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Berghofer Blick 2017-4

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20<br />

HISTORISCHES<br />

Keyper und Märker Männer verhandelten, und ihren Bemühungen gelang<br />

es, daß die Schule wieder in Betrieb genommen wurde. Am 7.8.[19]45<br />

wurden die Kinder der Grundschulklassen eingeschult. Weil die Schule<br />

auf dem Höchsten noch mit Militär und nachher mit Flüchtlingen belegt<br />

war, kamen auch diese Kinder in die <strong>Berghofer</strong>markschule, desgleichen<br />

wurden auch Kinder aus Sommerberg, Gemeinde Holzen, eingeschult. Der<br />

schlechten Ernährung wegen [und] aus Mangel an Schuhzeug erklärten<br />

die Eltern, daß ihre Kinder den weiten Weg nach Holzen nicht machen<br />

könnten.<br />

Vorgesehene Tagesration im Mai 1945<br />

In der früheren kath[olischen] Volksschule wurde das obere Klassenzimmer,<br />

in der Berufsschule (die Schüler hatten noch keinen Unterricht wieder)<br />

wurde der obere Raum eingerichtet. Die Zahl der zu unterrichtenden<br />

Kinder betrug am 7.8.45 199...<br />

Vom 7.8.45 bis 20.8.45 unterrichtete Fr[äu]l[ein] Friederike Heimann...“<br />

Am 20. August 1945 übernahm Alwine Mohr aus Holzen-Sommerberg<br />

Schulunterricht und Leitung der <strong>Berghofer</strong>mark-Schule. Sie hatte von<br />

1907 bis 1910 das Lehrerinnenseminar in Arnsberg besucht, war danach<br />

in Altenbögge und Herringen tätig, bis sie 1914 zur Loh-Schule kam. Dort<br />

war sie bis zur Evakuierung der Schule 1943 tätig. Während der Evakuierungszeit<br />

unterrichtete sie in Holzen Kreis Iserlohn. Am 6. November wurde<br />

Ilse Schürmann zweite Lehrkraft an der Schule, die vorher in Oesbern Kreis<br />

Menden und dann kurze Zeit in Berghofen tätig gewesen war. Als dritte<br />

Lehrkraft war im Dezember 1945 eine technische Lehrerin für kurze Zeit an<br />

der Schule, dann wurde Lehrer Dick wieder als dritte Lehrkraft angestellt.<br />

„Am Anfang des Jahres 1946 wurde die Schule auf dem Höchsten wieder<br />

in Betrieb genommen. Darum wurden 87 Kinder, die bisher hier unterrichtet<br />

wurden, am 3.1.46 wieder auf dem Höchsten eingeschult. Die Kinder<br />

aus Sommerberg blieben hier, ein Teil kam zum Höchsten. Am 1.4.46 kamen<br />

16 Kinder der <strong>Berghofer</strong>markschule zur Schule auf dem Höchsten ins<br />

5. Schulj[ahr], weil die hiesige Schule nur Platz hatte für die Grundschulklassen.“<br />

Zwei Beispiele für Bekanntmachungen aus der Zeit 1945/46<br />

Zu Beginn des<br />

Schuljahres<br />

1946/47 hatte die<br />

Schule in <strong>Berghofer</strong>mark<br />

109 Schüler.<br />

„Im April 1946<br />

wurde das 2. Klassenzimmer<br />

der früheren<br />

kath[olischen]<br />

Volksschule wieder<br />

frei, da die Möbel<br />

abgeholt wurden<br />

von den Evakuierten.<br />

Somit konnte das 2.<br />

Klassenzimmer ein-<br />

Amtliche Bekanntmachung<br />

Tuschzeichnung<br />

von<br />

H. Strempel 1946<br />

gerichtet werden; der Umzug aus der Berufsschule fand statt. Die Schule<br />

Berghofen überließ der Schule zwei Viersitzer-[Bänke], aus der zerstörten<br />

Schule Holtbrügge wurden 16 zweisitzige Bänke geholt. Aus der Schule<br />

Benninghofen wurden die... nach dort geliehenen Schulmöbel zurückgeholt.<br />

Die Arbeiten der Einrichtung führten Märker und Sommerberger<br />

Männer aus...<br />

Wegen der fehlenden Bücher [die des Dritten Reiches durften nicht mehr<br />

benutzt werden] war der Unterricht sehr erschwert, viele Kinder hatten<br />

nur Stücke einer Schiefertafel, viele nicht einmal ein Blatt Papier. Statt<br />

[mit dem] Schiefergriffel schrieben die Kinder mit Metallgriffeln. Die Kinder<br />

kamen mit Holzkleppern u[nd] zerrissenen Schuhen zur Schule, sogar<br />

Holzschuhe waren nicht zu haben. Die meisten Kinder kamen ohne<br />

Frühstücksbrot zur Schule. Deshalb wurde die Einrichtung der Schulspeisung<br />

am 14.1.46 freudig begrüßt. Zum 1. Mal wurden 102 Kinder<br />

gespeist. Gekocht wurde für die Kinder in der Wurstküche des Metzgers<br />

Berling. Weil Berling Soldat war, wurde die Küche von ihm nicht benutzt.<br />

Die Leitung der Kochküche übernahm Fr[äu]l[ein] Heimann. Ein Invalide<br />

aus dem Loh brachte täglich die Speise zur <strong>Berghofer</strong>markschule. Die<br />

Dortmunder Verwaltung zahlte ihm dafür monatl[ich] 25 M[ark]. Später

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