6_ 2017
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Aus dem Inhalt<br />
Kultur<br />
Die Kulturstadt Borken<br />
Freizeit<br />
Einsatz auf vier Rädern –<br />
der Borkener Bürgerbus<br />
Ausflug<br />
Historische Adventskalender<br />
im Puppen- und Spielzeugmuseum<br />
zu Coesfeld<br />
Dezember <strong>2017</strong><br />
blickpunkt<br />
Magazin zur Kultur, Geschichte und<br />
Freizeit im Westmünsterland<br />
1
Inhalt<br />
Vorwort<br />
4<br />
Kultur –<br />
Die Kulturstadt Borken: Chancen<br />
und Herausforderungen<br />
einer vorbildlichen Bürgerkultur<br />
8<br />
Freizeit –<br />
Einsatz auf vier Rädern:<br />
Gemeinschaftsgeist<br />
und Engagement mit dem<br />
Borkener Bürgerbus<br />
30<br />
Ausflug –<br />
Historische Adventskalender im<br />
Puppen- und Spielzeugmuseum<br />
zu Coesfeld<br />
38
Wenn sich das Laub auf Ebnen weit verloren,<br />
So fällt das Weiß herunter auf die Tale,<br />
Doch glänzend ist der Tag vom hohen Sonnenstrahle,<br />
Es glänzt das Fest den Städten aus den Toren.<br />
Es ist die Ruhe der Natur, des Feldes Schweigen<br />
Ist wie des Menschen Geistigkeit, und höher zeigen<br />
Die Unterschiede sich, dass sich zu hohem Bilde<br />
Sich zeiget die Natur, statt mit des Frühlings Milde.<br />
FRIEDRICH HÖLDERLIN (1770–1843)<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
schon neigt sich das Jahr <strong>2017</strong><br />
seinem Ende entgegen. Für<br />
den »blickpunkt« ist es nicht<br />
irgendein Jahr gewesen, sondern<br />
es war unser fünftes Jahr – fünf<br />
Jahre Beiträge und Fotografien<br />
über die Geschichte und Kultur<br />
des Westmünsterlandes, von den<br />
Baumbergen bis nach Anholt.<br />
Und die Geschichten, die unsere<br />
Heimat ausmachen, sind noch<br />
nicht zu Ende erzählt. Viel Spannendes<br />
wird unser Heimatblatt<br />
im kommenden Jahr für Sie bereithalten.<br />
Weinfest, Druckbörse, »kulturgemeinde«<br />
oder das Forum Mariengarden:<br />
Das sind einige der<br />
Höhepunkte, die das kulturelle<br />
Leben der Stadt Borken zu bieten<br />
hat. In den letzten Wochen beschäftigten<br />
wir uns intensiv mit<br />
der Kulturszene der Stadt, die in<br />
einem sehr hohen Maße auf dem<br />
ehrenamtlichen Engagement ihrer<br />
Bürger fußt. Verteilt auf zahlreiche<br />
»Schultern« verschiedener Vereine<br />
und Bürger, hat sich in Borken ein<br />
Reichtum an Veranstaltungen, Aufführungen<br />
und Inszenierungen entwickelt,<br />
der seinesgleichen sucht.<br />
Diese Vielfalt zu harmonisieren,<br />
Problemfelder zu identifizieren und<br />
sie schließlich gemeinschaftlich<br />
zu beheben – darin bestand und<br />
besteht noch immer die zentrale<br />
Aufgabe der Stadt.<br />
In einem weiteren Beitrag beschäftigen<br />
wir uns mit Adventskalendern<br />
– allerdings mit historischen.<br />
Wie sahen die ersten Adventskalender<br />
eigentlich aus? Wir stellen<br />
Ihnen die exklusive Adventskalenderausstellung<br />
im Coesfelder Puppen-<br />
und Spielzeugmuseum vor,<br />
die noch bis ins nächste Jahr eine<br />
Auswahl historischer Adventskalender<br />
präsentiert.<br />
Damit beenden wir für dieses Jahr<br />
den »blickpunkt«. Wir freuen uns<br />
auf sechs weitere Ausgaben, die<br />
wir Ihnen 2018 präsentieren dürfen.<br />
Bis dahin wünschen wir Ihnen<br />
eine frohe Weihnacht und einen<br />
guten Rutsch ins neue Jahr.<br />
Herzlichst<br />
Christian Damhus<br />
4 5
Ein Herz für Kinder<br />
Weihnachtsbaumaktion bei Möbel Kerkfeld<br />
Sie ist sehr beeindruckend, diese<br />
rund viereinhalb Meter hohe<br />
Tanne, die seit dem ersten Advent<br />
das Foyer von Möbel Kerkfeld,<br />
dem größten Möbelhaus in Borken,<br />
schmückt. Unzählige Lichter lassen<br />
den Baum festlich funkeln, und<br />
zu seinem Fuße warten ansprechend<br />
verpackte Geschenke auf<br />
ihre kleinen künftigen Besitzer, die<br />
sie mit strahlend leuchtenden<br />
Augen entgegennehmen werden.<br />
»Die Weihnachtsbaumaktion<br />
blickt bei uns auf eine mittlerweile<br />
achtjährige Tradition zurück«,<br />
erklärt Ralf Tenbeck, Geschäftsführer<br />
von Möbel Kerkfeld. »Die Caritas<br />
kam mit dieser wundervollen<br />
Idee auf uns zu, und wir waren<br />
sofort bereit, uns zu engagieren.<br />
Uns ist soziales Engagement sehr<br />
wichtig, und seit Jahren sind wir<br />
auf vielen karitativen Feldern aktiv.<br />
Dabei unterstützen wir vor allem<br />
solche Aktionen, die dazu geeignet<br />
sind, langfristig und nachhaltig den<br />
Menschen zu helfen.«<br />
Mit Beginn der Adventszeit wird<br />
der imposante Weihnachtsbaum<br />
aufgestellt. »Wir besorgen unseren<br />
Weihnachtsbaum jedes Jahr in<br />
Herzebocholt und transportieren<br />
ihn dann zu uns. Hier stellen wir<br />
ihn auf, schmücken ihn festlich und<br />
bereiten die Wunschzettel für die<br />
Kinder vor. Die Kinder nehmen sich<br />
dann einen dieser Wunschzettel<br />
und notieren ihren Wunsch. Manche<br />
geben sich sehr viel Mühe und<br />
bemalen den Wunschzettel. Das<br />
ist immer wieder ein toller Anblick.<br />
Unsere Kunden kommen dann zum<br />
Weihnachtsbaum, suchen sich einen<br />
Wunschzettel und erfüllen den<br />
Wunsch. Das Geschenk bringen<br />
sie bis zum 19. Dezember zu uns.<br />
Die Kinder erhalten dann die Geschenke<br />
zu Hause von der Caritas«,<br />
führt Ralf Tenbeck den Verlauf der<br />
Aktion aus.<br />
Die Bandbreite der geäußerten<br />
Wünsche reicht von Spielzeug bis<br />
zu Kleidungsstücken. »Bei manchen<br />
Wunschzetteln gerät man<br />
jedoch ins Nachdenken, nämlich<br />
immer dann, wenn darauf ein<br />
Wunsch notiert ist, der ein besonderes<br />
Schicksal vermuten lässt.«<br />
Die Weihnachtsbaumaktion<br />
erfüllt nicht nur die Wünsche von<br />
Kindern bedürftiger Familien, sondern<br />
sie ist auch ein Fingerzeig:<br />
»Mit dieser Aktion weisen auch<br />
wir auf ein Problem hin, das in unserer<br />
Gesellschaft nicht immer ersichtlich<br />
ist: Es leben bei uns auch<br />
Kinder, die kein schönes Weihnachtsfest<br />
haben, die von Armut<br />
betroffen sind«, mahnt der Geschäftsführer,<br />
»und wenn diese<br />
Kinder ihre Wünsche äußern und<br />
sie dann von unseren Kunden<br />
erfüllt werden, dann ist das eine<br />
ganz tolle Sache.«<br />
Die Weihnachtsbaumaktion<br />
geht <strong>2017</strong> in das achte Jahr und<br />
stößt bei den Kunden von Möbel<br />
Kerkfeld auf eine große Resonanz.<br />
»Bereits einige Wochen vor<br />
Beginn der Aktion werden wir von<br />
Kunden angesprochen, wann es<br />
denn wieder losgehen würde.<br />
Immer mehr Menschen möchten<br />
sich beteiligen. Über 200 Wünsche<br />
werden während der Aktion<br />
erfüllt. Das freut uns sehr. Es zeigt,<br />
welch soziales Engagement unsere<br />
Kunden leisten. Zusammen mit<br />
ihnen möchten wir zum Wohle bedürftiger<br />
Kinder in unserem Kreis<br />
wirken, damit sie ein schönes<br />
Weihnachtsfest haben«, schildert<br />
Ralf Tenbeck.<br />
Haben Sie Fragen zur Aktion<br />
oder möchten Sie sich gerne<br />
beteiligen? Dann schauen<br />
Sie bei Möbel Kerkfeld in der<br />
Otto-Hahn-Straße 9 in Borken<br />
vorbei.<br />
6 7
KAPITEL1KULTUR<br />
Die Kulturstadt Borken<br />
Chancen und Herausforderungen<br />
einer vorbildlichen Bürgerkultur<br />
Dass Kultur kein einfach zu verstehender Begriff ist, zeigt<br />
die nicht endende politische Debatte um eine wie auch<br />
immer geartete Leitkultur, die insbesondere im letzten Bundestagswahlkampf<br />
erneut entflammte und zu keinem Ergebnis<br />
führte. Kultur ist etwas Herrliches – für den Menschen<br />
so substanziell wie das tägliche Essen und Trinken. Die Kreisstadt<br />
Borken mit ihrem vielfältigen Kulturangebot und ihrem<br />
bereits 2015 ins Leben gerufenen Projekt des »Kulturentwicklungsplans«<br />
belegt dies eindrucksvoll. Auf den nächsten<br />
Seiten wollen wir Ihnen nicht nur die wesentlichen Elemente<br />
der Kulturstadt Borken vorstellen, sondern auch Kulturschaffende<br />
aus verschiedenen Bereichen zu Wort kommen lassen<br />
und Ihnen außerdem interessante Veranstaltungen für das<br />
kommende Jahr vorab präsentieren.<br />
Die Bedeutung der Kultur für Stadt und Bürger<br />
Dass sich die Kreisstadt Borken mit dem Thema »Kultur«<br />
beschäftigt und das Projekt »Kulturentwicklungsplan« bereits<br />
2015 ins Leben gerufen hat, kommt nicht von ungefähr,<br />
denn sowohl für die Kreisstadt selbst als auch für die Bürgerinnen<br />
und Bürger bietet Kultur Vorteile, die es zu nutzen gilt.<br />
»Im Vergleich zu Großstädten oder Metropolen, die<br />
bisweilen über ein überproportional großes Kulturangebot<br />
verfügen, muss sich eine Kreisstadt – häufig in Form eines<br />
Fotografien:<br />
links: Kunstverein<br />
»artline und mehr e.V.« –<br />
rechts: Forum Altes<br />
Rathaus Borken (FARB)<br />
8<br />
9
BORKEN<br />
FLIMMERT<br />
Leben – Bauen – Feiern auf<br />
Weitere Informationen<br />
unter www.<br />
forumaltesrathaus.<br />
borken.de<br />
Veranstaltungen<br />
des FARB 2018<br />
31. August bis<br />
1. September<br />
IDEALE –<br />
Kurzfilmfestival<br />
Westmünsterland<br />
5. bis 7. Oktober<br />
»Borken flimmert –<br />
Leben, Bauen,<br />
Feiern auf Super 8«<br />
HOBBY-FILME GESUCHT!<br />
Mittelzentrums – auch im Bereich<br />
der Kultur die Frage stellen, inwieweit<br />
sie ihrer Bedeutung und<br />
zentralen Funktion gerecht wird.<br />
Borken ist diesen Schritt durch<br />
den Prozess der Kulturentwicklungsplanung<br />
gegangen«, erklärt<br />
Bernward Tuchmann, Inhaber<br />
der »Tuchmann Kulturberatung«,<br />
der seit 2006 Kommunen und<br />
Kulturbetriebe zu verschiedenen<br />
Themen berät und zu dessen<br />
Auftraggebern rund 400 Kommunen<br />
gehören.<br />
Obgleich der konkrete Wert<br />
der Kultur für einen Ort im Einzelnen<br />
nur schwer nachweisbar ist,<br />
sind sich die Kulturproduzenten<br />
darin einig, dass Kultur als Standortfaktor<br />
von großer Bedeutung<br />
ist. Dieser oft als »weicher« Faktor<br />
bezeichnete Nutzen der Kultur<br />
liegt z.B. in der Steigerung der<br />
Attraktivität des Ortes.<br />
Foto: stadtflimmern<br />
»Menschen, die nach Borken<br />
ziehen, um entweder hier zu arbeiten<br />
oder zu leben oder eben beides,<br />
schauen nicht nur nach der<br />
Schullandschaft oder der Anzahl<br />
an Geschäften in der Innenstadt,<br />
sondern sie schauen auch nach<br />
dem kulturellen Angebot, das sie<br />
in der Stadt finden können. Sie<br />
fragen sich natürlich, was sie in<br />
ihrer freien Zeit vor Ort machen<br />
können. Und sie wägen dann auch<br />
ab, was es an Alternativen in den<br />
Nachbarorten gibt und ob man<br />
gegebenenfalls nicht sogar besser<br />
dort leben sollte. Die Atmosphäre<br />
einer Stadt wird ganz stark durch<br />
ihr kulturelles Angebot geprägt«,<br />
so Dr. Britta Kusch-Arnhold vom<br />
»Forum Altes Rathaus Borken«,<br />
kurz FARB. Das FARB ist derzeit<br />
das zentrale Projekt der Stadt<br />
Borken und bestätigt den hohen<br />
Stellenwert, den das Thema<br />
»Kultur« für die Stadt besitzt.<br />
»Die Stadt investiert mehr als<br />
fünf Millionen Euro, um das<br />
Gebäude des alten Rathauses zu<br />
modernisieren und fit für die<br />
zukünftigen Aufgaben zu machen.<br />
Dabei begreift die Stadt das FARB<br />
auch als kulturelles Zentrum, als<br />
bauliches Herz inmitten der Stadt,<br />
von dem Impulse für die kulturelle<br />
Landschaft ausgehen sollen.<br />
Und das wird auch deswegen<br />
möglich sein, weil das FARB ein<br />
Gebäude sein wird, das ganz<br />
unterschiedliche Bereiche vereinen<br />
soll«, so Dr. Kusch-Arnhold. Das<br />
FARB werde Räume für die Touristeninformation,<br />
für Dauer- und<br />
Sonderausstellungen, ein Kunstund<br />
Grafikkabinett sowie weitere<br />
öffentliche Räumlichkeiten bieten,<br />
erklärt die Leiterin des FARB.<br />
Teil des FARB wird auch eine<br />
stadtgeschichtliche Dauerausstellung<br />
sein, die nicht nur für die<br />
Borkener selbst, sondern auch für<br />
Gäste und Zugezogene von Bedeutung<br />
sein dürfte und sowohl<br />
ein Identifikationsort als auch<br />
ein Bezugspunkt für die Beschäftigung<br />
mit der Stadtgeschichte<br />
werden wird.<br />
»Wir werden einen Veranstaltungssaal<br />
haben, wo es dann<br />
Konzerte, Lesungen und andere<br />
Veranstaltungen geben wird,<br />
und natürlich verfolgen wir einen<br />
museumspädagogischen Ansatz,<br />
den wir durch die Druckwerkstatt<br />
und andere Angebote verwirklichen<br />
werden«, führt Dr. Kusch-<br />
Arnhold aus.<br />
Auch seitens der privaten Kulturschaffenden<br />
wird die Notwendigkeit<br />
der Kulturförderung betont:<br />
»Ich bin der Überzeugung, dass<br />
es sehr wichtig ist, dass eine Kommune<br />
es ihren Bürgern ermöglicht,<br />
vor Ort hochwertige Kulturerlebnisse<br />
genießen zu können. Denn<br />
muss man erst längere Wege fahren,<br />
dann leidet darunter die<br />
Spontaneität und die Bereitschaft,<br />
etwas zu unternehmen. Kultur<br />
vor Ort ist also wichtig, damit das<br />
Leben hier in Borken lebenswert<br />
ist und es auch weiterhin bleibt«,<br />
erklärt Günter Vosgröne, 1. Vorsitzender<br />
der »kulturgemeinde der<br />
Stadt Borken e.V.«.<br />
Seit 65 Jahren zählt die »kulturgemeinde«<br />
zu den zentralen<br />
Anbietern hochwertiger kultureller<br />
Veranstaltungen.<br />
»Wir decken ein breites Spektrum,<br />
das von Konzerten und Theaterstücken<br />
bis hin zum Kabarett<br />
reicht, ab«, schildert Ulrike Holtermann,<br />
die Geschäftsführerin.<br />
Zu den Schwerpunkten gehört<br />
zum einen die »Borkener Konzertreihe«,<br />
die fünf klassische Konzerte<br />
hoch dotierter und renommierter<br />
Künstlerinnen und Künstler umfasst,<br />
sowie ein Abo-Programm<br />
mit neun Theatervorstellungen.<br />
Dazu kommen Sonderveranstaltungen<br />
sowie Aufführungen im<br />
Rahmen des Kinder-, Jugend- und<br />
Schultheaters. »Im Jahr bewegen<br />
wir uns zwischen 23 und 27 Veranstaltungen«,<br />
erklärt Ulrike Holtermann.<br />
Die »kulturgemeinde« wird<br />
dabei im Bereich der Konzertreihe<br />
professionell beraten:<br />
»Früher haben wir das Programm<br />
eigenhändig konzipiert.<br />
Heute ist das so nicht mehr möglich.<br />
Daher arbeiten wir bei der<br />
Gestaltung der Konzertreihe mit<br />
dem Pianisten-Ehepaar Schemann<br />
aus München zusammen. Es ist<br />
in der Kulturszene sehr gut vernetzt,<br />
kennt zahlreiche Künstler<br />
und steht für ein hohes Niveau,<br />
das sich bei der Auswahl der Künstler<br />
für die Konzertreihe bemerkbar<br />
macht. Und unsere Gäste honorieren<br />
dies«, erläutert die Geschäftsführerin.<br />
»Wir verkaufen im Bereich<br />
der Konzerte in jeder Saison 250<br />
Abo-Karten, im Bereich des Theaters<br />
sogar über 490. Dazu kommen<br />
der Vorverkauf und der Verkauf<br />
an der Kasse.«<br />
Namhafte Künstlerinnen und<br />
Künstler haben bereits im Vennehof<br />
die Borkener sowie zahlreiche<br />
auswärtige Gäste begeistert.<br />
»Wir präsentieren Theaterstücke<br />
von Carl Zuckmayer, Arthur<br />
Miller, Nick Payne, bieten hochwertiges<br />
Kabarett an und können<br />
Spitzenmusiker und -schauspieler<br />
für uns gewinnen«, so Günter Vosgröne.<br />
Zu diesen gehörten Hardy<br />
Krüger jr., der Wilsberg-Darsteller<br />
Leonard Lansink oder Horst Janson.<br />
»Wir bieten aber zugleich<br />
auch Stücke an, bei denen junge,<br />
noch wenig bekannte Künstler<br />
ihr Können zeigen. Ich denke da<br />
an das Stück ›Verbrannte Erde‹.<br />
Das war geniales zeitgenössisches<br />
Theater mit unbekannten Darstellern,<br />
und die Zuschauer spendierten<br />
stehende Ovationen.«<br />
Kultur löst in den meisten Menschen<br />
etwas aus. Es ist nicht falsch<br />
zu behaupten, dass es keinen kulturfernen<br />
Menschen gibt und dass<br />
der Zugang zur Kultur so individuell<br />
und vielschichtig wie die Kultur<br />
selbst ist.<br />
»Kultur ist ganz essenziell für<br />
den Einzelnen und auch für unsere<br />
Gesellschaft. Jeder hat auf die<br />
eine oder andere Art und Weise<br />
mit ihr zu tun«, wie Ulf Hoppenau<br />
es ausdrückt. Der Leiter der Musikschule<br />
in Borken führt aus, dass<br />
Veranstaltungen der<br />
»kulturgemeinde<br />
der Stadt Borken e.V.«<br />
2018<br />
31. Januar<br />
Des Teufels General<br />
25. Februar<br />
CARION Bläserquintett<br />
29. April<br />
Dogma Chamber<br />
Orchestra und<br />
Thorsten Johanns<br />
2. Mai<br />
Monsieur Claude und<br />
seine Töchter<br />
Zentraler Austragungsort<br />
von Veranstaltungen<br />
der<br />
»kulturgemeinde«<br />
sowie der Stadt Borken<br />
ist die Stadthalle.<br />
10 11
das gemeinsame Musizieren verbinde,<br />
Emotionen anspreche und<br />
gut für die seelische Gesundheit<br />
sei. »Nehmen Sie zum Beispiel das<br />
Musizieren in einem Orchester.<br />
Da spielen fünfzig oder mehr Menschen<br />
gemeinsam, und sie wissen<br />
auf den Punkt genau, wann sie einzusetzen<br />
haben und wann nicht.<br />
Oder das Singen in einem Chor.<br />
Untersuchungen zeigen, dass sich<br />
der Herzschlag der Sängerinnen<br />
und Sänger während des Singens<br />
synchronisiert.«<br />
Die Rolle der Musikschule in der<br />
Kulturlandschaft Borken ist vielfältig.<br />
Zum einen bietet sie hochwertige<br />
Konzerte ihrer Schülerinnen<br />
und Schüler sowie ihres Lehrerkollegiums<br />
an, auf der anderen Seite<br />
führt sie Kinder und Jugendliche im<br />
Rahmen der musikalischen Früherziehung<br />
in die Kultur ein.<br />
»Die Musikschule ist mehr als<br />
nur ein Ort, wohin jemand geht,<br />
um ein Instrument zu erlernen«, so<br />
Hoppenau. »Wir bieten eine innere<br />
Vernetzung in dem Sinne an, dass<br />
jeder, der zu uns kommt, die Möglichkeit<br />
hat, mit anderen Gleichgesinnten<br />
zu musizieren. Jeder Blockflötenschüler,<br />
jeder Gitarrist findet<br />
sein Ensemble. Jeder Streicher findet<br />
sein Orchester und jeder Bläser<br />
seine Big Band.«<br />
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Ähnlich äußert sich auch Klaus<br />
Queckenstedt, Vorsitzender des<br />
Borkener Kunstvereins »artline und<br />
mehr e.V.«, für den Kultur nicht<br />
nur etwas die Menschen auch über<br />
Regionen und Landesgrenzen Verbindendes<br />
ist, sondern immer auch<br />
ein Diskurs: »Wir beschäftigen uns<br />
im Verein mit der modernen Kunst,<br />
wollen diese publik und verständlich<br />
machen. Dazu veranstalten wir<br />
Ausstellungen, kombinieren diese<br />
mit entsprechenden Vorträgen von<br />
Experten und versorgen die Besucher<br />
dieser Ausstellungen auch<br />
unsererseits mit Informationen<br />
über die Künstlerinnen und Künstler.<br />
Der Grund dafür ist, dass die<br />
Beschäftigung mit Kunst etwas<br />
Diskursives ist.<br />
Wenn Sie zum Beispiel ein Bild<br />
des Künstlers A. R. Penck betrachten,<br />
dann verstehen Sie dieses<br />
Bild in der Regel nicht auf Anhieb,<br />
weil Penck sehr stark mit Symbolen<br />
arbeitete. Diese Symbole muss<br />
der Betrachter auslegen. Da sind<br />
teilweise steinzeitlich anmutende<br />
Wesen dargestellt, da finden<br />
sich Pfeile und andere Elemente.<br />
Und um diese deuten zu können,<br />
braucht man Kenntnisse und<br />
muss herangeführt werden.<br />
Insofern bedeutet Kultur für den<br />
einzelnen Menschen nicht nur,<br />
dass sie ›schön‹ ist, sondern auch<br />
eine intellektuelle Leistung in<br />
dem Sinne, dass man sich mit<br />
bestimmten Themen auseinandersetzen<br />
muss, sich einen Zugang<br />
erarbeiten muss, weshalb wir ja<br />
auch Vorträge anbieten, die diesen<br />
Zugang dann herstellen. Wichtig<br />
ist, dass man die Möglichkeit, sich<br />
mit Kunst und Kultur zu beschäftigen,<br />
auf Dauer als einen integralen<br />
Bestandteil des Lebens begreift,<br />
dass man sich also nicht<br />
nur vor den Fernseher oder die<br />
Spielkonsole setzt. Kunst und Kultur<br />
verbinden Vergangenheit,<br />
Gegenwart und Zukunft, und sie<br />
verbinden die Menschen«, führt<br />
Queckenstedt aus.<br />
Veranstaltungen der<br />
Musikschule 2018<br />
1. Februar<br />
Preisträgerkonzert<br />
»Jugend Musiziert<br />
2018«<br />
18. März<br />
LehrerInnen-Konzert<br />
5. Mai<br />
»Musikbistro«<br />
23. September<br />
»Con Brio« – Konzert<br />
des Klavierduos<br />
Elena Lebedeva &<br />
Olga Schonurowa<br />
11. November<br />
Vocal Total …<br />
tierisch – Konzert des<br />
Erwachsenenchores<br />
der Musikschule<br />
Veranstaltung<br />
Kunstverein »artline<br />
und mehr e.V.« 2018<br />
7. Juli bis 31. August<br />
Rückblick auf<br />
»15 Jahre Kunstverein<br />
Borken artline und<br />
mehr e.V.«<br />
Gemälde von A. R. Penck.<br />
Mit freundlicher Genehmigung<br />
des Kunstvereins<br />
»artline und mehr e.V.«<br />
14 15
Ausgewählte<br />
Veranstaltungen der<br />
Stadt Borken 2018<br />
1. Dezember <strong>2017</strong> bis<br />
15. Januar 2018<br />
»Borken eisgekühlt«<br />
2. bis 4. März<br />
31. Deutsch-<br />
Niederländische<br />
Grafikbörse<br />
10. bis 13. Mai<br />
Borkener Bierbörse<br />
26. Mai<br />
»Borken – that’s live«<br />
2. und 3. Juni<br />
»Borkener<br />
Gartentage«<br />
7. bis 10. Juni<br />
Borkener Weinfest<br />
23. Juni<br />
Borken Open Air –<br />
Schlagersause<br />
(bereits ausverkauft)<br />
29. Juli<br />
»Borken à la Carte«<br />
9. September<br />
Stadtfest<br />
28. Oktober<br />
Remigius-Sonntag<br />
10. November<br />
Moonlight Shopping<br />
Borkens kulturelle Vielfalt<br />
»Unsere Kulturszene ist sehr breit gefächert. Es ist für<br />
jeden Geschmack etwas dabei. Borken hat eine lebendige<br />
Musik-, Kunst-, Theater- und Literaturszene. Auch<br />
im abendlichen Ausgeh- und Tanzbereich sind wir gut<br />
aufgestellt«, beschreibt Claudia von Kriegsheim das<br />
kulturelle Leben in der Kreisstadt. »Und das insbesondere<br />
für die Größe der Kreisstadt.«<br />
Die Mitarbeiterin der Stadt ist für den Bereich<br />
»Stadtmarketing und Veranstaltungen« zuständig.<br />
»Neben der Leitung der Stadthalle Vennehof mit<br />
einem großen Angebot an unterschiedlichen Veranstaltungsformaten<br />
wie Theater, Kabarett/Comedy,<br />
klassischen Konzerten, Musicals und vielem anderen<br />
mehr ist einer meiner Schwerpunkte die Veranstaltungen,<br />
die von der Stadt organisiert werden. Dazu<br />
gehören unter anderem das Stadtfest, das Weinfest,<br />
die diesjährigen ausgeweiteten verkaufsoffenen<br />
Sonntage, die bald beginnende Eisbahn, der Weihnachtsmarkt,<br />
aber auch Großereignisse wie das<br />
Konzert mit Juli/Stefanie Heinzmann oder diesjährig<br />
Christina Stürmer. Die im nächsten Jahr stattfindende<br />
›Schlagersause‹ war bereits nach fünf Tagen ausverkauft!<br />
Zudem unterstützen wir viele Sportveranstaltungen<br />
sowie Veranstaltungen von nicht städtischen<br />
Veranstaltern«, skizziert von Kriegsheim einen wesentlichen<br />
Teil ihres Aufgabenspektrums. »Finanziert<br />
wird das Ganze durch viele private Unterstützer und<br />
Träger. Mir fallen da zahlreiche Unternehmen und<br />
Banken ein. Wenn sich hier jemand entscheidet, sein<br />
Engagement zeitweise zu reduzieren oder auch mal<br />
einzustellen, sind wir aufgrund der Größenordnung<br />
in der Lage, städtischerseits einzuspringen oder<br />
jemanden zu finden, der einspringt. Das ist in Borken<br />
aufgrund der breiten Aufstellung der zahlreichen<br />
Akteure gut gelöst«, schildert von Kriegsheim.<br />
»Die Stärke der Borkener Kulturszene ist schlicht<br />
und ergreifend ihre Vielfalt. Ich muss ehrlich sagen,<br />
dass ich einfach begeistert bin, welches breite Angebot,<br />
welche zahlreichen Möglichkeiten es gibt. Man<br />
kann an Lesungen teilnehmen und Kunstausstellungen,<br />
Vorträge zur Geschichte und Heimatgeschichte<br />
oder Konzerte und Theateraufführungen<br />
besuchen«, beschreibt<br />
Heike Wilde vom Borkener Heimatverein<br />
die Kulturszene.<br />
Heimatvereine sind ihrerseits<br />
zentrale Akteure der Kulturszene.<br />
Zwar haftet ihnen noch immer<br />
das Klischee an, dass bei ihnen<br />
nur Plattdeutsch gesprochen,<br />
Volkslieder gesungen und Volkstänze<br />
dargeboten werden, doch<br />
die Wirklichkeit sieht anders aus.<br />
»Der Heimatverein Borken<br />
organisiert jedes Jahr zwei Großveranstaltungen«,<br />
so die Vorsitzende.<br />
»Die größte Veranstaltung<br />
ist der Nikolausumzug, der immer<br />
am 5. Dezember stattfindet. Wir<br />
laden dazu alle Borkener Kindergarten-<br />
und Grundschulkinder ein.<br />
Das sind bis zu 1500 Kinder. Sie<br />
alle bekommen einen Gutschein<br />
Besuche für einen uns Stutenkerl. auch Auch sind auf wir<br />
mit einem Stand auf dem Weihnachtsmarkt<br />
vertreten.<br />
Die zweite Großveranstaltung<br />
ist eine Borkener Besonderheit.<br />
Jedes Jahr findet am Ende des April<br />
die Maitremse statt. Dabei handelt<br />
es sich um ein glockenförmiges<br />
www.facebook.com/BorkenStadtverwaltung<br />
Gebilde, das über dem Marktplatz<br />
aufgehängt wird. Geschmückt<br />
wird es mit Eierketten und Papierbändern.<br />
In der Mitte hängt die<br />
sogenannte ›Duwe‹ [plattdeutsch<br />
für Taube]. Sie ist aus Holz gefertigt.«<br />
Die Maitremse ist ein sehr altes<br />
Brauchtum, dessen Wurzeln heute<br />
im Dunkeln liegen.<br />
»Früher wurde die Maitremse<br />
immer am Tag vor dem ersten<br />
Mai aufgebaut, und dann gingen<br />
die älteren Mädchen der Nachbarschaft<br />
mit den kleinen Mädchen<br />
Blumen pflücken. Die älteren Mädchen<br />
wurden ›Basen‹ genannt.<br />
Die älteren Jungen gingen in den<br />
Wald und schlugen eine ›grobe<br />
Denne‹, eine Kiefer. Die wurde<br />
auch aufgestellt. Nachmittags gab<br />
es dann Kakao und Kuchen für<br />
die Kinder, und man tanzte um<br />
den Maibaum. So ähnlich läuft es<br />
auch heute noch ab. Wobei es<br />
heute anstelle von Kakao und Kuchen<br />
für die Kinder Eis gibt. Das<br />
funktioniert wunderbar. Ein Grund<br />
hierfür ist die tolle Kooperation<br />
mit der Josefs-Grundschule, die<br />
dieses Brauchtum pflegt«, so Heike<br />
Wilde.<br />
Neben dem Heimatverein Borken<br />
existieren auch Heimatvereine<br />
in Burlo-Borkenwirthe, Gemen,<br />
Marbeck und Weseke. Der Heimatverein<br />
in Burlo-Borkenwirthe stellt<br />
sich nach Angaben seines Vorsitzenden<br />
Werner Stenkamp gerade<br />
neu auf. Seine vorrangige Aufgabe<br />
sieht er derzeit in der Fertigstellung<br />
des Heimathauses am Vennweg in<br />
Burlo. Dabei handelt es sich um ein<br />
Bauernhaus aus dem Jahre 1796.<br />
Der Heimatverein Marbeck pflegt<br />
alte Tänze wie den »Kunterdanz«,<br />
aber auch alte Handwerkskunst.<br />
Hierzu gehören unter anderem das<br />
Korbflechten, Besenbinden aus<br />
Reisig, Brotbacken in einem Stein-<br />
ofen sowie das Spinnen von Wolle,<br />
wobei hier die einzelnen Schritte<br />
von der geschorenen Wolle bis zur<br />
fertig gestrickten Socke im Mittelpunkt<br />
stehen.<br />
Den Heimatvereinen gemeinsam<br />
ist die Aufgabe, sich für den<br />
Erhalt und die Pflege des Brauchtums<br />
und der plattdeutschen<br />
Sprache einzusetzen. Doch darauf<br />
lassen sie sich nicht reduzieren.<br />
So verfolgt der Heimatverein Borken<br />
mit der Veranstaltungsreihe<br />
»Geschichte ist mehr …« einen geschichtspädagogischen<br />
Anspruch.<br />
Ähnlich sieht es im Heimatverein<br />
Weseke aus: »Brauchtumspflege ist<br />
wichtig. Wir wollen, dass sie für<br />
die nachfolgenden Generationen<br />
erhalten bleibt, und dazu setzen<br />
wir auch Film und Ton ein. Wir halten<br />
die Erzählungen älterer Landwirte<br />
fest, denn wenn die Großeltern<br />
oder Eltern irgendwann nicht<br />
mehr da sind, würde dieses Wissen<br />
verloren gehen. Eines unserer zen-<br />
Veranstaltungen der<br />
Heimatvereine 2018<br />
27. Januar<br />
Karnevalistischer Heimatabend<br />
(Heimatverein<br />
Borken-Marbeck)<br />
27. April<br />
Maitremsenfeier des<br />
Heimatvereins Borken<br />
auf dem Marktplatz<br />
1. Mai<br />
Aktionstag des Heimatvereins<br />
Weseke<br />
16. September<br />
Erntefest an der Bockwindmühle<br />
in Weseke<br />
17. November<br />
»Nachtgäste« (Heimatverein<br />
Gemen)<br />
16 17
Schützenfeste in Borken 2018<br />
4. bis 6. Mai<br />
St. Ludgerus Schützenverein Hoxfeld e.V.<br />
10. bis 11. Mai<br />
Schützenbruderschaft »St. Wendelin«<br />
Borkenwirthe<br />
11. bis 13. Mai<br />
Schützenverein St. Hubertus Rhedebrügge<br />
19. bis 21. Mai<br />
Rogerius Schützenverein Grütlohn<br />
19. bis 21. Mai<br />
Schützenverein »St. Michael« Marbeck<br />
30. Mai bis 1. Juni<br />
Schützenverein Gemenkrückling/Feldmark<br />
30. Mai bis 1. Juni<br />
Schützenverein Hovesath<br />
9. bis 11. Juni<br />
Bürgerschützenverein Burlo e.V.<br />
15. bis 17. Juni<br />
Sankt Hubertus Schützenverein<br />
Westenborken e.V.<br />
23. bis 25. Juni<br />
Schützenverein Eschriege 1674 e.V.<br />
Rhedebrügge<br />
29. Juni bis 1. Juli<br />
Schützenverein Böinghook 1908 e.V.<br />
6. bis 8. Juli<br />
Schützenverein Welmeringhook<br />
1902 e.V., Marbeck<br />
14. bis 16. Juli<br />
St. Remigius Schützenverein Gemenwirthe e.V.<br />
21. bis 23. Juli<br />
Schützenverein Waldesruh e.V.<br />
4. bis 7. August<br />
Bürgerschützenverein Gemen 1470 e.V.<br />
18. bis 21. August<br />
St. Ludgeri-Schützenverein Weseke e.V.<br />
25. bis 27. August<br />
St. Johanni Bürgerschützenverein<br />
Borken e.V.<br />
tralen Projekte heißt ›Vom Korn zum Brot‹.<br />
Hier kooperieren wir mit Schulen. Wir<br />
gehen mit den Schülern aufs Feld, ernten<br />
mit ihnen das Getreide, trennen es vom<br />
Stroh, vermahlen es in der Mühle – und<br />
dann backen wir das Brot. Dadurch erleben<br />
die Kinder, wie viele Arbeitsschritte<br />
notwendig sind, um ein solches Produkt<br />
herzustellen«, führt der erste Vorsitzende<br />
der Weseker Heimatvereins, Christian<br />
Rottstegge, aus. Bekannt ist der Heimatverein<br />
zudem für seinen Quellengrundpark<br />
und den Apothekergarten.<br />
Pflege des Brauchtums und moderne<br />
Unterhaltung verbindet der Heimatverein<br />
Gemen. »Kultur ist bei uns natürlich auch<br />
die Pflege von Sprache und Brauchtum.<br />
Dafür haben wir unsere plattdeutschen<br />
Abende, bei denen über Altes, aber auch<br />
über aktuelle Themen gesprochen wird.<br />
Doch wir bieten auch eine ganz neue<br />
Form der Kultur an, nämlich den ›Lauschsalon‹.<br />
Das ist eine Art Theaterhörstück«,<br />
so Günther Dirks, der Vorsitzende des<br />
Heimatvereins. »Zwei Künstlerinnen tragen<br />
Gedichte oder Geschichten vor. Eine<br />
von ihnen erzählt, und die andere musiziert<br />
dazu.«<br />
Eine weitere bedeutende Form der<br />
Kultur stellt das Schützenwesen dar, das<br />
in Borken mit seinen zahlreichen Schützenvereinen<br />
einen hohen Stellenwert<br />
genießt. »Wir haben in Borken 18 Schützenvereine<br />
bei 43 000 Einwohnern«,<br />
führt Klaus Queckenstedt aus, der 15 Jahre<br />
lang Präsident des größten Schützenvereins,<br />
des St. Johanni Bürgerschützenvereins,<br />
war. »In unseren Schützenvereinen<br />
haben wir viele junge Mitglieder,<br />
die sich aktiv einbringen und das Brauchtum<br />
pflegen. Sie sind auch an der Historie<br />
des Schützenwesens interessiert. Und<br />
dazu gehört eben neben dem Geselligen<br />
auch eine ganze Menge Formales. Zum<br />
Beispiel kommen mehrere Hundert Schützen<br />
zum Vogelabholen. Dort werden<br />
dann Anekdoten über den Verein erzählt.<br />
Man glaubt gar nicht, wie viele junge<br />
Menschen dort sitzen und den alten<br />
Geschichten lauschen. Und dann gibt es<br />
die gut besuchte Schützenfestmesse, die<br />
gemeinschaftlichen Umzüge durch die<br />
Stadt sowie die Rede des Vereinspräsidenten,<br />
in der auch immer aktuelle Themen<br />
angesprochen werden. Das pflegen wir<br />
hier, und die Resonanz ist mehr als gut.«<br />
Vielfalt erfordert Kooperation<br />
Kooperation ist unerlässlich, und zunehmend<br />
sind die verschiedenen Akteure der<br />
Borkener Kulturszene miteinander vernetzt<br />
und führen gemeinsam Veranstaltungen<br />
durch.<br />
»Das Thema ›Kooperation‹ ist in den<br />
letzten Jahren ganz wesentlich geworden«,<br />
beschreibt Ulf Hoppenau von der<br />
Musikschule die zunehmende Interaktion<br />
verschiedener Akteure. »In unserem Falle<br />
geht es zum einen darum, Kinder und<br />
Jugendliche dort abzuholen, wo sie sich<br />
befinden, wo sie auch sonst lernen –<br />
und aus diesem Grunde arbeiten wir eng<br />
zusammen mit Kindergärten und Schulen<br />
im Rahmen der musikalischen Grundausbildung,<br />
aber auch mit weiterführenden<br />
Schulen, denn dort verbringen die Kinder<br />
einen Großteil ihrer Zeit.«<br />
»Ich möchte hier vor allem die Programme<br />
›JeKITS‹ [Jedem Kind Instrumente,<br />
Tanzen, Singen] sowie ›JEKISS‹<br />
[JEdem KInd Seine Stimme] erwähnen«,<br />
erklärt Simon Welsing, der<br />
Manager der Musikschule.<br />
Im Projekt JeKITS kooperiert<br />
die Musikschule mit einigen<br />
Grundschulen. »Alle Zweitklässler<br />
bekommen einen kostenlosen<br />
Zugang zum allgemeinen Musikunterricht,<br />
und im dritten Schuljahr<br />
können die Kinder wählen,<br />
ob sie ein Instrument spielen oder<br />
im Chor singen wollen. Im Projekt<br />
JEKISS singen Grundschulkinder<br />
in einem Chor, der von einer Lehrkraft<br />
der Musikschule geleitet wird.<br />
Die Grundschullehrer bekommen<br />
eine musikalische Fortbildung, damit<br />
sie die Kinderstimme und auch<br />
die Lieder kennenlernen. Der Kanon<br />
an Liedern ist bunt gemischt:<br />
neue und traditionelle Kinderlieder,<br />
humorvolle Lieder, aber eben auch<br />
traditionelles Liedgut. Die Grundschullehrer<br />
lernen dies, damit auch<br />
in der Klasse gesungen werden<br />
kann. Und schließlich gibt es regelmäßig<br />
ein großes Schulsingen,<br />
an dem alle Kinder teilnehmen«,<br />
so Simon Welsing.<br />
Doch nicht nur mit Grund- und<br />
weiterführenden Schulen kooperiert<br />
die Musikschule, sondern<br />
auch mit der Volkshochschule im<br />
Bereich der Erwachsenenbildung.<br />
»Als kommunaler Weiterbildungsanbieter<br />
kooperieren wir in<br />
den von uns angebotenen Fachbereichen<br />
mit verschiedenen lokalen<br />
Kulturproduzenten«, erklärt<br />
Timo Bertelwick, Leiter der Volkshochschule.<br />
Diese fünf Fachbereiche<br />
sind »Mensch und Gesellschaft«,<br />
»Studienfahrten, Kultur<br />
und Kreativität«, »Gesundheit,<br />
Ernährung und Sport«, »Sprache<br />
und Integration« sowie »IT, Arbeit<br />
und Beruf«. Darüber hinaus gibt<br />
es die Möglichkeit der Bildung auf<br />
Bestellung, also Weiterbildungsangebote,<br />
die je nach Bedarf für<br />
Behörden oder Unternehmen maßgeschneidert<br />
werden.<br />
»Kulturelle Weiterbildung ist<br />
ein fester Bestandteil unseres<br />
Angebots, und wir arbeiten mit<br />
verschiedenen Kooperationspartnern<br />
zusammen. Eine prominente<br />
Veranstaltungsreihe ist<br />
›Geschichte ist mehr …‹, die wir<br />
in enger Kooperation mit dem Heimatverein<br />
Borken, dem Stadtarchiv<br />
Borken und dem Forum Altes Rathaus<br />
durchführen. Mit der Musikschule<br />
zusammen bieten wir musikalische<br />
Vorträge und Workshops<br />
an. Diese reichen von Seminaren<br />
zum Erlernen des Notenlesens bis<br />
hin zu Workshops mit der Veeh-<br />
Harfe oder der musikalischen<br />
Fotografien:<br />
Musikschule Borken<br />
18 19
Die neuen Kurs- und<br />
Workshopangebote<br />
in Zusammenarbeit<br />
zwischen VHS und<br />
Musikschule erscheinen<br />
Anfang Januar<br />
2018 im neuen<br />
VHS-Programm.<br />
Veranstaltungen<br />
Forum Mariengarden<br />
30. Januar<br />
Musical »Fame«<br />
25. Februar<br />
Konzert music!garden<br />
»Junge Virtuosen«<br />
8. Juli<br />
Konzert music!garden<br />
»Jazz as Jazz can«.<br />
Echoes of swing!<br />
Begleitung von Liedern. Die interessierten<br />
Bürgerinnen und Bürger<br />
können sich zu diesen Kursen ganz<br />
normal wie zu einem gängigen<br />
Kurs der Volkshochschule anmelden.<br />
Damit wollen wir speziell<br />
Erwachsene erreichen«, so der Leiter<br />
der Volkshochschule.<br />
Problemfelder<br />
Dieses neue Angebot der Volkshochschule<br />
in Kooperation mit der<br />
Musikschule deutet auf ein nicht<br />
unerhebliches Problem hin, mit<br />
dem sich viele Kulturproduzenten<br />
in diesen Tagen beschäftigen müssen:<br />
abnehmendes Interesse.<br />
»Die Beteiligung im Kinder- und<br />
Jugendbereich ist in den letzten<br />
Jahren zurückgegangen, was nicht<br />
zuletzt daran liegt, dass die Schule<br />
immer mehr Zeit in Anspruch<br />
nimmt«, stellt Ulf Hoppenau von<br />
der Musikschule nüchtern fest.<br />
»Dazu kommt, dass Kinder und<br />
Jugendliche heute ja ›tausend verschiedene<br />
Dinge‹ machen. Es ist<br />
nicht mehr so, dass ein Kind auf<br />
die Musikschule geht und nebenbei<br />
vielleicht noch ein Hobby hat –<br />
nein, heute hat es drei, vier oder<br />
mehr Dinge parallel laufen. Und<br />
das führt dazu, dass die Kinder<br />
für langfristige Projekte, bei denen<br />
man sich Mühe geben muss und<br />
Schritt für Schritt auf etwas hinarbeitet,<br />
kaum noch Zeit haben.«<br />
Dieses Problem identifiziert<br />
auch Ulrike Holtermann von der<br />
»kulturgemeinde«: »Die Schüler<br />
haben oft überhaupt keine Zeit<br />
mehr, um in Schulaufführungen<br />
zu gehen. Dabei sprechen wir die<br />
Lehrer aktiv an und weisen auf unser<br />
Angebot hin. Noch leidet unser<br />
Angebot nicht darunter, aber es<br />
gibt eben eine Grenze, bis zu der<br />
sich bestimmte Aufführungen finanziell<br />
noch lohnen. Besonders<br />
bei Schulveranstaltungen zeichnet<br />
sich ein wachsendes Problem ab.«<br />
Die Vielfalt des Kulturangebotes<br />
in der Stadt Borken und den<br />
Vororten Burlo, Gemen, Marbeck<br />
und Weseke zeigt sich ebenfalls<br />
als Herausforderung, die es zu<br />
meistern gilt.<br />
»Das Problem in Borken ist<br />
nicht, dass wir kulturell nichts hätten<br />
– wir haben reichlich! Aber<br />
wir behindern uns teilweise auch<br />
gegenseitig. Wenn wir an einem<br />
Samstag fünf Veranstaltungen haben,<br />
dann nehmen wir uns gegenseitig<br />
die Zuschauer weg. Gerade<br />
im Bereich der klassischen Musik<br />
ist das Publikum ohnehin begrenzt.<br />
Man zerfleischt sich da selbst.<br />
Das ist irgendwie schade«, so die<br />
Geschäftsführerin der »kulturgemeinde«.<br />
Bestätigt wird sie diesbezüglich<br />
vom Schulleiter des renommierten<br />
Gymnasiums Mariengarden,<br />
Michael Brands: »Wenn jeder<br />
sein eigenes Süppchen kocht,<br />
dann ist das keine kluge Sache.<br />
Wir verstehen uns als Teil der<br />
Borkener Kulturszene, und wir<br />
bieten Kultur an, die über das normale<br />
Schulleben hinausgeht.«<br />
Das private Gymnasium, das<br />
sich in der Trägerschaft der Oblaten<br />
befindet, die weltweit aktiv<br />
sind, hat den Anspruch, einen<br />
musisch-kulturellen Schwerpunkt<br />
zu verfolgen.<br />
»Das beginnt bei uns mit der<br />
klassischen Musik und dem Kunstunterricht<br />
und setzt sich dann in<br />
den Bereichen Theater und Literatur<br />
fort. So führten wir mit unseren<br />
Schülerinnen und Schülern das<br />
Theaterstück ›Spiel um Zeit‹, bei<br />
dem es um das Mädchenorchester<br />
von Auschwitz geht, nicht nur in<br />
Borken auf, sondern auch in Düsseldorf<br />
im Stahlwerk. Aber nicht<br />
nur die Heranführung unserer<br />
Schülerschaft an Kunst und Kultur<br />
ist ein wichtiges, zentrales Anliegen,<br />
sondern wir sind auch Anbieter<br />
von Kultur für die Region. Vor<br />
fünf Jahren bauten wir eine Schulaula<br />
und legten dabei großen Wert<br />
auf die Akustik, sodass sie auch als<br />
Konzertsaal verwendet wird. Dann<br />
haben wir einen großen Bösendorfer-Flügel.<br />
Das alles lockt namhafte<br />
Künstler zu uns in das ehemalige<br />
Kloster Mariengarden. So gastierte<br />
erst unlängst eine exquisite Auswahl<br />
des ›Chamber Orchestra of<br />
Europe‹, das weltweit größtes<br />
Ansehen genießt, bei uns«, so der<br />
Schulleiter. Zur Kooperation erklärt<br />
er: »Ich sehe das ganz pragmatisch:<br />
Das ist ein Geben und Nehmen.<br />
Ich wünsche mir eine gute<br />
Absprache – sowohl was Inhalt als<br />
auch Angebot betrifft. Fünf Klavierkonzerte<br />
an fünf verschiedenen<br />
Orten zur gleichen Zeit – das hilft<br />
keinem!«<br />
Ähnlich sieht es Claudia von<br />
Kriegsheim: »Im Grunde ist die<br />
Koordinierung ganz wichtig. Man<br />
muss eine Plattform finden, damit<br />
man sich effektiv vernetzen kann.<br />
Oft ist es so, dass jeder Akteur<br />
seine Netzwerke hat. Durch eine<br />
gemeinsame Plattform besteht die<br />
Möglichkeit, sich auch mit anderen<br />
Akteuren, die man bislang noch<br />
nicht so auf dem Schirm hatte, zu<br />
vernetzen und miteinander ins<br />
Gespräch zu kommen. Auch inhaltlich<br />
können sich Dinge dann verbessern.<br />
Wir hatten vor einiger Zeit<br />
in der Stadthalle eine Veranstaltung<br />
vom Schützenverein Borken<br />
in Zusammenarbeit mit den Sportvereinen.<br />
Parallel dazu veranstaltete<br />
ein anderer gemeinnütziger<br />
Verein eine Tanzparty. Und das biss<br />
sich total. Denen gingen Leute verloren<br />
– und uns auch.«<br />
Der Kulturentwicklungsplan<br />
und die Zukunft<br />
der Kultur in Borken<br />
Mit dem Kulturentwicklungsplan<br />
zeigt die Stadt Borken, dass ihr<br />
Kunst und Kultur am Herzen liegen,<br />
und sie sieht die Notwendigkeit<br />
des Förderns dieser kommunalen<br />
Aufgabe zum Wohle von<br />
Bürger und Stadt. So erklärte die<br />
Fotografien:<br />
Gymnasium<br />
Mariengarden<br />
20 21
Veranstaltung<br />
Open Art-Galerie 2018<br />
19. November <strong>2017</strong><br />
bis 6. Januar 2018<br />
Ausstellung<br />
Manel Marzo Mart<br />
Bürgermeisterin Mechtild Schulze<br />
Hessing:<br />
»Zentrales Ziel des Kulturentwicklungsplanes<br />
für Borken ist die<br />
Schaffung zukunftsfähiger Strukturen,<br />
welche den aktuellen Herausforderungen<br />
und zukünftigen<br />
Anforderungen Rechnung tragen<br />
sowie aus Sicht von Kulturakteuren,<br />
Publikum sowie Kulturpolitik<br />
und Verwaltung eine förderliche<br />
Weiterentwicklung ermöglichen<br />
und die Handlungsfähigkeit der<br />
Stadt sichern. Die Kulturentwicklungsplanung<br />
ist kein statischer,<br />
sondern ein stetiger Prozess. Wir<br />
wollen mit dem jetzigen Kulturentwicklungsplan<br />
zukunftsfähige<br />
Strukturen schaffen, die alle Kulturakteure<br />
und Kulturschaffende<br />
einbeziehen.«<br />
Der Kulturentwicklungsplan,<br />
an dem neben der Stadt Borken<br />
zahlreiche Kulturproduzenten<br />
sowie Bürgerinnen und Bürger<br />
in verschiedenen Veranstaltungen<br />
mitwirken, soll letztendlich den<br />
Entscheidungsträgerinnen und<br />
-trägern in Politik und Verwaltung<br />
einen breit akzeptierten Orientierungsrahmen<br />
bieten. Er soll Zielsetzungen,<br />
aber auch konkrete<br />
Maßnahmen zur Umsetzung ebendieser<br />
beinhalten und dadurch<br />
schließlich einen Handlungsrahmen<br />
für die Kulturarbeit der nächsten<br />
Jahre in Borken offerieren. Die bislang<br />
formulierten Ideen und Vorschläge<br />
reichen von der Implementierung<br />
eines »Kulturmanagers«,<br />
der als Koordinierungsstelle fungiert,<br />
über die Einführung von Kulturtagen<br />
bis hin zum Bau von<br />
öffentlichen Räumlichkeiten. Eine<br />
besondere Herausforderung stellen<br />
jedoch die gesellschaftspolitischen<br />
Veränderungen und der demografische<br />
Wandel dar, auf die mit neuen<br />
strukturbezogenen Strategien<br />
reagiert werden muss. Bereits jetzt<br />
reagieren zahlreiche Kulturschaffende<br />
auf diese Herausforderungen:<br />
»Als öffentliche Musikschule<br />
wollen wir eine breite Zielgruppe<br />
ansprechen. Und das bedeutet,<br />
dass wir nicht nur mit Schulen, sondern<br />
eben auch mit Senioreneinrichtungen<br />
kooperieren«, schildert<br />
Simon Welsing. »Mit unseren<br />
Lehrerinnen und Lehrern geben<br />
wir dort Instrumentalunterricht<br />
für die Bewohner. Dieser Wandel,<br />
dass man heute Erwachsene und<br />
auch Senioren als Schüler sieht,<br />
ist ja eine neuere Entwicklung.<br />
Deswegen sind ja viele Projekte erst<br />
unlängst gestartet worden. Diese<br />
Zielgruppen müssen wir verstärkt in<br />
den Blick nehmen, auch um rückläufige<br />
Schülerzahlen aufzufangen.<br />
Zugleich müssen wir wieder für<br />
Kinder und Jugendliche attraktiver<br />
werden. Auch das Thema Inklusion<br />
spielt eine wachsende Rolle.<br />
Mit Unterstützung der Lebenshilfe<br />
haben wir ein Projekt gestartet,<br />
mit dem wir Menschen mit<br />
Behinderung einen Zugang zur<br />
Musikschule und zum Musizieren<br />
geben wollen.«<br />
Gesellschaftlicher und auch<br />
technologischer Wandel waren<br />
schon immer Motoren, die sich<br />
auf das Kulturangebot der Volkshochschule<br />
ausgewirkt haben:<br />
»Gerade wir als Volkshochschule<br />
gestalten unser Angebot<br />
an den Bedarfen der Bürger und<br />
stehen dadurch im direkten Dialog<br />
mit ihnen. Aus diesem Grunde<br />
bieten wir im nächsten Jahr zum<br />
Beispiel das Erlernen der plattdeutschen<br />
Sprache in unserem Kursprogramm<br />
an. Das hatten wir<br />
schon sehr lange nicht mehr. Aber<br />
es gab immer wieder die Wünsche<br />
seitens der Bürger, dass wir das<br />
doch wieder ins Programm nehmen<br />
sollen«, so Timo Bertelwick.<br />
Ein spannendes Beispiel dafür,<br />
wie technologische Entwicklung<br />
das Kulturangebot beeinflusst und<br />
voranbringt, ist die sogenannte<br />
»Augmented Reality«, die für die<br />
VHS Borken eine Rolle spielen wird:<br />
»Wir planen, in der Remigius-<br />
Kirche an verschiedenen Stellen<br />
digitale Inhalte zu platzieren, damit<br />
die Besucher entweder im Rahmen<br />
einer Führung oder aber auch auf<br />
eigene Faust vor Ort diese digitalen<br />
Inhalte lesen und zum eigenständigen<br />
Lernen nutzen können. Dies<br />
bedeutet konkret, dass die Besucher<br />
Videos, Fotos und andere<br />
erweiternde Infos zur Kirche mit<br />
ihrem Smartphone abrufen können.<br />
Sie scannen dazu das gewünschte<br />
Objekt und erhalten die<br />
zusätzlichen Inhalte in das Bild<br />
eingeblendet. Das Scannen eines<br />
QR-Codes wird dazu nicht mehr<br />
benötigt. Das werden wir im<br />
nächsten Jahr angehen.«<br />
Die Zukunft der Kultur<br />
in Borken<br />
Der Kulturentwicklungsplan ist ein<br />
wichtiger Schritt in Richtung einer<br />
stärkeren Harmonisierung, aber<br />
auch stärkeren Wahrnehmung des<br />
breiten kulturellen Angebots in<br />
Borken und über die Stadtgrenzen<br />
hinaus.<br />
»Für die Zukunft wünsche ich<br />
mir, dass Kultur mehr Borkener<br />
erreicht. Es gibt hier viele tolle Veranstaltungen,<br />
doch oft weiß man<br />
bereits im Vorfeld, welche Gäste<br />
sie besuchen kommen. Das sind<br />
eben die klassischen Kulturgänger.<br />
Dann gibt es noch einige Personen,<br />
die zwischendurch mal vorbeischauen.<br />
Ich würde mir wünschen,<br />
dass Kultur einen noch breiteren<br />
Raum bei den Borkenern einnimmt.<br />
Das Angebot wird vielleicht<br />
auch nicht gut genug kommuniziert.<br />
Aber das, was hier angeboten<br />
wird, ist wirklich erstaunlich,<br />
und ich wünsche mir, dass das<br />
auch so wahr- und angenommen<br />
wird«, fasst Heike Wilde vom Heimatverein<br />
Borken ihre Wünsche für<br />
die Kultur in Borken zusammen.<br />
Gerda Siebelt, Inhaberin der<br />
Open Art-Galerie, wünscht sich für<br />
die Zukunft der Kultur in Borken<br />
nicht nur eine bessere Kommunikation<br />
zwischen den Kulturschaffenden,<br />
sondern – wie auch die Vorsitzende<br />
des Borkener Heimatvereins<br />
– eine stärkere Einbeziehung<br />
der Bürgerinnen und Bürger.<br />
»Seit 27 Jahren vertrete ich<br />
professionelle Künstlerinnen und<br />
Mechtild Schulze<br />
Hessing, Bürgermeisterin<br />
der Stadt Borken:<br />
»Zentrales Ziel des Kulturentwicklungsplanes<br />
für Borken ist die<br />
Schaffung zukunftsfähiger<br />
Strukturen …«<br />
Besuche uns auch auf<br />
www.facebook.com/BorkenStadtverwaltung<br />
»Borken à la Carte« …<br />
genussvolles Schlemmen<br />
in der Innenstadt<br />
22 23
Musik, Frohsinn und<br />
Lebensfreude<br />
vermittelt die vielfältige<br />
Kultur<br />
der Kreisstadt Borken.<br />
Künstler mit dem Schwerpunkt<br />
›Moderne Gegenwartskunst‹. Dazu<br />
gehören unter anderem der Bauhaus-Künstler<br />
Heinrich Neuy und<br />
dann Peter Diem, der durch seine<br />
fliegenden Kühe bekannt geworden<br />
ist. Dazu kommt noch der<br />
spanische Künstler Manel Marzo<br />
Mart. Er ist ein ganz großer Radierer<br />
und hat die Großskulptur<br />
PUERTA auf dem Neutorkreisel in<br />
Borken gestaltet. Betrachte ich die<br />
Kunst- und Kulturszene, so denke<br />
ich, dass man viel mehr Bürger einbeziehen<br />
sollte.«<br />
Dabei geht es ihr nicht allein<br />
um Besucherzahlen, sondern um<br />
die aktive Partizipation: »Im Rahmen<br />
der Artline habe ich damals<br />
Leute angesprochen, ob bei ihnen<br />
nicht Künstler übernachten könnten.<br />
Andere hatten sich damals<br />
bereit erklärt, sich aktiv einzubringen<br />
und zum Beispiel für Künstler<br />
etwas zu transportieren. Und<br />
dieses aktive Einbinden der Bevölkerung<br />
wünsche ich mir. Sie muss<br />
Aufgaben übernehmen dürfen.<br />
Auch sollten die Stadt und die Kulturschaffenden<br />
den Vorteil der<br />
Innenstadt nutzen. Ich finde, die<br />
Innenstadt braucht regelmäßig<br />
kulturelle Kleinveranstaltungen,<br />
die immer wieder den Fokus auf<br />
Borken lenken. Und das muss<br />
mit guten Künstlern, interessanten<br />
Exponaten und einem guten<br />
Rahmenprogramm stattfinden.<br />
Wir haben eine schöne Innenstadt<br />
mit einem echten Marktplatz. Da<br />
könnte man sehr gut solche kleinen<br />
Events oder Installationen implementieren.<br />
Das wäre schön.«<br />
Borken ist eine Kulturstadt,<br />
eine Stadt mit einem starken bürgerlichen<br />
Engagement. Die »Stadt<br />
der Türme« ist ihrerseits ein Leuchtturm<br />
für den kommunalen Umgang<br />
mit Kultur, und dieser strahlt<br />
bis weit in die münsterländische<br />
Region.<br />
Doch was können die anderen<br />
Orte von dem Kulturentwicklungsplan<br />
lernen? Bernward Tuchmann<br />
wird konkret:<br />
»Es sind vor allem drei Aspekte,<br />
die zu nennen sind: Die Stadt Borken<br />
hat den Prozess, welcher nach<br />
einer personalbedingten Pause<br />
fortgesetzt wurde, konzentriert<br />
und in einem straffen Zeitrahmen<br />
im ersten Halbjahr <strong>2017</strong> durchgeführt.<br />
Dies führte dazu, dass der<br />
notwendige ›Spannungsbogen‹<br />
aufrechterhalten wurde und bei<br />
den Beteiligten (Politik, Verwaltung,<br />
Kulturschaffende, Öffentlichkeit)<br />
keine ›Planungsmüdigkeit‹<br />
einsetzte. Der zweite Aspekt besteht<br />
darin, dass in Borken von<br />
vornherein die Ziele der Kulturentwicklungsplanung<br />
realistisch und<br />
auch pragmatisch formuliert werden<br />
sollten anstelle von umfangreichen<br />
Grundsatzerklärungen, die<br />
keinen erkennbaren Nutzen für die<br />
tägliche Kulturarbeit aufweisen.<br />
Drittens wurde ein Detail in die<br />
methodische Umsetzung des Prozesses<br />
eingefügt, indem die städtischen<br />
Angestellten der kulturnahen<br />
Einrichtungen nicht in den<br />
öffentlichen, sondern in gesonderten<br />
Workshops zu Fragen von<br />
Stärken und Schwächen, Chan-<br />
cen und Risiken diskutierten. Im<br />
Ergebnis zeigte sich, dass beide<br />
Gruppen zu ähnlichen Feststellungen<br />
hinsichtlich der Beurteilung<br />
des Kulturangebotes kamen.«<br />
Am 21. November <strong>2017</strong> wurde<br />
in der Sitzung des Ausschusses<br />
für Kultur und Schule der Entwurf<br />
eines »Handlungsleitfaden Kultur«<br />
durch die »Tuchmann Kulturberatung«<br />
vorgestellt und beraten.<br />
Es wurde beschlossen, dass<br />
die Verwaltung die folgenden<br />
Maßnahmen für eine der nächsten<br />
Sitzungen des Ausschusses für<br />
Kultur und Schule ergebnisoffen<br />
konkretisieren soll: 1. Einrichtung<br />
einer Kommunikationsplattform,<br />
2. Schaffung einer hauptamtlichen<br />
Stelle und 3. Betrieb einer zentral<br />
gelegenen Musikschule.<br />
Den Fraktionen wurde der Entwurf<br />
des »Handlungsleitfaden Kultur«<br />
zur weiteren Diskussion und<br />
Beratung ausgehändigt.<br />
»Ich denke, dass sich im weiteren<br />
Prozess noch weitere Maßnahmen<br />
entwickeln werden«, so<br />
Markus Lask von der Stabsstelle<br />
Kommunikation, Marketing, Kultur<br />
und Weiterbildung.<br />
Weitere Informationen zum<br />
Thema erhalten Sie unter dem Link<br />
https://www.borken.de/stadtleben/kultur-und-bildung/kulturentwicklungsplanung-der-stadt-borken/vorgehensweise-termine.html.<br />
Wir bedanken uns bei allen<br />
Gesprächspartnern.<br />
UNSERE<br />
EMPFEHLUNG<br />
Termine<br />
Samstag, 24.02.2018<br />
Sonntag, 25.02.2018<br />
Samstag, 03.03.2018<br />
Sonntag, 04.03.2018<br />
Freitag, 09.03.2018<br />
Samstag, 10.03.2018<br />
Sonntag, 11.03.2018<br />
Freitag, 16.03.2018<br />
Samstag, 17.03.2018<br />
Sonntag, 18.03.2018<br />
Samstag, 24.03.2018<br />
Sonntag, 25.03.2018<br />
LERNEN SIE<br />
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In unserem Rosenschnitt-Seminar erlernen Sie Grundkenntnisse<br />
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bei Erkrankungen der Rosen, Gärtnern ohne Gift u. v. m.<br />
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Bitte melden Sie sich per Telefon unter 0 25 47/71 59 oder<br />
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Die Seminare sind jeweils freitags von 15.00 bis 18.00 Uhr<br />
oder samstags und sonntags von 10.00 bis 13.00 Uhr.<br />
Bringen Sie bitte Ihre Rosenschere, die auch zu Hause zum<br />
Einsatz kommt, mit!<br />
24 25
Mehr als nur Betreuung und Pflege<br />
Der AE-Pflegedienst in Borken<br />
Nicht nur an Demenz erkrankte<br />
Personen genießen die individuelle<br />
und freundliche Betreuung<br />
durch den AE-Pflegedienst –<br />
jeder Pflegebedürftige kann im<br />
Rollstuhl durch die geliebte<br />
Heimat begleitet werden.<br />
In Deutschland leiden fast 1,6 Millionen<br />
Menschen an demenziellen<br />
Erkrankungen. Jährlich steigt ihre<br />
Zahl um 40 000 Neuerkrankungen<br />
an. Nicht nur Vergesslichkeit, sondern<br />
in zahlreichen Fällen auch<br />
eine Wesensveränderung sind Folgen<br />
einer Demenz.<br />
»Für pflegende Angehörige ist<br />
dies eine ganz große Herausforderung,<br />
sowohl körperlich als auch<br />
psychisch«, weiß Monika Limberg<br />
aus der täglichen Praxis zu berichten.<br />
Seit 22 Jahren arbeitet sie<br />
für den AE-Pflegedienst, einen großen<br />
Pflege- und Betreuungsdienst<br />
in Borken, und ist für die Pflegedienstleitung<br />
zuständig.<br />
»Oftmals entsteht eine völlig<br />
neue Situation. Plötzlich erkennt<br />
der eigene Vater seine Kinder nicht<br />
mehr, oder die sonst sanftmütige<br />
Mutter wird aus heiterem Himmel<br />
aggressiv. In diesen Fällen benötigen<br />
die Angehörigen eine Anlaufstelle,<br />
eine Kontaktperson, mit<br />
der sie über diese Probleme reden<br />
können und die ihnen mit Rat<br />
und Tat zur Seite steht. Wir vom<br />
AE-Pflegedienst bieten diese<br />
Anlaufstelle, und wir unterstützen<br />
pflegende Angehörige in dieser<br />
schwierigen Lebenslage.«<br />
Derzeit sind beim AE-Pflegedienst<br />
22 Betreuungskräfte beschäftigt,<br />
viele mit einer zusätzlichen<br />
Qualifikation für die Betreuung<br />
demenziell erkrankter Menschen.<br />
»Unsere Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter werden sowohl in<br />
externen Schulungen als auch hier<br />
bei uns in regelmäßig stattfindenden<br />
Haus-Schulungen über die<br />
neuesten Methoden und Erkenntnisse<br />
der Medizin unterrichtet«,<br />
so Julia Schweers, Fachwirtin in<br />
der Alten- und Krankenpflege.<br />
»Während unserer regelmäßig<br />
stattfindenden internen Schulungen<br />
vermitteln wir unseren Betreuungskräften<br />
nicht nur Fachwissen,<br />
sondern wir gehen auch Fallbeispiele<br />
aus der Praxis durch und lernen<br />
anhand von Rollenspielen,<br />
wie man auf bestimmte Situationen<br />
adäquat reagieren kann. Eine<br />
solche praxisnahe Unterweisung<br />
bietet den Vorteil, dass die Betreuungskräfte<br />
auch ihre konkreten<br />
Probleme vorbringen und wir<br />
sie gemeinsam lösen können«,<br />
schildert Julia Schweers, die diese<br />
Schulungen durchführt.<br />
Frau Schweers ist auch die erste<br />
Anlaufstelle für Angehörige von<br />
demenziell erkrankten Personen.<br />
»Am Anfang steht der telefonische<br />
Kontakt mit den Angehörigen.<br />
Hier geht es um die Erstberatung.<br />
Mir wird die Situation geschildert,<br />
und ich gebe dann erste Informationen<br />
darüber, was machbar ist.<br />
Dabei erlebe ich regelmäßig, dass<br />
viele Angehörige gar nicht wissen,<br />
dass es finanzielle Leistungen seitens<br />
der Pflegekasse gibt. Hier ist<br />
der Entlastungsbetrag in Höhe von<br />
125 Euro monatlich für jede Person<br />
mit einem anerkannten Pflegegrad<br />
zu nennen.«<br />
Während des telefonischen<br />
Erstgespräches wird in der Regel<br />
auch ein erster Besuchstermin<br />
vereinbart. »Zu diesem Termin<br />
fahre ich dann zu den Angehörigen<br />
und der zu betreuenden Person<br />
und mache mir vor Ort ein<br />
Bild von der Situation. Ich unterhalte<br />
mich mit der dementen Person,<br />
schaue, wie fortgeschritten<br />
die Erkrankung ist, spreche mit<br />
den Angehörigen und lasse mir<br />
schildern, welche Vorstellung sie<br />
von der Betreuung haben. Während<br />
dieses ersten Treffens lote<br />
ich auch aus, wo der Ansatzpunkt<br />
einer Betreuung liegt und welche<br />
Leistungen in dem konkreten Fall<br />
Sinn machen. Ich präsentiere dann<br />
das, was wir vom AE-Pflegedienst<br />
anbieten können – und welche<br />
Betreuungskraft in Frage kommt.«<br />
Gerade die Auswahl der richtigen<br />
Betreuungskraft ist von großer<br />
Wichtigkeit – schließlich muss die<br />
Chemie zwischen ihr und der zu<br />
pflegenden Person stimmen.<br />
»Bei der Suche nach der geeigneten<br />
Betreuungskraft gehen wir<br />
sorgsam vor und schauen nicht<br />
nur nach den fachlichen Fähigkeiten,<br />
sondern auch danach, ob<br />
es bestimmte Gemeinsamkeiten<br />
gibt«, so Julia Schweers.<br />
»Es gibt zum Beispiel Patienten,<br />
die es lieben, Plattdeutsch zu sprechen.<br />
Das nutzen wir als Ansatzpunkt<br />
für eine Therapie und wählen<br />
eine Betreuungsperson aus,<br />
die ebenfalls Plattdeutsch sprechen<br />
kann. Da unsere Betreuungskräfte<br />
nicht selten zu einem bedeutsamen<br />
Bestandteil im Leben der Patienten<br />
werden, ist es wichtig, dass<br />
wir solche Gemeinsamkeiten suchen«,<br />
führt Monika Limberg aus.<br />
Nach dem ersten Besuchstermin<br />
und der Auswahl der Betreuungskraft<br />
kommt es dann zum<br />
ersten persönlichen Kontakt zwischen<br />
ihr und der von ihr nun zu<br />
betreuenden Person.<br />
»Dieser Kennenlerntag ist ganz<br />
wichtig, denn da entscheidet sich,<br />
ob die Chemie zwischen beiden<br />
auch stimmt. Die Phase des Kennenlernens<br />
kann unterschiedlich<br />
lange dauern. Für uns ist es wichtig,<br />
dass wir auf Anzeichen achten,<br />
die darauf hindeuten könnten,<br />
dass die zu betreuende Person mit<br />
der von uns ausgesuchten Person<br />
nicht zufrieden ist. Wenn dem so<br />
ist, müssen wir reagieren«, so Julia<br />
Schweers.<br />
Der Ablauf einer Betreuung ist<br />
individuell verschieden und richtet<br />
sich nach dem, was die an Demenz<br />
erkrankte Person noch zu tun in<br />
der Lage ist.<br />
»Häufig gehen unsere Betreuer<br />
mit den Patienten spazieren oder<br />
erledigen mit ihnen gemeinsam<br />
Einkäufe. In anderen Fällen werden<br />
Behördengänge von ihnen übernommen.<br />
Wir bieten auch die ganz<br />
normalen Alltagshilfen an. Häufig<br />
26 27
eichen einfache Unterhaltungen,<br />
denn nicht wenige an Demenz erkrankte<br />
Personen leben isoliert«,<br />
so Monika Limberg.<br />
»Eine Betreuungskraft muss<br />
ein hohes Maß an Flexibilität und<br />
Eigenständigkeit besitzen. Ein<br />
wichtiger Bestandteil der Betreuung<br />
ist die biografische Arbeit.<br />
»Begleitung<br />
im Andersland«<br />
Möchten Sie sich aus erster<br />
Hand über das Thema »Demenz«<br />
informieren? – Wünschen<br />
Sie Tipps im Umgang<br />
mit dementen Angehörigen?<br />
– Benötigen Sie Informationen<br />
zu rechtlichen<br />
und finanziellen Fragen<br />
oder geht es Ihnen um die<br />
Suche nach adäquaten Entlastungsmöglichkeiten?<br />
–<br />
Dann besuchen Sie die kostenfreie<br />
Informationsveranstaltung<br />
»Begleitung im<br />
Andersland« des AE-Pflegedienstes<br />
in Kooperation<br />
mit WÖRHEIDE Konzepte<br />
am 23. Januar 2018 um<br />
19.30 Uhr in den Räumen an<br />
der Ahauser Straße 2a in<br />
Borken.<br />
Weitere Fragen beantwortet<br />
Ihnen gern der<br />
AE-Pflegedienst, Telefon<br />
(0 28 61) 9 14 31.<br />
Unser Personal wird von uns entsprechend<br />
geschult, sodass die<br />
Betreuungskräfte befähigt sind,<br />
sich in die Biografie der Patienten<br />
einarbeiten zu können«, schildert<br />
Julia Schweers. »Eine Betreuungskraft<br />
muss sich in die Lebenswelt<br />
des Patienten einarbeiten, muss<br />
ihn dort abholen, wo er sich befindet.<br />
Von daher ist es wichtig, auch<br />
immer das Gespräch mit den Angehörigen<br />
zu führen, um zu erfahren,<br />
welche Vorlieben und Ängste,<br />
welche Hobbys die Person hatte<br />
oder hat. Auch das Trainieren des<br />
Gedächtnisses ist von großer<br />
Bedeutung. Man fängt die Betreuungsstunde<br />
damit an, dass man<br />
der Person drei Wörter nennt, und<br />
eine halbe Stunde später lässt man<br />
sie die Wörter wiederholen. Manch<br />
andere Betreuungskraft spielt mit<br />
dem Patienten Memory. Wieder<br />
andere schauen sich mit ihm alte<br />
Fotografien an. Dabei erzählt der<br />
Patient dann aus seinem Leben.<br />
So etwas finden viele Menschen<br />
ganz toll, und das Gedächtnis wird<br />
angeregt. Immer mehr unserer<br />
Betreuungskräfte nutzen bei ihrer<br />
Arbeit sogenannte Snoozle-<br />
Decken. Das sind therapeutische<br />
Nesteldecken, die ganz besondere<br />
Reize vermitteln. Wieder andere<br />
hören mit ihren Patienten Musik<br />
oder singen mit ihnen.«<br />
Doch auch die Bedürfnisse der<br />
Angehörigen müssen beachtet<br />
werden: »Wir geben den Angehörigen<br />
nicht nur Rat und entlasten<br />
sie durch die stundenweise Betreuung,<br />
sondern gerade unsere<br />
Tagespflege in Ramsdorf ist eine<br />
großartige Möglichkeit, um eine<br />
ganztägige Auszeit von der Betreuung<br />
zu nehmen und Zeit für<br />
sich selbst zu haben. In unserer<br />
Tagespflege ›binnen met buten‹<br />
kümmern sich qualifizierte Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter um<br />
die Gäste. Es gibt Frühstück,<br />
Mittagessen sowie Kaffee und<br />
Kuchen. Dazu bietet unsere<br />
Tagespflege ein ordentliches Rahmenprogramm,<br />
und die Kosten<br />
werden größtenteils vom Kostenträger<br />
übernommen.«<br />
Haben Sie Fragen? Benötigen<br />
Sie Informationen? Sie erreichen<br />
den AE-Pflegedienst unter der Rufnummer<br />
(0 28 61) 9 14 31.<br />
PFLEGE FÜR PATIENTEN<br />
und Hilfe für Angehörige<br />
Seit über 20 Jahren steht der AE-Pflegedienst<br />
pflegebedürftigen Menschen und ihren<br />
Angehörigen mit Rat und qualifizierter Pflege<br />
zur Seite. Unsere 100 Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter pflegen und betreuen Patienten<br />
in Borken, Raesfeld, Heiden und Reken.<br />
Wir bieten kurze Wege, schnelle Hilfe, flexible<br />
Lösungen und Leistungen, die alle Notlagen<br />
abdecken. Fachlich qualifiziert und erfahren<br />
wissen wir, wie wir Ihnen und Ihren Angehörigen<br />
am besten helfen können.<br />
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UND AN FEIERTAGEN – BEI NOTFÄLLEN AUCH NACHTS.<br />
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Unterstützung? Sprechen Sie mit uns darüber!<br />
TELEFON 02861 - 9 14 31<br />
BORKEN<br />
Ahauser Straße 2a<br />
46325 Borken<br />
Tel.: 02861 - 9 14 31<br />
REKEN<br />
Hauptstraße 37<br />
48734 Reken<br />
Tel.: 02864 - 88 18 65<br />
www.ae-pflegedienst.de<br />
HEIDEN<br />
Alter Kirchplatz 1 (im Ärztehaus)<br />
46359 Heiden<br />
Tel.: 02867 - 22 36 67<br />
28 29
KAPITEL 2FREIZEIT<br />
Einsatz auf vier<br />
Rädern<br />
Gemeinschaftsgeist und<br />
Engagement mit dem Borkener<br />
Bürgerbus<br />
Kultur kann die verschiedensten Ausprägungen<br />
annehmen. Vereine und Verbände sind<br />
zweifelsohne eine Form des kulturellen Engagements,<br />
dem sich viele Menschen zugehörig<br />
fühlen. Dieses Engagement wird genährt durch<br />
den Wunsch, sich für etwas Sinnvolles wie das<br />
Gemeinwohl einzusetzen. Zu nennen ist hier<br />
der Einsatz, der als »Bürger fahren für Bürger«<br />
bezeichnet wird: der Borkener Bürgerbus.<br />
»Unsere erste Fahrt fand am 11. Februar 2013<br />
statt«, blickt die Geschäftsführerin Margarete<br />
Bieber zurück. »In diesen fast fünf Jahren haben<br />
wir sehr guten Zuspruch erhalten, und mittlerweile<br />
fahren wir über unseren Ortsteil Marbeck<br />
auch Heiden an.«<br />
Monatlich nehmen über 1000 Fahrgäste den<br />
Borkener Bürgerbus in Anspruch: »Der Höchstbetrag,<br />
den man bei uns zahlen muss, liegt bei<br />
1,50 Euro, wenn man die Strecke Borken–Heiden<br />
fahren möchte. Innerhalb des Stadtgebietes beträgt<br />
der Tarif einen Euro pro Person und von Heiden<br />
nach Marbeck 0,50 Euro. Eine Besonderheit<br />
unseres Bürgerbusses ist, dass Personen, die mit<br />
öffentlichen Verkehrsmitteln nach Borken kommen<br />
und uns die Fahrkarte vorlegen, innerhalb des<br />
Stadtgebietes mit unserem Bürgerbus kostenlos<br />
mitfahren. Davon machen gerade im Sommer viele<br />
Besucher Gebrauch. Wir haben Fahrgäste, die mit<br />
30 31
dem Bus z.B. von Gescher oder<br />
Coesfeld nach Borken kommen und<br />
dann kostenlos mit dem Bürgerbus<br />
von der Haltestelle am Busbahnhof<br />
zum ›Aquarius‹ fahren«, schildert<br />
Georg Feldkamp, der erste Vorsitzende<br />
des Bürgerbusvereins.<br />
Der Bürgerbusverein ist ein<br />
Sinnbild für das bürgerliche Engagement<br />
in der Kreisstadt. Er wurde<br />
von Borkener Bürgern ins Leben<br />
gerufen und ist ein ausschließlich<br />
ehrenamtliches Projekt, das auf<br />
den Strecken zum Einsatz kommt,<br />
wo ein gewerblicher Linienverkehr<br />
nicht lukrativ ist. Somit verbindet<br />
er die Wohngebiete am Stadtrand<br />
mit dem Stadtzentrum und darüber<br />
hinaus mittlerweile eben auch mit<br />
Heiden.<br />
Doch was treibt Menschen dazu<br />
an, einen Teil ihrer Freizeit in den<br />
Dienst der Gemeinschaft zu stellen<br />
und mit dem Bürgerbus Menschen<br />
zu befördern?<br />
»Die Motive unserer Fahrerinnen<br />
und Fahrer sind unterschiedlich.<br />
Gemeinsam ist ihnen aber, dass<br />
sie sich für die Gemeinschaft einbringen<br />
möchten. Wir haben Mitglieder,<br />
die kamen zu uns, weil<br />
sie das Autofahren lieben und den<br />
Bürgerbus als Chance sehen, diese<br />
Leidenschaft auszuleben. Andere<br />
kommen zu uns, weil sie ihre Freizeit<br />
sinnvoll gestalten wollen und<br />
sich dann entschließen, diese Zeit<br />
ehrenamtlich für das Gemeinwohl<br />
zu investieren. Gerade viele ältere<br />
Menschen, die entweder kurz vor<br />
der Rente stehen oder schon in die<br />
Rente gegangen sind, stehen ja vor<br />
der Frage, was sie nun mit der neu<br />
gewonnenen freien Zeit anfangen<br />
sollen«, schildert die Geschäftsführerin<br />
die Motivlage der fast 40 Mitglieder<br />
des Vereins.<br />
Dazu kommen auch noch andere<br />
Beweggründe: »Unser Verein<br />
fördert die Kameradschaft und die<br />
Geselligkeit«, so Georg Feldkamp.<br />
»Dafür sind wir bekannt. Mit unseren<br />
Mitgliedern feiern wir Sommerund<br />
Herbstfeste, Weihnachtsfeiern<br />
und unternehmen gemeinsames<br />
Fahrtraining. Unsere Mitglieder fühlen<br />
sich bei uns ganz gut aufgehoben.«<br />
Doch was muss jemand, der sich<br />
auf diese Weise für die Bürger einsetzt,<br />
mitbringen?<br />
»Um bei uns fahren zu dürfen,<br />
muss der Interessierte einen gültigen<br />
Führerschein besitzen. Anschließend<br />
erfolgt eine Gesundheitsuntersuchung<br />
beim Betriebsarzt. Die Gesundheitsdaten<br />
werden vertraulich<br />
behandelt und nicht weitergegeben.<br />
Neben diesen formellen Eigenschaften<br />
sollten gewisse persönliche Charakteristika<br />
auch vorhanden sein.<br />
Da unsere Fahrerinnen und Fahrer<br />
durchschnittlich dreimal im Monat<br />
eingesetzt werden, sollten die Interessenten<br />
gewissenhaft und flexibel<br />
sein sowie Spaß am Fahren und am<br />
Plausch mit den Fahrgästen haben«,<br />
so Margarete Bieber.<br />
Haben Sie Fragen? Dann wenden<br />
Sie sich an Margarete Bieber<br />
unter der Rufnummer (0 28 61)<br />
60 04 65 oder besuchen Sie die Internetseite<br />
unter www.buergerbus.<br />
borken.de.<br />
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Nordrhein-Westfalens. Herausragende<br />
Arbeiten niederländischer Maler des<br />
17. Jahrhunderts (z.B. Rembrandt, Jan<br />
van Goyen u.a.) sowie deutscher, spanischer<br />
und italienischer Meister sind<br />
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Schloß 1 · 46419 Isselburg-Anholt<br />
Telefon (0 28 74) 4 53 53<br />
www.wasserburg-anholt.de<br />
6179 a blickpunkt<br />
Foto: F. Nowakewitz<br />
ÖFFNUNGSZEITEN<br />
MUSEUM<br />
Winter<br />
1. Oktober bis 30. April<br />
sonntags 13–16 Uhr<br />
und nach Vereinbarung<br />
Sommer<br />
1. Mai bis 30. September<br />
täglich, außer montags<br />
11–16 Uhr<br />
Das Museum ist nur<br />
mit einer Führung zu<br />
besichtigen.<br />
PARK<br />
Der Park ist das ganze<br />
Jahr täglich geöffnet.<br />
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Ahauser Straße 119<br />
46325 Borken<br />
Telefon 02861/9 24 99 49<br />
www.salzgrotte-gemen.de<br />
Tradition seit 1897 Telefon (0 28 61) 47 11<br />
Montag bis Freitag<br />
10.00 – 19.00 Uhr<br />
Samstag<br />
10.00 – 15.00 Uhr<br />
Einfach >>gut abschneiden
Jedes Mal im Januar wiederholt<br />
sich ein verrücktes Schauspiel:<br />
Viele inaktive Menschen haben im<br />
Dezember derart viel schlechtes<br />
Gewissen angesammelt, dass sie<br />
sich für das neue Jahr »gute Vorsätze«<br />
vornehmen.<br />
– Mehr Sport und Bewegung.<br />
– Überschüssige Kilos müssen<br />
runter!<br />
– Eine bessere, bewusstere<br />
und gesündere Lebensweise.<br />
Tipps für Ihre<br />
»guten Vorsätze 2018«<br />
Machen Sie aus Ihrem Vorsatz ein Ziel.<br />
Konkrete und realistische Ziele ins<br />
Auge fassen.<br />
Trainingspartner/Verbündete suchen.<br />
Erfolge vorausträumen.<br />
Ziel schriftlich festhalten.<br />
Bleiben Sie dran – Ihr Durchhaltevermögen<br />
ist gefragt.<br />
Gute Vorsätze<br />
für 2018<br />
Sport hält gesund, macht fröhlich<br />
und steigert die Konzentration.<br />
Machen Sie sich bewusst, weshalb<br />
Sie mehr Sport treiben möchten.<br />
Konkrete Ziele, wie Abnehmen<br />
oder mehr Sport für die Gesundheit,<br />
dienen bei jeder Sporteinheit<br />
als Motivation.<br />
Jetzt fehlen nur noch die richtigen<br />
Sport- und Bewegungsangebote.<br />
Sport und Bewegung funktionieren<br />
schon immer gleich. Bewegung<br />
besteht aus den Bereichen:<br />
Kraft, Ausdauer, Koordination und<br />
Dranbleiben. Dranbleiben ist das<br />
magische Wort zur Umsetzung der<br />
»guten Vorsätze«.<br />
FIT IN DAS NEUE JAHR 2018 –<br />
MIT TRENDSPORT!<br />
Jeder Mensch möchte so lange wie<br />
möglich gesund und fit bleiben.<br />
Getreu dem Motto »Prävention<br />
statt Rehabilitation« bietet das<br />
bgmForum dazu vielfältige Programme<br />
an. Immer wieder entstehen<br />
neue Trainingsformen oder<br />
alte Trainingsarten werden wieder<br />
neu entdeckt und mit als Kurseinheit<br />
angeboten.<br />
Crossfit, Fitness-Boxen, Tabata<br />
und vieles mehr sind neben dem<br />
Standardprogramm – Wirbelsäulengymnastik<br />
und Ganzkörperkräftigung<br />
– neue Dimensionen in der<br />
Welt des Sports und bekommen<br />
viel Aufmerksamkeit. Trendsport<br />
begeistert Menschen verschiedener<br />
Altersgruppen. Die Trendsportarten<br />
bieten neue Herausforderungen<br />
und sind ausgezeichnete<br />
Alternativen zum Standardprogramm.<br />
Das bgmForum bietet gerade<br />
für junge Teilnehmende diese<br />
Trendsportarten wie Crossfit, Fitness-Boxen<br />
oder Tabata an, um<br />
neue Anreize und mehr Motivation<br />
zu schaffen. Alle drei Sportarten<br />
sind hochintensive Trainingsmöglichkeiten,<br />
die einen ordentlich aus<br />
der Puste kommen lassen.<br />
Aber lassen Sie sich davon nicht<br />
abschrecken – testen Sie es selbst!<br />
LEA BRÜNER<br />
Gesundheitsmanagerin<br />
Impuls Präventivmedizin –<br />
Vorsprung durch Gesundheit!<br />
Vorsorge zu Hause und<br />
im Betrieb<br />
Basis Check<br />
mit zahlreichen ärztlichen Untersuchungen:<br />
Ultraschall der Schilddrüse, Doppler-<br />
Sonographie der Halsgefäße,<br />
Herz-Kreislauftest, umfangreiche<br />
Blutuntersuchung, Wirbelsäulenanalyse<br />
etc.<br />
Optionale<br />
Zusatzuntersuchungen<br />
z. B. Knochendichtemessung, Coloskopie,<br />
Gastroskopie<br />
Sport Check<br />
Gesundheitscheck im Hinblick auf das<br />
Erreichen sportlicher Ziele (für Leistungsgenauso<br />
wie für Freizeitsportler), u. a. mittels<br />
der sogenannten Spiroergometrie-Untersuchung<br />
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46325 Borken<br />
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Ein Stück ZEITgeschichte<br />
in Coesfeld<br />
Nichts ist kostbarer als Zeit.<br />
Minuten werden zu Stunden,<br />
Stunden zu Tagen – und am Ende<br />
ist schon wieder ein Jahr vergangen.<br />
Oft wünschen wir uns, dass<br />
wir die Zeit zumindest für einen<br />
Moment anhalten könnten. Doch<br />
das wird nie möglich sein. Warum<br />
machen wir sie dann nicht zu unserer<br />
erlesenen Begleiterin? Nehmen<br />
wir sie doch einfach mit – und<br />
zwar als hochwertigen Chronometer<br />
entweder an unserem Handgelenk<br />
oder ganz klassisch als<br />
Taschenuhr.<br />
»Im nächsten Jahr feiern wir unser<br />
160-jähriges Jubiläum. In den Anfangsjahren<br />
verkaufte mein Großvater<br />
aber nicht nur Schmuck und<br />
Uhren, sondern auch Hochräder.<br />
Er hatte immer die neusten Sachen<br />
im Sortiment«, blickt die Goldschmiedemeisterin<br />
Petra Heming<br />
zurück. »Seine Leidenschaft galt<br />
jedoch vor allem den Uhren, und<br />
sie führte ihn bis nach Paris, wo<br />
er seine Kenntnisse über das Handwerk<br />
des Uhrmachers vertiefte.«<br />
Die Goldschmiede Theodor<br />
Heming offeriert heute hochwertigen<br />
Schmuck und elegante Uhren.<br />
»Würde mein Großvater die<br />
Entwicklung der Uhren sehen, so<br />
wäre er überrascht, denn die<br />
modernen Uhren haben nur noch<br />
wenig gemein mit den ersten antiken<br />
Taschenuhren«, gibt Petra<br />
Heming zu bedenken.<br />
Das Sortiment an Uhren hat<br />
sich aufgrund der technologischen<br />
Entwicklung enorm erweitert.<br />
»Auf die klassische Handaufzugsuhr<br />
folgte die Automatikuhr,<br />
und auf diese folgte im Grunde<br />
genommen die computergestützte<br />
Smartwatch.«<br />
Jede dieser Uhren hat auch heute<br />
noch ihre Daseinsberechtigung.<br />
»Der Vorteil einer Automatikuhr<br />
liegt natürlich darin, dass ihr Träger<br />
sie nicht alle ein bis zwei Tage aufziehen<br />
muss. Solche Automatikuhren<br />
werden in der Regel durch<br />
einen Rotor gespeist, der die Bewegung<br />
des Arms aufnimmt und<br />
dadurch das Uhrwerk aufzieht.«<br />
Von Hand aufziehbare Uhren<br />
hingegen besitzen ihren ganz<br />
eigenen Charme: »Sie sind für den<br />
Liebhaber viel mehr als ein Instrument<br />
zur Zeitmessung. Für diese<br />
Personen ist das regelmäßige Aufziehen<br />
der Uhr, das Betätigen der<br />
Aufzugskrone ein Zeremoniell,<br />
das ihnen die präzise und filigrane<br />
Technik ins Bewusstsein ruft.«<br />
Neben der klassischen Uhr rückt<br />
heute verstärkt die sogenannte<br />
Smartwatch in den Fokus des Interesses.<br />
»Die technischen Fähigkeiten<br />
der Smartwatch sind atemberaubend«,<br />
schwärmt die Goldschmiedin,<br />
»sie verfügt über GPS-Funktionen<br />
und ermöglicht es, auf Wanderungen<br />
die Route aufzuzeichnen<br />
und über Sensoren Daten oder<br />
Wettervorhersagen anzuzeigen.<br />
Zudem kann sie der Navigation dienen<br />
und verschiedene Wanderwege<br />
berechnen. Sie lässt sich auch<br />
mit einem Smartphone verbinden<br />
und kann als Kompass genutzt<br />
werden. Dazu kommen natürlich<br />
die eher gängigen Funktionen wie<br />
Alarm- oder Kalenderfunktion. Bei<br />
der TISSOT-Uhr im sportlich-eleganten<br />
Design ist eine Solarzelle<br />
integriert, die ein manuelles Aufladen<br />
der Uhr unnötig macht.«<br />
Individuelle<br />
Schmuckstücke in Weißgold<br />
und Gelbgold mit Brillanten,<br />
Tahiti- und Südseeperlen<br />
Goldschmiede & Juwelier<br />
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Tel. 02541-947794 • www.heming.de<br />
Die klassische Taschenuhr hat<br />
aber noch längst nicht ausgedient:<br />
»Ich erlebe sehr häufig, dass diese<br />
Art der Uhr zu ganz besonderen<br />
Anlässen verschenkt wird. Da<br />
bekommt der Sohn vom Vater zum<br />
bestandenen Abitur eine solche<br />
Taschenuhr geschenkt oder aber<br />
der Bräutigam am Tage seiner<br />
Hochzeit. In vielen Fällen gravieren<br />
wir dann eine ganz persönliche<br />
Widmung ein.«<br />
Neben dem großen Sortiment<br />
an Uhren und Schmuck bietet die<br />
Goldschmiede Heming in ihrer<br />
hauseigenen Produktionsstätte die<br />
Möglichkeit, älteren Schmuck nach<br />
den Wünschen der Kunden umzuarbeiten:<br />
»Gerade jetzt zur Weihnachtszeit<br />
möchten viele Kunden<br />
ältere Ringe oder Ketten, die sich<br />
seit langer Zeit in ihrem Familienbesitz<br />
befinden, umarbeiten lassen,<br />
um ihnen ein erfrischend modernes<br />
Antlitz zu geben oder neue<br />
Akzente zu setzen. Dies schließt<br />
die Gravur von Uhren ein«, so Petra<br />
Heming.<br />
Möchten auch Sie für jemanden<br />
einen bleibenden Akzent setzen?<br />
Dann besuchen Sie doch die Goldschmiede<br />
Theodor Heming in der<br />
Schüppenstraße 11–13 in Coesfeld<br />
und lassen Sie sich begeistern<br />
vom hochwertigen Angebot an<br />
Schmuck und Chronographen.<br />
36 37
Historische Adventskalender im<br />
Puppen- und Spielzeugmuseum<br />
zu Coesfeld<br />
KAPITEL 3AUSFLUG<br />
Hell strahlen die Augen der Kinder<br />
am Weihnachtsabend,<br />
wenn sie unter dem Weihnachtsbaum<br />
all die festlich verpackten<br />
Geschenke erblicken und dann das<br />
farbig-frohe Geschenkpapier in<br />
unbändiger Erwartung auf das ersehnte<br />
Geschenk zerreißen. Auf<br />
diese Zeit warten die meisten Kinder<br />
voller Vorfreude. Doch während<br />
man im Alter das Gefühl hat,<br />
dass die Zeit fliegt, so – und dies<br />
wissen wir aus unseren eigenen<br />
Kindheitstagen – scheint die Zeit<br />
für die Kinder in der Adventszeit<br />
stillzustehen. Wie unendlich lang<br />
erscheinen die knapp vier Wochen,<br />
die mit der Entzündung der ersten<br />
Adventskerze ihren Anfang nehmen!<br />
»Adventskalender erfüllten<br />
damals und auch heute noch eine<br />
ganz besondere Funktion: Sie sollen<br />
den Kindern die Wartezeit<br />
aufs Christkind verkürzen und die<br />
Vorfreude auf das Fest steigern«,<br />
führt Marlene Langehanenberg<br />
vom Coesfelder Puppen- und Spielzeugmuseum<br />
aus.<br />
Heute können Adventskalender<br />
in verschiedensten Formen und<br />
Größen, gefüllt mit süßer Schokolade<br />
oder sogar Spielzeug, in Kaufhäusern<br />
erworben werden. Doch<br />
nur wenige wissen, wo die Ursprünge<br />
dieser besonderen saisonalen<br />
Kalenderform zu suchen<br />
sind. Einer ihrer Ursprünge liegt in<br />
der kirchlichen Tradition der Vorbereitung<br />
auf die Ankunft des Erlösers.<br />
So wurde in der katholischen<br />
Kirche der Advent durch tägliche<br />
Adventsandachten vertieft. In der<br />
evangelischen Glaubensgemeinschaft<br />
war es während der Adventszeit<br />
üblich, dass man zusammenkam<br />
und Bibelstellen vorlas,<br />
Verse aufsagte oder Lieder sang.<br />
»Die Wurzeln des heute bekannten<br />
Adventskalenders reichen<br />
zurück bis in das 19. Jahrhundert«,<br />
so die Leiterin des Spielzeugmuseums.<br />
»Um 1840 begann man damit,<br />
für Kinder die Zeit vom ersten<br />
Advent bis zur Heiligen Nacht mittels<br />
Kalender fassbarer zu machen.<br />
Es ging zudem darum, die Besonderheit<br />
der Zeit des Advents im<br />
Vergleich zur übrigen Zeit hervorzuheben.«<br />
In manchen Familien war es<br />
zu der Zeit üblich, dass sie jeden<br />
Tag ein weihnachtliches Bild an<br />
eine Wand oder ans Fenster hängten.<br />
In anderen, vor allem ärmeren<br />
Familien malten die Eltern<br />
24 Kreidestriche an Türen, und die<br />
Kinder durften jeden Tag einen<br />
Strich wegwischen. In katholischen<br />
Gegenden gab es den Brauch, dass<br />
Kinder, wenn sie eine gute Tat vollbracht<br />
hatten, täglich einen Strohhalm,<br />
mitunter eine Feder in die<br />
Krippe legten, damit das Jesuskind<br />
weich liegen möge.<br />
Eine besonders interessante<br />
und kreative Form, die gegen Ende<br />
des 19. Jahrhunderts aufkam, waren<br />
Adventskalender in der Form<br />
von Weihnachtsuhren. Auf einer<br />
runden Scheibe, die entweder in<br />
38 39
12 oder in 24 Unterteilungen gegliedert<br />
war, konnten die Kinder<br />
einen Zeiger jeden Tag eine Unterteilung<br />
weiterstellen. Oftmals waren<br />
diese Unterteilungen mit Texten<br />
von Liedern oder Bibelversen<br />
unterlegt.<br />
1904 erschien der Weihnachtskalender<br />
»Im Lande des Christkinds«.<br />
Er basierte auf einer Idee<br />
des Verlegers Gerhard Lang. Dieser<br />
frühe kommerzielle Kalender<br />
bestand aus zwei bedruckten Elementen:<br />
einem Bogen mit 24 Bildern<br />
zum Ausschneiden sowie<br />
einem Karton, auf dem auf 24 Feldern<br />
Verse abgedruckt waren, die<br />
Gerhard Lang selbst verfasst hatte.<br />
Jeden Tag schnitten die Kinder ein<br />
Bild aus und lasen einen Vers vor.<br />
Am 24. Dezember durfte dann das<br />
in Weiß gekleidete Christkind aufgeklebt<br />
werden. Gerhard Lang<br />
kann als »Vater« der Weihnachtskalender<br />
angesehen werden. Mit<br />
viel Leidenschaft entwickelte er<br />
zahlreiche Varianten, darunter<br />
auch solche, deren Törchen geöffnet<br />
werden konnten.<br />
Während des »Dritten Reiches«<br />
kam es zu einer Instrumentalisierung<br />
des Adventskalenders im Sinne<br />
der Ideologie der Nationalsozialisten.<br />
Anfang der 1940er-Jahre<br />
wurde der Druck von Bildkalendern<br />
als kriegsunwichtig eingestellt. Die<br />
NSDAP gab einen eigenen Kalender<br />
heraus, der aus einem kleinen<br />
Heft bestand. Es enthielt Erzählungen,<br />
Lieder und Mal- sowie Bastelvorschläge,<br />
die der nationalsozialistischen<br />
Ideologie folgten. Der Versuch<br />
der Nationalsozialisten, diese<br />
Tradition umzudeuten, scheiterte.<br />
Schon zu Weihnachten des Jahres<br />
1945 hingen in den Stuben wieder<br />
Adventskalender, die christliche<br />
Inhalte zeigten.<br />
Das Puppen- und Spielzeugmuseum<br />
Coesfeld bietet bis Mitte<br />
Januar 2018 die Gelegenheit, sich<br />
historische Adventskalender einmal<br />
genauer anzuschauen:<br />
»Wir präsentieren viele historische<br />
Adventskalender, die wir von<br />
einer Sammlerin zur Verfügung<br />
gestellt bekommen haben. Unsere<br />
Ausstellung zeigt verschiedene Systeme<br />
von Adventskalendern – so<br />
zum Beispiel jene, die über ein kleines<br />
Rädchen verfügten. Drehte das<br />
Kind an diesem Rädchen, so veränderte<br />
sich das angezeigte Motiv.<br />
Aber auch komplexere Adventskalender,<br />
künstlerisch aufwendig<br />
gestaltet und mit kleinen Büchlein<br />
versehen, können bei uns bewundert<br />
werden. Sehr interessant sind<br />
zudem die alten Abriss-Adventskalender,<br />
bei denen ein Törchen<br />
geöffnet oder abgerissen wird und<br />
hinter denen sich liebliche kleine<br />
Zeichnungen befinden. Und wir<br />
bieten in unserer Ausstellung den<br />
Interessierten die Möglichkeit, sich<br />
ein Bild von der Vielseitigkeit der<br />
Adventskalender zu machen und<br />
Spannendes zu entdecken.«<br />
Das Puppen- und Spielzeugmuseum<br />
ist mittwochs, samstags und<br />
sonntags von 14.30 bis 17.30 Uhr<br />
geöffnet. Sonderführungen können<br />
unter der Rufnummer (0 25 41)<br />
7 0912 telefonisch vereinbart werden.<br />
Das Museum ist in der Walkenbrückenstraße<br />
25 beheimatet.<br />
Blutegel – Wunderwerke mit Biss<br />
Sie sind verkannte Tiere, leiden unter<br />
einem schlechten Ruf und lösen bei den<br />
meisten Menschen ein Ekelgefühl aus.<br />
Und trotzdem kann man sie als kleine Heiler<br />
der Natur bezeichnen, als »lebende<br />
Arznei«, die Heilungsprozesse unterstützen<br />
kann: Blutegel!<br />
»Wäre bekannter, wie nützlich diese<br />
Tiere im Heilungsprozess sein können, würde<br />
man positiver über sie denken«, schildert<br />
Regina Leonhardt, Geschäftsführerin<br />
von MEDIAL – Praxis für Naturheilkunde<br />
und Physiotherapie in Rosendahl-Darfeld.<br />
»Der Biss der kleinen Tiere kann nicht nur<br />
Schmerzen lindern und Entzündungen heilen,<br />
sondern er kann sogar Thrombosen<br />
auflösen.« Doch das sind nicht die einzigen<br />
Anwendungsgebiete: »Das Sekret des<br />
Blutegels kann bei Erkrankungen helfen,<br />
die mit Durchblutungsstörungen im Zusammenhang<br />
stehen, wie zum Beispiel bei<br />
Gefäßerkrankungen. Aber die Tiere können<br />
auch bei Migräne, Rheuma, Bandscheibenvorfällen<br />
und Sehnenscheidenentzündungen<br />
helfen. Auch bei Tinnitus kommen die<br />
Tiere zum Einsatz und können dieses Leiden<br />
lindern.«<br />
Doch wie genau können diese Tiere, die<br />
in Nahaufnahme aussehen, als seien sie der<br />
Fantasie eines Horrorautors entsprungen,<br />
den Heilungsprozess positiv beeinflussen?<br />
»Das Geheimnis liegt in ihrem Sekret, das<br />
sie in die Bisswunde geben. Darin ist eine<br />
Vielzahl an Stoffen enthalten, die auf sehr<br />
unterschiedliche Weise heilsam sein können.<br />
Zum einen enthält es den Gerinnungshemmer<br />
Hirudin, der dafür sorgt, dass die<br />
Bisswunde bis zu 24 Stunden nachblutet.<br />
Dieser Stoff kann aber auch entzündungshemmend<br />
wirken. Ebenso der Stoff Eglin,<br />
der im Speichel des Blutegels vorkommt.<br />
Der Stoff Bdellin wiederum vermag enzymhemmend<br />
zu wirken, und schließlich kann<br />
der im Speichel enthaltene Wirkstoff Destabilase<br />
zur Auflösung von Blutgerinnseln<br />
führen.«<br />
Blutegel sind wahre Feinschmecker. Das<br />
Blut starker Raucher ist ihr Ding nicht. Und<br />
auch Reste von Duschgels oder Salben auf<br />
der Haut entsprechen nicht ihrem Geschmack.<br />
»Viele meiner Patienten äußern<br />
vor der ersten Behandlung mit Blutegeln<br />
die Angst, dass das Tier auf ihrem Körper<br />
herumkriechen und in Körperöffnungen<br />
eindringen könnte. Aber das passiert nicht,<br />
denn beim Ansetzen fixiere ich den Blutegel<br />
mit einem kleinen Gläschen. Es kann<br />
keiner entwischen.«<br />
Medizinische Blutegel werden eigens<br />
gezüchtet und unterliegen strengen rechtlichen<br />
Vorgaben.<br />
»Die Zusammenarbeit mit einem medizinischen<br />
Blutegel ist kurz. Er wird nur einmal<br />
eingesetzt. Auch wenn diese Tiere in<br />
der freien Natur ein Alter von bis zu dreißig<br />
Jahren erreichen können, ist die Lebenszeit<br />
eines medizinischen Blutegels doch sehr<br />
begrenzt. In der Regel wird er nach der<br />
Behandlung getötet. Allerdings geht man<br />
mittlerweile dazu über, die Tiere nicht sofort<br />
zu töten, sondern man setzt sie in eine<br />
Art Rentnerbecken, wo sie dann noch viele<br />
Jahre leben«, erklärt Regina Leonhardt.<br />
Haben Sie Fragen zur Blutegeltherapie?<br />
Dann kontaktieren Sie Regina Leonhardt<br />
unter der Rufnummer (0 25 45) 9190 00.<br />
40 41
Verspannungen und Blockaden ganzheitlich betrachten!<br />
Wie Form- und Funktionsstörungen<br />
des Kausystems Muskeln und Gelenke<br />
im ganzen Körper belasten können.<br />
V<br />
iele Patienten kommen mit orthopädischen<br />
Beschwerden zu uns Zahnärzten.<br />
Sie fragen zum Beispiel: »Ich habe Nackenschmerzen.<br />
Hat das was mit meinem Biss<br />
zu tun?« Ja, tatsächlich. Solche Beschwerden<br />
können mit einem »falschen« Biss zu tun<br />
haben. Und nicht nur Nackenschmerzen,<br />
sondern auch Kopfschmerzen, Rückenschmerzen,<br />
andere Beschwerden in den Muskeln<br />
und Gelenken, Schwindel, Ohrgeräusche und<br />
anderes mehr können von einem falschen Biss<br />
verursacht werden. Wie ist das möglich?<br />
Das Kauorgan ist nicht nur zum Kauen<br />
da. Es ist auch ein Organ der natürlichen<br />
Stress-Verarbeitung: Nachts, wenn Sie träumen<br />
(aber auch tagsüber, wenn Sie Stress haben),<br />
knirschen oder pressen Sie mit Ihren Zähnen,<br />
um Ihre alltäglichen Erlebnisse zu verarbeiten.<br />
Das ist normal. Allerdings entstehen beim<br />
6255 blickpunkt 27. 10. 2016<br />
IMPRESSUM Herausgeber und Herstellung:<br />
Typographische Werkstatt & Verlag Stegemann<br />
Fleigenkamp 3, 48249 Dülmen<br />
Telefon (0 25 94) 89 0111<br />
Telefax (0 25 94) 89 0112<br />
Mail: typo-stegemann@onlinehome.de<br />
Redaktion und Anzeigen:<br />
Christian Damhus<br />
Telefon (0 25 66) 90 9194<br />
Mail: redaktion_blickpunkt@t-online.de<br />
Internet:<br />
www.blickpunkt-westmünsterland.de<br />
V.i.S.d.P.: Norbert Stegemann<br />
Knirschen und Pressen ungewöhnlich hohe<br />
Kräfte: bis zu 200 Kilo sind gemessen worden.<br />
Solch hohe Kräfte kommen<br />
im Leben eines Menschen<br />
sonst nicht vor. Und wenn<br />
der Biss nicht stimmt, wirken<br />
diese Kräfte besonders<br />
belastend auf die Wirbelsäule<br />
und möglicherweise<br />
Dr. Trabert<br />
auf den ganzen Muskel- und<br />
Gelenkapparat. Aber: Es<br />
gibt Möglichkeiten, diese enormen Kräfte zu<br />
mildern …<br />
Sprechen Sie uns darauf an, wenn Sie unter<br />
● Kopf- und Gesichtsschmerzen,<br />
● Migräne,<br />
● Nacken-, Schulter- oder Armschmerzen,<br />
● Rückenschmerzen,<br />
● Schwindel oder Ohrgeräuschen leiden!<br />
Sie können mit einfachen Mitteln abklären<br />
lassen, ob Ihre Beschwerden etwas mit Ihrem<br />
Biss zu tun haben.<br />
Mit größter Sorgfalt recherchierten wir<br />
die im »blickpunkt« aufgeführten Informationen<br />
und Angaben. Für etwaige im<br />
»blickpunkt« auftretende Fehler können<br />
Autor, Redaktion und Verlag keine Verantwortung<br />
und daraus folgende oder<br />
sonstige Haftung übernehmen.<br />
Sämtliche Fotografien entstanden<br />
entweder von öffentlich zugänglichen<br />
Plätzen oder mit Zustimmung des<br />
Eigentümers.<br />
Es gelten die Bestimmungen des<br />
Urheberrechts.<br />
Unser freundliches und kompetentes<br />
Praxisteam beantwortet gern Ihre Fragen<br />
Mitunter werden von der Redaktion<br />
Anzeigen in einem größeren Format<br />
ohne Aufpreis abgedruckt als lt. Auftrag<br />
geschaltet. Dies geschieht aus reiner<br />
Kulanz. Daraus lässt sich keinerlei<br />
Anspruch seitens des Anzeigenschalters<br />
ableiten.<br />
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Winterlandschaft bei Hülsten<br />
Erscheinung: Dezember <strong>2017</strong><br />
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sind zahlreiche ärztliche Fachrichtungen<br />
vertreten, bitte schauen Sie sich um!<br />
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Anna), Pfarrer Dirk<br />
Holtmann (Stiftungsvorsitzender)<br />
Sie liegt idyllisch – von Bäumen<br />
umsäumt. Unscheinbar ihr Bau<br />
und doch Ausdruck von Gemeinschaftsgeist:<br />
die St.-Anna-Kapelle<br />
in Höpingen – ein bekanntes Wahrzeichen<br />
Darfelds.<br />
»Sie ist die Namenspatronin<br />
unseres neu gegründeten Pflegedienstes«,<br />
erklärt Christoph Klapper,<br />
Geschäftsführer der »Stiftung<br />
zu den Heiligen Fabian und Sebastian«.<br />
»Die kleine Kapelle wurde<br />
von den Bewohnern Höpingens errichtet<br />
und wird auch heute noch<br />
von der örtlichen Gemeinschaft gepflegt.<br />
Dieser persönliche Einsatz<br />
zum Wohle der Gemeinschaft hat<br />
uns sehr bewegt und uns darin<br />
bestärkt, die Großmutter Jesu als<br />
Namenspatronin auszuwählen. Auf<br />
der anderen Seite spielt der religiöse<br />
Aspekt eine große Rolle. Wir<br />
haben einen kirchlichen Träger und<br />
identifizieren uns mit den christlichen<br />
Werten. Die heilige Anna –<br />
das steht eben nicht nur für die<br />
Großmutter Jesu, sondern auch für<br />
Liebe, Gnade und Anmut. Das sind<br />
Leitmotive unseres Pflegedienstes<br />
im Umgang mit den Menschen.«<br />
Die Idee zur Gründung des<br />
Pflegedienstes kam 2015 auf. Rund<br />
zwei Jahre später, im Juni <strong>2017</strong>,<br />
fand die offizielle Eröffnung statt.<br />
»Ursächlich für die Gründung<br />
waren zum einen die Pflegestärkungsgesetze,<br />
die die pflegerischen<br />
und betreuerischen Maßnahmen<br />
zum Verbleib im häuslichen Umfeld<br />
deutlich verbesserten und somit<br />
dem Wunsch vieler Menschen,<br />
möglichst lange im eigenen Wohnumfeld<br />
zu bleiben, Rechnung trugen.<br />
Dadurch ist das Leistungsspektrum<br />
für die Pflegebedürftigen im<br />
Rahmen der ambulanten Pflege<br />
und Betreuung deutlich gestiegen.<br />
Zum anderen wollten wir ein<br />
Angebot für Rosendahl, insbesondere<br />
für die Orte Osterwick und<br />
Darfeld, aber auch für die angrenzenden<br />
Orte entwickeln. Aus unserer<br />
täglichen Praxis wissen wir,<br />
dass Menschen sehr gerne einen<br />
Pflegedienst wählen, den sie kennen.<br />
Durch unser Pflegeheim<br />
›Stiftung zu den Heiligen Fabian<br />
und Sebastian‹ sind wir vielen<br />
Rosendahlern bekannt, und so<br />
was baut Vertrauen auf«, erklärt<br />
der diplomierte Gerontologe.<br />
Die Pflegedienstleitung obliegt<br />
Ruth Tenbrake. »Unser Pflegedienst<br />
bietet neben den Leistungen im<br />
Rahmen der körperbezogenen<br />
Pflege im Alltag und der Behandlungspflege<br />
auch Betreuung an.<br />
Dazu gehören die persönliche Begleitung<br />
bei Erledigungen wie zum<br />
Beispiel Behördengängen oder Einkäufen,<br />
die Unterstützung im Haushalt<br />
oder bei der Freizeit- und Alltagsgestaltung.<br />
Eine ganz wichtige<br />
Aufgabe, die wir wahrnehmen, ist<br />
die Beratung. Wir sind Anlaufstelle<br />
zu allen Fragen rund um Pflege und<br />
Betreuung. Da genügt ein Anruf,<br />
und wir helfen mit unserer Erfahrung<br />
und dem Fachwissen weiter.<br />
Zu dieser Beratung gehört auch,<br />
dass wir ergänzende Unterstützung<br />
vermitteln. Dazu zählen unter anderem<br />
Essen auf Rädern aus unserer<br />
Stiftung, Hausnotrufhilfen oder<br />
auch Pflegehilfsmittel.«<br />
Derzeit sind fünf Mitarbeiter<br />
beim Pflegedienst St. Anna beschäftigt.<br />
Sie pflegen und betreuen<br />
34 Patientinnen und Patienten.<br />
»Eine unserer Stärken ist, dass<br />
wir kein zu großer Pflegedienst<br />
sind. Das bietet die Möglichkeit,<br />
uns sehr gut um unsere Patienten<br />
kümmern und ohne allzu hohen<br />
Zeitdruck arbeiten zu können.<br />
Davon profitieren natürlich unsere<br />
Patienten. Auch haben wir keine<br />
hohe Fluktuation beim Personal.<br />
Das ermöglicht Stabilität, Sicherheit<br />
und Verlässlichkeit für die<br />
Patienten.<br />
Ein ganz besonderer Vorteil ist<br />
jedoch die enge Verzahnung unseres<br />
ambulanten Pflegedienstes mit<br />
der stationären Pflege, die die Stiftung<br />
zu den Heiligen Fabian und<br />
Sebastian anbietet. Es gibt immer<br />
mal wieder Situationen, in denen<br />
ein Patient von der einen in die<br />
andere Pflegeform wechselt. Zum<br />
Beispiel kann es passieren, dass<br />
nach einer Operation jemand zunächst<br />
für eine kurze Zeit auf eine<br />
stationäre Pflege und Betreuung<br />
angewiesen ist. Diese bietet unser<br />
Pflegeheim an der Schöppinger<br />
Straße in Rosendahl-Osterwick.<br />
Nach einiger Zeit, wenn es der<br />
Zustand dann erlaubt, möchte die<br />
Person vielleicht wieder in ihre<br />
eigene häusliche Umgebung wechseln.<br />
Wenn sie dann noch auf die<br />
ambulante Pflege angewiesen ist,<br />
steht ihr unser Pflegedienst St.Anna<br />
Ihre Adresse für Ihren Pflegedienst<br />
in Rosendahl und Umgebung.<br />
Schöppinger Straße 33<br />
48720 Rosendahl<br />
Telefon 0 25 47/78 88<br />
www.pflegedienst-sankt-anna.de<br />
zur Seite. Die Person muss also die<br />
ihr bekannte Struktur nicht verlassen.<br />
Dadurch wird Stabilität im pflegerischen<br />
Umfeld aufgebaut. Und<br />
es entfällt für die Angehörigen auch<br />
ein erhebliches Maß an Aufwand,<br />
was die Bürokratie betrifft. Wir wollen<br />
hier in der Gemeinde ein gutes<br />
Angebot bereitstellen, das den Bürgern<br />
und ihren Bedarfen dient,<br />
ohne dass sie weite Wege in Kauf<br />
nehmen müssen«, schildert Ruth<br />
Tenbrake.<br />
Der Pflegedienst St. Anna ist<br />
in der Schöppinger Straße 33 in<br />
Rosendahl-Osterwick beheimatet.<br />
Haben Sie Fragen oder wünschen<br />
Sie weitere Informationen, dann<br />
kontaktieren Sie Frau Tenbrake unter<br />
der Rufnummer (0 25 47) 78 88.<br />
6283 e blickpunkt Oktober <strong>2017</strong><br />
44 45<br />
Unser »Starterteam«:<br />
Marcel Hahn (Pflege),<br />
Daniela Römer (Pflege),<br />
Marianne Brüggenbrock<br />
(Verwaltung),<br />
Nicole Thiemann (stellvertretende<br />
Pflegedienstleitung),<br />
Sandra<br />
Hintemann (Pflege)<br />
und Ruth Tenbrake<br />
(Pflegedienstleitung)
Entspannung trotz Stress<br />
Kurse zur Stressbewältigung im RehaZentrum Velen<br />
Jetzt im Winter sind die Tage besonders<br />
kurz und oftmals grau. Dazu laugen<br />
uns der Alltag und das Berufsleben aus.<br />
Wir fühlen uns abgespannt, energie- und<br />
antriebslos, sind unruhig und bisweilen<br />
überfordert. Zeit, sich etwas Gutes zu<br />
gönnen. Das RehaZentrum Velen bietet<br />
drei Kurse an, die dazu beitragen, Stress<br />
zu bewältigen und die eigene innere<br />
Mitte zu finden.<br />
Im Kurs ENTSPANNT TROTZ STRESS<br />
erlernen Sie Techniken, die zur Herstellung<br />
der Harmonie zwischen Spannung<br />
und Entspannung dienen. Elemente verschiedener<br />
Entspannungsmethoden, wie<br />
Körperreisen, progressive Muskelentspannung,<br />
Atem- und Körperwahrnehmungsübungen,<br />
können Ihnen helfen, in Stresssituationen<br />
die Ruhe zu bewahren und<br />
ein Grundwohlgefühl zu verinnerlichen,<br />
denn ein ausgeglichener Geist wirkt sich<br />
positiv auf den Körper aus, kann Muskelverspannungen<br />
lösen und die Lebenslust<br />
steigern.<br />
Langsame, fließend ausgeführte<br />
Bewegungen sind ein hervorragendes<br />
und zugleich sanftes Übungssystem, das<br />
Sie im Kurs TAI CHI CHUAN erlernen<br />
können. Der gesamte Körper wird schonend<br />
trainiert, das Körpergefühl dadurch<br />
verbessert, die Gelenke für den Qi-Fluss<br />
geöffnet, Muskeln und Sehnen werden<br />
gestärkt und dadurch flexibler, dehnbarer<br />
und geschmeidiger. Die Lebensenergie<br />
(Qi) wird durch die tiefenentspannenden<br />
Bewegungen gestärkt. Das regelmäßige<br />
Üben von Tai Chi Chuan vermag die Ausgeglichenheit,<br />
Entspannung und Konzentrationsfähigkeit<br />
zu fördern und dient<br />
dem Stressabbau.<br />
Beim VINSAYA YOGA liegt das Geheimnis<br />
des Erfolgs im Fluss der eigenen<br />
Atmung. Es handelt sich hierbei um eine<br />
Trainingsform, die das Ziel verfolgt,<br />
den inneren Akku aufzuladen, Energieblockaden<br />
zu lösen und die körpereigene<br />
Balance wiederherzustellen. Konkret<br />
bedeutet das, dass verschiedene Körperpositionen<br />
und eine kontrollierte Atemtechnik<br />
miteinander verbunden werden.<br />
Nutzen Sie diesen Winter und tanken<br />
Sie Kraft für das neue Jahr. Bei Interesse<br />
und Fragen steht Ihnen das Team des<br />
Rehabilitations- und Gesundheitssportvereins<br />
Velen e.V. unter der Rufnummer<br />
(0 28 63) 44 00 gerne zur Verfügung.<br />
Im RehaZentrum Velen folgen wir dem Motto<br />
»Immer in Bewegung«. In unserer Arbeit<br />
steht immer das Wichtigste im Mittelpunkt:<br />
Ihre Gesundheit.<br />
Ignatiusstraße 8<br />
46342 Velen<br />
Telefon (0 28 63) 44 00<br />
www.reha-velen.de
Besser hören<br />
ist das schönste<br />
Geschenk<br />
Hörgeräte 14 Tage in Ruhe zu Hause<br />
probetragen, kostenlos und unverbindlich!<br />
Sternstraße 1 · 46325 Borken<br />
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