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Römerbad Broschüre

Broschüre Römerbad

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34<br />

DAS HEISSBAD – CALDARIUM<br />

Im Heißbad (caldarium) herrschten Temperaturen<br />

von 50 Grad und eine Luftfeuchtigkeit von annähernd<br />

100 Prozent 34. Der Fußboden war so heiß,<br />

dass in der Regel Holzsandalen (soleae) getragen<br />

werden mussten. Den Unterboden der Hypokaustanlage<br />

hatte man mit Flachziegeln ausgelegt. Der<br />

Oberboden bestand aus wasserfestem Gussestrich<br />

(opus signinum) mit feinteiligem Ziegelbruch. In die<br />

glatt geschliffene Oberfläche, waren an zwei Stellen<br />

Ziegelplatten eingelegt. Sie stellten entweder<br />

gestalterische Elemente oder notwendige Reparaturmaßnahmen<br />

dar.<br />

Das Heißbad (caldarium) war mit zwei Heißwasserwannen<br />

(alvei) ausgestattet 35. Die größere Wanne<br />

befand sich im Südwesten vor der Innenseite der<br />

Giebelwand des Kernbaus. Nachgewiesene Beckenstufen<br />

mit Oberflächen aus Ziegelplatten begrenzten<br />

die Wanne, die auf einem verbreiterten<br />

Fundament ruhte. Die zweite, kleinflächige Warmwasserwanne<br />

(piscina calida) errichtete man im<br />

Zuge späterer Bauaktivitäten in der ersten Hälfte<br />

des 2. Jahrhunderts nach Christus im südwestlichen<br />

Teil der Längswand in einem erkerartigen Anbau.<br />

Baumaßnahmen im nördlichen, östlichen und<br />

nordwestlichen Vorgelände des Kernbaus datieren<br />

ebenfalls in die erste Hälfte des 2. Jahrhunderts<br />

nach Christus 15. So entstand vor der östlichen<br />

Giebelseite ein neuer Eingangsbereich mit Treppenvorbau<br />

18. Südöstlich davon scheint ein neu<br />

errichteter kleiner Rechteckbau 15 (7) für das Personal<br />

der Badeanlage reserviert gewesen zu sein. Eindeutig<br />

zuzuordnen ist der Überbau des L-förmigen<br />

Kanals im Nordosten, der in seiner Funktion und<br />

Lage zweifellos als öffentlicher Latrinenbau 15 (6)<br />

erkannt werden konnte.

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