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Alles für mein Tier 01/18

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RATGEBER | RECHTSRATGEBER<br />

TlERSCHUTZ<br />

Verbesserungen auch auf Landesebene möglich<br />

Obschon <strong>Tier</strong>schutz grundsätzlich auf bundesweiter Ebene und<br />

insbesondere im <strong>Tier</strong>schutzgesetz verankert ist, können auch die<br />

einzelnen Bundesländer durch ihre Gesetzgebung zum <strong>Tier</strong>schutz<br />

beitragen. So wurden beispielsweise im November 2<strong>01</strong>7 im Wiener<br />

Landtag Neuerungen des Wiener <strong>Tier</strong>haltegesetzes vorgestellt, mit<br />

welchen der Schutz von <strong>Tier</strong>en verstärkt werden soll. Das Wiener<br />

<strong>Tier</strong>haltegesetz wird verschärft und sieht nun neben strengeren<br />

Strafen auch eine raschere Vermittlung von abgenommenen <strong>Tier</strong>en<br />

vor. Beschlossen wurde unter anderem eine Mindeststrafe von 1.000<br />

Euro, wenn jemand gegen das <strong>Tier</strong>halteverbot verstößt. Dieses kann<br />

ausgesprochen werden, wenn schwerwiegende oder wiederholte Verstöße<br />

begangen wurden, wozu etwa ein Verstoß gegen behördliche<br />

Aufträge wie vorgeschriebene Leinen- und Beißkorbpflicht zählt,<br />

oder wenn ein <strong>Tier</strong>halter sein <strong>Tier</strong> so hält, dass Gefahr <strong>für</strong> Mensch<br />

oder <strong>Tier</strong> ausgeht. Auch bei sogenannten „Animal hoarding“-Fällen<br />

kann es zur Anwendung kommen. Gleiches gilt, wenn jemand züchtet,<br />

um <strong>Tier</strong>e „scharf“ abzurichten, oder gefährliche Wildtiere hält.<br />

Mag. Rainer Radlinger<br />

Rechtsanwalt<br />

Fressnapf-Rechtsberater<br />

Darüber hinaus wurde <strong>für</strong> die zuständige Behörde die Möglichkeit<br />

geschaffen, <strong>Tier</strong>haltern <strong>Tier</strong>e abzunehmen, wenn ein besonderes Gefährdungspotenzial<br />

vorliegt oder rechtliche Vorgaben nicht beachtet<br />

werden. Bisher mussten langwierige Strafverfahren abgewartet werden,<br />

bis dem gesetzeswidrig handelnden <strong>Tier</strong>halter das <strong>Tier</strong> abgenommen<br />

und an einen neuen Besitzer weitervermittelt werden konnte.<br />

Künftig soll in schwerwiegenden Fällen eine Rückgabe des <strong>Tier</strong>es an<br />

den Halter nicht mehr möglich sein, das <strong>Tier</strong> rechtlich sofort als „verfallen“<br />

erklärt und damit rasch weitervermittelt werden. Auch eine in<br />

der Vergangenheit viel diskutierte Frage erfährt Klarstellung. Betroffen<br />

ist die Maulkorbpflicht von Hunden bei „größeren Menschenansammlungen“.<br />

Hier ist es zukünftig erforderlich, zwischen Besucherhunden<br />

und aktiv an der Veranstaltung teilnehmenden Hunden zu<br />

unterscheiden. Diese wirken bei Präsentationen oder Shownummern<br />

mit und müssen keinen Maulkorb tragen. Sobald die aktive Teilnahme<br />

beendet ist, gelten sie als „normale“ Besucherhunde und<br />

müssen wie alle anderen Hunde einen Maulkorb tragen.<br />

SPÄTE HElMKEHR<br />

Der Wolf kehrt zurück, geben Sie ihm eine Chance.<br />

V<br />

or etwa 150 Jahren wurde der Wolf in Österreich ausgerottet,<br />

jetzt kommt er wieder zurück. Österreich<br />

ist das letzte Alpenland, das der Wolf wiederbesiedelt,<br />

und hat eine wichtige Rolle <strong>für</strong> die Vernetzung<br />

der europäischen Wolfspopulationen inne. Doch was<br />

die einen freut, bedingt bei anderen Aufregung<br />

und Ängste, bisweilen sogar Ablehnung. Der Naturschutzbund<br />

bekennt sich zum Schutz der großen Beutegreifer<br />

als Teil der natürlichen Artenausstattung<br />

Österreichs. Gleichzeitig setzt er sich da<strong>für</strong> ein, dass betroffene<br />

Personen und Gruppierungen, allen voran die Almbauern und<br />

-bäuerinnen, Unterstützung bekommen. Es braucht Lösungen,<br />

von Präventionsmaßnahmen bis hin zu Entschädigungszahlungen,<br />

die eine Koexistenz von Mensch und Wolf ermöglichen, damit<br />

das Gleichgewicht der Natur wiederhergestellt werden kann.<br />

In einer Petition des Naturschutzbundes kann nun jeder Einzelne<br />

den Wolf unterstützen und ihm eine Chance geben:<br />

http://naturschutzbund.at/wolfspetition.html<br />

© shutterstock/Holly Kuchera<br />

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