Feuerwehrreport_Ausgabe_2_2017
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Burgstemmen - Nicht immer muss man bei Übungen<br />
gleich vom schlimmsten Szenario ausgehen,<br />
doch hin und wieder sind auch Übungen auf einem<br />
landwirtschaftlichen Betrieb notwendig. Dies weiß auch<br />
Burgstemmens Ortsbrandmeister Torsten Kurka. Wenn<br />
ein Brand in einer Scheune ausbricht, dann steht man<br />
schnell vor zahlreichen Herausforderungen. Müssen<br />
Tiere evakuiert werden? Gibt es vermisste Personen?<br />
Wo grenzen die nächsten Gebäude an das Brandobjekt?<br />
Und natürlich dürfen auch die restlichen Gefahren nicht<br />
außer Acht gelassen werden. So können eingelagerte<br />
Stroh oder Heuballen einem Brand die nötige „Nahrung“<br />
bieten, damit sich dieser rasend schnell ausbreitet. Solche<br />
Einsatzszenarien gilt es deshalb immer wieder zu<br />
trainieren, weiß auch Torsten Kurka.<br />
Zu diesem Zweck öffnete „Hof Lehrke“ nun seine Stalltüren.<br />
„Das Objekt ist besonders riskant, da nur wenige<br />
Zentimeter Zwischenraum bis zum nächsten Gebäude<br />
herrschen“, so der Ortsbrandmeister. Und dieses nächste<br />
Gebäude ist die Produktionswerkstatt der Firma Wolther<br />
Planen. hohe Priorität hat.<br />
Drei Personen vermisst<br />
Gegen 18:11 Uhr heulten die Sirenen in Burgstemmen<br />
und Nordstemmen und nur wenige Minuten später traf<br />
das erste Fahrzeug aus Burgstemmen an der Hofstelle<br />
ein. Schnell wurde die Lage erkundet, eine Wasserversorgung<br />
aufgebaut und ein Trupp unter Atemschutz in<br />
den Gebäudekomplex geschickt, denn es wurden drei<br />
Personen als vermisst gemeldet. Doch der Trupp konnte<br />
schnell die drei vermissten Personen, gespielt von<br />
Jugendlichen der Jugendfeuerwehr, ausfindig machen<br />
und ins Freie bringen. So war ein wichtiges Übungsziel<br />
schnell erreicht.<br />
Während der Erstmaßnahmen trafen auch die Kameradinnen<br />
und Kameraden aus Nordstemmen ein. Sie nahmen<br />
ebenfalls an der Übung mit teil. „Wir haben noch<br />
nie in diesem Rahmen zusammengearbeitet, obwohl<br />
uns nur zwei Kilometer trennen“, erläutert Torsten Kurka.<br />
Da die Ortsfeuerwehren in sogenannte Einsatzzüge<br />
unterteilt sind, kommt so etwas sonst nämlich nur sehr<br />
selten vor. Dies sei auch der Grund gewesen, warum sich<br />
die beiden Ortsbrandmeister Torsten Kurka und Patrick<br />
Eisfelder (Nordstemmen) für diese gemeinsame Übung<br />
entschieden haben.<br />
250 Meter Schläuche verlegt<br />
Eine besondere Herausforderung stellte an diesem<br />
Abend die kontinuierliche Wasserversorgung dar. Frühzeitig<br />
musste sich die Einsatzleitung hier Gedanken<br />
machen. Kurzer Hand wurde die Leine als zuverlässige<br />
Wasserquelle genutzt und eine über 250 Meter lange,<br />
doppelte Schlauchleitung bis zu der Hofstelle verlegt.<br />
Besonders dieser Einsatzabschnitt sorgte kurzzeitig für<br />
staunende Gesichter bei den vorbeifahrenden Autofahrern,<br />
denn die Schläuche wurden direkt an der Bundes-<br />
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