<br />

für die Galeristen zu hoch und die Veranstaltung<br />

dafür zu wenig kommerziell erfolgreich.<br />

Wir wollten also den nächsten Schritt<br />

gehen und brauchten dafür einen Kooperationspartner.<br />

Die Stadt Berlin hat sich nicht sehr<br />

interessiert gezeigt, also haben wir uns mit der<br />

Köln Messe zusammengetan und eine neue<br />

kommerziell ausgerichtete Veranstaltung, eine<br />

Kunstmesse, gegründet.<br />

Maike Cruse, Leiterin der Messe art berlin, über die<br />

Kunstmetropole Berlin INTERVIEW MAIK NOVOTNY<br />

LIVING: Berlin gilt als weltweiter Magnet für<br />

Künstler. Was macht die Stadt so besonders?<br />

MAIKE CRUSE: Seit Anfang der Neunzigerjahre<br />

ziehen die Künstler nach Berlin. Das liegt<br />

einerseits an den niedrigen Mieten, andererseits<br />

auch an der Freiheit der Stadt. Es gibt wenige<br />

Regeln hier, und das schätzen Künstler. Sie werden<br />

auch davon angelockt, dass andere Künstler<br />

und Kuratoren schon hier sind. Es hat sich<br />

eine Kreativwirtschaft mit enormer Kunstproduktion<br />

etabliert. Berlin ist weltweit der interessanteste<br />

Galerienstandort, weil die Galerien<br />

hier sehr nah an den Künstlern und daher inhaltlich<br />

ausgerichtet sind. Der Berliner Kunstmarkt<br />

ist jung und noch nicht besonders stark, aber das<br />

ändert sich. Seit einigen Jahren ziehen zahlreiche<br />

internationale Sammler hierher, und immer mehr<br />

junge Berliner beginnen, Kunst zu kaufen.<br />

Wie lebendig ist die Galerienszene?<br />

Sehr! Es kommen heute noch ständig neue, interessante<br />

Galerien dazu. Bei unseren Veranstaltungen,<br />

dem Gallery Weekend im April und der<br />

Kunstmesse art berlin im September, sind immer<br />

Ihr Fazit für die art berlin lautet wie?<br />

Es war spannend und ein außerordentlich<br />

erfolgreicher Neustart! Viele interessante<br />

Gäste, hohe Besucherzahlen, ein deutlicher<br />

Schritt nach vorne.<br />

Was würden Sie kunstinteressierten<br />

Besuchern empfehlen, die für drei Tage<br />

nach Berlin fahren?<br />

Natürlich die Messe und die dort ausgestellten<br />

Galerien! Von den etablierten Institutionen auf<br />

jeden Fall die Kunst-Werke in der Auguststraße,<br />

den Schinkel-Pavillon im Stadtzentrum und<br />

die Sammlung im Hamburger Bahnhof. Dazu<br />

eines der klassischen Museen und abends dann<br />

eines der vielen Theater oder die Oper. Und<br />

danach im »Berghain« tanzen gehen!<br />

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WEEKEND<br />

TIPPS & ADRESSEN<br />

Die Möglichkeiten, in Berlin sinnvoll seine<br />

Zeit zu verbringen, sind schier unendlich.<br />

Einige Hotspots für Kulinarik, Shopping,<br />

Kultur und einfach nur Fun präsentieren<br />

wir Ihnen in dieser exquisiten Liste.<br />

Danish Dynamite<br />

»The Stue« zählt mittlerweile zu den<br />

beliebtesten Hotels der Stadt. Einst war<br />

hier die dänische Botschaft untergebracht.<br />

HOTELS<br />

ADLON HOTEL*****<br />

Das legendäre Hotel in Berlin Mitte direkt neben dem<br />

Brandenburger Tor ist die Quintessenz der luxuriösen<br />

Unterkünfte.<br />

Under den Linden 77, 10117 Berlin<br />

T: +49 30 22610<br />

kempinski.com/de/berlin/hotel-adlon/<br />

GRAND HY<strong>AT</strong>T BERLIN*****<br />

Das exklusive Fünf-Sterne-Hotel bietet einen großen<br />

Wellnessbereich und einen Pool auf dem Dach. In den<br />

Sommermonaten können Sie auf der Terrasse des<br />

»Grand Hyatt« speisen.<br />

Marlene-Dietrich-Platz 2, 10785 Berlin<br />

T: +49 30 25531234, berlin.grand.hyatt.com<br />

ROCCO FORTE HOTEL DE ROME*****<br />

Direkt am Berliner Bebelplatz liegt das elegante<br />

»Hotel de Rome«. Marmorbäder und beheizte<br />

Mosaikböden veredeln das Package. Die Zimmer<br />

sind übrigens schallisoliert. Gut für den Schlaf.<br />

Behrenstraße 37, 10117 Berlin<br />

T: +49 30 4606090, roccofortehotels.com<br />

SOFITEL BERLIN KURFÜRSTENDAMM*****<br />

Das Art-déco-Gebäude von Jan Klehutes bietet einen<br />

Blick auf die Luxus-Einkaufsstraßen in Charlottenburg.<br />

Designerboutiquen und Kulturinstitutionen wie<br />

die Schaubühne sind in direkter Nähe.<br />

Augsburger Straße 41, 10789 Berlin<br />

T: +49 30 8009990, sofitel.com<br />

P<strong>AT</strong>RICK HELLMANN SCHLOSSHOTEL*****<br />

Ein privates Luxushotel im Stadtteil Grunewald. Das<br />

mit Designelementen von Karl Lagerfeld und Patrick<br />

Hellmann gestaltete Hotel ist ein wunderbarer<br />

Aufenthaltsort für Berlinbesuche.<br />

Brahmsstraße 10, 14193 Berlin<br />

T: +49 30 8958430, schlosshotelberlin.com<br />

Design in der Mitte<br />

Das »25hours Hotel« führt<br />

in Berlin-Mitte eines seiner<br />

schönsten Hotels. Ziemlich trendy.<br />

THE MANDALA HOTEL*****<br />

Stilvolle Studios und Suiten mit Kücheneinrichtungen.<br />

Das im Gault Millau gelistete Restaurant<br />

»Facil« lockt mit Top-Kulinarik.<br />

Potsdamer Straße 3, 10785 Berlin<br />

T: +49 30 590050000<br />

themandala.de<br />

WALDORF ASTORIA BERLIN*****<br />

Mondäne Atmosphäre im Art-déco-Stil. Lassen Sie<br />

sich im Guerlain Spa verwöhnen, und nehmen Sie<br />

sich anschließend eine Auszeit mit Panoramablick<br />

und ein Buch aus der Bibliothek im 15. Stock.<br />

Hardenbergstraße 28, 10623 Berlin<br />

T: +49 30 8140000,<br />

waldorfastoriaberlin.de<br />

DAS STUE*****<br />

Ehemalige Botschaft des Königreichs Dänemark.<br />

Heute ein schickes und modernes Luxushotel.<br />

Sie wohnen kaum einen Steinwurf vom Berliner<br />

Einkaufsboulevard Kurfürstendamm entfernt.<br />

Drakestraße 1, 10787 Berlin<br />

T: +49 30 3117220, das-stue.com<br />

WESTIN GRAND BERLIN*****<br />

Das Grandhotel im Beaux-Arts-Stil mit seiner<br />

30-Meter-Atrium-Lobby liegt zehn Gehminuten<br />

vom Brandenburger Tor am Großen Tiergarten.<br />

Friedrichstraße 158–164, 10117 Berlin<br />

T: +49 30 20270, westingrandberlin.com<br />

THE RITZ-CARLTON BERLIN*****<br />

Dieses schicke Luxushotel bietet Ihnen Zimmer<br />

mit Blick auf den Potsdamer Platz. Großartig: die<br />

französische Gourmetbrasserie.<br />

Potsdamer Platz 3, 10785 Berlin<br />

T: +49 30 337777<br />

ritzcarlton.com/Berlin<br />

REGENT BERLIN*****<br />

Die erlesenen Zimmer verzaubern mit Biedermeiermöbeln<br />

und Marmorböden. In der edlen Lobby-<br />

Lounge genießt man köstlichen Nachmittagstee.<br />

Charlottenstraße 49, 10117 Berlin<br />

T: +49 30 20338<br />

regenthotels.com/de/regent-berlin<br />

SHER<strong>AT</strong>ON BERLIN<br />

GRAND HOTEL ESPLANADE*****<br />

Das »Sheraton Berlin« ist eine Stadtoase mit<br />

elegantem Design und aufmerksamem Service<br />

direkt im Herzen des Kulturviertels der Stadt.<br />

Lützowufer 15, 10785 Berlin<br />

T: +49 30 254780, esplanade.de<br />

NHOW HOTEL BERLIN****<br />

Europas erstes Musik-Hotel liegt direkt am Ufer der<br />

Spree. Ein echter Designklassiker inmitten des ultratrendigen<br />

Szeneviertels Friedrichshain und Kreuzberg.<br />

Stralauer Allee 3, 10245 Berlin<br />

T: +49 30 2902990, nhow-berlin.com<br />

25HOURS HOTEL BIKINI BERLIN****<br />

Dieses stilvolle und trendige Hotel liegt am Bahnhof<br />

Zoologischer Garten und hat eine hervorragende<br />

Dachterrasse mit sensationellem Ausblick.<br />

Budapester Straße 40, 10787 Berlin<br />

T: +49 30 1201210, 25hours-hotels.com<br />

MOTEL ONE BERLIN MITTE**<br />

Am Moritzplatz gelegen, befindet sich das Design hotel<br />

»Motel One«. Thematisch ist das Hotel ganz dem Film<br />

gewidmet. Hier trifft Qualität auf fairen Preis.<br />

Prinzenstraße 40–42, 10969 Berlin<br />

T: +49 30 695671740, motel-one.com<br />

Kulinarischer Ankerpunkt<br />

Im Restaurant von Tim Raue wird<br />

auf höchstem Niveau gekocht.<br />

RESTAURANTS<br />

& CAFÉS<br />

RESTAURANT TIM RAUE<br />

German cook meets Asia. Inspiriert von der japanischen<br />

Küche, schafft es Tim Raue verlässlich<br />

auf die »World’s Best Restaurants«-Liste.<br />

Rudi-Dustschke-Straße 26, 10969 Berlin<br />

T: +49 30 25937930, tim-raue.com<br />

FACIL<br />

Berlins Oase der Esskultur. Zwei Michelin-Sterne hat<br />

die Gourmetküche im 5. Stock des »The Mandala<br />

Hotels«. Helles, elegantes Restaurant mit Glasdach,<br />

das im Sommer geöffnet wird.<br />

Potsdamer Straße 3, 10785 Berlin<br />

T: +49 30 590051234, facil.de<br />

FISCHERS FRITZ<br />

Chefkoch Christian Lohse verwöhnt seine Gäste im<br />

klassisch gediegenen Ambiente. Genießen Sie köstliche<br />

exklusive Fischgerichte, wie bretonischen Hummer<br />

oder Tsarskaya (ein Traum für Austern-Liebhaber).<br />

Charlottenstraße 49, 10117 Berlin<br />

T: +49 30 20336363, fischersfritz-berlin.de<br />

Fotos: Das Stue Berlin, Nils Hasenau, 25h, Bernd Brundert, beigestellt<br />

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Ausgezeichnet<br />

Zwei Michelin-Sterne zieren die Küche im<br />

»Reinstoff«. Zurecht, wie man sieht.<br />

RESTAURANT SCHNEEWEISS<br />

Der Name ist Programm, denn Farbe kommt hier fast<br />

nur auf dem Teller vor. Käsespätzle de luxe und das<br />

typische Wiener Schnitzel mit lauwarmem Kartoffelsalat.<br />

Die Alpen lassen grüßen!<br />

Simplonstraße 16, 10245 Berlin<br />

T: +49 30 29049704, schneeweiss-berlin.de<br />

KUCHI KANT<br />

Ausgefallene panasiatische Küche. Sushi-Mainstream<br />

ist hier absolut out, Qualität zählt! Hühnchen mit<br />

Mohn und Mandarinen in der Frühlingsrolle, ein Muss<br />

für Asia-Fans!<br />

Kantstraße 30, 10623 Berlin<br />

T: +49 30 31507815<br />

kuchi.de<br />

RESTAURANT BORCHARDT<br />

Seit 1895 eine Instanz in der Berliner Küche, gilt das für<br />

seine Schnitzel und die edlen französischen Gerichte<br />

berühmte Restaurant auch als Prominententreff.<br />

Französische Straße 47, 10117 Berlin<br />

T: +49 30 81886262,<br />

borchardt-restaurant.de/de/home<br />

LONG MARCH CANTEEN<br />

Das schlicht-moderne Restaurant in Kreuzberg ist<br />

eines der hippsten chinesischen Lokale der Stadt mit<br />

hausgemachten Dim Sum und darauf abgestimmten<br />

Weinen.<br />

Wrangelstraße 20, 10997 Berlin<br />

T: +49 178 8849599<br />

longmarchcanteen.com<br />

SPINDLER RESTAURANT BERLIN<br />

Im stylischen Café-Restaurant mit weißen Ziegelwänden<br />

und Designermöbeln genießt man exzellentes<br />

Frühstück und gehobene deutsche Küche.<br />

Paul-Lincke-Ufer 42/43, 10999 Berlin<br />

T: +49 30 69598880, spindler-berlin.de<br />

MANI RESTAURANT<br />

Im edlen »Mani Restaurant« entführt Chefkoch<br />

Octavio Oses Bravo seine Gäste geschmacklich<br />

auf eine Kulinarikreise von Tel Aviv nach Paris.<br />

Hotel MANI, Torstraße 136, 10119 Berlin<br />

T: +49 30 5302808255<br />

amanogroup.de/de/eat-and-drink/mani-restaurant/<br />

NENI BERLIN<br />

Umgeben von schlichtem Holzmobiliar, hohen Glasfronten<br />

und mit Blick auf die Stadt, genießt man im<br />

»Neni Berlin« gehobene Fusionsküche mit orientalischen<br />

Einflüssen.<br />

25hours Hotel BIKINI Berlin<br />

Budapester Straße 40, 10787 Berlin<br />

T: +49 30 120221200, neni.at/restaurants/berlin/<br />

BURGERMEISTER SCHLESISCHES TOR<br />

Direkt unter den U-Bahn-Gleisen! Den Laden gab es<br />

schon bevor man in Berlin an jeder Ecke Burger essen<br />

konnte. Ein Muss für Fastfood-Liebhaber.<br />

U1 Schlesisches Tor, Oberbaumstraße 8, 10997 Berlin<br />

T: +49 30 23883840, burger-meister.de<br />

HEISING<br />

Vive la France! Direkt in der City neben dem Ku-Damm<br />

erwartet einen hier exquisite und klassische französische<br />

Küche. Konfierte Wachtel auf Paprikasauce und<br />

Burgunder-Weinbergschnecken zum Beispiel.<br />

Rankestraße 32, 10789 Berlin<br />

T: +49 30 2133952, restaurant-heising.de<br />

GRACE<br />

Designerin Dayna Lee eröffnete 2015 das Restaurant,<br />

das an New Yorker oder Londoner Townhouses<br />

erinnert. Goldene Säulen und grüne Samtsessel<br />

bilden einen perfekten Rahmen für gediegene<br />

Candlelight Dinner.<br />

Kurfürstendamm 25, 10719 Berlin<br />

T: +49 30 88437750, grace-berlin.com<br />

CORDOBAR<br />

Deutsch-österreichisches Weinrestaurant mit einem<br />

niederländischen Ex-Wiener Koch am Herd. Waal<br />

Sterneberg zaubert kreative und ungewöhnliche<br />

Snacks, die trotz allem himmlisch schmecken.<br />

Große Hamburger Straße 32, 10115 Berlin<br />

T: +49 30 27581215, cordobar.net<br />

REINSTOFF<br />

Mit zwei Michelin-Sternen und 18 Punkten im »Gault<br />

Millau«, ist das »Reinstoff« eine wahre Gourmet-<br />

Pilgerstätte in Berlin-Mitte.<br />

Schlegelstraße 26c, 10115 Berlin<br />

T: +49 30 30881214, reinstoff.eu<br />

AMRIT POTSDAMER PL<strong>AT</strong>Z<br />

Welcome to India! Vielseitige, feine und<br />

außergewöhn liche Speisen an sechs Standorten<br />

in Berlin. Gerichte und Cocktails, die verzaubern.<br />

Namaste.<br />

Ebertstraße 14/ Vossstraße, 10117 Berlin<br />

T: +49 30 22488288, amrit-restaurant.com<br />

RISTORANTE ESSENZA<br />

Im 103 Meter hohen Kolhoff Tower am Potsdamer<br />

Platz bietet das Restaurant italienisches Flair! Man<br />

zeigt auch Mut zum Experiment. Lust auf Black<br />

Pasta mit Wodka?<br />

Potsdamer Platz 1, 10785 Berlin<br />

T: 49 30 25796856, ristorante-essenza.de<br />

KANAAN – PRENZLAUER BERG<br />

Israelische und palästinensische Küche friedlich vereint.<br />

Wer keine Lust auf Fleischgerichte hat: Das von<br />

Oz Ben David und Jalil Debit geführte Restaurant ist<br />

ein Hochgenuss für Vegetarier.<br />

Kopenhagener Straße 17, 10487 Berlin<br />

T: +49 176 22586673, kanaan-berlin.de<br />

CAFÉ FLEURY<br />

Das kleine französische Café in Berlin-Mitte ist ein<br />

beliebter Treffpunkt für die ganze Nachbarschaft und<br />

verwöhnt mit hochwertigem Kuchen und Tartes nach<br />

original französischen Familienrezepten.<br />

Weinbergsweg 20, 10119 Berlin<br />

T: +49 30 44034144<br />

MÖBEL OLFE<br />

In den Räumlichkeiten eines alten Möbelgeschäftes<br />

werden reichlich polnisches Bier und Wodka ausgeschenkt.<br />

Wechselnde Veranstaltungen und DJs sorgen<br />

an jedem Abend der Woche für Abwechslung.<br />

Reichenberger Straße 177, 10999 Berlin<br />

T: +49 30 23274690, moebel-olfe.de<br />

MANO CAFÉ<br />

Das gemütliche Café lädt mit seiner Einrichtung<br />

aus Ästen, alten Sofas, Sesseln und Büchern zum<br />

Verweilen ein. Erfreuen können sich besonders<br />

Veganer an den Kaffeespezialitäten mit Sojamilch<br />

und dem veganen Kuchenangebot.<br />

Skalitzer Straße 46a, 10999 Berlin<br />

facebook.com/mano.cafe/<br />

GRILL ROYAL<br />

Sehen und gesehen werden, auch darum geht es im<br />

Szene-Restaurant »Grill Royal«. Hier gibt es Fleisch in<br />

diversen Cuts und Reifestadien. Aber auch Vegetarier<br />

kommen nicht zu kurz. Top-Weinkarte.<br />

Friedrichstraße 105B, 10117 Berlin<br />

T: +49 30 28879288, grillroyal.com<br />

KLUNKERKRANICH<br />

Es gibt Orte, die sind so nur in Berlin möglich. Der<br />

»Klunkerkranich« ist so einer. Eine coole Dachlocation,<br />

die einmal Club, Garten, Strandbar und Kulturort ist.<br />

Großartige Snackküche gibt es auch.<br />

Karl-Marx-Straße 66, 12043 Berlin<br />

T: 49 30 30881214, klunkerkranich.de<br />

BARS<br />

BECKETTS KOPF<br />

In rotes Licht getauchte, stylische Cocktailbar,<br />

die auch kleine Häppchen und kubanische Zigarren<br />

anbietet.<br />

Pappelallee 64, 10437 Berlin<br />

T: +49 30 44035880, becketts-kopf.de<br />

FIFTY COCKTAIL HEROES<br />

In der im Sommer 2017 eröffneten Bar genießt<br />

man in puristisch-stilvollem Ambiente Drinks<br />

mit klingenden Namen wie »Prenzlauer Boy« und<br />

»Mini Me Milk Punch«.<br />

Sredzkistraße 62, 10405 Berlin<br />

fiftybar.de<br />

LEBENSSTERN<br />

Im aparten Flair einer alten Villa serviert die Bar<br />

»Lebensstern« mit Rauchersalon und roten Wänden<br />

über 1800 Spirituosen.<br />

Kurfürstenstraße 58, 10785 Berlin<br />

T: +49 30 26391922, lebensstern-berlin.de<br />

REINGOLD<br />

Die Theke und die Wände schimmern in elegantem<br />

Gold, die Kellner tragen klassische Arbeitskleidung<br />

und servieren Martini-Cocktails, »Cosmopolitan«<br />

oder »Tom Collins«.<br />

Novalisstraße 11, 10115 Berlin<br />

T: +49 30 28387676, cms.reingold.de<br />

MONKEY BAR<br />

Der Weg zur 10. Etage des Bikini Hauses lohnt sich!<br />

Die umlaufende Dachterrasse der »Monkey Bar«<br />

bietet einen wirklich sensationellen Blick durch die<br />

bodentiefe Glasfront. »25hours Hotel Bikini Berlin«.<br />

Budapester Straße 40, 10787 Berlin<br />

T: +49 30 120221210, monkeybarberlin.de<br />

Sternstunden<br />

Die Bar »Lebensstern« ist in<br />

einer alten Villa untergebracht.<br />

Falstaff prämierte die Bar<br />

mit 95 Punkten.<br />

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WEEKEND<br />

Kaufrausch<br />

Ein Shopping-Besuch im<br />

KaDeWe ist in Berlin Pflicht.<br />

DESIGN & SHOPPING<br />

KADEWE<br />

Das Kaufhaus des Westens bietet als größter<br />

Konsumtempel Europas auf mehr als 60.000 m 2 ein<br />

gehobenes Sortiment sowie Luxuswaren und einen<br />

erstklassigen Gourmetbereich.<br />

Tauentzienstraße 21–24, 10789 Berlin<br />

T: 49 30 21210, kadewe.de<br />

LP12 MALL OF BERLIN<br />

Bekannt als Leipziger Platz Quartier, mit über 270<br />

Shops und 1000 PKW-Stellplätzen. Highlight ist die<br />

überdachte Piazza mit Blick auf den Bundesrat.<br />

Leipziger Platz 12, 10117 Berlin<br />

T: +49 30 20621770, mallofberlin.de<br />

THE AMAZING CROCODILE DESIGN STORE<br />

Das Sortiment des Design Stores umfasst Möbel,<br />

Lampen, Gläser, Keramik, Textilien und Accessoires. Als<br />

Plattform für junges Design präsentiert The Amazing<br />

Crocodile Design Store zudem – ähnlich wie in einer Ausstellung<br />

– in Deutschland noch unbekannte Künstler.<br />

Rosa-Luxemburg-Staße. 49, 10178 Berlin<br />

amazing-crocodile.de<br />

DESIGNORT *LICHT, LAMPEN & LEUCHTEN*<br />

Lampen und Leuchten sind die Leidenschaft des<br />

Stores am Prenzlauer Berg. Die Stücke stammen<br />

von ausgewählten Herstellern und sind einzigartig.<br />

Oderberger Straße 42, 10435 Berlin<br />

designort-licht-lampen-leuchten.business.site<br />

SCHWESTERHERZ<br />

In dem liebevoll gestalteten Laden gibt es aufwendige<br />

Verpackungen, Dekorationen, besondere Geschenke,<br />

tolle Papiere und Schreibwaren von großen Firmen bis<br />

hin zu kleinen Designern.<br />

Gärtnerstraße 28, 10245 Berlin<br />

schwesterherz-berlin.de<br />

SÜPER STORE<br />

Im von Designerin Elisabeth Schotte und Künstlerin<br />

Vanessa Marangoni gegründeten Süper Store findet<br />

man inspirierende Alltagsobjekte, Mobiliar, Acces -<br />

soires und Schmuck, die das Leben verschönern.<br />

Dieffenbachstraße 12, 10967 Berlin, sueper-store.de<br />

VINTAGE GALORE<br />

Der kleine Laden hat sich zu einem Mekka für<br />

Liebhaber skandinavischen Mid-Century-Designs<br />

entwickelt. Eine kleine, aber feine Auswahl an Secondhand-Kleidungsstücken<br />

ergänzt das Sortiment.<br />

Sanderstraße 12, 12047 Berlin, vintagegalore.de<br />

WELCOME BERLIN<br />

Der Showroom in Berlin-Mitte verkauft ausgesuchte<br />

Möbelstücke aus etlichen Regionen Europas sowie<br />

stimmige Accessoires.<br />

Store City West, Lietzenburgerstraße 9a,<br />

10789 Berlin, welcome-berlin.com<br />

THE CORNER BERLIN<br />

Concept-Store The Corner am Gendarmenmarkt, der<br />

eine Auswahl exklusiver Damen- und Herrenmode<br />

sowie Accessoires internationaler Luxusmarken im<br />

Sortiment führt.<br />

Französische Straße 40, 10117 Berlin<br />

T: +49 30 20670940, thecornerberlin.de<br />

Erinnerungsort<br />

Daniel Libeskind hat das Jüdische<br />

Museum in Berlin entworfen.<br />

ARCHITEKTUR<br />

REICHSTAGSGEBÄUDE<br />

Das Reichstagsgebäude, geplant von Norman Foster,<br />

ist der Sitz des Deutschen Bundestages und eine der<br />

meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Berlins. Vor<br />

allem die gläserne Kuppel ist eine Attraktion.<br />

Platz der Republik 1, 11011 Berlin<br />

bundestag.de<br />

BERLINER FERNSEHTURM<br />

In nur 40 Sekunden liegt Ihnen die Hauptstadt<br />

zu Füßen! Im Berliner Fernsehturm erwartet die<br />

Besucher aus 203 Meter Höhe ein atemberaubender<br />

360-Grad-Blick über die Stadt.<br />

Panoramastraße 1A, 10178 Berlin<br />

tv-turm.de<br />

CHECKPOINT CHARLIE<br />

Er ist der Schauplatz diverser Thriller und Spionage-<br />

Romane: der Checkpoint Charlie.<br />

An der Ecke Friedrichstraße und Zimmerstraße<br />

erinnert der ehemalige Grenzübergang an den Kalten<br />

Krieg und das damals geteilte Berlin.<br />

Friedrichstraße 43–45, 10117 Berlin<br />

berlin.de/de/checkpoint-charlie<br />

POTSDAMER PL<strong>AT</strong>Z<br />

Auf der einstigen Leerfläche, durchzogen von<br />

der Berliner Mauer, ist nach dem Mauerfall ein<br />

lebendiges neues Stadtviertel entstanden. Ein<br />

Muss für jeden Berlin-Besuch, denn hier gibt es<br />

zahlreiche Restaurants, Kinos, Theater, Shoppingcenter<br />

und neue Architektur.<br />

Potsdamer Platz, 10785 Berlin<br />

T: +49 30 6883150, potsdamerplatz.de<br />

PARK AM GLEISDREIECK<br />

Der rund 26 Hektar große Park, bestehend aus dem<br />

Ostpark und Westpark, hat sich mit seinen vielseitig<br />

benutzbaren Freiflächen zu einem Lieblingsort für<br />

Berliner und Touristen entwickelt und bietet Platz für<br />

alle: Skater, Jogger, Spaziergänger, Picknick- und<br />

Sportfans.<br />

Möckernstraße 26, 10963 Berlin<br />

gruen-berlin.de/park-am-gleisdreieck<br />

Landschaftsarchitektur<br />

Der Park am Gleisdreieck ist<br />

eine gern benutzte Freifläche<br />

der Spreemetropole.<br />

MUSEEN &<br />

GALERIEN<br />

JÜDISCHES MUSEUM<br />

Das größte jüdische Museum Europas gibt dem<br />

Besucher in der historischen Dauerausstellung<br />

einen Überblick über 1700 Jahre deutsch-jüdischer<br />

Geschichte. Mit seinem vielfältigen Veranstaltungsprogramm<br />

ist das Museum ein lebendiges Zentrum<br />

für deutsch-jüdische Geschichte und Kultur.<br />

Lindenstraße 9–14, 10969 Berlin<br />

T: +49 30 25993300, jmberlin.de<br />

TANYA LEIGHTON GALLERY<br />

Das Ausstellungsprogramm der 2008 gegründeten<br />

Galerie reflektiert Meinungen, Praktiken sowie<br />

Leightons Assoziationen mit amerikanischem und<br />

britischem Experimentalkino, Künstlerfilm, Video,<br />

Performance und Konzeptkunst.<br />

Kurfürstenstraße 25, 10785 Berlin<br />

T: +49 30 221607770, tanyaleighton.com<br />

KRAUPA-TUSKANY ZEIDLER<br />

Seit Mitte September 2017 zeigt die von Nadine<br />

Zeidler und Amadeo Kraupa-Tuskany gegründete<br />

Galerie ihr junges Programm am neuen Standort in<br />

Berlin-Kreuzberg. Bis Jänner 2018 läuft die aktuelle<br />

Ausstellung »Sante Par Aqua« von Anna Uddenberg.<br />

Kohlfurter Straße 41/43, 10999 Berlin<br />

T: +49 30 68812710, k-t-z.com<br />

DDR MUSEUM<br />

Das DDR Museum zeigt Geschichte zum Anfassen.<br />

In einer Dauerausstellung berichtet das interaktive<br />

Erlebnis-Museum in Berlin-Mitte über das Leben<br />

und Aufwachsen in der DDR mit all seinen Facetten.<br />

Karl-Liebknecht-Straße 1, 10178 Berlin<br />

T: +49 30 847123731, ddr-museum.de<br />

GEMÄLDEGALERIE<br />

Die Gemäldegalerie besitzt eine der weltweit bedeutendsten<br />

Sammlungen europäischer Malerei vom 13.<br />

bis zum 18. Jahrhundert, die seit dem Gründungsjahr<br />

1830 systematisch aufgebaut und vervollständigt<br />

wurde. Meisterwerke aus allen kunsthistorischen<br />

Epochen, darunter Gemälde von van Eyck,<br />

Bruegel, Dürer, Raffael, Tizian, Caravaggio, Rubens,<br />

Rembrandt und Vermeer sind hier ausgestellt.<br />

Matthäikirchplatz, 10785 Berlin<br />

T: +49 30 266424242, smb.museum<br />

DEUTSCHER DOM<br />

Der Deutsche Dom bildet zusammen mit dem<br />

Schauspielhaus und dem Französischen Dom<br />

das prägende Gebäudeensemble des Gendarmenmarktes<br />

im Ortsteil Mitte. Die Dauerausstellung<br />

»Wege – Irrwege – Umwege« zeigt auf insgesamt<br />

fünf Etagen die historische Entwicklung des liberalen<br />

parlamentarischen Systems in Deutschland.<br />

Gendarmenmarkt 1–2, 10117 Berlin<br />

T: +49 30 22730431, berlin.de<br />

Fotos: KaDeWe, Jens Ziehe, Julien Lanoo<br />

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EINE STARKE<br />

PARTNERSCHAFT.<br />

Zuhören. Und dabei Visionen, Träume aber auch Sorgen ernst nehmen. Sich ständig weiterentwickeln.<br />

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1<br />

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1. »Light Is What We See<br />

(1994/2007)«<br />

Steckerarbeit aus Glimmlampen,<br />

Verteiler stecker,<br />

Acrylglas und Edelstahl.<br />

120 x 50 x 10 cm<br />

BRIGITTE<br />

KOWANZ<br />

Speziell in LIVING:<br />

Persönlichkeiten<br />

und Kenner der<br />

Kunstszene verraten<br />

ihre Must-haves fürs<br />

Zuhause. Brigitte<br />

Kowanz zeigt uns ihre<br />

Design- und Kunst-<br />

Favoriten.<br />

4. »Party Lounge«<br />

Die »Party Lounge« wurde 1936 von<br />

Friedrich Kiesler zum Patent angemeldet.<br />

Die Lehne lässt sich umklappen, bis zu<br />

sechs Personen finden auf dem Sofa Platz.<br />

Wittmann produziert es noch heute.<br />

22. Bühnenelemente<br />

Als unabdingbar haben<br />

sich für Brigitte Kowanz<br />

klassische Bühnenelemente<br />

herausgestellt. Im Atelier<br />

wird darauf gearbeitet.<br />

4<br />

3. Stapeltisch<br />

Der Stapeltisch von Architekt und<br />

Mitbegründer der Wiener Werkstätte, Josef<br />

Hoffmann, gilt als Design-Klassiker.<br />

55. »Lichtgeschwindigkeit<br />

Sek/1m« (1989)<br />

Frühe Arbeit aus Leuchtstofflampen<br />

mit Lack.<br />

5 x 100 x 9 cm<br />

BRIGITTE KOWANZ<br />

Brigitte Kowanz lebt und arbeitet in Wien.<br />

Die 60-jährige Künstlerin und Professorin<br />

für angewandte Kunst beschäftigt sich<br />

intensiv mit Raum und Licht. 2017 bespielte<br />

sie den Österreich-Pavillon bei der Biennale<br />

in Venedig.<br />

Fotos: Alfred weidinger, Tobias Pilz, Matthias hermann, beigestellt<br />

60 falstaff living 05 / 17


ANDREASREIMANN<br />

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LIVING<br />

DESIGN<br />

78<br />

82<br />

84<br />

86<br />

Fotos: Markus Jans, Philippe Nigro/RADO, SE7ENTYN9NE, André M. Hünseler | thinkingpixels.com, Stephan Julliard<br />

72<br />

64<br />

IN DER HÖHLE DES BÄREN<br />

Ein Besuch im wohl schönsten Chalet<br />

der Schweizer Alpen. (S. 64)<br />

TEPPICH-COUTURE<br />

LIVING traf Jan Kath, der mit seinen<br />

Teppichen neue Standards setzt. (S. 72)<br />

AUSNAHMEN BRECHEN<br />

DIE REGELN<br />

Die niederländische Design-Königin<br />

Hella Jongerius im Porträt. (S. 78)<br />

GUCCI FÜR DAHEIM<br />

Wie Alessandro Michele Gucci fürs<br />

Zuhause kreiert. (S. 82)<br />

EVAS LIEBE ZU DESIGN<br />

Topmodel Eva Padberg und ihre neue<br />

Kollektion. (S. 84)<br />

SECHS GANZE WAHRHEITEN<br />

Sechs Designer gestalteten die Rado<br />

»True« neu. (S. 86)


design / HOMESTORY<br />

IN DER HÖHLE<br />

DES BÄREN<br />

Cool as ice<br />

Das Chalet »Black Bear« in den Schweizer Alpen bildet eine perfekte<br />

Symbiose aus Stil und Kunst. Gewitzt zeigt sich der Kamin, der wie ein<br />

halbiertes Iglu wirkt und so den postmodernen Lebensentwürfen nicht<br />

nur symbolisch einheizt. Der Coffeetable ist ein Werk von Robert Stadler.<br />

64 falstaff living 05 / 17


Die Innenarchitektin Alexandra de Garidel-Thoron<br />

hat wohl das schönste Chalet in den Schweizer Alpen<br />

gestaltet. Kunst, Design und viel Gefühl für Interior<br />

fügen sich zu einem stimmigen Gesamtbild. LIVING<br />

war auf Hausbesuch und traf auf viel Geschmack.<br />

TEXT IAN PHILLIPS<br />

FOTOS STEPHAN JULLIARD<br />

05 / 17 living<br />

falstaff<br />

65


design / HOMESTORY<br />

Kreativ-Paradies<br />

Rund 600 Quadratmeter gab es zu<br />

renovieren und gestalten. Das dauerte vier<br />

Jahre. Ziel der Aktion: das schönste Chalet<br />

in der Schweiz zu schaffen. Mission erfüllt.<br />

66 falstaff living 05 / 17


Liebe zum Detail<br />

Bereits beim Eintritt in das Chalet bemerkt<br />

man die Liebe der Besitzer zu Kunst und<br />

Details. Das Glasfenster am Boden gibt den<br />

Blick zum Indoor-Pool frei. Die Skulptur<br />

stammt von Erfolgskünstler Tony Cragg.<br />

Bäriger Patron Innenarchitektin Alexandra de<br />

Garidel-Thoron vor der Plastik »Black Bear«<br />

von Xavier Veilhan. Das Kunstwerk ist<br />

Namenspatron für das Chalet.<br />

»Kunst soll vor allem den Alltag bereichern<br />

und nicht dazu dienen, um zu protzen.«<br />

ALEXANDRA DE GARIDEL-THORON Innenarchitektin<br />

M<br />

it Chalets konnte die Genfer<br />

Innenarchitektin Alexandra de<br />

Garidel-Thoron lange Zeit wenig<br />

anfangen. »Solche Projekte waren<br />

für mich nur dann interessant, wenn ich<br />

etwas Neues, Frisches schaffen konnte«, sagt<br />

sie. Hier, in den Schweizer Alpen, bot sich ihr<br />

nun auf 600 Quadratmetern die perfekte<br />

Gelegenheit dazu. Die Besitzer wussten, was<br />

sie wollten: das schönste Chalet in dieser<br />

herrlichen Umgebung – und Kunst sollte<br />

da rin eine wesentliche Rolle spielen. »Sie<br />

protzen nicht mit ihren Stücken wie manch<br />

andere Sammler«, erklärt Garidel-Thoron.<br />

»Sie lieben Kunst einfach, weil sie ihren ><br />

Hoch die Tassen<br />

Die Outdoor-Bar auf der<br />

großzügigen Terrasse<br />

stammt von Arik Levy.<br />

05 / 17 living<br />

falstaff<br />

67


design / HOMESTORY<br />

Holz in der Hütte Recyceltes, mit der Axt bearbeitetes Altholz<br />

wurde bei der Gestaltung der Räume vorwiegend verwendet.<br />

Die Treppe führt ins Wohnzimmer. Ein Geschoss tiefer ist die<br />

Installation »You Made Me Love You« von Tracy Emin platziert.<br />

»Der Umbau des Chalets nahm gut vier Jahre in Anspruch.<br />

Der ursprüngliche Zustand des Hauses ist am besten mit<br />

dem Wort schrecklich umschrieben. Kleine Fenster, winzige<br />

Räume und Gänge prägten das Chalet. Ein Labyrinth.«<br />

ALEXANDRA DE GARIDEL-THORON über die Renovierungsarbeiten am Chalet »Black Bear«<br />

><br />

Alltag bereichert. Diese Einstellung teile<br />

ich vollkommen.«<br />

Viele der gewählten Werke haben einen<br />

engen Bezug zu den Bergen. Zum Beispiel das<br />

Selbstporträt von Marina Abramovic im<br />

Esszimmer, das die Künstlerin vor rustikalem<br />

Dekor beim Zwiebelschneiden zeigt, oder<br />

auch eine Marmorskulptur von Tony Cragg,<br />

deren fließende Formen Garidel-Thoron an<br />

ein Schneegebilde erinnern: »Sie sieht aus, als<br />

hätte man sie von draußen aus dem Schnee<br />

geholt.« Vor dem Haus steht eine lebensgroße<br />

Plastik von Xavier Veilhan, die dem Chalet<br />

seinen Namen gab: »Black Bear«. »Ich<br />

liebe die moderne Qualität seines Werks«,<br />

sagt sie. »Er ist ein echter Pionier, was den<br />

Einsatz prismatischer Formen betrifft.«<br />

Der Umbau des Chalets nahm gut vier Jahre<br />

in Anspruch. Der ursprüngliche Zustand<br />

des Hauses war »schrecklich«, so Garidel-<br />

Thoron: ein italienisch angehauchtes Ambiente<br />

mit blauen Decken, gelben Schränken,<br />

vielen kleinen Fenstern und vielen winzigen<br />

Räumen und Gängen. »Man konnte sich<br />

Alt trifft Neu<br />

Immer wieder brechen<br />

witzige Design-Einfälle die Wohnstruktur<br />

auf. Die Arbeit an der Wand<br />

stammt von Jacob Hashimoto.<br />

68 falstaff living 05 / 17


Macht auf<br />

Bei der Gestaltung der Lebensräume wurde<br />

großer Wert darauf gelegt, dass man das<br />

hochalpine Flair sofort spürt. Kuhhaut, Felle,<br />

Pelze und viel Holz kamen dabei zum Einsatz.<br />

regelrecht verlaufen«, erinnert sie sich. »Es<br />

gab Gänge, die nirgendwohin führten – das<br />

reinste Labyrinth!« Besonders zufrieden ist<br />

sie mit der gelungenen Raumaufteilung. Die<br />

vergrößerten Räume bewahren sich dennoch<br />

ihre Intimität, und die Haupträume öffnen<br />

sich nun zur Umgebung und gewähren spektakuläre<br />

Aussichten auf die gegenüberliegenden<br />

Gipfel.<br />

BERGWELTEN<br />

Doch nicht nur die Kunstwerke verweisen<br />

auf die Bergwelt, auch das Interieur tut es.<br />

><br />

Bitte nicht weinen<br />

Bei Tisch trifft Rustikalität auf Kunst. Im<br />

Essbereich findet sich etwa ein Selbstporträt<br />

von Marina Abramovic, das sie<br />

beim Schneiden von Zwiebeln zeigt.<br />

Zimmer mit Aussicht<br />

Ursprünglich herrschten im<br />

Chalet labyrinthähnliche Zustände<br />

und wenig Licht. Dieses Manko<br />

wurde erfolgreich behoben.<br />

05 / 17 living<br />

falstaff<br />

69


design / HOMESTORY<br />

Playground<br />

Auch Kinder kommen im Chalet nicht zu<br />

kurz. Im Spielzimmer sitzen sie auf den<br />

»Clay Chairs« vom niederländischen<br />

Designer Marten Baas.<br />

Poolparty<br />

Der Indoor-Pool im Keller<br />

lässt dank Mosaikverkleidung<br />

Gletschergefühle hochkommen.<br />

><br />

»Man muss spüren, dass man in den<br />

Alpen ist – besonders bei Kunden wie diesen,<br />

die verschiedene Domizile haben«, betont die<br />

erfolgreiche Innenarchitektin. »Jedes muss<br />

stark in seiner Umgebung verwurzelt sein.«<br />

Für den Großteil der Wände und Decken<br />

wählte sie recyceltes Altholz, das mit der Axt<br />

bearbeitet wurde. Auch Kuhhaut, Felle und<br />

Pelze kamen zum Einsatz, und der Indoor-<br />

Lichtdurchflutung<br />

Großflächige Fenster geben auch<br />

im Badezimmer den Blick in die<br />

Schweizer Natur frei und sorgen<br />

für natürliche Lichtzufuhr.<br />

70 falstaff living 05 / 17


Erholsamer Schlaf<br />

Im Hauptschlafzimmer herrscht<br />

dezente Noblesse. Aber auch<br />

hier merkt man sofort die hochalpine<br />

Handschrift beim Interior.<br />

»Domizile müssen stark mit ihrer Umgebung verwurzelt sein.<br />

Beim Gestalten und Einrichten soll man daher sofort spüren,<br />

wo man sich befindet.«<br />

ALEXANDRA DE GARIDEL-THORON über ihre Philosophie<br />

Süße Träume<br />

Eisbären von Arik Levy lugen durchs<br />

Kinderzimmerfenster herein.<br />

Die Nachttischlampe wurde von<br />

India Mahdavi entworfen.<br />

Swimmingpool schimmert mit seiner blauen<br />

Mosaikverkleidung wie ein eisiger Gletscher.<br />

Einen ersten Blick auf den Pool erhascht man<br />

bereits im Eingangsraum durch eine Glasplatte<br />

im Boden. »Wenn man das Haus betritt,<br />

fühlt man sich gleich eingeladen, ins Wasser<br />

zu springen«, lacht Garidel-Thoron.<br />

Dazu kommen zwei Bären, Auftragsarbeiten<br />

des französischen Designers Arik Levy, von<br />

denen einer aussieht, als wäre er aus Fels. Der<br />

Kamin im Elternschlafzimmer wirkt hingegen<br />

wie »ein in der Mitte auseinandergeschnittener<br />

Iglu«. Davor steht ein Coffeetable von Robert<br />

Stadler, der an wild übereinandergestapelte<br />

Platten aus Schnee erinnert. Garidel-Thorons<br />

zweites Thema für das Chalet war die Liebe.<br />

»Ich bin eine echte Romantikerin«, sagt<br />

sie, »und es gibt überall kleine liebevolle<br />

Details.« Dazu zählen zum Beispiel eine<br />

Arbeit von Tracy Emin im Flur des Erdgeschosses,<br />

deren geschwungener Neonschriftzug<br />

den Satz »You Made Me Love You«<br />

bildet, und auch der löffelförmige Türklopfer<br />

am Elternschlafzimmer. »Für mich symbolisiert<br />

er den genießerischen Aspekt in einer<br />

intimen Beziehung.« Ihre Auftraggeber, die<br />

namentlich nicht erwähnt werden wollen,<br />

sind begeistert. »Es ist ein großartiger Ort«,<br />

schwärmen sie, »ein echtes Kunstwerk, auf<br />

das wir alle stolz sein können.«<br />

<<br />

05 / 17 living<br />

falstaff<br />

71


design / KARRIERE<br />

TEPPICH-<br />

COUTURE<br />

Der deutsche Designer Jan Kath verpasst dem<br />

verstaubten Image des Orientteppichs frischen<br />

Pep. Ob Blumen, Schriften, Ozeane oder ein<br />

pinker Hirsch – die modernen Kreationen<br />

verzaubern wie Märchen aus 1001 Nacht.<br />

INTERVIEW ANGELIKA ROSAM FOTOS IAN EHM<br />

Der Designer bei der Arbeit. Auch<br />

wenn es auf den ersten Blick gar<br />

nicht so aussieht: Er wirkt etwas<br />

nachdenklich, mustert genau seine<br />

Werke, die vor ihm gestappelt zu einem<br />

imposanten Teppichturm geschlichtet sind.<br />

Jan Kath, der die beinahe schon totgesagte<br />

Teppichwelt mit seinen neuen, innovativen<br />

Kreationen revolutionierte, kann zufrieden<br />

sein. In der dritten Generation führt der<br />

45-jährige gebürtige Deutsche aus Bochum –<br />

heute mit seiner eigenen Marke – das<br />

Familien unternehmen weiter in die Zukunft.<br />

Jung begonnen, mit einer unvergleichlichen<br />

Zielstrebigkeit und viel Mut für nicht Alltägliches,<br />

weiß der mit etlichen internationalen<br />

Awards gekürte Kreateur, worauf es in der<br />

Branche ankommt. Sich abheben, Neues ausprobieren,<br />

Trends setzen und dabei immer<br />

auf höchster Qualität beharren – lautet seine<br />

Devise, die ihm auf der ganzen Welt Erfolg<br />

und Respekt einbrachte.<br />

><br />

Wüstenblume<br />

Erdfarbene Teppichkreation aus der<br />

Kollektion »Erased Heritage« aus<br />

Wolle und Seide.<br />

jan-kath.de<br />

Fotos: Ian Ehm, Produktion: Florence Wibowo, beigestellt<br />

72 falstaff living 05 / 17


Am Teppich geblieben<br />

Jan Kath beim LIVING-Shooting im<br />

Teppich-Palais Szechenyi in der<br />

Wiener City. Trotz großen Erfolgs ist<br />

der Designer bescheiden geblieben.<br />

><br />

05 / 17 living<br />

falstaff<br />

73


design / KARRIERE<br />

><br />

Es gibt wohl keinen Markt, der nicht mit<br />

Jan-Kath-Teppichen bespielt wird – von den<br />

USA und Kanada über Asien bis ganz<br />

Europa. Man besitzt einen Showroom in<br />

New York und eigene Kath-Stores in Miami,<br />

Vancouver oder Berlin und Hamburg.<br />

Weiters besiegeln Verträge mit unzähligen<br />

Handelspartnern (wie in Österreich mit dem<br />

Familienunternehmen Rahimi & Rahimi in<br />

Wien) die Produktnachfrage.<br />

Seit dem Start vor 25 Jahren arbeiten heute<br />

rund 2500 Knüpfer für den Teppichmacher.<br />

Zwischen 100 und 450 Knoten kommen auf<br />

6,45 Quadratzentimeter (ein Quadrat-Inch).<br />

Während die Kreativwürfe am PC in Bochum<br />

entstehen und online in die Manufakturen in<br />

Nepal, Thailand, Indien oder Marokko<br />

übermittelt werden, setzt man bei der<br />

Fertigung auf Altbewährtes. Nach jahrhundertealten<br />

Traditionen wird in familiengeführten<br />

Werkstätten im Himalaja, in Agra,<br />

der alten Mogul-Hauptstadt Indiens, oder im<br />

Atlasgebirge Marokkos nach wie vor per<br />

Hand geknüpft. Die oberste Prämisse:<br />

Individualität für den Kunden, ein perfektes<br />

Service wie pünktliche Lieferung. Das gefällt<br />

und bringt eine vermögende Klientel:<br />

Arabische Königshäuser, Ex-US-Präsidenten,<br />

gefragte französische Fashionlabels und<br />

renommierte Brands aus dem Interieur-Bereich<br />

– um nur einige aus dem prominenten<br />

Kundenstock zu nennen – stehen mit ihren<br />

Aufträgen Schlange.<br />

Teppichgalerie<br />

Kath Store und Galerie in Berlin-Mitte.<br />

Wie Gemälde hängen die Teppich -<br />

kunstwerke hier an den Wänden.<br />

»Als ich vor 25 Jahren be gonnen<br />

habe, waren Teppiche out<br />

und uncool. Der Teppich hat<br />

keine Rolle im Interior-Bereich<br />

gespielt, es herrschte schon<br />

fast eine Antistimmung.«<br />

JAN K<strong>AT</strong>H über das anfängliche Teppich-Image<br />

If you can make it there …<br />

Der Jan-Kath-Showroom in New<br />

York. Im Szeneviertel Chelsea<br />

ist der Teppichmacher seit<br />

November 2011 vertreten.<br />

LIVING traf den Teppich-Couturier bei<br />

Rahimi & Rahimi in Wien zum Interview<br />

und staunte nicht schlecht über die Antriebskraft<br />

für eine große Karriere.<br />

LIVING: Wie sitzt es sich so auf einem so<br />

großen Stapel eigener Teppiche?<br />

JAN K<strong>AT</strong>H: Doch eigentlich sehr gut. Es sieht<br />

richtig cool aus.<br />

Hier liegen tatsächlich sehr viele Kunstwerke.<br />

Traditionelle Elemente treffen auf Contemporary<br />

Design. Dabei werfen Sie auch strenge<br />

Gestaltungsregeln über Bord. Sie haben fraglos<br />

die Teppichwelt revolutioniert.<br />

Als ich vor 25 Jahren begonnen habe, mich<br />

mit dem Teppichdesign in dieser noch kleinen,<br />

überschaubaren Industrie zu beschäftigen,<br />

ist es uns tatsächlich gelungen, den Teppich<br />

neu zu erfinden. Man muss sich vorstellen,<br />

dass Teppiche damals völlig out und<br />

ex trem uncool waren. Der Teppich hat keine<br />

Rolle im Interior-Bereich gespielt, und es<br />

herrschte schon fast eine Antistimmung.<br />

Aber Sie haben es geschafft, das eher<br />

negative Image zu drehen!<br />

Das geschah nicht von heute auf morgen. Es<br />

war ein langer Weg. Nach dem Zivildienst,<br />

also sehr jung, bin ich nach Indien gegangen,<br />

dann hat es mich nach Kathmandu, Nepal,<br />

verschlagen. Dort habe ich zufällig einen<br />

Lieferanten meiner Eltern getroffen, der dort<br />

eine Teppichwerkstatt betrieben hat und mich<br />

Fotos: LarsLangemeier.de, Ian Ehm, Produktion: Florence Wibowo; beigesetllt<br />

74 falstaff living 05 / 17


Das Interview in Wien<br />

LIVING-Chefredakteurin Angelika Rosam traf Jan<br />

Kath zum Gespräch über seinen Werdegang und<br />

seine beachtliche Karriere, die im Ruhrpott begann.<br />

Nepal-Impressionen<br />

Nepalesische Frauen beim Knüpfen<br />

der Teppiche. Meistens arbeiten sie<br />

noch in familiengeführten Betrieben.<br />

bat, für ihn vor Ort die Qualitätskontrolle zu<br />

übernehmen. Ich habe die Chance gewittert<br />

und schließlich nach einiger Zeit den Betrieb<br />

übernommen. Allerdings habe ich mich damals<br />

mehr um die technischen und organisatorischen<br />

Abläufe gekümmert und musste sehr<br />

schnell feststellen, dass ich ja eigentlich gar<br />

kein Designer bin. Mein Vater hatte mir mit 22<br />

bereits meinen Erbteil ausbezahlt, aber die<br />

Kosten für den Betrieb waren hoch, und ich<br />

konnte mir keinen Designer mehr leisten.<br />

Sondierung<br />

Die Wolle wird erst genau<br />

kontrolliert und aussortiert,<br />

bevor sie für das Knüpfen<br />

frei gegeben wird.<br />

So haben Sie selbst Hand angelegt?<br />

Genau. Ich war viel unterwegs. In Indien, in<br />

Tibet, der Mongolei. Die unterschiedlichen<br />

Kulturen haben fraglos meine Inspiration<br />

beflügelt. Dennoch hat es eigentlich fast zehn<br />

Jahre gedauert, bevor ich meine eigene Handschrift<br />

gefunden habe. Ich habe in mich<br />

gehört und mich gefragt: »Was finde ich<br />

cool?« So sind dann die Ideen gekommen,<br />

auch die Ideen der Überlagerung, des Wegrasierens.<br />

Und dann gab es natürlich eine<br />

Periode von vielen Kollektionen, die sehr<br />

unterschiedlich sind. Die Tradition spielte<br />

dabei immer eine Rolle, auch wenn die Teppiche<br />

letztendlich eine moderne Note tragen.<br />

Woher nimmt man so viele unterschiedliche<br />

Ideen?<br />

Ich bin wie ein Schwamm. Ohne dass ich es<br />

wirklich will, sauge ich Dinge auf. Inspira tion<br />

funktioniert für mich so, dass ich mit offenen<br />

Augen durchs Leben gehe. Auch habe ich das<br />

Gefühl entwickelt, Bewegungen und Richtungen<br />

zu erkennen. Und vielleicht bin ich mittlerweile<br />

auch in der Position, Trends selber zu<br />

setzen.<br />

Was macht Ihr Teppich-Design so speziell?<br />

Ich glaube, da spielen verschiedene Faktoren<br />

mit. Zum einen ist da der Hip-Faktor. Uns ist<br />

es gelungen, eine Marke zu kreieren, die auch<br />

Luxus vermittelt und Begehrlichkeiten weckt.<br />

Und das Phänomen, dass man eigentlich<br />

nicht mehr damit leben will, was Generationen<br />

vor uns schon durchexerziert haben, hat<br />

in vielen Kulturen eine große Bedeutung.<br />

Man muss natürlich auch Glück haben und<br />

zur richtigen Zeit am richtigen Ort die richtigen<br />

Leute treffen.<br />

><br />

05 / 17 living<br />

falstaff<br />

75


design / KARRIERE<br />

Auf der Couch<br />

Umgeben von einem stechend<br />

schönen Grün und harmonischen<br />

Blumenmustern bei Rahimi & Rahimi<br />

in der Spiegelgasse.<br />

><br />

Wie viele Kaths liegen eigentlich bei Ihnen<br />

zu Hause?<br />

Kein einziger. Nicht weil ich ihn nicht toll finde,<br />

aber ich brauche abends nach der Arbeit<br />

immer ein wenig Abstand vom Tagesgeschehen.<br />

Ich lebe in meiner Wohnung über dem<br />

Studio, über mein Wohnzimmer blicke ich<br />

direkt in den Showroom. Da sehe ich meine<br />

Teppiche, wann immer ich will.<br />

Pink is beautiful<br />

Showroom in Köln. Der Teppich<br />

mit dem Hirsch heißt »Gamba<br />

and Spice« (»Where Is Bambi«).<br />

Wie sind Sie sonst eingerichtet? Wie ist<br />

Ihr persönlicher Einrichtungsstil?<br />

Ich versuche, so wenig wie möglich mit Ballast<br />

zu leben, daher ist meine Einrichtung<br />

sehr modern, sehr reduziert. Statt Teppichen<br />

habe ich Betonböden. Ich brauche nicht viel,<br />

ich bin eher ein bescheidener Mensch. Denn<br />

weniger ist für mich mehr.<br />

Wie würden Sie den Gegenstand Teppich<br />

charakterisieren? Fällt er unter Accessoire<br />

oder Decorstück?<br />

Der Teppich soll toll gestaltet sein, eine<br />

tolle Ausstrahlung haben. Gleichzeitig soll<br />

man sich mit dem Stück wohlfühlen. Aber,<br />

um konkret zu werden: Ein Teppich ist für<br />

mich ein Gebrauchsgegenstand, auf dem das<br />

Leben tatsächlich wie auf einer Wohninsel<br />

stattfinden und passieren soll.<br />

Kann man einen Teppich auch falsch legen?<br />

Durchaus. Zunächst ist es einmal wichtig zu<br />

wissen, dass ein Teppich eine helle und eine<br />

dunkle Seite hat. Man bespielt mit einem Teppich<br />

eine ganze Dimension im Raum, und oft<br />

wird dabei unterschätzt, dass sich damit der<br />

ganze Raumcharakter ändert. Deshalb habe<br />

ich auch die Jan-Kath-App erfunden. Diese<br />

dient nicht zum Verkauf, sondern man kann<br />

sich mittels Foto von dem gewünschten Raum,<br />

das auf die App gespielt wird, die möglichen<br />

Platzierungen des Teppichs präsentieren lassen.<br />

Ein wunderbares Luxus-Tool für jeden<br />

Teppichkäufer. Was bedeutet Luxus für<br />

Sie persönlich?<br />

Meine eigenen Entscheidungen treffen zu<br />

können. Es ist ein Privileg, sein eigener Herr<br />

sein zu dürfen. Ich bin jetzt Mitte 40 – selbst<br />

wenn heute alles vorbei wäre, wäre ich<br />

glücklich, dieses Leben gelebt zu haben.<br />

»Der Teppich ist für mich ein<br />

Gebrauchs gegenstand, auf<br />

dem das Leben tat sächlich<br />

stattfinden soll.«<br />

JAN K<strong>AT</strong>H über die Wertigkeit des Teppichs<br />

<<br />

Fotos: Ian Ehm, Produktion: Florence Wibowo; © André M. Hünseler | thinkingpixels.com<br />

76 falstaff living 05 / 17


BERÜHRT MEHR<br />

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DEN ASPHALT.<br />

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Normalverbrauch kombiniert: 6,4 – 11,6l/100km, CO2-Emission kombiniert: 145 – 267g/km. Symbolfoto.


design / PORTRÄT<br />

Fotos: Markus Jans, Jongeriuslab<br />

Zwischen Kunst und Design<br />

Hella Jongerius liebt Farben. In<br />

ihrem Berliner Atelier sinniert die<br />

Niederländerin über Farben und<br />

Formen.<br />

78 falstaff living 05 / 17


AUSNAHMEN<br />

BRECHEN<br />

DIE REGELN<br />

Hella Jongerius ist eine gefeierte Global Playerin<br />

des Designs. Gleichzeitig erfindet die Niederländerin<br />

Farben und Objekte, um die Spielregeln der Industrie<br />

immer wieder aufs Neue zu brechen. LIVING hat mit<br />

ihr über eine neue Ausstellung gesprochen.<br />

TEXT UWE KILLING<br />

Hella Jongerius kniet auf dem<br />

Boden, um sie herum Stapel von<br />

Stoffmustern. In allen Farben.<br />

Allein von den Grünschattierungen<br />

hat sie ein Dutzend vor sich<br />

auf einem großflächigen weißen Papier ausgelegt,<br />

um die kleinen Rechtecke besser verschieben<br />

zu können. »Das hier ist mein Lieblingsplatz«,<br />

sagt die Designerin über die<br />

oberste Etage ihres Berliner Studios gegenüber<br />

LIVING. Möbel gibt es kaum. Dafür<br />

viel Raum zum spontanen Ausbreiten.<br />

Das »Jongerius Lab«, ihr Labor, ist in einem<br />

alten Fabrikgebäude im Stadtteil Prenzlauer<br />

Berg untergebracht. Berliner Hinter hofaufbruchgeist<br />

also. Diesen aufrechtzuerhalten<br />

ist für die 54-jährige, weltweit arbeitende Niederländerin<br />

fundamental. »Ich möchte bei<br />

jedem Projekt im Grunde ganz von vorne<br />

beginnen«, sagt sie, »in dieser Hinsicht sind<br />

Farben in ihrer unerschöpflichen Vielfalt<br />

etwas Wundervolles.«<br />

GEGEN EINTÖNIGKEIT<br />

Eine Frau im Meer von Farben. Genauso<br />

be eindruckend wie ihre bunt-chaotische Fabriketage<br />

ist ein anderer Raum, der allein mit<br />

Metallregalen voller Vasen angefüllt ist. 300<br />

Stück, jede von ihnen trägt einen anderen Farbverlauf.<br />

Jongerius hat für jedes Unikat eine neue<br />

Mixtur erprobt, dabei Industrie lacke mit kaum<br />

mehr bekannten Farben gekreuzt. Wie man sie<br />

auf Gemälden alter Meister entdecken kann:<br />

mit all ihren Unebenheiten und individuellen<br />

Pigmenten.<br />

><br />

Blick hinter die Dinge<br />

Die Installation »A Search Behind<br />

Appearances« hat Hella Jongerius<br />

gemeinsam mit der Theoretikerin<br />

Louise Schouwenberg kreiert.<br />

05 / 17 living<br />

falstaff<br />

79


design / PORTRÄT<br />

Weitsicht<br />

Die »Delegate Lounge« im New Yorker<br />

UNO-Gebäude: Mit ihren Möbeln sowie dem<br />

Farb- und Raumkonzept schuf Jongerius dort<br />

eine kommunikationsfördernde Atmosphäre.<br />

MAHARAM ALS ERSTER KUNDE<br />

»Coloured Vases«, eine Installation von<br />

Jongerius aus dem Jahr 2010, ist gleichzeitig<br />

Credo ihrer Designphilosophie: »Neue Farben<br />

zu kreieren ist eine Reaktion gegen die globalisierte<br />

Industriefarbe, gegen dieses Establishment<br />

der Eintönigkeit.« Für Jongerius ist<br />

Farbe »eine Reflexion im Raum«. Sie verändert<br />

sich im Zusammenspiel mit Licht,<br />

Objekten und Materialien. So beruhen alle<br />

Textilien, Möbel oder Porzellanstücke, die<br />

Jongerius designt, auf dem Prinzip: gewohnte<br />

Empfindungen unterlaufen, um Ungewohntes<br />

zu schaffen. »Ihr revolutionärer Akt ist die<br />

Kritik an der Perfektion und die Suche nach<br />

Wegen, den Oberflächen wieder Leben einzuhauchen«,<br />

sagt Rolf Behlmann, ehemaliger<br />

CEO von Vitra, über Hella Jongerius. Für die<br />

Schweizer Premiummarke ist Jongerius seit<br />

2007 als Art-Direktorin tätig. Ihren ersten<br />

internationalen Auftrag erhielt die Designerin,<br />

die auf dem Land in der Nähe von Utrecht<br />

aufwuchs, von Maharam, dem US-Textilunternehmen<br />

mit großer Manu fakturtradition.<br />

Damals, im Jahr 1998, hatte sich Jongerius als<br />

»Eine Farbe allein ist gar nichts. Sie entsteht erst in<br />

Beziehung zu etwas anderem. Deshalb habe ich auch<br />

keine Lieblingsfarbe. Sie wechselt in jeder Minute.«<br />

HELLA JONGERIUS Designerin, Künstlerin und Farbphilosophin<br />

Mitglied des Design-Kollektivs »Droog<br />

Design« bereits einen Ruf als Rebellin<br />

er arbeitet. Sie habe sich nicht beworben,<br />

der Inhaber von Maharam sei nach Rotterdam<br />

gekommen, um sie im Atelier zu besuchen.<br />

»Die stören mich bei der Arbeit«, hat<br />

Jongerius damals gedacht. Und war doch<br />

beeindruckt, dass Maharam mit ihr – »dem<br />

Hippiemädchen aus den Niederlanden« –<br />

arbeiten wollte. 2008 verließ sie ihr Geburtsland,<br />

weil sie sich eingeengt fühlte. Sie wählte<br />

Berlin als Herausforderung – das Anonyme,<br />

das Studentische, die Internationalität.<br />

Neben ihren vielfältigen Auftragsarbeiten<br />

zieht es Hella Jongerius immer wieder in<br />

Museen, wo die leise, aber bestimmt auftretende<br />

Designerin ihre Arbeit einem öffentlichen<br />

Diskurs aussetzen möchte: »Gutes<br />

Reflexionen<br />

Farbe ist für Hella Jongerius vor allem<br />

eine Reflexion im Raum. Das Spiel mit diesen<br />

Reflexionen liebt die 54-Jährige.<br />

Fotos: Jongeriuslab, Magdalena Lepka, Frank Ouderman, Roel Van Tour<br />

80 falstaff living 05 / 17


Fadenschein<br />

Hella Jongerius denkt in ihren Arbeiten<br />

auch Stoffstrukturen mit. Das sorgt für<br />

Überraschungen. Etwa wenn im monochromen<br />

Fadenwulst das Wort »way« erscheint.<br />

Design steht immer im Zeitkontext, es kommuniziert<br />

mit dem Bekannten und Unbekannten.«<br />

Unter dem Titel »Beyond The New« zeigt die<br />

Pinakothek der Moderne in München bis<br />

September 2018 Installationen und Skulpturen,<br />

die Jongerius mit der Designtheoretikerin<br />

Louise Schouwenberg konzipiert hat.<br />

Welche Wirkung das Design von Hella<br />

Jongerius entfaltet, ist an einem zentralen Ort<br />

der Weltpolitik zu erleben: in der »Delegate<br />

Lounge« des UNO-Gebäudes in New York.<br />

Im Jahr 2013 erhielt die Niederländerin den<br />

Auftrag, den in den 50er-Jahren errichteten<br />

Raum zu modernisieren. Die frühere, in<br />

Braun gehaltene Strenge ist nun einer luftigen<br />

Atmosphäre gewichen, in der bunte »East<br />

River Chair«- Sessel mit ihrer berühmten<br />

»Polder-Bank« abwechselnd arrangiert sind.<br />

Die Glasfront ließ sie mit einem Vorhang aus<br />

300.000 Perlen verhängen. Gestaltet von den<br />

State of the Art<br />

»Beyond the New«: Die zehnmonatige Schau<br />

in München zeigt Installationen und Objekte,<br />

bei denen sich die Grenzen zwischen<br />

Handwerk, Kunst und Design verwischen.<br />

Objekten, dem Licht und den Bewegungen<br />

der Besucher, herrscht dort zu jeder Tages -<br />

zeit eine andere Atmosphäre. Transparenz<br />

und Offenheit: Ideale, denen sich die UNO<br />

und Hella Jongerius gleicher maßen verschrieben<br />

haben.<br />

<<br />

Hella Jongerius, geboren 1963, arbeitet<br />

nach Abschluss der Design Academy Eindhoven<br />

zunächst im Design-Kollektiv »Droog<br />

Design« (Amsterdam). Mit Gründung von<br />

Jongeriuslab begann Ende der 90er-Jahre<br />

ihr Aufstieg als Designerin und Konzeptkünstlerin<br />

von Weltrang, die Möbel, Textilien<br />

und Porzellan gestaltet. Sie arbeitet für Marken<br />

wie Danskina, Maharam, Swarovski, Vitra<br />

und IKEA. Profiliert hat sie sich insbesondere<br />

mit ihrer eigenen Farbphilosophie. Seit 2008<br />

lebt und arbeitet Jongerius in Berlin.<br />

Gegen Oberflächlichkeiten.<br />

Kaum eine andere Designerin und Künstlerin<br />

geht so genussvoll mit der Perfektion auf<br />

Konfrontationskurs wie Hella Jongerius.<br />

05 / 17 living<br />

falstaff<br />

81


design / DURCHSTARTER<br />

Exzessiver Output<br />

Alessandro Michele leitet seit 2015 die<br />

Kreativabteilung bei Gucci. Er entstaubte das<br />

Label und brachte frische Ideen ein. Etwa mit<br />

dem Launch einer eigenen Deko-Kollektion.<br />

Alessandro Michele hat das<br />

Luxus-Label Gucci in nur zwei<br />

Jahren umgekrempelt und<br />

wieder hip gemacht. Jetzt<br />

designt der Kreativ-Weirdo<br />

auch noch Interior.<br />

TEXT MANFRED GRAM<br />

GUCCI FÜR<br />

DAHEIM<br />

Ab und an passiert es, dass aus einer<br />

Notlösung unerwartet Großes entsteht.<br />

Als vor gut zweieinhalb Jahren<br />

der Mailänder Modeplayer<br />

Gucci die Chefdesignerin Frida Giannini feuerte,<br />

holte man Alessandro Michele vor den Vorhang.<br />

Der 45-jährige Italiener werkte bis dahin<br />

in der zweiten Reihe im Konzern und nützte<br />

seine Chance. »Mich faszinieren alle Formen<br />

des Wahnsinns«, gab der Römer zu Protokoll<br />

und krempelte die damals in der kreativen<br />

Bedeutungslosigkeit dümpelnde Marke um.<br />

Mit viel Glitzer und Satin und durchgeknallten<br />

Hommagen, wie etwa an die Technoszene der<br />

90er oder die italienische Renaissance. Das<br />

knallte und war eine Wiedergeburt des Modehauses,<br />

die sich auch trocken in Zahlen messen<br />

lässt: plus 20 Prozent Umsatz in zwei Jahren.<br />

Michele, das Provisorium, ist gekommen,<br />

um zu bleiben, und taucht mittlerweile in der<br />

renommierten »Time«-Magazin-Liste der 100<br />

einflussreichsten Persönlichkeiten der Welt auf.<br />

Sein Kumpel, Oscar-Preisträger und Gucci-<br />

Testimonial Jared Leto, verbeugt sich deshalb<br />

vor dem wirren Genie leicht schwülstig:<br />

»Menschen mögen Gucci nicht einfach nur, sie<br />

begehren es. Und das ist so, glaube ich, weil sie<br />

verstehen, dass Michele sein ganzes Herzblut<br />

in jede Sache einfließen lässt, der er sich widmet,<br />

und dass er mit uns eine ebenso flüchtige<br />

wie mächtige Zutat teilt – nämlich Liebe.«<br />

Fotos: Ronan Gallagher for Gucci, Gucci<br />

82 falstaff living 05 / 17


HOME BITTERSWEET HOME<br />

Diese Liebe teilt der Designer nun auch<br />

auf eine neue Weise mit den Label-Fans. Er<br />

lancierte vor Kurzem Gucci Décor, und diese<br />

Home Collection komprimiert in exklusiven<br />

Stücken die Philosophie und den Kosmos<br />

von Alessandro Michele. Kräftige, schrille<br />

Farben, traditionelle Muster, die in überdrehte<br />

Neoromantik kippen, und jede Menge<br />

Gucci-Tiere wie Schlangen und Tiger,<br />

Schmetterlinge, Bienen und Käfer. Egal, ob<br />

Sessel, Klapptisch, Paravent, Polster oder<br />

Wand tapeten, die wahlweise aus Papier,<br />

Vinyl oder Seide sind – nichts ist vor dem<br />

Entstauben von Traditionen sicher.<br />

Micheles Philosophie offenbart sich vor<br />

allem bei den kleineren Arbeiten seiner<br />

Kollektion. Sie sind aus Porzellan und werden<br />

von Richard Ginori, einer ehrwürdigen<br />

Porzellanmanufaktur in Florenz, produziert.<br />

Hochwertiges Handwerk trifft auf hochwertiges<br />

Design und treibt lustige Blüten, als<br />

Kerzenhalter oder wenn zu Räucherstäbchen,<br />

deren Duftnoten ebenfalls von Michele<br />

kreiert wurden, gleich der passende Porzellanhalter<br />

mitgeliefert wird.<br />

Zu haben sind die gute Stücke in Gucci-<br />

Boutiquen. Dort werden sie unkonventionell<br />

zwischen aktuellen Kollektionsteilen versteckt<br />

oder – profan, aber effektiv – online<br />

angeboten.<br />

Rauchwaren<br />

Alessandro Michele gab<br />

auch Räucherstäbchen in<br />

Auftrag. Den Duft kreierte<br />

er. Extrem stylish ist der<br />

passende Räucherstäbchenhalter<br />

mit dem Hirschkäfer<br />

aus Porzellan.<br />

Zurück zur Natur<br />

Fauna, Flora, bunte Farben –<br />

dazu alte Gucci-Muster neu<br />

interpretiert. Das kommt auch<br />

beim Heimdekor gut rüber. Egal,<br />

ob es sich um Zierpölster (o.)<br />

oder Serviertabletts (u.) handelt.<br />

Servierfertig<br />

Auf dem Metalltablett ringelt<br />

sich eine Königsnatter (u.).<br />

Das Porzellan, in dem die Duftkerzen<br />

stecken (l.), stammt von<br />

der Traditionsmanufaktur<br />

Richard Ginori.<br />

Bitte zu Tisch<br />

Den edlen Holzstuhl ziert eine<br />

darauf gestickte Biene. Der<br />

Klapptisch aus Metall nimmt den<br />

bei Designer Michele beliebten<br />

Tigerprint als Motiv auf.<br />

Wandschmuck<br />

Die Wallpapers, die Gucci seinen<br />

Kunden feilbietet, überzeugen auch<br />

durch interessante Materialverwendung.<br />

Vinyl, Seide und<br />

Papier kommen zum Einsatz.<br />

05 / 17 living<br />

falstaff<br />

83


design / VIP-DESIGNER<br />

Bunte Vielfalt<br />

In der neuen Eva Padberg Collection<br />

stehen vor allem Großmöbel für den<br />

Wohn-, Schlaf- und Essbereich im Fokus.<br />

Formvollendet<br />

Bei Padbergs<br />

Accessoires:<br />

Mix & Match<br />

macht das Leben<br />

bunt und froh.<br />

EVAS LIEBE ZU DESIGN<br />

Nicht selten entdecken Stars ihr Talent für Interior-Design.<br />

Für LIVING Anhaltspunkt genug, in jeder Ausgabe einen VIP-<br />

Designer vor den Vorhang zu holen. Diesmal: das deutsche<br />

Topmodel Eva Padberg. TEXT MANFRED GRAM & ANJA KLEINSCHUSTER<br />

An Talenten mangelt es Eva Padberg<br />

nicht. Die 37-jährige Deutsche<br />

re üssiert seit Jahren als Topmodel,<br />

gleichzeitig ist sie aber auch als<br />

Schauspielerin, Moderatorin und Songwriterin<br />

erfolgreich. Eine Multibegabung also. Da liegt<br />

der Schritt nahe, auch in benachbarten Kreativgefilden<br />

zu jagen. Unter dem Namen<br />

Schönheitsschlaf<br />

Bett aus massivem Mangoholz und einem verspielten<br />

Kopfteil aus lackiertem Rattan. Auch nicht schlecht,<br />

der Beistelltisch aus Glas und Metall (l.).<br />

Meeresrauschen<br />

Der Sessel »Edina«<br />

verzaubert mit dunkelgrünem<br />

Samtbezug.<br />

»Eva Padberg Collection by Ce’Nou &<br />

Home24« brachte das deutsche Topmodel nun<br />

gemeinsam mit Designerin Katja Will und<br />

Home24 seine zweite Möbelkollektion auf den<br />

Markt. »Mit dieser Kollektion wollten wir zeigen,<br />

dass man vor Kombinationen keine Angst<br />

haben muss«, erklärt Padberg. Das sieht man<br />

der Kollektion auch an. Hippiesker Boho-Chic<br />

trifft auf Industrial-Elemente und den derzeit<br />

sehr angesagten Skandi-Style.<br />

Das Gros der Stücke ist dabei in ehrlichen<br />

Naturtönen gehalten. Das trifft jedenfalls<br />

einen Nerv. Vor allem, weil der hier praktizierte<br />

Stilpluralismus nie in Beliebigkeit abgleitet.<br />

So gesehen, spiegelt sich darin die Persönlichkeit<br />

Padbergs, die sich bekanntlich angstfrei<br />

durch die zahlreichen Kreativfelder bewegt,<br />

wider. Mix & Match im Leben, Mix & Match<br />

beim Design. Egal, ob Körbe, Kerzenständer,<br />

Deko-Schalen oder Tisch und Bett – wichtig<br />

ist, eine natürliche Gemütlichkeit und warme,<br />

herzliche Ausstrahlung zu transportieren.<br />

Dafür sorgen vor allem Materialien wie Jute,<br />

Wolle, Leder, Rattan oder Samt. »Beim Gestalten<br />

geht es auch darum, Persönlichkeit auszudrücken<br />

und sich einen schönen Ort zu schaffen,<br />

an dem man leben kann, wie man will«,<br />

erklärt die Neo-Designerin ihren Ansatz.<br />

Fotos: Ce’Nou & Home 24/SE7ENTYN9NE<br />

84 falstaff living 05 / 17


WEIHNACHTSAKTION - DESIGN DEALS -15%<br />

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SECHS GANZE<br />

WAHRHEITEN<br />

Rado bat sechs Designer, sich über die Kult-Uhr »True« des Hauses<br />

Gedanken zu machen. Das Resultat sind sechs limitierte Meisterstücke,<br />

die neue Wege in der Zeitabnahme gehen.<br />

Ausgangsuhr diente stets das<br />

Modell »True«. Je 1000 Uhren<br />

der sechs limitierten Editionen<br />

werden verkauft, jeweils ein<br />

Exemplar dürfen sich die Schöpfer<br />

der Uhren behalten. Gemein<br />

ist allen »True«-Modellen, dass<br />

sie mit einem ETA-Automatik-<br />

Kaliber mit 80 Stunden Gangreserve<br />

ausgestattet sind.<br />

FRISCHER BLICK<br />

»TRUE CYCLO«<br />

Der französische Designer<br />

Philippe Nigro setzt voll<br />

auf neue Schlichtheit,<br />

1740 Euro.<br />

Der amerikanische Innenarchitekt<br />

Sam Amoia wurde von »Vogue«<br />

als »einer der jungen Innenarchitekten,<br />

die Beachtung verdienen«,<br />

bezeichnet; kürzlich erhielt er den<br />

»Rising Talent Award« von der Pariser<br />

Messe Maison & Objet. Über<br />

seine »True Blaze« erzählte er uns:<br />

»Ich wollte ein schlichtes und dabei<br />

innovatives Objekt kreieren.<br />

Ein Design, das meine Ästhetik<br />

und meine persönliche Philosophie<br />

widerspiegelt. Das Ergebnis ist Innovation,<br />

gepaart mit Understate-<br />

ALEXANDER LINZ<br />

Der renommierte Uhrenfachjournalist und<br />

Autor schreibt in LIVING über aktuelle Zeitgeistströmungen<br />

auf dem Uhrensektor.<br />

ment. Es ist keine herkömmliche,<br />

sondern eine interessante und<br />

besondere Uhr, jedoch mit einem<br />

schlichten und zeitlosen Design.«<br />

Ähnlich auch der Zugang von<br />

Augustin Scott de Martinville,<br />

Grégoire Jeanmonod und Elric<br />

Petit von Big-Game. Die Arbeiten<br />

des Studios zeichnen sich durch<br />

W<br />

ie kein anderer<br />

Uhrenhersteller setzt<br />

Rado auf Design.<br />

Das Thema ist neben<br />

der Weltmarktführerschaft in<br />

Sachen Hightech-Keramik und<br />

einem langjährigen Engagement<br />

im Tennis ein festes Standbein der<br />

Marke. Mit der Erforschung,<br />

Fertigung und Verwendung von<br />

Keramik als Gehäuse- und Bandmaterial<br />

hat man Uhrengeschichte<br />

geschrieben. Rado hatte und hat<br />

in seinem Segment keinen ernst zu<br />

nehmenden Konkurrenten, also<br />

beinahe 100 Prozent Marktanteil.<br />

Industriedesigner Konstantin<br />

Grcic hat gerade die »Ceramica«<br />

neu gestaltet. Jetzt kooperierte<br />

Rado mit weiteren anerkannten<br />

und kreativen Persönlichkeiten.<br />

Im Rahmen der Vienna Design<br />

Week 2017 wurden sechs Unisex-<br />

Armbanduhren präsentiert. Als<br />

»TRUE SHADOW« Je nach<br />

Lichteinfall sieht man das<br />

Uhrwerk oder auch nicht.<br />

Das Design stammt von<br />

Kunihiko Morinaga,<br />

2140 Euro.<br />

Fotos: Rado, beigesetllt<br />

86 falstaff living 05 / 17


»TRUE FACE«<br />

Oskar Zieta liebt das<br />

Spiel mit Spiegelungen,<br />

2240 Euro.<br />

der Franzose Philippe Nigro, der<br />

Industriedesign in Lyon und Produkt-<br />

und Möbeldesign in Paris<br />

studierte und seit 1999 als unabhängiger<br />

Designer arbeitet. 2014<br />

wurde er von Maison & Objet als<br />

Designer des Jahres ausgezeichnet.<br />

Die »True Cyclo« ist sein Statement<br />

für die Uhrenwelt, und bei<br />

ihrer Gestaltung besann sich Nigro<br />

auf Fundamentales: »Es hat etwas<br />

sehr Beruhigendes, eine Automatikuhr<br />

zu tragen. Ein rein mechanisches<br />

Objekt, das uns Halt<br />

nischen Hochschule in Zürich gemacht,<br />

wo er als wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter in der Abteilung<br />

für Computer Aided Architectural<br />

Design arbeitete. Er wurde mit<br />

Designpreisen ausgezeichnet,<br />

darunter etwa der vom Rat für<br />

Formgebung verliehene »Deutsche<br />

Designpreis« und der »Red<br />

Dot Award«. Zietas Arbeiten<br />

wurden im Centre Pompidou in<br />

Paris und der Pinakothek der Moderne<br />

in München ausgestellt. Die<br />

»True Face« aus seiner Feder ist<br />

ihre Zugänglichkeit und ihren<br />

Charme aus und sind in erster Linie<br />

eines: nützlich. Über die »True<br />

Phospho« erzählten sie uns: »Die<br />

Schlüsselwörter für dieses Projekt<br />

waren Minimalismus und Leichtigkeit.<br />

Daher ließen wir für das<br />

Design eher Materialien weg, als<br />

welche hinzuzufügen. Uns gefällt<br />

der Kontrast zwischen der mattschwarzen<br />

Keramik und der phosphoreszierenden<br />

Superluminova-<br />

Beschichtung.« Nicht minder<br />

spannend ist der Uhrenentwurf<br />

meinem Design steckt, ist es, Dinge<br />

sichtbar zu machen, die ursprünglich<br />

unsichtbar waren. Es<br />

erinnert daran, wie man sich<br />

abends die Kleider auszieht und<br />

seinen Körper enthüllt.«<br />

REFLEXIONSARBEITEN<br />

Rainer Mutsch ist der österreichische<br />

Beitrag im »True«-Reigen.<br />

Mutsch hat Möbeldesign an der<br />

Dänischen Designschule in Kopenhagen<br />

und Produktdesign an der<br />

»TRUE STR<strong>AT</strong>UM«<br />

Rainer Mutsch lässt<br />

Ziffernblatt und Uhrenträger<br />

reflektieren, 2150 Euro.<br />

»TRUE BLAZE«<br />

Der amerikanische<br />

Innenarchitekt Sam<br />

Amoia hat diese Uhr<br />

gestaltet, 2240 Euro.<br />

ein fulminantes Formenspiel, wie<br />

er erörtert: »Das metallisch glänzende<br />

Ziffernblatt ist leicht konkav<br />

geschwungen und besteht aus<br />

einer dünnen Scheibe aus poliertem<br />

Edelstahl mit einem perfekt<br />

reflektierenden Finish. Die reflektierenden<br />

Eigenschaften des Ziffernblatts<br />

werden durch die mattgrauen<br />

Zeiger maximiert, die mit<br />

der roségoldenen Oberflächenbehandlung<br />

auf ihrer Unterseite<br />

einen anderen Farbton widerspiegeln.«<br />

in einer hypertechnologischen<br />

Welt gibt. Ich wollte ein Musterbeispiel<br />

für Schlichtheit umsetzen.<br />

Daher wählte ich für das Gehäuse<br />

einen dunklen matten Keramikfarbton.<br />

Er drückt die Eleganz, die<br />

organischen Eigenschaften und<br />

die Technologie des Materials am<br />

besten aus.«<br />

Nicht weit von dieser Position<br />

entfernt findet sich der polnische<br />

Architekt Oskar Zieta wieder.<br />

Zieta hat seinen Abschluss an der<br />

Schweizer Eidgenössischen Techdes<br />

japanischen Modedesigners<br />

Kunihiko Morinaga. Für Rado<br />

kreierte er die »True Shadow«,<br />

die sehr gewitzt auftritt: »Im Sonnenlicht<br />

erscheint das Ziffernblatt<br />

ganz schwarz und macht damit<br />

dem Namen der Uhr alle Ehre«,<br />

erzählt Morinaga. »Fällt kein UV-<br />

Licht auf die Uhr, verschwindet<br />

der Schatten über dem Ziffernblatt,<br />

und das Uhrwerk wird enthüllt.<br />

Die Philosophie, die hinter<br />

Universität der Künste in Berlin<br />

studiert. Mit seiner »True Stratum«<br />

wollte er die Darstellung der<br />

Zeit auf subtile Art und Weise hinterfragen.<br />

So ändert sich das Erscheinungsbild<br />

des Ziffernblatts<br />

abhängig von den jeweiligen<br />

Lichtverhältnissen, indem immer<br />

neue Lichtreflexe erzeugt werden.<br />

Sehr gelungen und sehr elegant.<br />

Auf Eleganz und eine hohen Anteil<br />

an Understatement setzt auch<br />

»TRUE PHOSPHO«<br />

Das Schweizer Designstudio<br />

Big-Game liebt<br />

Reduktion. 2240 Euro.<br />

05 / 17 living<br />

falstaff<br />

87


essay<br />

WOLFGANG PAUSER<br />

ALLES ÜBER FAK E<br />

Am Anfang war alles wahr und echt, am<br />

Ende ist alles künstlich und fake. Ist das die<br />

kürzeste Geschichte der Menschheit, die sich<br />

erzählen lässt? Und ist sie überhaupt wahr?<br />

»Trump sagt souverän<br />

die Unwahrheit und<br />

wirkt genau deshalb<br />

echt als Identifikationsobjekt.<br />

Nie zuvor hat<br />

eine öffentliche Person<br />

mehr von ihrer inneren<br />

Wahrheit gezeigt.«<br />

Fake ist in aller Munde.<br />

Wir danken dies Donald<br />

Trump. Dem Mann, der<br />

Fake News zur neuen<br />

Wahrheit erhoben hat, die nun<br />

der Weltpolitik die Richtung<br />

weist. Der Lügen »Alternative<br />

Fakten« getauft hat und demonstrative<br />

Unmoral erfolgreich als<br />

überlegene Moral verkaufen<br />

konnte. Daraus, ebenso wie aus<br />

Trumps Frisur und Wohnstil,<br />

könnten wir schließen, dass das<br />

Prinzip der Fälschung über das<br />

Realitätsprinzip den Sieg errungen<br />

hat. Doch auch das Gegenteil<br />

ist wahr, denn gewonnen hat<br />

Trump mit der Authentizität seiner<br />

Persönlichkeit: Unbeeindruckt<br />

von den vernünftigen Erfordernissen<br />

eines Erwachsenen-Ich,<br />

entfahren diesem Weltherrscher<br />

ungefiltert die Äußerungen und<br />

Handlungen eines narzisstischen<br />

Kleinkinds. Sein Wunsch ist ihm<br />

Befehl. Nie zuvor hat eine öffentliche<br />

Person mehr ihrer inneren<br />

Wahrheit gezeigt. Diese war es,<br />

die über die äußere Wahrheit<br />

triumphierte.<br />

Wahrheit ist eine Kategorie für<br />

Aussagen, Echtheit für Objekte.<br />

Trump sagt souverän die Unwahrheit<br />

und wirkt genau deshalb<br />

echt als Identifikationsobjekt.<br />

Die protzig antikisierenden<br />

Kitschmöbel seiner privaten<br />

Residenzen sind unecht, wenn<br />

man sie mit echten Antiquitäten<br />

vergleicht. Ob sie jedoch lügen,<br />

indem sie ernsthaft vorgeben,<br />

alte Möbel zu sein, muss bezweifelt<br />

werden. Einerseits, weil<br />

im amerikanischen Kontext<br />

einer neureich-hollywoodesken<br />

Selbstinszenierung ohnehin niemand<br />

glauben wird, es mit Echtem<br />

zu tun zu haben. Andererseits,<br />

weil aktuell in so gut wie<br />

allen Lebensbereichen der Fake<br />

vom Echten nicht mehr unterschieden<br />

werden kann, oder ihm<br />

gar den Rang abgelaufen hat.<br />

Während die Preise für Antiquitäten<br />

sinken, erfreuen sich Designobjekte<br />

wachsender Beliebtheit,<br />

die eine Vorgeschichte faken,<br />

ohne dabei auf Geschichte oder<br />

auch nur Geschichten zurückgreifen<br />

zu müssen. In der Jeans-Mode<br />

wie im Interieur hat der industriell<br />

gefertigte Shabby Chic alle<br />

Bezüge zu echten Vergangenheiten<br />

abgestreift. Weder der Glaube<br />

an den Wert eines Originals noch<br />

die nostalgische Sehnsucht nach<br />

einer zurückliegenden Epoche<br />

oder auch nur die ironisch gebrochene<br />

Erwärmung für die Kitschigkeiten<br />

der eigenen Kindheit<br />

sind nötig, um den zerkratzten<br />

und abgeblätterten Fabrikaten<br />

Bedeutung und Wert zu verleihen.<br />

Zerrissene Jeans behaupten gar<br />

nicht, vor dem Kauf lange getragen<br />

worden zu sein. Künstlich<br />

verschlissene Möbel beziehen<br />

sich nicht auf eine bestimmte<br />

Zeit oder einen bestimmten Stil.<br />

»Kontemporismus« heißt der<br />

neue Trend zu Spuren, die nir-<br />

Fotos: beigestellt<br />

88 falstaff living 05 / 17


gendwo hinführen. Sie zieren<br />

Anti-Antiquitäten, die uns von<br />

der Last einer unabänderlichen<br />

Geschichte und Bedeutung befreien.<br />

Erst durch die demonstrative<br />

Demontage von Vergangenheit<br />

und Zukunft wird es möglich,<br />

unsere Gegenwärtigkeit im<br />

Medienstrom absolut zu setzen.<br />

Pre-washed Jeans und Shabby<br />

Chic verschleifen die traditionelle<br />

Differenz von Original und Kopie,<br />

echt und fake. Diese neue<br />

Wertorientierung passt recht gut<br />

zu den Leittechnologien unserer<br />

Zeit. Der Computer ist im Funktionskern<br />

eine Kopiermaschine.<br />

Das Internet macht alles Vergangene<br />

gleichzeitig verfügbar. Die<br />

hohe Geschwindigkeit aller Übertragungen<br />

rückt die Gegenwärtigkeit<br />

ins Zentrum der Aufmerksamkeit.<br />

Social Media haben das<br />

Handy in einen dauerpräsenten<br />

Impulsgeber verwandelt, der hier<br />

und jetzt dialogisch Aufmerksamkeit<br />

spendet und einfordert,<br />

ohne dafür eines besonderen Inhalts<br />

der übertragenen Information<br />

zu bedürfen. Wir leben in einer<br />

Präsenzkultur, zu der das<br />

Vorher-Nachher-Schema von<br />

Original und Kopie nicht mehr<br />

passen will.<br />

Auch das Foto, einst wahrhaftige<br />

Lichtspur und Dokument<br />

des Vergangenen, ist seit Digitalkamera<br />

und Photoshop zu einem<br />

Medium legitimer Verfälschung<br />

geworden. Programme wie Snapchat,<br />

die betrachtete Fotos automatisch<br />

löschen, sind die deutlichsten<br />

Indikatoren einer verabsolutierten<br />

Gegenwart, die im<br />

Reiz-Reaktions-Schema kommuniziert<br />

und eben deshalb keinen<br />

Schaden nimmt, wenn sie Immergleiches<br />

wiederholt. Das Selfie<br />

braucht gar keine digitale Nachbesserung,<br />

um ein Fake zu sein.<br />

Wer sich mit Handystick bewaffnet<br />

allein oder in Gruppen abbildet,<br />

setzt ein falsches Lächeln auf<br />

und wirft sich in Jubelpose. Gemeinsam<br />

simuliert man, einen<br />

Spaß zu haben, vor dem man<br />

aber zugleich prinzipiell geschützt<br />

ist, während man am<br />

Trugbild arbeitet. Längst ist es<br />

alltäglich geworden, nicht nur<br />

die Außenwelt, sondern auch innere<br />

Affekte für mediale Effekte<br />

zu faken. Dass es sich bei einem<br />

guten Teil der Adressaten um unbekannte<br />

Freunde, Fake Follower,<br />

die zugekauft wurden, oder<br />

gar Likes spendende Roboter<br />

handelt, stört dabei nicht, sondern<br />

gehört essenziell zu Instagram.<br />

Einen Fake zu präsentieren<br />

und dafür gefaktes Lob zu ernten<br />

ist hinreichend befriedigend, weil<br />

im Vollzug dieser Geste der<br />

Wunsch nach dem Gespiegeltwerden<br />

schon ausagiert ist.<br />

Die Fake-Kultur ist der wahrhaftigste<br />

Spiegel einer Gesellschaft,<br />

die ihre Substanz, das<br />

Geld, von den realen Knappheiten<br />

entkoppelt hat. Kredite, die<br />

kein Erspartes weiterleihen, sondern<br />

aus purem Nichts geschöpft<br />

sind, lenken die Politik wie den<br />

Einzelnen, mehr auszugeben als<br />

man eingenommen hat, um mehr<br />

versprechen und als mehr als<br />

man ist erscheinen zu können.<br />

Der wachsende Abstand zwischen<br />

höchsten und niedrigsten<br />

Einkommen verdeutlicht sich in<br />

gegensätzlichem Fake-Verhalten.<br />

Der Begriff Stealth Luxury, abgeleitet<br />

vom Tarnkappenbomber,<br />

»Pre-washed Jeans<br />

und Shabby Chic<br />

verschleifen die traditionelle<br />

Differenz von<br />

Original und Kopie,<br />

echt und fake.«<br />

DR. WOLFGANG PAUSER war in den<br />

1990er-Jahren Kolumnist für DIE ZEIT.<br />

Seitdem analysiert er Produkte aus kulturwissenschaftlicher<br />

Perspektive im Auftrag<br />

von Unternehmen und Agenturen.<br />

bezeichnet den Trend bei Superreichen,<br />

der Allgemeinheit als ärmer<br />

erscheinen zu wollen, als<br />

man ist. Man verzichtet auf Produkte,<br />

die als teuer bekannt sind,<br />

und kauft teure Waren, die möglichst<br />

unauffällig sind. Nur untereinander<br />

kennt und erkennt<br />

man sich an eben diesem Stil.<br />

Umgekehrt gilt es als Zeichen<br />

der Armut, Reichtum faken zu<br />

müssen, sei es durch den Erwerb<br />

teurer Markenprodukte oder<br />

auch deren Fake-Version.<br />

Am Arbeitsplatz faken wir,<br />

ganz authentisch eine Familie<br />

zu sein, und nennen es »New<br />

Work«. Im Urlaub bereisen<br />

wir Orte, deren Einwohner<br />

uns abends vormachen, ein seit<br />

Generationen verschwundenes<br />

Brauchtum bis heute zu leben,<br />

oder auch Fake Sights, gefälschte<br />

Sehenswürdigkeiten wie Schloss<br />

Neuschwanstein in der chinesischen<br />

Provinz Liaoning. Wir<br />

hüllen schönheitsoperierte Körper<br />

in falsche Pelzmäntel, essen<br />

Steak aus Tofu, rauchen E-Zigaretten,<br />

trinken Kaffee mit Süßstoffpillen.<br />

Die wenig enthemmende<br />

Wirkung alkoholfreien<br />

Champagners können Männer<br />

wie Frauen am Ende des Abends<br />

immer noch mit einem Fake-<br />

Orgasmus kompensieren. Nur<br />

eines bleibt uns verschlossen –<br />

der Besuch jener Fake Events, die<br />

Firmen zwecks Marketing ohne<br />

Orts- und Zeitangaben<br />

auf Facebook ankündigen.<br />

Doch wer nun glaubt, es hätte<br />

das Echte und Wahre vor der Erfindung<br />

des Fakes gegeben, irrt.<br />

Zum Original wird etwas erst,<br />

sobald es gefälscht wurde.<br />

So galten etwa die gläsernen<br />

Schmucksteine der Firma<br />

Swarovski anfangs als falsche<br />

Brillanten. Erst seit auch diese<br />

gefälscht werden, nennt man sie<br />

»Original Swarovski Steine«, vor<br />

allem dort, wo sie einem Fake<br />

Produkt aufgeklebt werden, um<br />

diesem wenigstens im Detail ein<br />

wenig Echtheit zu verleihen.<br />

Dennoch gibt es sie, die vielbeschworene<br />

Authentizität – als<br />

Image einer Marke, die über<br />

lange Zeit wiedererkennbar und<br />

widerspruchsfrei kommuniziert.<br />

05 / 17 living<br />

falstaff<br />

89


Gastroqualität für zu Hause.<br />

Mit Gutscheincode<br />

#Meatwoch jeden Mittwoch<br />

für ausgewählte Produkte<br />

mindestens 10% Rabatt.<br />

www.wiesbauer-gourmet.at


LIVING<br />

KULINARIK<br />

104<br />

108<br />

92<br />

GLANZ UND GLORIA<br />

Unsere Fotostrecke zeigt, wie<br />

die richtige Tableware Festen den<br />

letzten Schliff verpasst. (S. 92)<br />

Fotos: Susanne Spiel, Riedel, Simonis, Vicky Heiler, beigestellt<br />

110<br />

106<br />

100<br />

SWEET ART<br />

Kuchenkünstler und Tortenartisten<br />

erobern den Mainstream. (S. 100)<br />

TIEF LUFT HOLEN<br />

Mit diesen Dekantern tun Sie Ihrem<br />

Wein Gutes. (S. 104)<br />

ZIEHEN LASSEN<br />

Teekannen, die der Liebe zum Design<br />

neue Wärme geben. (S. 106)<br />

KÜCHENKLASSIKER<br />

Was die Eieruhr so unvergänglich<br />

macht. (S. 108)<br />

SCHÖNESSEN<br />

Edel-Take-aways zum Niederknien<br />

und auch Hinsetzen. (S. 110)


kulinarik / SHOOTING<br />

GLANZ &<br />

GLORIA<br />

92 falstaff living 05 / 17


DER GOLDENE<br />

SCHNITT<br />

Handbemalte Tapete auf vergoldeter Seide inspiriert von architektonischen Elementen der 1960er von<br />

Fromental. Goldene Äpfel und Schmetterlinge von Belini. Deckelvase SECRET in Gold von Sieger by<br />

Fürstenberg. Weinglas mit Goldrand von Moser, gesehen bei Stamm. Dekorative vergoldete Ameisen,<br />

erhältlich im Concept Store Kramer & Kramer.<br />

Ein perfekt gedeckter Festtagstisch bildet den wichtigsten Rahmen für ein gelungenes<br />

Dinner. Nur wer diese hohe Kunst beherrscht, bleibt ein unvergesslicher Gastgeber. Mit<br />

viel Liebe zum Detail liefert unser LIVING-Shooting Inspirationen für außergewöhnliche<br />

Tafel-Inszenierungen und lässt dabei auch den künstlerischen Aspekt nicht außer Acht.<br />

FOTOS KONRAD LIMBECK<br />

VISUAL CONCEPT & PRODUKTION FLORENCE WIBOWO<br />

05 / 17 living<br />

falstaff<br />

93


kulinarik / SHOOTING<br />

KRISTALLKLAR<br />

Festlicher Glanz Luster »Metropolitan Sputnik« von J. & L. Lobmeyr. Kerzenleuchter<br />

von Lights of Vienna. Kugeldosen und Wasserkrug aus bleifreiem Kristallglas von<br />

Oswald Haerdtl, 1925, erhältlich bei J. & L. Lobmeyr. Prachtvolle Etagere Karaffe und<br />

Weingläser von Baccarat, gesehen bei Stamm. Silbertablett von Rozet & Fischmeister.<br />

Vintage-Perlenarmband gefertigt aus Platin mit Perlen und Diamanten bei Garbo.<br />

94 falstaff living 05 / 17


STYLIST PAUL P. ARENBERG ASSISTENT FILIP FISKA<br />

LOC<strong>AT</strong>ION ARTWERK STUDIO TABLEWARE AUGARTEN.COM,<br />

BELINI.<strong>AT</strong>. GARBO.CC, FILIP FISKA/FILIPFISKA@GMX.<strong>AT</strong>,<br />

FROMENTAL.CO.UK, FUERSTENBERG-PORZELLAN.COM,<br />

KRAMERUNDKRAMER.<strong>AT</strong>, LOBMEYR.<strong>AT</strong>, PORZELLANMANUFAKTUR.NET,<br />

ROZETUNDFISCHMEISTER.<strong>AT</strong>, SALAMANDER.<strong>AT</strong>, STAMM.<strong>AT</strong><br />

05 / 17 living falstaff<br />

95


kulinarik / SHOOTING<br />

96 falstaff living 05 / 17


BRUCHSTÜCKE<br />

Scherben bringen Glück – vierzig Kilo geschnittene Tellerfragmente der Porzellanmanufaktur Augarten<br />

sind Glück auf Vorrat. Tellerinstallation an der Wand der Kollektion Taste aus der Porzellanmanufaktur<br />

Reichenbach. Gigantische Kirsche, erhältlich im Concept Store Kramer & Kramer. Roter Tülltraum<br />

von Filip Fiska. Schwarze Mary-Jane-Lackschuhe von Moda di Fausto, gesehen bei Salamander.<br />

05 / 17 living falstaff<br />

97


kulinarik / TABLEWARE<br />

1.<br />

TABLEDECOR DE LUXE<br />

Geben Sie der Festtagstafel den letzten Schliff.<br />

LIVING hat die schönsten Glanzleistungen aus<br />

der Welt der Tischkultur für Sie recherchiert.<br />

2.<br />

3.<br />

5.<br />

4.<br />

Fotos: Sieger, beigestellt<br />

98 falstaff living 05 / 17


8.<br />

7.<br />

9.<br />

6.<br />

10.<br />

12.<br />

1. Goldfinger Auf den Innenflächen des<br />

anthrazitfarbenen Sets »Omnia Ritual«<br />

wird eine 24-karätige Goldauflage von<br />

Hand aufgetragen und feinpoliert. Jedes<br />

Teil des Sets ist somit ein echtes Unikat.<br />

fuerstenberg-porzellan.com<br />

8. Platzhalter Das mutige neue Design<br />

des Tischsets von Chilewich wurde von<br />

japanischen Holzschnitten inspiriert und<br />

ist der Bewegung von Wasser und Wellen<br />

nachempfunden. Perfekt für Tischinszenierungen<br />

aller Art. chilewich.com<br />

11.<br />

2. It‘s Teatime Das Teeset »Form« von<br />

Tom Dixon ist ein wahres Glanzstück<br />

aus poliertem Messing, das nicht nur<br />

beim Fünf-Uhr-Tee große optische Freude<br />

bereitet. Das Set besteht aus sechs<br />

Teilen. tomdixon.net<br />

9. Ägyptisches Licht Das alte Ägypten<br />

stand Pate für das Design der Vase<br />

»Louxor« von Baccarat. Diamant- und<br />

Fasenschliffe sorgen dafür, dass jedes<br />

Blumenbukett noch schöner wird.<br />

stamm.at<br />

3. Spritzige Symbiose Ein wahres<br />

Meisterstück sind die Martinigläser der<br />

französischen Glaskünstlerin Vanessa<br />

Mitrani. Der goldene Kegel als Stiel<br />

verzaubert wie ein Hütchenspiel.<br />

vanessamitrani.com<br />

10. Stylisch zum Quadrat Dank der<br />

Untersetzer aus 100 % Leder von<br />

Versace haben Kratzer auf dem Tisch<br />

keine Chance mehr. Natürlich ist auch<br />

das ikonische Medusa-Logo integriert.<br />

amara.com<br />

13.<br />

14.<br />

4. Rough Style Diesel verschönert<br />

unsere Tische jetzt auch mit Besteck<br />

wie dem Set »Quasar«, das aus Messing<br />

gefertigt ist. Es punktet vor allem mit<br />

seinem wohl dosierten Industrial Look.<br />

diesel.com<br />

11. Kleine Stichelei Diese Cocktail-Pins<br />

verleihen jeder Party einen Hauch Glamour.<br />

Die Metallnadeln sind in einem<br />

glänzenden Goldton gehalten, mit einer<br />

eleganten Kristallkugel als Krönung.<br />

amara.com<br />

5. Balance-Akt Die Schale »Échasse«<br />

steht, wie ihr französischer Name bereits<br />

andeutet, auf Stelzen. Sie wurde<br />

von Theresa Arns entworfen, die hierbei<br />

der Eleganz einer klassischen Bowl eine<br />

verspielte Note verleiht. connox.at<br />

12. Gut behütet Der »Pergament Check<br />

Mesh Dome« ist aus Edelstahl und hat<br />

ein Bronze-Finish. Der Blickfang für den<br />

Tisch hält definitiv Fliegen und andere<br />

Tierchen fern, die an Speisen nichts zu<br />

suchen haben. mackenzie-childs.com<br />

6. Shine a Light Die transparente Vase<br />

»I Shine« wurde von Eugeni Quitllet für<br />

Kartell gestaltet und erinnert an wertvolles<br />

Kristallglas. Das Dekor der Blumenvase<br />

interpretiert den Stil des Art<br />

déco auf moderne Weise. kartell.com<br />

13. Evergreen Im Jahr 2011 wurden die<br />

Gläser »Splendid« von Moser 100 Jahre<br />

alt. Das aufwendigste und bekannteste<br />

Design der Kristallerie wird mit edlem<br />

Facettenschliff in Szene gesetzt.<br />

moser–glass.com<br />

7. Schlichter Chic Aus massivem<br />

Messing gegossen sind diese grafischen<br />

Flaschenöffner. Perfekt als Küchenschmuck<br />

oder als funktionales Dekoobjekt<br />

auf dem Tisch.<br />

fortstandard.com<br />

14. Paradiesisch Das Besteck »Jardin<br />

d’Eden« von Christofle entführt in einen<br />

verschlungenen Paradiesgarten aus<br />

Blättern, Blumen und Schnörkeln, die<br />

sich über die gesamte Besteckfläche<br />

ziehen. christofle.com<br />

05 / 17 living<br />

falstaff<br />

99


kulinarik / FOOD DESIGN<br />

Back-Queen<br />

Sophia Stolz ist Österreichs Aushängeschild,<br />

wenn es um zuckersüße Kunstwerke geht.<br />

Inhaltlich ist bei der Wienerin alles möglich.<br />

Ihre Kunden sind glücklich. Auch weil sie<br />

unkonventionell ans Werk geht.<br />

cakeporntime.com<br />

Fotos: Vicky Heiler, beigesetllt<br />

100 falstaff living 05 / 17


SWEET<br />

ART<br />

Zuckersüßer Trend: Von New York<br />

über Paris bis nach Wien erlebt das<br />

Backen gerade ein kunstvolles Revival.<br />

TEXT MICHAEL PECH<br />

Alles voller Zucker und Schokolade.<br />

Das ist ihr Reich. Zwischen Mehl,<br />

aufgeschlagenen Eiern und bunten<br />

Tortenformen flitzt Sophia Stolz hin<br />

und her. Der Ofen glüht, und hinten lauert<br />

schon die Tortenverzierung – eine Madonna<br />

aus Plastik, ein Mitbringsel vom letzten Trip<br />

nach Las Vegas. Ihre Kreationen sind süß<br />

und verrückt wie sie selbst – und mittlerweile<br />

heiß begehrt. Die einen nennen es »Cake<br />

Art«, Sophia Stolz sagt »Cake Porn«.<br />

Eine »geile« Sache ist es allemal: Selbst<br />

gemachte Creme aus piemontesischen Haselnüssen<br />

oder feinster Erdbeerschaum – bis zu<br />

acht Schichten zählt ein süßes Meisterwerk<br />

der österreichischen Cake-Queen. Alles feinste<br />

Ware, Bio-Qualität. Zum Kunstobjekt<br />

werden die Torten aber erst durch die finale<br />

Draufgabe. »Ich lasse mich da durch meine<br />

Kunden inspirieren, so bekommt jede Torte<br />

ihren ganz individuellen und persönlichen<br />

Touch«, erzählt die Tortenkünstlerin. Mal<br />

setzt sie neben allerlei anderem Krimskrams<br />

eine Medikamentenschachtel und eine Spritze<br />

an die Spitze ihres Backwerks, mal ein<br />

Phallus-Symbol. »Es darf gerne auch dirty<br />

sein. Ich mag es, wenn meine Kunden nervös<br />

werden«, lacht sie. Ein Polaroid-Foto mit<br />

Seriennummer hält das vergängliche Kunstwerk<br />

für die Ewigkeit fest. Der Krimskrams<br />

bleibt als Andenken.<br />

><br />

Auf den Zahn gefühlt<br />

Ironie ist eigentlich nicht etwas, das<br />

man sich bei Kuchen erwartet.<br />

Sophia Stolz schafft auch diesen<br />

Back-Spagat, wenn sie Torten und<br />

Zahnprobleme thematisiert.<br />

05 / 17 living<br />

falstaff<br />

101


kulinarik / FOOD DESIGN<br />

Legendär<br />

In New York verschmolz Patissier<br />

Dominique Ansel den Donut mit<br />

einem Croissant zum Cronut. Der<br />

Rest ist jüngere Backgeschichte, auf<br />

den ein weltweiter Trend folgte.<br />

»Es geht immer um das Erlebnis und um die Geschichte, die ein<br />

Kunstwerk erzählt. Und was kann es Besseres geben als Kunst,<br />

die essbar ist. Somit sind wirklich alle Sinne bedient.«<br />

Geniestreich<br />

Ducasse-Schüler<br />

Cedric Grolet zauberte<br />

mit seiner süßen<br />

Hommage an den Rubik-<br />

Würfel ein Aromenpuzzle<br />

der Superlative.<br />

SOPHIA STOLZ Back-Künstlerin<br />

><br />

Wie jeder Künstler liebt auch Sophia Stolz<br />

die Reaktion des Publikums auf ihre Werke.<br />

Damit fügt sich die junge Wienerin in die<br />

Riege jener Zuckerbäcker, denen es längst zu<br />

wenig ist, allein die gierigen Gaumen ihrer<br />

Fans zu bedienen. Von New York bis Paris<br />

versüßt der neue Trend den Lifestyle der<br />

urbanen Naschkatzen: die Verschmelzung<br />

von Süßem mit Kunst.<br />

SÜSSER RUBIK-WÜRFEL<br />

In New York stehen sie bei Dominique Ansel,<br />

dem Erfinder der berühmten Cronuts, noch<br />

immer täglich Schlange, um an den begehrten<br />

Stoff zu kommen. Schneller geht es über seine<br />

Online-Boutique, die die Meisterwerke in<br />

Geschmack und Design wie »Pineapple<br />

Pear Tart« oder der »Matcha Mousse Cake«<br />

zum Bestellen für zu Hause bereithält. In<br />

Paris ist es Cedric Grolet, Patissier-Ikone in<br />

Diensten von Alain Ducasse im Luxushotel<br />

»Le Meurice«, der mit seinen Kreationen<br />

sowohl Gourmet- als auch Kunstkritiker<br />

begeistert. Sein Rubik-Würfel gilt gemeinhin<br />

als legendär: ein buntes Puzzle aus den unter-<br />

schiedlichsten Aromen von Zitrone,<br />

Passionsfrucht, Schokolade bis hin zu<br />

Pistazie, Erdbeere, Apfel und Veilchen –<br />

perfekt ausbalanciert, eine unglaubliche<br />

Harmonie für das Auge und den Gaumen.<br />

»Es geht immer um das Erlebnis und um<br />

die Geschichte, die ein Kunstwerk erzählt.<br />

Und was kann es Besseres geben als Kunst,<br />

die essbar ist. Somit sind wirklich alle Sinne<br />

bedient«, sagt Sophia Stolz und erinnert an<br />

den britischen Drei-Sterne-Koch Heston<br />

Blumenthal, der einst ein lebensgroßes<br />

Lebkuchenhaus voller süßer Versuchungen<br />

erschuf. Eine faszinierende Parallelwelt<br />

aus Zucker, in der Erwachsene zu Kindern<br />

werden.<br />

Es sind genau diese »verrückten« Visionäre<br />

wie Blumenthal, die immer wieder für<br />

neue Überraschungen sorgen und in jüngster<br />

Vergangenheit die Welt der Patisserie<br />

aufgewirbelt haben. Wie auch die beiden<br />

Künstler Baker’s Son und Scott Hove, die<br />

zuletzt die »Think Tank Gallery« in Los<br />

Angeles auf 7500 Quadratmetern in ein einziges<br />

Schloss aus Kuchen und Torten verwandelt<br />

haben, ein Kunstwerk aus Zucker,<br />

das sich bis unter die Decke erstreckte.<br />

»Ich will mit meinen Torten ins Museum«,<br />

sagt Sophia Stolz. Und das ist gar nicht einmal<br />

so weit hergeholt. Im vergangenen<br />

September waren ihre Werke bei der<br />

»Parallel Vienna« zu sehen, einer alternativen<br />

Messe für zeitgenössische Kunst. Noch<br />

backt sie ihre Kunstwerke in den eigenen<br />

vier Wänden. Eine eigene Bäckerei? »Niemals«,<br />

sagt sie. »Ich bin eine One-Woman-<br />

Show, die ihre Back-Orgien ganz alleine<br />

durchzieht. Wir werden sehen, in welche<br />

Cake-Sphären ich noch abhebe.«<br />

Begehbare Kunst zum Essen<br />

Die Künstler Baker’s Son und<br />

Scott Hove verwandelten die<br />

»Think Tank Gallery« in L.A.<br />

in ein Schloss aus Kuchen. <<br />

Fotos: Thomas Schauer, Pierre Monetta, beigesetllt<br />

102 falstaff living 05 / 17


Die Faszination Küche beginnt mit Miele.<br />

Ausgezeichnete Qualität trifft auf innovative Technologie und zeitloses Design: Mit<br />

Einbaugeräten von Miele wird Ihre Vision einer perfekten Küche Wirklichkeit. Erleben Sie<br />

langanhaltende Frische, genussvolle Zubereitungen und brillantes Geschirr Tag für Tag.<br />

Miele. Für das, was wir besonders lieben.<br />

Lassen Sie sich inspirieren und entdecken Sie den Ursprung des<br />

Außergewöhnlichen bei Ihrem Miele Händler und auf miele.at


kulinarik / KARAFFEN<br />

Von Hahnes Stolz Der Dekanter Kikeriki<br />

»Ayam Im Magnum chinesischen rot« von Horoskop Riedel ist<br />

eine 2017 Hommage das Jahr an das des Jahr Hahnes. des<br />

Hahns. Der Dekanter Die Doppelkantierfunktion<br />

»Ayam Magnum«<br />

entlockt würdigt jungen Weinen dieses ihr Ereignis. volles<br />

Potenzial. riedel.com<br />

TIEF LUFT<br />

HOLEN<br />

Zeig mir, wie du dekantierst, und ich sage<br />

dir, wer du bist. Dekanter sind längst zum<br />

Statussymbol bei Tisch geworden. Hier finden<br />

Sie Karaffen, die Wein mit Stil beatmen.<br />

Flaschengeist<br />

Dramatisch. Der<br />

»John Rocha Black<br />

Cut Decanter« vereint<br />

schwarzes Hochglanzglas<br />

mit einem<br />

Band aus markanten<br />

Schnitten, welche die<br />

klare Brillanz feinen<br />

Kristalls durchscheinen<br />

lassen.<br />

waterford.eu<br />

Alles im Fluss Mit seiner beinahe<br />

flüssig wirkenden Erscheinung zieht die<br />

»COBRA Carafe« von Georg Jensen bei<br />

Tisch gekonnt alle Blicke auf sich.<br />

georgjensen.com<br />

Designerstück<br />

Mit Schlichtheit und<br />

müheloser Eleganz bringt<br />

die Bande-Kollektion<br />

von Stardesignerin<br />

Vera Wang modernes<br />

Flair in jedes Zuhause.<br />

wedgwood.co.uk<br />

Rauchzeichen Dieses<br />

dreiteilige Set von Tom<br />

Dixon ist das perfekte<br />

Geschenk für jeden Weinliebhaber.<br />

Die rauchigen<br />

Farbakzente in Verbindung<br />

mit den geometrischen<br />

Formen bilden ein<br />

einzigartiges Gesamtbild.<br />

tomdixon.net<br />

Twist Dank der einzigartigen<br />

Form des Dekanters von<br />

Conundrum fließt der Wein in<br />

sanften Kaskaden hinab und<br />

erreicht dadurch ein besseres<br />

Geschmacksergebnis mit feinen<br />

Aromen. johnlewis.com<br />

Fotos: beigestellt<br />

104 falstaff living 05 / 17


Die BSH Gruppe ist eine Markenlizenznehmerin der Siemens AG<br />

Zusammen einzigartig: die Kochstelle,<br />

die Lüftung und der cookingClub.<br />

Unser Erfolgsrezept: das neue Siemens inductionAir System, eine hochwertige<br />

Induktionskochstelle und die Tipps aus dem Siemens cookingClub.<br />

siemens-home.bsh-group.com/at<br />

Mit dem direkten Einbau in die Kochstelle<br />

ermöglicht das inductionAir System mehr<br />

Planungsfreiheit in der Küche. Der Dunst<br />

wird bereits eingesogen bevor er aufsteigen<br />

kann. Bei den Siemens Kochfeldern mit<br />

varioInduktion können bei Bedarf zusätzlich<br />

Kochzonen hinzugefügt werden, um das<br />

Kochgeschirr gleichmäßig zu erwärmen.<br />

powerMove Plus teilt die Kochstelle auf<br />

Wunsch in drei Wärmezonen – alle Zonen<br />

werden mit dem dual lightSlider intuitiv<br />

mit nur einem Finger bedient.<br />

Mehr Informationen erhalten Sie bei Ihrem<br />

Fachhändler und auf www.siemens-home.<br />

bsh-group.com/at/inductionair-system<br />

Entdecken Sie jetzt die Siemens<br />

cookingClub Kochevents auf<br />

www.cooking-club.at<br />

Siemens. Die Zukunft zieht ein.<br />

www.mhk.at<br />

155 x IN ÖSTERREICH


kulinarik / TEA TIME<br />

1.<br />

ZIEHEN<br />

LASSEN<br />

2.<br />

Tee wärmt die Seele und hellt die<br />

Stimmung auf. Die schönsten Design-<br />

Teekannen, mit denen man die kalte<br />

Jahreszeit genussvoll beginnen kann.<br />

3.<br />

5.<br />

4.<br />

1. Aqua World Gut vier Jahre Kreativschaffen pulverte<br />

Designer Joey Roth in seinen »Sorapot«. Die Kanne ist<br />

ein heißes Teil. Man will den Tee darin förmlich für immer<br />

ziehen lassen. joeyroth.com 2. Tierisch gut Der<br />

»Cockatoo and Zebra Teapot« von Yvonne Ellen ist mit<br />

seinem außergewöhnlichen und verspielten Design ein<br />

Gesamtkunstwerk. yvonneellen.com 3. Kulturschock<br />

Die »Edge« von Skagerak aus Terrakotta verbindet<br />

antiken Charme mit skandinavischem Chic. skagerak.dk<br />

4. 1001 Nacht Der »Istanbul« lädt mit dem schimmernden<br />

Goldmuster auf kristallklarem Borosilikatglas<br />

zur orientalischen Teestunde. t2tea.com 5. China Town<br />

Aus schönem Knochenporzellan gefertigt, bringt die<br />

»Arris Accent Teekanne« raffinierten Stil in jedes<br />

Tischarrangement. wedgwood.co.uk 6. Clean Chic<br />

Dieses stilvolle und dennoch praktische Stück wurde<br />

von Naoto Fukasawa designt und ist Wasserkocher und<br />

Teekanne in einem. alessi.com 7. Wiener Original<br />

Der »Viennese Pot« bringt die Wiener Kunst des Silberschmiedens<br />

mit zeitgenössischem Design in<br />

Einklang. thomasfeichtner.com<br />

6.<br />

7.<br />

Fotos: beigestellt<br />

106 falstaff living 05 / 17


küchen-klassiker<br />

EIERUHREN<br />

S<br />

ie gehört in die Küche<br />

und irgendwie auch wieder<br />

nicht. Letztlich hat<br />

die Sand- oder Eieruhr<br />

vor allem eine wuchtige allegorische<br />

Bedeutungsebene. »Der<br />

Symbolgehalt einer Sanduhr ist<br />

das Wichtigste an ihr. Nirgendwo<br />

sonst sieht man so anschaulich,<br />

wie die Zeit verrinnt«, erklärt<br />

Michaela Martinek. Die Designerin,<br />

die an der Universität für angewandte<br />

Kunst unterrichtet, zeigt<br />

sich von Sanduhren begeistert und<br />

verwendet selbst eine, wenn sie ihren<br />

Studenten Aufgaben mit Zeitlimit<br />

stellt. »Die Sanduhr ist der<br />

Gegenschuss zum digitalen Mainstream«,<br />

so Martinek. »Durch<br />

ihre Doppelung hat sie zudem etwas<br />

Archetypisches. Selbst wenn<br />

man den Gegenstand verfremdet,<br />

erkennt man ihn noch.« Sand ist<br />

übrigens nicht hinterm Glas. Der<br />

würde verkleben. »Man verwendet<br />

heute winzige Glasperlen als<br />

Füllung. Früher rieselten auch<br />

ganz fein zerriebene Eierschalen<br />

von oben nach unten. Es gibt allerdings<br />

keinen Beleg dafür, dass<br />

deshalb das Synonym Eieruhr auftauchte«,<br />

so Martinek. Trotz des<br />

Comebacks der Sanduhren – in<br />

der Küche sind die Hingucker nur<br />

anachronistische Zierde. »Die<br />

Eieruhr hat vor allem das Manko,<br />

dass es keinen Signalton gibt,<br />

wenn die Zeit abgelaufen ist.<br />

Heute, wo jeder Backofen piepst,<br />

ist sie in der Küche obsolet.«<br />

Allerdings kann man so auch<br />

hemmungslos kreativ werden und<br />

mit Formen, Farben und Füllmaterialien<br />

Eieruhren neu erfinden.<br />

Wie ginge Miki Martinek so einen<br />

Prozess an? »Ich würde bei Glas<br />

als Hauptmaterial bleiben, mit<br />

Achse- und Achsenverschiebungen<br />

experimentieren, vor allem aber<br />

ein großes Augenmerk auf den<br />

Sand in der Uhr legen.«<br />

MICHAELA MARTINEK<br />

Michaela Martinek lehrt an der Universität<br />

für angewandte Kunst in Wien. Ihr Anliegen<br />

ist es, zeitgenössisches Design und Interior<br />

Design aus Österreich in seiner besonderen<br />

Qualität zu positionieren. In Michaela Martineks<br />

Entwürfen spielt vor allem die Beziehung<br />

des Menschen zum Gegenstand eine<br />

zentrale Rolle. Egal, ob sie einen Hocker mit<br />

edler Merinowolle überzieht oder für urbane<br />

Trendsetter ultraleichte, aber robuste Hängematten<br />

aus Papier fertigt: Die 55-Jährige<br />

steht mit ihrer Marke »design:mikimartinek«<br />

vor allem für die kreative Verbindung von<br />

Design und Designvermittlung, Kunst und<br />

Handwerk, Konzeption und Produktion. Einen<br />

guten Einblick in ihr Schaffen gibt es unter:<br />

mikimartinek.com<br />

»In einer Zeit, in der<br />

jeder Backofen piepst,<br />

wird die Eieruhr zum<br />

anachronistischen<br />

Ziergegenstand.«<br />

MIKI MARTINEK Designerin<br />

2007<br />

2009<br />

2011<br />

2012<br />

2007<br />

Auch der dänische Design-<br />

Spezialist Hay widmet sich<br />

der Sanduhr. Weiche, runde<br />

Formen sorgen für angenehme<br />

Optik. Je nach Modell<br />

ist das alles in verschiedenen<br />

Größen und Farben – sowohl<br />

beim Glas als auch beim<br />

Sand – zu haben.<br />

2009<br />

Früher, als Glas besonders<br />

wertvoll war, wurden an<br />

Sanduhren Schutzrahmen<br />

angebracht. An diese alte<br />

Tradition erinnert Seletti<br />

mit seiner Eieruhr-Serie.<br />

Guter Einfall: Die Rieselzeit<br />

des Sandes ist am Rahmen<br />

optisch hervorgehoben.<br />

2011<br />

Selbst nach einer digitalen<br />

Überarbeitung und Verfremdung<br />

lassen sich Sanduhren<br />

noch als solche erkennen,<br />

wie Techno-Designerin Gwen<br />

Frederick zeigt. Ihre digitale<br />

Eieruhr verfügt über Timer<br />

und Screen. Vorteil: Die Uhr<br />

hat ein Alarmsignal und ist<br />

natürlich sehr präzise.<br />

2012<br />

Rieselt der Sand von unten<br />

nach oben, spricht man von<br />

einer paradoxen Sanduhr.<br />

Sie ist mit einer zähen,<br />

dichten Flüssigkeit gefüllt,<br />

die leichteren Kügelchen<br />

steigen darin auf. Zudem<br />

wurde bei dieser Sanduhr<br />

von TFA Dostmann auch die<br />

Symmetrieachse verschoben.<br />

Fotos: Rita Newman, beigestellt<br />

108 falstaff living 05 / 17


Showrooms: Sankt Martin · Weinleiten 1 · Linz · Hauptstraße 12 · Vienna · Schubertring 4<br />

Hamburg · Große Bäckerstraße 3 · London · Goswell Road 104–110 · www.steininger-designers.at


schönessen<br />

GOURMET-<br />

TIPPS<br />

JOSEPH BISTRO, Wien<br />

2011 begann Josef Weghaupt unter der<br />

Marke »Joseph« ein nach alten Methoden<br />

hergestelltes Brot zu backen und eröffnete<br />

in der Wiener Innenstadt seinen ersten Brotshop.<br />

Ganz in Weiß gehalten und ausgestattet<br />

wie eine Mode -Boutique. Einige Jahre<br />

später folgte dann ein Bistro in der Landstraßer<br />

Hauptstraße (Bild) mit Patisserie<br />

und Brotshop. Das Ambiente wieder extra<br />

cool und minimalistisch. Die Küche liefert<br />

verschiedenste Edelhappen wie Burger, Beef<br />

Tatar und Currys – und ein täglich wechselndes<br />

Mittagsgericht. Weghaupts jüngster<br />

Coup: eine Bagelmanufaktur am Albertinaplatz,<br />

seine mittlerweile fünfte Location.<br />

Joseph Bistro<br />

Landstraßer Hauptstraße 4, 1030 Wien<br />

joseph.co.at<br />

HERBERT HACKER ist Chefredakteur<br />

des Falstaff-Magazins sowie des Falstaff<br />

Restaurantguides. In LIVING präsentiert<br />

er regelmäßig kulinarische Tipps für<br />

Feinschmecker und Gourmets.<br />

SIMONIS BASTEI 10, Wien<br />

Marco Simonis eröffnete vor einigen Jahren<br />

in der Dominikanerbastei einen kulinarischen<br />

Shoppingtempel für Foodies. Ein Delikatessenladen,<br />

in dem man auch essen kann.<br />

Zusätzlich werden noch Design- und Deko-<br />

Artikel verkauft. Alles hochwertig, edel und<br />

schön. Zu Mittag ist der Laden meist voll,<br />

denn was Simonis auftischt, ist von ausgesuchter<br />

Güte. Zu den Standards auf der<br />

Karte zählen die Bastei Basensuppe, ein<br />

klassisches Vitello tonnato oder Jahrgangssardinen<br />

aus der Dose. Die Karte mit warmen<br />

Gerichten wechselt täglich. Besonders<br />

empfehlenswert: die selbst gemachten<br />

Smoothies.<br />

Marco Simonis – Bastei 10<br />

Dominikanerbastei 10, 1010 Wien<br />

T: +43 1 5122010<br />

marcosimonis.com<br />

LINGENHEL, Wien<br />

Feinkostfanatiker Johannes Lingenhel<br />

stand lange Zeit hinter der Theke eines<br />

Käsegeschäfts am Wiener Naschmarkt.<br />

Bis er im Vorjahr in einem alten, schönen<br />

Haus in der Landstraßer Hauptstraße einen<br />

Delikatessenladen, eine eigene Käserei und<br />

ein kleines Restaurant eröffnete. Die Feinkostabteilung<br />

ist – wenig überraschend –<br />

absolut top, aber auch die Küche des Restaurants<br />

verdient Beachtung. Mit Gerichten<br />

wie Burrata mit Holunder, Gurke und<br />

Apfel, einem Schweinebauch mit Pulpo<br />

oder einem kross gebratenen Loup de Mer.<br />

Lingenhel<br />

Landstraßer Hauptstraße 74, 1030 Wien<br />

lingenhel.com<br />

Schnell gut essen?<br />

Das Angebot an hochwertigen<br />

Take-aways<br />

wird immer besser.<br />

Diese drei Lokale<br />

haben momentan<br />

wohl Wiens beste<br />

Edelsnacks und bieten<br />

ihren Gästen auch<br />

Platz zum Sitzen.<br />

Fotos: Ingo Pertramer, Cathrine Stukhard, Photo Simonis, Christof Wagner<br />

110 falstaff living 05 / 17


»Chanson N˚ 1 Angelique«<br />

Chanson N˚ 2 Claire«<br />

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Wir produzieren in Deutschland<br />

tettau-porzellan.de


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+43 (0)2236 865 068 oder www.seestebau.at


LIVING<br />

RESIDENCES<br />

128<br />

148<br />

114<br />

142<br />

Fotos: Andreas Hafenscher/webnfoto.com, Lukas Ilgner, Yves Garneau, Shutterstock (1), Argus Darmika, James Newton Photographs<br />

138<br />

134<br />

EIN HOCH AUF DUBAI<br />

Ein Blick auf den aktuellen Bauboom<br />

im Wüsten-Emirat. (S. 114)<br />

ERFRISCHENDE ARBEITSWELTEN<br />

Worauf es ankommt, wenn heute neue<br />

Büroflächen geplant werden. (S. 128)<br />

KANTINENPARTY<br />

Der Trend zur High-End-Kantine setzt<br />

sich durch. Ein Buffetbericht. (S. 134)<br />

BUDGETPOLITIK<br />

Wie Hotelketten Design und guten<br />

Preis unter einen Hut kriegen. (S. 138)<br />

CHALET IM SCHNEE<br />

LIVING hat sich umgeschaut und die<br />

spannendsten Chalets zum Mieten<br />

für Sie entdeckt. (S. 142)<br />

LIVING SALON<br />

Drei Experten diskutieren über<br />

multifunktionales Wohnen. (S. 148)


esidences / EMIR<strong>AT</strong>E<br />

EIN HOCH<br />

AUF DUBAI<br />

Fotos: Shutterstock (1), Greenhouse Real Estate<br />

114 falstaff living 05 / 17


Dem Himmel nah<br />

Der Immomarkt in Dubai hat die Wirtschaftskrise<br />

sichtlich überwunden. Es wird gebaut<br />

und dabei geklotzt und nicht gekleckert.<br />

Jumeirah Lake Towers<br />

Wie ein fertiges Prestigeprojekt in Dubai<br />

aussieht, lässt sich anhand der Jumeirah<br />

Lake Towers gut demonstrieren. In wenigen<br />

Jahren Bauzeit entstand hier ein<br />

Stadtteil, der Wohn- und Bürohochhäuser<br />

umfasst. Zur Infrastruktur gehören auch<br />

Schulen, Spielplätze und Kindergärten.<br />

dmcc.ae<br />

Der neue Bauboom in der größten Stadt der Emirate<br />

lockt Investoren aus aller Welt an. An spektakulären<br />

Wohnprojekten mangelt es in Dubai derzeit nicht.<br />

TEXT ROBERT PRAZAK<br />

siedlungen umgewandelt und immer wahnwitzigere<br />

Großprojekte vorgestellt. Dubai ist<br />

der wahrscheinlich irrste Immobilienmarkt<br />

der Welt – und wer das nötige Kleingeld hat,<br />

hat die Qual der Wahl, welches Projekt für<br />

die eigenen Ansprüche infrage kommt.<br />

Aber was ist für ausländische Investoren<br />

besonders interessant – und wo könnten sich<br />

auch europäische Dubai-Fans eine Wohnung<br />

oder eine Villa zulegen, um diese selbst zu<br />

nutzen oder auch als Geldanlage zu verwenden?<br />

Da wären beispielsweise die Damac<br />

Hills, ein Projekt des Immobilienentwicklers<br />

Damac, der in den vergangenen Jahren gegenüber<br />

alteingesessenen Firmen wie Emaar<br />

bereits viel Boden gutgemacht hat. Man will<br />

eine Art Beverly Hills für Dubai schaffen.<br />

Riesige Villen und Luxusappartements sind<br />

geplant, allesamt mit protzig-skurrilen<br />

Namen ausgestattet wie Golf Vita Appartements,<br />

Beverly Hills Villas oder Paramount<br />

Villas. Protzig und skurril? Da fällt einem<br />

doch gleich Donald Trump ein. Der US-<br />

G<br />

ünstige Wohnungen, leistbare<br />

Wohnhäuser, vergünstigte Grundstücke<br />

– auf den meisten Immobilienmärkten<br />

der Welt wird die<br />

Nachfrage in den unteren Preissegmenten<br />

derzeit auf diese Weise angekurbelt. Kein<br />

Wunder, erfreuen sich doch Immobilien als<br />

Wertanlage wegen der niedrigen Zinsen<br />

großer Beliebtheit – aber eben auch bei Investoren<br />

mit überschaubarem Budget.<br />

In Dubai allerdings braucht man sich in<br />

dieser Hinsicht nicht allzu große Hoffnungen<br />

zu machen, das Angebot an günstigen Immobilien<br />

ist überaus bescheiden. Nachdem die<br />

Krisenjahre nach 2009 zu einem Einbruch<br />

der Investments und einem vorläufigen Ende<br />

des Baubooms geführt hatten, ist Dubai<br />

heute wieder einer der Hotspots für Luxuswohnungen<br />

und -häuser. An allen Ecken und<br />

Enden des Emirats werden neue, spektakuläre<br />

Wolkenkratzer hochgezogen, werden<br />

staubige Grundstücke von der Größe mittlerer<br />

österreichischer Städte in begrünte Wohn- ><br />

05 / 17 living<br />

falstaff<br />

115


esidences / EMIR<strong>AT</strong>E<br />

><br />

Präsident und Milliardär ist bei diesem<br />

Projekt nämlich ebenfalls an Bord. Die nach<br />

ihm benannten Villas kosten knapp 900.000<br />

Euro und sollen in rund vier Jahren bezugsfertig<br />

sein – also genau in dem Jahr, in dem<br />

seine politische Ära enden wird. Wer darauf<br />

lieber nicht wetten oder warten will: Die Paramount<br />

Villas sollen schon heuer fertig sein,<br />

sie kosten knapp eine Million Euro. Und<br />

wem das wiederum zu viel Geld für die unmittelbare<br />

Nachbarschaft mit Trump & Co.<br />

ist – Appartements sind ab rund 115.000<br />

Euro zu haben. Dann heißt es aber bis 2020<br />

warten.<br />

LEBEN IM TURM<br />

Von Damac wird ein weiteres spektakuläres<br />

Projekt mit Wohnimmobilien durchgeführt:<br />

Aykon City nennt sich das Vorhaben, eine<br />

Stadt in der Stadt zu errichten. Es handelt sich<br />

Damac Hills<br />

Luxusvillen und -wohnungen in der Nähe eines Golfplatzes von Donald Trump. Es besteht sogar die<br />

Möglichkeit, eine eigene »Trump-Villa« zu beziehen. Ab 115.000 Euro gibt es Appartements, ab rund<br />

900.000 Euro ist man bei Villen im Rennen. damacproperties.com<br />

konkret um sechs Türme, von denen vier bereits<br />

fertiggestellt wurden. Tower A beherbergt<br />

ein Hotel und Serviced Residences (also Appartements<br />

mit Hotelservice), der B-Turm<br />

ebenfalls Appartements mit Service, und im<br />

Tower C wird es frei verkäufliche Wohnungen<br />

geben. Im Turm D sind ausschließlich Büros<br />

vorgesehen. Interessant ist die Verkehrslage:<br />

Aykon City befindet sich im sogenannten Goldenen<br />

Quadranten an der Sheikh Zayed Road,<br />

der Hauptschlagader des autoverrückten Emirats.<br />

Ein weiteres Verkaufsargument ist die<br />

Aussicht auf die Skyline von Dubai, die vor<br />

allem nachts beeindruckend und bisweilen erschreckend<br />

ist. Und man kann sicher sein, dass<br />

sich diese Aussicht von Monat zu Monat ändert,<br />

denn Kräne gehören inzwischen zu Dubai<br />

wie die Hitze zum Sommer.<br />

DAS KLEINE IM GROSSEN<br />

Marasi Riverside nennt sich ein Projekt des<br />

Entwicklers Dubai Properties im Viertel<br />

Business Bay. Das Luxushochhaus liegt<br />

><br />

Aykon City<br />

Mit Aykon City entsteht auf sechs Türme verteilt eine<br />

Stadt in der Stadt. Vier Türme sind bereits fertiggestellt.<br />

Die Stadtstadt liegt an der wichtigsten Verkehrsstraße<br />

in Dubai. Neben Hotels, Wohnungen, Serviced Residences<br />

und Büros gibt es hier vor allem eine großartige<br />

Aussicht auf die pulsierende Metropole.<br />

damacproperties.com<br />

Fotos: beigesetllt<br />

116 falstaff living 05 / 17


TISCA TEPPICHMANUFAKTUR SEIT 1963<br />

MIT HAND UND HERZ<br />

Ein Teppich von TISCA steht manchmal gern im Vordergrund. Er kann sich aber<br />

auch zurücknehmen – ganz wie es der Raum verlangt. Und da die meisten unserer handgefertigten<br />

Schmuckstücke in vielen Farben, Strukturen und jeder Größe erhältlich sind, findet man<br />

immer den einen fürs Leben. Denn dafür sind sie gemacht. Mit großer Sorgfalt, mit Hand und Herz.<br />

Aus bester Schafschurwolle, für ein Zuhause zum Wohlfühlen.<br />

www.tiscarugs.com, search tiscarugs


esidences / EMIR<strong>AT</strong>E<br />

Marasi Riverside<br />

Luxuswohnhaus am Meeresarm, Wohnungen mit Luxusausstattung.<br />

Zentrale Lage und ausreichend Infrastruktur<br />

in der Umgebung. An Design wird bei der Ausstattung der<br />

Appartements nicht gespart werden. Detail am Rande: Hier<br />

wird es auch Wohnungen ab 60 Quadratmetern geben. Für<br />

Dubai-Verhältnisse durchaus eine Besonderheit. dp.ae<br />

direkt am Kanal, von den Balkonen der<br />

Wohnungen aus lassen sich Sehenswürdigkeiten<br />

wie der Burj Khalifa und in wenigen<br />

Jahren der Dubai Creek Tower bewundern, der<br />

dann das höchste Gebäude der Welt sein wird.<br />

Die zentrale Lage ist eines der Argumente für<br />

betuchte Käufer. In kurzer Zeit ist man bei der<br />

Metro oder im Geschäftsviertel. Noch wichtiger<br />

könnte aber die Innenausstattung der Appartements<br />

sein, denn beim Design soll nicht<br />

gespart werden. Die Preise stehen noch nicht<br />

fest, allerdings wird es auch kleinere Wohnungen<br />

ab circa 60 Quadratmetern zu kaufen<br />

geben – auch nicht alltäglich für Dubai.<br />

Eine Alternative zu den mehr oder weniger<br />

monströsen Vorhaben in und vor Dubai ist<br />

Tilal City, das so wie Aykon City eine eigene<br />

Stadt werden soll – allerdings nicht direkt in<br />

der Stadt selbst, sondern im Emirat Sharjah,<br />

das etwa eine Dreiviertelstunde Fahrt entfernt<br />

liegt. Dort profitiert man vom neuerlichen<br />

Bauboom in Dubai und hat bereits einige Investoren<br />

aus dem Ausland anlocken können.<br />

Die Besonderheit: Bei Tilal City wird auch die<br />

Möglichkeit geboten, Grund zu leasen und<br />

darauf zu bauen – etwas, das in Dubai fast nie<br />

gegeben ist. Jedenfalls soll das neue Gebiet in<br />

fünf Zonen aufgeteilt werden, eine davon ist<br />

für Wohnbauten und Geschäftslokale vorgesehen.<br />

Investitionen von Ausländern sind hier<br />

generell leichter möglich als in Dubai – insofern<br />

ist Tilal City eine interessante Alternative<br />

zu den Dubai-Projekten.<br />

Fix ist jedenfalls, dass der Bauboom in den<br />

Emiraten so rasch nicht abreißen dürfte, weil<br />

derzeit so viel Investorengeld nach sicheren<br />

und attraktiven Häfen sucht. Bleibt abzuwarten,<br />

wie sich Preise und Nachfrage in den<br />

nächsten Jahren entwickeln werden.<br />

<<br />

><br />

Tilal City<br />

Eine Alternative für Investoren ist das Projekt Tilal City<br />

im benachbarten Emirat Sharjah, rund 45 Minuten<br />

Autofahrt von Dubai entfernt. Es entsteht eine eigene<br />

Stadt, die mit allen City-Annehmlichkeiten aufwartet.<br />

Bonus: Für Ausländer sind hier Investitionen leichter zu<br />

tätigen als in Dubai.<br />

tilaluae.com<br />

Fotos: beigestellt<br />

118 falstaff living 05 / 17


GENUSSVOLL LEBEN UND WOHNEN IN WIEN / promotion<br />

Ein neues Stadtquartier<br />

entsteht<br />

Südwestlich der Siemens-Gründe entsteht eine neues Wohnviertel.<br />

Mit viel Mitbestimmungsrecht der zukünftigen Bewohner.<br />

lich belichtetes und belüftetes<br />

Stiegenhaus mit »Jokerflächen«<br />

zur freien Nutzungsbestimmung.<br />

Das Wohnungsangebot umfasst<br />

Zwei- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen<br />

in durchschnittlichen<br />

Größen von 54 bis 96 m² alle mit<br />

Balkon als private Freifläche.<br />

BEZAHLTE ANZEIGE Fotos: SchreinerKastler, SCN3: Wohnservice Wien/RGE<br />

Auf dem rund 8,2 ha<br />

großen Grundstück,<br />

südwestlich der<br />

Siemens-Gründe, entsteht<br />

in einem kooperativen<br />

Planungsverfahren ein neues<br />

Stadtquartier mit rund 1.240<br />

Wohnungen. Das Areal mit 11<br />

Bauplätzen verfügt über einen<br />

1,5 ha großen Park, zwei Quartiersplätze,<br />

Kindergarten, Nahversorger<br />

und ein Ärztezentrum.<br />

WOHNEN MIT SYNERGIEN<br />

Zielgruppe des Mitbestimmungsprojekts<br />

»wohn.syn.21« sind<br />

vorwiegend junge Familien bzw.<br />

Eltern mit Kindern, die sich aus<br />

dem gemeinschaftlichen Wohnen,<br />

Synergien für die Kinderbetreuung<br />

und Erziehung erwarten, sowie<br />

ältere Personen in der nachfamiliären<br />

und/oder nachberuflichen<br />

Lebensphase. Angefangen<br />

bei den verschiedenen Wohnungstypen<br />

und -größen, die in<br />

einem Wohnungskatalog zur<br />

Auswahl stehen, ist auch die Anlage<br />

selbst sowie die Gemeinschaftseinrichtungen<br />

im Haus<br />

kinderfreundlich konzipiert.<br />

Langfristig sollen die BewohnerInnen<br />

jedoch selbstorganisiert in<br />

einer harmonischen Nachbarschaft<br />

leben, in der Zusammenhalt<br />

und Austausch funktionieren.<br />

Denn Mitbestimmung fördert das<br />

Leben miteinander, verringert die<br />

Anonymität und stärkt somit<br />

auch das Sicherheitsgefühl.<br />

WOHNEN MIT SYNERGIEN<br />

Das partizipative Neubauprojekt<br />

»wohn.syn.21« besteht aus<br />

einem Gebäude beim Quartiersplatz<br />

und -park mit 75 Mitwohnungen<br />

mit Superförderung, davon<br />

25 SMART-Wohnungen. Geplant<br />

ist zusätzlich eine Wohngruppe<br />

»Generationenwohnen<br />

mit Kindern«, ebenfalls als Mitbestimmungsprojekt<br />

in der Anlage<br />

– die Vergabe erfolgt über den<br />

Bauträger. Erschlossen werden<br />

die Wohnungen über ein natür-<br />

INFO<br />

Wohnberatung Wien<br />

Guglgasse 7–9/Ecke Paragonstraße,<br />

1030 Wien<br />

Terminvereinbarung und Info:<br />

Montag bis Freitag, 7 bis 20 Uhr<br />

T: +43 1 24111<br />

www.wohnberatung-wien.at<br />

05 / 17 living<br />

falstaff<br />

119


esidences / INVESTMENT<br />

SIGN<strong>AT</strong>UREN-<br />

SETZUNG<br />

Die Signa Group errichtet mit The Icon Vienna und<br />

Parkapartments am Belvedere gleich zwei Großprojekte<br />

am Wiener Hauptbahnhof. Mit von der Partie ist der<br />

italienische Pritzker-Preisträger Renzo Piano.<br />

TEXT WOJCIECH CZAJA<br />

Foto: Signa, Siigna The Icon Vienna<br />

120 falstaff living 05 / 17


Zimmer mit Aussicht<br />

Die Icon-Türme neben dem Wiener Haupt bahn -<br />

hof ragen bis zu 88 Meter in den Himmel. Ent -<br />

sprechend fulminant ist der Ausblick. signa.at<br />

A<br />

us unserer Sicht ist dieses Gebäude<br />

die größte und wichtigste Landmark<br />

für den neuen Wiener Hauptbahnhof«,<br />

sagt Tobias Unterberg,<br />

Projektleiter und assoziierter Partner im<br />

Kölner Büro JSWD Architekten. »Es ist das<br />

erste Haus am Platz, mit einer aufregenden<br />

Architektur, einer bewusst inszenierten Fernwirkung<br />

und einer perfekten Anbindung an<br />

den Bahnhof.« Die gedeckten Fassadenfarben<br />

in Bronze, Platin und Champagner und<br />

die amorphe, poetische Form der drei abgerundeten,<br />

abgewaschenen Kieselsteine, so<br />

der Architekt, sollen der hier intendierten<br />

Exklusivität alle Ehre erweisen.<br />

BANKGEHEIMNIS<br />

Die Rede ist von The Icon Vienna. Der<br />

Name des dreiteiligen Turm-Ensembles<br />

neben der Bahnhofshalle könnte nicht treffender<br />

sein. Der Projektentwickler ebenso<br />

wenig. Hinter dem 88.000 Quadratmeter<br />

großen Geschäfts- und Bürokomplex verbirgt<br />

sich die Signa Group des Tiroler<br />

Großimmobilienmoguls René Benko. In den<br />

letzten Jahren hüllte er schon das Tuchlauben-Quartier<br />

in Betongold und verpasste<br />

der Wiener Innenstadt auf diese Weise eine<br />

neue, hochpreisige Handschrift. Nun ist der<br />

Hauptbahnhof an der Reihe.<br />

Und wie es scheint, mit Erfolg: Ein ganzes<br />

Jahr vor Fertigstellung ist The Icon Vienna<br />

bereits zu mehr als 50 Prozent vermietet. Zu<br />

den ersten Mietern mit langfristigem Mietvertrag<br />

zählen Merkur, das österreichische<br />

Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmen<br />

tpa sowie die Bawag P.S.K., die<br />

nächstes Jahr ihren Standort in Otto Wagners<br />

denkmalgeschützter Postsparkasse verlassen<br />

und in den Icon-Tower B ziehen wird.<br />

»Dass die Bawag P.S.K. als erster Großmieter<br />

Ende 2018 einziehen wird, beweist die<br />

hohe Attraktivität dieses Objekts«, erklärt<br />

Signa-Geschäftsführer Christoph Stadlhuber.<br />

Im Sommer wurde das Projekt an die Allianz<br />

Real Estate verkauft. Über den Kaufpreis<br />

wurde zwischen den Vertragsparteien Stillschweigen<br />

vereinbart. Der kolportierte<br />

Betrag liegt laut Signa jenseits der 500 Millionen<br />

Euro. Neben der direkten Anbindung<br />

an U-Bahn und S-Bahn wird die Bahnhofshalle<br />

und Shopping-Mall in den Sockel der<br />

Icon-Türme fortgeführt. Geplant sind Gastro-<br />

und Geschäftslokale, ein Anchor-Supermarkt<br />

sowie eine unterirdische Garage mit<br />

Auto- und Fahrradabstellplätzen und eigens<br />

eingerichteten Garderoben und Duschmöglichkeiten<br />

für die Pedalritter. In den Obergeschossen<br />

(9, 17 und 24 Etagen), die für bis<br />

zu 5700 Mitarbeiter zugeschnitten sind,<br />

erwarten einen rundum verglaste Büroflächen<br />

mit kontrollierter Lüftung, Betonkernaktivierung<br />

und doppelter Fassade mit Drei-<br />

Scheiben-Thermoverglasung.<br />

»Die Bürogeschosse haben wir bewusst so<br />

gestaltet, dass sie sowohl als Einzel- als auch<br />

als Großraumbüro nutzbar sind«, erklärt ><br />

05 / 17 living<br />

falstaff<br />

121


esidences / INVESTMENT<br />

Baumhaus<br />

Die Parkapartments am Belvedere umfassen<br />

346 Wohnungen und ein Boutiquehotel mit<br />

303 Zimmern. Die schlanken Stützen sind eine<br />

Reverenz an die Bäume im Schlosspark Belvedere.<br />

><br />

Armin Ebner vom Wiener Architekturbüro<br />

BEHF, der für den Entwurf gemeinsam<br />

mit JSWD verantwortlich zeichnet. »Vor<br />

allem aber haben wir alle nötigen Maßnahmen<br />

für die Zukunft getroffen. Bei Bedarf<br />

können die drei Türme ohne großen Aufwand<br />

jederzeit zu Serviced Apartments oder<br />

zu einem Hotel umfunktioniert werden.<br />

Funktionale Flexibilität ist heute wichtiger<br />

denn je – vor allem an einem so exklusiven<br />

Standort wie hier.«<br />

hinaus wird hier das von der Hyatt-Gruppe<br />

betriebene Lifestyle-Boutiquehotel »Andaz«<br />

(303 Zimmer) einziehen.<br />

»Architektur ist eine Brücke zwischen<br />

Erde und Luft«, sagt der 1937 in Genua<br />

geborene Architekt, zu dessen berühmtesten<br />

Projekten das Centre Pompidou (1977), The<br />

Shard London (2012) und das neue Whitney<br />

Museum of American Art (2015) zählen.<br />

»Ich glaube, dass jedes Haus eine andere<br />

Aufgabe zu erfüllen hat und deswegen auch<br />

anders aussehen muss.« Auch die Stelzenkonstruktion<br />

der 60 Meter hohen Parkapartments<br />

ist dem einzigartigen Standort<br />

geschuldet: In den schlanken, hohen Säulen<br />

finden sich die Bäume des Schweizergartens<br />

und des Schlossparks Belvedere wieder.<br />

Dieser Tage fand die Gleichenfeier statt. Die<br />

Fertigstellung der Park-Reminiszenz ist für<br />

Herbst 2018 geplant.<br />

<<br />

WOHNEN AUF STELZEN<br />

Um Wohnen geht es auch in den sogenannten<br />

Parkapartments am Belvedere, keine 500<br />

Meter entfernt. Die elegant aufgestelzten Türme<br />

am neuralgischen Zipfel zwischen Erste<br />

Campus, 21er Haus und Schweizergarten<br />

stammen aus der Feder des italienischen<br />

Pritzker-Preisträgers Renzo Piano und werden<br />

ebenfalls von der Signa Group entwickelt und<br />

errichtet. Die leichtgewichtigen Häuser, die<br />

neben der Bahntrasse zu schweben scheinen,<br />

umfassen 346 Wohnungen ab 46 Quadratmetern,<br />

wobei jede einzelne Wohneinheit mit<br />

einem privaten Freiraum in Form von Loggia<br />

oder Balkon ausgestattet ist. Die Selection<br />

Apartments in den obersten Etagen verfügen<br />

sogar über eine eigene Dachterrasse. Darüber<br />

Perspektivenreich<br />

Die 23 Signature-Apartments mit<br />

Dachterrasse stammen vom italienischen<br />

Stararchitekten Renzo Piano. signa.at<br />

Foto: Signa View Ost Belvedere Himmel hoch, Signa Belvedere<br />

122 falstaff living 05 / 17


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Ausmaß hängt natürlich davon ab, wer noch zu Hause ist...<br />

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Tag den Kopf so frei, wie in Ruhe ein Bad zu genießen. Es lockert und lässt<br />

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Lieblingssessel genossen - die erhoffte Erfrischung.<br />

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weisen aber gerne auf mögliche Risiken hin und beraten Sie bestmöglich, damit<br />

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Fotos: ©fotolia.com


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Fotos: Bruno Klomfar, Gerhard Hagen<br />

SONNWENDE IM<br />

124 falstaff living 05 / 17


Wasser für alle<br />

Das Schwimmbad im »Wohnzimmer<br />

Sonnwendviertel« ist zu einem<br />

beliebten Treffpunkt für den Bezirk<br />

geworden. win4wien.at<br />

Werkstatt im Haus? Wohnen<br />

in Gemeinschaft? Und eine<br />

frei stehende Badewanne mit<br />

Blick in die Sterne? In den<br />

kommenden Jahren werden<br />

im Sonnwendviertel einige<br />

innovative Wohnprojekte<br />

entstehen. TEXT WOJCIECH CZAJA<br />

WOHNEN<br />

Wie gelbe Blitze schießen die Brücken<br />

durch den Innenhof und<br />

verbinden auf diese Weise die insgesamt<br />

427 Wohnungen zu einer<br />

zusammenhängenden Stadt in der Stadt. Doch<br />

die wahren Vorzüge des »Wohnzimmers Sonnwendviertel«<br />

– so der offizielle Name der Wohnhausanlage,<br />

die mit dem Österreichischen Bauherrenpreis<br />

ausgezeichnet wurde – liegen im<br />

Inneren. Denn zur Ausstattung des vom Bauträger<br />

win4wien errichteten und von den Architekten<br />

Klaus Kada, Riepl/Kaufmann/Bammer, StudioVlay<br />

und Lina Streeruwitz geplanten Hauses<br />

zählen ein Fitnessraum, eine Kletterhalle, ein<br />

dreigeschoßiger Indoor-Spielplatz mit Rutschen,<br />

eine Gemeinschaftsküche, ein Mädchenzimmer,<br />

ein Jugend- und Musikzimmer, ein Kino, ein<br />

Theatersaal und eine Ausstellungsgalerie.<br />

Das Highlight jedoch ist das Kellerschwimmbad<br />

mit Wellness-Center und natürlichem Tageslicht<br />

von oben. Jeden Montag ist Frauentag.<br />

Vier Euro kostet der Eintritt. Vor allem von den<br />

muslimischen Bewohnerinnen und Anrainerinnen<br />

aus der Umgebung wird das Angebot rege<br />

genutzt. Mit dem Schwimmbad für alle hat die<br />

Lebensqualität im neuen Quartier im Hinterland<br />

des Wiener Hauptbahnhofs massiv zugenommen.<br />

Und in den nächsten Jahren sind<br />

noch deutlich mehr Impulse in diese Richtung<br />

zu erwarten. ><br />

05 / 17 living<br />

falstaff<br />

125


esidences / INNOV<strong>AT</strong>ION<br />

Wohnen und Arbeiten<br />

Im Wohnhaus »Mio« werden jene<br />

Wohnungsmieter bevorzugt, die<br />

hier auch ein Erdgeschoßlokal<br />

bespielen und betreiben möchten.<br />

mio.wien<br />

Alles was glänzt<br />

Architekt Rüdiger Lainer und UBM<br />

bereichern das Quartier Belvedere mit<br />

einem Wohnturm mit gold schimmernden<br />

Balkonbrüstungen. ubm.at<br />

LEBEN AM BAHNHOF<br />

Die beiden Architekturbüros feld72 und transparadiso<br />

planen für den Bauträger Die Wogen<br />

in Zusammenarbeit mit raum & kommunikation<br />

ein Quartiershaus mit unterschiedlichen<br />

Wohn- und Gewerbenutzungen. Die beiden<br />

Blockhäuser umfassen Mini-Garçonnièren,<br />

Wohnen im Cluster<br />

Die Baugenossenschaft Die Wogen plant mit feld72<br />

und transparadiso ein Quartiershaus mit Garçonnièren,<br />

Wohngemeinschaften und riesigen Cluster- Wohnungen.<br />

Eine Wien-Premiere. feld.72.at<br />

»Mit den beiden Quartiershäusern<br />

wollen wir den<br />

Bewohnern eine ganz neue<br />

Form des gemeinschaftlichen<br />

Wohnens anbieten.«<br />

HEINZ FELDMANN Vorstand Die Wogen<br />

Wohngemeinschaften und sogenannte Clusterwohnungen.<br />

Dabei besteht ein mehrere hundert<br />

Quadrat meter großer Wohncluster jeweils aus<br />

mehreren Mini-Apartments und einem kollektiven<br />

Wohn und Kochbereich. Das Modell wird<br />

in Wien erstmals realisiert.<br />

»Mit den beiden Quartiershäusern wollen<br />

wir den Bewohnerinnen und Bewohnern eine<br />

ganz neue Form des gemeinschaftlichen Wohnens<br />

anbieten«, sagt Heinz Feldmann, Vor stand<br />

der Baugenossenschaft Die Wogen. »Wir<br />

errichten die Wohnungen zwar ohne Förderung,<br />

aber dafür im Baurecht und können<br />

sie daher günstiger zur Verfügung stellen als am<br />

freien Markt.« Hinzu kommen mehrere anmietbare<br />

Erdgeschoßlokale sowie ein Souterrain<br />

für produzierendes Gewerbe. Damit wolle<br />

man das Handwerk wieder in die Stadt locken.<br />

Der Fokus richtet sich auf Industrie 4.0. Eine<br />

der Hauptinteressentinnen ist die Hightech-<br />

Werkstätte Happylab. Bis Ende des Jahres<br />

können sich noch Wohnungsinteressenten in<br />

den partizipativen Planungsprozess einbringen.<br />

Der Bezug ist für Herbst 2020 geplant.<br />

DER MARKT WÄCHST<br />

Auch bei vielen anderen Projekten werden<br />

moderne Wohn- und Architekturtypologien<br />

ausprobiert. Im Quartiershaus »Mio« (Bauträger<br />

Heimbau in Zusammenarbeit mit wohn-<br />

Fotos: Fran Mateos Architectural, ZOOMVP, Die Wogen, einszueins architekten<br />

126 falstaff living 05 / 17


Dachschlaraffenland<br />

»Gleis21« ist ein Holz-Beton-Haus<br />

mit allerlei exotischen und luxuriösen<br />

Nutzungen auf der gemeinschaftlichen<br />

Dachterrasse. gleis.21.wien<br />

bund consult) werden explizit jene Wohnungsmieter<br />

bevorzugt, die zugleich auch eine<br />

Gewerbe fläche anmieten möchten. Einer Vereinbarung<br />

von Stadt Wien und ÖBB zufolge<br />

dürfen die monatlichen Nettomieten für die<br />

Geschäfts lokale im Erdgeschoß bei maximal<br />

vier Euro pro Quadratmeter liegen.<br />

Im »QBC« (Quartier Belvedere Central)<br />

errichtet Architekt Rüdiger Lainer für die<br />

UBM einen Wohnturm mit gold farbenen<br />

Balkon brüstungen und kompakten Anlegerwohnungen<br />

zwischen 40 und 50 Quadratmetern.<br />

Geplante Fertigstellung ist Ende 2018.<br />

Und im Baugruppenhaus »Gleis21« des<br />

Bau trägers Schwarzatal planen die einszueins<br />

architekten eine Hybridkonstruktion aus<br />

Holz und Beton mit unterschiedlich großen<br />

Wohnungen, einem Restaurant, einem Veranstaltungsraum,<br />

einer Medienwerkstatt<br />

von Radio Orange und einem sogenannten<br />

»Dachschlaraffenland« mit Dachgarten,<br />

Bibliothek und gemeinschaftlicher Luxusbadewanne<br />

mit Blick in die Sterne. Wenn<br />

das keine guten Wohnaussichten sind …<br />

<<br />

BAUSTART ERFOLGT<br />

VERTRIEBSSTART ERFOLGT<br />

Symbolfoto, HWB: 18,89 kWh/m²a; fGEE 0,849 Symbolfoto, HWB: 25,95 – 27,24 kWh/m²a; fGEE 0,91<br />

IHR ZUHAUSE IN HIETZING<br />

Ihr ganz persönliches Platzl im Herzen von Hietzing: Mit kurzem<br />

Weg zum Wienerwald wird mit Mein Cottage 13 im 13. Bezirk ein<br />

moderner Neubau mit 16 Eigentums wohnungen errichtet.<br />

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Im 14. Bezirk Wiens entsteht auf einem weitläufigen Parkgrundstück<br />

eine private Wohnanlage mit 34 Eigentums wohnungen: die<br />

Penzinger Parksuites.<br />

16 Eigentumswohnungen<br />

1- bis 4-Zimmer-Wohnungen<br />

34 bis 109 m² Wohnfläche<br />

Garten-, Loggien-, Balkon-,<br />

und Dachterrassenwohnungen<br />

Separate Eigengärten<br />

34 Eigentumswohnungen<br />

2- bis 5-Zimmer-Wohnungen<br />

47 bis 125 m² Wohnfläche<br />

Garten-, Balkon-, und<br />

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Weitläufiges Parkgrundstück<br />

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Weitere Bauvorhaben im 13. und 23. Bezirk bereits in Planung.<br />

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05 / 17 living<br />

falstaff<br />

127


esidences / BÜROS<br />

HUTCHINSON<br />

Die Brünner Straße 52 war einst die Homebase des österreichischen<br />

Hausgeräteherstellers AEG. Heute dient das<br />

Gebäude als Zentrale des Mobilfunkanbieters Drei. Obwohl<br />

der Architektur der Stempel der Siebziger- und Achtzigerjahre<br />

noch deutlich anzusehen ist, entwickelte das Wiener<br />

Planungsbüro Tecno Office Consult ein Redesign mit<br />

frechen Farben und frischem Wind. Links und rechts des<br />

Korridors liegen die Büros und Serviceräume. tecno.at<br />

Fotos: Andreas Hafenscher/webnfoto.com, Sascha van der Werf<br />

128 falstaff living 05 / 17


ERFRISCHENDE<br />

ARBEITSWELTEN<br />

Die neue Arbeitskultur hat sich in der internationalen<br />

Office-Architektur niedergeschlagen. Ein Spaziergang durch<br />

die Welt der Kommunikation in den alten und neuen Hallen<br />

von IBM, Sky und Hutchinson. TEXT WOJCIECH CZAJA<br />

Es geht auch anders. So lautete der kommenen Bürogebäudes in der Brünner<br />

Werbeslogan bei der Fusionierung Straße 52 in Wien-Floridsdorf. Denn wo<br />

von Orange und Hutchinson zum einst traurig-graue Office-Zellen waren, erblüht<br />

das Büro nach dem Relaunch nun in<br />

neuen Mobilfunkanbieter Drei im<br />

Sommer 2013. Aktuell bezieht sich das Motto<br />

auf die Umbauphase des in die Jahre geneuen<br />

Farben und neuem Layout. »Wir haben<br />

14 CI-Farben in sämtlichen Schattierun-<br />

><br />

gen und Intensitäten«, sagt Peter Haupt,<br />

Senior Head für Einkauf, Logistik und Facility-Management<br />

bei Hutchinson, »und die<br />

finden sich auch in unseren neuen Büroräumlichkeiten<br />

wieder.«<br />

Doch das Gelb, Grün und Knallorange sind<br />

keineswegs nur eine Gute-Laune-Maßnahme,<br />

sondern auch eine Orientierungshilfe für die<br />

rund 1400 hier tätigen Mitarbeiter. Sowohl<br />

Farbpalette als auch Muster geben Auskunft<br />

über die genaue Lage am Areal, über die jeweilige<br />

Abteilung sowie über die genaue Funktion<br />

des sich hinter der Tür verbergenden<br />

Tetris als Orientierungshilfe<br />

In den alten Hallen wurde der industrielle Look mit<br />

offenen Leitungen und Lüftungs kanälen bewusst<br />

beibehalten. Die Teppich gestaltung weist den Weg<br />

zum nächsten Besprechungszimmer.<br />

05 / 17 living<br />

falstaff<br />

129


esidences / BÜROS<br />

IBM<br />

Georg Lippert errichtete das berühmte IBM-Bürogebäude am<br />

Donaukanal 1969. Das Arbeiten hat sich seitdem jedoch massiv<br />

gewandelt. Mit dem letzten Redesign hat IBM das Büro-Layout<br />

den neuesten Medien und Technologien angepasst. Zur DNA<br />

des Unternehmens gehören nun Lounges, Telefonzellen und<br />

offene Besprechungsbereiche in der Mittelzone. Die Farbwelt ist<br />

wie anno dazumal klassisch und gediegen. ibm.com<br />

BEDÜRFNISSE IM WANDEL<br />

Auch das IBM-Gebäude am Wiener Donaukanal<br />

wurde erst unlängst einem Redesign<br />

unterzogen. Das 1969 errichtete Bürohaus<br />

wurde mit Lounges, Phone Booths und informellen<br />

Meeting Areas aufgewertet. »Aufgrund<br />

neuer Devices und neuer Technologien<br />

hat sich die Arbeitsweise in den letzten Jahren<br />

massiv verändert«, sagt Rainer Christofori,<br />

Projektleiter im Bereich Real Esta te<br />

Strategy and Operations bei IBM. »Das hat<br />

natürlich auch Auswirkung auf die Arbeitskultur<br />

im Unternehmen. Aus diesem Grund<br />

haben wir uns entschieden, einen Teil<br />

><br />

><br />

Raums. »Der Bürokomplex wurde zwischen<br />

1975 und 1993 errichtet, und diese Architektursprache<br />

wollten wir nicht leugnen«,<br />

erklärt Ewald Stückler, Geschäftsführer der<br />

mit dem Umbau beauftragten TOC Tecno<br />

Office Consult. »Daher haben wir uns entschieden,<br />

den mal klassischen, mal industriellen<br />

Look beizubehalten und lediglich<br />

punktuelle Akzente zu setzen.«<br />

Während der straßenseitige Bürotrakt<br />

elegant und gediegen gehalten und lediglich<br />

mit wenigen Farbakzenten aufgefrischt wurde,<br />

erstrahlen die ehemaligen Lager- und<br />

Logistikhallen im rohen Industrial Look<br />

mit Tetris-Motiven am Teppich, alumi niumverklei<br />

deten Besprechungszimmern und<br />

offen geführten Leitungen und Lüftungskanälen<br />

an der Decke. »Wir wollten nichts<br />

beschönigen, sondern das Haus so zeigen,<br />

wie es ist«, erklärt Stückler. »Ich denke,<br />

dieser unmittelbare, authentische Ansatz<br />

entspricht ganz und gar dem Geist der<br />

Marke Drei.«<br />

SKY CENTRAL<br />

Herzstück des 160 Meter langen Sky-Campus in West-London<br />

ist die dreigeschoßige Mittelzone mit Sofas, Teeküchen und<br />

mehr als 30.000 Pflanzen. Hier können die rund 3500 Mitarbeiter<br />

des Fernsehsenders Sky privat und beruflich zusammenkommen.<br />

Die Anordnung ist luftig und hell, was auch daran<br />

liegt, dass die Erschließungsbereiche offen und transparent<br />

gestaltet sind und durch mehr als 400 Oberlichten mit Tageslicht<br />

versorgt werden. hassellstudio.com<br />

Fotos: Martin Czapka, Hufton+Crow<br />

130 falstaff living 05 / 17


Feiern Sie mit uns<br />

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esidences / BÜROS<br />

LENNE<br />

Der estnische Sportmodehersteller Lenne hat kürzlich sein Büro in<br />

einer alten, aufgelassenen Fabrik am Stadtrand von Tallinn bezogen.<br />

Die KAMP Arhitektid verwandelten den Raum in einen riesigen Open<br />

Space. Herzstück ist die Begegnungszone mit Teppich, Holz und Glas –<br />

und echten Baumstämmen. Die immergrünen Boten sind nicht nur ein<br />

Gruß von Mutter Natur, sondern auch ein Beitrag zu einem warmen,<br />

schützenden und rundum gemütlichen Ambiente. kamp.ee<br />

><br />

unserer Büros diesem Wandel anzupassen.«<br />

Der Umbau auf der vierten Etage in den<br />

Abteilungen von Global Business Services ist<br />

nun abgeschlossen. Nach einer Evaluierungsphase<br />

sollen weitere Geschoße folgen.<br />

Dass Kommunikation unter Kollegen ein<br />

immer wichtiger werdender Part ist, beweisen<br />

auch viele Projekte wie etwa in London, Tallinn<br />

und Rotterdam. Einen zentralen Bestandteil<br />

nimmt dabei immer wieder die<br />

gemeinsame Begegnungszone zwischen den<br />

Arbeitsplätzen ein. »Die Kommunikation und<br />

der Kontakt zu den Menschen ist eine zentrale<br />

Qualität des neuen Arbeitens«, sagt Felicity<br />

Roocke, Geschäftsführerin beim internationalen<br />

Interior-Gestalter Hassell. »Das wirkt sich<br />

auch auf die Office-Architektur aus.«<br />

Eines der beeindruckendsten Projekte von<br />

Hassell ist das Headquarter des britischen<br />

Fernsehsenders Sky in West-London. Das<br />

Haus gleicht einem luftigen, lichtdurchfluteten<br />

Flughafen. Zusätzlich zu klassischen<br />

Besprechungsräumen gibt es viele informelle<br />

Bereiche, wo sich die insgesamt 3500 Mitarbeiter<br />

im gemütlichen Rahmen treffen können.<br />

So mancher Meeting-Bereich ähnelt<br />

dabei einem Wohnzimmer. Die Revolution<br />

hat begonnen.<br />

132 falstaff living 05 / 17<br />

<<br />

IMD<br />

Das Rotterdamer Bauunternehmen IMD kaufte sich eine alte, leer<br />

stehende Stahlfabrik am Stadtrand von Rotterdam und ließ sie von<br />

Ector Hoogstad Architects in ein neues, attraktives Headquarter<br />

umbauen. Die Bürocontainer sind aus Stahl, Holz und transluzentem<br />

Polycarbonat gefertigt, die wie weiße und gelbe Bausteine in der<br />

Halle herumstehen. Dazwischen tut sich eine offene Landschaft mit<br />

Arena und diversen Sitz- und Pausenbereichen auf. An der Decke ist<br />

noch die Geschichte des Gebäudes lesbar. ectorhoogstad.com<br />

Fotos: Petra Appelhof, beigestellt


Wir entwickeln<br />

Werte<br />

Als Unternehmer sind wir auf profitable Chancen fokussiert.<br />

Wir investieren in unsere Immobilien, um Werte zu entwickeln,<br />

die die S IMMO auch in Zukunft tragen.<br />

www.simmoag.at/projekte


esidences / KANTINENDESIGN<br />

Gut essen<br />

Die Betreiber des Nobelasiaten<br />

»Mochi« führen am Erste Campus<br />

mit dem »Iki« eine Top-Kantine.<br />

iki-restaurant.at<br />

Fotos: Mato Johannik, Hans Adolfsson/Adolfsson & Partners<br />

134 falstaff living 05 / 17


Zu Tisch bei Spotify<br />

Essen kann man noch nicht streamen.<br />

Gut so, denn sonst gäbe es die schöne<br />

Kantine im Spotify-Hauptquartier<br />

von Adolfsson & Partners nicht.<br />

adolfssonpartners.se<br />

KANTINEN-<br />

PARTY!<br />

Immer mehr Unternehmen und Konzerne werten ihre<br />

Kantinen auf. Mit gutem Essen und hochwertigem Design.<br />

Gut so, denn das Auge isst bekanntlich ja mit.<br />

TEXT MANFRED GRAM<br />

MITARBEIT WOJCIECH CZAJA<br />

Die Headquarters und Bürokomplexe<br />

großer Unternehmen setzen<br />

in ihrer Außenwirkung zusehends<br />

auf Innovation und ein zukunftsgerechtes<br />

Erscheinungsbild. Man will seinen<br />

Angestellten am Arbeitsplatz Annehmlichkeiten<br />

bieten und ansprechende Orte schaffen.<br />

Das muss nicht unbedingt eine Rutsche sein,<br />

die in ein Ballbad mündet, wie in so manchem<br />

Start-up, das sich auf seinen Börsengang<br />

vorbereitet. Es reicht schon, wenn<br />

Dinge in den Fokus rücken, die lange<br />

stiefmütterlich behandelt wurden: wie die<br />

Betriebskantine. So beauftragte etwa der<br />

schwedische Streaming-Gigant Spotify in<br />

seinem Stockholmer Hauptquartier das Architekturbüro<br />

Adolfsson & Partners, einen<br />

Platz zu schaffen, an dem verspielte Kreativität<br />

und Arbeiten Hand in Hand gehen. Und<br />

die Architekten von Foster + Partners bringen<br />

in die Kantine des nagelneuen Headquarters<br />

von Bloomberg in London sogar einen<br />

Schuss Natur ein, mit einem lebenden, vertikalen<br />

Garten. Der sorgt auf seine Weise für<br />

angenehmes Betriebsklima.<br />

KANTINEN SUCHEN ÖFFENTLICHKEIT<br />

Die Kantine kann mehr sein als ein nach<br />

ranzigem Öl riechender Ort, an dem schnell<br />

im besten Fall mittelmäßiges Essen den Weg<br />

in die Mitarbeiterbäuche findet. Wie im<br />

»Iki«, am Campus der Erste Group. Die<br />

Luxuskantine wird vom Erste-Caterer EBR<br />

und den Machern des asiatischen Gourmetlokals<br />

»Mochi« betrieben. Das Resultat:<br />

Sowohl in der Udon-Schale als auch im gesamten<br />

Kantinenraum herrscht gediegener<br />

Minimalismus. Auffälligstes gestalterisches<br />

Element des »Iki« ist die offene Showküche<br />

hinter der Theke. In der Mitte des »Iki« hängen<br />

Dutzende stilisierte Messingluster von<br />

der Decke herab. Darüber ragt eine offene<br />

Galerie mit Graffiti-Kunstwerken empor.<br />

»Unser größtes Bestreben war, die Gestaltung<br />

auf das Wesentliche zu reduzieren und dem<br />

wunderbaren Panoramaausblick auf den<br />

Vorplatz unterzuordnen«, sagt Christian<br />

Heiss vom Wiener Architekturbüro Atelier<br />

Heiss. Ergänzt wird das Konzept von einem<br />

integrierten Take-away-Shop, von einer ansteigenden<br />

Coffeetable-Arena mit Blick<br />

><br />

05 / 17 living<br />

falstaff<br />

135


esidences / KANTINENDESIGN<br />

Begrünung<br />

Die neue Kantine im Bloomberg-<br />

Headquarter stammt, wie das<br />

ganze Haus, von Foster + Partners.<br />

fosterandpartners.com<br />

><br />

auf das gesamte Restaurant sowie von<br />

drei anmietbaren Private-Rooms auf der<br />

oberen Etage.<br />

Auch nicht schlecht ist die Betriebskantine,<br />

die Edel-Greißler Marco Simonis in einem<br />

Bürokomplex in der Modecenterstraße in<br />

Wien-Simmering kürzlich eröffnet hat. Er<br />

entstaubte ein altes Betriebslokal, riss Holzvertäfelungen<br />

runter, polierte den alten Terrazzosteinboden<br />

auf Hochglanz und nennt<br />

das Resultat »Die Kantine«.<br />

200 Personen können hier mit frischem<br />

Qualitätsessen abgespeist werden. Damit sich<br />

die Gäste wohlfühlen, hat man auf angenehme<br />

Haptik des Interiors geachtet und spielt<br />

Vogelgezwitscher über Lautsprecher ein. Die<br />

Türen von »Iki« und »Die Kantine« stehen<br />

übrigens jedem offen. Ein Kantinenkonzept,<br />

das sich à la longue durchsetzen wird – denn<br />

jeder isst zu Mittag gerne gut und schön.<br />

<<br />

Auf Hochglanz poliert<br />

Luxus-Greißler Marco Simonis<br />

hat in Wien-Simmering eine<br />

Betriebs kantine auf Vordermann<br />

gebracht. »Die Kantine« befindet<br />

sich in der Modecenterstraße.<br />

marcosimonis.com<br />

Fotos: James Newton Photographs, Die Abbilderei / Dieter Sajovic<br />

136 falstaff living 05 / 17


Urbanes Wohnen<br />

im Eigentum.<br />

RENNGASSE 1O, 1O1O WIEN<br />

DOORMAN • HAUSEIGENER SALON • GYM<br />

DESIGN BY 3XN ARCHITEKTEN<br />

VERMARKTUNG DURCH JP IMMOBILIEN<br />

+43 1 596 60 20<br />

www.No10.<strong>AT</strong>


esidences / HOTELS<br />

BUDGET POLITIK<br />

Budget-Hotels wie »Motel One« vereinen hochwertiges<br />

Design mit guten Preisen – kein Wunder, dass dieses<br />

Konzept in vielen Städten an Bedeutung gewinnt.<br />

TEXT ROBERT PRAZAK<br />

Gute Adresse<br />

Die Hotelkette »Motel One« betreibt in der<br />

Nähe der Staatsoper eines ihrer sechs Häuser<br />

in Österreich. Auf die noble Adresse wurde<br />

beim Design der Zimmer Rücksicht genommen.<br />

138 falstaff living 05 / 17


Like the price, love the design.« So<br />

lautet das Schlagwort der deutschen<br />

Hotelkette »Motel One«, die auch<br />

in Österreich mit derzeit sechs Häusern<br />

vertreten ist. Das sagt eigentlich schon<br />

alles über das Unternehmen: Günstige Preise<br />

und dennoch ansprechendes Design sind<br />

die Eckpfeiler der Strategie der Firmengründer<br />

Dieter Müller und Ursula Schelle-Müller,<br />

die 2000 ihr erstes Hotel in Offenbach<br />

am Main eröffneten. Heute gilt »Motel<br />

One« als einer der Vorreiter jenes Trends<br />

am Hotelsektor, der mit Budget-Hotels nur<br />

unzureichend beschrieben werden kann.<br />

Denn immer noch denken viele Reisende<br />

bei diesem Begriff an gesichtslose, austauschbare<br />

Hotels mit wenigen Sternen, die<br />

in verruchten Gegenden mit lieblos eingerichteten<br />

Zimmern um die preisbewusste<br />

Kundschaft buhlen.<br />

Schwerpunkt Cinema<br />

Vor wenigen Wochen eröffnete in<br />

Berlin das »Motel One Berlin-<br />

Upper West«. 580 Zimmer und<br />

viel Design brachte man unter.<br />

DESIGN DOMINIERT<br />

Dass Gäste auch bei kleinem Budget heute<br />

hohe Ansprüche an Komfort und Design stellen,<br />

war die wohl wichtigste Erkenntnis der<br />

»Motel One«-Gründer. In Zeiten von Airbnb<br />

erwartet man eben eine gewisse Individualität<br />

der Unterkunft, gerade bei Städtereisen. Wie<br />

das »Motel One« konkret macht, zeigt das<br />

Beispiel einer vor Kurzem erfolgten Hoteleröffnung<br />

in Freiburg: In der Stadt im<br />

Schwarzwald, rund 200 Kilometer von<br />

Bregenz entfernt, gibt es seit Kurzem ein Hotel<br />

dieser Kette mit rund 250 Zimmern, die pro<br />

Nacht ab 69 Euro kosten. Das Design wurde<br />

der Umgebung angepasst: Boden aus Eiche<br />

und Naturstein, silbern beschichtete Wände<br />

(wegen der Silberbergwerke), Holzschindeln<br />

und sanfte Beleuchtung sollen Naturromantik<br />

aufkommen lassen. Die 13 Kuckucksuhren –<br />

allesamt handgefertigte Unikate – in der Lobby<br />

unterstreichen das.<br />

Flug ins Reich der Träume<br />

Eines von weltweit 23 »Moxy<br />

Hotels« gibt es in der Nähe<br />

des Wiener Flug hafens. Die<br />

Kette engagierte Design-<br />

Experten, die eine neue<br />

Sachlichkeit umsetzten.<br />

Ein anderes Beispiel ist das neue »Motel<br />

One Berlin-Upper West«, das rund 580 Zimmer<br />

mit Preisen ab 79 Euro pro Nacht anbietet.<br />

Das Design-Motto lautet »Cinema« und<br />

ist, no na, auf die Filmstadt Berlin ausgerichtet.<br />

Das Ganze wurde unter anderem durch die<br />

Kooperation mit dem Ledermöbelspezialisten<br />

Baxter umgesetzt; es gibt eine Cinema-Lounge<br />

und historische Filmkameras. In den Zimmern<br />

selbst zieren Schauspielerporträts von Jim<br />

Rakete die Wände, es gibt Ledersessel von Freifrau<br />

und Stehleuchten von Artemide. Klingt<br />

cool, soll es auch sein – typisch Berlin eben.<br />

Das alles sind Details, die man so gar nicht mit<br />

günstigen Preisen verbindet – vielmehr waren<br />

es davor Ekelspannteppiche, funktionslose Beistelltische<br />

und 08/15-Kästen, die preisbewusste<br />

Reisende in Kauf nehmen mussten. Es<br />

erscheint daher gar nicht verwunderlich, dass<br />

»Motel One« weiter expandiert und zu den<br />

derzeit 60 Hotels mit 16.500 Zimmern ständig<br />

neue dazukommen. Auf 80 Hotels will die Kette<br />

anwachsen, in Österreich ist unter anderem<br />

ein neues Haus in Linz in Bau, auch Graz und<br />

Innsbruck sind bereits fix eingeplant. ><br />

Fotos: Franz Pflügl, Motel One<br />

»Die Zeiten von Ekelspannteppichen<br />

sind vorbei. Preisbewusste<br />

Reisende stellen<br />

heute hohe Ansprüche an<br />

Design und Komfort.«<br />

05 / 17 living<br />

falstaff<br />

139


esidences / HOTELS<br />

><br />

Andere wollen da nicht tatenlos zusehen.<br />

So kombiniert beispielsweise die »Marriott«-<br />

Kette mit ihren »Moxy Hotels« ebenfalls<br />

Design und Budget. Es wurden nach eigenen<br />

Angaben einige der weltbesten Design-Teams<br />

engagiert, deren vorrangige Aufgabe es war,<br />

die ganzen unnötigen Platzhalter aus den Zimmern<br />

zu verbannen und Platz für das wirklich<br />

Wichtige zu schaffen, zum Beispiel extragroße<br />

Betten. Weltweit gibt es derzeit 23 »Moxy<br />

Hotels«, eines davon in Österreich (»Moxy<br />

Airport Vienna«), im kommenden Jahr soll die<br />

Expansion kräftig vorangetrieben werden.<br />

Traditionell sind auch die »Ibis Budget«-<br />

Hotels eine Möglichkeit, vergleichsweise preisgünstig<br />

zu übernachten. »Ibis« ist die größte<br />

Hotelkette in Europa und gehört zum Accor-<br />

Konzern. Früher befanden sich die Budget-<br />

Häuser dieses Anbieters vor allem in gut<br />

erreichbaren, aber unattraktiven Lagen wie in<br />

Industriegebieten oder nahe der Autobahn –<br />

zunehmend dringen die Hotels aber auch in<br />

interessantere Innenstadtzonen vor. In Österreich<br />

gibt es in Wien zwei Hotels dieser Art,<br />

außerdem je eines in Graz und Salzburg.<br />

Etwas hochpreisiger, dafür ansprechender sind<br />

die Häuser der Marke »Ibis Styles«. Der<br />

Design-Faktor wird jedenfalls für Hotelketten<br />

mit einem hohen Anteil an Städtereisenden<br />

immer wichtiger, das haben auch andere<br />

Großanbieter längst erkannt: »Best Western«<br />

will mit seiner Marke »Vib« im Bereich der<br />

Urban-Boutique-Hotels Land gewinnen. Das<br />

Motto dabei: viel Design, viel Schick, wenig<br />

Schnickschnack – und niedrige Preise.<br />

DER MARKT WÄCHST<br />

Schein-Deko<br />

Die »B&B Hotels« haben in<br />

Europa 390 Standorte. Die<br />

Zimmer in der Banker-Stadt<br />

Frankfurt sind mit Geld tapeziert.<br />

Neue Ausgewogenheit<br />

Die Hotelkette »Ibis« hat mit der<br />

Marke »Ibis Styles« auch ein leicht<br />

kostenintensiveres Angebot. Auf<br />

Style legt man umso mehr Wert,<br />

wie das Hotel in Kuta auf Bali zeigt.<br />

Der Konkurrenzkampf wird dadurch jedenfalls<br />

noch härter, nicht nur wenn es um<br />

Wochenendreisen von Familien oder Freundesgruppen<br />

geht: Vorwiegend Geschäftsreisende<br />

mit Design-Ansprüchen haben beispielsweise<br />

die »B&B Hotels« im Visier, von<br />

denen es bereits 390 Standorte in Europa<br />

gibt, davon alleine 250 in Frankreich – was<br />

nicht verwunderlich ist, denn diese Marke<br />

gehört zu einer französischen Hotelgruppe.<br />

Minimalismus lautet hier das Grundkonzept,<br />

verzichtet wird unter anderem auf Restaurants<br />

oder bisweilen auch auf Rezeptionen –<br />

Check-in und Check-out werden vielfach am<br />

Automaten durchgeführt. Dafür können die<br />

Gäste sicher sein, dass sie modernes Design<br />

und funktionelle Annehmlichkeiten in den<br />

Zimmern vorfinden. Weil genau das offenbar<br />

tatsächlich gewünscht wird, will »B&B« in<br />

den kommenden Jahren kräftig expandieren,<br />

vor allem in Deutschland. So ist unter anderem<br />

ein Hotel in Magdeburg geplant.<br />

Ein etwas anderes Beispiel aus dieser Kategorie<br />

sind die »a-ja Resorts«, die zugleich<br />

den Beweis antreten wollen, dass die Zauberformel<br />

»Budget plus Design ist gleich Expansion«<br />

nicht unbedingt auf Städte konzentriert<br />

sein muss: Leistbarer Wellnessurlaub lautet<br />

das Motto dieser Kette, die derzeit zwar nur<br />

drei Hotels in Deutschland hat, für nächstes<br />

Jahr aber insgesamt sechs neue geplant hat.<br />

Die Besonderheit: Es gibt zwei Tarifklassen<br />

zur Auswahl, die entweder diverse Inklusivleistungen<br />

umfassen oder nur das Basisprogramm<br />

enthalten. Mit einem ersten Hotel in<br />

Zürich dringt »a-ja« nun auch in Städte vor.<br />

Uns kann das nur freuen: je mehr Konkurrenz,<br />

desto mehr Design.<br />

<<br />

Fotos: Agus Darmika, B&B Hotels, 25hours, Ruby Marie Hotel Vienna, Lenikus Hotels<br />

140 falstaff living 05 / 17


Postgeheimins<br />

Die Münchner Design-Hotelkette »Ruby« hat in<br />

Wien gleich drei Hotels am Start. Das »Ruby Lissi«<br />

in der Alten Post ist der neueste Zuwachs.<br />

Auf Expansionskurs<br />

Neben dem Museumsquartier in Wien<br />

hat sich »25hours« vor vier Jahren<br />

niedergelassen. Die Kette plant<br />

2018 eine Hoteleröffnung in Paris.<br />

LOW BUDGET –<br />

HIGH CLASS<br />

Der Wiener Hotelmarkt hat sich verändert. Mit spannenden<br />

Konzepten zu fairen Preisen locken Designhotels hippe Gäste an.<br />

TEXT MANFRED GRAM<br />

Paradigmenwechsel sorgen üblicherweise<br />

für Bruchlinien. In Zeiten von<br />

Airbnb und Sharing Economy hat<br />

sich auch das Hotelwesen stark verändert.<br />

Einerseits, weil man auf die<br />

neuen Gegebenheiten und die »private« Konkurrenz<br />

reagieren musste. Andererseits haben<br />

sich auch die Bedürfnisse und Wünsche der<br />

Städtereisenden modifiziert.<br />

Gute Aussichten<br />

Auf Design setzt auch das<br />

Wiener Boutique-Hotel<br />

»Lamée«. Die Rooftop-<br />

Bar des Hauses wurde<br />

2017 runderneuert.<br />

So entstanden in den letzten Jahren immer<br />

mehr neue Hotelmarken, die mit interessanten<br />

Konzepten junge Gäste ansprechen wollen. Mit<br />

Verve, denn als Nischenplayer wollen sich die<br />

neuen Hotels definitiv nicht etablieren. Das<br />

sieht man gut an den relativ jungen deutschen<br />

Hotelketten »25hours« und »Ruby«, die auch<br />

in Wien Häuser betreiben. Das Ziel, mit einem<br />

Top-Preis-Leistungs-Verhältnis Weekend-Tripster<br />

anzulocken, ist dasselbe, der Weg dorthin<br />

ein wenig unterschiedlich. »Ruby«-Gründer<br />

Michael Struck setzt dabei voll auf, wie er es<br />

nennt, »Lean Luxury«. Dabei sucht man sich<br />

eine gute Lage im Zentrum der Metropole und<br />

bietet dann Design und hochwertige Zimmer<br />

zu einem schlanken Preis. Roomservice und<br />

Minibar werden weggelassen. In kleinen Zimmern<br />

wird höchster Komfort geboten. Ein eigenes<br />

Hotelrestaurant gibt es nicht, dafür Bars,<br />

die fast rund um die Uhr geöffnet haben. Die<br />

Rechnung geht auf. Mittlerweile führt die<br />

»Ruby«-Kette drei Designhotels in Wien.<br />

DESIGN GEWINNT<br />

Auch für Mitbewerber »25hours«, seit vier<br />

Jahren in Wien vertreten, läuft das Hotelbusiness<br />

nicht schlecht. Nicht ganz so abgespeckt<br />

im Erscheinungsbild wie »Ruby«, macht sich<br />

das deutsche Unternehmen daran, Expansionspläne<br />

zu verwirklichen. Im Vorjahr wurden<br />

30 Prozent der Firmenanteile an die Accor-<br />

Hotels verkauft, 2018 eröffnet man die erste<br />

Dependance in Paris, Melbourne und Mumbai<br />

sollen folgen. Und je nach Stadt werden in gewohnter<br />

»25hours«-Manier die Zimmer einem<br />

Leitmotiv untergeordnet. Dabei arbeitet<br />

die Hotelkette traditionell mit hippen Innenarchitektur-<br />

und Designbüros zusammen und<br />

schafft den komplizierten Spagat zwischen<br />

Wiedererkennungswert und größtmöglichem<br />

Unterschied zu den Schwesterhotels der Kette.<br />

Design steht auch im Mittelpunkt des<br />

Wiener City-Hotels »Lamée«. Das Haus, das<br />

zum Immobilien-Universum des Wiener Investors<br />

Martin Lenikus gehört, war das erste<br />

nachhaltig gebaute Innenstadthotel. Ein<br />

grünes Luxushotel sozusagen, das Designanspruch<br />

und Ökobewusstsein unter einen Hut<br />

bringt. Dabei wird übrigens – auch das ist ein<br />

Erfolgsrezept – nicht nur auf Nächtigungsgäste<br />

gesetzt, das Restaurant »Bloom« und vor allem<br />

die farbenprächtige Rooftop-Bar sorgen für<br />

regen Besucherzuspruch. Man sieht: Der Hotelmarkt<br />

bewegt sich.<br />

05 / 17 living<br />

falstaff<br />

141


esidences / DOMIZIL<br />

CHALET<br />

IM SCHNEE<br />

Solide Schweizer Arbeit<br />

Das Chalet Aconcagua ist ein<br />

stimmiges Domizil in Zermatt. Im Mietpreis<br />

inbegriffen ist der Blick aufs Matterhorn.<br />

Zu buchen via 7heavens.ch<br />

Foto: Yves Garneau<br />

142 falstaff living 05 / 17


Von Kitzbühel bis Zermatt: Die Chalets der Nobel-<br />

Skiorte übertrumpfen sich mit einer neuen Dimension<br />

an Luxus und Design. LIVING gibt einen exklusiven<br />

Einblick in den Jetset-Lifestyle der Alpen.<br />

TEXT MICHAEL PECH<br />

05 / 17 living<br />

falstaff<br />

143


esidences / DOMIZIL<br />

CHALET ACONCAGUA, ZERM<strong>AT</strong>T<br />

Eines von sieben neuen Luxury-Chalets mit Blick auf das Matterhorn für acht<br />

Erwachsene und vier Kinder. Herzstück der vier Etagen auf 550 m 2 ist der Wohnbereich<br />

mit offenem Kamin in der Mitte. Ein Meisterwerk an Design, das hier Holz<br />

und feinstes Leder kombiniert, mit strahlendem Chrom und außergewöhnlicher<br />

Malertechnik an den Wänden. Außerdem: privates Kino, eigener Spa mit<br />

Hammam, Zigarrenlounge, Privatkoch etc. Preise verrät man keine. 7heavens.ch<br />

Es ist der jüngste Streich des russischen<br />

Milliardärs und Multi-Unternehmers<br />

Oleg Tinkoff. »Ich habe<br />

einige der talentiertesten Designer<br />

und Architekten engagiert, um den Luxus<br />

unserer einzigartigen Chalet-Kollektion<br />

neu zu definieren.« Gemeint ist damit russische<br />

Dekadenz mit Liebe zum Detail, die<br />

seine vier Chalets umfassende »Tinkoff<br />

Collection« prägt: Für die Stoffe wird echter<br />

Pelz verwendet, Kronleuchter und Stehlampen<br />

sind aufwendig mit Blattgold verziert,<br />

Privatkoch und Butler zählen zum Inventar.<br />

149.000 Euro pro Woche legt hin, wer sich<br />

die Annehmlichkeiten von Tinkovs »La<br />

Datcha Chalets« in Nobel-Skiorten wie<br />

Courchevel oder Val Thorens gönnen<br />

will – und gönnen kann.<br />

»Und das werden immer mehr«, sagt<br />

Andy Castle, Managing Director von »Ski<br />

In Luxury«, einer von wenigen exklusiven<br />

KITZBÜHEL LODGE, KITZBÜHEL<br />

Im obersten Stock des Kitzbühel Country Clubs startet die Luxus-Lodge in ihren<br />

ersten Winter. Buchen kann man sieben Suiten oder gleich die ganze Etage auf<br />

1000 m 2 für bis zu 26 Personen. Highlight ist die 200 m 2 große Terrasse mit Blick<br />

auf den Wilden Kaiser. Alle weiteren Wünsche erfüllt der Personal Assistant.<br />

Preise? Ab 675 Euro pro Nacht für die »Penthouse Lodge« (2 Personen) bis zu<br />

10.395 Euro für die gesamte Etage in der Hochsaison. kitzbuehel-chalet.com<br />

Fotos: Yves Garneau, Kitzbühel Country Club, beigesetllt<br />

144 falstaff living 05 / 17


CHALET LIGHTBOWNE, MÉRIBEL<br />

Ganz in der Nähe vom Ortskern in Méribel liegt dieses frisch<br />

renovierte Chalet in den französischen Alpen. Es verbindet Zeitgeist<br />

und alpinen Charme. Auf 430 m 2 sind sechs Suiten untergebracht,<br />

und es finden sich Add-ons wie ein beheizter Whirlpool, Sauna, ein<br />

Spa-Bereich mit Massageraum und eine gut bestückte Bibliothek.<br />

Üppig auch der Ess- und Wohnzimmerbereich für bis zu 14 Gäste. Ab<br />

24.000 Euro darf man es sich hier gut gehen lassen. skiinluxury.com<br />

CHALET LA D<strong>AT</strong>CHA, COURCHEVEL<br />

Opulenz auf 938 m 2 bietet das jüngste Projekt des russischen Geschäftsmanns Oleg Tinkov: Traditionelle<br />

Chalet-Elemente aus Holzvertäfelungen vereinen sich hier mit prächtigen Stoffen und Kronleuchtern, die mit<br />

Blattgold verziert sind. Zum Personal zählen unter anderem ein Chauffeur und ein mit drei Michelin-Sternen<br />

dekorierter Privatkoch. Diesen Luxus genießt man maximal zu zehnt, in der High Season für 149.000 Euro<br />

die Woche. ladatcha.com<br />

Reiseanbietern für – sagen wir mal so –<br />

nicht alltägliche Winterurlaube. »Die<br />

Nachfrage für Luxury Chalets steigt<br />

von Jahr zu Jahr. Dementsprechend<br />

erreichen auch die Ausstattungen immer<br />

neue Dimensionen. Die Gäste erwarten<br />

sich Superlative.« Indoor-Swimmingpools<br />

zählen inzwischen zu den Standards,<br />

ebenso wie Sauna und Whirlpool. Aktuell<br />

begehrt sind Chalets, die über ein priva -<br />

tes Entertainment-Center samt Kino<br />

verfügen. Wer die betuchten Gäste sind,<br />

><br />

05 / 17 living<br />

falstaff<br />

145


esidences / DOMIZIL<br />

><br />

darüber herrscht Stillschweigen. Sehr<br />

wohl aber verrät Andy Castle, woher sie<br />

kommen: »Aus dem arabischen Raum und<br />

aus dem Fernen Osten, speziell aus Hongkong.«<br />

Um den internationalen Jetset zu<br />

beeindrucken, setzt man in puncto Design<br />

und Architektur verstärkt auf Akzente<br />

abseits des traditionellen Chalet-Chics mit<br />

viel Edelholz und Alpen-Klimbim.<br />

Wie etwa im »7 Heavens«-Resort in<br />

Zermatt, für dessen sieben individuell eingerichtete<br />

Luxus-Chalets jeweils ein eigener<br />

internationaler Designer engagiert wurde. Für<br />

das Haus »Aconcagua« war dies der deutsche<br />

Einrichtungs- und Ausstattungsspezialist<br />

»diesigner«: »Wir haben eine progressive<br />

Materialgestaltung entwickelt. Dazu gehört<br />

unter anderem die Verwendung von Holz aus<br />

Eiche mit Kernrissen sowie von Luxusparkett<br />

mit einer speziellen Oberflächenveredelung in<br />

Anthrazit ebenso wie Chrom und Leder. Ein<br />

Design, das sich vom hochwertigen Chalet-<br />

Markt noch einmal absetzt.« Oder wie es Milliardär<br />

Oleg Tinkov formuliert: »Auch Luxus<br />

lässt sich immer wieder neu erfinden.«<br />

<<br />

CHALET MONET, COURCHEVEL<br />

Gediegener Luxus mitten im legendären, höchstgelegenen Ortsteil von Courchevel,<br />

bekannt auch als das Saint-Tropez der Alpen. Auf 600 m 2 und vier Stockwerken<br />

ver bindet dieses Chalet alpinen Stil mit zeitgenössischem Interieur. Für wohlige<br />

Wärme sorgt nicht nur die Holzarchitektur mit gedämpften Farbtönen, sondern auch<br />

der Kamin, der beheizte Innenpool oder der Hammam. Platz für zwölf Personen.<br />

Die Woche kostet zwischen 45.000 und 120.000 Euro. skiinluxury.com<br />

Fotos: beigestellt<br />

146 falstaff living 05 / 17


F I R S T K I T Z B Ü H E L<br />

THE REAL EST<strong>AT</strong>E COMPANY<br />

ENSEMBLE SEEBICHL STADTHAUS | KITZBÜHEL<br />

THE PEAK | JOCHBERG<br />

ALPINE SPIRIT | KITZBÜHEL<br />

HOF OBEREGG | RENTAL HOME | REITH<br />

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FIRSTKITZBUEHEL.COM<br />

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NEXT EDITION – №4:<br />

”SPRING FEELINGS”<br />

T +43 5356 666 04 | OFFICE@FIRSTKITZBUEHEL.COM


esidences / LIVING SALON<br />

Expertenrunde<br />

V. l. n. r.: Anne Catherine Fleith, Fidel Peugeot<br />

und Peter Ulm sprechen über die Zukunft<br />

flexibler Wohnkonzepte.<br />

148 falstaff living 05 / 17


Wie plant man<br />

alles in einem<br />

Früher gab es Zimmer, Küche,<br />

Kabinett. Aufgrund der steigenden<br />

Wohnkosten, aber auch der sich<br />

ändernden Wohn- und Lebensstile<br />

müssen die heutigen Gebäude und<br />

Wohnungen vielfach nutzbar sein.<br />

Ein Fachgespräch über den mystischen<br />

Begriff der Multifunktionalität.<br />

MODER<strong>AT</strong>ION UND TEXT WOJCIECH CZAJA<br />

FOTOS LUKAS ILGNER<br />

LIVING: Herr Peugeot, Ihr Büro<br />

heißt Walking Chair. Was können<br />

wir uns denn unter einem herumspazierenden<br />

Stuhl vorstellen?<br />

FIDEL PEUGEOT: Der Walking<br />

Chair ist kein richtiger Stuhl, sondern eher<br />

ein Kunstobjekt und ein Appell, ein State -<br />

ment, um das konstruktive Zusammenleben<br />

zwischen Mensch und Möbel zu fördern.<br />

Wir leben alle mit Tieren und pflegen zu<br />

ihnen eine sehr innige, persönliche Beziehung.<br />

Mein Büropartner Karl Emilio Pircher und<br />

ich setzen uns schon seit vielen Jahren dafür<br />

ein, auch zu unseren Einrichtungsgegenständen,<br />

die uns ja hautnah umgeben, eine<br />

Beziehung aufzubauen. Ein Stuhl kann<br />

eben nicht nur ein Stuhl sein, sondern auch<br />

ein guter Freund.<br />

Wie sind die Reaktionen der Menschen?<br />

PEUGEOT: Der Name und der gehende<br />

Stuhl rufen bei den Menschen immer<br />

wieder ein Lächeln und ein Lachen hervor.<br />

Mit dem Lachen öffnet sich das Herz, und<br />

alles ist möglich.<br />

In den Medien tauchen die Begriffe Flexibilität<br />

und Multifunktionalität immer öfter auf. Woher<br />

kommt das Bestreben, unsere Möbel, Räume,<br />

Wohnungen und Häuser mit so vielen unterschiedlichen<br />

Nutzungen auszustatten?<br />

PETER ULM: Wir leben in einer dramatisch<br />

schneller werdenden Halbwertszeit von Objekten.<br />

Früher hat man ein Wohn- oder Bürohaus<br />

für hundert Jahre errichtet. Heute ändern sich<br />

die Anforderungen an Lage, Größe und Ausstattung<br />

im Zehn-Jahres-Rhythmus. Das bedingt,<br />

dass die Häuser, die wir heute bauen, viel mehr<br />

können müssen als früher. Ein Bürogebäude<br />

muss mit wenig Aufwand zum Wohnhaus umgebaut<br />

werden können, ein Wohnhaus zum Hotel,<br />

ein Hotel zum Wohngebäude. Das heißt, wir<br />

müssen Häuser heute so planen, dass sie für<br />

mehrere Arten von Nutzung passend sind.<br />

ANNE C<strong>AT</strong>HERINE FLEITH: Wichtig ist auch<br />

die Nutzungsflexibilität in der eigenen Wohnung.<br />

Wohnen wird immer teurer, demzufolge<br />

werden die Wohnungen immer kleiner, und das<br />

wiederum bedeutet, dass die wenigen Quadratmeter,<br />

auf denen wir heute leben, viel mehr<br />

Funktionen abdecken müssen als früher. ><br />

05 / 17 living falstaff 149


esidences / LIVING SALON<br />

><br />

Können Sie ein Beispiel dafür nennen?<br />

ULM: Früher hatte man Zimmer, Küche, Kabinett.<br />

Jedes Zimmer hatte eine ganz bestimmte<br />

Funktion. Heute jedoch deckt ein Raum mehrere<br />

Funktionen gleichzeitig ab. Ich beispielsweise<br />

verbringe die meiste Zeit in der Küche.<br />

Die Küche ist bei uns zu Hause eben nicht nur<br />

Küche, sondern auch Wohnküche, in der wir<br />

kochen, essen, wohnen, reden und Zeit mit<br />

Freunden verbringen. Ich kenne aber auch<br />

Wohnungen, wo im Wohnzimmer plötzlich<br />

das Bett von der Decke herunterkommt oder<br />

aus einem Regal herausgezogen wird. Ganz<br />

generell geht es darum, auf wenigen Quadratmetern<br />

möglichst viel Wohngefühl zu erzeugen,<br />

ohne sich dabei in den Funktionen einzuschränken.<br />

PEUGEOT: Die Asiaten sind Profis darin. Da<br />

kann man sich noch viel abschauen. Eine<br />

25-Quadratmeter-Wohnung in Hongkong<br />

reicht mitunter für eine ganze Familie. Das ist<br />

Anne Catherine Fleith:<br />

»Beim Thema Flexibilität denkt man<br />

meist horizontal. Es geht aber auch um<br />

eine vertikale Flexibilität. Dieser Aspekt<br />

kommt beim heutigen Wohnen zu kurz.«<br />

150 falstaff living 05 / 17<br />

eine Frage der Kultur, der Gewohnheit, der<br />

Planungsintelligenz …<br />

ULM: … und vor allem der Kosten.<br />

Wie kriegt man als Architektin eine derartige<br />

Flexibilität in den Griff?<br />

FLEITH: Beispielsweise durch Raumhöhe. Bei<br />

Flexibilität denkt man meist horizontal, aber<br />

es geht auch um eine vertikale Flexibilität.<br />

Eine 25-Quadratmeter-Wohnung mit 2,50<br />

Meter Raumhöhe ist was ganz anderes wie<br />

eine 25-Quadratmeter-Wohnung mit vier oder<br />

fünf Meter Raumhöhe, wo man in die dritte<br />

Dimension ausweichen kann und – statt mit<br />

der Fläche – wirklich mit dem gesamten Raum<br />

arbeitet. Meiner Meinung nach kommt dieser<br />

Aspekt im heutigen Wohnen viel zu kurz.<br />

PEUGEOT: Für einen Architekten, Innenraumgestalter<br />

und Designer tut sich hier ein<br />

Paradies auf. Das Bett, das von der Decke<br />

heruntergelassen wird, ist da nur der Anfang.<br />

Mit der dritten Dimension tun sich wirklich<br />

spannende Dinge auf. Ich träume von einem<br />

Wohnhaus, in dem die Grenzen zwischen<br />

Boden, Wand und Decke verschwimmen und<br />

in dem man auch in der Höhe wohnen kann.<br />

Le Corbusier hat das in seinen Unité<br />

d’Habitation in Marseille beispielhaft vorgeführt.<br />

Da sind die niedrigen Räume 2,26<br />

Meter und die hohen Wohnzimmer fast fünf<br />

Meter hoch. Da lässt sich schon was tun!<br />

Das klingt gut. Die Realität schaut jedoch<br />

anders aus. Die meisten Wohnungen sind<br />

exakt 2,50 Meter hoch und keinen Zentimeter<br />

höher. Herr Ulm, was sagt der Projektentwickler<br />

dazu?<br />

ULM: Ja, da kann ich Ihnen leider nur recht<br />

geben. Die meisten Wohnungsentwickler und<br />

Wohnbauträger bauen niedrige Räume – mit<br />

dem Argument, dass niedrige Räume billiger<br />

in der Errichtung sind als hohe Räume. Leider<br />

ist das ein sehr kurzfristiges Denken.<br />

Wie geht die 6B47 mit Raumhöhe um?<br />

ULM: Wir bemühen uns immer wieder, erhöhte<br />

Raumhöhen anzubieten. Aber ich gestehe,<br />

mit vier oder fünf Metern haben wir bislang<br />

noch kein Projekt realisiert. Wir leben in einer<br />

Welt der Bauklassen und effizienten Flächenausnutzungen.<br />

Frau Fleith, am ehemaligen Gaswerk-Areal in<br />

Neu-Leopoldau planen Sie gerade ein Wohnhaus<br />

mit einem besonderen Nutzungsangebot<br />

in den Vorzimmern. Können Sie das<br />

Projekt kurz umreißen?<br />

Fidel Peugeot:<br />

»Multifunktionalität ist immer auch eine<br />

Multiästhetik. Das ist das Reizvolle daran.«<br />

FLEITH: Für den Bauträger Schwarzatal<br />

planen wir 65 geförderte Wohnungen, die<br />

zum Stiegenhaus hin raumhoch verglast sind.<br />

Sämtliche Wohneinheiten werden über eine<br />

Glastür mit anschließendem Fenster<br />

er schlossen. Dieses verglaste Vorzimmer<br />

ist eine Art Schaufenster, in dem sich die<br />

Bewohner privat und beruflich präsentieren<br />

können. Das kann ein Hobbyraum, ein<br />

Weinkeller, eine Bibliothek, ein kleines<br />

Mini-Friseurstudio oder einfach nur ein<br />

Raum für die Modelleisenbahn sein. Es<br />

geht um Selbstverwirklichung an dieser<br />

Schnittstelle zwischen privatem und halböffentlichem<br />

Raum.<br />

Eine schöne Idee. Doch was tun Sie, damit<br />

die Bewohner sich dann nicht vom Stiegenhaus<br />

abschotten?<br />

FLEITH: Dieses Projekt ist ein Experiment.<br />

Es richtet sich an junge Menschen und Familien,<br />

die bereit sind, etwas auszuprobieren.<br />

Aber klar ist: Wir können nur Angebote<br />

schaffen. Was die Leute dann daraus machen,<br />

ob sie offen wohnen oder lieber den Vorhang<br />

zuziehen oder die Jalousie herunterlassen,<br />

können wir nicht beeinflussen. Für mich wird


es bereits ein Erfolg sein, wenn einige wenige<br />

Menschen dieses Angebot annehmen.<br />

Herr Peugeot, Herr Ulm, was würden Sie persönlich<br />

mit so einem Bonusraum anfangen?<br />

PEUGEOT: Ich würde in diesem Schaufenster<br />

mein Musikstudio aufbauen.<br />

ULM: Bei mir wäre das ein Sport- und Fitnessraum.<br />

Sie würden in der Auslage wirklich sporteln?<br />

ULM: Natürlich! In jedem Fitnesscenter schaut<br />

einem jemand beim Training zu. Das würde<br />

mich überhaupt nicht stören.<br />

Multifunktionalität ist ein wichtiges Thema im<br />

Design. Sie haben schon einige spannende Projekte<br />

dazu entworfen. Wird die Nutzungsvielfalt<br />

im Alltag denn auch wirklich genutzt?<br />

PEUGEOT: Ja und nein. Und in den meisten<br />

Fällen können wir das gar nicht so genau<br />

sagen, weil wir von unseren Kunden dahingehend<br />

nur wenig Feedback bekommen. Eines<br />

meiner Lieblingsprojekte zu diesem Thema ist<br />

ein PET-Flaschen-Container für Vöslauer. Wir<br />

haben diesen Container so gestaltet, dass man<br />

ihn zugleich als Hocker oder als Barelement<br />

nutzen kann. Einmal für Zuhause, einmal eher<br />

für den Bürobereich sowie für Events und<br />

Veranstaltungen. Der Container ist weiß, der<br />

Deckel gelb – also in der typischen Farbe für<br />

Recycling-Kunststoff. Gerade in kleinen Wohnungen<br />

machen solche Möbel, die mehrere<br />

Funktionen abdecken, Sinn.<br />

Mittelganglösung zulässt und zweitens Freiräume<br />

in Form von Balkonen oder Loggien<br />

aufgrund des Denkmalschutzes nicht möglich<br />

sind. Das Wichtigste bei solchen Projekten ist<br />

immer, mit den Vorgaben und Vorschriften zu<br />

arbeiten – und nicht gegen sie.<br />

FLEITH: Wie kann man einen Altbestand<br />

umnutzen und ihn mit einem Thema wie dem<br />

temporären Wohnen aktivieren? Das klingt<br />

nach einem spannenden Projekt.<br />

PEUGEOT: Multifunktionalität ist immer<br />

auch eine Multiästhetik. Aber das ist ja auch<br />

das Reizvolle daran.<br />

Wir haben jetzt über Multifunktionalität<br />

in sämtlichen Facetten gesprochen. In der<br />

Gründerzeit war Multifunktionalität Standard<br />

in jedem einzelnen Gebäude. Haben wir die<br />

Nutzungsvielfalt im Laufe der Zeit verlernt?<br />

PEUGEOT: Die Wohnungen waren damals<br />

vielfach nutzbar. Und davon schwärmen wir<br />

DIE LIVING-SALON-<br />

GESPR ÄCHSPARTNER<br />

Anne Catherine Fleith studierte Architektur<br />

in Straßburg und Delft und ist Partnerin des<br />

2002 gegründeten Architekturbüros feld72<br />

mit Sitz in Wien. feld72 ist im Bereich Wohn-,<br />

Büro- und Bildungsbau tätig, entwickelt Projekte<br />

an der Schnittstelle zu Kunst im öffentlichen<br />

Raum und wurde für seine innovativen<br />

Ansätze bereits vielfach ausgezeichnet.<br />

feld72.at<br />

Fidel Peugeot ist Grafik- und Schriftdesi -<br />

gn er. Er arbeitete in renommierten Werbeagenturen<br />

im In- und Ausland, ehe er 2003<br />

in Wien gemeinsam mit seinem Partner Karl<br />

Emilio Pircher das Designstudio Walking<br />

Chair gründete. Seine Entwürfe verbinden<br />

Kunst, Design und Architektur in zumeist<br />

polyfunktionalen Objekten.<br />

walking-chair.com<br />

Peter Ulm ist Jurist und Betriebswirt im<br />

Bereich Immobilienwirtschaft. Seit 2011 ist er<br />

Vorstandsvorsitzender der 6B47 Real Estate<br />

Investors AG, die sich in Österreich, Deutschland<br />

und Polen auf außergewöhnliche, multifunktionale<br />

Projekt- und Stadtteilentwicklungen<br />

spezialisiert hat.<br />

6B47.com<br />

Derzeit arbeitet die 6B47 an der Revitalisierung<br />

des Philips-Hauses am Wienerberg.<br />

Wo früher gearbeitet wurde, entstehen nun<br />

135 Vorsorgewohnungen.<br />

ULM: Das Philips-Bürogebäude wurde 1964<br />

nach Plänen von Karl Schwanzer errichtet und<br />

ist eine der aufregendsten Stahlbeton-Konstruktionen<br />

dieser Zeit. Heute steht das Haus unter<br />

Denkmalschutz und lässt daher nur entsprechend<br />

behutsame Umbauten zu. Nun entstehen<br />

dort möblierte Wohnungen für Expats sowie<br />

für kurzfristige, wochen- und monatsweise<br />

Wohnnutzung. Wir haben das Projekt gemeinsam<br />

mit der Sans Souci Group entwickelt.<br />

heute immer noch. Aber ich warne davor, das<br />

alles zu romantisieren und zu verklären. Denn<br />

wir vergessen allzu gerne, dass darin sehr viele<br />

Menschen gewohnt haben und dass die Wohnungen<br />

nahezu unbeheizbar waren. Meistens<br />

ist man damals ins Kaffeehaus gegangen, um<br />

sich dort am Ofen zu erwärmen.<br />

FLEITH: Ich würde sogar so weit gehen zu<br />

sagen: Die Gründerzeitbauten sind in ihrer<br />

Struktur heute vielfältig und multifunktional<br />

nutzbar. Damals waren sie es nicht.<br />

Abschlussrunde: Von welcher Multifunktionalität<br />

träumen Sie?<br />

PEUGEOT: Natur und Liebe.<br />

FLEITH: Arbeiten und Werkstatt.<br />

ULM: Hobby und Beruf.<br />

Die Büroarchitektur der Sechzigerjahre hat<br />

ganz spezifische Standards. Wie geht man<br />

damit um?<br />

ULM: Wir haben uns das Objekt genau angeschaut<br />

und uns überlegt, für welche Zwecke es<br />

Peter Ulm:<br />

»Früher hatte man Zimmer, Küche, Und wo werden wir auf Multifunktionalität in<br />

Kabinett. Heute deckt ein Raum<br />

sich eignen würde. Große Wohnungen kommen<br />

Zukunft garantiert verzichten?<br />

mehrere Funktionen gleichzeitig ab.«<br />

nicht infrage, weil der Grundriss erstens nur eine ALLE UNISONO: Auf der Toilette. <<br />

05 / 17 living<br />

falstaff<br />

151


my city<br />

ROTTERDAM<br />

Noch verschmähen viele<br />

Touristen die Stadt zugunsten<br />

ihrer bunteren<br />

Schwester Amsterdam.<br />

Doch für Architekten besteht<br />

schon lange keine Zweifel, welche<br />

Stadt die spannendste der Niederlande<br />

ist: Rotterdam. Denn während<br />

Amsterdams enge Gassen inzwischen<br />

an Besuchermassen ersticken,<br />

baut Rotterdam unverdrossen<br />

weiter an der Zukunft.<br />

Auch den Wiener Architekten<br />

Johannes Pilz hat der Ruf aus der<br />

Stadt an der Maas ereilt. Deren<br />

tatkräftige Vitalität hat ihn sofort<br />

angesteckt. »Die Bewohner beschreiben<br />

Rotterdam gerne als die<br />

einzig wirkliche Stadt der Niederlande«,<br />

sagt Johannes Pilz. »Als<br />

Underdog gegenüber dem allzeit<br />

gefeierten Amsterdam durchzieht<br />

die Stadt ein gewisser Stolz, mit<br />

harter Arbeit ihren Weg zu beschreiten.«<br />

Geboren aus dem Geist der<br />

Moderne der 20er-Jahre und des<br />

Wiederaufbaus der 50er-Jahre,<br />

hat der Wille zum Neu-Denken<br />

und Neu-Bauen die Stadt nie losgelassen.<br />

Ihr offizieller Slogan<br />

lautet »Make it happen«, und<br />

MVRDV, das 1993 von Winy<br />

Maas, Jacob van Rijs und Nathalie<br />

de Vries in Rotterdam gegründete<br />

Büro, ist der perfekte Beweis<br />

dafür: Ihre ungewöhnlichen, oft<br />

provokanten, aber immer klug<br />

durchdachten Ideen sind längst<br />

eine globale Marke mit Projekten<br />

von Taiwan bis Wien. Ihre gestapelte<br />

Landschaft auf der »EXPO<br />

2000« sorgte ebenso für Aufsehen<br />

wie die Kombination von<br />

Markthalle, Wohnen und Kunst<br />

in ihrer Heimatstadt.<br />

So macht die jahrhundertelange<br />

Tradition der Handels- und Hafenstadt<br />

auch heute immer wieder<br />

das Unmögliche möglich. Make it<br />

happen.<br />

Mit seinem typischen<br />

Optimismus, das<br />

Neue zu probieren,<br />

verändert sich<br />

Rotterdam derzeit<br />

rasant und drängt<br />

sich nicht nur bei<br />

Touristen stärker ins<br />

Rampenlicht denn je.<br />

JOHANNES PILZ<br />

Der Wiener ist Projektleiter für<br />

den deutschsprachigen Raum beim<br />

renommierten Architekturbüro MVRDV.<br />

Nach seinem Studium an der TU Wien<br />

und der ETSA Barcelona arbeitete er bei<br />

namhaften Büros in Wien, bevor er 2013<br />

nach Rotterdam wechselte. mvrdv.nl<br />

LANDMARKS<br />

Erasmusbrücke<br />

»Als Verbindung über die Maas<br />

leitete die Brücke eine bauliche<br />

Entwicklung in Richtung Stadtsüden<br />

ein. Mit den dortigen<br />

Hochhäusern schafft sie eine<br />

Silhouette mit Vorbildcharakter.<br />

Und wenn sie für Boote<br />

aufklappt, eine spektakuläre<br />

Wartepause.«<br />

Entwurf: Ben van Berkel, 1996<br />

Van Nelle Fabrik<br />

»Die ehemalige Tabakfabrik<br />

Van Nelle ist Unesco-Weltkulturerbe<br />

und beeindruckt<br />

durch ihre gläserne Fassade.<br />

Heute bietet sie Raum für<br />

Messen und Büros.«<br />

Entwurf: Brinkman &<br />

van der Vlugt, 1931<br />

Markthal<br />

»Das neue Wahrzeichen<br />

der Stadt bringt Markt,<br />

Restaurants, Supermarkt<br />

und 228 Wohnungen unter<br />

ein Dach. Die Innenseite ziert<br />

eines der größten digitalen<br />

Kunstwerke der Welt.«<br />

Entwurf: MVRDV, 2014<br />

Timmerhuis<br />

»Eine Pixelwolke erweitert<br />

im Stadtzentrum das Haus<br />

aus den 50er-Jahren. Durch<br />

eine Stahlkonstruktion konnten<br />

flexible Grundrisse geschaffen<br />

werden, die u. a. das<br />

Rotterdam Museum und Büros<br />

beherbergen.« Entwurf: OMA/<br />

Rem Koolhaas, 2015<br />

Fotos: alamy, MVRDV/Daria Scagliola Stijn Brakkee, Sebastian Van Damme, beigestell<br />

152 falstaff living 05 / 17


Auf den Geschmack gekommen -<br />

sicher Anlegen in neu erbaute Wohnungen!<br />

FLAIR Wohnungspakete für Anleger<br />

im Süden von Wien - Bezirk Mödling - Neubau<br />

Top Kaufkraft laut GFK Studie *Jun 2017<br />

perfekte Grundrisse - 1A ausgestattet - sofort vermietbar<br />

Rendite ab 3,5%<br />

Ready to rent out:<br />

Beginn 2018<br />

Paket 1 verkauft<br />

Paket 2 rd. 1,58 Mio<br />

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sehr privates Penthouse<br />

mit Terrasse/Dachterrasse,<br />

lichtdurchflutet! 4 Zimmer /2 Bäder auf einer Ebene,<br />

360° Fernblick, inkl 2 Garagenplätze KP 684.000,-- €


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Auf gute Nachbarschaft<br />

THE AMBASSY PARKSIDE LIVING gilt als<br />

Prestigeprojekt im 3. Wiener Gemeindebezirk.<br />

154 falstaff living 05 / 17


Freiflächen<br />

Viele Freiflächen und große Glasfronten<br />

kennzeichnen THE AMBASSY PARKSIDE LIVING.<br />

THE AMBASSY: Wiens neueste<br />

Wohn-Oase im Botschaftsviertel<br />

Eines der besten Wohnprestigeprojekte Wiens steht kurz vor der Fertigstellung.<br />

BEZAHLTE ANZEIGE Fotos: A. C. C. Ziviltechniker<br />

Im Herzen des prestigeträchtigen<br />

Botschaftsviertels, wo die diplomatische<br />

Elite Wiens residiert, entsteht<br />

THE AMBASSY PARKSIDE<br />

LIVING. Mit naturnaher Atmosphäre,<br />

direkt angrenzend an die<br />

Innenstadt, zwischen Stadtpark und<br />

Modenapark gelegen, verbindet<br />

dieses Luxusobjekt neueste technische<br />

Ausstattung wie zum Beispiel<br />

modernste Raumlüftung und Kühlung<br />

mit sämtlichen Vorzügen urbanen,<br />

zeitgemäßen Wohnens.<br />

LUXURIÖS LOGIEREN IN DREI<br />

LIFESTYLE-K<strong>AT</strong>EGORIEN<br />

Wohnflächen zwischen 45 und 190<br />

m² zuzüglich Außenflächen werden<br />

in drei Lifestyle-Kategorien angeboten.<br />

Die Auswahl reicht von den<br />

SMART-Business-Wohnungen über<br />

Townhouses für Familien bis hin zu<br />

den Ambassador-Residenzen. Diese<br />

beeindruckenden Luxus-Penthouses<br />

im Dachgeschoß erlauben durch<br />

raumhohe Verglasung einen spektakulären<br />

Rundumblick mit Ausblick<br />

auf den Stadtpark und den Stephansdom.<br />

Die innovative Stufenbauweise<br />

ermöglichte echte Wohnjuwele<br />

mit Raumhöhen bis zu drei<br />

Metern ohne die sonst üblichen, ineffizienten<br />

Dachschrägen. Die so<br />

entstandenen großzügigen Terrassen<br />

sind von vielen Zimmern aus stufenlos<br />

begehbar. Genießen Sie den<br />

unverbauten Weitblick über Wien!<br />

FÜR ANSPRUCHSVOLLE<br />

KOSMOPOLITEN<br />

Die zukünftigen Bewohner dürfen<br />

sich aber nicht nur über die exklusive<br />

Lage freuen, auch die Serviceleistungen<br />

und die Ausstattung sind<br />

FACTS<br />

Factbox: THE AMBASSY PARKSIDE LIVING<br />

Eigentümer & Entwicklung: UDA urban development agency GmbH<br />

Architektur und Planung: ACC ZT GmbH<br />

Bauunternehmen: Baumeister Böhm (TeilGU), PSP Holz GmbH<br />

(Fassade), Small Wärme-, Klima- und Sanitäranlagen GmbH (Haustechnik),<br />

Kone AG (Aufzüge), Hainzl Industriesysteme GmbH (Elektro)<br />

Wohnnutzfläche (inkl. Freiflächen): 18.250 m²<br />

Baubeginn: September 2016<br />

Fertigstellung: Juni 2018<br />

Bauzeit: 22 Monate<br />

top: Neben einem maßgeschneiderten<br />

Premium-Concierge-Service<br />

und einem erstklassigen Sicherheitskonzept,<br />

verfügt THE AMBASSY<br />

PARKSIDE LIVING auch über<br />

einen geräumigen Konferenzraum,<br />

eine bequeme Club Lounge und<br />

XL-Garagenplätze mit Lademöglichkeit.<br />

Besonderes Highlight:<br />

Das hauseigene Privatkino bietet<br />

echte Heimkino-Atmosphäre! Denn<br />

hier heißt Wohnen: Residieren.<br />

INFO<br />

UDA<br />

urban development agency GmbH<br />

T: +43 1 365365<br />

E-Mail: living@theambassy.com<br />

Alle Informationen, Fotos<br />

und Videos unter<br />

www.theambassy.com<br />

05 / 17 living<br />

falstaff<br />

155


BERGGASSE 35<br />

Die Berggasse 35 – die ehemalige<br />

Centrale II des Staatstelephons – ist<br />

eines der spannendsten und exklusivsten<br />

Projekte. Aus dem großen Telegrafensaal<br />

entstehen zwei Wohnungen mit 500 m²<br />

und 600 m². Aufgrund der beeindruckenden<br />

Raumhöhe des Telegrafensaals, kann eine<br />

Wohnlandschaft auf zwei Ebenen, mit raumhohen<br />

Fenstern, die sich über zwei Etagen<br />

erstrecken, realisiert werden. Neben den<br />

Grand-Étage-Wohnungen ent stehen weitere<br />

29 Wohnungen in hochwertigster Ausstattung.<br />

Jene im Dachgeschoß mit einem atemberaubenden<br />

Blick über Wien.<br />

Die Lage im Servitenviertel ist fantastisch. In<br />

der Umgebung mit traditionellen Restaurants<br />

haben sich junge Cafés und angesagte Shops<br />

angesiedelt. Die Wiener Innenstadt ist nur<br />

einen Katzensprung entfernt. Der Donau -<br />

kanal bietet einen Mix aus Sport und Genuss.<br />

Für mich definitiv »a place to call home«.<br />

MY<br />

FAVORITE<br />

PROJECTS<br />

Faszination Immobilien:<br />

Drei Branchenprofis erzählen<br />

in LIVING, welche Projekte<br />

ihnen in Österreich besonders<br />

am Herzen liegen.<br />

MEINCOTTAGE 13<br />

Ein besonderes Neubauprojekt ist es für<br />

mich immer dann, wenn es uns gelingt,<br />

eine zentrumsnahe Lage mit grüner<br />

Umgebung zu kombinieren und genau an<br />

diesem Berührungspunkt etwas zu erschaffen,<br />

das verschiedene Zielgruppen gleichermaßen<br />

anspricht. So geschieht es im Neubau<br />

»MeinCottage 13 «, den wir im Herzen von<br />

Hietzing errichten. Mit einem intelligenten<br />

Grundrisskonzept und hochwertiger Ausstattung<br />

ist von Singles über Paare bis hin zu<br />

Familien für alle das richtige Zuhause dabei.<br />

Dafür sorgen auch Wohnungsgrößen vom<br />

kompakten Studio bis zur großzügigen Fünf-<br />

Zimmer-Wohnung. Gleichzeitig ist man schon<br />

nach wenigen Minuten bei der nächsten U-<br />

Bahn-, Bus- und Straßenbahnhaltestelle. Und<br />

wem die Umgebung noch nicht grün genug ist,<br />

der kann sich in den separaten Eigengärten,<br />

die ebenfalls auf dem Grundstück entstehen,<br />

als Hobbygärtner verwirklichen.<br />

REINHARD STIX<br />

Managing Partner<br />

Stix + Partner Immobilien<br />

GmbH; stix-partner.at<br />

MICHAEL SEEBERGER<br />

MSCRE, MSC<br />

Vorstand bei<br />

PROJECT Immobilien<br />

project-immobilien.at<br />

Fotos: ©TIRZA/ Tirza Podzeit, beigestellt<br />

156 falstaff living 05 / 17


THE SECRET GARDEN<br />

Die Realtrade Immobilien Vermittlung<br />

bietet ihren Kunden sehr hochwertige<br />

und luxuriöse Immobilienprojekte in<br />

Wien und Umgebung. Das spannendste<br />

Projekt ist im Moment definitiv »The Secret<br />

Garden« im ehemaligen Palais Pálffy in der<br />

Prinz- Eugen-Straße im 4. Bezirk. Das generalsanierte<br />

Gebäude mit modernem Dachgeschoßausbau<br />

in Innenhoflage besticht durch<br />

eine einmalige Privatsphäre mit bezauberndem<br />

Garten mitten in der Stadt. Räume mit Deckenhöhen<br />

von über vier Metern, eigene Spa-<br />

Bereiche in den Erdgeschoßwohnungen und<br />

Jacuzzi-Anschlüsse auf den Dachterrassen sind<br />

nur einige der Highlights. In einem ähnlichen<br />

Stil entsteht auch in der unmittelbaren Nachbarschaft<br />

in der Wohllebengasse das neue<br />

Projekt »New Prestige«, für das schon sehr<br />

bald der Verkaufsstart beginnt.<br />

MAG. ALEXANDER TEMMER<br />

Verkaufsleitung B2C-Team<br />

Realtrade Immobilien<br />

Vermittlungs GmbH<br />

realtrade-immo.at<br />

EDLER LIVING<br />

DIE KUNST ZU LEBEN<br />

Wir leben<br />

HÖCHSTE<br />

ANSPRÜCHE<br />

Überragend wohnen in 1040 Wien<br />

Zentrumsnah, mit unverbaubarem 360° Ausblick<br />

wird das exklusive Penthouse mit Dachterrasse<br />

höchsten Ansprüchen mehr als gerecht.<br />

Mag. Nicole Schuster<br />

01 512 76 90-410<br />

n.schuster@ehl.at<br />

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telefonisch unter T: 01 9042141-444 oder per<br />

E-Mail an abo@falstaff.at mit dem Betreff: 05/17<br />

Folgen Sie uns auch auf<br />

facebook.com/falstaff.living


LIVING<br />

INSPIR<strong>AT</strong>ION<br />

170<br />

160<br />

Fotos: Lukas Ilgner, Maison et Objet, NLXL/NizBizz, Johanna Pianka<br />

166<br />

ROCK THE CASBAH<br />

Wie Sie den angesagten<br />

Marrakesch-Style am besten<br />

zu Hause umsetzen. (S. 160)<br />

EVENT-CLIPPINGS<br />

Was war los? LIVING zeigt die<br />

Veranstaltungshighlights der<br />

letzten Wochen. (S. 164)<br />

D<strong>AT</strong>ES TO KNOW<br />

Was ist los? LIVING sagt, was Sie<br />

nicht verpassen sollten. (S. 166)<br />

MY KITCHEN<br />

Der gefeierte Top-Wirt Josef Floh<br />

zeigt uns seine Küche. (S 170)<br />

164


inspiration / MARRAKESCH<br />

ROCK<br />

THE CASBAH<br />

Wie holt man sich den Sehnsuchtsort Marrakesch in die eigenen<br />

vier Wände? Am besten mit subtiler Eleganz. Davon aber bitte<br />

reichlich. Exotischer Extravaganz ist keine Grenze gesetzt.<br />

TEXT BARBARA BRANDTNER<br />

1.<br />

Fotos: Lorenzo Pennati, beigestellt<br />

160 falstaff living 05 / 17


2. 3.<br />

4.<br />

1. Shabby Chic Das patinierte Wallpaper »Exa« von Designer Giovanni Pesce ist<br />

besonders effektvoll und zaubert ein sehr authentisches Marrakesch-Feeling an<br />

die Wände. wallanddeco.com<br />

2. Kastenwesen Der Schrank aus Mangoholz heißt zwar »Himalaya«, passt aber<br />

mit seinen handgeschnitzten Blumenmotiven perfekt zur Marokko-Mood.<br />

maisonsdumonde.com<br />

3. Theatralisch Die Tapete »Aldwych« wirkt durch ihre dramatische Blätteroptik<br />

in Gold, Jade und Ultramarin besonders wuchtig. Benannt ist sie nach dem<br />

berühmten Londoner Theater. cole-and-son.com<br />

4. Grafischer Streifzug Die Hexagon-Fliesen »Kimono B« in Erbsengrün mit<br />

Weiß respektive in Schwarz mit Weiß entfalten ihre Wirkung besonders in<br />

Küche und Bad. Vor allem längliche Abschnitte werden von diesen gestreiften<br />

Fliesen aufgewertet. marrakechdesign.se<br />

5. Traditionsbewusst Die Zementfliese »Centro Star« im typisch marrokanischen<br />

Motivmuster lässt kleine Räume größer wirken. Sie harmoniert perfekt<br />

mit modernen Accessoires. cletile.com<br />

6. Alles ist erleuchtet Die Hängelampen »Sufi« aus Messing und Nickel sind<br />

traditionell und modern zugleich. Eingearbeitete Lochmuster sorgen für tolle<br />

Schatteneffekte im Raum. archiexpo.de<br />

5.<br />

6.


inspiration / MARRAKESCH<br />

7. 8.<br />

11.<br />

7. Neo-Antik Das Wallpaper »TIN-06« aus der Serie<br />

»Brooklyn Tins Wallpaper« stammt von Merci.<br />

Es verströmt antikes, nordafrikanisches Flair und ist<br />

auch in Schwarz zu haben. nlxl.com<br />

8. Mustergültig Designerin Neisha Crosland hat den<br />

Teppich »Bamboo Trellis Blue« gestaltet. Er soll an ein<br />

Wandfresko erinnern. therugcompany.com<br />

9. Stimmungsaufheller Die Badezimmerfliesen<br />

»Marrakech« von Venus Ceramica weisen klassische<br />

Arabesk-Motive auf. Aus Feinsteinzeug gefertigt, sind sie<br />

in Matt oder Hochglanz erhältlich. venusceramica.com<br />

10 Zum Abheben Der Teppich »Bidjar Kingscross<br />

Hayat 1« von Kult-Teppichdesigner Jan Kath ist gelebte<br />

Tradition. Für die rot-weiße Optik sind Wolle und<br />

Seide verantwortlich. jan-kath.de<br />

11. Mich laust der Affe Die witzige Lampe »Macaque«<br />

bringt etwas Humor in jede Wohnung. Der kleine Affe<br />

mit Zebralampenschirm ist aus Porzellan gemacht<br />

und thront auf einem Block aus Messing.<br />

houseofhackney.com<br />

9.<br />

10.<br />

Fotos: designs under license by NLXL/NizBizz, beigesetllt<br />

162 falstaff living 05 / 17


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Die Falstaff App Familie<br />

Mit den Falstaff Apps haben Sie die besten Adressen<br />

immer auf Ihrem Smartphone mit dabei.<br />

So funktioniert’s: Die Falstaff Apps stehen auf Google play<br />

und im App Store – Stichwortsuche »Falstaff« –<br />

kostenlos zum Download zur Verfügung.<br />

Folgen Sie uns auch auf<br />

facebook.com/falstaff.magazin<br />

Falstaff Apps<br />

www.falstaff.at


inspiration / RÜCKBLICK<br />

EVENT-CLIPPINGS<br />

Events, Messen, Präsentationen – LIVING zeigt die besten Design-Happenings aus der Szene.<br />

VIENNA ART WEEK UND DIE TECHNIK<br />

Im 13. Jahr ihres Bestehens beschäftigte sich die VIENNA ART WEEK mit Zukunftstechnologien<br />

und deren Einfluss auf die Kunst. Zwischen den Diskursen wurde aber auch gefeiert.<br />

Opening Party<br />

Im Dorotheum ging<br />

die Eröffnungsparty<br />

der VIENNA ART<br />

WEEK über die Bühne.<br />

Es war ein mehr<br />

als würdiges Fest.<br />

Diskussionsstoff Rege<br />

Publikumsbeteiligung im<br />

Dorotheum beim Talk über<br />

die Zukunft des Sammelns.<br />

Performance Die spanische<br />

Tänzerin Moon Ribas ließ sich<br />

zum Cyborg transformieren.<br />

Im MAK performte sie.<br />

Expertise<br />

Katarzyna Uszynska (Neuer Kunstverein<br />

Wien) u. Robert Punkenhofer<br />

(künstl. Leiter VIENNA ART WEEK).<br />

Innovation war das Thema der VIENNA<br />

ART WEEK. Unter dem Motto »Transforming<br />

Technology« wurden in über 200 Veranstaltungen<br />

die technologischen Aspekte in Alltag<br />

und Kunst hinterfragt. Neben der Eröffnungs -<br />

feier im Dorotheum sorgte vor allem der Auftritt<br />

der spanischen Tänzerin Moon Ribas im MAK<br />

für ein Highlight. Die Künstlerin, die ein Chipimplantat<br />

trägt, bezeichnet sich selbst als Cyborg.<br />

Erfreut Bettina Leidl (l.) vom Kunst<br />

Haus Wien u. Eva Blimlinger (Rektorin<br />

der Akademie der bildenden Künste).<br />

TEPPICH-REVOLUTION BEI ALI RAHIMI<br />

Contemporary Art trifft auf Tradition! Der deutsche Designer Jan Kath präsentierte im Palais<br />

Széchényi die neue Optik des Orientteppichs. Design-Experten trafen auf Teppich-Liebhaber.<br />

Ein ganzer Abend im Zeichen von Design – Ali<br />

Rahimi, Angelika Rosam und Martin Steininger<br />

luden zu einem interessanten Get-Together ins<br />

Wiener City-Palais Széchényi. Der renommierte<br />

Teppich-Designer Jan Kath reiste an, um zu erzählen,<br />

wie er dem verstaubten Image des Orientteppichs<br />

wieder Leben einhauchte. Die Gäste waren von den<br />

erfrischenden und originellen Kreationen des Teppich-<br />

Machers begeistert. Mit dem Designer parlierten<br />

interessiert: Elisabeth Gürtler, Marika Lichter, Michael<br />

Ehlmaier, Michael Neubauer u. v. m.<br />

Die Gastgeber Ali Rahimi (r.), LIVING-Chefin<br />

Angelika Rosam und Martin Steininger (ganz<br />

r.) luden Jan Kath (ganz l.) zur Design-Party.<br />

Fotos: Stefanie Starz, Starpix/Alexander Tuma, Lorenz Seidler, Johanna Pianka, eSeL.at, Labor Pixel Grain GmbH, VAW eSeL.at, beigestellt<br />

164 falstaff living 05 / 17


Insider Andrea Daum-<br />

Hübner (Juwelier<br />

Hübner, M.), Thomas<br />

Hahn (Signa, l.) und<br />

Angelika Rosam<br />

(Falstaff) waren vom<br />

japanischen Frühstück<br />

begeistert.<br />

Begeisterte LIVING-Fans Jochen Gold<br />

(Dotzauer Kristallleuchten) und Nadja<br />

Wipplinger (Wipro).<br />

Entspannt beim Fruchtsaft Andreas und<br />

Leonid Rath (J. & L. Lobmeyr) diskutierten<br />

über qualitative Tischkultur.<br />

Im Talk V. l. n. r.: Jasmin Kapp<br />

(Designfunktion), A. Rosam,<br />

Magdalena Wojtowicz (Vitra),<br />

G. Auinger (Themata Komm.)<br />

Branchen-Talk V. l. n. r.: Peter Syrch (AD<br />

Consult), Joachim Mayr (Mayr & Glatzl<br />

Innenarchitektur), Lisa Köstl (Identities).<br />

FALSTAFF LIVING<br />

WIRD 5 JAHRE<br />

Unterhielten sich gut Michaela<br />

Cholewa u. Thomas Hopfgartner<br />

(HL Living Deluxe Real Estate).<br />

Gesunder Kick.<br />

Michaela Cholewa<br />

(Falstaff), Jan Bobe<br />

(Hästens) und<br />

Constanze Steiner<br />

(Mocca Communi -<br />

cation Services).<br />

Bei Smoothies, Maki & Matcha-Croissants gratulierten<br />

Interior-Experten zum fünfjährigen Bestehen von LIVING.<br />

Die Branche traf sich zu einem Design-Frühstück im Nobel-Asiaten »Aï«, um LIVING<br />

zum fünfjährigen Jubiläum zu gratulieren. Angelika Rosam informierte über das<br />

erfreuliche und stetige Wachstum in den letzten fünf Jahren und die große Akzeptanz<br />

am Markt. Immobilien-Vertreter sowie Experten aus dem Design- und Interior-Bereich,<br />

wie Ewald Stückler (Behan & Thurm Tecno), Thomas Hahn (Signa), Johanna Seeber<br />

(Seeste Bau), Jan Bobe (Hästens Beds Germany) oder Gertraud Auinger (Themata<br />

Kommunika tion), unterhielten sich bei Köstlichkeiten aus der japanischen Küche.<br />

LIMITIERTE EDITION:<br />

LAURENT PERRIER CUVÉE<br />

ROSÉ- CHAMPAGNER IM KÄFIG.<br />

Seit über 40 Jahren ist die Laurent Perrier Cuvée eine<br />

der besten Referenzen für Rosé-Champagner. Ganze<br />

4 Jahre lagert der Wein auf der Hefe. Nur so entstehen<br />

die feine Mousse und die köstlichen Aromen von<br />

frischem Brioche und wilden, roten Beeren.<br />

Auf den roséschimmernden Champagner abgestimmt<br />

ist der Roségold-Ton des Käfi gs. Ein 3 cm hohes Podest<br />

mit „Laurent Perrier“-Schriftzug hebt die Bouteille<br />

effektvoll hervor. Nach Champagner-Genuss, bietet<br />

der Käfi g viele weitere Verwendungen – etwa als<br />

Hinguckerskulptur für Kerzen oder Rankpfl anzen.<br />

Champagne Laurent-Perrier Cuvée Rosé<br />

Alkoholgehalt: 12 Vol.-%, Säure ca. 4,2 g/l,<br />

Restzucker: 10,4 g/l, Naturkork. Enthält Sulfi te.<br />

Hersteller: Champagne Laurent-Perrier<br />

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inspiration / TERMINE<br />

D<strong>AT</strong>ES TO KNOW<br />

Was kann die Stadt? Welche Termine sollten notiert werden? Ein kurzer Überblick über<br />

die wichtigsten Ausstellungen, Messen und Events in den kommenden Wochen.<br />

JÄNNER<br />

IMM Cologne<br />

1.<br />

15.–21. 1. 2018<br />

Die IMM Cologne ist die weltweit führende Möbelmesse.<br />

Rund 1200 Aussteller, internationale Designstars und<br />

kreative Newcomer aus über 50 Ländern zeigen die Trends<br />

des kommenden Jahres. Ein umfassendes Möbel- und Einrichtungsprogramm<br />

und innovative Designideen führen<br />

durch komplette Einrichtungswelten. Von Basics bis zum<br />

puren Luxus ist alles dabei. Als Businessevent, Trendbarometer<br />

und kreatives Ideenzentrum der Branche gibt die<br />

IMM Cologne mit ihren zahlreichen Events Impulse für<br />

das Interior Design von morgen. Ein echter Gradmesser.<br />

Koelnmesse GmbH, Köln; Hallen 2, 3, 5.1, 6–11<br />

imm-cologne.de<br />

4.<br />

Blickfang Hamburg<br />

6.<br />

2.–4. 2. 2018<br />

Mittlerweile ist die Designmesse Blickfang im deutschsprachigen<br />

Raum zu einem erfolgreichen Verkaufsmesse-<br />

Franchise gewachsen. Ableger der Messe gibt es u. a. in Köln,<br />

Basel, Zürich, Stuttgart und Wien. Das Konzept, dass Designer<br />

und Aussteller aus ganz Europa anreisen und direkt in<br />

Kontakt mit möglichen Käufern treten, kommt gut an. Auch<br />

weil ein Gremium der Veranstalter vorab Bewerbungen prüft,<br />

damit es an den Ständen keinen Ramsch zu kaufen gibt. Das<br />

wird auch Anfang Februar so sein, wenn der Blickfang-Tross<br />

in Hamburg Station macht. Wie üblich werden dann Kreativleistungen<br />

aus den Bereichen Möbel, Schmuck und Mode<br />

präsentiert. Das sorgt mitunter für kleine Kaufräusche.<br />

Deichtorstraße 1, 20095 Hamburg<br />

blickfang.com<br />

London Art Fair<br />

2.<br />

17.–21. 1. 2018<br />

In den letzten dreißig Jahren hat die London Art Fair Zu -<br />

gang zu außergewöhnlicher moderner und zeitgenössischer<br />

Kunst sowie Fachwissen über den sich verändernden Markt<br />

ermöglicht. Neben renommierten britischen und internationalen<br />

Galerien lädt die Messe im Januar 2018 nun schon<br />

zum 30. Mal Sammler und Besucher dazu ein, in mehr als<br />

100 Galerien große Namen der modernen britischen Kunst<br />

zu entdecken. Die London Art Fair ist die Eröffnung des internationalen<br />

Kunstkalenders, die man nicht verpassen darf und<br />

die ein tiefes Eintauchen in die aktuellen Strömungen der Gegenwartskunst<br />

ermöglicht.<br />

Business Design Center, 52 Upper Street, London<br />

londonartfair.co.uk<br />

Maison & Objet, Paris<br />

3.<br />

19.–21. 1. 2018<br />

Die Möbelmesse Maison & Objet findet zweimal jährlich in<br />

Paris statt. Der erste Termin ist vom 19. bis 21. Jänner 2018<br />

angesetzt. Die einflussreichsten High-End-Designermarken<br />

und Haushaltsgerätehersteller zeigen dann ihre neuesten<br />

Produkte und Ideen. Hier nicht vertreten zu sein, ist ein<br />

Fauxpas. Dementsprechend hoch ist der Andrang. Rund<br />

80.000 Besucher werden für die Maison & Objet erwartet,<br />

und die bekommen ein abwechslungsreiches Programm<br />

geboten, das für jede Deko-Persönlichkeit das passende<br />

Accessoire oder Haushaltsgerät bereithält. Für Kommunikation<br />

sorgen die zahlreichen Abendveranstaltungen.<br />

Paris Nord Villepinte – ZAC Paris Nord 2, 93420 Villepinte<br />

maison-objet.com<br />

3.<br />

Falstaff Bar & Spiritsgala, Graz<br />

4.<br />

30. 1. 2018<br />

Erlesener Spirits-Genuss bei einzigartigem Casino-Flair! Die<br />

Falstaff-Eventreihe »Falstaff on Tour« geht am 30. Jänner<br />

2018 in die nächste Runde. Gemeinsam mit dem Casino Graz<br />

wird zum exklusiven Spirits Tasting geladen. Die Gäste erwartet<br />

ein einzigartiges Programm und die Möglichkeit, mit<br />

der Welt der edlen Spirits und der kreativen Cocktails in<br />

Kontakt zu treten – und so alles über die neuesten Trends zu<br />

erfahren. Zur ausgiebigen Verkostung der edlen Destillate<br />

werden im stilvollen Ambiente des Casinos Graz kulinarische<br />

Köstlichkeiten gereicht. Zusätzlich kann man am Abend sein<br />

Glück im Casino herausfordern.<br />

Landhausgasse 10, 8010 Graz<br />

falstaff.at<br />

2.<br />

FEBRUAR<br />

Stockholm Design Week<br />

5.<br />

5.–11. 2. 2018<br />

Seit der ersten Stockholm Design Week im Jahr 2002 hat<br />

sich die Messe zu der wichtigsten Woche des Jahres für<br />

Scandinavian Design entwickelt. Alle, die mit Scandi-Chic<br />

in Verbindung stehen oder daran interessiert sind, treffen<br />

sich dort, knüpfen Kontakte und nehmen spannende<br />

Impulse und Inspiration mit nach Hause. Vom 5. bis 11.<br />

Februar 2018 findet die Stockholm Design Week erneut<br />

in Galerien, Showrooms, Museen, auf Dinnerpartys, After-<br />

Fair-Meetings und Vernissagen überall auf die Stadt verteilt<br />

statt. Mittlerweile hat sich die Messe zum absoluten Must<br />

für Architekten, Designer und Journalisten entwickelt,<br />

die tagsüber Trends aufstöbern und abends auf Partys in<br />

Stockholm zu finden sind.<br />

stockholmdesignweek.com<br />

5.<br />

MÄRZ<br />

Wohnen und Interieur<br />

7.<br />

10.–18. 3. 2018<br />

Von 10. bis 18. März 2018 geht Österreichs führende Messe<br />

für Wohntrends, Design, Accessoires, Home Entertainment<br />

und Garten-Highlights in ihre nächste Runde. Auf 55.000<br />

Quadratmeter Ausstellungsfläche machen gut 750 nationale<br />

und internationale Hersteller und Marken Wien zum Placeto-be<br />

für alle, die sich für Wohntrends und Design interessieren.<br />

Gezeigt werden u. a. kreative und individuelle Wohnlösungen,<br />

aber auch klassische Möbel. Einzigartig ist die<br />

Gliederung der Wohnen und Interieur in vier verschiedene<br />

Gefühlswelten. 3. Dieses außergewöhnliche Konzept, das dieses<br />

Jahr viele Neuerungen parat hat, macht die Veranstaltung<br />

zu einem ganz besonderen Erlebnis im Möbelfrühling.<br />

Messeplatz 1, 1021 Wien<br />

wohnen-interieur.at<br />

7.<br />

Fotos: beigestellt<br />

166 falstaff living 05 / 17


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MICHAELA MARTINEK<br />

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MOTEL ONE www.motel-one.com<br />

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MUNNA www.munnadesign.com<br />

MUUTO www.muuto.com<br />

MVRDV www.mvrdv.nl<br />

N<br />

NERI & HU www.neriandhu.com<br />

NLXL www.nlxl.com<br />

NOBLEGO www.noblego.de<br />

NORDIC TALES www.nordic-tales.com<br />

O<br />

ORIGINAL BTC www.originalbtc.com<br />

OUT THERE INTERIORS<br />

www.outthereinteriors.com<br />

P<br />

PABLO DESIGNS<br />

www.pablodesigns.com<br />

PANADERO www.panadero.com<br />

PARAVICINI www.paravicini.it<br />

P<strong>AT</strong>RICIA URQUIOLA<br />

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PAUL BUGGE www.paul-bugge.com<br />

PELIPAL www.pelipal.de<br />

PETER ULM www.6B47.com<br />

PIAZZETTA www.piazzetta.it<br />

PLUMEN www.plumen.com<br />

PORZELLANMANUFAKTUR<br />

www.porzellanmanufaktur.net<br />

PROJECT IMMOBILIEN<br />

www.project-immobilien.at<br />

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R<br />

RACHEL VAN ASCH<br />

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RALPH LAUREN www.ralphlauren.de<br />

RAW EDGES www.raw-edges.com<br />

REALTRADE IMMOBILIEN<br />

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RIEDEL www.riedel.com<br />

ROZET & FISCHMEISTER<br />

www.rozetundfischmeister.at<br />

RUBY SOFIE HOTEL<br />

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S<br />

SALAMANDER www.salamander.at<br />

SELETTI www.seletti.it<br />

SENTIENT FURNITURE<br />

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SIGNA www.signa.at<br />

SKAGERAK www.skagerak.dk<br />

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ST. DUPONT www.st-dupont.com<br />

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STOVAX www.stovax.com<br />

T<br />

T2 www.t2tea.com<br />

TACCHINI www.tacchini.it<br />

TALA www.talaled.com<br />

TECNO OFFICE CONSULT<br />

www.tecno.at<br />

TEUCO www.teuco.de<br />

THE RUG COMPANY<br />

www.therugcompany.com<br />

THOMAS FEICHTNER<br />

www.thomas-feichtner.com<br />

TILAL CITY www.tilaluae.com<br />

TOM DIXON www.tomdixon.net com<br />

U<br />

UBM www.ubm.at<br />

V<br />

VANESSA MITRANI<br />

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VENUS CERAMICA<br />

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VICTORINOX www.victorinox.com<br />

VIKTOR STEINWENDER<br />

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W<br />

WALKING CHAIR<br />

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WALL & DECO www.wallanddeco.com<br />

WALTER KNOLL www.walterknoll.de<br />

W<strong>AT</strong>ERFORD www.waterford.eu<br />

WEDGWOOD www.wedgwood.co.uk<br />

WESTWING www.westwingnow.de<br />

WITTMANN www.wittmann.at<br />

WIN4WIEN www.win4wien.at<br />

WOLFERTZ GMBH<br />

www.wolfertz–gmbh.com<br />

Y<br />

YOUNG & B<strong>AT</strong>TAGLIA<br />

www.youngbattaglia.com<br />

YVONNE ELLEN www.yvonneellen.com<br />

Foto: beigestellt<br />

168 falstaff living 05 / 17


IMPRESSUM<br />

05/2017<br />

ZEITSCHRIFT FÜR INTERIEUR<br />

UND ARCHITEKTUR<br />

Die in dieser Ausgabe veröffentlichten<br />

Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.<br />

Übersetzung, Nachdruck, Vervielfältigung<br />

und Speicherung in Datenverarbeitungs anlagen<br />

nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlags.<br />

Zitate aus Beiträgen dieser Ausgabe sind ausschließlich<br />

mit Angabe der Quelle gestattet.<br />

MEDIENINHABER<br />

Falstaff Verlags-GmbH<br />

REDAKTIONSORT<br />

DES MEDIENINHABERS<br />

Führichgasse 8, 1010 Wien<br />

T: +43 1 9042141<br />

F: +43 1 9042141-450<br />

redaktion@falstaff.at<br />

www.falstaff.at<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

ist die Heraus gabe, der Verlag<br />

und der Vertrieb von Zeitschriften<br />

und Druckwerken aller Art unter<br />

der Bezeichnung »Falstaff«.<br />

GESELLSCHAFTER DER<br />

FALSTAFF VERLAGS-GMBH<br />

Alle Informationen dazu auf<br />

www.falstaff.at<br />

HERAUSGEBER<br />

Wolfgang M. Rosam<br />

Angelika Rosam<br />

CHEFREDAKTION<br />

Angelika Rosam<br />

CHEF VOM DIENST<br />

Mag. Manfred Gram<br />

ART DIRECTOR<br />

Klaus Rauch<br />

PHOTO DIRECTOR<br />

Mag. Florence Wibowo<br />

FOTOREDAKTION<br />

fotoredaktion.at<br />

PRODUKTION/LITHO<br />

Konstantin Riemerschmid<br />

MITARBEITER DIESER AUSGABE<br />

Nadica Adana, Barbara Brandtner,<br />

DI Wojciech Czaja, Herbert Hacker,<br />

Uwe Killing, Anja Kleinschuster,<br />

Alexander Linz, DI Maik Novotny,<br />

Dr. Wolfgang Pauser, Michael Pech,<br />

Robert Prazak<br />

LEKTOR<strong>AT</strong><br />

Mag. Sandra Bak, Mag. Hans Grausgruber<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

Mag. Elisabeth Kamper<br />

Wolfgang M. Rosam<br />

Mag. Michaela Cholewa<br />

GESCHÄFTSLEITUNG<br />

Prokuristin Mag. Alexandra Hajek<br />

(Leitung Finanzen)<br />

ANZEIGEN- & PROMOTIONKONTAKT<br />

Mag. Michaela Cholewa (Anzeigenleitung)<br />

Christiane Ceccarelli (Anzeigenkoordination)<br />

Mag. Stephanie Zsifkovits (Anzeigenkoordination)<br />

Eva Bohuslav (Lebensmittel, Getränke, Tourismus)<br />

Dkfm. Hans Berlisg (Wein)<br />

Martina Kummer (Tirol, Vorarlberg, Südtirol)<br />

Kinga Mohrent (Auto, Reisen, Hightech)<br />

Olivia Zazzara (Immobilien & Banken)<br />

Ricarda Posch-Steinacher (Lifestyle,<br />

Kultur, Versicherungen)<br />

Sara Zager (Interior, Steiermark, Kärnten)<br />

Claudia Plesser (Interior, Kosmetik, Shopping)<br />

anzeigen@falstaff.at<br />

DIRECT SALES<br />

Timotheus Lamberg (Leitung)<br />

VERTRIEB, ABOMARKETING & LESERSERVICE<br />

Birgit Niedl (Leitung Aboservice), DW 419<br />

abo@falstaff.at<br />

ARTDIRECTOR MARKETING & SALES<br />

Bernhard Halbritter<br />

RECHNUNGSWESEN<br />

Mag. Alexandra Hajek (Leitung Finanzen)<br />

Ulrike Schefberger (Leitung Buchhaltung)<br />

Mag. (FH) Martin Wimmer (Leitung Controlling)<br />

HERSTELLER<br />

Druckerei Berger<br />

Wiener Straße 80, 3580 Horn<br />

VERTRIEB<br />

Morawa Pressevertrieb GmbH & Co. KG<br />

Hackinger Straße 52, 1140 Wien<br />

DVR-Nummer: 06a9192<br />

Mitglied des Verbands<br />

Österreichischer Zeitungen<br />

www.falstaff.at/living-design<br />

DAS LIVING & DESIGN WEB-PORTAL<br />

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MY KITCHEN:<br />

JOSEF FLOH<br />

Wien<br />

Das Landgasthaus »Floh« in Langenlebarn zählt zu einer der<br />

besten Adressen in der Region. Drei Falstaff-Gabeln (94 Punkte)<br />

zieren die Küche. Josef Floh, der den Familienbetrieb kulinarisch<br />

»schupft«, schafft es mit großer Präzision, Tradition und<br />

Innovation zu vereinen. Und zwar unaufgeregt. Der 46-jährige<br />

Vollblutgastronom übernahm das Haus vor gut 20 Jahren von<br />

seinen Eltern und wurde im Vorjahr zum »Wirt des Jahres«<br />

gekürt. Zusätzlicher Anreiz für eine kulinarische Landpartie ist<br />

die Weinkarte, die geboten wird. 2000 Dispositionen finden sich<br />

darauf – das dürfte Rekord in der Region sein. derfloh.at<br />

AUSGANGSPUNKT<br />

Die Küche ist für Josef Floh ein Kommunikationsort und<br />

Treffpunkt, bevor man in den offenen Wohnbereich entlassen<br />

wird. »Berufsbedingt koche ich relativ selten zu<br />

Hause. Außer Dienstag und Mittwoch, wenn unsere<br />

Gastwirtschaft Ruhetage hat«, gesteht der Herdprofi.<br />

FÜR KINDERGAUMEN<br />

Was Kinder gerne essen, weiß Josef Floh, Vater eines<br />

Buben und eines Mädchens. Die besten Rezepte versammelt<br />

er in seinen beiden Kochbüchern »Der kleine Floh 1«<br />

und »Der kleine Floh 2«. Was war sein Lieblingsessen als<br />

Kind? »Grießnockerlsuppe – aber ein Rezept dafür fehlt in<br />

den Büchern«. Guter Grund für einen dritten Band.<br />

REGIONAL UND NACH MASS<br />

»Unsere Küche wurde von einem befreundeten<br />

Tischler gestaltet«, erzählt Josef Floh. Der hat<br />

dafür Holz aus heimischen Wäldern verwendet.<br />

»Mir ist in allen Lebensbereichen wichtig zu wissen,<br />

wo die Dinge herkommen«. Dieser Gedanke<br />

spiegelt sich auch in der schlichten Brotbox<br />

wider. »Sie ist aus Zirbenholz, weil darin gut<br />

geführtes Brot noch länger frisch bleibt.«<br />

GUT GESCHMIERT<br />

Kräutersalz und Rapsöl sind für<br />

Josef Floh und seine Familie<br />

essenziell. »Wir geben das Salz<br />

auf einen Teller, gießen das<br />

gute Öl darüber und tunken die<br />

Mischung mit Brot auf. Einfach<br />

und großartig!«, zeigt sich der<br />

Gastronom begeistert. Tipp vom<br />

Chef: »Mit Distelöl funktioniert<br />

das Rezept ebenso gut.«<br />

START IN DEN TAG<br />

Morgens herrscht in der Küche der<br />

Familie Floh Hochbetrieb. In den Gläsern<br />

befinden sich selbst gemachtes Grenola<br />

und Crumbles, die dem Müsli morgens<br />

ordentlich Crunch geben. »Verfeinert<br />

wird alles gerne mit selbst gemachter<br />

Marmelade.«<br />

Fotos: Lukas Illgner, Jürgen Skarwan<br />

170 falstaff living 05 / 17


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