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KUNSTINVESTOR AUSGABE NOVEMBER 2017

Kunst als Kapitalanlage AUSGABE DEZEMBER 2017 Chefredakteur: Michael Minassian

Kunst als Kapitalanlage
AUSGABE DEZEMBER 2017
Chefredakteur: Michael Minassian

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November-Auktionen in Wien<br />

Publishing as an Artistic - Robert Frank<br />

10 Jahre MUSA - Vitra Design Museum<br />

<strong>NOVEMBER</strong> <strong>2017</strong>


KUNST.INVESTOR Editorial<br />

Liebe Leserinnen<br />

und Leser!.<br />

Heute halten Sie die aktuelle Ausgabe des Magazins<br />

<strong>KUNSTINVESTOR</strong> in „Händen“. Innovativ, exklusiv und<br />

stets mit dem richtigen Riecher für aktuelle Entwicklungen<br />

informieren wir Sie rund um alle wichtigen<br />

Themen, die nationalen und internationalen Kunstmärkte<br />

betreffend. Kunst ist ein interessantes Portfolio<br />

und unbestritten die schönste Beimischung für Ihr<br />

Investment- inspirierend, nicht allein in ideeller Hinsicht.<br />

Besonders in BREXIT-Zeiten, da Bullen auf sich warten<br />

lassen und Renditen an der Nulllinie kratzen, etablieren<br />

sich Kunstwerke als stabile, vor allem aber als rentable<br />

Assets. Eine Tatsache, der sich selbst hartgesottene<br />

Aktionäre nicht entziehen können. Außenseiter der<br />

Kunstgeschichte profitieren davon nicht substanziell in<br />

Kunst interessiert zu sein, weil die zeitlichen Intervalle<br />

von einer Aktienbaisse zur nächsten immer wieder<br />

kürzer werden- wäre auch zu erwarten, dass die persönliche<br />

Entscheidung dieser Käufer weniger zählt. Wie<br />

schade. Und wie bezeichnend. Viele Sammler scheinen<br />

in Bilder wie in Aktien zu investieren. Käufer haben<br />

eben nicht nur wieder viel Geld, sie kultivieren auch<br />

einen sehr selektiven Blick. Mehr noch: Dieser Boom ist<br />

noch lange nicht an seine Grenzen gestoßen. Bilder,<br />

Antiquitäten und andere Sammelobjekte nehmen im<br />

Rahmen der Veranstaltungen einen immer höheren<br />

Stellenwert ein. Dies bestätigen die hervorragenden<br />

Ergebnisse der Auktionshäuser mit Weltrekorden. Weil<br />

es bei allen Dingen des Lebens immer auf den richtigen<br />

Mix ankommt, wollen wir Sie nicht nur mit fundierten<br />

Hintergrundberichten, präzise recherchierten Topstorys<br />

und wichtigen Nachrichten begeistern. Lesen Sie den<br />

aktuellen <strong>KUNSTINVESTOR</strong>, wo Sie sich ein aktuelles<br />

Bild über den Kunstmarkt verschaffen können- eine<br />

wirklich gute Investition.<br />

Viel Spaß wünscht Ihnen<br />

Michael Ruben Minassian<br />

IMPRESSUM: Medieneigentümer, Chefredakteur & Herausgeber: Michael Ruben Minassian,<br />

Mail: michael.minassian@kunstinvestor.at , Telefon: +43 1/ 236 53.1312 Verlagsadresse: MN Online & Content GmbH,<br />

1110 Wien, Brehmstrasse 10/4.OG, Geschäftsführung: Markus Bauer, ATU 65091955, FN 330453k, Tel: +43 1/ 91920- 9045 DW,<br />

Fax: +43 1/2981298, Website:www.kunstinvestor.at, Cover-Foto: © Dorotheum-Auktion: 22.11.<strong>2017</strong>, Imi Knoebel, Schätzwert<br />

EUR 30.000,- bis 35.000,-


KUNST.INVESTOR Kommentar – Otto Hans Ressler<br />

Was ist Kunst<br />

‚…es geht gar nicht um Bewertung,<br />

sondern darum, ob und was<br />

das Kunstwerk für mich bedeutet.‘<br />

Foto: © Ressler Kunst Auktionen<br />

Ein Kunstwerk kann ein Bild sein oder eine Skulptur,<br />

aber ebenso ein Autowrack, eine Ansammlung von<br />

Steinen, eine halbverkohlte Geige, eine schmutzige<br />

Badewanne oder eine auf einen Zettel gekritzelte Notiz.<br />

Es gibt keine allgemein gültige Definition für Kunst.<br />

Gäbe es eine, würde wohl schon am nächsten Tag ein<br />

Künstler darangehen und etwas machen, das diese<br />

Definition ad absurdum führt. Das bedeutet freilich<br />

nicht, dass Kunst pure Subjektivität und jeder Deutungsversuch<br />

von Anfang an zum Scheitern verurteilt<br />

wäre. Vor allem kann man für sich selbst durchaus<br />

Qualitätskriterien finden. Und da wir soziale Lebewesen<br />

sind, ließen sich im Meinungsaustausch mit anderen,<br />

an Kunst interessierten Menschen fraglos übereinstimmende<br />

Überzeugungen finden. Das passiert auch<br />

permanent. Im Grunde ist der Kunstmarkt nichts<br />

anderes als ein Ort des ständigen Austauschs von<br />

Argumenten und Einschätzungen. Wenn ich von Kunst<br />

spreche, meine ich bildende Kunst – also die<br />

Ergebnisse einer Tätigkeit, die aus einem kreativen<br />

Prozess entstehen und nicht eindeutig durch<br />

Funktionen festgelegt sind. Ich meine Bilder, Plastiken,<br />

Installationen, Fotos, Filme, Grafiken; also ganz<br />

konkrete Objekte. Ich meine nicht die Kochkunst, nicht<br />

die Baukunst, nicht die Liebeskunst und was es da<br />

sonst noch an Künsten gibt. Und ich meine auch nicht<br />

das Kunstgewerbe. Im 20. Jahrhundert wurde mit der<br />

Entwicklung neuer Medien der Kunstbegriff sehr viel<br />

weiter gefasst als zuvor. Das bis dahin vor allem visuell<br />

und haptisch erfahrbare Kunstwerk konnte nun zur<br />

reinen Idee werden oder existierte überhaupt nur als<br />

Handlungsanweisung. Auch diese Kunst meine ich<br />

nicht. Ich habe mir überlegt, was denn nun die – für<br />

mich – gültigen, essentiellen Eigenschaften eines<br />

Kunstwerks sind. An die Spitze meiner Anforderungsliste<br />

an die Kunst möchte ich einen Begriff stellen,<br />

den viele Kunstinsider meiden, als würde es sich um<br />

etwas Anstößiges, um etwas Peinliches handeln:<br />

Schönheit. Schönheit, meinen sie, stehe für Kitsch,<br />

nicht für Kunst. Adorno hat hier ganze<br />

Überzeugungsarbeit geleistet. Aber für mich ist die<br />

ästhetische Qualität eines Kunstwerks ganz entscheidend.<br />

Schönheit – und damit meine ich nicht das<br />

oberflächlich Schöne (das sehr wohl fragwürdig sein<br />

kann), nicht das Schöne der Farben und Formen allein,<br />

sondern das Schöne, bei dem man spürt, dass es uns<br />

betrifft, unser Leben, unsere Hoffnungen und Ängste,<br />

unsere Leidenschaften und unsere Urteilskraft. Das<br />

Schöne, das neue Erkenntnisse bringt, neue Erfahrungen,<br />

neue Empfindungen. Schönheit ist eine<br />

Grundbedingung der Kunst. Fehlt sie einem Werk,<br />

handelt es sich in meinen Augen gar nicht um Kunst.<br />

Ich finde es nicht zuletzt deshalb so schade, dass die<br />

ästhetische Qualität aus dem Diskurs über Kunst<br />

ausgeklammert wird, weil sich darüber wunderbar<br />

streiten ließe. Denn was schön ist, darüber gab es zu<br />

allen Zeiten und in allen Weltgegenden sehr<br />

unterschiedliche Vorstellungen. Von ganz wesentlicher<br />

Bedeutung ist für mich auch, dass ein Kunstwerk<br />

authentisch ist.


KUNST.INVESTOR Kommentar – Otto Hans Ressler<br />

Darunter verstehe ich nicht nur, dass es echt sein<br />

muss, also von dem Künstler geschaffen, dem es<br />

zugeordnet wird. Ich verstehe darunter die<br />

unverwechselbare Handschrift des Künstlers. Auf<br />

Authentizität fußt letzten Endes das Vertrauen aller<br />

Beteiligten am Kunstmarkt und ist damit die<br />

Voraussetzung für sein Funktionieren. Der Künstler<br />

muss etwas Neues, Unverwechselbares, Einmaliges<br />

schaffen. Er muss an sich glauben (anders steht er die<br />

zumeist in Jahrzehnten zu messende Durststrecke, bis<br />

er Anerkennung findet, gar nicht durch). Der Galerist<br />

wieder muss an den Künstler glauben (und diese<br />

Überzeugung vermitteln können, sonst überlebt auch er<br />

nicht). Denn der Sammler kauft letztlich im Vertrauen<br />

auf die Glaubwürdigkeit des Künstlers, des Galeristen,<br />

der Kuratoren, der Kritiker und nicht zuletzt im<br />

Vertrauen auf all die anderen Sammler, die Werke des<br />

Künstlers erwerben. Dieses Vertrauen kann sich nur<br />

entwickeln, wenn das, was der Künstler macht, in<br />

Einklang steht mit dem, wie er denkt und fühlt. Kunst<br />

muss auch den Geist der Zeit, in der sie entsteht,<br />

repräsentieren. Sie kann nach vorwärts blicken als<br />

Utopie, aber niemals zurück. Wer heute impressionistisch<br />

malt und dem Impressionismus nichts Neues<br />

hinzufügt, produziert keine Kunst, sondern ist im<br />

Grunde nur ein Kopist. Im Grunde sind, was er macht,<br />

Fälschungen. Kunst braucht auch, um Kunst zu sein,<br />

Öffentlichkeit. Kunst braucht den Betrachter, also Sie<br />

und mich. Solange die Idee zu einem Kunstwerk nur im<br />

Kopf des Künstlers herumspukt, solange sich ein Werk<br />

nur in seinem Atelier befindet, ist es nicht Kunst. Kunst<br />

verlangt Auseinandersetzung. Der Künstler kann noch<br />

so tolle Ideen haben, noch so viele Bilder horten, noch<br />

so viele Skulpturen bei sich zuhause auftürmen: Zur<br />

Kunst wird das alles erst, wenn es in die Öffentlichkeit<br />

gehoben wird. Eine weitere, für mich wesentliche<br />

Voraussetzung ist das Handwerkliche der Kunst. Karl<br />

Valentin hat einmal gesagt, Kunst komme zwar von<br />

können; aber wenn man’s könne, sei es eigentlich gar<br />

keine Kunst. Das Handwerkliche der Kunst –<br />

sorgfältige, fachgerechte Ausführung, die Verwendung<br />

der besten Materialien, Dauerhaftigkeit – scheint für<br />

viele Künstler kein Thema mehr zu sein. Aber Kunst ist<br />

Handwerk, ihr Inhalt ist, wie es Josef Mikl einmal<br />

ausgedrückt hat, bloß der Auftrag für den jeweiligen<br />

Ausführenden. Ob daraus Kunst werde, hänge von<br />

seinem Charakter und seiner Begabung ab. Mir ist<br />

durchaus bewusst, dass ich mich hier auf ein glattes<br />

Parkett begebe: Das Handwerkliche steht derzeit nicht<br />

hoch im Kurs. Aber für mich ist die Beherrschung des<br />

Handwerks eine Grundvoraussetzung. Ich will Malerei<br />

sehen, keine Schmiererei. Ich will eine gediegene<br />

Ausführung, keinen Wegwerfmüll. Kunst, das ist für<br />

mich abwechselnd und zusammenwirkend<br />

Handwerkerfleiß, Konzentration, Qualitätsgefühl und<br />

Erfindergeist. Übrigens: Auch über das Handwerkliche<br />

ließe sich herrlich streiten. Und auch hier ließen sich<br />

Qualitätskriterien herausarbeiten. Noch etwas: Kunst<br />

repräsentiert geistige Zeitströmungen: Wenn Kunst eine<br />

Sprache ist, dann muss sie auch verstanden werden.<br />

Auch hier geht es nicht ohne uns und die<br />

Assoziationen, die wir einbringen, wenn wir das<br />

Kunstwerk betrachten. Das Kunstwerk muss also<br />

interpretierbar sein, und unsere Interpretation beruht<br />

auf den gemeinsamen Vorstellungen und Werten einer<br />

Epoche. Ein Kunstwerk muss in meinen Augen auch<br />

innovativ sein. Das heißt: Der Künstler muss einen<br />

originären Stil finden, eine eigene Formensprache<br />

entwickeln. Erst Form und Gestaltung machen eine<br />

Thematik zum Kunstwerk. Das Thema und der Inhalt,<br />

von vielen Kunstinsidern zum wichtigsten Kriterium<br />

ernannt, sind in meinen Augen sekundär. Denn die<br />

Vermittlung des bloßen Inhalts ist noch kein Kunst-<br />

Ereignis, sondern kann genauso gut eine Sache der<br />

Wissenschaft sein, eine Reportage, pure Information<br />

oder eine Dokumentation. Bei der Kunst kommt es nicht<br />

auf das Was an, sondern auf das Wie. Und nicht<br />

zuletzt: Ein Kunstwerk, für das ich mich begeistere, ist<br />

immer widersprüchlich. Ohne zwiespältige Emotionen<br />

gibt es keine nachhaltige Wirkung. Kitsch, und daran<br />

könnte man ihn leicht erkennen, ist hingegen immer<br />

eindeutig. Es gibt keinen Anlass, keine<br />

Herausforderung, keinen Grund, Kitsch zu hinterfragen.<br />

Kitsch bestätigt gemütvoll das bis zum Überdruss<br />

Bekannte. Es braucht also sehr viel, um in meinen<br />

Augen als Kunstwerk zu gelten, mit dem ich mich<br />

auseinandersetzen will.


KUNST.INVESTOR Kommentar – Otto Hans Ressler<br />

Und wenn Sie für sich einen Kriterienkatalog aufstellen,<br />

werden Sie schnell entdecken, dass auch Ihre<br />

Anforderungsliste recht umfangreich ist. Und Sie<br />

werden feststellen, dass das, was Sie suchen, wenn<br />

Sie in eine Ausstellung gehen, sehr oft nicht erfüllt wird.<br />

Viele Künstler weisen häufig jegliche an Sie gestellte<br />

Ansprüche zurück. Sie verweigern sich mit ihrer Kunst<br />

als Medium geistiger Strömungen, Utopien und<br />

gesellschaftlicher Gegenentwürfe. Sie verhalten sich,<br />

als wäre schon die Idee, alles Wesentliche unserer<br />

Existenz, unsere Sehnsüchte, Ängste und Bedürfnisse,<br />

zur Anschauung zu bringen, hoffnungslos romantisch<br />

und vorgestrig. Sie streben weder eine Verdichtung und<br />

Zusammenfassung des Lebens und seiner<br />

Erscheinungen an, noch wollen sie der Fülle der<br />

Ereignisse eine verbindende Form geben. Sie negieren<br />

geradezu demonstrativ den Gedanken, eine<br />

Gesellschaft könne sich in ihrer Kunst festigen oder<br />

rechtfertigen, geschweige denn feiern. Nicht selten<br />

verlassen sie sogar das der Kunst angestammte Feld,<br />

Kritik an den herrschenden Zuständen zu üben, Protest<br />

zu erheben oder Impulse für Veränderungen zu geben.<br />

Auch das Sinnliche der Kunst scheint ihnen suspekt<br />

geworden zu sein. Es passiert jedenfalls nicht selten,<br />

dass ich enttäuscht werde, wenn ich in eine Ausstellung<br />

gehe. Ich vermisse etwas, und ich vermisse es<br />

schmerzlich. Wie alle anderen Menschen auch bin ich<br />

von meinen ganz persönlichen Erfahrungen,<br />

Vorbildungen und Vorlieben geprägt. Wenn ich in ein<br />

Museum gehe, in eine Galerie, suche ich ein sinnliches<br />

Erlebnis – und bin enttäuscht, wenn ich mit etwas<br />

Sprödem, Indifferentem konfrontiert werde, das mich<br />

ratlos zurücklässt. Ich suche noch immer die alten<br />

Ideale und meine ganz private, persönliche Vorstellung<br />

von Schönheit – und finde sie viel zu selten. Mag sein,<br />

dass ich schon zu alt bin, um mich dem Neuen noch<br />

stellen zu können. Aber allzu oft stehe ich vor Werken,<br />

die ich für belanglos und unausgegoren halte. Allzu oft<br />

ärgere ich mich über die wenig überzeugende<br />

Inszenierung einer Ausstellung, allzu oft über<br />

Kuratoren, deren akrobatische Interpretationen etwas<br />

versprechen, das die präsentierten Werke nicht halten.<br />

Allzu oft ziehe ich ein ernüchterndes Resümee nach<br />

der Begegnung mit Kunst. Allzu oft vermisse ich, so<br />

richtig gepackt, ergriffen, berührt zu werden – etwas,<br />

das mir unverzichtbar scheint. Allzu oft vermisse ich<br />

das Erlebnis, etwas wirklich Neues, Überraschendes,<br />

Mitreißendes zu entdecken. Allzu oft vermisse ich, mit<br />

einem Wort, die Kraft der Kunst. Und darauf kommt es<br />

mir an: Ich will, dass mich ein Kunstwerk berührt, dass<br />

es mir unter die Haut geht, dass es mich dazu bringt,<br />

über etwas intensiver nachzudenken. Ich schaue mir<br />

Kunstwerke, die mich sofort begeistern, immer<br />

mehrmals an und beobachte die sich verändernde<br />

Wirkung, die sie auf mich haben. Ja, ich will, dass ein<br />

Kunstwerk schön und sinnlich ist. Ich will, dass es<br />

authentisch ist, also echt in jedem Wortsinn. Aber um<br />

die Handschrift eines bestimmten Künstlers von der<br />

jedes anderen unterscheiden zu können, muss ich<br />

einiges von diesem Künstler gesehen haben. Ich halte<br />

deshalb überhaupt nichts davon, wenn sich jemand ein<br />

Kunstobjekt ansieht und nach zwei Minuten ein Urteil<br />

abgibt. Ich bin überzeugt, dass eine Bewertung seriöser<br />

Weise gar nicht möglich ist, wenn man dem Künstler<br />

halbwegs gerecht werden will. (Wobei es um<br />

Bewertung gar nicht geht, sondern darum, ob und was<br />

das Kunstwerk für mich bedeutet.) Und ja, ich schätze<br />

das Handwerkliche eines Kunstwerks. Ich will die<br />

Ernsthaftigkeit nachvollziehen können, mit der der<br />

Künstler vorgegangen ist. Ich will noch immer glauben,<br />

dass die Kunst über uns hinausweist, dass sie für die<br />

Ewigkeit gemacht ist. Ich will die Chance haben, mich<br />

lange genug mit dem Kunstwerk beschäftigen zu<br />

können, um irgendwann zu verstehen, worum es dem<br />

Künstler ging. Ich will keine Wegwerf-Kunst, die nach<br />

der Ausstellung schnurstracks auf den Müll geworfen<br />

wird. Und ich will, dass der Künstler etwas macht, das<br />

neu ist, das innovativ ist, das mich herausfordert. Es ist<br />

zwar immer schön, in eine Ausstellung zu gehen, in der<br />

die Werke der Impressionisten, der Fauves, der ersten<br />

Abstrakten oder der Neuen Wilden präsentiert werden.<br />

Es ist, als würde man alten Freunden begegnen. Aber<br />

von einem Künstler, der heute lebt, erwarte ich mir<br />

etwas ganz anderes: Von ihm will ich überrascht<br />

werden. Ich will verblüfft werden. Ich will irritiert werden.<br />

Ich will spüren, dass da etwas im Entstehen ist, das es<br />

bis dahin noch nicht gegeben hat. Und ich will durchaus<br />

auch aus meinem privaten Dornröschenschloss<br />

herausgerissen werden durch seine Kunst.


UNST.INVESTOR News<br />

An Eames Celebration<br />

Vitra Design Museum<br />

Charles und Ray Eames, © Eames Office LLC, Fotomontage: Boros, Berlin<br />

Weil am Rhein/Basel- Charles und Ray Eames zählen<br />

zu den bedeutendsten Designern des 20. Jahrhunderts.<br />

Mit ihren Möbeln, Filmen, Büchern,<br />

Ausstellungen und Medieninstallationen beeinflussten<br />

sie Generationen von Gestaltern und prägen auch<br />

heute noch unsere Alltagskultur. Kein anderer<br />

Designername steht so sehr für technische Perfektion<br />

und Zeitlosigkeit, aber auch für die spielerische Start-<br />

Up-Kultur der amerikanischen Westküste, die die<br />

Eames’ maßgeblich prägten. Bis zum 25. Februar<br />

2018 präsentiert das Vitra Design Museum unter dem<br />

Titel »An Eames Celebration« parallel vier Ausstellungen,<br />

die das Werk des legendären Designerpaares<br />

so umfassend wie nie zuvor vorstellen. Im Zentrum des<br />

Ausstellungsparcours steht die große Retrospektive<br />

»Charles & Ray Eames. The Power of Design«, die im<br />

Hauptgebäude des Vitra Design Museums gezeigt<br />

wird. Im Feuerwehrhaus wird unter dem Titel »Ideas<br />

and Information. Die Eames-Filme« eine Auswahl der<br />

über 100 Filme der Eames’ präsentiert, während in der<br />

Vitra Design Museum Gallery die Ausstellung »Play<br />

Parade. Eine Eames- Ausstellung für Kinder« dazu<br />

einlädt, die vielen Spielobjekte des Designerpaares zu<br />

entdecken und auszuprobieren. Im Vitra Schaudepot<br />

wiederum ist die Ausstellung »Kazam! Die Möbelexperimente<br />

von Charles & Ray Eames« zu sehen.<br />

Pünktlich zum 110. Geburtstag von Charles Eames<br />

wird auch die Sammlung des Eames Office in ihrer<br />

ganzen Breite vorgestellt. Diese befindet sich seit 1988<br />

im Vitra Design Museum und umfasst sämtliche<br />

Prototypen und Entwicklungsmodelle der Eames’.<br />

(Foto: © Vitra Design Museum)


KUNST.INVESTOR News<br />

Helge Leiberg<br />

HELGE LEIBERG, SO LONG, <strong>2017</strong><br />

BRONZE, 140 X 25 X 18 CM<br />

Berlin- Helge Leiberg widmet sich auch in seiner neuen<br />

Bronzeserie den Klassischen Themen. Martin Stather<br />

schreibt über seine Werke: „Eine Frauenfigur, sich<br />

umwendend („Daphne“), eine weitere, im tänzerischen<br />

Schritt, die Beine über Kreuz, die Linke erhoben, die<br />

Rechte abwartend ausgestreckt („Diagonal“), eine<br />

andere, das linke Bein erhoben, auf den Zehenspitzen<br />

des linken Beins das Gesamtgewicht ruhend, die Arme<br />

das Gleichgewicht haltend („Take it“). Helge Leibergs<br />

Bronzefiguren legen den Fokus auf a) den Menschen<br />

und nichts als den Menschen und b) zeigen am liebsten<br />

transitorische Zustände, einen signifikanten Augenblick<br />

inmitten der Bewegung. Menschliche Figuren mit<br />

gelängten Gliedern, die Ausdrucksmittel einer<br />

expressiven Gestaltung sind, werden zu Metaphern der<br />

Bewegung, des Tanzes. Wie Noten in einer Partitur<br />

bewegen sich die Gestalten, der Schwerkraft beinahe<br />

enthoben, im Raum, den sie durch ihre Anwesenheit<br />

erst definieren.“ (Foto: © Galerie Schultze)


KUNST.INVESTOR News<br />

Foto: © Kunsthaus Bregenz, Gerda Steiner- Jörg Lenzlinger<br />

‚Dear to me‘<br />

Peter Zumthor<br />

Unter diesem Titel eröffnet Kunsthaus Bregenz die<br />

Ausstellung von Peter Zumthor. Das KUB ist ein<br />

besonderer Ort: „Seine Atmosphäre macht wachsam,<br />

sie öffnet Augen, Ohren und Poren“. Der Pritzker-<br />

Preisträger entschloss sich, keine Ausstellung im<br />

gewöhnlichen Sinne einzurichten, sondern Denk-,<br />

Schau- und Hörkästen seiner künstlerischen Vorlieben<br />

und Inspirationen zu verwirklichen: Dear to Me – was<br />

ihm lieb ist. Das Kunsthaus Bregenz wird somit für die<br />

Ausstellungsdauer bis 7. Januar auch zum<br />

Austragungsort für über 160 Veranstaltungen. Auf dem<br />

Programm stehen Lesungen, Konzerte, Dialoge und<br />

Vorträge. (Foto: © Kunsthaus Bregenz)


KUNST.INVESTOR News<br />

Foto: Albertina © Robert Frank "14th Street White Tower – New York City, 1948"<br />

Robert Frank<br />

Die Albertina zeigt ausgewählte Werkgruppen, die<br />

Robert Franks künstlerischen Werdegang<br />

nachzeichnen: Von seinen frühen, auf Reisen in Europa<br />

entstandenen Fotografien über The Americans bis hin<br />

zu seinen späten introspektiven Oeuvre werden<br />

zentrale Aspekte seines Werks beleuchtet. Robert<br />

Franks zwischen 1955 und 1957 aufgenommene<br />

Werkgruppe The Americans schrieb Fotogeschichte:<br />

Während eines Road Trips durch die USA<br />

aufgenommen, beleuchtet Frank in grimmigen schwarzweiß<br />

Bildern den „American way of life“ der<br />

Nachkriegszeit, den er als von Rassismus, Gewalt und<br />

Konsumkultur geprägt zeigt. Seine Fotos entsprechen<br />

damit nicht dem Selbstbild der USA, das gleichnamige<br />

Buch kann zunächst nur in Europa veröffentlicht<br />

werden. Mit The Americans gelingt Robert Frank eine<br />

der einflussreichsten Foto-Arbeiten der Nachkriegszeit,<br />

die die Street-Photography nachhaltig erneuerte.<br />

[Albertina, Dauer bis 21. Jänner 2018 – Foto ©<br />

Albertina]


KUNST.INVESTOR News<br />

‚Spuren.Elemente‘<br />

© Friedrich Erhart, Tanz der Spurenelemente<br />

Friedrich Erhart beschäftigt sich mit fotografischen<br />

Techniken und dem Medium Fotografie als Form der<br />

Kunst. Seine Werke sind von Einflüssen der<br />

klassischen Fine Art Fotografie und der<br />

abstrahierenden Malerei geprägt. Die Kamera benützt<br />

Erhart wie einen Lichtpinsel, um malerische Bildeffekte<br />

zu erzeugen - sein unverwechselbares Stilmittel und<br />

Markenzeichen. Die Ausstellung SPUREN.ELEMENTE<br />

von Friedrich Erhart zeigt Fotografie der besonderen<br />

Art, Kratzspuren auf dem Eis erzeugen chaotisch<br />

wirkende Strukturen, und werden, verstärkt durch<br />

intensive Lichtreflexionen zum Gestaltungsmittel. Die<br />

eigentlichen Protagonisten hingegen mutieren in ihrer<br />

Bewegung zu stilisierten, abstrakten Bildelementen –<br />

ihre Verweildauer ist noch flüchtiger als die ihrer<br />

Spuren. [Studio Wolf, Perchtoldsdorf. Ausstellungsdauer:<br />

16. bis 19. November <strong>2017</strong>]


KUNST.INVESTOR News<br />

ba ≠ b+a | 10 Jahre MUSA<br />

Aus der Sammlung der Stadt<br />

Wien<br />

Dejan Dukic, Storage Painting Nr. 10, 2011, Mischtechnik auf Leinwand © MUSA<br />

Wie spiegelt sich die Tätigkeit eines Museums in den<br />

Werken der eigenen Sammlung wider? Die Ausstellung<br />

ba ≠ b+a fragt danach, wie die Mechanismen,<br />

Funktionsweisen und Logiken einer Sammlung<br />

zeitgenössischer Kunst sprichwörtlich wie buchstäblich<br />

ins Bild kommen. Ziel ist es, die Handlungsfelder eines<br />

Museums innerhalb der eigenen Voraussetzungen zu<br />

reflektieren. Zum 10-jährigen Bestehen des MUSA<br />

Museum Startgalerie Artothek wird eine selbstreflexive<br />

Schleife in das Ausstellungs- und Publikationsprogramm<br />

eingezogen, die nicht nur die Spezifika der<br />

seit den 1950er-Jahren entstandenen Kunstsammlung<br />

der Stadt Wien beleuchtet, sondern die anhand der<br />

ausgewählten Werke auch allgemeine Fragen über die<br />

Institution des Museums aufwirft. Ausgangspunkt ist die<br />

Annahme, dass Museen ganz grundlegend von jenen<br />

Gegenständen geprägt werden, die sich in ihren<br />

Sammlungen befinden. Zwar handelt es sich dabei um<br />

Einzelteile, die meist unzählig und oft willkürlich<br />

ausgewählt erscheinen, doch das Wesen des<br />

jeweiligen Museums, sein Charakter und sein Profil,<br />

werden von mehr als nur dem Nebeneinander all dieser<br />

Fragmente bestimmt. „Das, was in der Weise<br />

zusammengesetzt ist, dass das Ganze Eines ist“,<br />

schreibt Aristoteles in der Metaphysik, „ist nicht wie ein<br />

Haufen, sondern wie eine Silbe. Die Silbe aber ist nicht<br />

dasselbe wie ihre Buchstaben, BA ist nicht dasselbe<br />

wie B und A, ebenso Fleisch nicht dasselbe wie Feuer<br />

und Erde.“ Das Ganze ist also mehr als die Summe der<br />

einzelnen Teile – ein Mehr, das in den ständig neu<br />

verhandelbaren Konstellationen seiner Versatzstücke<br />

und den wechselnden Bedeutungszusammenhängen<br />

entsteht. Denn erst die Verschränkung der einzelnen<br />

Teile einer Kunstsammlung, ihre Schichtung und ihr<br />

Potenzial, sich neu zu konfigurieren, bringen jene<br />

Dichte hervor, die notwendig ist, um ein Museum als<br />

Einheit zu begreifen – eine Einheit, die jedoch nicht<br />

unverrückbar ist, sondern die es erlaubt, mit ihren<br />

Elementen als modularer Baukasten, als lebendiges<br />

Archiv zu hantieren.(Foto: © MUSA)


KUNST.INVESTOR News<br />

Mehr Kunst-Kompetenz für Wien<br />

Durch den Zusammenschluss von „Kunsthandel Florian<br />

und Nikolaus Kolhammer“ mit „Lilly’s Contemporary Art<br />

Exclusive Antiques“ entsteht in der Dorotheergasse das<br />

größte Kunst- Kompetenzzentrum in der Wiener<br />

Innenstadt. Zur Eröffnung am 19. Oktober des neuen<br />

Showrooms, mit dem kirchlichen Segen kamen Toni<br />

Faber, Dompfarrer St. Stephan, sowie Propst Bernhard<br />

Backovsky, Generalabt des Stiftes Klosterneuburg. Vier<br />

Größen des Wiener Kunsthandels ziehen gemeinsam<br />

an einem Strang. Die Gebrüder Florian und Nikolaus<br />

Kolhammer von „Kunsthandel Kolhammer“,<br />

„Uhrenpapst“ Prof. Kristian Scheed sowie die Gerichtssachverständige<br />

Lieselotte Setzer von „Lilly’s Contemporary<br />

Art Exclusive Antiques“, präsentierten im<br />

Oktober den gemeinsamen Showroom für exklusive<br />

Kunstgegenstände in Wien. In diesem epochenübergreifende<br />

Kunst- Kompetenzzentrum in der Wiener<br />

Innenstadt vereinen die beiden Unternehmen Dynamik,<br />

Leidenschaft und Professionalität, fachlicher Kompetenz<br />

und unabdingbarer Seriosität. Gezeigt wurden<br />

antike „Meister-Werke“ der Wiener Uhrenkunst,<br />

bedeutende Originale des Wiener Jugendstils (Wiener<br />

Werkstätte, Hagenauer, Lötz u.v.a.) sowie wichtige<br />

bildnerische Kunst aus Österreich, von Waldmüller bis<br />

Prachensky. (Foto: © Robin Consult)


KUNST.INVESTOR News<br />

Bankmanager Herbert Stepic wurde für<br />

sein Lebenswerk als Sammler ausgezeichnet<br />

Bereits zum 13. Mal ehrte der Wiener Kunsthandel<br />

Persönlichkeiten und Institutionen für ihre Verdienste<br />

rund um die Vermittlung von Kunst mit dem<br />

viennaARTaward. Vergeben wurde der Preis am 17.<br />

Oktober im Novomatic Forum in folgenden Kategorien:<br />

Klassischer Kunsthändler, Zeitgenössischer Kunsthändler,<br />

Museumswesen und Sonderpreis für Kunstvermittlung.<br />

Der viennaARTaward für sein „Lebenswerk<br />

als Sammler“ ging in diesem Jahr an den Bankmanager<br />

Herbert Stepic. Entdeckt hat Stepic seine<br />

Sammelleidenschaft vor mehr als drei Jahrzenten, als<br />

er einem Händler an der Elfenbeinküste drei Masken<br />

abgekauft hat. Seitdem gilt der 70jährige als<br />

leidenschaftlicher Kollektor afrikanischer Kunst und<br />

besitzt mehrere hundert moderne, aber auch tausende<br />

Jahre alte Stücke aus Holz, Metall und Terrakotta sowie<br />

zahlreiche Webe- und Perlenarbeiten. Stepic reiht sich<br />

damit in eine lange Riege renommierter Sammler ein.<br />

Den viennaARTaward erhielten bis dato u.a. auch die<br />

Unternehmer Agnes und Karlheinz Essl sowie die<br />

scheidende Generaldirektorin des Kunsthistorischen<br />

Museums, Sabine Haag. Am 17. Oktober wurde im<br />

Novomatic Forum einer der wichtigsten und<br />

renommiertesten Kunstpreise Österreichs, der<br />

viennaARTaward, vergeben. Das Wiener Landesgremium<br />

des Kunst-, Antiquitäten- und<br />

Briefmarkenhandels würdigt damit Persönlichkeiten und<br />

Institutionen, die sich um das Vermitteln, Bewerten,<br />

Bewahren und Fördern von alter und neuer Kunst<br />

verdient gemacht haben. (Foto © Robin Consult)


KUNST.INVESTOR News<br />

Anton Kolig<br />

Anton KoliG, "Stillleben mit Schildkröte" 1913, © Leopold Museum, © Bildrecht, Wien, 2016<br />

Anton Kolig (1886–1950) zählt zu den bedeutendsten<br />

Malern in Österreich in der ersten Hälfte des 20.<br />

Jahrhunderts. Kolig ist ein exponierter Vertreter einer<br />

für seine Zeit vielfach typischen dynamisierten figuralen<br />

Malerei. Seine Bilder sind von einer virtuosschwungvollen<br />

Handschrift und einer leuchtendschillernden<br />

Farbigkeit gekennzeichnet. Hauptthemen<br />

von Koligs Gemälden sind Porträts und figurale<br />

Allegorien. Die Ausstellung im Leopold Museum ist<br />

nach über fünfzig Jahren die erste große Personale, die<br />

zum Werk von Anton Kolig in Wien stattfindet. Das<br />

Leopold Museum ist dafür besonders prädestiniert,<br />

verfügt das Museum mit über 20 Gemälden doch über<br />

den umfangreichsten musealen Bestand von Werken<br />

dieses Künstlers. Die Ausstellung umfasst insgesamt<br />

rund 60 Gemälde und 50 Arbeiten auf Papier. [Leopold<br />

Museum. Dauer bis 8. Jänner 2018 – Foto © Leopold<br />

Museum]


KUNST.INVESTOR News<br />

David Shrigley, ‘Life Model II’, 2016, Courtesy David Shrigley, Stephen Friedman Gallery, London,<br />

Anton Kern Gallery, New York, Galleri Nicolai Wallner, Copenhagen, and BQ, Berlin, © David Shrigley<br />

Christine Hill, Small Business Model, 2012, Foto: Achim Kukulies, Düsseldorf<br />

Installationsansicht Museum Morsbroich, Leverkusen


KUNST.INVESTOR News<br />

Duett mit Künstler_in<br />

Partizipation als<br />

künstlerisches Prinzip<br />

Rirkrit Tiravanija, untitled 2015 (MORGEN IST DIE FRAGE), 2015<br />

Courtesy der Künstler und neugerriemschneider, Foto: Lisa Rastl<br />

Im Zentrum der Ausstellung „Duett mit Künstler_in“ im<br />

21er Haus steht das Publikum und seine Rolle beim<br />

Entstehen eines Kunstwerks. Historische und aktuelle<br />

Positionen zeigen, wie Künstlerinnen und Künstler<br />

Menschen aktivieren und zur Handlung auffordern.<br />

Kunst als wesentlichen Teil des Lebens zu denken, an<br />

dem „alle“ teilhaben können, ist nicht nur grundlegend<br />

für das Kunstverständnis des 20. und 21.<br />

Jahrhunderts, sondern gehört zu den fundamental<br />

demokratischen Werten unserer Gesellschaft. „Duett<br />

mit Künstler_in“ etabliert das Museum als zentralen Ort<br />

der Partizipation und zeigt über 20 internationale<br />

künstlerische Positionen, die Interaktion, Kooperation<br />

und bisweilen auch Kollaboration einfordern. Die<br />

Ausstellung thematisiert und fordert die aktive<br />

Mitarbeit der Besucher_innen und regt zu einer<br />

kritischen und schöpferischen Haltung an. In<br />

manchen Situationen lösen die Betrachter_innen<br />

eines Werkes eine künstlerische Handlung aus oder<br />

werden selbst zum Kunstobjekt. So können von<br />

bestimmten Arbeiten evozierte Vorstellungen<br />

genauso zum Kunstwerk werden, wie das Ausführen<br />

von Handlungsanweisungen oder die Kollaboration mit<br />

anderen. Die Ausstellungssituation öffnet die Institution<br />

Museum, indem sie soziales Handeln einfordert und<br />

Raum für Begegnungen schafft. [21er Haus, Kuratiert<br />

von Axel Köhne, Dauer von 27. September <strong>2017</strong> bis 4.<br />

Februar 2018 – Foto ©21er Haus]


KUNST.INVESTOR News<br />

Helmut Ditsch, Spiegelung II, Öl und Eitempera auf Holz, 130 x 150 cm, 1999<br />

Ergebnisse der 7. Kunstauktion der ‚Ressler Kunst Auktionen‘<br />

„Es war ein erfolgreicher Abend, bei der Auktion am 2.<br />

Oktober in der Galerie OstLicht wurde ein Umsatz von<br />

annähernd einer Million Euro erzielt, so Otto Hans<br />

Ressler der Geschäftsführer des Auktionshauses.<br />

Teuerstes Werk der Auktion war erwartungsgemäß<br />

„Spiegelung II“ (der Traunsee mit dem Traunstein) von<br />

Helmut Ditsch: Das geradezu photorealistische Bild war<br />

einem österreichischen Sammler € 128.500 (Rufpreis €<br />

80.000) wert. Der argentinische Maler mit<br />

österreichischen Wurzeln studierte an der Akademie in<br />

Wien und arbeitete immer wieder mit Reinhold Messner<br />

zusammen. Zu Studienzwecken überquerte er sogar<br />

das patagonische Inland-Eis. Die höchsten<br />

Steigerungen erfuhren ein frühes Schüttbild von<br />

Hermann Nitsch, das von € 12.000 auf € 21.000<br />

(Kaufpreis € 27.090) gehoben wurde. Auch Herbert<br />

Brandl verdoppelte von € 8.000 auf € 15.000 (Kaufpreis<br />

€ 19.350). Den Vogel schoss hier allerdings ein<br />

weiblicher Rückenakt des ungarischen Malers Karoly<br />

Patko ab: Bei einem Rufpreis von € 12.000 wurde am<br />

Telefon und im Saal bis € 38.000 gesteigert – Kaufpreis<br />

€ 47.500. Wie immer gut nachgefragt war Franz West,<br />

dessen Gipsplatte „Bigi“ um € 15.000 zugeschlagen<br />

wurde, der Rufpreis war € 10.000. Seine kleine Malerei<br />

auf dem Rezeptblock seiner Mutter wurde von € 10.000<br />

auf € 13.000 angesteigert. Franz Grabmayrs<br />

„Kornmandeln“ wurden um € 20.000 verkauft, Arnulf<br />

Rainers „Kreuz“ von € 12.000 auf € 18.000 nach oben<br />

korrigiert. Gerhard Richter hingegen scheiterte knapp<br />

an seinem Limit von € 35.000. (Foto: © Ressler Kunst<br />

Auktionen)


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘<br />

Topergebnisse in de<br />

119. Kinsky-Kunstauktion<br />

Auferstandener, um 1400 Lindenholz, H. 142 cm verkauft um € 30.200<br />

Triumph des Kunsthandwerks, Glas, Keramik und<br />

ein Narwalzahn<br />

Die Sammlung war vom Feinsten: Formglas aus der<br />

Glashütte von Kramsach in Tirol in den schillerndsten<br />

Farben von Grün über Blau bis hin zum Bernstein und<br />

in den typischen Formen der Nabel-, Warzen- und<br />

Noppenflaschen bot ein selten qualitätvolles Angebot<br />

und lieferte ein eindrucksvolles Ergebnis von rund €<br />

180.000 (Kaufpreis € 220.000)! Spitzenlose waren wie<br />

erwartet der makellose Krautstrunk aus dem 16. Jhd.<br />

(MB € 17.000/ KP €21.400), eine seltene<br />

bernsteinfarbene Nabelflasche (MB €18.000/ KP<br />

22.700), sowie eine herrlich facettenreiche<br />

bernsteinfarbene Wabenflasche (MB € 14.000/ KP €<br />

17.600). Großen Seltenheitswert bot auch die<br />

Sammlung an Keramikkrügen des 16. Jhd. aus dem<br />

süddeutschen Raum, aus der berühmten Werkstatt von<br />

Paul Preuning in Nürnberg sowie die sogenannten<br />

Habaner-Krüge aus der heutigen Slowakei des 17.<br />

Jhd.! Top-Zuschläge von € 8.000 bis € 19.000 zollten<br />

diesem bemerkenswerten Kunsthandwerk den<br />

verdienten Respekt.Ebenso erkannt und geschätzt<br />

wurde die Qualität gotischer und barocker Skulptur. Die<br />

aus Lindenholz fein gearbeitete Rundplastik eines<br />

Auferstandenen mit originaler Fassung, aus Tirol um<br />

1400 datiert, wurde auf € 24.000 (KP € 30.200)<br />

gesteigert; die Madonna auf der Mondsichel, eine<br />

Meisterarbeit aus der Werkstatt Hans Spindler in<br />

Oberösterreich erzielte € 20.000 (KP € 25.200). Den<br />

Schätzpreis verdoppeln konnte auch ein „Großer<br />

Narwalzahn“ mit € 20.000 / KP € 25.200, der nicht nur<br />

wegen seiner Makellosigkeit begeisterte sondern wohl<br />

auch wegen seiner kulturhistorischen Besonderheit:<br />

Stellt er doch eine Erinnerung an die Polarexpedition<br />

von 1872 auf der SMS Admiral Tegetthoff dar.


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘<br />

Habaner Achtkantflasche Slowakei, datiert 1668 Fayence,<br />

H. 23,5 cm verkauft um € 24.000<br />

Krautstrunk, Deutsch, 16. Jahrhundert hellgrünes Glas;<br />

H. 10,4 cm verkauft um € 21.400


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘<br />

Franz von Defregger Auf dem Schulweg, 1890, Öl auf Leinwand, 65 × 50 cm verkauft um € 56.700<br />

Topergebnisse für Sonnenlicht und Kinderlächeln,<br />

Gemälde 19. & 20. Jahrhundert – Alte Meister<br />

Die Leichtigkeit seiner Malerei, sein so wunderbares<br />

Einfangen von Licht, Farben, Atmosphäre sind einmalig<br />

und unvergleichlich: Rudolf von Alts Aquarelle gehören<br />

zu den Meisterwerken europäischer Malerei und sind<br />

nach wie vor von Sammlern sehr begehrt. Gleich vier<br />

große Aquarelle konnten in der Auktion des 19.<br />

Jahrhunderts angeboten werden und alle lockten<br />

spielend über den unteren Schätzpreis hinaus: der<br />

frühe, nämlich 1835 genommene Blick in den<br />

Innenraum des Petersdomes in Rom wurde mit €<br />

21.000 /KP €26.500 zugeschlagen, für die Erinnerung<br />

an die nicht mehr existente Villa Hügel mit ihren<br />

fantastischen türkischen Salon musste der jetzige<br />

Besitzer aber bis € 38.000 / KP € 47.880 warten. Noch<br />

weiter zogen erwartungsgemäß die prachtvollen<br />

Landschaften und Architekturen: der Blick von der<br />

Torre del Mangia in Siena erzielte €40.000 /KP €<br />

50.400 , der Hof des Dogenpalastes in Venedig gar<br />

€55.000 /KP € 69.300!


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘<br />

Franz von Defregger Auf dem Schulweg, 1890, Öl auf Leinwand,<br />

65 × 50 cm verkauft um € 56.700<br />

Norbertine Bresslern-Roth Ruhende Hirsche, 1944 Öl auf Jute,<br />

120 x 140 cm verkauft um € 201.600


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘<br />

Foto: Auktionshaus ‚im Kinsky‘<br />

120. Kinsky-Kunstauktionen<br />

Auktionstage Klassische Moderne – Jugendstil<br />

und Zeitgenössische Kunst - 5. bis 6. Dezember <strong>2017</strong><br />

Es sind klingende Namen wie Oskar Kokoschka, Egon<br />

Schiele, Werner Berg, Herbert Boeckl, die das<br />

Auktionshaus ‚im Kinsky‘ vom 5. – 6. Dezember <strong>2017</strong><br />

zum Abschluss eines sehr erfolgreichen Jahres<br />

anbieten kann. Die Highlights der Auktion klassische<br />

Moderne führt das Aquarell eines Mädchens von Oskar<br />

Kokoschka aus dem Jahr 1907 an, das sich über<br />

Jahrzehnte in Privatbesitz befand. In der gleichen<br />

Technik aber auch Japanpapier malte Emil Noldein den<br />

1930er Jahren einen „Mohn und Sonnenhut“,<br />

exemplarisch für diese meisterhafte und neuartige<br />

Handhabung dieses Malens mit Wasser und Farbe.<br />

Gleich vier Zeichnungen von Gustav Klimt, ein frühes<br />

Ölbild von Egon Schiele und von Carl Moll sowie ein<br />

Hauptwerk vom Mitbegründer der Secession, Josef<br />

Engelhart,setzen die Liste fort. Großes Interesse<br />

verdient auch die „Winternacht“ von Werner Berg mit<br />

seiner unglaublich suggestiven Bildkraft oder die mit<br />

viel Vehemenz und Leidenschaft gemalte Ansicht aus<br />

dem „Steinbruch bei Töschling“ von Herbert Boeckl.<br />

Farbkräftige Stillleben von Gerhild Diesner rezipieren<br />

die französische Malerei der Moderne und leiten wie die<br />

grandiose „Karyatide“ in Bronze von Fritz Wotruba in<br />

die Kunst der Avantgarde nach 1945 über.<br />

Zeitgenössische Kunst bietet wie immer ein breites<br />

Spektrum. Besondere Erwähnung verdient eine<br />

Sammlung von „Bild-Dichtungen“ von Günther Brus,<br />

darunter der 10er Zyklus „Nabelstromdelta“ von 1997.<br />

Der anhaltenden Nachfrage für Werke der international<br />

gefragten österreichischen Malerin Maria Lassnig<br />

kommt das Angebot eines Doppelbildnisses der<br />

„Messnerleute“ aus dem Jahr 1999, sowie das<br />

ungewöhnliche Porträt einer guten Freundin der Malerin<br />

vor der Skyline von New York entgegen.


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘<br />

Emil Nolde, Mohn und Sonnenhut, 1930er Jahre, Schätzpreis: 70.000 - 140.000 €


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘<br />

Zeitgenössische Kunst bietet wie immer ein breites<br />

Spektrum. Besondere Erwähnung verdient eine<br />

Sammlung von „Bild-Dichtungen“ von Günther Brus,<br />

darunter der 10er Zyklus „Nabelstromdelta“ von 1997.<br />

Der anhaltenden Nachfrage für Werke der international<br />

gefragten österreichischen Malerin Maria Lassnig<br />

kommt das Angebot eines Doppelbildnisses der<br />

„Messnerleute“ aus dem Jahr 1999, sowie das<br />

ungewöhnliche Porträt einer guten Freundin der Malerin<br />

vor der Skyline von New York entgegen. Mit der für die<br />

Malerin so typischen überaus prägnanten, abgehakten<br />

und vielfarbigen Strichführung erfährt die Darstellung<br />

des jungen Paares, wie die im Dirndl gekleidete<br />

mondäne Dame, eine feinfühlige wie dynamische<br />

Charakterisierung. Die Bildhauerei wird dieses Mal von<br />

einer besonderen Figur des spanischen Bildhauers<br />

Baltasar Loboangeführt,der in Paris ab 1940 mit<br />

Picasso, Brancusi und Jean Arp befreundet war. Unter<br />

deren Einfluss perfektionierte Bobo die Kunst der<br />

reduzierten, aber perfekt modellierten Form, wie es die<br />

Figur eines sitzenden Mädchens in weißem Marmor im<br />

Auktionsangebot exemplarisch vorführt. Fremd wie auf<br />

ganz eigene Art vertraut erscheinen die Bildfindungen<br />

des Kärntner Ausnahmekünstlers Bruno Gironcoli. Wie<br />

eine „fliegende Untertasse“ erscheint einer seiner<br />

letzten Skulpturen in Aluminiumguss, bei der<br />

Naturähnliche bewegte Formen in einen irritierenden<br />

Kontrast zur technoiden, die Dynamik einfrierenden<br />

Ausführung gesetzt werden. Einen eigenen<br />

Schwerpunkt legt die Sparte Jugendstil & Design.<br />

Dieses Mal auf das Glas des böhmischen<br />

Unternehmens Johann Lötz Witwe in Klostermühlen,<br />

dasu.a auch für die Weltausstellung von 1900 in Paris<br />

spezielle Exemplare geliefert hat. Zeitgleich zur Auktion<br />

wird eine neue Publikation über diese Weltausstellungsobjekte<br />

vom im Kinsky-Experten und Geschäftsführer<br />

Ernst Ploil präsentiert. Eine Freude für<br />

Liebhaber des Wiener Jugendstil stellt das Angebot an<br />

gleich fünf großen makellosen Keramikskulpturen von<br />

Michael Powolnyaus einer deutschen Privatsammlung<br />

dar. Neben vier Varianten seiner beliebten<br />

Jahreszeitenputti bietet der große „Afrikaner“ eine<br />

weitere seltene Attraktion. Skulpturen von Demeter<br />

Chiparus und Bruno Zach präsentieren die Kunst des<br />

internationalen Art Déco.<br />

(Foto: Auktionshaus ‚im Kinsky‘)


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘<br />

Oskar Kokoschka, Mädchenakt mit umgehängtem Mantel , 1907, Bleistift, Aquarell auf Papier ,<br />

45,4 x 31,6 cm, Schätzpreis € 100.000 – 200.000


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘<br />

Carl Moll, Interieur mit Blumenstrauß, vor 1905, Öl auf Leinwand, 45 x 42 cm, Schätzpreis: 35.000 - 70.000 €


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘<br />

Maria Lassnig, Blick auf New York aus dem Atelier der Künstlerin, 1976<br />

Öl auf Leinwand; gerahmt, 110 x 124 cm, Schätzpreis: 120.000 - 240.000 €


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘<br />

Josef Engelhart, Der Windhund, 1891, Öl auf Leinwand, 111 x 130 cm, Schätzpreis: 50.000 - 100.000 €


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘<br />

Baltasar Lobo (1910 – 1993), Jeunefilleassise, mains croisées, 1976, Weißer Marmor<br />

aus Mijas, Spanien; Unikat, Schätzpreis 62 x 35 x 28 cm, Schätzpreis € 50.000 – 100.000<br />

Franz Hofstötter, Vase, Johann Lötz Witwe,<br />

Klostermühle, 1899, H. 17,3 cm


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

1961 Alfa Romeo Giulietta Sprint Zagato € 350.200 - 1952 Mercedes-Benz 300 S Cabriolet € 563.000 - 1973 BMW 3.0 CSL € 210.200<br />

Top-Umsatz und hohe Quote<br />

Großer Erfolg für die Dorotheum-Auktion „Klassische Fahrzeuge“<br />

Mit einem Umsatz von 4,3 Millionen Euro und einer<br />

Verkaufsrate von 95 Prozent geriet die am 21. Oktober<br />

<strong>2017</strong> im Rahmen der Classic Expo Salzburg<br />

abgehaltene Dorotheum-Auktion „Klassische<br />

Fahrzeuge“ zu einem großen Erfolg. Spitzenlos des<br />

Abends war das 1952 Mercedes-Benz 300 S Cabriolet,<br />

das sich ein Oldtimer-Fan für 563.000 Euro sicherte.<br />

Das charmante Aushängeschild der Auktion, der<br />

knallrote Alfa Romeo Giulietta Sprint Zagato, wechselte<br />

für 350.200 Euro den Besitzer. Porsche war in dieser<br />

Auktion gut vertreten, darunter ein richtiges Rennauto,<br />

der schnellste frühe 911er im historischen Motorsport,<br />

Ex-Armin Zumtobel, Ex-Walter Röhrl. Das Gefährt aus<br />

dem Jahre 1965 erzielte hervorragende 165.400 Euro.<br />

Mit 148.600 Euro war der 1960 produzierte Mercedes-<br />

Benz 190 SL einer der Verkäufe im Spitzenfeld. Die<br />

höchsten Ansteigerungen gab es für ein Juwel der<br />

Klassischen Fahrzeuge: Bei 9.000 Euro Rufpreis<br />

kletterten die Gebote für den Volkswagen Käfer „Ultima<br />

Edicion“ (2003) - mit nur 28,1 km am Tacho – auf<br />

42.550 Euro. Mit dieser Auktion konnte der<br />

Umsatzrekord vom Vorjahr eingestellt werden.<br />

Insgesamt ist das Jahr <strong>2017</strong> das bis dato beste bei den<br />

Klassischen Fahrzeugen. (Foto: © Dorotheum)


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

1952 Mercedes-Benz 300 S Cabriolet, erzielter Preis € 563.000<br />

1961 Alfa Romeo Giulietta Sprint Zagato, erzielter Preis € 350.200


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

Imposante Hausbar/Barschrank, Entwurf Oswald Haerdtl, Ausführung Fa. Max Welz, 1952<br />

Schätzwert € 20.000 - 30.000<br />

Design-Zeitreisen<br />

Design-Auktion im Dorotheum<br />

Ob rare Einzelstücke, Prototypen oder form-schöne<br />

Möbel und Objekte des 20. Jahrhunderts bis heute –<br />

bei der Design-Auktion des Dorotheum am 2.<br />

November kommen Fans auf ihre Rechnung. Die<br />

Auktion führt auch zurück zu den Wurzeln des<br />

modernen Designs, Anfang 1900. In die Moderne<br />

verweist etwa Adolf Loos Tisch und Stühle aus dem<br />

Café Museum oder seine Dodekaeder-Lampe (€<br />

15.000 – 20.000, € 20.000 – 25.000). Dass Lampen<br />

jener Zeit nichts an Aktualität einbüßen, demonstrieren<br />

etwa Entwürfe von Ettore Sottsass mit seiner Serie<br />

„Vienna“ (€ 5.000 – 7.000). Möbel, die wie ein<br />

Architekturdetail aussehen, das könnten die beiden für<br />

ein Haus in Brünn entworfenen und 1914 bei der<br />

Werkbundausstellung präsentierten Armlehnsessel von<br />

Otto Prutscher sein (je € 38.000- 70.000). Überzeugend<br />

auch zwei Fauteuils und eine seltene Tischlampe, die<br />

Adolf Loos einst in seine Interieurs integrierte (€ 22.000<br />

– 34.000, € 40.000 – 50.000). Prominent vertreten sind<br />

Möbel der 20er und 30er Jahre aus Österreich und<br />

Deutschland, den Jahren vor der Diaspora von<br />

Künstlern und Intellektuellen. Arbeiten von Oskar<br />

Wlach, Oskar Strnad, Marcel Kammerer, Josef Frank,<br />

Margarethe Schütte-Lihotzky oder vom Deutschen<br />

Bruno Paul zeugen von großer Qualität. Von Oswald<br />

Haertl wird, wir befinden uns nun in den 1950er-Jahren,<br />

neben einem großen Luster auch eine imposante<br />

Hausbar, eine detailverliebte Einzelanfertigung,<br />

angeboten (€ 20.000 – 30.000). Das einst in den 50ern<br />

exotische Medium Fernsehen verbindet „Kuba Komet“<br />

mit Space-Age-Fantasien: Exakt 60 Jahre ist es her,<br />

dass dieses Kombinations-Tonmöbel vom Deutschen<br />

Gerhard Kubetschek entworfen und mit modernster<br />

Technik ausgestattet wurde.


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

Kombinations-Tonmöbel "Kuba Komet" mit Radio, Fernseher, Plattenspieler, Tonbandgerät und Lautsprechern,<br />

Entwurf Gerhard Kubetschek 1957, Schätzwert € 10.000 - 15.000<br />

Ein schmucker Dinosaurier des vorigen Jahrt-ausends<br />

angesichts des Internet-Zeitalters. Der Toast Hawaii<br />

schmeckt davor auch heute noch (€ 10.000 – 15.000).<br />

Sehr zeitgemäß-digital mutet eine mit 7.000 bis 10.000<br />

Euro bewertete kinetische Leuchte von Gaetano Pesce<br />

von 1963 an, zeitlos „bio“ sind die beliebten<br />

Messinglampen mit stilisierten Pflanzenblättern von<br />

Tommaso Barbi (z. B. Stehlampe € 8.500 – 14.000).<br />

Skandinavisches Design ist u. a. mit zwei Möbeln mit<br />

Säbelbeinen vom dänischen Design-Gottseibeiuns<br />

Hans J. Wegner mit in der Auktion (je € 3.000 – 5.000).<br />

Französische Spitzen-designer dürfen ebenfalls nicht<br />

fehlen. Von Serge Mouille gibt es Tischlampen, von<br />

Jean Prouvé einen kleinen Tisch, von Charlotte<br />

Perriand ein „Cansado-Sideboard“, state of the art (€<br />

5.500 - 8.000, € 3.000 - 5.000, € 7.500 – 12.000). Zaha<br />

Hadids Entwürfe sind aus keiner Design-Auktion<br />

wegzudenken. Neben einem rasanten Woosh-Sofa wird<br />

diesmal eine außergewöhnliche Arbeit der berühmten<br />

Architektin angeboten, ein ca. zweieinhalb Meter langes<br />

Glasformteil von der 2007 neu errichteten<br />

„Hungerburg“-Bahn in Inns-bruck. Zaha Hadid ließ sich<br />

nach eigenen Aussagen von den Eis-, Gletscher- und<br />

Schneelandschaften der Region inspirieren (€ 20.000 –<br />

30.000). Kunst und Design verbinden zwei<br />

österreichische Einzelstücke - ein von Oswald<br />

Oberhuber 1987 konzipierter Schrank, Schätzwert<br />

10.000 bis 16.000 Euro, sowie die mit 7.000 – 10.000<br />

Euro taxierte Hans Hollein Stehlampe für die<br />

Zentralsparkasse. Entworfen 1990, als man noch an<br />

Banken glaubte. An Design darf man zum Glück immer<br />

noch glauben. (Foto: Dorotheum)


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

Von Schiele bis Kippenberger<br />

Auktionswoche des Dorotheum mit moderner und zeitgenössischer Kunst,<br />

Juwelen und Uhren (21. bis 24. November <strong>2017</strong>)<br />

Wegbereiter der Moderne-Auktion Klassische<br />

Moderne am 21. November <strong>2017</strong><br />

Egon Schiele gilt als der bedeutendste und radikalste<br />

Zeichner des 20. Jahrhunderts. Bereits im Vorfeld<br />

seines 100. Todesjahres bietet das Dorotheum in<br />

seiner Auktion „Klassische Moderne“ am 21. November<br />

<strong>2017</strong> zwei Zeichnungen des großen Protagonisten der<br />

Moderne an: Die „Liegende Frau“ von 1917 präsentiert<br />

sich selbstbewusst dem Betrachter, Schieles raffiniertes<br />

Linienspiel, seine diffizilen Verkürzungen und<br />

Überschneidungen sprengen die Grenzen des<br />

Zeichenblatts. Das hervorragende Blatt, das sich seit<br />

mehr als 85 Jahren in Privatbesitz befand, demonstriert<br />

beispielhaft, wie Schiele die Zeichnung aus der<br />

Tradition der Studie herauslöst und zum autonomen<br />

Kunstwerk erhebt (€ 700.000 – 1.200.000). Das aus der<br />

gleichen Sammlung kommende Frauenportrait (€<br />

200.000 – 300.000) entstand einige Monate vor<br />

Schieles frühem Tod mit erst 28 Jahren. Das<br />

Lenbachhaus in München widmet Gabriele Münter ab<br />

Ende Oktober <strong>2017</strong> eine eigene Ausstellung. Das<br />

Dorotheum versteigert von dieser bedeutenden<br />

Künstlerin, die in diesem Jahr ihren 140. Geburtstag<br />

hätte, einen „Blick aufs Gebirge“ um 200.000 bis<br />

250.000 Euro Schätzwert. Zu den weiteren<br />

Spitzenwerken der Auktion zählen eine Kitzbühel-<br />

Ansicht von Alfons Walde (€ 220.000 – 320.000) sowie<br />

Werke von Carl Moll und Emil Fila.


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

Egon Schiele (1890 - 1918) Liegende Frau, 1917, Gouache, schwarze Kreide auf Papier, Blattgröße 45 x 29,7 cm<br />

Schätzwert € 700.000 bis 1.200.000 - Auktion 21. November <strong>2017</strong>


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

Dinosaurier-Ei und Lichtfächer - Auktion<br />

Zeitgenössische Kunst am 22. November <strong>2017</strong><br />

Ein riesiges Dinosaurier-Ei steht im Mittelpunkt des<br />

1996 entstandenen Gemäldes von Martin<br />

Kippenberger, einem der Top-Lose der Auktion<br />

„Zeitgenössische Kunst“ am 22. November <strong>2017</strong>. Das<br />

Ei mit allen seinen körperlichen, sexuellen, und<br />

mythologischen Implikationen spielt in Kippenbergers<br />

Bildern eine wichtige motivische Rolle. Unter dem Titel<br />

„Der Eiermann und seine Ausleger“ war dem Thema im<br />

Museum Abteiberg Mönchengladbach eine ganze<br />

Ausstellung gewidmet. Die Darstellung des<br />

Urzeitmonsters in pränatalem Zustand, für die eine<br />

Abbildung aus der Zeitschrift „National Geographic“<br />

Vorlage war, lässt sich als vielschichtiges Selbstporträt<br />

des zur Entstehungszeit schon schwer kranken<br />

Künstlers lesen (€ 250.000 – 350.000). Licht ist das<br />

beherrschende Element bei den Arbeiten des ZERO-<br />

Künstlers Heinz Mack, es verwandelt sie zu<br />

einzigartigen kinetischen Objekten. Der mit 200.000 bis<br />

300.000 Euro geschätzte „Lichtfächer im Raum“ aus<br />

dem Jahr 1965 akzentuiert durch das feinmaschige,<br />

flexible Streckmetallgewebe die feine Struktur in den<br />

Lichtflügeln – Je nach Standpunkt des Betrachters wird<br />

die Oberfläche auf unterschiedliche Weise zum<br />

Schillern gebracht. Maria Lassnig, die Grande-Dame<br />

der zeitgenössischen österreichischen Malerei, ist mit<br />

zwei großformatigen Arbeiten „Innerhalb und Außerhalb<br />

der Leinwand I und II“ (jeweils € 180.000 –320.000)<br />

vertreten, Franz West mit einer Skulptur (€ 120.000 –<br />

220.000), Georg Baselitz unter anderem mit dem<br />

„Kleinen Feuer“ von 2003 (€ 180.000 – 250.000).<br />

Kreative Wut steht am Beginn ihrer fantastischen<br />

Abstraktionen, die ebenso fröhlich stimmen wie<br />

verstören: Asger Jorns Ölbild „Brokit brak-Patchy<br />

quarrel“ aus dem Jahr 1964 (€ 150.000 – 200.000<br />

Euro) ist ein Beispiel für eine Reihe von Arbeiten der<br />

Künstlergruppe CoBrA, die in dieser Auktion vertreten<br />

sind. Eine kraftvolle Arbeit, „die mit ihren breiten scharf<br />

gesetzten Pinselstrichen, den schillernden Farbkontrasten<br />

und ihrer geradezu aggressiven Intensität eine<br />

ebenso traumgleiche wie ‚kindliche‘ Atmosphäre<br />

erzeugt“, so Dorotheum-Experte Alessandro Rizzi.<br />

Schon traditionell punktet die Auktion wieder mit<br />

herausragenden Arbeiten italienischer Avantgardekünstler<br />

der 1960er Jahre. Beispielhaft seien<br />

Werke von Lucio Fontana, Rodolfo Aricò, Agostino<br />

Bonalumi oder Enrico Castellani erwähnt. Ein<br />

besonderes Highlight ist die blaue „Zone riflesse“ von<br />

Paolo Scheggi von 1964 (€ 280.000 – 360.000). (Foto:<br />

Dorotheum)


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

Martin Kippenberger (1953 - 1997) Ohne Titel, 1996, Öl auf Leinwand, 120 x 120 cm<br />

Schätzwert € 250.000 bis 350.000 - Auktion 22. November <strong>2017</strong>


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

Maria Lassnig (1919 - 2014) Innerhalb und Außerhalb der Leinwand I, 1984/85, Öl auf Leinwand, 120 x 100 cm<br />

Schätzwert € 180.000 bis 320.000 - Auktion 22. November <strong>2017</strong>


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

Georg Baselitz, Schätzwert EUR 170.000 bis 220.000 - Auktion 22. November <strong>2017</strong>


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

Giuseppe Uncini, Schätzwert EUR 150.000 bis 200.000 - Auktion: 22.11.<strong>2017</strong>


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

Paolo Scheggi (1940 - 1971) Zone riflesse, 1964, blaue Acrylfarbe auf drei übereinander gelegten Leinwänden, 100,5 x 100 x 70 cm<br />

Schätzwert € 280.000 - 360.000 - Auktion 22. November <strong>2017</strong>


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

Rinaldo Giudici (1853 - 1921) Ankunft des Besuches, signiert Rinaldo Giudici, Öl auf Leinwand, 95 x 140 cm,<br />

erzielter Preis € 137.200 (Weltrekord)<br />

Ankunft eines Weltrekords<br />

Top-Preis für Venedig-Bild von Rinaldo Giudici und starke<br />

österreichische Kunst bei der Auktion Gemälde des 19. Jahrhunderts<br />

Die Mode ist heute zwar anders, aber das Venedig-<br />

Motiv einer „Ankunft eines Besuchs“ mit einer Gondel<br />

sieht noch so aus: Bei Rinaldo Giudicis gleichnamigem<br />

Großformat läuteten am 19. Oktober <strong>2017</strong> bei der<br />

Dorotheum-Auktion mit Gemälden des 19.<br />

Jahrhunderts erst bei 137.200 Euro die<br />

Auktionsglocken – das ist mit Abstand Weltrekord für<br />

ein Werk dieses Künstlers. Einen weiteren Weltrekord<br />

mit 75.000 Euro gab es für eine Küstenlandschaft des<br />

österreichisch-kroatischen Malers Menci Clement<br />

Crncic. Weit über den Erwartungen wurden drei seltene<br />

Gemälde von Nicolae Grigorescu zugeschlagen, dem<br />

Wegbereiter der rumänischen Moderne. Für die „Die<br />

Spinnerin“ etwa legte ein Kunstenthusiast 173.800 Euro<br />

aus. Eine weitere Dame, diesmal aus der italienischen<br />

Oberschicht, in Öl von Salonmaler Vittorio Matteo<br />

Corcos meisterhaft in Szene gesetzt, ließ mit 186.000<br />

Euro aufhorchen. Von der österreichischen Kunst<br />

reüssierten vor allem Werke von Ferdinand Georg<br />

Waldmüller („Die Kranzljungfer“, € 247.000), Markus<br />

Pernhart, Jacob Alt, Friedrich Gauermann, Franz Xaver<br />

Kosler, Tina Blau und Olga Wisinger-Florian.<br />

Foto: © Dorotheum


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

Vittorio Matteo Corcos (1859 - 1933) Porträt von Diane de la Bouchère,<br />

1903, Öl auf Leinand, 225 x 148 cm, erzielter Preis € 186.000<br />

Nicolae Grigorescu (1838 - 1907) Die Spinnerin, signiert,<br />

Öl auf Leinwand, 51 x 42 cm, erzielter Preis € 173.800


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

Stars und Neuentdeckungen<br />

Top-Preise für Alte Meister bei<br />

Auktion im Dorotheum<br />

Giovanni Paolo Castelli, Lo Spadino (1659 - ca. 1730), Allegorie des Frühlings,<br />

des Sommers, des Herbstes und des Winters, Öl auf Leinwand, je 131 x 94 cm<br />

erzielter Preis (für 4) € 430.742<br />

Alte Meister haben immer Saison. Das bewies einmal<br />

mehr die Auktion im Dorotheum am 17. Oktober <strong>2017</strong>,<br />

wo im vollen Auktionssaal und bei reger Bietertätigkeit<br />

ausgezeichnete Gemälde die Besitzer wechselten.<br />

Seine bemerkenswerte Geschichte und die Tatsache,<br />

dass sich das Bild des Florentiner Malers Felice<br />

Ficherelli jahrhundertelang in Familienbesitz befand,<br />

wurde honoriert: Sensationelle 350.508 Euro legte ein<br />

Kunstenthusiast für „Die Heilige Praxedis“ aus. Es soll<br />

den Malergiganten Jan Vermeer so tief beeindruckt<br />

haben, dass er, wie Dorotheum-Nachforschungen<br />

ergaben, diese Version kopierte. Die von Giovanni<br />

Paolo Castelli („Lo Spadino“) umgesetzte<br />

präsurrealistische, mit Früchten und Pflanzen<br />

dargestellte Allegorie-Serie der vier Jahreszeiten<br />

erreichte insgesamt 430.742 Euro. Simon Vouets Bild<br />

eines hochrangigen Offiziers wurde für hervorragende<br />

295.800 Euro von einem internationalen Museum<br />

erworben. Weit über den Erwartungen, mit 137.200<br />

Euro, wurde eine Neuentdeckung zugeschlagen:<br />

Guercinos in Öl auf Kupfer gemalte Skizze zum<br />

Gemälde „Der auferstandene Christus erscheint der<br />

Jungfrau Maria“. Sehr hohe Ansteigerungen, die erst<br />

bei 186.000 Euro endeten, gab es auch für „Adam und<br />

Eva“, flämische Schule des 17. Jahrhunderts. Unter<br />

den weiteren Höhepunkten: Jusepe de Riberas Bildnis<br />

des Philosophen Heraklit, Salomon van Ruysdaels<br />

„Flussmündung an einem befestigten Uferwall“ (jeweils<br />

€ 222.600), die Sebastian Vrancx zugeschriebene<br />

„Winterlandschaft mit Karnevalsszene vor der<br />

Kipdorppoort-Bastei in Antwerpen“ und Venedig-<br />

Ansicht von Giuseppe Bernadino Bison (je € 161.600).<br />

Foto: © Dorotheum


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

Felice Ficherelli (1603 - 1660) Die heilige Praxedis, Öl auf<br />

Leinwand, 115 x 90 cm, erzielter Preis € 350.508<br />

Simon Vouet (1590 - 1649) Porträt eines Gentleman mit seinem Hund,<br />

Öl auf Leinwand, 199,2 x 114,5 cm, erzielter Preis € 295.800


KUNST.INVESTOR Lehner Kunstauktionen<br />

Dieter Roth, Übermalte Postkarten, 1.12.1977, Schätzpreis: € 3.000 – 4.000,-- / Rufpreis: € 1.500,-<br />

Ölfarbe auf Postkarte; Monogrammiert und datiert rechts unten sowie Verso mit Text versehen, 10 x 15,1 cm<br />

Poeten der Malerei, kraftvoller Ausdruck und spirituelle Grazie<br />

In der, am 16. November <strong>2017</strong> um 19 Uhr, stattfindenden<br />

14. Auktion der Lehner Kunstauktionen wird<br />

ein breiter Bogen von Alten Meistern bis zu<br />

zeitgenössischen Skulpturen und Gemälden gespannt.<br />

Die Highlights der Contemporary Art bilden Werke von<br />

Christian Ludwig Attersee, Franz Grabmayr und Ernst<br />

Fuchs, während unter den Alten Meistern ein<br />

großformatiges Gemälde von Sebastiano Ricci<br />

besondere Bedeutung genießt. Christian Ludwig<br />

Attersee ist in der Auktion mit zwei hochwertigen<br />

Ölbildern aus zwei künstlerischen Schaffensperioden<br />

vertreten (Ruf: € 11.000,-- bzw. € 16.000,--). In den<br />

dargebotenen Arbeiten präsentiert sich Attersee als<br />

assoziationsreicher Poet und gleichsam als<br />

Gratwanderer zwischen Phantasie und Wirklichkeit, der<br />

in seinen letztlich durchaus kritischen, kollektiv<br />

verbindlichen Bildern an Zustände und Symptome rührt,<br />

mit denen wir tagtäglich konfrontiert sind. Sebastiano<br />

Ricci, der in Wien ein Altarbild in der Karlskirche<br />

gestaltete sowie die Blaue Stiege im Schloss<br />

Schönbrunn malte, ist demgegenüber mit einem von<br />

spiritueller Grazie getragenen und meisterhaftem<br />

ausgeführten Werk (Ruf: € 30.000,--) vertreten.<br />

Hervorragend präsentieren sich auch die plastischen<br />

Werke von Ernst Fuchs, dessen stetige Auseinandersetzung<br />

mit erotischen Themen vor Allem in den drei<br />

Skulpturen Papageno & Papagena (2014), Tanz der<br />

Salome (2013) und Wiener Sphinx (2013) (Ruf jeweils €<br />

1.500,--) zum Ausdruck kommen. Eine besondere<br />

Rarität stellen in dieser Auktion fünf bemalte Postkarten<br />

Dieter Roths dar, die von seiner Zeit in den USA und<br />

von dem regen Austausch des Künstlers mit Freuden in<br />

Europa zeugen (Ruf jeweils € 1.500,--). Eine Reihe<br />

grafischer Arbeiten von Fritz Aigner (Ruf von € 350,- bis<br />

1.200,-) runden das stilistische Spektrum der in der 14.<br />

Auktion dargebotenen Werke ab.<br />

(Foto: © Lehner Kunstauktionen)


KUNST.INVESTOR Lehner Kunstauktionen<br />

Sebastiano Ricci, Die Singende Heilige Cäcilia, Schätzpreis: € 60.000 – 80.000,-- / Rufpreis: € 30.000,--<br />

Öl auf Leinwand; 95,5 x 82 cm; gerahmt


KUNST.INVESTOR Lehner Kunstauktionen<br />

Christian Ludwig Attersee, Arbeit, 2002, Schätzpreis: € 22.000 – 35.000,-- / Rufpreis: € 11.000,-<br />

Lack und Acryl auf Leinwand bemalter Holzrahmen; Signiert, datiert und betitelt rechts unten; 95 x 72 cm / 109 x 86 cm; gerahmt


KUNST.INVESTOR Lehner Kunstauktionen<br />

Christian Ludwig Attersee, Zierrechnung, 1984, Schätzpreis: € 32.000 – 45.000,-- / Rufpreis: € 16.000,--, Acryl und Lack auf grundierter<br />

Leinwand, bemalter Holzrahmen; Signiert und datiert rechts unten, betitelt links unten; 105 x 80 cm / 121 x 96 cm; gerahmt


KUNST.INVESTOR Lehner Kunstauktionen<br />

Fritz Aigner, Der Froschkönig. Aus dem Zyklus "The Beauty and The Beast", 1970, Schätzpreis: € 700 – 900,-- / Rufpreis: € 350,--<br />

Aquatintaradierung auf Kupferplatte; Signiert und datiert, nummeriert links unten: 56/99; Blattgröße: 50 x 65 cm / Plattengröße: 30 x 37,5 cm


KUNST.INVESTOR Lehner Kunstauktionen<br />

Ernst Fuchs, Tanz der Salome, 2013, Schätzpreis: € 3.000 – 4.000,-- / Rufpreis: € 1.500,--, Bronze patiniert ;<br />

Signiert und nummeriert: 13/300; H: 42,5, B: 23, T: 15 cm;


KUNST.INVESTOR Lehner Kunstauktionen<br />

Ernst Fuchs, Wiener Sphinx, 2013, Schätzpreis: € 3.000 – 4.000,-- / Rufpreis: € 1.500,--, Bronze mit Steinsockel;<br />

Signiert und nummeriert: 17/500; H: 29 cm, B: 17 cm, T: 40 cm;


KUNST.INVESTOR Lehner Kunstauktionen<br />

Ernst Fuchs, Papageno & Papagena, 2014, Schätzpreis: € 3.000 – 4.000,-- / Rufpreis: € 1.500,- Bronze; Papageno: Signiert und nummeriert:<br />

15/999, Papagena: Signiert und nummeriert: 15/999; Papgeno: H: 13cm, B: 25 cm, T:11cm / Papagena: H: 25 cm, B: 15 cm, T: 6 cm;


KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien<br />

FAQ, Le Dictateur, 2016, Foto: Kunsthalle Wien <strong>2017</strong><br />

Publishing as an Artistic<br />

Toolbox: 1989–<strong>2017</strong><br />

Offprint London in der Tate Modern, La Art Book Fair im<br />

MOCA in Los Angeles, Editionale in Köln, MIA Miami<br />

international Art Fair, NY Art Book Fair – in den letzten<br />

Jahren haben internationale Kunstbuchmessen<br />

genauso zugenommen wie die Kunstbuch-<br />

Sammlungen in den Museen zeitgenössischer Kunst.<br />

Inspiriert davon und als Gegenposition zur<br />

allgegenwärtigen Digitalisierung, zu eBooks und<br />

eReadern, widmet die Kunsthalle Wien dem Kunstbuch<br />

bzw. von Künstler/innen herausgegebenen und<br />

gestalteten Zeitschriften eine umfangreiche<br />

Ausstellung. Welche Rolle spielen Kunstbücher heute?<br />

Wie haben sich Künstler/innen das Publizieren für ihre<br />

spezifische Praxis zu eigen gemacht? Und wie hat sich<br />

die Wahrnehmung von Kunstbüchern verändert? Das<br />

Ausstellungsprojekt Publishing as an Artistic Toolbox:<br />

1989–<strong>2017</strong> zielt darauf ab, die Potenziale des<br />

Publizierens – in Form von Büchern, Zeitschriften,<br />

Journalen, künstlerischen Interventionen oder Websites<br />

– als Medium und Kontext zu erforschen, in dem<br />

Information distribuiert und Kunst produziert wird. Seit<br />

den 1960er Jahren ist das Veröffentlichen von Büchern<br />

zu einem beliebten künstlerischen Experimentierfeld<br />

geworden. Es hat sich zudem als alternativer Raum<br />

eines uneingeschränkten individuellen oder kollektiven<br />

Diskurses etabliert. Statt das Augenmerk auf die bereits<br />

historisierte und erforschte Periode der 1960er und<br />

1970er Jahre zu richten, vermittelt die Ausstellung, wie<br />

eine junge Generation von Künstler/innen das Verlegen<br />

als produktives Werkzeug in ihre eigene Praxis<br />

integriert. Der Schwerpunkt liegt auf der Zeit von 1989<br />

bis <strong>2017</strong>, wobei 1989 als symbolisches Datum<br />

verstanden wird, das die Umstellung vom Analogen<br />

zum Digitalen markiert, gilt 1989 doch als das<br />

Geburtsjahr des World Wide Web. Auf politischer<br />

Ebene wird die Zäsur durch den Fall der Berliner Mauer<br />

markiert.


KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien<br />

Le Dictateur, 2006/2016, Foto: Kunsthalle Wien <strong>2017</strong><br />

West Studio, Foto: Nathan Murell - Foto: Kunsthalle Wien <strong>2017</strong>


KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien<br />

Publishing as an Artistic Toolbox: 1989–<strong>2017</strong> entfaltet<br />

sich in einem Zusammenspiel von elf verschiedenen<br />

Sektionen, die sich sowohl im Ausstellen materieller<br />

Exponate als auch in einem Off-Site-Projekt und einer<br />

Vielzahl von Veranstaltungen manifestieren: So wurden<br />

für einen Bereich der Ausstellung Künstler/innen, in<br />

deren Werk das Publizieren eine bedeutende Rolle<br />

spielt, eingeladen, Titel zu nennen, die ihre<br />

Wahrnehmung von Büchern sowie ihre künstlerische<br />

Praxis beeinflusst haben. In den Erklärungen zur<br />

jeweiligen Auswahl finden sich so intime Passagen wie<br />

die von Michael Dean, der über das Collins Mini Gem<br />

English Dictionary von 1989, das als Promo-Giveaway<br />

Waschpulverboxen beigelegt war, meinte: „Ganze<br />

Nachmittage verbrachte ich damit, an den Seifenduftgeschwängerten<br />

Seiten zu schnüffeln … dieses<br />

Lexikon war das einzige Stück Literatur, das ich in die<br />

Finger kriegen konnte. Eine ganze Scheiß-Ewigkeit<br />

lang.“ Martin Beck wiederum führt Die Passion nach<br />

G.H. (aus Clarice Lispector, The Complete Stories, New<br />

Directions, New York 2015) an und erklärt „…<br />

verwirrend und auf seltsame Weise faszinierend –<br />

tatsächlich berauschend. Ich markierte Phrasen, Sätze<br />

und Passagen und verwendete einen Auszug in einem<br />

zeitschriftenartigen Kunstwerk, an dem ich damals<br />

arbeitete.“<br />

Und Nathalie Du Pasquier hebt in allen genannten<br />

Publikationen die Parallelen bzw. spannenden<br />

Abweichungen zwischen dem Präsentieren von Kunst<br />

im Ausstellungsraum und zwischen zwei Buchdeckeln<br />

hervor. Die Bibliothek als Medium sowie als Porträt<br />

einer Persönlichkeit wird in einer kleinen, temporär<br />

zugänglichen Satelliten-Ausstellung thematisiert: Franz<br />

West hatte seine Bibliothek im Wiener Studio in selbst<br />

gebauten Regalen untergebracht. Die dort<br />

gesammelten Bücher dienten in vielen Fällen auch als<br />

Notizbücher. Für die Ausstellung wurde eine Gruppe<br />

von Künstler/innen eingeladen, eines dieser Bücher zu<br />

wählen und – ganz im West‘schen Sinne – diesem eine<br />

künstlerische Intervention hinzuzufügen. Ein vom<br />

Sammler/Verleger Gregorio Magnani kuratierter<br />

Buchladen ist ebenso Teil der Ausstellung wie eine vom<br />

Kunstbuch-Sammler Christoph Schifferli ko-kuratierte<br />

Sektion, die sich der Geschichte künstlerischer<br />

Interventionen in Zeitschriften und Zeitungen widmet.<br />

Denn neben dem Kunstbuch sind auch die von<br />

Künstler/innen herausgegebenen Zeitschriften für das<br />

Thema relevant. Hat doch die Zeitschrift als wichtiges<br />

Instrumentarium künstlerischer Produktion bereits eine<br />

lange Tradition. Die Autorin und Journalistin Filipa<br />

Ramos lädt vor Ort zur Diskussion mit Verleger/ innen<br />

von Zeitschriften, die ihren Arbeitsbereich auf das<br />

Verlegen von Büchern erweitert haben. In einem<br />

separaten Bereich der Ausstellung stellt Filipa Ramos<br />

Projekte vor, die zwischen Druck und Digitalität<br />

oszillieren und Mischformen zwischen Kunstbuch und<br />

kuratorischem Experiment darstellen. Publishing as an<br />

Artistic Toolbox: 1989–<strong>2017</strong> verwandelt den<br />

Ausstellungsraum nicht in eine Bibliothek, einen<br />

Lesesaal oder eine begehbare Enzyklopädie, sondern<br />

versteht sich als räumlicher Index, der die<br />

Besucher/innen einlädt, die ausgestellten Materialien in<br />

der Ausstellung zu erleben. [Kunsthalle Wien. Dauer:<br />

8.11 - 28/1 2018]


KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien<br />

THE THING Quarterly Issue 24, 2014, Foto: Kunsthalle Wien <strong>2017</strong><br />

THE THING Quarterly Issue 28, 2015, Foto: Kunsthalle Wien <strong>2017</strong>


KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien<br />

Florian Hecker<br />

Halluzination, Perspektive, Synthese<br />

© Foto: J. Phipps<br />

Florian Hecker ist Künstler, der mit synthetischen<br />

Sounds akustische Erfahrungsräume schafft und den<br />

Hörprozess des Betrachters als Material einsetzt. Seine<br />

computergenerierten, räumlichen Kompositionen<br />

dramatisieren Fragestellungen der Psychoakustik,<br />

objektiv-physikalischer Reize und deren individueller,<br />

psychischer wie physischer Wirkung. Mehr-Kanal-<br />

Installationen entfalten eine skulpturale Präsenz, die die<br />

Vorstellung einer kohärenten, kontinuierlichen Welt aus<br />

identifizierbaren Koordinaten und Bezugspunkten ins<br />

Wanken geraten lässt. Der Ausstellungsraum der<br />

Kunsthalle Wien präsentiert sich im Rahmen von<br />

Halluzination, Perspektive, Synthese als pointiert<br />

ausgeleuchtete, auf ihre Architektur reduzierte Halle.<br />

Sie ist Aufführungsort, Resonanzraum und Bühne für<br />

Klangereignisse, die sich einer sprachlichen Beschreibung<br />

und Kategorisierung entziehen. Größten<br />

Raum nimmt Resynthese FAVN ein, eine umfangreiche<br />

Weiterentwicklung von FAVN, das 2016 in der Alten<br />

Oper in Frankfurt präsentiert wurde. FAVN, eine<br />

Abstraktion zum Komplex der Psychophysik des späten<br />

19. Jahrhunderts sowie Debussys Prélude à l’aprèsmidi<br />

d’un faune, das seinerseits eine musikalische<br />

Auseinandersetzung mit Stéphane Mallarmés Gedicht<br />

L’après-midi d’un faune ist, bilden die Ausgangssituation<br />

zu Resynthese FAVN. Resynthese FAVN ist<br />

das Resultat einer minutiösen, computergesteuerten<br />

Analyse, Umformung und anschließenden Resynthese<br />

von Heckers ursprünglicher Arbeit. Bereits Mallarmés<br />

Dichtung, aber auch Debussys Komposition spüren der<br />

unscharfen Grenze von Realität und Imagination,<br />

sensorischer Empfindung und halluziniertem Ereignis<br />

nach. Resynthese FAVN schreibt diese Ambivalenz fort<br />

und zwingt die Hörer/innen über einen algorithmisch<br />

gesteuerten Prozess der Klangerzeugung zu einer<br />

Auseinandersetzung mit der eigenen Wahrnehmung<br />

akustischer Realität. Während der Ausstellung sind im<br />

Laufe eines jeden Tages acht verschiedene Versionen<br />

zu hören – graduelle, sich immer mehr kristallisierende<br />

Ausführungen der Arbeit. Signifikant ist die<br />

konzeptuelle Zuspitzung der von Debussy verdichteten<br />

Tendenzen des ausgehenden 19. Jahrhunderts:<br />

Quantifizierung der Sinne, pointierter Einsatz von<br />

Timbre und Klangfarbe. Inmitten einer reduzierten<br />

Bühnensituation präsentiert sich der komplexe Sound<br />

als etwas, das sich auf keine bekannte Quelle<br />

zurückführen lässt. Letztlich realisiert unsere auditive<br />

Wahrnehmung die Klänge als sensorische Objekte mit<br />

unterschiedlicher Verortung. Damit problematisiert<br />

Resynthese FAVN auch den Begriff einer singulären<br />

oder in sich geschlossenen Perzeption. Ähnlich verhält<br />

es sich in zwei weiteren Arbeiten, die in kleineren<br />

Räumen präsentiert werden. Affordance (2013)<br />

widersetzt sich mit seinen ansteigenden Arpeggios,<br />

verzerrten Glissandos, gänzlich statischen Tönen und<br />

Eruptionen von Noise jeder Erwartung, die aus dem<br />

zuvor Gehörten resultiert. Es basiert in seiner<br />

vollständig synthetischen Qualität buchstäblich auf „unerhörten“<br />

Sounds und begründet damit eine<br />

musikalische Ontologie, die kein Hörprozess vollständig<br />

erkunden kann. Auch bei dem zweiten, für<br />

Halluzination, Perspektive, Synthese entstandenen und<br />

auf einem hoch formalisierten Stimmsystem<br />

basierenden Werk steht die Frage, welche Intensitäten<br />

bestimmte akustische Verhältnisskalen bei dem sie<br />

empfangenden Zuhörer auslösen, im Zentrum.<br />

[Kunsthalle Wien. Dauer von 17. November <strong>2017</strong> bis<br />

14. Jänner 2018 - Foto © Kunsthalle Wien]


KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien<br />

Florian Hecker, 3 Channel Chronics (Performance), Push & Pull, Mumok, Wien, 12. Oktober 2010,<br />

Processed Performance Still, Original Photography © Manuel Gorkiewicz, 2010<br />

Florian Hecker, FAVN Alte Oper Frankfurt, Foto: © Alte Oper Frankfurt, Norbert Miguletz, 2016,<br />

Copyright der Künstler, Courtesy Sadie Coles HQ, London


KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />

"birdman" Hans Langer, 2015, Alles Vogel/All Birds, Mischtechnik/mixed media, 88 x 108 cm, © by pixelstorm wien


KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />

"birdman" Hans Langer, <strong>2017</strong>, Golden Times, Mischtechnik<br />

„Mehr als einen Vogel“<br />

25 Jahre künstlerfreundschaft Hans Langer und Jens Mohr<br />

"Der beste Weg, einen Freund zu haben, ist der, selbst<br />

einer zu sein.“ Dieses Zitat von Ralph Waldo Emerson<br />

erscheint uns in Bezug auf die Freundschaft von<br />

„birdman“ Hans Langner und Jens Mohr als sehr<br />

passend. Alles begann im Jahre 1992, als Hans<br />

Langner einen Atelierplatz in Bonn, Deutschland, zu<br />

vergeben hatte. Der Erste, der sich auf die Annonce<br />

meldete, war Jens Mohr. Sie waren sich von Anfang an<br />

sympathisch und inspirieren sich bis heute gegenseitig.<br />

Das Atelier war eine frühere Backstube, in der die<br />

beiden Künstler Utensilien aller Art verarbeiteten und<br />

gemeinsame Kunstwerke schafften, die sich heute im<br />

Museum Dr. Guislain, Belgien, befinden. Bereits nach<br />

zwei Jahren wurde das gemeinsame Atelier aufgelöst,<br />

da sich „birdman“ entschied, nach Hong Kong zu<br />

ziehen; der Kontakt blieb aber fortan bestehen und die<br />

beiden verloren sich nicht aus den Augen. Die Galerie<br />

Gugging widmet nun den Künstlerfreunden 25 Jahre<br />

nach ihrer ersten Begegnung eine eigene Ausstellung,<br />

die erste dieser Art. Auf Malta haben die beiden<br />

Künstlerfreunde den Titel der Ausstellung „mehr als<br />

einen vogel - 25 Jahre künstlerfreundschaft birdman<br />

und jens mohr“ kreiert. Er bezieht sich mit einem<br />

Augenzwinkern auf das Vogel-Motiv, das für beide ein<br />

künstlerisches Thema ist, aber auch auf ihren<br />

„Schaffensdrang“, der nicht zu bändigen ist, wenn sie<br />

gemeinsam auf der ganzen Welt arbeiten. Gerade das<br />

gemeinschaftliche Arbeiten an den verschiedensten<br />

Orten und die Harmoniebedürftigkeit verbinden und<br />

lösen diesen regelrechten Schaffensdrang aus, um es<br />

in den Worten des birdman zu beschreiben: „Es ist<br />

Erfüllung, ein Sog! Oft arbeiten wir den ganzen Tag,<br />

manchmal 12, 14 Stunden und machen nichts anderes.<br />

Wir bereichern, befruchten und ergänzen uns sehr gut.“<br />

Die Ausstellung, die gemeinsam mit den Künstlern<br />

aufgebaut wird, zeigt das umfassende Œuvre der<br />

beiden, wobei die Übereinstimmung und<br />

Überschneidung ihrer Arbeitsweise wesentlich ist. Sie<br />

arbeiten mit Gefundenem, Gesammeltem, einfach mit<br />

dem, was da ist, und schaffen aus der Fülle heraus. Sie<br />

lassen sich nicht vom Zeitgeschehen leiten. Jeglicher<br />

Gegenstand ist potenzielles Material und soll und darf<br />

transformiert werden. Das bereits Gegebene, ein<br />

fertiges Kunstwerk oder ein Alltagsgegenstand, wird in<br />

etwas Neues verwandelt.


KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />

Jens Mohr, <strong>2017</strong>, Ameise / Ant, Objekt/object, 63 x 45 x 32 cm, © by pixelstorm wien


KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />

Jens Mohr, <strong>2017</strong>, Kuh / Cow, Objekt/object, 67 x 31 x 7 cm, © by pixelstorm wien<br />

Die Bestrebung dabei ist es, die Essenz des Bildes<br />

bzw. des Objekts noch mehr hervorzuheben, es noch<br />

schöner und kostbarer wirken zu lassen. Miteinander<br />

gemein haben sie außerdem, dass ihre Kunst spontan<br />

und ohne Entwürfe oder Skizzen entsteht. Ähnlich<br />

intuitiv arbeiten sie an ihrer „Instant Art“, wie sie ihre<br />

Sofortkunst nennen, die meist vor Publikum praktiziert<br />

wird. Trotz alledem darf nicht außer Acht gelassen<br />

werden, dass die beiden eigenständige Künstler sind<br />

und auch unabhängig voneinander tätig sind. Birdman<br />

Hans Langner arbeitet seit 2015 fast ausschließlich an<br />

der Übermalung von Tapisserien und Gobelins, die<br />

immer dichter, goldener, üppiger, ja fast schon „barock“<br />

werden. Dabei werden die unsichtbaren Vögel, die<br />

darin verborgen sind, sichtbar gemacht, indem der<br />

Hintergrund bemalt wird. Einen weiteren Schwerpunkt<br />

setzt der Künstler auf die Übermalung und<br />

Überarbeitung religiöser Kunst mit einer Botschaft:<br />

Liebe. In erster Linie widmet er sein Schaffen der<br />

Schönheit und Ästhetik; er lebt und arbeitet auch nach<br />

diesem Credo. Jens Mohr auf der anderen Seite<br />

zaubert aus vermeintlich Nutzlosem skurril humorvolle<br />

Wesen aus Fundstücken und Gebrauchsgegenständen<br />

aller Art. Seine Objekte sind vordergründig ohne<br />

Botschaft und leben von der Verbindung von<br />

Gegensätzen, indem er beispielsweise für eher<br />

„weichere“, anschmiegsamere Tiere eisernes, kaltes<br />

Material verwendet. Sie dürfen frei von Gedankenlast<br />

existieren, wie es das Privileg der Tiere im Allgemeinen<br />

zu sein scheint. Bei differenzierter Betrachtung mischen<br />

sich bei seinen Charakteren menschliche und tierische<br />

Züge. Über die besondere Freundschaft zu birdman<br />

Hans Langner sagt Jens Mohr: „Das Außergewöhnliche<br />

an uns ist, dass wir auf vielen Ebenen zusammen und<br />

nicht nebeneinanderher arbeiten und das ist selten.“<br />

Den Besucher der Ausstellung „mehr als einen vogel -<br />

25 jahre künstlerfreundschaft birdman und jens mohr“<br />

erwartet eine interessante Mischung von birdman Hans<br />

Langner's Werken, die von Gobelins und goldenen,<br />

üppigen Wandobjekten bis hin zu mit Tusche<br />

gefertigten "Black Birds" reicht, und auf erfrischend<br />

originell gestaltete Assemblagen von Jens Mohr, wie<br />

zum Beispiel die „Schafherde“ oder „Alle meine<br />

Entchen“ (Vernissage: Mittwoch, 27. September <strong>2017</strong>,<br />

19:00 Uhr). [Galerie Gugging- Ausstellungsdauer: 27.<br />

September bis 15. November <strong>2017</strong>- Foto: © Galerie<br />

Gugging]


UNST.INVESTOR Albertina<br />

Raffael<br />

Porträt des Bindo Altoviti, ca. 1514-1515, Öl auf Holz<br />

Raffael bildet mit Leonardo da Vinci und Michelangelo<br />

das große Dreigestirn der Renaissance. Mit seinen<br />

weltberühmten Zeichnungen zählt der jung verstorbene<br />

Meister darüber hinaus zu den größten Zeichnern der<br />

Kunstgeschichte. In diesem Herbst würdigt die<br />

Albertina Raffael mit 150 Gemälden und Zeichnungen<br />

eine groß angelegte Ausstellung. Ausgehend von den<br />

bedeutenden Beständen der Albertina und ergänzt um<br />

die schönsten und wichtigsten Zeichnungen<br />

bedeutender Museen wie den Uffizien, der Royal<br />

Collection der britischen Königin, dem British Museum,<br />

dem Louvre, den Vatikanischen Museen und dem<br />

Ashmolean Museum in Oxford stellt die monografische<br />

Schau das Denken und die Konzeption Raffaels ins<br />

Zentrum: Sie reicht von den ersten spontanen<br />

Ideenskizzen, virtuose Detailstudien, über Kompositionsstudien<br />

bis zu den ausgeführten Gemälden. Ob<br />

als Maler und Architekt in Florenz und Rom oder im<br />

Auftrag von Päpsten und Fürsten – Raffael ist ein<br />

wahres Universalgenie der Hochrenaissance, stets auf<br />

der Suche nach dem Equilibrium zwischen Naturnachahmung<br />

und Idealität. Die Ausstellung zeigt mit<br />

rund 130 Zeichnungen und 18 Gemälden sämtliche<br />

bedeutende Projekte des Künstlers: Von der frühen<br />

umbrischen Periode (bis 1504) über die Jahre des<br />

Florenz-Aufenthaltes (1504/1505–1508) bis hin zur<br />

römischen Zeit (1508/1509–1520) sind beeindruckende<br />

Werke aus allen Schaffensphasen zu sehen.<br />

Doch nicht nur Raffael steht diesen Herbst in der<br />

Albertina im Fokus, auch einem der größten<br />

niederländischen Künstler des 16. Jahrhunderts ist<br />

parallel eine umfangreiche Ausstellung gewidmet:<br />

Pieter Bruegel. Mit zwei großen Meistern der<br />

Kunstgeschichte stehen sich zwei völlig verschiedene<br />

Weltbilder gegenüber. Die Albertina bietet die<br />

Gelegenheit, den ästhetischen Idealismus Raffaels mit<br />

dem schonungslosen Realismus des Moralisten zu<br />

erleben. [Albertina. Dauer bis 7. Jänner 2018]<br />

Foto © Albertina


KUNST.INVESTOR Albertina<br />

Raffael, Madonna dell’Impannata, 1511, Öl auf Holz<br />

© Galleria Palatina, Palazzo Pitti, Uffizi, Florenz: Opificio delle Pietre Dure, Florenz


KUNST.INVESTOR MAK<br />

Thomas Bayrle<br />

Wenn etwas zu lang ist –<br />

mach es länger<br />

MAK-Ausstellungsansicht, <strong>2017</strong>, Foto: © MAK/Georg Mayer<br />

Überdimensional! Eine aus unzähligen iPhones<br />

bestehende „Superform“ – iPhone meets Japan (<strong>2017</strong>)<br />

– in der MAK-Säulenhalle ist die zentrale Arbeit und<br />

zugleich der Auftakt der ersten in Österreich gezeigten<br />

institutionellen Einzelausstellung des deutschen<br />

Zeichners, Grafikers, Malers und Bildhauers Thomas<br />

Bayrle (* 1937), der am 7. November <strong>2017</strong> seinen 80.<br />

Geburtstag feiert. Unter dem Titel Wenn etwas zu lang<br />

ist – mach es länger, nach einem Zitat des Architekten<br />

Eero Saarinen (1910–1961), entwickelt Bayrle, der sich<br />

mit zeitaktuellen Medien auseinandersetzt, eine<br />

Erzählung zur Interaktion zwischen Kommunikationsdesign,<br />

Individuum und Gesellschaft. Im Rahmen der<br />

Ausstellung beleuchtet Bayrle die MAK-Sammlung am<br />

Beispiel von Objekten, die die konzeptuelle<br />

Vorbildersammlung der 1863 als k. k. Österreichisches<br />

Museum für Kunst und Industrie gegründeten Institution<br />

prägen. Mit grafischen, skulpturalen, malerischen,<br />

textilen wie installativen Arbeiten verwebt er mehrere<br />

Räume – MAK-Säulenhalle, MAK DESIGN LABOR,<br />

MAK GALERIE und MAK- Schausammlung<br />

Gegenwartskunst – zur Projektionsfläche für seine<br />

Interpretation von „Social Fabric“, soziale<br />

Verflechtungen, die er an die Kunst des Webens<br />

anlehnt. Weben, Vernetzen, Wiederholungen und das<br />

Prinzip des Seriellen sind bestimmende Momente in<br />

Bayrles Œuvre. Vor seinem Studium der Gebrauchsund<br />

Druckgrafik selbst zum Musterzeichner und Weber<br />

ausgebildet, überträgt er die Faszination für<br />

Maschinelles konsequent in seine künstlerische<br />

Produktion. Mit Metaphern des Fär- bens, Webens und<br />

Programmierens untersucht er die Ambivalenz von<br />

Kunst, Hand- werk, Industrie und lässt<br />

kaleidoskopartige Formen – Ornamente der Masse<br />

entstehen. Beeinflusst von Op-Art (Victor Vasarely,<br />

1906–1997) und Pop-Art (Andy Warhol, 1928–1987),<br />

verband Bayrle als einer der Ersten manuelle<br />

Techniken mit computergenerierter Kunst des digitalen<br />

Zeitalters. Themen für seine Grafiken, Fotografien,<br />

Collagen und Objekte bezieht er aus der All- tagskultur<br />

und politischen Kontexten. Seine legendären<br />

„Superformen“ – Collagen aus einer unendlichen<br />

Anzahl von Miniaturbildern – ergeben im<br />

Zusammenspiel ihrer Einzelteile einen Mikro- und<br />

Makrokosmos. Durch die Vervielfältigung von „Zellen“,<br />

Bildern und ornamentalen Formen analoger wie<br />

digitaler Dimension können seine Arbeiten als<br />

Statements zu Masse und Massenproduktion gelesen<br />

werden, so der Künstler. Mit Bayrles Projekt wird das<br />

MAK zum Schauplatz einer neu aufgenommenen<br />

Interaktion zwischen Kunst und Handwerk, KünstlerIn<br />

und WeberIn. (Foto © MAK)


KUNST.INVESTOR MAK<br />

MAK-Ausstellungsansicht, <strong>2017</strong>, Foto: © MAK/Georg Mayer<br />

MAK-Ausstellungsansicht, <strong>2017</strong>, Foto: © MAK/Georg Mayer


KUNST.INVESTOR MAK<br />

Grafik: Benjamin Buchegger, Atelier: Beton Mai Frische, Auftraggeber: Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig<br />

Druck: Onlineprinters GmbH, Neustadt a. d. Aisch, Drucktechnik: Offsetdruck Österreich, © Benjamin Buchegger/100 Beste Plakate e. V.


KUNST.INVESTOR MAK<br />

Grafik: Cybu Richli, Atelier: C2F, Echo Orgelfestival 2016 (aus einer Serie von zwei Plakaten), Auftraggeber: ECHO-Orgelfestival, Luzern<br />

Druck: DRUCKLABOR AG, Wettingen, Drucktechnik: Digitaldruck Schweiz, © C2F/100 Beste Plakate e. V.<br />

100 BESTE PLAKATE 16<br />

Deutschland-Österreich-Schweiz<br />

Zeitgenössisches Plakatdesign hat deutlich mehr zu<br />

bieten, als Inhalte publikumswirksam für öffentliche<br />

Werbeflächen zu illustrieren. Wie avanciert<br />

konsumentenorientierte Gestaltung aussehen kann und<br />

wie viel Spielraum für subtilen Humor und versteckte<br />

Kritik grafische Umsetzungen am Plakat bieten,<br />

stellt100 BESTE PLAKATE 16. Deutschland Österreich<br />

Schweiz auch <strong>2017</strong> unter Beweis. Mit der Ausstellung<br />

des beliebten Grafikdesignwettbewerbs, der heuer mit 2<br />

116 Plakaten von 632 EinreicherInnen einen<br />

Beteiligungs-Rekord verzeichnet, liefert das MAK<br />

wieder einen Querschnitt der aktuellen Trends und<br />

Codes des Grafikdesigns Hundert heterogene Sujets<br />

und EinreicherInnen – vom studentischen Projekt bis<br />

zur Auftragsarbeit etablierter GrafikdesignerInnen und<br />

Agenturen – stehen sich als gleichwertige Gewinner<br />

gegenüber. Die von einer international renommierten<br />

Fachjury prämierten Plakate und Plakatserien gehen<br />

auch heuer als Neuzugänge in die MAK-Sammlung ein.<br />

Nach Ländern gliedern sich die Gewinner in 52 Projekte<br />

aus der Schweiz, 46 aus Deutschland und – trotz<br />

abermaliger Steigerung der EinreicherInnen – nur zwei<br />

aus Österreich. Juryvorsitzender Alain Le Quernec<br />

resümiert: „Die Talente, die eine neue Ästhetik<br />

durchsetzen, indem sie Jahr um Jahr wieder<br />

ausgewählt werden, entwickeln sich ihrerseits zu<br />

Vertretern einer neuen Form der Klassik. Neue Trends<br />

kennen keine Grenzen, jede Generation schuldet es<br />

sich selbst, die Normen der Vorgängergeneration zu<br />

sprengen, neue Codes zu erfinden, sich mit dem Bruch<br />

zu identifizieren – selbst wenn diese Revolutionen mit<br />

Abstand betrachtet letztlich nur Entwicklungen sind.“<br />

Die Palette der hundert prämierten Projekte reicht von<br />

vorrangiger Produktwerbung bis zur Affiche mit<br />

pointiertem Witz oder politischem Hintergrund. Teils<br />

überraschen unkonventionelle grafische<br />

Lösungsansätze mit ihrer Interpretation klassischer<br />

Sujets. Bildflächen werden zu Crossovers, in denen<br />

historische Bildwelten zitiert, neu interpretiert und somit<br />

erlebbar gemacht werden.


KUNST.INVESTOR MAK<br />

Grafik: Wolfgang Ortner, Thomas Steiner, Sarah Oos, Atelier: OrtnerSchinko, Daedelus, The Future Sound (Serie von zwei Plakaten)<br />

Auftraggeber: Kulturverein Stadtwerkstatt, Linz, Druck: Onlineprinters GmbH, Neustadt a. d. Aisch Österreich<br />

© OrtnerSchinko/100 Beste Plakate e. V.


KUNST.INVESTOR MAK<br />

Grafik: Vinzent Britz, "Brexit", Auftraggeber: Eigenauftrag, Druck: Centralstation Druck + Kopie GmbH, Berlin<br />

Drucktechnik: Digitaldruck, Deutschland, © Vinzent Britz/100 Beste Plakate e. V.<br />

Neben der großen stilistischen Vielfalt, die die<br />

Ausstellung auch dieses Jahr wieder charakterisiert,<br />

sind heuer einige GewinnerInnen zu verzeichnen, die<br />

mit ihren hochqualitativen Einreichungen an Erfolge der<br />

Vorjahre anknüpfen konnten. Unter den beiden<br />

Siegerprojekten aus Österreich findet sich ein im<br />

Wettbewerb schon bekanntes Gesicht: bereits zum<br />

dritten Mal konnte Benjamin Buchegger vom Atelier<br />

Beton (Wien, Salzburg, Leipzig) die Fachjury<br />

überzeugen. Buchegger, der an der Hochschule für<br />

Grafik und Buchkunst in Leipzig studiert, hat für sein<br />

Plakat Mai Frische – getreu dem titelgebenden Motto –<br />

eine erfrischend bunte Farbgestaltung gewählt. Die<br />

dabei verwendeten kontrastierenden Farben der<br />

Typografie – Gelb, Blau und Rot – überschneiden sich<br />

und verlaufen ineinander. Ein alternatives Motto für<br />

dieses Plakat könnte daher auch „Vorsicht, frisch<br />

gestrichen!“ lauten. Das Linzer Studio OrtnerSchinko<br />

hat mit seinen Plakaten für den Kulturverein<br />

Stadtwerkstatt eine Serie von zwei<br />

Konzertankündigungen für The Future Sound<br />

geschaffen. Die beiden in Schwarz und Weiß<br />

gehaltenen Plakate erinnern in ihrer Aufmachung an die<br />

Covergestaltung von Magazinen. Der Name des Top<br />

Acts des Abends wird durch Silbentrennung<br />

beziehungsweise Silbenvertauschung typografisch so<br />

gesetzt, dass der Schriftzug gegen unsere<br />

Lesegewohnheit erscheint. Beinahe zu einer Tradition<br />

geworden sind die in den letzten Jahren mehrmals<br />

prämierten Plakate der – laut Eigendefinition –<br />

„hochkreativen Denkzellen“ Rocket & Wink für die<br />

Getränkemarke fritz-kola. Der cartoonhafte Witz ihrer<br />

Plakate ist irritierend, aber dennoch allgemein<br />

verständlich. Ihr in kindlicher Manier gesetzter Duktus<br />

ist mit subtilem Humor durchsetzt, Produkt und<br />

Zielgruppe finden sich in harmonischem Einklang. Dass<br />

ein politisch motiviertes Plakat kaum Gestaltungsmittel<br />

benötigt, stellt das Plakat Brexit von Vinzent Britz unter<br />

Beweis. Er stellt die Farbe Blau, die an die EU-Flagge<br />

erinnert, aus der britischen Flagge einfach frei und gibt<br />

somit ein eindeutiges politisch motiviertes Statement<br />

ab, das leicht dechiffriert werden kann. Im Rahmen<br />

einer Ausstellungstournee wird die Schau an insgesamt<br />

sieben Orten in Deutschland, Österreich und der<br />

Schweiz gezeigt. [MAK. Ausstellungsdauer: 18.<br />

Oktober <strong>2017</strong> – 25. Februar 2018 – Foto © MAK]


KUNST.INVESTOR Genusskunst


KUNST.INVESTOR Genusskunst<br />

Julius Meinl am Graben<br />

Genuss auf allen Ebenen - Speisen vom Feinsten<br />

bei Julius Meinl am Graben<br />

Genuss ist in erster Linie eine Lebenseinstellung, die<br />

vor allem die unabdingbare Bereitschaft dazu und<br />

natürlich auch die entsprechende Muße erfordert – dies<br />

verkörpert Julius Meinl am Graben wie wohl kaum ein<br />

anderes österreichisches Unternehmen als Österreichs<br />

erste Adresse für Gourmets und Genießer. Hier<br />

versteht man Genuss als eine Art Gesamtkunstwerk für<br />

alle Sinne, dazu gehören Gaumenfreuden ebenso wie<br />

eine stimmungsvolle Atmosphäre, die passende<br />

akustische Untermalung und angeregte Gespräche. In<br />

den gastronomischen Outlets werden Ihnen bei Julius<br />

Meinl am Graben hierzu mannigfaltige Möglichkeiten<br />

geboten. Überzeugen Sie sich in Meinl’s Restaurant<br />

von einer internationalen, höchst innovativen<br />

Luxusküche mit unvergleichlich schönem Blick auf<br />

Graben und Kohlmarkt! Begeben Sie sich unter der<br />

Führung unserer Sommeliers auf eine spannende<br />

Weinreise in Meinl’s Weinbar oder erleben Sie<br />

unvergleichlichen Kaffeegenuss in Form einer<br />

anregenden Melange im beliebten Meinl Café. „Wählen<br />

Sie aus“ – hier wird jeder Genusswunsch mit Kompetenz<br />

und kulinarischem Know-how ermöglicht!<br />

Meinls Restaurant: Von Anbeginn vermochte das<br />

Restaurant mit der schönsten Aussicht Wiens,<br />

Gourmets aus dem In- und Ausland mit seiner<br />

spannenden Küche, seinem unprätentiösen und<br />

charmanten Service und seiner wunderbaren Weinkarte<br />

zu begeistern. Hier werden von früh bis spät<br />

durchgehend kulinarische Köstlichkeiten und luxuriöse<br />

Gaumenfreuden in einer stilvollen und doch legeren<br />

Atmosphäre angeboten. Am Morgen bieten eine<br />

Vielzahl an Frühstücksvarianten den idealen Start in<br />

den Tag, mittags verwöhnen wir Sie mit einem<br />

exquisiten und doch raschen Business-Lunch, am<br />

Nachmittag verlocken Wiener Kaffee- und<br />

Teespezialitäten und die süßen Köstlichkeiten aus<br />

unserer hauseigenen Patisserie und am Abend findet<br />

der Tag bei einem leichten Dinner oder einem<br />

exzellenten Menü zu einem hervorragenden Glas Wein<br />

einen gelungenen Ausklang. Meinls Restaurant kann<br />

selbstverständlich für Weihnachtsfeiern und besondere<br />

Anlässe auch exklusiv gebucht werden.


KUNST.INVESTOR Genusskunst


KUNST.INVESTOR Genusskunst<br />

Die Küche begeistert durch einen individuellen Stil, der<br />

mediterran geprägt ist und sich der Saisonalität und<br />

Hochwertigkeit der Grundprodukte verpflichtet. Das an<br />

Vielfalt und Frische unüberbietbare Sortiment von<br />

Julius Meinl am Graben tut sein Übriges, um zu einer<br />

internationalen Küche zu inspirieren, die von einer<br />

beispiellosen Authentizität und Leichtigkeit<br />

gekennzeichnet ist und getrost auf Firlefanz und Pomp<br />

verzichten kann. Als unabdingbar für die kulinarische<br />

Performance erweist sich das distinguierte, umsichtige<br />

Service, das auch den anspruchsvollsten Gast<br />

verwöhnt. Der außerordentliche Ruf des Restaurants<br />

liegt sicherlich auch in der Weinkarte begründet, die mit<br />

ihren über 750 Weinpositionen und einem Angebot an<br />

Bränden, das sich wie das „Who is Who“ der<br />

heimischen Top-Destillerie liest, für jeden Gang die<br />

perfekte Begleitung bereithält.<br />

Meinls Weinbar: Weinkenner und all jene, die es<br />

werden wollen, schätzen die stimmungsvolle<br />

Atmosphäre, das atemberaubende Sortiment und die<br />

exzellente Weinberatung von Seiten des Weinbar<br />

Teams. Die Umfangreiche Weinkarte umfasst nicht nur<br />

etwa 30 offene Weine aus Österreich und dem<br />

Ausland, sondern ebenso verschiedene Schaumweine,<br />

Süßweine und Portweine, die das Angebot abrunden.<br />

Außerdem können Sie noch aus ca. 2000<br />

verschiedenen Weinen aus aller Welt und etwa 20<br />

unterschiedlichen Champagner wählen und diese<br />

gegen einen 10%igen Bedienungsaufschlag<br />

(Mindestaufschlag € 3,00) flaschenweise genießen.<br />

Neben zahlreichen internationalen Raritäten, die bis ins<br />

Jahr 1961 zurückreichen, sind es vor allem die<br />

österreichischen Raritätenweine, welche Sie auf einer<br />

eigens kreierten Raritätenkarte finden, die Meinls<br />

Weinbar für Weinkenner einzigartig machen. Egal ob<br />

Sie einen gereiften Weißwein oder einen Rotwein aus<br />

den Spitzenjahrgängen wie 1999, 2000 oder 2003<br />

suchen. Hier werden Sie fündig. Auch der kleine<br />

Hunger lässt sich in Meinls Weinbar stillen: neben<br />

einem täglich wechselnden Mittagsmenü werden auf<br />

der Speisekarte auch klassische Spezialitäten wie<br />

Antipasti-Variationen, Beef Tartar, Roastbeef oder<br />

Räucherlachs angeboten. Wer den Weingenuss<br />

zuhause bevorzugt und seinen Einkauf nicht zu den<br />

Geschäftszeiten von Meinl am Graben erledigen kann,<br />

hat hier in Meinls Weinbar bis zur mitternächtlichen<br />

Sperrstunde die Gelegenheit, aus dem Top-Angebot<br />

unter fachkundiger Beratung auszuwählen und zu<br />

Handelspreisen einzukaufen. Außerdem bieten die<br />

Räumlichkeiten von Meinls Weinbar, die natürlich auch<br />

exklusiv buchbar sind, das ideale Ambiente für Ihre<br />

Weihnachtsfeier, eine Geburtstagsparty, Hochzeitsoder<br />

Firmenfeier.<br />

Meinls Café: Das "Meinls Cafe" mit angeschlossenem<br />

Gastgarten auf dem Kohlmarkt zählt mittlerweile zu den<br />

beliebtesten Innenstadttreffs, denn hier wird die<br />

Altwiener Kunst des Kaffeekochens zelebriert. Auf der<br />

Kaffeekarte finden sich an die 35 Rezepturen: von der<br />

klassischen Melange über Kapuziner, Einspänner und<br />

Kaffee verkehrt bis hin zum Mazagran. Das "Meinls<br />

Café"-Team begeistert seine Kunden kontinuierlich mit<br />

neuen Kreationen der braunen Bohne; Mandorlino (mit<br />

Mandelmilch verfeinerter kalter Espresso), Melange<br />

Orangina, die kongeniale Verbindung von Großem<br />

Braunen und Orangenlikör und Greco haben schon<br />

zahlreiche Anhänger gefunden. Die Mitarbeiter stehen<br />

vor Ort mit Rat und Tat bei der Auswahl des<br />

gewünschten Kaffees zur Seite und geben Einblick in<br />

die faszinierende Welt des beliebten Genussmittels. Ein<br />

einladendes Angebot an Kipferln & Croissants und<br />

Tartes aus der hauseigenen Patisserie verspricht zu<br />

jeder Kaffeespezialität die passende Begleitung. Somit<br />

garantiert ein Besuch im "Meinls Café" aufgrund der<br />

fachkundigen Beratung und exzellentem Service<br />

uneingeschränkten Kaffeegenuss in klassisch-stilvoller<br />

Atmosphäre.


KUNST.INVESTOR Genusskunst<br />

Aux Gazelles – Savoir Vivre in Wien<br />

Le Restaurant, Le Club, Le Design<br />

Mit "mehr Funktion und weniger Folklore" ist das gemeinsam entwickelte Design-Konzept von Christine Ruckendorfer<br />

und Architekt Alberto Bach perfekt definiert. Bach zeichnet mit seinem Büro Albertoni für viele internationale<br />

Prestigebauten verantwortlich und hält Nichts von unnötigem Chi Chi, lauten Farben und orientalischen Klischees.<br />

Beide wollten dem Aux Gazelles mehr Spielraum und Bewegung geben. Das Licht wird durch die Neugestaltung tief in<br />

den Raum geholt. Auch die Séparées wurden neu interpretiert. "Ich wollte zwei unterschiedliche, elegante Welten<br />

kreieren, das Restaurant mit dem großzügigen Gastgarten ist eine helle frische Sommerwelt von großer Klarheit",<br />

erklärt Bach. "Verbindend dazu finden sich Designelemente, die klar und schwungvoll sind, mit klassisch<br />

marokkanischen Elementen." Eine Formsprache, die in Abwandlungen immer wieder zum Einsatz kommt. Ruckendorfer<br />

Für Ruckendorfer ist das Ergebnis "ein zeitgemäßes Lokal auf internationalem Niveau, ohne folkloristisch zu sein." Auf<br />

2000 Quadratmeter wird "Savoir Vivre in Wien" geboten: Essen, Trinken, Tanzen, Verwöhnen, Entspannen &<br />

Genießen. Neue Features, wie "Lunch Bazaar", "Signature Drinks", "After Work-Shower" und anderes mehr erwarten<br />

den Gast. "Orient Light" nennt sich das frische Food-Konzept, vielfältig, spannend und ideal für die heißen<br />

Sommermonate in der City. Im "Lunch Bazaar" werden mittags feine Variationen in Form von libanesischen Mezze-<br />

Gerichten und marokkanischen Vorspeisen das Aux in Form eines All You Can Eat-Buffets angeboten. Abends können<br />

diese auch à la Carte bestellt werden. Als Mittagsmenü gibt es Rindsbrochettes mit gratinierten Zucchini, Lammköfte im<br />

Tomaten-Zimtfonds mit Dijon Senf und gegrillte Calamari & Garnelen mit Spargel-Fenchel-Salat. Abends kommt<br />

regional-österreichisches zum Einsatz, wie bei der Tajine mit Mariazeller Saibling, knusprigem Rinderprosciutto und<br />

Granatapfel, einem zarten Kalbsgulasch, Couscous und Kichererbsen. Vegetarier werden mit Gemüse-Tajine oder<br />

gebackenen Kartoffeln mit Arganöl, Koriander mit Limetten-Sauerrahmdip verwöhnt.


KUNST.INVESTOR Genusskunst<br />

Wüstentee on the Rocks meets Bloody Mary<br />

Eine schöne Bar braucht exzellente Drinks! Daher hat sich das Aux Gazelles-Team gleich mehrere feine Signature-<br />

Drinks überlegt. So wird der berühmte marokkanische Minztee, an dem bereits Winston Churchill im La Mamounia<br />

schlürfte, im Sommer "on the rocks" serviert. Zum Feierabend gibt es eine alkoholische Version des Traditionsgetränks<br />

aus der Sahara, gemixt mit Gin. Oder ein Gimlet, das berühmt, berüchtigte Getränk der Britischen Navy, favorisiert von<br />

Ernest Hemingway und bekannt aus den Philip Marlowe-Krimis. Apropos Hemingway: Zu Beginn einer heißen Bar-<br />

Nacht darf ein perfekter Bloody Mary nicht fehlen. Dieser Klassiker wird im Aux Gazelles nach einer klandestinen<br />

Rezeptur eines jamaikanischen Barmans gemixt.<br />

After Work-Shower<br />

Raus aus dem Job und rein in den Feierabend! Doch wo bitte, machen Mann und Frau sich nach einem anstrengenden<br />

Arbeitstag frisch und fein? Nicht jeder wohnt im City-Loft um die Ecke. Hammam und Salon de Beauté schaffen Abhilfe.<br />

Für 15,- Euro können sich Aux Gazelles-Gäste von 17 bis 20 Uhr duschen, entspannen und für den Abend zu Recht<br />

machen. Im Preis inkludiert sind: Handtuch, Erfrischungsgetränk (hausgemachte Limonaden und Eistees).<br />

Verwöhnprogramm für Body & Soul<br />

Eine alte Hammam-Tradition besagt: Politik, Geld und Sorgen bleiben draußen! Insofern sind Hammam & Salon de<br />

Beauté nicht gerade der geeignete Ort für das nächste Business Meeting, wohl aber um sich von Kopf bis Fuß<br />

verwöhnen zu lassen und zu entspannen. Auf 500 Quadratmetern befinden sich ein klassisches Dampfbad,<br />

Behandlungs- und Entspannungsräumlich-keiten in bester Orient-Manier. Hammamcis verwöhnen mit Waschungen,<br />

Peelings, wohlriechenden Salben und einer Haarwäsche – falls gewünscht. Mehr Info unter www.auxgazelles.at


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KUNST.INVESTOR Buchtipp<br />

Alfred Zellinger<br />

DOKTOR FAUSTUS IN LONDON<br />

BANKER, OLIGARCH<br />

Ein Faust dieser Zeit als Prometheus der Moderne - zwischen den Themen Globalisierung, virtuelle Ökonomie,<br />

Demagogie und künstliche Intelligenz.<br />

I DOKTOR FAUSTUS IN LONDON: Doktor Faustus,<br />

Mann des Geldes, angesehener Banker, strebt nach<br />

Erfolg, den er von Bilanz zu Bilanz zu übertreffen sucht.<br />

Doch Bank und Vermögen sind verspielt, er denkt an<br />

Selbstmord. Da naht Rettung: der Börsentrader<br />

Mephisto, aus dem Schattenreich der Schattenbanken,<br />

ein Mann von zweifelhaftem Ruf, schlägt ihm einen<br />

Deal vor: Mit Hilfe ungedeckter Leerverkäufe soll<br />

Fausts Vermögen auferstehen.<br />

II DOKTOR FAUSTUS OLIGARCH: Nach dem Drama<br />

mit Margret, dem Zusammenbruch seiner Börsenspekulation<br />

und einem Aufenthalt im Gefängnis ist<br />

Faust motiviert zu neuen Taten. McKinsey entsendet<br />

ihn als Konsulent, Mephisto ist sein Assistent. Mit<br />

finanziellen Tricks bewahren sie einen Konzern vor<br />

dem Niedergang und einen Pleitestaat vor der Pleite.<br />

Seine große Liebe, Helena, die schönste Frau der<br />

Antike in Gestalt des Londoner Escort-Girls Bea,<br />

verlässt ihn, als ihr gemeinsamer Sohn Euphorion<br />

stirbt. Worauf Faust sich auf sein „Weltprojekt“<br />

konzentriert: eine neue Gesellschaft „auf freiem Grund<br />

mit freiem Volke“. Er stirbt, hochbetagt, als<br />

schwerreicher Oligarch; die Entelechie, das Streben<br />

selbst, bleibt bis zuletzt sein „höchstes Glück“. Beide<br />

Teile jeweil als Slam und als Drama.<br />

345 Seiten<br />

Broschur<br />

345 Seiten<br />

Euro 24,90<br />

ISBN 978-3-85409-892-8<br />

Löcker Verlag


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KUNST.INVESTOR Buchtipp<br />

Hans Hornyik<br />

„Ein Kunstverein in Baden –<br />

vom Gestern ins Morgen“<br />

Hundert Jahre Kunstverein<br />

Zum Thema Kunst in Baden wurde viel geschrieben.<br />

Musik, Theater, Literatur prägten das kulturelle Leben<br />

im 19. Jahrhundert. Die Namen von Mozart, Beethoven,<br />

Lanner, Strauß zieren Gedenktafeln und<br />

Erinnerungskultur. Während Mozarts Bezug zu Baden<br />

maßlos überschätzt wird, war die Stadt Beethovens<br />

Lieblingskurort, wo er viele Sommer nach Heilung für<br />

seine zahlreichen Krankheiten suchte.…“<br />

Inhaltsverzeichnis: 7 Ein Kunstverein in Baden – vom<br />

Gestern ins Morgen- Hans Hornyik, 13 Kurze<br />

Anmerkungen zu den Ritualen der Kunst- Alexandra<br />

Schantl, 17 Die Blüte der Kunstvereine im 19.<br />

Jahrhundert- Cornelia König, 29 Die Gründungszeit des<br />

Kunstvereins- Regina Hadraba, 41 Die temporäre<br />

Vereinigung des Kunstsinns- Wolfgang Müller-Funk, 49<br />

100 Jahre Kunstverein Baden- Leo Hemetsberger, 57<br />

Artists in Residence- Hartwig Knack, 65 Künstler des<br />

Kunstvereins Baden, 148 Galerieprogramm 1995 –<br />

2016, 156 Biografien.<br />

Auszug aus „Ein Kunstverein in Baden – vom Gestern<br />

ins Morgen, Hundert Jahre Kunstverein“: Das ist<br />

eigentlich eine Spätgeburt. In den Jahren ab 1793<br />

begann der steile Aufstieg der kaiserlichen Kurstadt.<br />

Wiener Adel und Großbürgertum entdeckten die hohe<br />

Lebensqualität Badens und ab 1842, dem Jahr des<br />

Anschlusses an die Südbahn, reihte sich Villa an Villa<br />

der Reichen und Schönen. Diese Entwicklung<br />

verwandelte die Kleinstadt in ein gründerzeitliches<br />

Arkadien mit großzügigen Parkanlagen, Alleen und<br />

allen urbanen Annehmlichkeiten, die den „Weltkurort“<br />

zur einer der führenden Fremdenverkehrsdestinationen<br />

der k. k. Monarchie machte. Vor diesem Hintergrund<br />

erscheint die Gründung des Kunstvereins im Jahr 1915<br />

als späte Geburt.<br />

Hans Hornyik<br />

„Ein Kunstverein in Baden-vom Gestern ins Morgen“<br />

160 Seiten, Größe: 240 x 290 mm<br />

Gebunden, Leineneinband<br />

Preis: € 18,00<br />

Verlag Kunstverein Baden

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