Kölner Süden Magazin Dezember 2017
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AKTUELL<br />
KSM: Hinzu kommt der Durchbruch beim Thema<br />
Rathaus. Nach vielen Jahren des hin und her<br />
hat sich die Bezirksversammlung in diesem Jahr<br />
für einen Neubau an der Stelle des bestehenden<br />
aber maroden Rathauses entschieden. Wie geht<br />
es nun weiter?<br />
Homann: Wir sind froh, dass wir in dieser Never-Ending-Story<br />
endlich vorankommen. Wir haben<br />
den planerischen Wettbewerb gestartet,<br />
die europaweiten Ausschreibungen sind raus.<br />
Ein Preisgericht wird hier entscheiden, welcher<br />
Bewerber mit seiner Planung gewinnt. Das wird<br />
die Grundlage für die Ausschreibungen der baulichen<br />
Umsetzung sein. Nächstes Jahr werden<br />
wir uns darüber unterhalten müssen, wann und<br />
in welcher Form wir hier ausziehen, um den<br />
Weg für den Neubau freizumachen. Mit einem<br />
Baubeginn rechne ich 2019/2020.<br />
KSM: An welchen Punkten hakt es noch? Gibt<br />
es etwas, dass Ihnen auf dem Herzen liegt und<br />
leider noch nicht umgesetzt werden konnte?<br />
Homann: Ärgerlich ist, dass wir noch immer keine<br />
Fortschritte in den Verhandlungen um die<br />
Stärkung der <strong>Kölner</strong> Bezirke erzielen konnten. Eigentlich<br />
geht es hier nur um die Umsetzung geltenden<br />
Rechtes, darum, dass die Bezirksversammlung<br />
einen eigenen Haushalt hat und somit<br />
mehr Gestaltungsmöglichkeiten vor Ort.<br />
Nun möchte die Oberbürgermeisterin das Dezernat<br />
1 umstrukturieren – diese Maßnahme wäre<br />
genau das Gegenteil dessen, woran wir seit<br />
zwei Jahren arbeiten. Hier soll in einem Maße<br />
zentralisiert werden, wie wir es seit vielen Jahren<br />
nicht hatten: Konkret geht es um die Zentralisierung<br />
von Meldehallen und Ausländeramt, dazu<br />
die Ordnungsdienste. Dabei hat vor Jahren der<br />
Versuch die Polizei zu zentralisieren gezeigt, dass<br />
manche Dinge einfach so nah wie möglich am<br />
Bürger und am Bezirk geregelt werden sollten.<br />
In Rodenkirchen möchte niemand den örtlichen<br />
Schutzmann abgeben, dieser kennt unseren Bezirk<br />
und seine Menschen. Da ist die Schwelle<br />
zwischen dem Bürger und der öffentlichen Verwaltung,<br />
der Polizei und der Ordnungsdienste<br />
einfach geringer. Meine Kollegen aus den anderen<br />
Bezirken und ich sind über diese Pläne verärgert<br />
und wir werden dagegen vorgehen.<br />
KSM: Ein weiteres Problem ist die sich nur<br />
schleppend entwickelnde Infrastruktur, die dem<br />
immensen Wachstum im <strong>Kölner</strong> <strong>Süden</strong> nicht<br />
nachkommt.<br />
Mike Homann ist über die Pläne der Oberbürgermeisterin<br />
verärgert und möchte für die Bezirksversammlung<br />
in Rodenkirchen mehr Kompetenzen<br />
erstreiten.<br />
Homann: In der Tat: Wir haben über die Nord-<br />
Süd-Stadtbahn bereits gesprochen. Ein noch<br />
größeres Problem sind allerdings die Schulplätze,<br />
aber auch der Zustand unserer bestehenden<br />
Schulen. Wir kommen hier kaum hinterher. Ein<br />
gutes Beispiel ist die Turnhalle des Gymnasiums<br />
Rodenkirchen, die in einer unmöglichen Verfassung<br />
ist. Es gibt auch Lichtblicke, etwa der Kreisverkehr<br />
im Rodenkirchener Zentrum, der gut angenommen<br />
wurde. Auch der gemeinsam mit<br />
Bürgern und Initiativen durchgeführte Versuch,<br />
den Durchgangsverkehr in den Stadtteilen Bayenthal<br />
und Marienburg zu mindern, darf als Erfolg<br />
angesehen werden. Aber in Sachen Infrastruktur<br />
haben wir einen immensen Nachholbedarf.<br />
Daher werden wir im kommenden Jahr eine<br />
Veranstaltung zum Thema ÖPNV 4.0 durchführen<br />
– es braucht kreative Lösungen, um mit<br />
dem Wachstum in unserer Stadt angemessen<br />
umzugehen.<br />
<strong>Kölner</strong> <strong>Süden</strong><br />
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