Download - Wirtschaftsregion Heilbronn - Franken
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Weltmarkt im Wandel<br />
40 Prozent gegenüber 29 Prozent bei<br />
börsennotierten Unternehmen in<br />
Streubesitz. Dies sorgt für finanzielle<br />
Stabilität. Zudem werden die Werte der<br />
Firmengründer gepflegt. Über 70 Prozent<br />
der Weltmarktführer sind in ländlichen<br />
Räumen angesiedelt und fühlen<br />
sich ihren Mitarbeitern und auch der<br />
Region insgesamt verpflichtet.<br />
Probleme können durch Familienkonflikte<br />
entstehen und durch die<br />
hohe emotionale Bindung an die Firma,<br />
die es erschwert, ökono-<br />
misch notwendige, aber sozial harte<br />
Entscheidungen zu treffen. Ein weiteres<br />
Problemfeld ist die Auswahl der Führungskräfte.<br />
Wenn dafür nur Familienmitglieder<br />
infrage kommen, steht dem<br />
Unternehmen ein nur kleiner Knowhow-Pool<br />
zur Verfügung.<br />
Viele erfolgreiche deutsche Mittelständler<br />
in Familienbesitz werden ab<br />
Viele Mitarbeiter bei mittelständischen Weltmarktführern<br />
sind stolz auf ihr Unternehmen,<br />
haben eine hohe Zufriedenheitsrate und sind dem<br />
Arbeitgeber gegenüber loyal. Foto: Optima<br />
der zweiten Generation durch familienfremde<br />
Manager (mit-)geführt. Typisch<br />
sind Mischmodelle: Das Tagesgeschäft<br />
übernehmen externe Manager, die Familie<br />
konzentriert sich auf eine aktive<br />
Gesellschafterrolle. Diese Konstellation<br />
vereint die Vorteile von Privatbesitz,<br />
wie langfristige Orientierung und<br />
Unab hängigkeit von kurzfristigen Kapitalmarkterwartungen,<br />
mit modernen<br />
Führungs methoden.<br />
Verlässliche Mitarbeiter Viele mittelständische<br />
Weltmarktführer schaffen<br />
es, eine sehr enge Bindung der Mitarbeiter<br />
an das Unternehmen aufzubauen<br />
mit hohen Zufriedenheitswerten<br />
und dementsprechend niedrigen Fluktuationsraten,<br />
die bei zwei bis drei Prozent<br />
pro Jahr liegen. Die Personalpolitik<br />
insgesamt zeichnet sich durch<br />
Stetigkeit und Langfristigkeit aus. Eine<br />
Beteiligung der Mitarbeiter am Unternehmenserfolg<br />
ist bei erfolgreichen<br />
Firmen überdurchschnittlich häufig<br />
anzutreffen. Umgekehrt ist auch die<br />
Loyalität der Mitarbeiter zur Firma<br />
groß und damit auch die Bereitschaft,<br />
das Beste zu geben.<br />
Auch die Ausbildungsquoten<br />
liegen typischerweise<br />
deutlich über dem deutschen<br />
Durchschnitt von<br />
gegenwärtig fünf Prozent.<br />
Eine wichtige Rekrutierungsquelle<br />
sind Kooperationsmodelle<br />
mit lokalen<br />
Hochschulen, die auf<br />
den Bedarf der Unternehmen<br />
der Region zugeschnittene<br />
Aus bildungsgänge anbieten.<br />
Zur Person<br />
Prof. Dr. Bernd Venohr ist Unternehmensberater<br />
und seit 2008 assoziierter Professor<br />
am Institut für Entrepreneurship<br />
der<br />
Hochschule für Wirtschaft<br />
und Recht in<br />
Berlin. Er ist Mitherausgeber<br />
des<br />
„Lexikons der Welt-<br />
privat<br />
marktführer“. Foto:<br />
46 Sonderausgabe · Januar 2012