Meldungen aus der SPD-Landtagsfraktion (3)
Unsere Fraktion im hessischen Landtag
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Freitag, 01. Dezember 2017<br />
Leuschner‐Medaille<br />
Günter Rudolph (<strong>SPD</strong>): Auszeichnung für Roland Koch reißt alte Wunden auf<br />
Viel Verständnis für den Protest gegen die Verleihung <strong>der</strong> Leuschner‐Medaille an Roland Koch hat <strong>der</strong><br />
Parlamentarische Geschäftsführer <strong>der</strong> <strong>SPD</strong>‐Fraktion im Hessischen Landtag, Günter Rudolph, am<br />
Freitag geäußert. „Ministerpräsident Bouffier reißt mit dieser Auszeichnung alte Wunden auf. Roland<br />
Koch hat die Gesellschaft tief gespalten und wie kaum ein an<strong>der</strong>er zur politischen Polarisierung<br />
beigetragen. Er ist dem Andenken Wilhelm Leuschners mit seiner Politik nicht gerecht geworden.“<br />
Rudolph for<strong>der</strong>te, die Verleihung <strong>der</strong> Leuschner‐Medaille künftig einem Kuratorium zu übertragen,<br />
um solche Fehlentscheidungen zu verhin<strong>der</strong>n. „Es ist schlicht überholt, die Verleihung <strong>der</strong> höchsten<br />
hessischen Auszeichnung als persönliches Privileg allein dem Ministerpräsidenten zu überlassen.“<br />
Freitag, 01. Dezember 2017<br />
Demokratie‐ und Präventionsarbeit<br />
Lisa Gnadl (<strong>SPD</strong>): Schwarzgrüne Gesetzgebung gefährdet Landesprogramme<br />
gegen Extremismus<br />
Die schwarzgrünen Regierungspartner haben einen Gesetzentwurf zur Neu<strong>aus</strong>richtung des<br />
Verfassungsschutzes in Hessen vorgelegt, <strong>der</strong> die Befugnisse des Landesamtes für Verfassungsschutz<br />
(LfV) erheblich erweitert. Inmitten des Gesetzentwurfs finden sich auch neue Regelungen zur<br />
Zuverlässigkeitsüberprüfung <strong>der</strong> Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Präventions‐ und an<strong>der</strong>en<br />
Projekten gegen Extremismus, die <strong>aus</strong> Landesmitteln geför<strong>der</strong>t werden. Davon betroffen sind sogar<br />
die ehrenamtlich tätigen Mitglie<strong>der</strong> beraten<strong>der</strong> Gremien.<br />
Die stellvertretende Vorsitzende <strong>der</strong> <strong>SPD</strong>‐Fraktion im Hessischen Landtag, Lisa Gnadl, nannte die<br />
geplanten Überprüfungen einen herben Schlag gegen die Präventionsarbeit in Hessen. Sie sagte am<br />
Freitag in Wiesbaden: „Die im schwarzgrünen Gesetzentwurf beschriebenen<br />
Zuverlässigkeitsüberprüfungen sind eigentlich nur für Beschäftigte üblich, die hoheitliche Aufgaben<br />
erfüllen o<strong>der</strong> in beson<strong>der</strong>s sensiblen, sicherheitsrelevanten Bereichen arbeiten. Schwarzgrün will<br />
diese Überprüfungen durch den Verfassungsschutz nun für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von<br />
Projekten zur Extremismusprävention zum Regelfall machen. Denn ab Januar sollen alle Träger von<br />
Demokratieprojekten, die mit Landesmitteln geför<strong>der</strong>t werden, <strong>der</strong> so genannten ‚anlasslosen<br />
sicherheitsbehördlichen Überprüfung‘ ihrer Beschäftigten zustimmen. Die Landesregierung drückt<br />
damit ein tief sitzendes Misstrauen gegenüber den Projektbeteiligten <strong>aus</strong> und stellt die<br />
vertrauensvolle, partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Trägern ohne Not in Frage.“<br />
Die stellvertretende <strong>SPD</strong>‐Fraktionsvorsitzende kritisierte, dass Schwarzgrün mit den neuen<br />
Bestimmungen den Erfolg des Landesprogramms gegen Extremismus gefährde. Lisa Gnadl sagte: „Die<br />
Demokratieprojekte gegen jede Form von politischem und religiösem Extremismus brauchen<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit entsprechen<strong>der</strong> Erfahrung. Dazu gehören auch Aussteiger, die<br />
in <strong>der</strong> Vergangenheit Kontakte zu Extremisten und extremen Gruppen hatten. In <strong>der</strong> Logik des<br />
Verfassungsschutzes und <strong>der</strong> Landesregierung sind aber genau die, die das größte Wissen darüber<br />
einbringen können, wie die extremen Szenen organisiert sind, künftig als Projektbeteiligte nicht mehr<br />
tragbar. Das ist – freundlich <strong>aus</strong>gedrückt – absurd.“<br />
Gnadl kündigte an, dass die <strong>SPD</strong> sich dafür einsetzen werde, die Träger und Beratungsstellen im<br />
Präventionsbereich in dem parlamentarischen Verfahren zum Verfassungsschutzgesetz anzuhören.<br />
„Wir stehen hier fest an <strong>der</strong> Seite <strong>der</strong> Projektträger und verwahren uns gegen den Generalverdacht,<br />
unter den die gesetzgeberischen Versuche von CDU und Grünen alle Demokratieprojekte stellen. So<br />
schwächt Schwarzgrün die Präventions‐ und Demokratiearbeit in Hessen – dabei bräuchte sie<br />
dringend eine Stärkung“, so Lisa Gnadl.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.elke‐barth.de<br />
www.spd‐fraktion‐hessen.de