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Wann & Wo 07.01.2018

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12 Sonntag, 7. Jänner 2018 WANN & WO<br />

Sonntags-Talk<br />

Zur Person<br />

Name, <strong>Wo</strong>hnort: Arno Geiger, Wien<br />

Geboren: 22. Juli 1968 in Bregenz<br />

Beruf: Schriftsteller<br />

Werke: „Der Alte König in seinem Exil“, „Selbstportät<br />

mit Flusspferd“, „Unter der Drachenwand“ (kl. Bild)<br />

„An echter<br />

<strong>Wo</strong>lfurter<br />

Buraschädel“<br />

Autor Arno Geiger<br />

im Sonntags-Talk mit<br />

W&W über Heimat,<br />

Erfolg, Familie und<br />

sein neues Buch „Unter<br />

der Drachenwand“.<br />

LISA PURIN<br />

lisa.purin@wannundwo.at<br />

WANN & WO: Wir sind hier in<br />

<strong>Wo</strong>lfurt an der Ache mit Blick auf<br />

das Känzele – welche Bedeutung hat<br />

dieser Ort für dich?<br />

Arno Geiger: Ich bin hier aufgewachsen,<br />

und das ist eine Landschaft,<br />

die ich unglaublich gut<br />

kenne. Die Ache in jeder Gestalt –<br />

das war mein Schulweg, als Kinder<br />

haben wir hier gespielt, als Jugendliche<br />

Feuer gemacht und unser<br />

erstes Bier getrunken. Damals habe<br />

ich mit John Gillert auch beim<br />

„Rock an der Ach“ mitgemacht.<br />

Den Blick auf das Känzele hatte ich<br />

schon als Kind von meinem Schlafzimmerfenster<br />

aus.<br />

WANN & WO: Du lebst mittlerweile<br />

in Wien – ist Vorarlberg trotzdem<br />

noch „Heimat“ für dich?<br />

Arno Geiger: Heimat ist und bleibt<br />

Vorarlberg, ganz klar. In Wien bin<br />

ich aber auch daheim.<br />

WANN & WO: Was sagst du zum<br />

Peace-Zeichen auf dem Känzele?<br />

Arno Geiger: Es stört mich nicht,<br />

aber ich finde, man muss nicht<br />

alles in Gebrauch nehmen. Ich<br />

bin der Meinung, die Wand hätte<br />

es auch verdient, nicht benutzt<br />

zu werden – so sehr ich mit der<br />

Botschaft sympathisiere. Aber eine<br />

Wand wie das Känzele ist kein Ort<br />

der Politik für mich. Man sollte die<br />

Natur – dazu gehört so eine Felswand<br />

– nicht zu sehr verbrauchen.<br />

Aber das Symbol ist ein Thema in<br />

unserer Gesellschaft, jetzt muss das<br />

Känzele eben auch dran glauben.<br />

Aber es verwittert wieder und entstand<br />

in einem positiven Zusammenhang<br />

und deshalb soll es mal<br />

eine Weile dort stehen.<br />

WANN & WO: Was machst du in<br />

deiner Freizeit?<br />

Arno Geiger: Ich bin sehr viel mit<br />

meiner Frau in der Natur, meistens<br />

beim Wandern. Und dann<br />

reden wir. Wir sind keine großen<br />

Skifahrer, denn da kann man nur<br />

beim Liftfahren reden, wir wollen<br />

die ganze Zeit miteinander reden.<br />

Skifahren ist mir persönlich – ganz<br />

wertefrei gesprochen – zu wenig<br />

sozial. Die sozialen Sportarten<br />

haben mir immer besser gefallen.<br />

WANN & WO: Wie verlief deine<br />

Kindheit und Jugend?<br />

Arno Geiger: Schön, sehr frei. Ich<br />

empfinde es rückblickend als ganz<br />

toll, dass meine Eltern keine Pläne<br />

mit mir gehabt haben, keine Erwartungen<br />

in mich gesetzt haben. Wir<br />

waren vier Geschwister, uns hat<br />

man nie herumgefahren, wir sind<br />

zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs<br />

gewesen. Die Kindheit spielte

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