Leseprobe_Schwertläufer II
Leseprobe Schwertläufer Band II
Leseprobe Schwertläufer Band II
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chen Beruf widmete. Ich meine, dem Sammeln von Lumpen und<br />
Altpapier. Dafür hat er anderes seltsames Zeug zusammengetragen.<br />
Altertümer, oder was weiß ich. Allen möglichen Trödelkram<br />
eben. Geld hatte er erstaunlicherweise immer. Er war nicht<br />
reich, aber zum Leben hat’s gut gereicht. Zuletzt ist er auch öfter<br />
verreist. Als fahrender Händler, wie er sich zuletzt bezeichnete.<br />
Hat auch immer erzählt, er wolle irgendwann ein Buch schreiben.<br />
Doch über was, hat er nicht verraten. Er war eben ein komischer<br />
Kauz. Vor ein paar Jahren ist er dann gestorben, ziemlich<br />
unerwartet. Warum interessiert ihr euch für Ihn?«<br />
»Nun, auch wir sammeln Altertümer«, sagte Boffo. »Alte Bücher,<br />
Bilder und ähnliches. Dachten, wir könnten ihm vielleicht<br />
etwas abkaufen.«<br />
»Tut mir leid, da habt ihr wohl Pech gehabt. Seit Jeromir tot<br />
ist, kümmert sich hier niemand mehr um solches Zeug. Und das,<br />
was Jeromir zurückgelassen hat, ist wer weiß wo. Wahrscheinlich<br />
längst verrottet.« Der Wirt zuckte die Schultern und machte<br />
sich daran, nach seinen anderen Gästen zu sehen.<br />
Die drei Freunde staunten nicht schlecht, als sie am folgenden<br />
Tag auf die geschäftige Betriebsamkeit am Kai und auf der Uferpromenade<br />
von Sirdun blickten. Gestern noch wie ausgestorben,<br />
wimmelte es heute hier nur so von Menschen und Tieren.<br />
Schwer mit Fässern oder Schüttgut beladene Karren holperten<br />
über das Pflaster und entluden ihre Fracht an den Anlegeplätzen.<br />
Dazwischen tummelten sich Hafenarbeiter und Lastenträger<br />
mit schmutzigen Kitteln. An den Marktständen in Ufernähe<br />
boten Händler und Marktfrauen Fisch, Fleisch und Gemüse feil.<br />
Geräucherten Speck, Bohnen und etwas Hafer hatten die Gefährten<br />
vor ihrer Abreise dem Wirt abgekauft. Und hier auf dem<br />
Markt besorgten Robin und Bero noch Eier, etwas Obst, ein Rad<br />
harten Käse und einige Gewürze. Ein paar hundert Schritt flussabwärts<br />
fanden sie die Poststation, zu der ihnen der Wirt vom<br />
Grünen Papagei den Weg gewiesen hatte. Dort hinterließ Boffo<br />
folgende Nachricht an Lorin und Bert:<br />
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